Kanton Zürich Baudirektion Hochbauamt Berufsschule Rüti ZH Neubau Mehrzweckraum mit Aulafunktion Programm Projektwettbewerb 12. Juni 2015 Hochbauamt 2/17 Hochbauamt 3/17 Berufsschule Rüti ZH Neubau Mehrzweckraum mit Aulafunktion Einstufiger Projektwettbewerb im offenen Verfahren Unterlage B1 Wettbewerbsprogramm Hochbauamt 4/17 Inhalt 1 Einleitung 2 2.1 2.2 2.3 Verfahren Allgemeine Bestimmungen Projektwettbewerb Genehmigung 5 6 6 8 11 3 Aufgabenstellung 3.1 Ausgangslage 3.2 Wettbewerbsaufgabe 3.3 Rahmenbedingungen 14 12 13 15 4 Raumprogramm 17 Hochbauamt 5/17 1 Einleitung Gegenstand des Projektwettbewerbs Projektwettbewerb Die Baudirektion Kanton Zürich, vertreten durch das Hochbauamt, veranstaltet im Auftrag der Bildungsdirektion einen Projektwettbewerb zur Erlangung von Vorschlägen für die Realisierung eines Mehrzweckraumes mit Aulafunktion für die Berufsschule Rüti (ZH). Im Rahmen eines einstufigen, anonymen Projektwettbewerbs ist ein Vorschlag im Massstab 1:100/1:20 für die Realisierung der im Pflichtenheft detailliert umschriebenen Bauaufgabe zu erarbeiten. Ziel des Wettbewerbs ist die Erlangung eines Projektes, welches mit einem funktionalen, zweckmässigen und kostengünstigen Bau die bestehende Berufsschulanlage architektonisch und denkmalpflegerisch überzeugend ergänzt. Massgebend für die Planung sind das definierte Raumprogramm sowie die im Wettbewerbsprogramm festgehaltenen Rahmenbedingungen. Neben der architektonisch-aussenräumlichen Qualität des Entwurfs liegt das Augenmerk auf der Funktionalität und der Wirtschaftlichkeit (Erstellung und Betrieb) der Vorschläge. Lage Berufsschule Rüti Hochbauamt 6/17 2 Verfahren 2.1 Submissionsrechtliche Grundlagen Allgemeine Bestimmungen Das Wettbewerbsverfahren untersteht dem WTO-Übereinkommen über das öffentliche Beschaffungswesen und dem Binnenmarktgesetz. Es wird gestützt auf Art. 12 Abs. 3 der Interkantonalen Vereinbarung über das öffentliche Beschaffungswesen (IVöB) als einstufiger Planungswettbewerb im offenen Verfahren durchgeführt. Subsidiär gilt die SIA-Ordnung 142 für Architektur- und Ingenieurwettbewerbe, Ausgabe 2009. Das Verfahren ist anonym. Die Ermittlung der Namen der Verfassenden, die Veröffentlichung des Berichts sowie die Ausstellung sämtlicher Wettbewerbseingaben erfolgt nach der Schlussbeurteilung der Eingaben durch das Preisgericht. Das Verfahren wird in deutscher Sprache geführt. Teilnahmeberechtigung Preisgericht Teilnahmeberechtigt sind Architekturbüros mit Wohn- oder Geschäftssitz in der Schweiz oder in einem Vertragsstaat des WTO-Übereinkommens über das öffentliche Beschaffungswesen, soweit dieser Staat Gegenrecht gewährt. Ausgeschlossen von der Teilnahme sind Fachleute, die mit einem Mitglied des Preisgerichts oder einem der genannten Experten in einem beruflichen Abhängigkeits- bzw. Zusammengehörigkeitsverhältnis stehen oder mit einem solchen nahe verwandt sind. Fachpreisrichter: Reto Gadola, Architekt, Kantonale Denkmalpflege Erich Leutwyler, Architekt, Zürich Patrick Wetter, Leiter Baubereich 1, Hochbauamt (Vorsitz) Sachpreisrichter: Kurt Eisenbart, Rektor Berufsschule Rüti Stefan Schwörer, Sektorleiter Bauten, Generalsekretariat Bildungsdirektion Ersatzpreisrichter und Experten: Janine Allimann, Prorektorin Berufsschule Rüti René Galli, Projektleiter, Hochbauamt Peter Störchli, Leiter Bauten, Mittelschul- und Berufsbildungsamt Weitere Experten können bei Bedarf zugezogen werden. Koordination Johannes Wunderlin, Fachprojektleiter, Stab Hochbauamt Vorprüfung Die Vorprüfung der eingereichten Projekte erfolgt unter der Leitung des Hochbauamtes durch das Architekturbüro Leutwyler Partner Architekten, Zürich. Preise, Ankäufe und Zur Prämierung von fünf bis acht Entwürfen (Preise und Ankäufe) stehen dem Preisgericht insgesamt Fr. 50‘000 (inklusive MwSt) zur Verfügung. Sämtliche prämierten und angekauften Wettbewerbsarbeiten werden Eigentum der Veranstalterin. Eigentumsregelung Hochbauamt 7/17 Publikation und Ausstellung Weiterbearbeitung Auftragserteilung und Planervertrag Die Publikation des Wettbewerbsergebnisses erfolgt nach Abschluss der Jurierung im kantonalen Amtsblatt. Über das Wettbewerbsverfahren wird ein Bericht erstellt, der allen Teilnehmenden zugestellt und den einschlägigen Fachzeitschriften zur Publikation zur Verfügung gestellt wird. Die Wettbewerbsentwürfe werden nach dem Entscheid des Preisgerichts unter Namensnennung der Verfassenden während mindestens zehn Tagen öffentlich ausgestellt. Die Veranstalterin beabsichtigt, die mit dem Bauvorhaben verbundenen Planerleistungen den Verfassenden der erstrangierten Eingabe zu übertragen. Zum Auftragsumfang gehören auch allfällige projektbedingte Anpassungsarbeiten an den bestehenden Bauten, die nicht direkter Bestandteil der Wettbewerbsaufgabe sind. Das Hochbauamt behält sich vor, Auftragnehmenden ohne genügende Erfahrung versierte Fachleute beizustellen. Aus finanziellen, technischen, rechtlichen oder politischen Gründen können nach jeder Projektphase Unterbrüche oder Verzögerungen auftreten. Dies berechtigt die Anbieter nicht zu finanziellen Nachforderungen. Die Verfassenden des vom Preisgericht zur Ausführung empfohlenen Projektes werden nach dem Wettbewerb mit den notwendigen zusätzlichen Fachplanern und Spezialisten zu einem vollständigen Planungsteam ergänzt. Für bereits im Wettbewerb beigezogene Fachleute besteht im Rahmen der geltenden Submissionsbestimmungen die Aussicht, aber kein Anspruch auf einen Planungsauftrag. Mit dem beauftragten Architekturbüro wird ein Vertrag auf der Basis der „Vertragsurkunde für Planerleistungen“ des Hochbauamts abgeschlossen (Wettbewerbsunterlage E2). Die in dieser Urkunde nicht veränderbaren Vertragsbestimmungen sind verbindlich. Vom Hochbauamt vorgegeben werden die folgenden Honorarparameter: - Z-Werte: die zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses gültigen Werte gem. KBOB - Baukategorie: V (Schwierigkeitsgrad n: 1,1) - Stundenansatz h: Der zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses gültige Ansatz des Hochbauamtes für Planeraufträge (z. Zt. Max. Fr. 130.-) - Stundenansatz für Arbeiten nach effektivem Zeitaufwand: Die zum Zeitpunkt der Ausführung der Arbeiten gültigen Ansätze der KBOB. - Anpassungsfaktor r: 1.0 - Garantierter Teilleistungsanteil: min. 58.5% Rechtsschutz und Urheberrecht Termine Wettbewerb Der Rechtsschutz richtet sich nach den Bestimmungen von Art. 15 IVöB sowie § 2 des Beitrittsgesetzes zur IVöB. Das Urheberrecht an den Wettbewerbsarbeiten bleibt bei den Projektverfassenden. Nach Abschluss des Planervertrags mit dem Wettbewerbsgewinner kommt die dort vorgesehene Urheberrechtsregelung zum Tragen. 12. Juni 2015 bis 03. Juli 2015 bis 10. Juli 2015 20. Juli 2015 21. August 2015 28. August 2015 Woche 37/2015 Ausschreibung Anmeldefrist Fragenstellung Fragenbeantwortung Eingabe der Wettbewerbsarbeiten Eingabe des Modells Beurteilung der Wettbewerbseingaben Hochbauamt 8/17 Objektbesichtigung Voraussichtliche Termine Planung u. Realisierung 2.2 Anmeldung, Bezug der Wettbewerbsunterlagen Da das Areal frei zugänglich ist und die bestehenden Bauten keine inneren Veränderungen erfahren, findet keine geführte Besichtigung der Schulanlage statt. 2016 2017 2017 2018 Vorprojekt, Bauprojekt Detailplanung, Ausschreibung, Baubewilligungsverfahren Bewilligung Objektkredit Realisierung Projektwettbewerb Die Anmeldung zur Teilnahme erfolgt mit dem Anmeldeformular (Unterlage A) schriftlich oder per E-mail (Mail-Adr.: [email protected]) beim Hochbauamt Kanton Zürich, Stab, Stampfenbachstrasse 110, Postfach, 8090 Zürich. Aus administrativen Gründen haben die Anmeldungen bis am Freitag, 3. Juli 2015 im Hochbauamt einzutreffen. Dem Anmeldeformular ist ein Nachweis (Kopie Bank- oder Postbeleg) der Einzahlung eines Depots von Fr. 300.- an die Baudirektion Kanton Zürich beizulegen. Bankverbindung und Postcheckkonto sind auf dem Anmeldeformular ersichtlich. Eine Rückzahlung des Depots erfolgt nur bei fristgerechter Abgabe eines vollständigen, zur Beurteilung zugelassenen Projektes und kann erst nach Abschluss des Verfahrens erfolgen. Ab dem Datum der Ausschreibung sind mit Ausnahme des Gutscheins für die Modellgrundlage sämtliche unter Ziffer 2.2, Wettbewerbsunterlagen, aufgeführten Unterlagen auf der Homepage des Hochbauamtes (http://www.hochbauamt.zh.ch, Ausschreibungen & Wettbewerbe) verfügbar. Der Versand des Gutscheins für die Modellunterlage (Unterlage F) erfolgt nach dem Eingang der vollständigen Anmeldung mit Zahlungsnachweis. Das Modell kann gegen Vorweisen des Modellgutscheins auf Voranmeldung ab dem 22. Juni 2015 beim Modellbauer K-Atelier, Wehntalerstrasse 381, 8046 Zürich (044 870 08 37) abgeholt werden. Ein Versand der Modelle findet nicht statt. Wettbewerbsunterlagen Den Teilnehmenden werden folgende Wettbewerbsunterlagen zur Verfügung gestellt: A Anmeldeformular zur Teilnahme am Wettbewerb DOCX B Programm, Projektierungsunterlagen B1 Wettbewerbsprogramm mit Raumprogramm PDF C D E F Planunterlagen C1 Katasterplan Areal, inkl. Höhenkurven C2 Pläne Bestand DWG/PDF DWG/PDF Formulare D1 Formular Kenndaten DOCX Dokumente E1 Machbarkeitsstudie Leutwyler Architekten (Auszug) E2 Planervertrag HBA (zur Information) PDF DOCX Gutschein für den Bezug der Modellunterlage Hochbauamt 9/17 Fragenstellung Fragen zum Wettbewerbsverfahren können schriftlich und anonym (keine Emails!) bis am Freitag, 10. Juli 2015, an das Hochbauamt Kanton Zürich, Stab, Johannes Wunderlin, Stampfenbachstrasse 110, 8090 Zürich, gestellt werden. Die mit dem Vermerk „Projektwettbewerb Berufsschule Rüt ZHi“, versehenen Zuschriften müssen bis zu diesem Datum bei der oben genannten Adresse eintreffen. Die Fragenbeantwortung wird ab 20. Juli 2015, auf der Homepage des Kantonalen Hochbauamts (www.hochbauamt.zh.ch) aufgeschaltet. Wettbewerbseingabe Die Wettbewerbseingaben (ohne Modell) sind ohne Namensnennung in geeigneter Verpackung mit dem Vermerk „Projektwettbewerb Berufsschule Rüti ZH“ bis am 21. August 2015, 16.00 Uhr, in der Kanzlei des Hochbauamts Kanton Zürich, Stab, Stampfenbachstrasse 110 (Erdgeschoss), Zürich, abzugeben (Öffnungszeiten: 8.00 12.00 und 13.30 - 16.00 Uhr). Per Post versandte Unterlagen (Postadresse: Hochbauamt Kanton Zürich, Stab, Stampfenbachstr. 110, Postfach, 8090 Zürich) müssen bis zu diesem Datum an der Eingabeadresse eintreffen, das Datum des Poststempels ist nicht massgebend. Sämtliche Bestandteile der Wettbewerbseingabe sind mit einem Kennwort zu versehen. Die Eingabe von mehreren Lösungsmöglichkeiten ist nicht zulässig. Die Pläne sind wie folgt abzugeben: - ein Plan in Originalgrösse A0 (84 x 120 cm) für die Beurteilung durch das Preisgericht, ungefaltet, auf weissem Papier von mindestens 120g/m2. Die Pläne dürfen nicht auf Platten aufgezogen werden - ein Plan in Originalgrösse A0 für die Vorprüfung (Papierstärke nach Wahl) - ein Plan als Verkleinerung im Format A3 - auf einem anonymisierten Datenträger (CD oder DVD) als PDF-Datei, zur Verwendung für die Vorprüfung und für den Schlussbericht. Der Datenträger ist in einem separaten Couvert mit Kennwortbezeichnung einzugeben Das Modell ist bis zum Freitag, 28. August 2015 einzureichen; Ort und Zeitpunkt der Abgabe werden den angemeldeten Teilnehmenden rechtzeitig bekanntgegeben. Einzureichende Pläne Unterlagen Auf einem Blatt im Format 84 x 120 cm (stehend) sind folgende Angaben zum Projekt darzustellen: - Situationsplan als Dachaufsicht (genordet) M 1:500 mit sämtlichen bestehenden und neuen Gebäuden auf dem Wettbewerbsareal. Darzustellen sind auch die Aussenanlagen sowie die Erschliessung (Zufahrten, Parkierung, Gebäudezugänge). Die wichtigsten Höhenkoten sind anzugeben. - Sämtliche zum Verständnis des Projekts notwendigen Grundrisse, Schnitte und Fassaden im M 1:100 für den Mehrzweckraum inkl. Nebenräumen gemäss Raumprogramm. In den Grundrissen aller Geschosse sind die wichtigsten Gebäudekoten einzutragen. Alle Räume sind mit den im Raumprogramm angegebenen Raumbezeichnungen und den effektiven Raumflächen zu beschriften. Im Erdgeschossgrundriss ist die Gestaltung der unmittelbaren Umgebung einzuzeichnen. In den Schnitten und Ansichten sind das gewachsene sowie das neu gestaltete Terrain einzutragen. Die Grundrisse sind mit einem Nordpfeil zu versehen. Hochbauamt 10/17 - Fassadensystemschnitt des Erweiterungsbaus mit Ansicht M 1:20 inkl. Darstellung des konstruktiven Aufbaus und Bezeichnung der Materialien. - Erläuterungsbericht zum Projekt mit Aussagen zum städtebaulichen, architektonischen Konzept sowie zu Konstruktion und Materialisierung. Die Erläuterungen sind in die Plandarstellung zu integrieren. Formular Kenndaten Das vollständig ausgefüllte Formular Kenndaten (Unterlage D1) Verfassercouvert In einem verschlossenen, mit dem Kennwort versehenen Couvert ist ein Verfasserblatt mit Angabe von Name und Adresse der Verfassenden (inkl. allfällig beigezogene Fachplaner) sowie mit den Namen der beteiligten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter abzugeben. Ein Einzahlungsschein für die Rückzahlung der Depotgebühr sowie für die Überweisung eines allfälligen Preisgeldes ist beizulegen. Modell Modell auf der abgegebenen Unterlage mit Darstellung sämtlicher Bauten auf dem Wettbewerbsareal. Volumetrische Darstellung in weiss. Beurteilung der Eingaben Das Preisgericht beurteilt die eingegangenen Lösungsvorschläge nach den nachfolgend aufgeführten Kriterien. - Städtebau, Architektur, Denkmalpflege (Architektonisches Konzept / Einordnung und Umgang mit dem bestehenden Ensemble / Fassadengestaltung und Materialisierung / Aussenraumgestaltung) - Funktionalität (Nutzungsanordnung / Erschliessung / Nutzungsflexibilität des Mehrzweckraums) - Wirtschaftlichkeit (Investitionskosten und Betriebskosten/ Nutzungseffizienz / Unterhaltsaufwand) - Energie, Ökologie (Nachhaltigkeit der Konstruktionen in Erstellung und Betrieb) Die Reihenfolge der Kriterien entspricht nicht deren Gewichtung. Das Preisgericht nimmt aufgrund der aufgeführten Beurteilungskriterien eine Gesamtwertung vor. Orientierung über das Resultat Alle am Wettbewerb Teilnehmenden werden nach der Jurierung schriftlich über das Resultat der Beurteilung informiert. Nach Abschluss des Wettbewerbsverfahrens wird der Bericht des Preisgerichts allen Beteiligten zugestellt. Hochbauamt 11/17 2.3 Genehmigung Mit der Teilnahme am Projektwettbewerb anerkennen die Projektverfassenden die im vorliegenden Programm festgehaltenen Wettbewerbsbedingungen und die Entscheide des Preisgerichts in Ermessensfragen. Das Wettbewerbsprogramm wurde von der Baudirektion Kanton Zürich, vertreten durch das Hochbauamt, in Absprache mit allen Mitgliedern des Preisgerichtes genehmigt. Im Namen des Preisgerichts Patrick Wetter (Vorsitz) Zürich, den 12. Juni 2015 Hochbauamt 12/17 3 Aufgabenstellung 3.1 Berufsschule Rüti Vorstudien Ausgangslage An der Berufsschule Rüti werden heute gut 1000 Lernende in den Abteilungen Maschinenbau und Dienstleistungen ausgebildet. Die Schulanlage wurde 1978/79 von Architekt H.J. Ochsner erbaut und 1986 mit einer Dreifachsporthalle ergänzt. 1994 wurde sie von Architekt Bryan Cyrill Thurston erweitert und dabei der Schultrakt mit der Turnhalle verbunden; ein Mehrzweckraum mit Aulafunktion fehlt jedoch noch immer. Aufgrund ihrer architektonisch-städtebaulichen Qualitäten ist die Aufnahme der Anlage in das überkommunale Inventar schützenswerter Bauten geplant. In einer Machbarkeitsstudie wurden im Jahr 2012 die Voraussetzungen für die Erweiterung der Anlage um einen Mehrzweckraum mit Nebenräumen detailliert abgeklärt. Aus dieser Studie ging hervor, dass eine Aufstockung bestehender Gebäude bautechnisch wie betrieblich wenig sinnvoll ist und die Erweiterung in einem Ergänzungsbau auf dem Areal Sonnenplatz zu realisieren sei. Hochbauamt 13/17 3.2 Wettbewerbsaufgabe Zielsetzung Ziel des Wettbewerbs sind Lösungsvorschläge für die Erweiterung der Berufsschulanlage Rüti um einen Mehrzwecksaal mit Aulafunktion und Nebenräumen. Die Lösungsvorschläge sollen unter Beachtung der Rahmenbedingungen sowie der nachfolgend aufgeführten Projektierungsanforderungen aufzeigen, wie die erforderlichen Räume auf dem zur Verfügung stehenden Areal bereitgestellt werden können. Neben der Gestaltung und Einordnung des Neubauvolumens wird ebenso auf die Funktionalität und Wirtschaftlichkeit der Projekte Wert gelegt. Planungsperimeter Für die Realisierung der Erweiterung steht der festgelegte Perimeter (vgl. Wettbewerbsunterlage C1) zur Verfügung. Eine Aufstockung bestehender Gebäude und ein Überbauen der unterirdischen Bereitstellungsanlage sind ausgeschlossen. Planungsperimeter (rot markiert) Planungsaufgabe Im Rahmen des Wettbewerbs ist ein Mehrzweckraum mit Aulafunktion und den notwendigen Nebenräumen (vgl. Raumprogramm im Anhang) zu planen. Für den Ergänzungsbau steht der oben dargestellte Perimeter zur Verfügung, wobei der Erweiterungsbau betrieblich sinnvoll platziert werden soll und die längerfristige bauliche Entwicklung der Schulanlage nicht behindern darf. Architektur und Anzustreben ist eine zeitgemässe Gestaltung und Materialisierung des Neubaus, welcher das bestehende Gebäudeensemble städtebaulich architektonisch überzeugend ergänzen soll. Einordnung Hochbauamt 14/17 Denkmalpflege Die Berufsschulanlage Rüti ist für die Aufnahme in das überkommunale Inventar schützenswerter Bauten vorgesehen. Die gesamte Anlage ist damit als Schutzobjekt von überkommunaler Bedeutung zu betrachten. Sowohl der Neubau als auch die Umgebungsgestaltung sind so zu planen, dass die historisch wertvolle Substanz geschont und deren Wirkung nicht beeinträchtigt wird. Dies gilt insbesondere für den nördlichen Gebäudezugang und den Blick auf den Klassentrakt aus Südosten vom Schleipfiweg her. Die Garage mitsamt den gedeckten Teilen hingegen kann abgebrochen werden, sofern sich dies aus städtebaulichen oder architektonischen Gründen rechtfertigt. Um die Wirkung der bestehenden Anlage nicht zu beeinträchtigen, steht aus denkmalpflegerischer Sicht die Platzierung von Neubauvolumen innerhalb des Perimeters für Hochbauten (schraffierter Bereich) im Vordergrund. Die Einhaltung dieses Hochbauperimeters ist als Empfehlung zu verstehen und nicht zwingend. Hochbauperimeter Empfehlung Denkmalpflege Aussenraum Funktionalität und Flexibilität Mit der Erstellung des Mehrzweckraums wird auch ein Teil des Aussenraums neu gestaltet werden müssen. Eine grossflächige Neugestaltung der Umgebungsflächen ist nicht vorgesehen, ein Konzept für die Gestaltung der näheren Umgebung des Erweiterungsbaus wird jedoch erwartet. Der Mehrzweckraum soll für eine multifunktionale Nutzung zur Verfügung stehen und unterteilbar sein. Er hat zusätzlich die Aufgabe, das Fehlen einer Aula bestmöglich zu kompensieren. Eine vom Schulbetrieb unabhängige Nutzung durch Dritte soll möglich sein. Die im Raumprogramm aufgeführten Nutzungsanforderungen an die einzelnen Räume sind zu berücksichtigen, eine möglichst gute Nutzungsflexibilität ist anzustreben. Hochbauamt 15/17 Erschliessung Der Mehrzweckraum mit seinen Nebenräumen soll so platziert und erschlossen sein, dass einerseits eine gute Anbindung an die Schule gewährleistet bleibt und andererseits auch eine schulunabhängige Nutzung problemlos möglich ist. Eine direkte Anbindung an die bestehenden Gebäude ist möglich, jedoch nicht zwingend. Wirtschaftlichkeit Der Wirtschaftlichkeit in Erstellung und Betrieb kommt in der heutigen Situation knapper Ressourcen eine zentrale Bedeutung zu. Die Erweiterung der Schulanlage soll innerhalb eines Kostenrahmens von höchstens 3 Mio. Franken realisiert werden können. Parkierung 3.3 Baurecht Gebäudetechnik Die heute im Bearbeitungsperimeter vorhandene Anzahl Parkplätze muss erhalten bleiben. Sofern infolge der Platzierung des geplanten Neubaus Parkplätze aufgehoben werden, ist innerhalb des Perimeters deren Ersatz vorzusehen und nachzuweisen. Rahmenbedingungen Das Areal der Berufsschule Rüti ZH liegt in der Zone für öffentliche Bauten. Betreffend der Gebäude- und Grenzabstände gelten die Vorgaben und Bestimmungen gemäss dem geltenden Planungs- und Baugesetz (PBG). Der Ergänzungsbau kann an die bestehenden Medien auf dem Areal angeschlossen werden. Die vorhandene Wärmeerzeugungsanlage weist genügend Kapazität auf, um auch den Erweiterungsbau mit Wärme zu versorgen. Nach Möglichkeit, jedoch in Abhängigkeit vom Standort des Neubaus, soll das Brauchwarmwasser ab der bestehenden Aufbereitungsanlage bezogen werden. Die neuen Räume sollen mit einer zwangsgeführte Umluftanlage mit Wärmerückgewinnung nach Minergievorgaben ausgestattet werden. Der Platzbedarf für die Anlage ist im Projekt zu berücksichtigen. Energie / Ökologie Brandschutz Hindernisfreies Bauen Bezüglich Ökologie gelten die Vorgaben des KBOB Merkblattes 2008/1 ‚Nachhaltiges Bauen in Planer- und Werkverträgen‘. Der Ressourcenaufwand für Erstellung und Betrieb der zusätzlichen Räume ist möglichst tief zu halten. Es sollen Materialien mit geringer Umweltwirkung verwendet werden. Das Gebäude ist auf einen möglichst niedrigen Verbrauch von Wärme, Wasser und Elektrizität hin auszulegen und soll den Minergie-Standard (Angaben dazu unter www.minergie.ch) erreichen. Es gelten die Brandschutzvorschriften der Vereinigung Kantonaler Feuerversicherungen VKF. Zu beachten ist insbesondere die Brandschutzrichtlinie Nr. 16-03d „Flucht- und Rettungswege“ (www.gvz.ch, Kantonale Feuerpolizei, Brandschutzvorschriften, BSV ONLINE, Brandschutzrichtlinien, Flucht- und Rettungswege). Gemäss der Zürcher Kantonsverfassung und dem Behinderten-Gleichstellungsgesetz sind öffentlich zugängliche Gebäude behindertengerecht zu gestalten. Der Zugang wie auch das Innere des Neubaus sind nach den Anforderungen der Norm SIA 500 ‚Hindernisfreie Bauten‘ zu konzipieren. Hochbauamt 16/17 Altlasten Eine Teilfläche des Grundstücks Kat.-Nr. 5892 in Rüti, welche derzeit als Grünfläche mit Zugangswegen genutzt wird, ist im Kataster der belasteten Standorte des Kantons Zürich verzeichnet. Die belastete Schicht befindet sich in einer Tiefe von ca. 1.10-1.60 Meter unter Terrain. Da der Erweiterungsbau voraussichtlich ohne Untergeschoss erstellt wird, kann von minimalen Entsorgungskosten ausgegangen werden. Für die Platzierung des Neubaus besteht auf dem Areal somit keine wesentliche Einschränkung infolge von Altlasten. Hochbauamt 17/17 4 Raumprogramm Raumbezeichnung Anzahl Fläche [m2] Bemerkungen Mehrzweckraum mit Aulafunktion 1 185 Unterteilbar in zwei gleich grosse Räume Konzertbestuhlung für 125-150 Personen mit Möglichkeit zum Einbau einer mobilen Bühne von ca. 20 m2; Raumhöhe min 3.5 m Multifunktionaler Raum 1 70 An den Mehrzweckraum angrenzender Raum oder angrenzende Fläche als Foyer, für Präsentationen, Ausstellungen etc.; Raumhöhe min. 3.5 m Vorbereitungszimmer 1 35 Vorbereitungszimmer für Lehrpersonen Office 1 10 Einfache Officekombination mit Geschirrwaschmaschine, Waschbecken, Kühlschrank Materialraum 1 15 Für Stühle, Tische, Getränke etc. Toiletten 2 20 4 WC Damen / 3 WC + 4 Pissoirs Herren Putzraum 1 5 Hinweise zu Raumprogramm und Betrieb Der Mehrzweckraum sollte auch für mindestens 60 Personen mit Tischen benutzt werden können. Mittels eines Raumtrenners sollte es möglich sein, den Mehrzweckraum als zwei separate Räume mit je 30 Personen an Tischen einsetzen zu können. Die Zugänglichkeit soll so gewährleistet sein, dass die an der Schule vorhandenen Bühnenelemente (Grösse 1 x 2 m) bei Bedarf installiert werden können. Ein an den Mehrzweckraum angrenzender Raum von ca. 70m2 soll ermöglichen, Präsentationen, Ausstellungen usw. den Besuchern zugänglich zu machen. Der Raum soll allenfalls auch als Klassenzimmer nutzbar und dementsprechend belichtet sein. Der Ausbau der Räume soll dem heutigen Standard in technischer und baulicher Sicht entsprechen. Im Mehrzweckraum ist auf eine gute Raumakustik zu achten. Die nötigen sanitären Anlagen (WC + Putzraum) sind entsprechend einzuplanen. Auf eine Küche wird verzichtet. Eine fest eingerichtete oder eine fahrbare Theke soll als Verpflegungsmöglichkeit (Lieferung durch die Mensa im Gebäude Ferrach oder einen externen Lieferanten) für Veranstaltungen dienen. Ein Vorbereitungszimmer ist von grossem Nutzen, damit die drei Grossräume auch als Schulzimmer genutzt werden können.
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