Contemporary Art - Villa Grisebach Auktionen GmbH

Contemporary Art · Berlin, 5. Juni 2015
Schmuck 1
Contemporary Art
Auktion Nr. 243
Freitag, 5. Juni 2015
18 Uhr
Auction No. 243
Friday, 5 June 2015
6 p.m.
www.villa-grisebach.de
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4
München
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6. und 7. Mai 2015 von 10 bis 18 Uhr
Moderne Kunst
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22. Mai 2015 von 10 bis 15 Uhr
Villa Grisebach Auktionen
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Dortmund
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Galerie Utermann
Wilfried Utermann
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Zürich
12. Mai 2015 von 10 bis 17 Uhr
13. Mai 2015 von 10 bis 15 Uhr
Villa Grisebach Auktionen AG
Verena Hartmann
Bahnhofstrasse 14 · CH-8001 Zürich
Hamburg
19. Mai 2015 von 10 bis 17 Uhr
Galerie Commeter
Stefanie Busold
Bergstraße 11 · D-20095 Hamburg
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29. Mai bis 2. Juni 2015
Viewing of all works in Berlin
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Berlin
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Grisebach 06/2015
700 Imi Knoebel
Dessau 1940 – lebt in Düsseldorf
„Alle Vier“. 1998
Acryl auf Aluminium-Vierkantrohren.
102,5 x 102,5 x 8,6 cm (40 ⅜ x 40 ⅜ x 3 ⅜ in.).
Rückseitig auf dem Aluminium vierfach
übereinander signiert und datiert: iMi 98.
Eine von 12 unikaten Varianten. [3059]
Provenienz: Privatsammlung, Berlin € 35.000 – 45.000
$ 37,700 – 48,500
Grisebach 06/2015
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701 Imi Knoebel
Dessau 1940 – lebt in Düsseldorf
Ohne Titel. 1994
Acryl auf Acrylglas, im Künstlerrahmen. 90,5 x 66 x 3,8 cm
(35 ⅝ x 26 x 1 ½ in.). Unten links mit Bleistift signiert und
datiert: iMi 94. Rückseitig signiert: iMi.
[3417] € 8.000 – 10.000
$ 8,620 – 10,800
Grisebach 06/2015
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702 Imi Knoebel
Dessau 1940 – lebt in Düsseldorf
Ohne Titel. 1994
Acryl auf Acrylglas, im Künstlerrahmen. 90,5 x 66 x 3,8 cm
(35 ⅝ x 26 x 1 ½ in.). Unten mittig mit Bleistift signiert und
datiert: iMi 94. Rückseitig signiert: iMi.
[3417] € 8.000 – 10.000
$ 8,620 – 10,800
Grisebach 06/2015
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703 Günther Förg
Füssen 1952 – 2013 Freiburg
„Rivoli“. 1989
Acryl auf Leinwand. 220 x 138,5 cm
(86 ⅝ x 54 ½ in. ). Rückseitig mit Farbkreide
in Rot signiert, datiert und betitelt: Förg 1989
Rivoli. [3376] Provenienz: Privatsammlung, Großbritannien
€ 50.000 – 70.000
$ 53,900 – 75,400
Wir danken Michael Neff, Estate Günther Förg,
für freundliche Hinweise.
Neben seinen berühmten Bleibildern stellt „Rivoli“ eine der
prägnantesten und für Günther Förgs Werk wegweisendsten
Serien dar. Entstanden für eine frühe Ausstellung im Castello di
Rivoli in Turin 1990, arbeitete Förg gut ein Jahr an einem Komplex
von circa 25 Arbeiten, die allesamt den Weg der Moderne aus der
Malerei in sein Schaffen en bloc manifestieren. Die Auseinandersetzung mit dem Material Bleiblech und die unendliche Variation
von Streifen, Abschnitten und Feldern brachten Förg zurück auf
das überdimensionale Format des Tafelbildes, das er in der Serie
der Rivoli-Bilder ausführlichst durchexerzierte.
Bei unserer Arbeit aus der Sammlung eines frühen und engen
Freundes des Künstlers wird die intensive Auseinandersetzung
Förgs mit der Thematik und dem Sujet der Arbeiten Barnett
Newmans in diesem Zusammenhang sehr deutlich. Die Annäherung an das große Vorbild geschieht durch Farb- und TechnikKorrekturen des Künstlers. Was bei Newman noch bestrichene
und ausgemalte Flächen sind, ist bei Förg detailreiches Ausbessern/Verbessern/Korrigieren.
Keines der Rivoli-Bilder gleicht dem anderen, jedes besitzt eine
eigene Komposition und Auseinandersetzung von Farbe, Duktus
und Wirkung. Förg wußte sehr genau was er tat, alles was wie
Zufall und Spielerei aussieht, ist wohlüberlegt und gezielt eingesetzt. So gelingt es Förg sich dem großen Vorbild Newman
anzunähern, ohne ihn zu kopieren oder gar zu düpieren.
Eine Verneigung von Meister zu Meister. (MN)
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Grisebach 06/2015
Grisebach 06/2015
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704 Imi Knoebel
Dessau 1940 – lebt in Düsseldorf
Ohne Titel. Aus: Betoni. 1990
Beton. 44,5 x 40 x 8 cm (17 ½ x 15 ¾ x 3 ⅛ in.).
Rückseitig signiert und datiert (in den feuchten Beton
geritzt): iMi 90.
[3417] € 4.000 – 6.000
$ 4,310 – 6,470
Grisebach 06/2015
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705 Günther Förg
Füssen 1952 – 2013 Freiburg
Ohne Titel. 1988/89
Bronze mit schwarzgrüner Patina.
119,5 x 70 cm (47 x 27 ½ in.).
Einer von 3 Güssen. Gebrauchsspuren. [3417] Provenienz: Privatsammlung, Rheinland
€ 18.000 – 24.000
$ 19,400 – 25,900
Wir danken Michael Neff, Estate Günther Förg,
für freundliche Hinweise.
Grisebach 06/2015
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706N Gotthard Graubner
Erlbach/Vogtland 1930 – 2013 Hombroich
„Farbraumkörper (11)“. 1982
Öl auf Leinwand, über Synthetikwatte.
75 x 55 x 9 cm (29 ½ x 21 ⅝ x 3 ½ in.).
Rückseitig mit Pastellkreide in Rot signiert
und datiert: Graubner 82. Ebenda ein
Etikett der Galerie Renée Ziegler, Zürich.
[3508] Provenienz: Privatsammlung, Schweiz
(1988 erworben)
€ 40.000 – 60.000
$ 43,100 – 64,700
Gotthard Graubner studierte in Berlin, Dresden und zuletzt
in Düsseldorf. Hier kam er in Kontakt mit Piene, Mack und
Uecker, den Gründern der Gruppe „Zero“. Die ,Stunde Null‘
einer neuen Kunst wurde ausgerufen, dem Informel der Kampf
angesagt. Noch als Student beteiligte sich Graubner 1958 an
der 7. Abendausstellung in den Ateliers von Piene und Mack.
Die Idee einer sich vom Tafelbild lösenden und das Licht
einschließenden Kunst fand seinen Niederschlag in den frühen
Kissenbildern Graubners. Durch den Einfluß Yves Kleins wandte
sich der Künstler der Farbe zu. Doch nicht ihre materiellen
und spirituellen Qualitäten wollte er ergründen, denn Graubner
war durch und durch Maler. Mit Schwämmen, Walzen und
Kissen bearbeitete er die Oberfläche seiner über Synthetikwatte gespannten Malgründe. Er malte prozessual, ohne
vorgegebene Richtung. Photographien aus Graubners Atelier
bezeugen den langwierigen Weg, in dem seine Arbeiten entstanden. Schicht über Schicht wird die Farbe aufgetragen,
mal schwer und dicht, ein anderes Mal nur zart getupft.
Der intensiv rot und pink leuchtende „Farbraumkörper“ lockt
den Betrachter, tritt ihm entgegen mit seinem in den Raum
vortretenden Volumen. Heller im Licht, verschattet in den
lichtabgewandten Seiten erzeugen die weichen Rundungen ein
Schweben. Auf der Oberfläche sind Bewegungen erkennbar,
Farbströme fließen. Verändert der Betrachter seinen Standort,
wandelt sich auch der Bildeindruck. Die „Farbraumkörper“
konstituieren selbst einen Raum, in dessen Wirkungsbereich
wir eintreten können und der mit seinem Reichtum an Nuancen, dem An- und Abschwellen der Farben, einzigartig ist.
1982, im Jahr als unser Werk entstand, wurde Gotthard
Graubner eingeladen, seine Arbeit im Deutschen Pavillon
der Biennale in Venedig zu präsentieren. Auch hier nahmen
die Farben den Raum in Besitz. (OH)
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Grisebach 06/2015
Grisebach 06/2015
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707 Gotthard Graubner
Erlbach/Vogtland 1930 – 2013 Hombroich
Ohne Titel. 1985/87
Aquarell auf schwerem handgeschöpften Papier.
116,2 x 87 cm (45 ¾ x 34 ¼ in.). Unten in der Mitte
mit Bleistift signiert und datiert: Graubner 85/87.
[3092] Gerahmt.
€ 12.000 – 15.000
$ 12,900 – 16,200
Grisebach 06/2015
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708 Gotthard Graubner
Erlbach/Vogtland 1930 – 2013 Hombroich
Ohne Titel. 1985
Aquarell auf schwerem handgeschöpften Papier.
116 x 87,2 cm (45 ⅝ x 34 ⅜ in.). Unten in der Mitte
mit Bleistift signiert und datiert: Graubner 85.
[3092] Gerahmt.
€ 12.000 – 15.000
$ 12,900 – 16,200
Grisebach 06/2015
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709 Raimund Girke
Heinzendorf 1930 – 2002 Köln
Ohne Titel. Um 1960
Öl über Bleistift auf festem Papier.
31 x 44,2 cm (12 ¼ x 17 ⅜ in.).
Rückseitig signiert: Girke.
[3485] Gerahmt.
€ 4.000 – 6.000
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$ 4,310 – 6,470
Grisebach 06/2015
710 Heinz Mack
Lollar 1931 – lebt in Mönchengladbach
„Ohne Titel (zu wild)“. 1958
Monotypie in Lithofarbe auf Papier. 37,5 x 31 cm
(14 ¾ x 12 ¼ in.). Unten mittig mit Bleistift signiert,
datiert und bezeichnet: mack 58 zu wild.
Mit einer Bestätigung von Prof. Heinz Mack vom
Januar 2013. –
[3483] Gerahmt.
€ 12.000 – 15.000
$ 12,900 – 16,200
Grisebach 06/2015
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711 Otto Piene
Laasphe/Westfalen 1928 – 2014 Berlin
„Intransigent Black“. 1984
Feuergouache auf Karton. 63,5 x 99 cm
(Passepartoutausschnitt) (25 x 39 in.).
Unten links mit Bleistift betitelt und unten rechts
signiert und datiert: “Intransigent Black“ Piene 84.
Fest im Passepartout montiert. [3482] Gerahmt.
Provenienz: Privatsammlung, Rheinland
€ 15.000 – 20.000
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$ 16,200 – 21,600
Grisebach 06/2015
712 Otto Piene
Laasphe/Westfalen 1928 – 2014 Berlin
Auge. 1963
Feuergouache und Kohle auf Papier.
17,3 x 25,3 (6 ¾ x 10 ).
Unten rechts signiert und datiert: Piene 63.
[3384] Gerahmt.
Provenienz: Ehemals Sammlung Gustav und Stella Baum,
Wuppertal
Ausstellung: Piene. Ölbilder und Gouachen. Düsseldorf,
Galerie Schmela, 1963
€ 18.000 – 24.000
$ 19,400 – 25,900
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713 Hermann Goepfert
Bad Nauheim 1926 – 1982 Antwerpen
„Weißreflektor (Kinetischer Reflektor)“. 1962
2 spiralförmige Aluminiumbänder (beidseitig),
Acryl auf Holz, 2 Metallstangen. 26,1 x 22,5 x 11 cm
(10 ¼ x 8 ⅞ x 4 ⅜ in. ). Unter dem Sockel mit Bleistift
gewidmet, datiert, bezeichnet und signiert: Dezember 62
ReZ/62 Goepfert.
Kemfert 226. –
[3326] € 8.000 – 12.000
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$ 8,620 – 12,900
Grisebach 06/2015
714 Bernard Aubertin
Fontenay-aux-Roses 1934 – lebt in Reutlingen
Ohne Titel (Tableau Clous). 1969
Acryl und Nägel auf Holz. 40 x 40 cm (15 ¾ x 15 ¾ in.).
Rückseitig unten rechts mit Bleistift signiert und datiert:
Bernard Aubertin 1969.
Mit einer vom Künstler signierten Bestätigung des
Archivio Opere Bernard Aubertin, Brescia. –
[3389] Gerahmt.
€ 12.000 – 15.000
$ 12,900 – 16,200
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715 Dadamaino
1930 – Mailand – 2004
„Volume“. 1959
Tempera auf Leinwand. 50,1 x 34,8 cm
(19 ¾ x 13 ¾ in.). Auf dem Keilrahmen
mit schwarzer Tinte signiert, betitelt und
datiert: DADAMAINO – VOLUME 1959.
Das Gemälde ist registriert im Archivio Dadamaino,
Somma Lombardo, unter der Nr. 140/13. –
[3542] Provenienz: Privatsammlung, Süddeutschland
€ 40.000 – 60.000
$ 43,100 – 64,700
„I had always searched: materials, forms,
situations, everything I could.“ Dadamaino
Ende der 1950er Jahre begründete die eng mit Piero Manzoni
befreundete italienische Künstlerin Dadamaino die immaterielle
Neukonzeption der Malerei: „Ich habe immer die Materie
verabscheut und ich habe immer das Immaterielle gesucht.“
(Dadamaino, in: Damsch-Wiehager, Renate (Hg.): ZERO ITALIEN.
Azimut/Azimuth 1959/60 in Mailand. Ausst.-Kat., Ostfildern
1996, S. 96.) 1959 zeigte Fontana erstmals seine Tagli in
Mailand, Piero Manzoni präsentierte die Achromes, parallel
entstanden seine ersten Linien, und Enrico Castellani schaffte
die ersten Superficie. In diesem Jahr gründeten Dadamaino,
Manzoni und Castellani die Künstlergruppe Azimut, die sich mit
Galerie und Zeitschrift (Azimuth) zum Sprachrohr der künstlerischen Avantgarde Mailands aufschwingen sollte. Azimut
etablierte auch internationale Kontakte, unter anderen zur
Düsseldorfer Zero-Gruppe um Heinz Mack, Yves Klein und
Otto Piene, zur Amsterdamer Gruppe Nul mit Armando, Henk
Peeters und Jan Schoonhoven sowie zur Pariser Szene der
„nouveaux réalistes“ mit César, Martial Raysse und Arman.
Unser Bild gehört zu der zwischen 1958 und 1960 entstandenen Werkgruppe der Volumi, die maßgeblich von Lucio Fontana
und Yves Klein inspiriert, zwischen Malerei, Zeichnung und
Wandobjekt oszilliert. Die Volumi sind der radikale und zugleich
programmatische Ausgangspunkt für das kohärente, über
40-jährige Schaffen der italienischen Grande Dame der
konkreten Kunst. Waren frühe Werke noch geprägt von der
emotionalen Suche nach einer malerischen Tabula rasa, so hat
Dadamaino ihren Volumi später eine innere rationale Struktur
gegeben. In Werken wie „Volume“ verbinden sich diese polaren
Spannungen: Zum einen haftet den Leinwandausschnitten
etwas Gestisches und Instinktives an, eine avantgardistische
Aufgeschlossenheit; andererseits sind sie experimentelle und
methodische Untersuchungen von Leere. „Volume“ ist somit
ein Zeugnis ihres lebenslangen Strebens, den Geist und die
Materie zur Absolutheit des Bildes zusammenzuführen:
“Behind the great holes I saw a wall full of light and shadows that
vibrated and shifted. That was what I had to seek out and pursue.
Until then art had been a static affair, apart from a few pioneers,
we had to make it become dynamic again, using instruments
derived from the latest technical-scientific developments, once it
had been established that art can be made with any means.”
(Dadamaino, in: Fiorani, Eleonora: „Il Percorso del quotidiano:
Dadamaino 1990-91“, in: Temporale Rivista d’Arte e di Cultura,
Nr. 26, Edizioni Dabbeni, Lugano 1991.) (CG)
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Grisebach 06/2015
NEUE ABBILDUNG
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716 Heinz Mack
Lollar 1931 – lebt in Mönchengladbach
„Lichtwald“. 1964-65
Messing, verchromt, Holzsockel mit
Elektromotor. 83 x 61 x 61 cm
(32 ⅝ x 24 x 24 in.).
Honisch 138. –
[3457] Provenienz: Sammlung Willy und Fänn
Schniewind, Neviges / Privatsammlung,
Rheinland
Ausstellung: 4. Biennale de Paris. Paris,
Musée de l’art moderne de la ville de Paris,
1965 (lt. unterseitigem Aufkleber)
€ 30.000 – 40.000
$ 32,300 – 43,100
„Im Grunde sagt Macks Konzept 1958 unmißverständlich, was
er anstrebt und verwirklichen will. Er strebt keinen neuen Stil an,
sondern er setzt eine neue Haltung. Die Anonymität der Struktur
ist für Mack der Garant für die von persönlichen Attitüden freie
Zulassung von Wirklichkeit, die über das hinzutretende Licht eine
neue, visuelle Bedeutung gewinnt. Licht wird ja im allgemeinen
als Beleuchtung, also mit einem Zweck verbunden gesehen. Mack
versteht das Licht nicht als Erfüllungsgehilfen anderer Absichten.
Für ihn ist Licht eine eigene Qualität geworden, die Visualität, die
Sinnlichkeit erst möglich macht. Zugegeben eine solche, der man
ein adäquates Instrumentarium zur Verfügung stellt. Licht ist für
ihn gleichsam instrumentiertes Licht, das über die angebotene
Struktur zu neuer Anschaulichkeit kommt. Das Licht erhält eine
besondere Qualität erst durch die Struktur, in der es sich ansiedelt.
Es wird herausgehoben, gesteigert und dadurch bedeutender
gemacht. Licht tritt durch Licht hervor, wird durch Anschaulichkeit
zu einer eigenen Schönheit.
Kein anderer ZERO-Künstler hat diese qualitative Veränderung des
Lichts angestrebt. Piene hat in seinem ,Lichtballett’ das Licht im
Grunde nicht verändert. Uecker benutzte es in seinen bewegten
Nagelfeldern, um das Moment der Zeit anschaulich zu machen.
Für Mack dagegen war das Licht ein eigenständiger Wert. Er hat
es herausgehoben aus der Zeit und der Zufälligkeit des Ortes,
und er hat es zurückversetzt in seine eigene Selbstbestimmung,
die nämlich, Lichthaft zu sein.“ (Dieter Honisch. Essay. Zit. nach:
Dieter Honisch (Hg.): Mack Skulpturen 1953-1986. Düsseldorf
u.a., Econ Verlag, 1986, S. 20.)
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Grisebach 06/2015
Grisebach 06/2015
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717 Otto Piene
Laasphe/Westfalen 1928 – 2014 Berlin
Feuerblume. 1972
Öl und Ruß auf Leinwand. 130 x 196 cm
(51 ⅛ x 77 ⅛ in.). Rückseitig mit Bleistift signiert
und datiert: Piene 72. Auf dem Keilrahmen
mit Bleistift signiert und datiert: Piene 72.
Auf dem Keilrahmen Etiketten der Galerie
Denise René Hans Mayer, Düsseldorf, und der
Stiftung Kunstsammlung NRW, Düsseldorf (s.u.).
[3329] Gerahmt.
Provenienz: Hubert Troost, Meerbusch
(Dauerleihgabe in der Kunstsammlung
Nordrhein-Westfalen, 1974 bis ?) /
Privatsammlung, Nordrhein-Westfalen
Blickt man auf die „Feuerblume“ von Otto Piene, dann entzündet
das Bildzentrum ein Feuerwerk an Assoziationen: Ist es wirklich
eine Blume? Erinnert der runde Brandfleck in der Mitte nicht an
ein Zigarettenloch im weißen Tischtuch? Und wie kommt es, daß
der Rauch auf der Leinwand so sanfte Spuren hinterlässt, die wie
ein riesiges Aquarell von weißen, exotischen Blütenblättern
wirken? Mit seinem Bildtitel hat Piene die Richtung vorgegeben,
hier geht es um die Verschmelzung von Elementen, die sonst kein
Miteinander kennen. Und doch bleibt natürlich bei aller Schönheit
der ausgebreiteten Blütenblätter das Thema der Vanitas dominierend, einer Vergänglichkeit, die Piene eben nicht nur dem Lauf
der Dinge und der Zeit überlassen will, sondern die er durch den
Einsatz des Feuers beschleunigt und zuspitzt.
Literatur und Abbildung: Aukt.-Kat. Zeitgenössische
Kunst. Köln, Lempertz, Auktion 749, 21. 11. 1997,
Los 430, Abb. Farbtafel 2
Das Bild besticht auch durch die scheinbare Gleichheit der linken
und der rechten Bildhälfte, zwei schwarze Farbspuren laufen
mittig fast parallel herab, man meint auf ein Bild aus einem
Rorschach-Text zu schauen, wo der Knick im Papier in der Mitte
zwei ähnliche Seiten und die verlaufenden Farben überraschende
Assoziationen erzeugen.
€ 150.000 – 200.000
$ 162,000 – 216,000
Doch dann erkennt man plötzlich das markante Detail, das die
Aufmerksamkeit eindeutig in die linke Bildhälfte zieht. Unten links
taucht plötzlich am Bildrand die schwarze Linie aus der Bildmitte
auf, sie scheint zu vibrieren und man begreift, hier liegt die
Zündschnur. Gleich geht die Bombe in der Bildmitte los. Nur Otto
Piene hat sie schon vor uns allen in ihrem glühenden Lila vor sich
gesehen - und uns die Angst vor der Explosion genommen wie die
Sinne für deren Schönheit geschärft. „Ich gehe das Dunkel selber
an“, so hat es Piene einmal selbst gesagt, „ich durchleuchte es,
ich mache es durchsichtig, ich nehme ihm seinen Schrecken, ich
mache es zu einem Volumen von Kraft, bewegt von Atem wie mein
Körper und ich nehme Rauch, damit es fliegen kann.“ (Otto Piene:
Wege zum Paradies, 1963. In: Mack, Piene Uecker. Ausst.-Kat.,
Kestner-Gesellschaft Hannover, 1965, S. 118f.)
Als Otto Piene und Heinz Mack 1958 die Künstlergruppe ZERO
gründeten, sahen sie es als Ziel ihres künstlerischen Schaffens,
Mensch, Natur und Technik zu vereinen. Vor allem Otto Piene
suchte in den Kräften der Natur seine Inspirationsquellen. In der
Wirkung der Elemente Licht, Feuer, Luft und Wasser fand er neue
Möglichkeiten der Gestaltung, die sein gesamtes Schaffen
prägten. Seine Rauchbilder, die ab 1960 in Nachfolge der Rasterbilder und Feuergouachen entstanden, fertigte er mit brennenden
Kerzen und Lampen direkt auf dem Trägermaterial Leinwand. Wie
die früheren Arbeiten eint auch diese Bilder ein Zeichen: der Kreis
und dessen Aura. Diese „Feuerblume“ ist dafür ein besonders
starkes Beispiel. (NB)
Otto Piene in seinem Atelier, Düsseldorf 1960
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Grisebach 06/2015
max. Klappenbreite 185 mm, Bild ist etwas verkleinert
Grisebach 06/2015
29
29
718 Otto Piene
Laasphe/Westfalen 1928 – 2014 Berlin
„Come Together“. 1978
Feuergouache auf Karton. 98,5 x 64 cm (Passepartoutausschnitt) (38 ¾ x 25 ¼ in.). Unten links betitelt
und unten rechts signiert und datiert: “Come Together“
Piene 78.
Fest im Passepartout montiert. [3482] Gerahmt.
Provenienz: Privatsammlung, Rheinland
€ 15.000 – 20.000
30
$ 16,200 – 21,600
Grisebach 06/2015
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719 Otto Piene
Laasphe/Westfalen 1928 – 2014 Berlin
„Science Fiction“. 1977
Feuergouache auf Karton. 64,8 x 99,4 cm
(25 ½ x 39 ⅛ in.). Unten links mit Bleistift
betitelt, signiert und datiert: “Science Fiction“ Piene 77.
[3510] Gerahmt.
Provenienz: Privatsammlung, Süddeutschland
€ 20.000 – 30.000
$ 21,600 – 32,300
Grisebach 06/2015
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720 Heinz Mack
Lollar 1931 – lebt in Mönchengladbach
Ohne Titel (Lichtrelief). 1961
Geprägtes Aluminium auf Holz.
75,2 x 61,5 x 1,5 cm (29 ⅝ x 24 ¼ x 0 ⅝ in.).
Rückseitig mit Filzstift in Schwarz signiert
und datiert: mack 61.
Die Arbeit ist im archivinternen Nachtrag
zum Werkverzeichnis Honisch (Skulpturen)
mit der Nummer 556C verzeichnet. –
[3326] Was einen Künstler auszeichnet, ist auch sein besonderer
Umgang mit den Phänomenen der Wirklichkeit. „Das Realistische liegt bei Mack im Visuellen, das Idealistische im Metaphorischen seines Konzepts. Die Ebene die beides verbindet und den
Bedeutungsumschlag bewirkt, ist das Kunstwerk.“ schreibt Dieter
Honisch über Heinz Mack, der zu jener Generation von Kunstschaffenden gehört, die angesichts der ‚Weltsprache Abstraktion’ nach 1945 und ihrer Frage, was man überhaupt noch malen
kann, einen anderen Neubeginn suchten.
€ 50.000 – 70.000
$ 53,900 – 75,400
1958 gründete Mack gemeinsam mit Günter Uecker und Otto
Piene ZERO. In dieser Gruppe verzichteten die Künstler jenseits
von Abstraktion oder Figuration bewußt auf Farbe und ausführliche Schilderung eines Motivs. Sie legten größten Wert auf
Klarheit und Reinheit der verwendeten Gestaltungsmittel und
erfanden sich ihre Darstellungen neu. Ueckers Markenzeichen
wurde der Nagel, Piene nutzte Feuer und Rauch für seine Arbeiten und Heinz Mack ergründete den Raum.
Als Entdecker von faszinierenden Vibrationen aus Licht, befaßt sich
Mack bevorzugt mit dynamischen Strukturen aus parallelen Rasterreihen. Mit Scheiben aus Glas, Metall und Kunststoff erzielt er
‚Interferenzen‘ zur Sichtbarmachung der Weite des Raums, den
das Licht unbegrenzt erreicht. In unserem „Lichtrelief“ ist es
geprägtes Aluminium, das durch seine Musterung und den Wechsel von matten und glänzenden Partien erstaunliche optische
Effekte bewirkt. Bereits die russischen Konstruktivisten haben
bei ihrer Erkundung von Sehvermögen wie auch des Raumes
mit vergleichbaren ‚Skulpturen’ experimentiert. Im Umfeld der
Selbstbefragung der Kunst in der Mitte des 20. Jahrhunderts hat
ZERO einiges Gewicht. Besonders kinetische Skulpturen können
als Aufbruch in ein neues Zeitalter verstanden werden, wie die
Gründer von ZERO es angestrebt hatten, aber auch die in sich
ruhenden, kraft ihrer Strukturierung oder Beleuchtung visuell
beeindruckenden Arbeiten sind moderne Darstellungen der fortwährenden Suche des Menschen nach der Transzendenz. (EO)
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Grisebach 06/2015
Grisebach 06/2015
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721 Adolf Luther
Krefeld-Uerdingen 1912 – 1990 Krefeld
„Sphärisches Hohlspiegelobjekt“. 1970
Konkaver Spiegel in Acrylglas-Rahmen.
39,5 x 39,5 x 8 cm (15 ½ x 15 ½ x 3 ⅛ in.).
Rückseitig mit Faserstift in Schwarz signiert
und datiert: Luther 70. [3452] € 6.000 – 8.000
$ 6,470 – 8,620
Wir danken Dr. Magdalena Broska, Krefeld,
für freundliche Hinweise.
722 Adolf Luther
Krefeld-Uerdingen 1912 – 1990 Krefeld
„Sphärisches Hohlspiegelobjekt“. 1970
Konkaver Spiegel in Acrylglas-Rahmen.
39,5 x 39,5 x 8 cm (15 ½ x 15 ½ x 3 ⅛ in.).
Rückseitig mit Faserstift in Schwarz signiert
und datiert: Luther 70. [3452] € 6.000 – 8.000
$ 6,470 – 8,620
Wir danken Dr. Magdalena Broska, Krefeld,
für freundliche Hinweise.
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Grisebach 06/2015
723 Bernard Aubertin
Fontenay-aux-Roses 1934 – lebt in Reutlingen
Ohne Titel (Tableau Clous). 1970
Acryl und Nägel auf Holz. 30 x 30 cm (11 ¾ x 11 ¾ in.).
Rückseitig unten rechts mit Bleistift signiert und datiert:
Bernard Aubertin 1970.
Mit einer vom Künstler signierten Bestätigung des
Archivio Opere Bernard Aubertin, Brescia. –
[3389] Gerahmt.
€ 8.000 – 12.000
$ 8,620 – 12,900
Grisebach 06/2015
35
724 Heinz Mack
Lollar 1931 – lebt in Mönchengladbach
Grün Chromatik. 1974
Ölkreide auf Velin. 75,5 x 53,4 cm (29 ¾ x 21 in.).
Oben in der Mitte mit Bleistift signiert und datiert:
mack 74. [3064] Gerahmt.
€ 10.000 – 15.000
$ 10,800 – 16,200
Grisebach 06/2015
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725 Otto Piene
Laasphe/Westfalen 1928 – 2014 Berlin
Ohne Titel. Um 2010
Platin auf Keramik.
38 x 20 x 3 cm (15 x 7 ⅞ x 1 ⅛ in.). [3496]
Provenienz: Robert Wilson, New York /
Privatsammlung, Berlin
€ 10.000 – 15.000
$ 10,800 – 16,200
Grisebach 06/2015
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726 Herbert Zangs
1924 – Krefeld – 2003
Ohne Titel. 1974
Drahtgitter. 96 x 100 x 4,5 cm (37 ¾ x 39 ⅜ x 1 ¾ in.).
Auf dem Metalletikett signiert und datiert (eingeritzt):
ZANGS 74. [3452] € 5.000 – 7.000
38
$ 5,390 – 7,540
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727 Peter Roehr
Lauenburg (Pommern) 1944 – 1968 Frankfurt am Main
Ohne Titel (OB-14/3). Um 1965
Rote Klebeetiketten auf Schoellershammer-Karton.
17,5 x 16,6 cm (6 ⅞ x 6 ½ in.). Rückseitig mit
dem Nachlaßstempel und der mit Kugelschreiber
eingetragenen Nummer: OB-14/3. Dort auch ein
Adreßstempel von Paul Maenz, Köln.
[3256] Gerahmt.
Provenienz: Ehemals Sammlung Gustav und Stella Baum,
Wuppertal
€ 8.000 – 10.000
$ 8,620 – 10,800
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728 Günter Fruhtrunk
1923 – München – 1982
„Umkehrende Reihen“. 1962
Vinyl auf Holz. 78 x 88 cm (30 ¾ x 34 ⅝ in.).
Rückseitig mit Pinsel in Schwarz betitelt und
mit Pinsel in Blau monogrammiert und datiert:
>>UMKEHRENDE REIHEN<< FRK 62.
Wendt 1962-08. –
[3461] Gerahmt.
Provenienz: Privatsammlung, Berlin
Literatur und Abbildung: Aukt.-Kat. Auktion
599. Kunst des XX. Jahrhunderts. Köln,
Lempertz, 6.12.1983, Los 346, Abb. Tafel 109
€ 40.000 – 60.000
$ 43,100 – 64,700
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728a Günter Fruhtrunk
1923 – München – 1982
„Intention Blau“. 1979/80
Acryl auf Leinwand auf Holz. 34 x 48 cm
(13 ⅜ x 18 ⅞ in.). Rückseitig mit Pinsel in
Grau mit Richtungspfeil bezeichnet, betitelt,
datiert und monogrammiert: „INTENTION
BLAU“ 79/80 Fr.
Nicht bei Wendt. – Das Gemälde wird
aufgenommen in das Werkverzeichnis der
Gemälde Günter Fruhtrunks von Dr. Silke Reiter,
Günter Fruhtrunk Gesellschaft, München
(in Vorbereitung). –
[3357] Gerahmt.
Provenienz: Privatsammlung, Süddeutschland
(Geschenk des Künstlers)
Ausstellung: Günter Fruhtrunk. Braunschweig,
Kunstverein, 1983, Kat. Nr. 66, S. 173
€ 20.000 – 25.000
$ 21,600 – 26,900
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729N Ulrich Rückriem
Düsseldorf 1936 – lebt in Düsseldorf
Ohne Titel. 1974
Dolomit, gehämmert bzw. geschliffen.
4,5 x 120 x 65 cm (1 ¾ x 47 ¼ x 25 ⅝ in.).
Auf der beigefügten Werkzeichnung datiert
und signiert: 1974 U. Rückriem.
Nicht bei Turian. –
[3503] Provenienz: Dr. Oettli, Baden /
Privatsammlung, Schweiz
Ausstellung: Ulrich Rückriem. Skulpturen
1968-1978. Essen, Museum Folkwang; Bonn,
Städt. Kunstmuseum, 1978, Kat.-Nr. 95, m. Abb.
€ 10.000 – 15.000
44
$ 10,800 – 16,200
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730N Ulrich Rückriem
Düsseldorf 1936 – lebt in Düsseldorf
Ohne Titel. 1973
Stahl, zugeschnitten und eingepaßt.
2,5 x 70 x 98,5 cm (1 x 27 ½ x 38 ¾ in.).
Auf der beigefügten Werkzeichnung
datiert und signiert: 1973 U. Rückriem.
Turian 42. –
[3503] Provenienz: Dr. Oettli, Baden / Privatsammlung, Schweiz
Ausstellung: Ulrich Rückriem. Skulpturen
1968-1978. Essen, Museum Folkwang; Bonn,
Städt. Kunstmuseum, 1978, Kat.-Nr. 85, m. Abb.
€ 10.000 – 15.000
$ 10,800 – 16,200
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731 Fred Sandback
Bronxville/New York 1943 – 2003 New York
„One of ten constructions
74 Front St. red variants“. 1980
Folge von 4 Zeichnungen: Pastellkreide in Rot und Bleistift,
jeweils auf grauem Papier. Jeweils: 22,5 x 30,3 cm
(8 ⅞ x 11 ⅞ in.). Jeweils unten rechts signiert und
datiert: Sandback 80 sowie unten links betitelt: one of ten
constructions 74 Front St. red variants. Jeweils rückseitig
mit einem Etikett der Victoria Miro Gallery, London.
[3345] Gerahmt.
Provenienz: Privatsammlung, Rheinland
€ 15.000 – 20.000
46
$ 16,200 – 21,600
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732 Fred Sandback
Bronxville/New York 1943 – 2003 New York
Ohne Titel. 1988
Folge von 4 Werken: Gouache und Bleistift,
jeweils auf Transparentpapier.
Jeweils 21,5 x 27,8 cm (8 ½ x 11 in.).
Jeweils unten rechts signiert und datiert:
Sandback 88. [3417]
Provenienz: Galerie Fred Jahn, München /
Privatsammlung, Rheinland
€ 10.000 – 15.000
$ 10,800 – 16,200
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733 Lothar Quinte
Neiße/Oberschlesien 1923 – 2000 Wintzenbach/Elsaß
Ohne Titel. 1979
Öl auf Leinwand. 120 x 70 cm (47 ¼ x 27 ½ in.).
Rückseitig in Schwarz signiert und datiert: quinte 79.
[3303] Gerahmt.
€ 4.000 – 6.000
$ 4,310 – 6,470
Wir danken Sibylle Wagner-Quinte, Berlin, für freundliche
Hinweise.
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734 Max Cole
Kansas 1937 – lebt in Somerset/Kalifornien
„CHANDRA“. 1989
Acryl auf Leinwand. 83,5 x 124 cm (32 ⅞ x 48 ⅞ in.).
Rückseitig mit Faserstift in Schwarz signiert, betitelt
und datiert: MAX COLE CHANDRA 1989. [3417] € 5.000 – 7.000
$ 5,390 – 7,540
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735 Bernar Venet
Château-Arnoux-Saint-Auban 1941 – lebt in New York und Südfrankreich
„Position of an Undetermined Line“. 1980
Graphit auf Holz und PVC-Buchstaben.
Ca. 250 x 200 x 4 cm (98 ⅜ x 78 ¾ x 1 ⅝ in.).
Rückseitig mit Faserstift in Schwarz betitelt,
signiert und datiert: Position of an undetermined
line Venet Bernar 1980. Ebenda mit einem Etikett
der Galerie Denise René Hans Mayer, Düsseldorf.
[3452] Provenienz: Privatsammlung, NordrheinWestfalen
€ 40.000 – 60.000
$ 43,100 – 64,700
Venet begann als Maler von Teerbildern, erschloß sich nach
und nach den Raum durch Performances, indem er ein Ballett
choreographierte, schließlich durch Skulpturen. Doch zunächst
wandte sich Venet wie viele Künstler in den 1960er Jahren von
der gestischen Malerei ab. Im 1967 erschienenen Standardwerk Bertins zur graphischen Theorie und Visualisierung fand
er die Grundlage einer neuen Kunstauffassung. In akribisch
ausgeführten Diagrammen, mathematischen Gleichungen und
Modellen von Molekülen verschwand die Handschrift des
Künstlers hinter einer vorgeblichen Objektivität. Die Idee
scheiterte, doch eine Erkenntnis blieb: die Linie als graphische
Ausprägung einer mathematischen Gleichung ist das abstrakteste Bild überhaupt.
Nach einer Schaffenspause begann Venet 1976 mit einer
Werkgruppe, die ihn bis heute beschäftigt. Es ist die Darstellung von Linien, als Diagonalen, Winkel und Bögen. Zunächst
als Malerei auf Leinwand gestaltete der Künstler Winkel mit
exakten Gradangaben. Dann löste er sich von dem traditionellen Material und ließ Bögen aus Holz sägen. Der Weg zur
unbestimmten, freien Linie war die logische Konsequenz aus
dem vorangegangenen Schaffen. Unsere Arbeit von 1980 ist
eine frühe „Undetermined Line“. Die Fassung des Holzes mit
schwarzem Graphit ist ein Verweis auf die zeichnerische
Grundlage der Arbeit. Leichthändig führt eine Zick-Zack-Bewegung von oben nach unten. Die Manifestation dieser Bewegung
in Holz führt zu einem reizvollen Kontrast mit dem rasanten
Impuls, der in der Arbeit steckt. Obgleich nicht mehr auf
mathematischer Grundlage fußend, ist der Titel der Arbeit,
aus Kunststoffbuchstaben gebildet, integraler Bestandteil
der Wandskulptur. Venet besteht hiermit auf der wissenschaftlichen Grundidee seines Werkes. In der Folgezeit legt der
Künstler mehrere Linien übereinander. So lösen sich die
„Undetermined Lines“ langsam von der Wand, lehnen noch
an ihr, bis sie schließlich in den Raum vordringen und unregelmäßige Spiralen, nun aus Stahl, bilden. Kraftvoll ist unsere
Arbeit, spricht aus ihr doch die Geschlossenheit und Konsequenz
einer künstlerischen Idee. (OH)
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736 Sigmar Polke
Oels 1941 – 2010 Köln
„Die Sonne über dem Wasser
ja Wasser ja Wasser ja Sonne“. 1968
Filzstift in Schwarz auf kariertem Ringbuchpapier.
21 x 14,8 cm (8 ¼ x 5 ⅞ in.). Unten rechts mit Bleistift
signiert und datiert: S. Polke 68. Am unteren Darstellungsrand betitelt: Die Sonne über dem Wasser ja Wasser
ja Wasser ja Sonne. [3327] Gerahmt.
Provenienz: Privatsammlung, Niederlande
€ 10.000 – 15.000
$ 10,800 – 16,200
Wir danken Michael Trier, Estate of Sigmar Polke, Köln,
für freundliche Hinweise.
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737 Sigmar Polke
Oels 1941 – 2010 Köln
738 Sigmar Polke
Oels 1941 – 2010 Köln
„Ohne Titel / Glaskasten: Höhere Wesen:
Papier aus Papier...“. 1969
Filzstift auf liniertem Ringbuchpapier.
21 x 14 cm (8 ¼ x 5 ½ in.).
Das Werk ist verzeichnet im Archiv des Estate
of Sigmar Polke, Köln, unter der Nr. 12/01040. –
[3528] Ohne Titel. 1967
Kugelschreiber und Aquarell auf liniertem Ringbuchpapier.
21 x 14,7 cm (8 ¼ x 5 ¾ in.). Unten rechts mit Bleistift
signiert und datiert: S. Polke 67. [3327] Provenienz: Privatsammlung, Niederlande
€ 8.000 – 12.000
Wir danken Michael Trier, Estate of Sigmar Polke, Köln,
für freundliche Hinweise.
€ 10.000 – 15.000
$ 8,620 – 12,900
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$ 10,800 – 16,200
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739 Sigmar Polke
Oels 1941 – 2010 Köln
Köpfe. 1966
Aquarell auf braunem Papier. 61,4 x 85,4 cm
(24 ⅛ x 33 ⅝ in.). Unten links mit Kugelschreiber
in Blau signiert und datiert: Polke 66. Auf der Rückpappe
ein Etikett der Galerie Heiner Friedrich, München.
Leichte Randmängel, vertikaler Falz (vor der Bemalung
vorhanden). [3153] Gerahmt.
Provenienz: Galerie Heiner Friedrich, München /
Privatsammlung, Süddeutschland
€ 50.000 – 70.000
$ 53,900 – 75,400
Wir danken Michael Trier, Estate of Sigmar Polke, Köln,
für freundliche Hinweise.
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740 Sigmar Polke
Oels 1941 – 2010 Köln
„Ohne Titel (Figuren)“. Ende 1960er Jahre
Filzstift und Tusche auf liniertem Ringbuchpapier.
21,1 x 14,7 cm (8 ¼ x 5 ¾ in.).
Das Werk ist verzeichnet im Archiv des Estate
of Sigmar Polke, Köln, unter der Nr. 12/01036. –
[3528] € 8.000 – 12.000
$ 8,620 – 12,900
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741 Sigmar Polke
Oels 1941 – 2010 Köln
Ohne Titel. 1966
Aquarell auf Papier. 61,5 x 56,5 cm (24 ¼ x 22 ¼ in.).
Unten rechts mit Kugelschreiber in Blau signiert und
datiert: Polke 66.
Leicht gebräunt, leichte Randmängel. [3153] Gerahmt.
Provenienz: Galerie Heiner Friedrich, München /
Privatsammlung, Süddeutschland
€ 20.000 – 30.000
$ 21,600 – 32,300
Wir danken Michael Trier, Estate of Sigmar Polke, Köln,
für freundliche Hinweise.
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742 Peter Brüning
Düsseldorf 1929 – 1970 Ratingen
„Nr. 5a/66“. 1966
Öl auf Leinwand. 150 x 164 cm (59 x 64 ⅝ in.).
Rückseitig mit Farbstift in Rot betitelt: 5a/66.
Otten 624. –
Im Randbereich kleine Retuschen.
[3119] Gerahmt.
Provenienz: Privatsammlung, Hessen
€ 25.000 – 35.000
$ 26,900 – 37,700
„Die auf die Bilder übertragene und von der Karte ausgehende
Faszination liegt in der hier verdeutlichten Eigenart, daß Zeichen
eines bestimmten Systems (hier Kartographie) sowohl formal als
auch inhaltlich in ihrer Bedeutung zurücktreten können, sobald
sie von einem anderen System überlagert werden, das diesem
übergeordnet ist und hier beispielsweise für Piloten von größerem
Interesse ist. Je nach Kenntnisstand können beide Zeichensysteme
aber auch unabhängig voneinander wahrgenommen und als
Information aufgenommen werden, wodurch der Charakter dieser
Bilder eine Ambivalenz bekommt.
Eine Gruppe von fünf Bildern (WV 622, 624, 625, 626, 629), die
Brüning teilweise auch ,Legenden‘ nannte, bedient sich der kartographischen Zeichen sehr frei. Hierdurch sind malerisch interessante, völlig frei erfundene Landschaftsbilder entstanden, deren
Zeichen in ihrer Eigenschaft als Form ihre Funktion innerhalb des
Bildes erhalten, im Zusammenspiel mit den anderen Formen aber
zu einer Ordnung werden, die inhaltlich Landschaft ausdrückt und
meint.
Brünings Arbeiten sind demnach keine Landkarten, sondern Landschaftsbilder, die nicht auf eine konkrete topographische Situation
bezogen sein müssen, sondern mit den Zeichen der Kartographie
Landschaft frei gestalten, wobei die Doppelfunktion des Zeichens,
das auch Form ist, immer als zusätzlich bildschaffender Faktor
miteinbezogen wird.“ (Zitiert nach: Marie-Luise Otten (Hrsg.):
Peter Brüning. Studien zu Entwicklung und Werk. Werkverzeichnis. Köln, Wienand Verlag, 1988, S. 180 f.)
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743 Robert Rauschenberg
Port Arthur/Texas 1925 – 2008 Captiva Island/Florida
Ohne Titel. 1989
Acryl und Emaille auf verzinktem Metall.
121 x 91 cm (47 ⅝ x 35 ⅞ in.). Unten rechts
mit Faserstift in Silber signiert und datiert:
RAUSCHENBERG 89.
[3429] Gerahmt.
Provenienz: Privatsammlung, Berlin
(Anfang der 1990er Jahre erworben)
Ausstellung: Robert Rauschenberg.
Galerie Fabien Boulakia, Paris, 1990,
S. 59, mit Farbabb.
€ 100.000 – 150.000
$ 108,000 – 162,000
1962 in New York, beim Besuch im Atelier eines Künstlerkollegen, wurde Robert Rauschenberg erstmals auf die künstlerischen
Möglichkeiten kommerzieller Siebdrucktechnik aufmerksam.
Beide Künstler, Rauschenberg und der etwas jüngere Andy
Warhol, sollten sie von nun an durch alle Werkphasen hindurch
verwenden, imitieren oder paraphrasieren. Sie steht wie kein
anderes Element für die enge Beziehung zwischen den beiden
Giganten der amerikanischen Nachkriegskunst, deren Hinterlassenschaft ein vergleichbar gewaltiges Œuvre ist sowohl in
Bezug auf den Umfang wie auch den kunsttheoretischen und
-praktischen Gehalt. Mit dem Siebdruck konnte Rauschenberg
gefundenes Bildmaterial anders in seine Gemälde übertragen
als er es bisher in Form von Collagen und Objektassemblagen
in seinen berühmten „Combines“ gemacht hatte. Der Siebdruck ermöglichte die beliebige Wiederholung, Verflachung und
Abstraktion eines Motivs. Die Größe war dank der Verwendung
fotografierter Vorlagen manipulierbar, der Bildträger erhielt eine
eigene Wertigkeit.
Viele von Rauschenbergs Siebdruckgemälden der 1980er Jahre
entstanden auf Metallblechen, deren teilweise behandelte
Oberflächen den Druck besonders gut abbilden und die Farben
leuchten lassen. Der Träger war für den Künstler, der in dieser
Zeit mit den von ihm initiierten ROCI-Projekten (Rauschenberg
Overseas Culture Interchange) beschäftigt war und viel reiste, ein
leicht zu bearbeitendes und gut transportables Experimentiermaterial. Die Metallbleche wirken indes auch wie die Metapher
für einen Spiegel, in dem er seine im Austausch mit anderen
Kulturen gewonnenen Eindrücke reflektierte und mit den eigenen
Erfahrungen in Beziehung setzte. Unser Beispiel, das in keine
der bekannten Serien gehört, sondern ein Einzelstück ist, dürfte
einen der besonders persönlichen Momente in Rauschenbergs
Schaffen wiedergeben. Reduziert auf Schwarz-Weiß und nur drei
Farben verzichtet die ruhige Rasterkomposition auf die für die
Zeit üblichen oft wilden gestische Spuren und farbgewaltigen
Übermalungen. Hauptmotive sind ein Pelikan, der in Südflorida,
Rauschenbergs privater Wahlheimat, verbreitete Seevogel, und
die Freiheitsstatue, das Sinnbild für New York, Rauschenbergs
künstlerische Heimat und Ort seiner größten beruflichen Erfolge.
Zentral in Gegenüberstellung, überdruckt mit einem leuchtend
intensiven Kobaltblau, sind sie in einem einfachen Raster angeordnet, das unten links eine Leerstelle läßt. Auf einmal
verschwimmen die Motive und eine Erinnerung scheint auf an
die ikonischen frühen Siebdruckgemälde des Künstlerkollegen
Andy Warhol: an das unvergeßlich tragische Blau aus der
„Jackie“-Serie und die bedrückenden Leerstellen der „Disaster“Bilder. Es wird kein Zufall gewesen sein, daß Rauschenberg den
kurz zuvor unerwartet verstorbenen, langjährigen Freund paraphrasierte, als er über seinen eigenen Platz in der Welt reflektierte. Unser Werk gleicht darin dem monumentalen Siebdruck
„Autobiography“ (1968) und anderen Arbeiten, in denen der
Künstler Leben und Werk durch Motive und bildnerische
Verweise miteinander verwebt. (MF)
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744 Mario Merz
Mailand 1925 – 2003 Turin
„Gerusalemme e Bisanzio“. 1983
Chinesische Tusche auf Papier. 35,8 x 47,8 cm
(14 ⅛ x 18 ⅞ in.). Unten links mit Bleistift betitelt,
signiert und datiert: Gerusalemme e Bisanzio Mario
Merz – luglio 1983. Unten in der Mitte mit Filzstift
in Rot gewidmet: per Yona Fischer. [3217] Provenienz: Ehemals Yona Fischer, Israel
€ 5.000 – 7.000
62
$ 5,390 – 7,540
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745 Joseph Beuys
Krefeld 1921 – 1986 Düsseldorf
„Gespräch“. 1974
Bleistift auf Papier, in Buch eingebunden.
Buch: 35,7 x 27,2 cm (14 x 10 ¾ in.).
Unten links signiert: Joseph Beuys.
Schellmann 142B. –
Eines von ca. 25 Exemplaren der Vorzugsausgabe
des Kataloges „Joseph Beuys. Zeichnungen I“ mit
Bleistiftzeichnung. Köln, Kunstverein 1974. [3252] € 8.000 – 10.000
$ 8,620 – 10,800
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746 Joseph Beuys
Krefeld 1921 – 1986 Düsseldorf
Entwurf für Plastik. 1961
Gouache auf festem Velin.
49,2 x 69,5 cm (19 ⅜ x 27 ⅜ in.).
Unten rechts mit Bleistift signiert: Beuys.
[3457] Gerahmt.
Provenienz: Galerie Schmela, Düsseldorf /
Sammlung Willy und Fänn Schniewind,
Neviges / Privatsammlung, Rheinland
Ausstellung: Treffpunkt Parnass Wuppertal
1949-65. Wuppertal, Kunst- und Museumsverein
im Von-der-Heydt Museum, 1980, Abb. Nr. 19
Literatur und Abbildung: Aukt.-Kat. Schmela
Auktion 1, Moderne Kunst, Düsseldorf,
15. Juni 1963, Los 8, Abb. Nr. 15
€ 70.000 – 90.000
$ 75,400 – 97,000
Unsere Zeichnung war viele Jahre Teil
der Sammlung Schniewind, Neviges, einer
der bedeutenden westdeutschen Sammlungen
der Zeitgenössischen Kunst der 1950er und
1960er Jahre.
Gestaltung beginnt für Joseph Beuys bei der unsichtbaren
Bewegung des Denkens. „Ich [war] mir bewußt, daß das Sprechen
selbst Skulptur ist. Oder daß das Denken selbst wie eine erste
Skulptur aufzufassen ist. Also alles, was ein menschliches Produkt
ist. [...] Wie sieht das erste Produkt des Menschen aus, das heißt
das erste Ergebnis seines Prinzips ,Creator‘? Wo fängt das an?
Es fängt im Denken an, im Fassen von Ideen. Und daß man die
regelrecht anschaut, daß man sie betrachtet wie eine Skulptur.“
(Joseph Beuys: Jeder Mensch ein Künstler. Gespräche auf der
documenta 5 1972, Frankfurt/Main, Berlin, Wien, 1975, S. 94)
Indem hier über „Entwurf für Plastik“ geschrieben bzw. gelesen
wird, entsteht demzufolge schon die Skulptur, die Gegenstand
der Gouache aus dem Jahr 1961 ist. Zur Entstehungszeit des
Blattes hatte Beuys sich an der Kunstakademie Düsseldorf auf
eine Professorenstelle für Bildhauerei beworben. Darüber schrieb
der damalige Akademiedirektor Hans Schwippert: „[Beuys] weist
ein künstlerisches Werk auf, welches, noch in Matarés Gesinnung
begründet, sich in einer neuen und freien Weise in vorzüglichen
plastischen Gestaltungen in einem sehr breiten Bereiche ausdrückt. Über das ,klassische‘ bildhauerische Repertoire hinaus, hat
er sich der Formung vieler Dinge in vielerlei Materialien mit hoher
Begabung und ausgezeichnetem Ergebnis angenommen und sich
dabei durchaus unabhängig von bildhauerischen Zeitströmungen
flüchtigeren Charakters höchst beachtlich entwickelt.“ (Hans Peter
Riegel, Beuys. Die Biographie, Berlin, 2013, S. 156). Der bislang
unbekannte Künstler Beuys schien der geeignetste Kandidat zu
sein, Lehrer auszubilden und sich der Kunst am Bau anzunehmen. Mataré kommentierte die Berufung Beuys’ hingegen mehr
als kritisch.
Auf dem Papier steht eine größere Form in Rot, hellem Braun
und etwas Schwarz. Markante Pinselzüge strukturieren ihren
rechten Rand, eingezeichnet sind ihr verschiedene Linien und
zwei an Schrauben oder Nieten erinnernde Punkte. Ein Aggregat,
ein Transformator oder einfach ein Stück technisches Eisen?
Die Zeichnung belegt eindrucksvoll die plastische Theorie des
Künstlers, die auf Chaos und Ordnung basiert. Joseph Beuys,
dem wir nicht nur den erweiterten Kunstbegriff, sondern auch
Performances, Installationen, medienwirksame Auftritte und politische Aktionen verdanken, hat seine Arbeit stets mit derartigen
Zeichnungen begleitet, zum Teil planend und vorbereitend, aber
auch dokumentierend und zusammenfassend. Und immer war
seine Kunst auf den Menschen ausgerichtet. Dessen Entwicklung
von der Frühgeschichte bis ins 20. Jahrhundert, seine wachsenden geistigen wie handwerklichen Fähigkeiten und ihr Zusammenwirken in einem humanistisch geprägten Kosmos hat Beuys
durch seine Studien und Versuche gefunden; er hat sie in seinen
Werken untersucht und dargestellt. Der ernsthafte Prozeß der
Selbst-Findung und –Bestimmung schließt auch das Erkennen
der Todeserfahrung ein, aus dem allein sich das Leben fortsetzt.
„Entwurf für Plastik“ ist eine von sehr vielen Stufen auf diesem
langen Weg. (EO)
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747 Jannis Kounellis
Piräus 1936 – lebt in Rom
Ohne Titel (L’alfabeto). 1959
Tempera und Bleistift auf Fabriano-Velin,
auf Leinwand aufgezogen.
48,2 x 66 cm (19 x 26 in.).
Auf dem Keilrahmen jeweils ein Etikett der
Galleria L’Isola, Rom, und des Studio La Città, Verona.
Die Arbeit ist registriert im Archiv Jannis Kounellis,
Rom. Wir danken Michelle Coudray, der Frau des
Künstlers, für die freundliche Bestätigung der
Authentizität. –
[3517] Gerahmt.
Provenienz: Privatsammlung, Berlin
(1982 erworben)
€ 40.000 – 60.000
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$ 43,100 – 64,700
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748 Franz Erhard Walther
Fulda 1939 – lebt in Fulda
Werkzeichnung. 1968
Beidseitige Zeichnung: jeweils Aquarell und
Bleistift auf Papier. 29,8 x 21 cm (11 ¾ x 8 ¼ in.).
Auf beiden Seiten unten rechts signiert und datiert:
Walther 68. [3233] € 1.800 – 2.400
749 Franz Erhard Walther
Fulda 1939 – lebt in Fulda
Werkzeichnung. 1967
Kreide in Rot und Bleistift auf Papier.
27,9 x 21,6 cm (11 x 8 ½ in.). Rückseitig mit der
Werknummer bezeichnet, datiert und signiert: 37 1967
Walther. Beigabe: Widmungsblatt an Paul Wember.
[3446] Provenienz: Ehemals Paul Wember, Krefeld
€ 1.800 – 2.400
68
$ 1,940 – 2,590
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$ 1,940 – 2,590
750 Franz Erhard Walther
Fulda 1939 – lebt in Fulda
Werkzeichnung. 1966
Beidseitige Zeichnung: jeweils Aquarell und Bleistift
auf Papier. 29,8 x 21 cm (11 ¾ x 8 ¼ in.). Auf beiden
Seiten unten rechts signiert und datiert: Walther 66.
[3233] € 1.800 – 2.400
$ 1,940 – 2,590
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751 Marwan
Damaskus 1934 – lebt in Berlin
Kopf. 1973
Öl auf Leinwand. 162 x 129,5 cm (63 ¾ x 51 in.).
Unten in der Mitte signiert und datiert: Marwan
73. Auf dem Keilrahmen zweimal mit Bleistift und
Filzstift in Schwarz bezeichnet: MARWAN Paris
1973. Dort auch ein Etikett der Gruenebaum
Gallery, New York, und zwei Etiketten der
Biennale Venedig 1982 (s.u.).
[3101] Gerahmt.
Provenienz: Privatsammlung, Hessen
Ausstellung: Marwan. New York, Gruenebaum
Gallery Ltd., 1976, ganzs. Abb. S. 18 (Head
With Red Background) / Venedig, 40. Biennale,
1982 / Marwan. Darmstadt, Kunsthalle
Darmstadt, 1984, Kat.-Nr. 22
€ 100.000 – 150.000
$ 108,000 – 162,000
70
Marwan, in Damaskus geboren, wollte schon als Jugendlicher in
Paris Kunst studieren. Er kam 1957 nach langer Reise bis Berlin,
blieb überraschenderweise in der noch vom Krieg verheerten
Stadt und studierte an der Hochschule für Bildende Künste bei
Hann Trier. Informel und abstrakter Expressionismus war die
Sprache der Kunst in dieser Zeit; Marwan übte sich darin, fand
jedoch bald zur Figuration zurück. 1973 endlich, reiste er mit
einem Stipendium in die ersehnte Stadt: Paris. Und hier, im
Angesicht von Monet, Manet und Courbet regte sich offenbar
eine Erinnerung an die Farben seiner syrischen Heimat, die für
sein Schaffen entscheidend sein sollten. Marwan entwickelte eine
tonige Farbigkeit aus Orange, Ocker, grüner Erde und Violett,
die seine Bildwelt veränderte. Unser Gemälde, 1973 in Paris
entstanden, ist ein herausragendes Beispiel für die von Marwan
selbst so bezeichneten „Gesichtslandschaften“.
Michael Freitag nennt es „Schwelgen in Farben“, und nichts anderes ist es, was der Betrachter auf den ersten Blick wahrnimmt,
eine „Oberflächensensation“. Aus der kostbaren Farbigkeit treten
einzelne Linien hervor, die Flussläufen gleich, die Landschaft
durchziehen. Über dem Kopf glüht ein roter Schein: Das Antlitz
als Spiegel der Seele – ein alter Gedanke, der uns heute ein
wenig abgegriffen erscheinen mag. Manches wirkt eindeutig:
der sinnliche Mund, der schwermütige Blick. Anderes bleibt
schwebend: die androgyne Physiognomie, die Körperlosigkeit.
Marwans Bildwelt bleibt eine Annäherung an etwas Unsagbares. In den „Köpfen“ fließen Erinnerungen, Träume, Sehnsüchte
zusammen. Jörn Merkert zitiert in seinen Anmerkungen über
Marwan Ernst Bloch. Dieser schreibt zur Aneignung der Welt
durch den Einzelnen: „Ich bin. Aber ich habe mich nicht. Deshalb
werden wir.“ (Marwan, Ausst.- Kat. Berlinische Galerie, Berlin
2001, S. 37) Dieses Werden spricht aus den Werken Marwans,
in bewegten farbigen Schichten entwickelt sich eine Ahnung von
den Möglichkeiten und Gefährdungen des Lebens. (OH)
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752 Eugen Schönebeck
Heidenau/Sachsen 1936 – lebt in Berlin
Ohne Titel. Um 1965
Bleistift auf braunem Papier (Briefumschlag).
16,2 x 22,8 cm (6 ⅜ x 9 in.).
Unten mittig signiert: Schönebeck.
Die Zeichnung wird aufgenommen in das Werkverzeichnis
der Zeichnungen Eugen Schönebecks von Juerg Judin und
Pay Matthis Karstens, Berlin (in Vorbereitung). –
[3257] Gerahmt.
€ 3.000 – 4.000
72
$ 3,230 – 4,310
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753 Anselm Kiefer
Donaueschingen 1945 – lebt in Paris
Das Rheingold. 1976
Aquarell, Tusche und Bleistift auf vier aneinandergeklebten
Blättern Papier. 56 x 80 cm (22 x 31 ½ in.).
Innerhalb der Darstellung bezeichnet:
Das Rheingold Floßhilde Woglinde Wellgunde.
[3327] Gerahmt.
Provenienz: Privatsammlung, Niederlande
€ 20.000 – 30.000
$ 21,600 – 32,300
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754 Eugen Schönebeck
Heidenau/Sachsen 1936 – lebt in Berlin
„Porträt“. 1965
Öl auf Leinwand. 71,3 x 61,4 cm
(28 ⅛ x 24 ⅛ in.). Unten links signiert:
Schönebeck. Rückseitig mit Pinsel in Weiß
signiert und betitelt und mit Pinsel in Grün
datiert: E. Schönebeck „Porträt“ 1965.
Auf dem Keilrahmen mit Kugelschreiber in
Blau signiert und datiert: Schönebeck 1965.
Funck G 39. –
[3156] Gerahmt.
Provenienz: Privatsammlung, Berlin (in den
1970er Jahren vom Künstler erworben)
Das Gemälde „Porträt“ von Eugen Schönebeck ist reliefartig
aufgebaut. Von einem flächig aufgefaßten Hintergrund mit
ornamentalen Momenten erhebt sich der plastisch ausgearbeitete, schattenreiche Kopf eines jungen Mannes.
Der Kontrast von Vorder- und Hintergrund wird durch die
Pinselführung verstärkt: während Schönebeck den Hintergrund
mit einem dünnen und gleichmäßigen Farbauftrag gestaltete,
brachte er den Kopf mit mehreren pastoseren Farbschichten
auf die Leinwand. Zwei eigenwillige Formen, die an Kinn und
Wange des Dargestellten stoßen, erweisen sich als Bindeglieder
der unterschiedlichen malerischen und farblichen Auffassungen
von Vorder- und Hintergrund.
Ausstellung: Eugen Schönebeck 1957-1967.
Frankfurt a.M., Schirn Kunsthalle, 2011, ohne
Nr., Farbabb. S. 38
Erst wenige Jahre vor der Entstehung des vorliegenden Porträts
hatte sich Eugen Schönebeck zunehmend von den informellen
Einflüssen, die sein malerisches Frühwerk und die Zusammenarbeit mit Georg Baselitz prägten, entfernt und sich figurativen
Bildschöpfungen zugewendet. Der Darstellung gefolterter und
verstümmelter Körper folgten Kreuzigungsszenen, mit denen
das – auch hier wiederzufindende – Balkenkreuz Einzug in seine
Malerei hielt. Für einige Jahre sollte es als Irritationsmoment
und Symbol des Leidens zentraler Bestandteil von Schönebecks
Motivkanon sein. In formaler Variation findet es sich beispielsweise in dem Gemälde „Der wahre Mensch“ (1964), das eine
Werkgruppe zumeist großformatiger Porträts einläutete, zu der
auch die vorliegende Arbeit zählt. Wie der Titel offenbart, griff
Schönebeck in diesen Bildnissen das Postulat eines „neuen
Menschen“ der sozialistischen Staaten auf. Klare Umrißlinien und
flächige Farbaufträge kennzeichnen die künstlerischen Reflexionen der Propagandalosung. Formal und inhaltlich kündigen sie
eine Reihe von Bildnissen an, in denen sich Schönebeck ab 1965
mit den Heroen des Ostens auseinandersetzte. Die Porträts
von Lenin, Mao Tse-tung, Trotzki und anderen zählen bereits zu
seinen letzten Gemälden. 1967 stellte Eugen Schönebeck die
Ölmalerei nahezu ein. Sein ebenso qualitätsvolles wie überschaubares malerisches Œuvre wird im aktuellen Werkverzeichnis auf
52 Gemälde beziffert.
€ 120.000 – 150.000
$ 129,000 – 162,000
Wie „Der wahre Mensch“ ist auch das hiesige „Porträt“ auf
die Wandmalereien des mexikanischen Muralisten David Alfaro
Siqueiros aus den 1950er und 1960er Jahren zurückzuführen.
Der überzeugte Kommunist Siqueiros faszinierte Schönebeck
nicht nur aus künstlerischen, sondern auch aus politischen
Gründen. Eine von Siqueiros großformatigen Arbeiten zur
Mexikanischen Revolution regte ihn zum vorliegenden „Porträt“
an: aus einer Menschenmenge streikender Bergarbeiter löste
der Künstler einen Protagonisten, der dem Betrachter seine
eigenwillig abstrahierte linke Faust mit wehender roter Fahne
entgegenstreckt. Einen fahnenschwingenden Verfechter politischer Veränderung präsentiert Schönebeck jedoch nicht.
Stattdessen setzte er einen gebrochenen Helden ins Bild, der
seine Dynamik und den Rückhalt der Masse eingebüßt hat.
Eugen Schönebeck und Georg Baselitz
Berlin-Grunewald, 17. März 1962
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Pay Matthis Karstens, Berlin
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755 Maria Lassnig
Kappel am Krappfeld/Kärnten 1919 – 2014 Wien
Portrait Roland von Schulze. Um 1976-78
Öl auf Leinwand. 50 x 65,2 cm (19 ⅝ x 25 ⅝ in.).
Das Gemälde wird unter der Nr. 0653
aufgenommen in das Werkverzeichnis
der Gemälde Maria Lassnigs von
Peter Pakesch, Graz (in Vorbereitung). –
[3060] Provenienz: Roland von Schulze, Berlin /
Privatsammlung, Berlin
€ 80.000 – 100.000
$ 86,200 – 108,000
Dies ist ein Bild aus den legendären Jahren West-Berlins.
Die halbe Stadt galt weltweit als Biotop der besonderen Art –
und es paßt deshalb, daß Maria Lassnig den Portraitierten
in ein schummriges Grün taucht, als stecke er in einem Aquarium.
In den 70er Jahren fand die große österreichische Malerin Maria
Lassnig, die seit 1968 in New York lebte und vor allem mit ihren
„Körperbewußtseinsbildern“ bekannt wurde, mehrmals den Weg
nach Berlin. Im Jahre 1976 etwa zeigte die Galerie Wiener &
Würthle die Werke Maria Lassnigs erstmals in Berlin, 1978 kehrte
sie im Rahmen eines DAAD-Stipendiums für einen längeren
Aufenthalt zurück. Sie ging im legendären Kreuzberger Restaurant
ihrer Wiener Freunde Oswald und Ingrid Wiener, dem „Exil“, ein
und aus. Das „Exil“ war ein magischer Ort im Berlin der 70er und
80er Jahre, David Bowie, Martin Kippenberger, Fassbinder, Dieter
Roth, Joseph Beuys , sie alle beseelten seinen Tresen, bewirtet
unter anderem von Bruno Brunnet, dem heutigen Co-Chef der
Galerie „Contemporary Fine Arts“. In diesen Jahren malte Maria
Lassnig immer wieder Portraits von Freunden und Bekannten aus
dem Umfeld des Exils. So lernte sie auch den Kellner und Schauspieler Roland von Schulze kennen – und portraitierte den
gebürtigen Österreicher mit der für ihre psychologischen Portraits
gerade auch in dieser Zeit typischen grünlichen Palette. Die feine
Ironie dürfte den beiden Wienern gefallen haben: eine Malerin im
Exil malt einen Kellner im Exil – und das alles im „Exil“. In ihren
Selbstbildnissen hat Lassnig immer wieder versucht, eine malerische Ausdrucksweise zu finden für ihren eigenen „inneren
Monolog“. In diesem Bildnis von Roland von Schulze ist ihr das
gelungen – man meint als Betrachter ein Murmeln zu hören, wenn
man auf den Männerkopf blickt, man spürt wie der Portraitierte
durch den Vorgang des Portraitierens hineingeworfen wird in eine
innere Lebensbilanz, wie er nachdenkt über die Frage, welchen
Menschen dieses Gemälde zeigen wird und ob es der ist, der er
sein möchte.
Das Bild selbst setzte seinen inneren Monolog dann in der
unmittelbaren Nähe des Portraitierten fort: Als von Schulze das
Exil verließ und zu dem von Ossie Wiener und Fofi Akrithakis
gegründeten Restaurant Axbax in der Berliner Leibnizstraße
stieß, brachte er das Bild mit, wo es viele Jahre lang als Leihgabe
an der Wand hing. Das waren die Jahre, als Roland von Schulze
seine große Zeit als Schauspieler erlebte in den Filmen von
Robert von Ackeren. Er war zu sehen sowohl in der „Flambierten
Frau“ von 1982 als auch in „Die Venusfalle“ von 1988 – zwei
legendären Filmen also, deren Frauenbild Maria Lassnig durchaus
gefallen hätte.
Roland von Schulze im Restaurant Axbax, um 1980.
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756 Gerhard Richter
Dresden 1932 – lebt in Köln
„Kassel“. 1992
Farboffset auf Papier, mit Lack übermalt. 15,9 x 23,5 cm
(42 x 59,2 cm) (6 ¼ x 9 ¼ in. (16 ½ x 23 ¼ in.)).
Signiert, datiert und bezeichnet: a.p.
Butin 78. –
Einer von 5 Künstlerabzügen aus einer Gesamtauflage von
80 Exemplaren. documenta und Museum Friedericianum
Veranstaltungs-Gesellschaft Kassel. [3456] Gerahmt.
€ 15.000 – 20.000
78
$ 16,200 – 21,600
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757 Johannes Grützke
Berlin 1937 – lebt in Berlin
„Der Schulhof“. 1980
Öl auf Leinwand. 181,5 x 183,5 cm (71 ½ x 72 ¼ in.).
Unten rechts monogrammiert und datiert: J.G. 80.
Rückseitig signiert, datiert und betitelt:
Johannes Grützke 3.3.1980 „Der Schulhof“.
Nicht mehr bei Holeczek. –
[3290] Gerahmt.
Provenienz: Privatsammlung, Süddeutschland
€ 18.000 – 24.000
$ 19,400 – 25,900
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758 Claus Otto Paeffgen
Köln 1933 – lebt in Köln
Akt. 1982
Acryl auf Leinwand, mit Nessel hinterspannt.
120 x 99,5 cm (47 ¼ x 39 ⅛ in.).
Unten rechts monogrammiert und
datiert: C.O.P. 82.
[3282] Gerahmt.
Provenienz: Privatsammlung, Süddeutschland
€ 20.000 – 30.000
$ 21,600 – 32,300
Warum ist dieser Akt von C.O.Paeffgen ein so gutes Bild? Warum
wird aus der Persiflage des Abziehbildchens wieder ein Gemälde
von Rang? Wie kann aus Malerei über ein Klischee von Provokation
wieder ein provokatives Werk entstehen?
Als C.O.Paeffgen im Jahr 1982 diesen Akt malte, da wurde um
ihn herum gerade die Wiedergeburt des wilden Pinselstrichs
gefeiert, die Jungen Wilden in Berlin, Julian Schnabel in New York
und die italienische Transavantguardia versuchten noch einmal ,
das Ungezügelte, Schnelle als das Wahre und Unmittelbare zu
etablieren. Dagegen setzte C.O.Paeffgen eine faszinierende
Form von Disziplin. Es ging ihm darum, die Bilder, die uns umgeben und umtoben, festzuhalten. Er nahm das gefundene Foto,
meist von Prominenten, und band es fest mit seinen schwarzen
Umrandungslinien. Und so bleibt es dann in Erinnerung. Zugleich
sind diese schwarzen Umrandungen, die sein Markenzeichen
wurden, von schönster Doppeldeutigkeit: Indem sie den Bildgegenstand scheinbar banalisieren, entlarven Sie auf diese Weise
unsere banalisierende Wahrnehmung von medialer Wirklichkeit.
In unserem Bild wird dem Betrachter der Spiegel noch auf eine
zusätzliche Weise vorgehalten: Es geht nicht um eine bekannte
Persönlichkeit, die wir hier als Akt wiedererkennen, sondern
darum, daß er die nackte Frau zum Klischee macht – weil sie
das, nach zweitausend Jahren abendländischer Kunstgeschichte,
eben längst geworden ist. Immer wenn man auf Paeffgen blickt,
blickt man also auf die eigenen Sehgewohnheiten, deren Limitierungen und deren Geschichte. Und in dem Moment, wo man
anmerken will, daß bei der Frau ja die Füße und die eine Hand
abgeschnitten ist, scheint uns der Maler aus dem Off zuzurufen:
Tut doch nicht so, als ob es bei einem Akt darum ginge.
Damit man über all dies nicht vergißt, daß es sich um Malerei
handelt, treibt Paeffgen sein Spiel in diesem Gemälde noch
weiter: Er setzt die Nackte auf einen Teppich, der selbst wiederum ein Klischee eines Siebziger-Jahre-Teppichs ist, der bei
ihm aber schon 1982 jede Avantgardismus verloren hat und sich
unmerklich in die gefällige Ästhetik eines Seerosenteiches von
Monet verwandelt hat. Dahinter dann eine Tapete in Türkis:
Schaut her, sagt C.O.Paeffgen, ich male für Euch, liebe Betrachter, einen ordentlichen Komplementärkontrast, damit Ihr merkt,
wie oft Ihr ins Schwärmen geratet, wo es doch nur um klassisches Handwerk geht.
Das alles also sagt dieses intelligente Bild von C.O.Paeffgen.
Und bestimmt noch sehr viel mehr. Und auch wenn das Bild das
schon längst in sich trägt – wir brauchen noch ein bißchen, noch
ist der zeitliche Abstand zur Entstehung zu kurz. Aber wenn die
Wiederentdeckung der Kunst nach 1945 demnächst in den 80er
Jahren und bei C.O.Paeffgen angekommen ist, dann gibt unser
„Akt“ sicher noch ein paar Geheimnisse mehr von sich preis.
Dann werden wir begreifen, was C.O.Paeffgen über stillstehende
und beschleunigte Zeit sagen wollte, als er im bleiernsten
Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts, Anfang der achtziger Jahre,
der nackten Dame eine Armbanduhr anzog. (FI)
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759 Rainer Fetting
Wilhelmshaven 1949 – lebt in Berlin
„Grünes Selbstportrait“. 1981
Dispersionsfarbe auf Nessel. 80 x 60 cm (31 ½ x 23 ⅝ in.).
Rückseitig mit Kohle signiert, datiert, bezeichnet und
betitelt: Fetting 81 L6 grünes Selbstportrait.
[3335] Gerahmt.
Ausstellung: Rainer Fetting SelbstSelfPortraits 1973-1998,
Neuer Berliner Kunstverein 1999, ganzs. Farbabb. S. 66
€ 10.000 – 15.000
$ 10,800 – 16,200
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760 Karl Horst Hödicke
Nürnberg 1938 – lebt in Berlin
„Potsdamer Ecke Winterfeld (Nachtfalter)“. 1979
Acryl und Kohle auf Leinwand. 190 x 154 cm
(74 ¾ x 60 ⅝ in.). Rückseitig signiert, datiert und
betitelt: Hödicke 79 Potsdamer Ecke Winterfeld
(Nachtfalter). Auf dem Keilrahmen der Stempel
und ein Etikett der Galerie Gmyrek, Düsseldorf.
[3363] Gerahmt.
Provenienz: Privatsammlung, Rheinland
€ 15.000 – 20.000
$ 16,200 – 21,600
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83
761 Helmut Middendorf
Dinklage 1953 – lebt in Berlin
„Maniac“. Aus: „Sänger“. 1980
Acryl auf Nessel. 130 x 162,5 cm
(51 ⅛ x 64 in.). Rückseitig mit Kohle
betitelt, signiert und datiert: MANIAC
„Sänger“ Middendorf 80.
[3101] Gerahmt.
Provenienz: Privatsammlung, Hessen
€ 20.000 – 30.000
$ 21,600 – 32,300
84
„Es gab bei mir das Bedürfnis, eine extreme Energie in diese Körper
zu bringen. Das entsprach genau der Haltung, die ich damals den
Dingen gegenüber hatte. Da war es letztlich schon zweitrangig, was
auf dem Bild thematisch dargestellt war, weil für mich ist ein Sängerbild nicht unbedingt ein Sängerbild, sondern das drückt für mich
auch etwas anderes aus. Die Spannung, die in der Figur, in der Farbe
ist. Da ist ja eigentlich kein Sänger gemalt. Mich interessiert auch
nicht ein Kenntlichmachen im realistischen Sinne, daß ich jemanden
malen will, der einen braunen Hut aufhat und da eine Fasanenfeder
dranhat. Die Benennbarkeit interessiert mich nicht sonderlich. Ich
will eine malerische Struktur, die ein ganz bestimmtes Moment,
das mir wichtig ist, aufgreift und transportiert, und letztlich ist es
das Abstrahieren von einem Thema auf einen intensiven Punkt hin.“
(Helmut Middendorf im Ateliergespräch mit Jiri Svestka und
Volker Diehl, in: Galerie Folker Skulima und Volker Diehl (Hrsg.):
Helmut Middendorf, Ausst.-Kat. Berlin 1985, o.S.)
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762 Jörg Immendorff
Bleckede/Elbe 1945 – 2007 Düsseldorf
„TEILBAU BrrrD“. 1978
Gouache auf Papier.
29,7 x 20,8 cm (11 ¾ x 8 ¼ in.).
Betitelt, signiert und datiert:
TEILBAU BrrrD Immendorff 78.
[3327] € 3.000 – 4.000
$ 3,230 – 4,310
Grisebach 06/2015
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763 Karl Horst Hödicke
Nürnberg 1938 – lebt in Berlin
„Kreuz (Detail) 8.5.85“. 1985
Acryl auf Leinwand. 190 x 130 cm (74 ¾ x 51 ⅛ in.).
Unten mittig betitelt, datiert und signiert: KREUZ
DETAIL 8.5.85 Hödicke. Rückseitig mit Kohle signiert,
datiert und betitelt: Hödicke 85 Kreuz (Detail).
Ebenda mit dem Stempel in Rot: Studio d’Arte
Cannaviello [Mailand].
[3437] € 6.000 – 8.000
$ 6,470 – 8,620
Grisebach 06/2015
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764 Markus Lüpertz
Reichenberg/Böhmen 1941 – lebt in Berlin
Ohne Titel (Deutsches Motiv). 1972/73
Gouache, Farbkreide und Kohle auf Papier
(aus einem Skizzenblock). 59,7 x 79,5 cm
(23 ½ x 31 ¼ in.). Unten rechts signiert: MARKUS.
Leichte Randmängel. [3411] € 10.000 – 15.000
88
$ 10,800 – 16,200
Grisebach 06/2015
765 Bernd Zimmer
Planegg 1948 – lebt in Polling und Monteventano
„Stamm.Feld“. 1986
Öl auf Leinwand. 200 x 160 cm (78 ¾ x 63 in.).
Rückseitig mit Kohle betitelt, signiert und datiert:
Stamm.Feld B. Zimmer 86.
Koos 589. –
[3363] Gerahmt.
Provenienz: Privatsammlung, Rheinland
€ 10.000 – 15.000
$ 10,800 – 16,200
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89
766 Markus Lüpertz
Reichenberg/Böhmen 1941 – lebt in Berlin
Storch. 1979
Acryl und Tusche auf braunem Papier, auf Leinwand
aufgezogen. 240 x 191 cm (94 ½ x 75 ¼ in.).
Unten rechts mit schwarzer Pastellkreide signiert:
MARKUS. [3101] Provenienz: Privatsammlung, Hessen
€ 25.000 – 35.000
$ 26,900 – 37,700
Grisebach 06/2015
90
767 Markus Lüpertz
Reichenberg/Böhmen 1941 – lebt in Berlin
„A Apoll is A Apoll is A Apoll ...“. 1990
Öl auf Leinwand. Im originalen Künstlerrahmen.
160 x 130 cm (63 x 51 ⅛ in.). Oben rechts monogrammiert: Ml. Rückseitig mit roter Wachskreide beschriftet
(unleserlich), betitelt und datiert: A Apoll is A Apoll is A
Apoll... 1990. [3101] € 20.000 – 30.000
$ 21,600 – 32,300
Grisebach 06/2015
91
768 Markus Lüpertz
Reichenberg/Böhmen 1941 – lebt in Berlin
„Männer ohne Frauen. Parsifal“. 1993
Öl und Tempera auf Karton, auf Holz montiert.
75 x 53 cm (29 ½ x 20 ⅞ in.). Oben rechts mit
Kreide in Grün monogrammiert: Ml. Rückseitig
ein Etikett der Galerie Michael Werner, Köln.
[3436] Gerahmt.
Provenienz: Privatsammlung, Großbritannien
Austellung: Markus Lüpertz. Selected Paintings.
Dublin, Hillsboro Fine Art, 2008, Kat.-Nr. 11
€ 12.000 – 15.000
$ 12,900 – 16,200
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769 Markus Lüpertz
Reichenberg/Böhmen 1941 – lebt in Berlin
Künste Karlsruhe. Ausstellung der Professoren. Freiburg,
Kunstverein Freiburg, Schwarzes Kloster, 1985 / Refigured
Painting. The German Image 1960-88. Toledo (Ohio),
Museum of Art; New York, Salomon R. Guggenheim
Museum; Williamstown (Massachussetts), Wiliams College
Museum of Art, 1988/89, Kat.-Nr. 49, m. Farbabb. S. 114 /
Neue Figuration: Deutsche Malerei 1960-1988.
Düsseldorf, Kunstmuseum, Frankfurt am Main, Schirn
Kunsthalle, 1989 / Markus Lüpertz. Malerei, Zeichnung,
Skulptur. Künzelsau, Museum Würth, 2002, Kat.-Nr. 30,
Farbabb. S. 42
„Melonen-Mathematik IX“. 1984-85
Öl auf Karton auf Hartfaser montiert. Im originalen
Künstlerrahmen. 120 x 96 cm (47 ¼ x 37 ¾ in.).
Unten rechts monogrammiert: Ml. Rückseitig auf
der Hartfaserplatte mit Bleistift betitelt und signiert:
Melonen-Mathematik IX Markus Lüpertz. [3417] Provenienz: Privatsammlung, Rheinland
Ausstellung: Markus Lüpertz. Neununddreissig Bilder
1984-1985. Köln, Galerie Michael Werner, 1985,
Kat.-Nr. Tf. 13 / Staatliche Akademie der Bildenden
€ 15.000 – 20.000
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$ 16,200 – 21,600
93
770R A.R. Penck
Dresden 1939 – lebt in Irland
„Wallensteins Ermordung“. 1999
Acryl auf Leinwand. 200 x 250 cm
(78 ¾ x 98 ⅜ in.). Unten rechts mit
Bleistift signiert: a.r. penck. Auf dem
Keilrahmen mit Bleistift signiert und
datiert: a.r. penck wallensteins ermordung.
[3195] Gerahmt.
Provenienz: Firmensammlung, Deutschland
Ausstellung: A.R. Penck. Dogma und Dialektik.
Berlin, Galerie Michael Schultz, 1999/2000,
S. 29
€ 70.000 – 90.000
$ 75,400 – 97,000
A.R. Penck existierte als Künstler in der DDR offiziell nicht. Er
arbeitete außerhalb der Kunstdogmen, gänzlich frei und doch im
dauerhaften Widerstreit mit einer von ihm nicht geteilten Kunstpolitik. Seine Arbeiten thematisierten deshalb immer wieder die
Stellung des Einzelnen in der Gesellschaft, aber auch den Konflikt von Gruppen und Gemeinschaften untereinander. Der Kalte
Krieg, die beiden deutschen Staaten, der Mauerbau: in seinen
„Weltbildern“ verarbeitete Penck diese Konflikte mit aggressiver
malerischer Geste. Es sind moderne Historienbilder, aus geringer
zeitlicher Distanz zwar gesehen, doch immerhin Historienbilder.
1999, nach dem Zusammenbruch des Sozialismus im Ostblock
und der Wiedervereinigung Deutschlands, befaßt sich Penck
mit einer fast schon mythischen Gestalt. Der Maler triumphiert
nicht etwa über den Untergang des Systems, das ihn ausschloß
und 1980 zur Ausreise in den Westen zwang. Mit ungewohnt
feiner Ironie kommentiert er in „Wallensteins Tod“ das epochale
Ereignis, das den Kalten Krieg beendete. Der kaiserliche katholische Feldherr Wallenstein, der im Dreißigjährigen Krieg den
Friedensschluß mit den verfeindeten protestantischen Mächten
suchte, wurde nach Intrigen des Verrats beschuldigt und auf kaiserlichen Befehl hin ermordet. Durch Stellung und Titel während
des Krieges zu Macht und Reichtum gekommen, war er von der
komplexen politischen Lage zuletzt überfordert und wurde als
Akteur ausgeschaltet.
Der Betrachter wird von einer überbordenden Masse an Symbolen, Zeichen, Worten und Figuren schier überwältigt. Das
historische Personal ist durchaus mit Humor gestaltet: Wallenstein, im Angesicht der gegen ihn erhobenen Lanze mit angstvoll
offenem Mund, wird flankiert von finsteren Kirchenmännern,
seinem Astrologen Seni, dem lachenden Kaiser. So augenfällig
das eine, so rätselhaft andere Zeichen. Die handelnden Personen
sind klar erkennbar, ihre Motive sind es nicht. Dicht an dicht sind
die Zeichen gesetzt, Spielräume zum Ausweichen oder Reagieren
existieren nicht mehr. Das Geschehen ist in Gang gesetzt und
läßt sich nicht mehr aufhalten. Der Künstler komponiert und
malt mit größter Sorgfalt ein Bild über den Fall eines Machtmenschen. Es scheint, als müsse Penck in dieser euphorischen und
vom Jubel gesättigten Zeit seinen Blick auf die Gesellschaft neu
ausrichten. (OH)
94
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771N Georg Baselitz
Deutschbaselitz/Sachsen 1938 – lebt bei München
17 Zeichnungen (darunter 12 Kapitelvorsatzblätter aus dem Buch ‘Baselitz.
Eine fotografische Studie von Edward
Quinn‘). 1993
17 Zeichnungen: Farbkreiden, jeweils auf Papier,
1 Zeichnung auf Velin. Jeweils 57,8 x 60,8 cm
(22 ¾ x 23 ⅞ in.). [3502] Provenienz: Edward Quinn, Nizza /
Privatsammlung, Schweiz
Literatur und Abbildung: Georg Baselitz. Eine
fotografische Studie von Edward Quinn. Benteli
Verlag, Bern 1993, ganzs. Farbabbildungen auf
den S. 9, 23, 33, 77, 95, 113, 121, 135, 147,
157, 179, 203
€ 60.000 – 80.000
$ 64,700 – 86,200
1983 begegnete der irische Photograph Edward Quinn, der nicht
zuletzt durch seine fast zwei Jahrzehnte umfassende photographische Dokumentation des Lebens und Schaffensprozesses Pablo
Picassos große Bekanntheit erlangt hat, im Museum of Modern
Art erstmals dem Werk von Georg Baselitz. Einige Jahre später
ergriff er die Chance, im Rahmen eines Buchprojektes den
Künstler in Derneburg zu besuchen: „Beeindruckt und angeregt
von der Atmosphäre auf Schloß Derneburg schlug ich vor, nicht nur
eine Monographie auszuarbeiten, sondern auch ein Photobuch, das
den Künstler in seinem Element zeigte. Baselitz gefiel diese Idee
und wir machten uns sofort an die Arbeit. [...] Danach war es mir
möglich, Baselitz regelmäßig zu besuchen und zu fotografieren.
Bei diesen Arbeitssitzungen gelang es Baselitz und mir, ein visuelles Zwiegespräch zwischen Maler und Photograph zu führen. Weder
er noch ich mochten oder brauchten einen andern Dialog bei der
Arbeit.“ (Zitiert nach: Edward Quinn, Vorwort, in: Baselitz. Eine
fotografische Studie von Edward Quinn. Benteli, Bern 1993, S. 6)
So entstand, beginnend 1987, über den Zeitraum von 5 Jahren
eine umfangreiche Studie des Werkprozesses von Georg Baselitz.
Hierzu merkt Quinn an: „Es fiel mir nicht immer leicht, die zur
Dokumentation von ‚Baselitz bei der Arbeit’ erforderliche Daueranstrengung aufrechtzuerhalten. Er ist ein Ausbund an Energie und
arbeitet stundenlang ohne jede Pause, was große Ausdauer
verlangt. [...] [Nicht jeder Photograph hat] genügend Geduld oder
Interesse, um tagelang Leben und Werk eines Künstlers aufzuzeichnen und zu dokumentieren. Dies was jedoch mein Ziel: zu versuchen, den berühmten ‚entscheidenden Moment’ [...] zu erhaschen“
(a.a.O. S. 7).
Für die Publikation des Buches schuf Georg Baselitz diese Folge
von 17 Zeichnungen, von denen 12 als Kapitelvorsatzblätter
Verwendung fanden.
Edward Quinn fotografiert Georg Baselitz, Schloss Derneburg, 1987.
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max. Klappenbreite 185 mm, Bild ist etwas verkleinert
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772 Jörg Immendorff
Bleckede/Elbe 1945 – 2007 Düsseldorf
Ohne Titel (Selbstportrait). 1994
Acryl auf Leinwand. 40 x 40 cm (15 ¾ x 15 ¾ in.).
Unten links signiert und datiert: Immendorff 94.
Oben rechts gewidmet: für Hermann. [3456] € 10.000 – 12.000
98
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$ 10,800 – 12,900
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773N Markus Lüpertz
Reichenberg/Böhmen 1941 – lebt in Berlin
„Rücken Blut“. 2005
Öl auf Leinwand. Im bemalten Original-Künstlerrahmen.
100 x 81 cm (39 ⅜ x 31 ⅞ in.). Unten links monogrammiert: Ml. Rückseitig mit Pastellkreide in Rot signiert,
datiert und betitelt: M. Lüpertz “Rücken Blut“ 2005.
[3020]
€ 15.000 – 20.000
$ 16,200 – 21,600
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99
774N Per Kirkeby
Kopenhagen 1938 – lebt in Kopenhagen
„Modell für Paris“. 1985
Bronze mit schwarzer Patina.
23,5 x 30 x 14 cm (9 ¼ x 11 ¾ x 5 ½ in.).
Wilmes KM 17*. –
Einer von 6 numerierten Güssen. [3508] € 5.000 – 7.000
100
$ 5,390 – 7,540
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775 Georg Baselitz
Deutschbaselitz/Sachsen 1938 – lebt bei München
Ohne Titel (Hund). 1998
Aquarell und Tuschfeder auf Velin.
69,8 x 49,4 cm (27 ½ x 19 ½ in.).
Unten datiert und signiert: 19.X.98 G. Baselitz.
[3017] Provenienz: Privatsammlung, Italien
€ 15.000 – 20.000
$ 16,200 – 21,600
Wir danken Detlev Gretenkort, München,
für freundliche Hinweise.
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101
776 Per Kirkeby
Kopenhagen 1938 – lebt in Kopenhagen
Ohne Titel (Skowhegan). 1991
Öl, Farbkreide und Kohle auf schwerem,
leicht genarbtem Velin. 66,4 x 100 cm (26 ⅛ x 39 ⅜ in.).
Unten rechts mit Bleistift monogrammiert, datiert
und bezeichnet: PK 30-7-91 Skowhegan.
[3257] Gerahmt.
€ 4.000 – 6.000
777 $ 4,310 – 6,470
Gustav Kluge
Wittenberg 1947 – lebt in Hamburg und Karlsruhe
„Stater ∞“. 1989/90
Druckstock in Holz, bemalt, sowie Holzdruck auf Papier.
Druckstock: 120,5 x 59,5 x 16 cm.
Holzdruck: 123 x 74,5 cm (47 ½ x 23 ⅜ x 6 ¼ in. /
48 ⅜ x 29 ⅜ in.). Holzdruck mit Bleistift betitelt,
signiert und datiert: Stater∞ Gustav Kluge 1989.
Gercken CX.d. –
Der Holzdruck einer von 4 römisch numerierten Abzügen.
[3417] Ausstellung: Gustav Kluge. Stater∞. Hamburg,
Produzentengalerie, 1990/91 (o. Kat.)
€ 3.000 – 4.000
102
$ 3,230 – 4,310
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778N Günther Förg
Füssen 1952 – 2013 Freiburg
Ohne Titel. Ca. 1990
Bronze mit schwarzer Patina.
26 x 22 x 4,5 cm (10 ¼ x 8 ⅝ x 1 ¾ in.).
Mit einem Guß-Stempel versehen: FÖRG.
Einer von 17 numerierten Güssen. [3508] € 7.000 – 9.000
$ 7,540 – 9,700
Wir danken Michael Neff, Estate Günther Förg,
für freundliche Hinweise.
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103
779R Günther Förg
Füssen 1952 – 2013 Freiburg
Ohne Titel. 1992
Acryl auf Holz. 200 x 170 cm (78 ¾ x 66 ⅞ in.).
Rückseitig mit Faserstift in Schwarz bezeichnet,
signiert und datiert: 60/92 Förg 92. [3195] Provenienz: Firmensammlung, Deutschland
Ausstellung: Couplet 4. Günther Förg. Paintings
1974-1994. Amsterdam, Stedelijk Museum, 1995
€ 50.000 – 70.000
$ 53,900 – 75,400
Wir danken Michael Neff, Estate Günther Förg,
für freundliche Hinweise.
104
Zu Beginn der 90er Jahre arbeitete Günther Förg an einer Serie
von Strukturbildern, die sich nach und nach zu der berühmten
Serie der Gitterbilder herauskristallisierte. Aus einfachen übereinanderliegenden, verschieden farbigen Linien und Streifen
formte Förg Räume und Ebenen, die sich im Laufe der Zeit immer
mehr verdichteten und zu Gittern aufbauten. Grundlage dieser
Gitter sind Hintergrundstrukturen von späten Bildern Edvard
Munchs, die Förg – wie schon vor ihm Jasper Johns oder auch
Georg Baselitz – zweckentfremdete und die ausgemalten Hintergründe Munchs zu eigenen Bildern komponierte und variierte.
Der Höhepunkt der Gitterbilder war in der groß angelegten Ausstellung Förgs im Stedelijk Museum Amsterdam 1995 zu sehen.
Der große Ehrensaal am Ende der Treppe war ausschließlich den
Gitterbildern gewidmet und gipfelte in 5 Riesenformaten an der
Stirnwand mit jeweils über 4 Meter Länge. Gegenüber wurden
– quasi als Fundament und Ursprung der Entwicklung – die frühen
ersten Schritte gezeigt – darunter auch unser Gemälde. Sie ist
somit als Beginn dieser berühmten Serie zu verstehen. (MN)
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105
780 Gerhard Richter
Dresden 1932 – lebt in Köln
„Vermalung (Braun)“. 1972
Öl auf Leinwand. 26,5 x 39,5 cm (10 ⅜ x 15 ½ in.).
Rückseitig mit rotem Filzstift bezeichnet und mit
Filzstift in Schwarz signiert und datiert: 52 Richter 72.
Richter 325-52. –
Eines von 120 Unikaten. Münster, Westfälischer
Kunstverein, 1972. [3158] Gerahmt.
€ 50.000 – 70.000
106
$ 53,900 – 75,400
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107
(Abbildung in Originalgröße)
781
Imi Knoebel
Dessau 1940 – lebt in Düsseldorf
„An Meine Grüne Seite 07-12“. 2007
2-teilige Arbeit: Acryl auf Aluminium bzw. Acryl auf
Kunststoffolie. Jeweils 14 x 10,4 cm (5 ½ x 4 ⅛ in.).
Rückseitig auf dem Aluminium signiert und datiert:
iMi 2007.
In Original-Karton mit Aluminiumwinkel und beidseitiger
Klebefolie als Hängevorrichtung sowie Hängeanleitung.
Eine zusätzliche Kunststoffolie als Ersatz. Unikat. [3378] € 4.000 – 6.000
108
$ 4,310 – 6,470
Grisebach 06/2015
782
Imi Knoebel
Dessau 1940 – lebt in Düsseldorf
„An Meine Grüne Seite 07-23“. 2007
2-teilige Arbeit: Acryl auf Aluminium bzw. Acryl auf
Kunststoffolie. Jeweils 25 x 18 cm (9 ⅞ x 7 ⅛ in.).
Rückseitig auf dem Aluminium signiert und datiert:
iMi 2007.
In Original-Karton mit Aluminiumwinkel und beidseitiger
Klebefolie als Hängevorrichtung sowie Hängeanleitung.
Eine zusätzliche Kunststoffolie als Ersatz. Unikat. [3378] € 4.000 – 6.000
$ 4,310 – 6,470
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783R Wolfgang Tillmans
Remscheid 1968 – lebt in London und Berlin
„Lighter, silver, green/yellow I“. 2009
C-Print im Acrylglas-Rahmen.
64,6 x 54,4 x 7,2 cm (25 ⅜ x 21 ⅜ x 2 ⅞ in.).
Rückseitig betitelt, datiert, bezeichnet und
signiert: Lighter, silver, green/yellow I 2009
unique Wolfgang Tillmans.
Unikat. [3380] € 20.000 – 30.000
$ 21,600 – 32,300
NK: Ich habe den Eindruck, dass die Intervention Pieces, die
Blushes oder die String Pieces der gestischen Abstraktion in der
Malerei sehr nahe stehen, einer Richtung, in der es nicht nur um
Inhalte geht, sondern auch um das Gestische, die Aktion des
Schaffens.
WT: Diese Bilder zu machen, ist ein Prozess, der eine gewisse Zeit
braucht und auf den ich mich erst einlassen muss. Ich will es nicht
zu romantisch darstellen, aber es ist eine Art intuitiver Prozess,
und ich muss mit dem Material, das ich verwende, irgendwie
verbunden sein. Im Lauf der Zeit entwickle ich dann ein Gespür
dafür, welche Filter ich brauche, um die Farbigkeit zu erhalten, die
ich will, wie lange ich genau belichten muss oder wie schnell ich
eine Bewegung ausführen muss, damit das Papier nicht zu dunkel
wird – das alles ähnelt durchaus der Arbeit eines Malers. Es ist
also ein sehr physischer Vorgang, und ich mag auch das Fotopapier selbst, seine Materialität. Schon ein leeres Blatt Fotopapier
hat seine eigene Eleganz, wenn es sich biegt, wenn man es in der
Hand hängen lässt oder mit beiden Händen hält, oder wenn es
manipuliert oder belichtet wird.
NK: Also „Malen mit Licht“.
WT: Ja, das ist eine sehr nahe liegende Analogie, aber andererseits glaube ich, dass sie in der Vergangenheit zum Teil wie eine
Art Entschuldigung benutzt wurde, als ob man versucht hätte, die
Fotografie auf das etablierte Niveau von Malerei zu bringen. Ich
will natürlich nicht Malerei nachahmen, ich finde es sogar entscheidend, dass meine Arbeiten als Fotografien wahrgenommen
werden. Sie haben von Grund auf fotografischen Charakter, keinen
malerischen. Sie benutzen nicht den fotografischen Prozess, um
etwas anderes zu sein, und in dieser Hinsicht sind sie so ehrlich,
wie eine Fotografie nur sein kann. Wie ich schon sagte, geht es,
glaube ich, letztlich darum, diese Arbeiten, wenn Sie sie vor sich
haben, einfach als das zu sehen, was sie sind. Sie unterscheiden
sich ja auch insofern nicht von anderen Fotografien, als sie einfach
Spuren von Licht festhalten. Ein anderer wichtiger Aspekt dieser
abstrakten Fotografien – der sie auch mit meinen sonstigen Arbeiten
verbindet – ist eine einfache Methode, mit der sie gemacht
werden. Auch wenn ich den technischen Prozess nicht erklären
will, bleibt es dabei, dass sie auf sehr einfache Weise hergestellt
werden. Wie bei allen anderen Arbeiten geht es mir auch hier
darum, etwas Einfaches – oder auch etwas Kompliziertes – in
etwas Neues zu verwandeln.
Wolfgang Tillmans im Gespräch mit Nathan Kernan, in: Zdenek
Felix (Hrsg.): Aufsicht. Wolfgang Tillmans. Ostfildern-Ruit, Hatje
Cantz Verlag, 2001, S.7f.
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784R Andreas Gursky
Leipzig 1955 – lebt in Düsseldorf
„Heidelberg Ost“. 1993
C-Print, auf Acrylglas aufgezogen.
130 x 164 cm (162 x 197 cm)
(51 ⅛ x 64 ⅝ in. (63 ¾ x 77 ½ in.)).
Rückseitig auf einem Klebeetikett mit
Kugelschreiber betitelt, datiert, bezeichnet
und signiert: Heidelberg Ost ‘93 Auflage
4 1/2 A.P. A. Gursky.
Einer von 2 Künstlerabzügen außerhalb
der Auflage von 4 numerierten Exemplaren.
Das Motiv vom Künstler gegenüber der Auflage
seitenverkehrt abgezogen. [3195] Gerahmt.
Provenienz: Firmensammlung, Deutschland
(1998 erworben)
€ 120.000 – 150.000
$ 129,000 – 162,000
Andreas Gurskys „Heidelberg Ost“ von 1993 zeigt die Stadt
als horizontalen Lichtstreifen in der nächtlichen Landschaft.
Gursky verzichtet darauf die Ausdehnung der Stadt in ihrer
räumlichen Tiefe wiederzugeben. Auch Straßenzüge oder andere
lineare Strukturen sind kaum zu erkennen. Inmitten der dichten
städtischen Bebauung hebt sich das unverwechselbare historische Stadtbild nicht ab, allenfalls die besondere Topografie
der Stadt Heidelberg, die sich in das Neckartal erstreckt, ist zu
erahnen. Der größte Teil der Bildfläche ist dunkel. Je länger sich
die Augen auf das Schwarz der Nacht einlassen, desto mehr
illuminieren die Sterne die obere Bildhälfte, lassen den Namen
der Stadt unwichtig werden und erwecken romantische Gefühle.
Für die Betrachter des Bildes ist der Standort, den der Künstler
für seine Photographie gewählt hat, nicht nachvollziehbar. Auch
ein Versuch, sich inhaltlich in das Bild hineinzuzoomen, bekannte
Strukturen der im Titel benannten Stadt mit ihrer bei Touristen
ebenso beliebten wie bekannten historischen Prägung zu erkennen, funktioniert nicht. Auf diese Weise wächst die Distanz zum
Bildinhalt und lädt zu einer Sicht auf die gesamte Bildfläche ein.
Seit 1992 nutzt Andreas Gursky die digitalen Möglichkeiten des
Mediums Photographie. Das zunächst dokumentarische Moment
der Wiedergabe des vermeintlich real Gesehenen dient ihm dazu,
manipulierte und imaginäre Bilder zu schaffen. Photographisch
erstellte Bilder dienen ihm als Vokabular für neue Bildwelten.
Gursky umschreibt es so: „Der Rohstoff meiner Bilder setzt sich
aber aus den unterschiedlichsten Quellen zusammen.“ (Briefwechsel zwischen Andreas Gursky und Veit Görner, 1998. Textbeilage
im Ausstellungskat. Kunstmuseum Wolfsburg u.a. S. IV). Bei der
Konstruktion einer „neuen“ Wirklichkeit steht sein künstlerisches
Konzept über der realen Situation. Gurskys Bilder sind Erfindungen, deren Herstellungsprozess mitunter mehrere Wochen
in Anspruch nehmen können. Das Unendliche, das viele seiner
Bilder ausdrücken, ist deutlich dominanter als das vermeintliche
Hier und Jetzt einer beispielsweise bei Nacht gesehenen Stadt.
Andreas Gursky, der seine Perspektive als die eines „außerplanetarischen Wesens“ umschreibt, konstatiert: „Ich spüre bei
mir die Fähigkeit, aus der täglich auf uns einstürzenden Bilderflut
die ‚gültigen’ Bilder auszuwählen und intuitiv bereitzustellen, bevor
ich sie mit den unmittelbaren Seherlebnissen zu einer eigenständigen Variante verarbeite“.
„Heidelberg Ost“ ist die erste seltene Nachtansicht einer Stadt in
Andreas Gurskys Œuvre. Zwei später entstandene Arbeiten sind
„Athen, Diptychon“ von 1995 und „Los Angeles“ von 1999. (AGT)
112
Grisebach 06/2015
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785 Tony Oursler
New York 1957 – lebt in New York
„Separation“. 1999
Videoinstallation: Stahlsockel, Acrylglashaube,
Kunststoffkörper, Stativ, LCD-Projektor
und DVD-Spieler. Maße Variabel.
Unikat. [3460] Provenienz: Metro Pictures, New York /
Privatsammlung, Rheinland
Ausstellung: Heaven. An Exhibition That Will
Break Your Heart. Liverpool, Tate Gallery;
Düsseldorf, Kunsthalle, 1999/2000 /
Sammlungen 01. Lichtskulpturen. Aachen,
Ludwig Forum für Internationale Kunst, 2004,
S. 24 m. Abb.
€ 18.000 – 24.000
$ 19,400 – 25,900
114
Grisebach 11/2014
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115
786 Heimo Zobernig
Mauthen/Österreich 1958 – lebt in Wien
Ohne Titel. 1988
Gouache auf Papier. 30 x 20,4 cm (11 ¾ x 8 in.).
Rückseitig mit Bleistift signiert und datiert:
Heimo Zobernig 1988.
Fest auf Unterlagekarton montiert. [3470] Gerahmt.
€ 2.000 – 2.500
787 Heimo Zobernig
Mauthen/Österreich 1958 – lebt in Wien
Ohne Titel. 1987
Gouache auf Papier. 30 x 21 cm (11 ¾ x 8 ¼ in.).
Rückseitig mit Bleistift signiert und datiert:
Heimo Zobernig 1987.
Fest auf Unterlagekarton montiert. [3470] Gerahmt.
€ 2.000 – 2.500
116
$ 2,160 – 2,690
Grisebach 06/2015
$ 2,160 – 2,690
788 Heimo Zobernig
Mauthen/Österreich 1958 – lebt in Wien
Ohne Titel. 1985
Gouache auf Papier. 29,6 x 21 cm (11 ⅝ x 8 ¼ in.).
Rückseitig mit Bleistift signiert und datiert:
Heimo Zobernig 1985.
Fest auf Unterlagekarton montiert. [3470] Gerahmt.
€ 2.000 – 2.500
$ 2,160 – 2,690
Grisebach 06/2015
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789 Matias Faldbakken
Hobro 1973 – lebt in Oslo
„Untitled (Plastic bag #3)“. 2010
Druck und Filzstift auf Plastiktüte, im bemalten
Künstlerrahmen. 60 x 53 cm (23 ⅝ x 20 ⅞ in.).
Auf dem rückseitigen Zertifikat signiert:
Matias Faldbakken. [3381]
€ 6.000 – 8.000
118
$ 6,470 – 8,620
Grisebach 06/2015
790R Gregor Hildebrandt
Bad Homburg 1974 – lebt in Berlin
„Explosion (Tocotronic)“. 2007
Kassettenband, Dispersionsfarbe und Krepp auf Leinwand.
210 x 147 cm (82 ⅝ x 57 ⅞ in.). Rückseitig mit Faserstift
in Schwarz datiert, signiert und betitelt: 2007 Gregor
Hildebrandt „Explosion (Tocotronic)“.
[3380] € 15.000 – 20.000
$ 16,200 – 21,600
Grisebach 06/2015
119
791 Thomas Scheibitz
Radeberg 1968 – lebt in Berlin
Ohne Titel. 2006
MDF und Holz, mit Vinyl und Lack bemalt.
229 x 90 x 78 cm (90 ⅛ x 35 ⅜ x 30 ¾ in.). [3159] Provenienz: Privatsammlung, Nordrhein-Westfalen
Ausstellung: Thomas Scheibitz. low sweetie#omega
haus. Hamburg, Produzentengalerie, 2006/07,
ganzs. Abb. S. 31
€ 10.000 – 15.000
120
$ 10,800 – 16,200
Grisebach 06/2015
792 Matthias Weischer
Elte/Westfalen 1973 – lebt in Leipzig
„Gehege“. 2005
Öl auf Leinwand. 62 x 83,8 cm (24 ⅜ x 33 in.).
Rückseitig mit Kohle signiert und datiert: M. Weischer 05.
Stegmann S. 142. –
Auf dem Keilrahmen ein Etikett zur Ausstellung
Den Haag 2007/08 (s.u.). [3460] Provenienz: Privatsammlung, Rheinland
Ausstellung: Matthias Weischer. Leipzig, Museum der
bildenden Künste, und Aachen, Ludwig Forum für internationale Kunst, 2005/06, ohne Kat.-Nr., ganzs. Farbabb.
S. 87 / Matthias Weischer. Malerei – Painting. Schaffhausen, Museum zu Allerheiligen; Mannheim, Kunsthalle;
Den Haag, Gemeentemuseum, 2007/2008, ohne Kat.-Nr.,
S. 142, ganzs. Farbabb. S. 105
€ 30.000 – 40.000
$ 32,300 – 43,100
Grisebach 06/2015
121
793 Sławomir Elsner
Wodzisław Śląski 1976 – lebt in Berlin
„o.T. 33“. 2004
Öl auf Leinwand. 100 x 150 cm (39 ⅜ x 59 in.).
Rückseitig mit Faserstift in Braun signiert,
betitelt, datiert und bezeichnet: Slawomir Elsner o.T.
33 2004 100 x 150 cm UNTITLED. [3460] € 4.000 – 6.000
122
$ 4,310 – 6,470
Grisebach 06/2015
794 Andreas Slominski
Meppen 1959 – lebt in Hamburg
Falle für Kleinraubzeug. 1998/99
Metall und Holz. 15,5 x 23,5 x 36 cm
(6 ⅛ x 9 ¼ x 14 ⅛ in.). Rückseitig mit
dem Daumenabdruck signiert. [3540]
Provenienz: Hamburgische Kulturstiftung /
Privatsammlung, Norddeutschland € 5.000 – 7.000
$ 5,390 – 7,540
Grisebach 06/2015
123
795 Sławomir Elsner
Wodzisław Śląski 1976 – lebt in Berlin
Vogel. 2007
Öl auf Leinwand. 100 x 79,6 cm (39 ⅜ x 31 ⅜ in.).
Rückseitig mit Bleistift signiert und datiert:
Slawomir Elsner 2007. [3350] € 4.000 – 6.000
796 Tomas Schmit
Thier b. Wipperfürth 1943 – 2006 Berlin
„pellkarto/ffel/n (“---zuerst die wörter einzeln
und dann den ganzen satz zeichnen---„)“. 1984
10 Blei- und Farbstiftzeichnungen jeweils auf Papier
im Originalkarton. Karton: 23,7 x 32,7 x 1,5 cm
(9 ⅜ x 12 ⅞ x 0 ⅝ in.). Auf dem Innendeckel datiert
und signiert: 27. 5. 1984 tomas schmit. Jede Zeichnung
unten links mit der Werknummer bezeichnet sowie unten
rechts monogrammiert und datiert: t.s.84.
Die Schachtel enthält die zehn Zeichnungen (Pellkartoffeln)
Nr. 14, 30, 35, 38, 50, 64, 85, 89, 100, 103. –
Eines von 20 numerierten Exemplaren. 94.
Karton der Edition hundertmark, Köln 1984. [3050] € 4.000 – 6.000
124
$ 4,310 – 6,470
Grisebach 06/2015
$ 4,310 – 6,470
797 Marcin Maciejowski
Babice bei Krakau 1974 – lebt in Krakau
Protesting for their outstanding payment. 2003
Acryl auf Leinwand. 170,5 x 175 cm (67 ⅛ x 68 ⅞ in.).
Rückseitig signiert und datiert: M. MACIEJOWSKI 03. [3159] € 8.000 – 10.000
$ 8,620 – 10,800
Grisebach 06/2015
125
798 Sławomir Elsner
Wodzisław Śląski 1976 – lebt in Berlin
„Untitled 58“. 2005
Öl auf Leinwand. 140 x 120 cm (55 ⅛ x 47 ¼ in.).
Rückseitig mit Bleistift signiert, datiert, betitelt
und bezeichnet: Slawomir Elsner 2005 Untitled 58
(140 x 120 cm). [3159] € 5.000 – 7.000
126
$ 5,390 – 7,540
Grisebach 06/2015
799 Andreas Slominski
Meppen 1959 – lebt in Hamburg
Mausefalle. 1986-88
Metallfalle und Käse auf Holz.
8 x 14 x 6,5 cm (3 ⅛ x 5 ½ x 2 ½ in.).
Eines von 5 numerierten Exemplaren. [3159]
Provenienz: Privatsammlung, Nordrhein-Westfalen € 5.000 – 7.000
$ 5,390 – 7,540
Grisebach 06/2015
127
800 Rafał Bujnowski
Krakau 1974 – lebt in Wadowice
Window. 2001-2005
Öl über Bleistift auf Leinwand.
140 x 200 cm (55 ⅛ x 78 ¾ in.).
Rückseitig mit Bleistift signiert: BUJNOWSKI.
[3159] € 5.000 – 7.000
128
$ 5,390 – 7,540
Grisebach 06/2015
801R Eberhard Havekost
Dresden 1967 – lebt in Berlin
„Schießplatz“. 1995/96
Öl auf Leinwand. 124,7 x 150 cm (49 ⅛ x 59 in.).
Rückseitig mit Filzstift in Schwarz signiert, betitelt
und datiert: havekost landschaft (SCHIEßPLATZ) 95.
[3195] Gerahmt.
€ 20.000 – 30.000
$ 21,600 – 32,300
Grisebach 06/2015
129
802 Rafał Bujnowski
Krakau 1974 – lebt in Wadowice
Ohne Titel. 2004
Öl auf Leinwand. 48 x 65 cm (18 ⅞ x 25 ⅝ in.).
Rückseitig mit Bleistift signiert und datiert:
BUJNOWSKI / 04. [3460] € 3.000 – 4.000
803 $ 3,230 – 4,310
Rafał Bujnowski
Krakau 1974 – lebt in Wadowice
Ohne Titel. 2004
Öl auf Leinwand. 48,3 x 61,8 cm (19 x 24 ⅜ in.).
Rückseitig mit Bleistift signiert und datiert:
BUJNOWSKI / 2004. [3460] € 3.000 – 4.000
130
Grisebach 06/2015
$ 3,230 – 4,310
804 Norbert Schwontkowski
1949 – Bremen – 2013
Früher Morgen. 2002
Öl auf Leinwand. 180 x 160 cm (70 ⅞ x 63 in.).
Rückseitig signiert und datiert: Schwontkowski 2002.
Rückseitig mit einem Etikett der Galerie Contemporary
Fine Arts, Berlin. [3460] Gerahmt.
€ 15.000 – 20.000
$ 16,200 – 21,600
Grisebach 06/2015
131
805 Marcel Dzama
Winnipeg 1974 – lebt in New York und Winnipeg
„Another dark age“. 2004
Acryl und Papiercollage auf Leinwand. 40,5 x 50,5 cm
(16 x 19 ⅞ in.). Unten links signiert: marcel DZAMA.
Auf dem Keilrahmen mit Faserstift in Schwarz betitelt,
monogrammiert und datiert: Another dark age MD 2004.
[3159] € 5.000 – 7.000
132
$ 5,390 – 7,540
Grisebach 06/2015
806 Norbert Schwontkowski
1949 – Bremen – 2013
„Mongole am dürren Baum“. 1999
Öl auf Leinwand. 50 x 40 cm (19 ⅝ x 15 ¾ in.).
Rückseitig signiert, datiert und betitelt:
Schwontkowski 1999 mongole am dürren Baum.
[3159] € 6.000 – 8.000
$ 6,470 – 8,620
Grisebach 06/2015
133
807R Friedrich Kunath
Chemnitz 1974 – lebt in Los Angeles
Ohne Titel. 2006
Mischtechnik auf Leinwand.
79,5 x 65 cm (31 ¼ x 25 ⅝ in.).
Auf dem Überspann mit Filzstift signiert
und datiert: Friedrich Kunath 2006.
[3380] Gerahmt.
€ 4.000 – 6.000
134
$ 4,310 – 6,470
Grisebach 06/2015
808 Jonathan Meese
Tokio 1970 – lebt in Berlin
„Das Kindermädchen Fräulein Daddy“. 2004-2005
2-teilige Arbeit: Öl, Faserstift und Collage auf Leinwand.
180 x 180 cm (70 ⅞ x 70 ⅞ in.). Unten mittig signiert und
datiert: JMeese 2004. Rückseitig mit Faserstift betitelt,
monogrammiert und datiert: Das KINDERMÄDCHEN
“Fräulein Daddy“ JM 2004-2005. Ebenda mit einem
Etikett der Galerie Contemporary Fine Arts, Berlin.
Rückseitig Foto- und Papiercollage. [3260] Gerahmt.
Provenienz: Privatsammlung, Nordrhein-Westfalen
€ 18.000 – 24.000
$ 19,400 – 25,900
Rückseite
Grisebach 06/2015
135
809 André Butzer
Stuttgart 1973 – lebt in Rangsdorf b. Berlin
Ohne Titel. 2007
Öl auf Leinwand. 150 x 200 cm (59 x 78 ¾ in.).
Unten mittig signiert: A. Butzer. [3460] € 12.000 – 15.000
136
$ 12,900 – 16,200
Grisebach 06/2015
810 André Butzer
Stuttgart 1973 – lebt in Rangsdorf b. Berlin
Ohne Titel (Disney Mädele N). 2007
Öl auf Leinwand. 200 x 140 cm (78 ¾ x 55 ⅛ in.).
Unten rechts signiert: A. Butzer. Rückseitig signiert
und datiert: A. Butzer ’07. [3460] € 18.000 – 24.000
$ 19,400 – 25,900
Grisebach 06/2015
137
811 David Reed
San Diego 1946 – lebt in New York
„#374-2“. 1997-99
Öl und Acryl auf Kunststoffplatte. 71 x 142,5 cm
(28 x 56 ⅛ in. ). Rückseitig betitelt, datiert und
signiert: #374-2 1997-99 David Reed.
Ebenda auf einem Etikett der Galerie Max Protetch,
New York, weitere Werkangaben. [3472] € 18.000 – 24.000
138
$ 19,400 – 25,900
Grisebach 06/2015
812 Olafur Eliasson
Kopenhagen 1967 – lebt in Berlin
„Moving corner“. 2004
Leuchte, Spiegel, Elektromotor und Stativ.
Maße variabel. Auf beiliegendem Photozertifikat
mit schwarzem Filzstift signiert: Olafur Eliasson.
Eines von 3 numerierten Exemplaren. [3460] Provenienz: Privatsammlung, Rheinland
Ausstellung: Lichtkunst als Kunstlicht. Karlsruhe,
ZKM Zentrum für Kunst und Medientechnologie,
2005 / Nr. 14. Light Play. Hasselt (Belgien), Z33
House for Contemporary Art, 2006/07 (o. Kat.)
€ 30.000 – 40.000
$ 32,300 – 43,100
Grisebach 06/2015
139
813 Anton Henning
Berlin 1964 – lebt in Manker und Berlin
„Still Life No. 11“. 1994
Öl auf Leinwand. 76 x 71,5 cm (29 ⅞ x 28 ⅛ in.).
Unten links monogrammiert und datiert: AH 94.
[3455] Gerahmt.
Literatur und Abbildung: Anton Henning: Soup.
Ausst.-Kat. New York, White Columns, 1995
€ 5.000 – 7.000
$ 5,390 – 7,540
Wir danken Nicole Dennstedt, Manker,
für freundliche Hinweise.
140
Grisebach 06/2015
814 Wolfgang Tillmans
Remscheid 1968 – lebt in London und Berlin
„Still Life Talbot Road“. 1991
C-print. 30,5 x 40,5 cm (12 x 16 in. ).
Rückseitig mit Bleistift betitelt, bezeichnet
und signiert: Still life Talbot Road ph 91 print
597 4/10+1 Wolfgang Tillmans.
Einer von 10 numerierten Abzügen. [3414] Gerahmt.
€ 3.000 – 4.000
$ 3,230 – 4,310
Grisebach 06/2015
141
815 Olafur Eliasson
Kopenhagen 1967 – lebt in Berlin
„Guckkasten (Fyrirheitna Landiđ)“. 1994
Glaskugel, Foto, Holz und Stromkabel.
14 x 14 x 17,5 cm (5 ½ x 5 ½ x 6 ⅞ in.).
Signiert.
Eines von 18 arabisch numerierten Exemplaren.
Edition Anna Friebe, Köln. [3451] € 6.000 – 8.000
142
$ 6,470 – 8,620
Grisebach 06/2015
816 Rémy Zaugg
Courgenay 1943 – 2005 Basel
„Mais moi je te vois“. 1994/2001
Emaillelack auf Aluminium. 66,5 x 56,8 cm
(26 ⅛ x 22 ⅜ in.). Rückseitig mit Faserstift in Schwarz
signiert, datiert und bezeichnet: Rémy Zaugg 1994/2001
De la cecité No 37 1994-1999/2001 Bleu=601
Rouge=153. [3159] € 10.000 – 15.000
$ 10,800 – 16,200
Grisebach 06/2015
143
817 Günther Förg
Füssen 1952 – 2013 Freiburg
„Moskau“. 2002
16 Barytabzüge und 4 Farbphotographien.
Jeweils 29,7 x 44,5 cm bzw. 44,5 x 29,7 cm
(11 ¾ x 17 ½ in. bzw. 17 ½ x 11 ¾ in.).
Jeweils rückseitig signiert, datiert und mit
dem Stempel: ARCHIV GÜNTHER FÖRG.
Eine von 15 numerierten Folgen.
[3250] Gerahmt.
€ 10.000 – 15.000
$ 10,800 – 16,200
Wir danken Michael Neff, Estate Günther Förg,
für freundliche Hinweise.
144
Grisebach 06/2015
818 Andreas Gursky
Leipzig 1955 – lebt in Düsseldorf
„Singapore II“. 1997
C-Print, Diasec. Im Künstlerrahmen. 34 x 26,8 cm
(82 x 62,5 cm) (13 ⅜ x 10 ½ in. (32 ¼ x 24 ⅝ in.)).
Rückseitig auf einem Etikett betitelt, datiert und signiert.
Einer von 25 numerierten Abzügen. [E] Gerahmt.
€ 10.000 – 15.000
$ 10,800 – 16,200
Grisebach 06/2015
145
Villa Grisebach
Auktionen
Berlin
Villa Grisebach
Fasanenstraße 25
D-10719 Berlin
Telefon: +49-30-885 915-0
Telefax: +49-30-882 41 45
[email protected]
www.villa-grisebach.de
Bernd Schultz
[email protected]
Dr. Markus Krause
[email protected]
Micaela Kapitzky
[email protected]
Daniel von Schacky
[email protected]
Florian Illies
[email protected]
Wilfried Utermann | Dortmund
Telefon: +49-231-4764 3757
[email protected]
Auktionatoren
Peter Graf zu Eltz, Salzburg
Dr. Markus Krause, Berlin
Bernd Schultz, Berlin
(öffentlich bestellt und vereidigt)
Daniel von Schacky, Düsseldorf/Berlin
Repräsentanzen
Representatives
Norddeutschland
Stefanie Busold
Telefon: +49-40-4600 9010
[email protected]
Contemporary Art
Jesco von Puttkamer
Telefon: +49-89-22 76 33
[email protected]
Nordrhein-Westfalen/Benelux
Daniel von Schacky
Telefon: +49-211-8629 2199
[email protected]
Schweiz
Verena Hartmann
Telefon: +41-44-212 88 88
[email protected]
Anne Ganteführer-Trier
Telefon: +49-221-390 98 09
gantefuehrer-trier@
villa-grisebach.de
Frankreich
Aurélie Tanaqui
Telefon: +33-6-0320 3627
[email protected]
Hessen
Dr. Arnulf Herbst
Telefon: +49-69-9550 7770
[email protected]
Italien
Eva Sichelschmidt
Telefon: +39-329-972 67 79
[email protected]
Baden-Württemberg
Dr. Annegret Funk
Telefon: +49-711-248 45 57
[email protected]
USA/Kanada · New York
Monika S. Finane
Telefon: +1-212-308 07 62
[email protected]
Bayern
Dorothée Gutzeit
Telefon: +49-89-22 76 32
[email protected]
USA/Kanada · Los Angeles
Jean Griffin Borho
Telefon: +1-310-429 86 98
jean.griffin.borho@
villa-grisebach.com
Frühjahrsauktionen in Berlin
—
3. bis 6. Juni 2015
148
Kunst des 19. Jahrhunderts
Photographie
Mittwoch, 3. Juni 2015 · 14 Uhr
Mittwoch, 3. Juni 2015 · 17.30 Uhr
Moderne Kunst
Graphik und Editionen
Freitag, 5. Juni 2015 · 11 Uhr
Freitag, 5. Juni 2015 · 14.30 Uhr
www.villa-grisebach.de
—
All lot descriptions are available in English on our website
Werke aus der
Sammlung Manfred Wandel
van Gogh bis Twombly
Ausgewählte Werke
Donnerstag, 4. Juni 2015 · 11 Uhr
Donnerstag, 4. Juni 2015 · 17 Uhr
Contemporary Art
Third Floor
Freitag, 5. Juni 2015 · 18 Uhr
Samstag, 6. Juni 2015
11 Uhr / 15 Uhr
149
Hinweise
zum Katalog
Catalogue
Instructions
1. Alle Katalogbeschreibungen sind online und auf Anfrage in
Englisch erhältlich.
1. Descriptions in English of each item included in this
catalogue are available online or upon request.
2. Basis für die Umrechnung der EUR-Schätzpreise:
1 US $ = EUR 0,928 (Kurs vom 1. April 2015)
3. Bei den Katalogangaben sind Titel und Datierung, wenn
vorhanden, vom Künstler bzw. aus den Werkverzeichnissen
übernommen. Diese Titel sind durch Anführungszeichen
gekennzeichnet. Undatierte Werke haben wir anhand der
Literatur oder stilistisch begründbar zeitlich zugeordnet.
2. The basis for the conversion of the EUR-estimates:
1 US $ = EUR 0,928 (rate of exchange 1 April 2015)
4. Alle Werke wurden neu vermessen, ohne die Angaben in
Werkverzeichnissen zu übernehmen. Die Maßangaben sind
in Zentimetern und Inch aufgeführt. Es gilt Höhe vor Breite, wobei bei Originalen die Blattgröße, bei Drucken die Darstel-
lungsgröße bzw. Plattengröße angegeben wird. Wenn Papier- und Darstellungsmaß nicht annähernd gleich sind, ist die Papiergröße in runden Klammern angegeben. Signaturen,
Bezeichnungen und Gießerstempel sind aufgeführt. „Bezeichnung“ bedeutet eine eigenhändige Aufschrift des
Künstlers, im Gegensatz zu einer „Beschriftung“ von fremder
Hand. Bei druckgraphischen Werken wurde auf Angabe der
gedruckten Bezeichnungen verzichtet.
5. Bei den Papieren meint „Büttenpapier“ ein Maschinenpapier
mit Büttenstruktur. Ergänzende Angaben wie „JW Zanders“
oder „BFK Rives“ beziehen sich auf Wasserzeichen.
Der Begriff „Japanpapier“ bezeichnet sowohl echtes wie
auch maschinell hergestelltes Japanpapier.
6. Sämtliche zur Versteigerung gelangenden Gegenstände
können vor der Versteigerung besichtigt und geprüft
werden; sie sind gebraucht. Der Erhaltungszustand der
Kunstwerke ist ihrem Alter entsprechend; Mängel werden
in den Katalogbeschreibungen nur erwähnt, wenn sie den
optischen Gesamteindruck der Arbeiten beeinträchtigen.
Für jedes Kunstwerk liegt ein Zustandsbericht vor, der
angefordert werden kann.
3. The titles and dates of works of art provided in quotation
marks originate from the artist or are taken from the
catalogue raisonné. These titles are printed within quotation
marks. Undated works have been assigned approximate
dates by Villa Grisebach based on stylistic grounds and
available literature.
4. Dimensions given in the catalogue are measurements taken
in centimeters and inches (height by width) from the actual
works. For originals, the size given is that of the sheet;for
prints, the size refers to the plate or block image. Where that
differs from the size of the sheet on which it is printed, the
dimensions of the sheet follow in parentheses ( ). Special
print marks or designations for these works are not noted in
the catalogue. “Bezeichnung” (“inscription”) means an
inscription from the artist’s own hand, in contrast to
“Beschriftung” (“designation”) which indicates an inscription
from the hand of another.
5. When describing paper, „Bütten paper” denotes machine made paper manufactured with the texture and finish of
„Bütten”. Other designations of paper such as „JW Zanders”
or „BFK Rives” refer to respective watermarks. The term
„Japan paper” refers to both hand and machine-made
Japan paper.
6. All sale objects may be viewed and examined before the
auction; they are sold as is. The condition of the works
corresponds to their age. The catalogues list only such
defects in condition as impair the overall impression of the
art work. For every lot there is a condition report which
can be requested.
7. Die in eckigen Klammern gesetzten Zeichen beziehen sich
auf die Einlieferer, wobei [E] die Eigenware kennzeichnet.
7. Those numbers printed in brackets [ ] refer to the consignors
listed in the Consignor Index, with [E] referring to property
owned by Villa Grisebach Auktionen.
8. Es werden nur die Werke gerahmt versteigert, die gerahmt
eingeliefert wurden.
8. Only works already framed at the time of consignment
will be sold framed.
150
Auktion in Berlin · 3./4. Juli 2015 · Katalogbestellung: [email protected]
151
Lavinia Fontana de Zappis · Bildnis eines jungen Mannes · 1581 · Öl auf Leinwand · 76 x 63 cm (Detail)
Versteigerungsbedingungen
der Villa Grisebach Auktionen GmbH
§ 1 Der Versteigerer
1. Die Versteigerung erfolgt im Namen der Villa Grisebach Auktionen GmbH –
nachfolgend: „Grisebach“ genannt. Der Auktionator handelt als deren
Vertreter. Er ist gem. § 34b Abs. 5 GewO öffentlich bestellt.
Die Versteigerung ist somit eine öffentliche Versteigerung i.S. § 474 Abs. 1
S. 2 und § 383 Abs. 3 BGB.
2. Die Versteigerung erfolgt in der Regel für Rechnung des Einlieferers,
der unbenannt bleibt. Nur die im Eigentum von Grisebach befindlichen
Kunstgegenstände werden für eigene Rechnung versteigert.
Sie sind im Katalog mit „E“ gekennzeichnet.
3. Die Versteigerung erfolgt auf der Grundlage dieser Versteigerungs­bedingungen.
Die Versteigerungsbedingungen sind im Auktionskatalog,
im Internet und durch deutlich sichtbaren Aushang in den Räumen von
Grisebach veröffentlicht. Durch Abgabe eines Gebots erkennt der Käufer
diese Versteigerungsbedingungen als verbindlich an.
§ 2 Katalog, Besichtigung und Versteigerungstermin
1.Katalog
Vor der Versteigerung erscheint ein Auktionskatalog. Darin werden zur
allgemeinen Orientierung die zur Versteigerung kommenden Kunst­gegen­stände
abgebildet und beschrieben. Der Katalog enthält zusätz­lich Angaben über
Urheberschaft, Technik und Signatur des Kunst­gegen­standes. Nur sie
bestimmen die Beschaffenheit des Kunst­gegen­standes. Im übrigen ist der
Katalog weder für die Beschaffenheit des Kunstgegenstandes noch für dessen
Erscheinungsbild (Farbe) maß­gebend. Der Katalog weist einen Schätzpreis
in Euro aus, der jedoch lediglich als Anhaltspunkt für den Verkehrswert des
Kunst­gegen­stan­des dient, ebenso wie etwaige Angaben in anderen
Währungen.
Der Katalog wird von Grisebach nach bestem Wissen und Gewissen und
mit großer Sorgfalt erstellt. Er beruht auf den bis zum Zeitpunkt der
Versteigerung veröffentlichten oder sonst allgemein zugänglichen
Erkenntnissen sowie auf den Angaben des Einlieferers.
Für jeden der zur Versteigerung kommenden Kunstgegenstände kann bei
ernstlichem Interesse ein Zustandsbericht von Grisebach angefordert und
es können etwaige von Grisebach eingeholte Expertisen eingesehen werden.
Die im Katalog, im Zustandsbericht oder in Expertisen enthaltenen Angaben
und Beschreibungen sind Einschätzungen, keine Garantien im Sinne des
§ 443 BGB für die Beschaffenheit des Kunstgegenstandes.
Grisebach ist berechtigt, Katalogangaben durch Aushang am Ort der
Versteigerung und unmittelbar vor der Versteigerung des betreffen­den
Kunstgegenstandes mündlich durch den Auktionator zu berichtigen oder zu
ergänzen.
2.Besichtigung
Alle zur Versteigerung kommenden Kunstgegenstände werden vor der
Versteigerung zur Vorbesichtigung ausgestellt und können besichtigt und
geprüft werden. Ort und Zeit der Besichtigung, die Grisebach fest­legt,
sind im Katalog angegeben. Die Kunstgegenstände sind gebraucht und
werden in der Beschaffenheit versteigert, in der sie sich im Zeit­punkt der
Versteigerung befinden.
3. Grisebach bestimmt Ort und Zeitpunkt der Versteigerung.
Sie ist berechtigt, Ort oder Zeitpunkt zu ändern, auch wenn der
Auktions­katalog bereits versandt worden ist.
§ 3 Durchführung der Versteigerung
1.Bieternummer
Jeder Bieter erhält von Grisebach eine Bieternummer.
Er hat die Verstei­gerungsbedingungen als verbindlich anzuerkennen.
Von unbekannten Bietern benötigt Grisebach zur Erteilung der
Bieternummer spätestens 24 Stunden vor Beginn der Versteigerung
eine schriftliche Anmel­dung mit beigefügter zeitnaher Bankreferenz.
Nur unter einer Bieternummer abgegebene Gebote werden auf der
Verstei­gerung berücksichtigt.
152
2.Aufruf
Die Versteigerung des einzelnen Kunstgegenstandes beginnt mit dessen
Aufruf durch den Auktionator. Er ist berechtigt, bei Aufruf von der im Katalog
vorgesehenen Reihenfolge abzuweichen, Los-Nummern zu verbinden oder zu
trennen oder eine Los-Nummer zurückzuziehen.
Der Preis wird bei Aufruf vom Auktionator festgelegt, und zwar in Euro.
Gesteigert wird um jeweils 10 % des vorangegangenen Gebots, sofern der
Auktionator nicht etwas anderes bestimmt.
3.Gebote
a) Gebote im Saal
Gebote im Saal werden unter Verwendung der Bieternummer abgegeben.
Ein Vertrag kommt durch Zuschlag des Auktionators zustande.
Will ein Bieter Gebote im Namen eines Dritten abgeben, hat er dies mindestens 24 Stunden vor Beginn der Versteigerung von Grisebach unter Vorlage
einer Vollmacht des Dritten anzuzeigen. Anderenfalls kommt bei Zuschlag der
Vertrag mit ihm selbst zustande.
b) Schriftliche Gebote
Mit Zustimmung von Grisebach können Gebote auf einem dafür vorgesehenen
Formular auch schriftlich abgegeben werden. Sie müssen vom Bieter unterzeichnet sein und unter Angabe der Los-Nummer, des Künstlers und des
Titels den für den Kunstgegenstand gebotenen Hammerpreis nennen.
Der Bieter muss die Versteigerungsbedingungen als verbindlich anerkennen.
Mit dem schriftlichen Gebot beauftragt der Bieter Grisebach, seine Gebote
unter Berücksichtigung seiner Weisungen abzugeben. Das schriftliche
Gebot wird von Grisebach nur mit dem Betrag in Anspruch genommen,
der erforderlich ist, um ein anderes Gebot zu überbieten.
Ein Vertrag auf der Grundlage eines schriftlichen Gebots kommt mit dem
Bieter durch den Zuschlag des Auktionators zustande.
Gehen mehrere gleich hohe schriftliche Gebote für denselben Kunst­
gegenstand ein, erhält das zuerst eingetroffene Gebot den Zuschlag,
wenn kein höheres Gebot vorliegt oder abgegeben wird.
c) Telefonische Gebote
Telefonische Gebote sind zulässig, wenn der Bieter mindestens 24 Stunden
vor Beginn der Versteigerung dies schriftlich beantragt und Grisebach
zugestimmt hat. Der Bieter muss die Versteigerungs­bedingungen als
verbindlich anerkennen.
Die telefonischen Gebote werden von einem während der Verstei­gerung im
Saal anwesenden Mitarbeiter von Grisebach entgegen­genommen und unter
Berücksichtigung der Weisungen des Bieters während der Versteigerung
abgegeben. Das von dem Bieter genannte Gebot bezieht sich ausschließlich
auf den Hammerpreis, umfasst also nicht Aufgeld, etwaige Umlagen und
Umsatzsteuer, die hinzukommen. Das Gebot muss den Kunstgegenstand,
auf den es sich bezieht, zweifelsfrei und möglichst unter Nennung der
Los-Nummer, des Künstlers und des Titels, benennen.
Telefonische Gebote können von Grisebach aufgezeichnet werden.
Mit dem Antrag zum telefonischen Bieten erklärt sich der Bieter mit der
Aufzeichnung einverstanden. Die Aufzeichnung wird spätestens nach drei
Monaten gelöscht, sofern sie nicht zu Beweiszwecken benötigt wird.
d) Gebote über das Internet
Gebote über das Internet sind nur zulässig, wenn der Bieter von Grisebach zum
Bieten über das Internet unter Verwendung eines Benutzernamens und eines
Passwortes zugelassen worden ist und die Versteigerungsbedingungen als
verbindlich anerkennt. Die Zulassung erfolgt ausschließlich für die Person des
Zugelassenen, ist also höchst­persönlich. Der Benutzer ist verpflichtet, seinen
Benutzernamen und sein Passwort Dritten nicht zugänglich zu machen. Bei schuldhafter Zuwiderhandlung haftet er Grisebach für daraus entstandene Schäden.
Gebote über das Internet sind nur rechtswirksam, wenn sie hinreichend
bestimmt sind und durch Benutzernamen und Passwort zweifelsfrei dem
Bieter zuzuordnen sind. Die über das Internet übertragenen Gebote werden
elektronisch protokolliert. Die Richtigkeit der Protokolle wird vom Käufer
anerkannt, dem jedoch der Nachweis ihrer Unrichtig­keit offensteht.
Grisebach behandelt Gebote, die vor der Versteigerung über das Inter­net
abgegeben werden, rechtlich wie schriftliche Gebote. Internetgebote
während einer laufenden Versteigerung werden wie Gebote aus dem
Saal berücksichtigt.
4.
a)
b)
c)
d)
–
–
–
e)
Der Zuschlag
Der Zuschlag wird erteilt, wenn nach dreimaligem Aufruf eines Gebots kein
höheres Gebot abgegeben wird. Der Zuschlag verpflichtet den Bieter, der
unbenannt bleibt, zur Abnahme des Kunstgegenstandes und zur Zahlung
des Kaufpreises (§ 4 Ziff. 1).
Der Auktionator kann bei Nichterreichen des Limits einen Zuschlag unter
Vorbehalt erteilen. Ein Zuschlag unter Vorbehalt wird nur wirk­sam, wenn
Grisebach das Gebot innerhalb von drei Wochen nach dem Tag der
Versteigerung schriftlich bestätigt. Sollte in der Zwischenzeit ein anderer
Bieter mindestens das Limit bieten, erhält dieser ohne Rücksprache mit
dem Bieter, der den Zuschlag unter Vorbehalt erhalten hat, den Zuschlag.
Der Auktionator hat das Recht, ohne Begründung ein Gebot abzulehnen
oder den Zuschlag zu verweigern. Wird ein Gebot abgelehnt oder der
Zuschlag verweigert, bleibt das vorangegangene Gebot wirksam.
Der Auktionator kann einen Zuschlag zurücknehmen und den
Kunst­gegenstand innerhalb der Auktion neu ausbieten,
wenn ein rechtzeitig abgegebenes höheres Gebot von ihm übersehen
und dies von dem übersehenen Bieter unverzüglich beanstandet worden ist,
wenn ein Bieter sein Gebot nicht gelten lassen will oder
wenn sonst Zweifel über den Zuschlag bestehen.
Übt der Auktionator dieses Recht aus, wird ein bereits erteilter Zuschlag
unwirksam.
Der Auktionator ist berechtigt, ohne dies anzeigen zu müssen, bis zum
Erreichen eines mit dem Einlieferer vereinbarten Limits auch Gebote für
den Einlieferer abzugeben und den Kunstgegenstand dem Einlieferer unter
Benennung der Einlieferungsnummer zuzuschlagen. Der Kunstgegenstand
bleibt dann unverkauft.
§ 4 Kaufpreis, Zahlung, Verzug
1.Kaufpreis
Der Kaufpreis besteht aus dem Hammerpreis zuzüglich Aufgeld.
Hinzu­kommen können pauschale Gebühren sowie die gesetzliche
Umsatz­steuer.
A. a) Bei Kunstgegenständen ohne besondere Kennzeichnung im Katalog berechnet sich der Kaufpreis wie folgt:
Bei Käufern mit Wohnsitz innerhalb des Gemeinschaftsgebietes der
Europäischen Union (EU) berechnet Grisebach auf den Hammerpreis ein
Aufgeld von 30 %. Auf den Teil des Hammer­preises, der 500.000 EUR
übersteigt, wird ein Aufgeld von 25 % berechnet. Auf den Teil des
Hammer­preises, der 1.000.000 EUR übersteigt, wird ein Aufgeld von
20 % berechnet. In diesem Aufgeld sind alle pauschalen Gebühren
sowie die gesetzliche Umsatzsteuer enthalten (Differenzbesteuerung
nach § 25a UStG). Sie werden bei der Rechnungstellung nicht einzeln
ausgewiesen.
Käufern, denen nach dem Umsatzsteuergesetz (UStG) im Inland
geliefert wird und die zum Vorsteuerabzug berechtigt sind, kann auf
Wunsch die Rechnung nach der Regelbesteuerung gemäß Absatz B.
ausgestellt werden. Dieser Wunsch ist bei Beantragung der Bieter­
nummer anzugeben. Eine Korrektur nach Rechnungsstellung ist nicht
möglich.
b) Bei Kunstwerken mit der Kennzeichnung „N“ für Import handelt es
sich um Kunstwerke, die in die EU zum Verkauf eingeführt wurden.
In diesen Fällen wird zusätzlich zum Aufgeld die verauslagte
Einfuhrumsatzsteuer in Höhe von derzeit 7 % des Hammerpreises
erhoben.
B.
Bei im Katalog mit dem Buchstaben „R“ hinter der Losnummer gekennzeichneten Kunstgegenständen berechnet sich der Kaufpreis wie folgt:
a)Aufgeld
Auf den Hammerpreis berechnet Grisebach ein Aufgeld von 25 %.
Auf den Teil des Hammerpreises, der 500.000 EUR übersteigt, wird
ein Aufgeld von 20 % berechnet. Auf den Teil des Hammerpreises, der
1.000.000 EUR übersteigt, wird ein Aufgeld von 15 % berechnet.
b)Umsatzsteuer
Auf den Hammerpreis und das Aufgeld wird die jeweils gültige
gesetzliche Umsatzsteuer erhoben (Regelbesteuerung mit „R“
gekennzeichnet). Sie beträgt derzeit 19 %.
c)Umsatzsteuerbefreiung
Keine Umsatzsteuer wird für den Verkauf von Kunstgegenständen
berechnet, die in Staaten innerhalb der EU von Unternehmen er­worben
und aus Deutschland exportiert werden, wenn diese bei Beantragung
und Erhalt ihrer Bieter­nummer ihre Umsatzsteuer-Identifikations­nummer
angegeben haben. Eine nachträgliche Be­rücksichtigung, insbesondere
eine Korrektur nach Rechnungs­stellung, ist nicht möglich.
Keine Umsatzsteuer wird für den Verkauf von Kunstgegen­ständen
berechnet, die gemäß § 6 Abs. 4 UStG in Staaten außerhalb der EU
geliefert werden und deren Käufer als ausländische Abnehmer gelten
und dies entsprechend § 6 Abs. 2 UStG nachgewiesen haben.
Im Ausland anfallende Einfuhr­umsatz­steuer und Zölle trägt der Käufer.
Die vorgenannten Regelungen zur Umsatzsteuer entsprechen dem
Stand der Gesetzgebung und der Praxis der Finanzverwaltung.
Änderungen sind nicht ausgeschlossen.
2. Fälligkeit und Zahlung
Der Kaufpreis ist mit dem Zuschlag fällig.
Der Kaufpreis ist in Euro an Grisebach zu entrichten. Schecks und
andere unbare Zahlungen werden nur erfüllungshalber angenommen.
Eine Begleichung des Kaufpreises durch Aufrechnung ist nur mit
un­be­strittenen oder rechtskräftig festgestellten Forderungen zulässig.
Bei Zahlung in ausländischer Währung gehen ein etwaiges Kursrisiko
sowie alle Bankspesen zulasten des Käufers.
3.Verzug
Ist der Kaufpreis innerhalb von zwei Wochen nach Zugang der Rechnung
noch nicht beglichen, tritt Verzug ein.
Ab Eintritt des Verzuges verzinst sich der Kaufpreis mit 1 % monatlich,
unbeschadet weiterer Schadensersatzansprüche.
Zwei Monate nach Eintritt des Verzuges ist Grisebach berechtigt und auf
Verlangen des Einlieferers verpflichtet, diesem Name und Anschrift des
Käufers zu nennen.
Ist der Käufer mit der Zahlung des Kaufpreises in Verzug, kann Grise­bach
nach Setzung einer Nachfrist von zwei Wochen vom Vertrag zurücktreten.
Damit erlöschen alle Rechte des Käufers an dem erstei­gerten Kunst­gegen­
stand.
Grisebach ist nach Erklärung des Rücktritts berechtigt, vom Käufer
Schadensersatz zu verlangen. Der Schadensersatz umfasst insbe­sondere
das Grisebach entgangene Entgelt (Einliefererkommission und Aufgeld),
sowie angefallene Kosten für Katalogabbildungen und die bis zur Rückgabe
oder bis zur erneuten Versteigerung des Kunst­gegen­­standes anfallenden
Transport-, Lager- und Versicherungs­­kosten.
Wird der Kunstgegenstand an einen Unterbieter verkauft oder in der
nächsten oder übernächsten Auktion versteigert, haftet der Käufer
außerdem für jeglichen Mindererlös.
Grisebach hat das Recht, den säumigen Käufer von künftigen Verstei­gerungen
auszuschließen und seinen Namen und seine Adresse zu Sperrzwecken an
andere Auktionshäuser weiterzugeben.
§ 5 Nachverkauf
Während eines Zeitraums von zwei Monaten nach der Auktion können nicht
versteigerte Kunstgegenstände im Wege des Nachverkaufs erworben werden.
Der Nachverkauf gilt als Teil der Versteigerung. Der Interessent hat persönlich,
telefonisch, schriftlich oder über das Internet ein Gebot mit einem bestimmten
Betrag abzugeben und die Versteigerungsbedingungen als verbindlich anzuerkennen. Der Vertrag kommt zustande, wenn Grisebach das Gebot innerhalb
von drei Wochen nach Eingang schriftlich annimmt.
Die Bestimmungen über Kaufpreis, Zahlung, Verzug, Abholung und Haftung für
in der Versteigerung erworbene Kunstgegenstände gelten entsprechend.
§ 6 Entgegennahme des ersteigerten Kunstgegenstandes
1.Abholung
Der Käufer ist verpflichtet, den ersteigerten Kunstgegenstand spätestens
einen Monat nach Zuschlag abzuholen.
Grisebach ist jedoch nicht verpflichtet, den ersteigerten Kunst­gegen­stand
vor vollständiger Bezahlung des in der Rechnung ausgewiesenen Betrages
an den Käufer herauszugeben.
Das Eigentum geht auf den Käufer erst nach vollständiger Begleichung des
Kaufpreises über.
2.Lagerung
Bis zur Abholung lagert Grisebach für die Dauer eines Monats, gerech­net ab
Zuschlag, den ersteigerten Kunstgegenstand und versichert ihn auf eigene
Kosten in Höhe des Kaufpreises. Danach hat Grisebach das Recht, den
Kunstgegenstand für Rechnung des Käufers bei einer Kunst­spedition einzulagern und versichern zu lassen. Wahlweise kann Grise­bach statt dessen den
Kunstgegenstand in den eigenen Räumen ein­lagern gegen Berechnung einer
monatlichen Pauschale von 0,1 % des Kaufpreises für Lager- und
Versicherungskosten.
153
3.Versand
Beauftragt der Käufer Grisebach schriftlich, den Transport des ersteigerten
Kunstgegenstandes durchzuführen, sorgt Grisebach, sofern der Kaufpreis vollständig bezahlt ist, für einen sachgerechten Transport des Werkes zum Käufer
oder dem von ihm benannten Em­pfän­­ger durch eine Kunstspedition und
schließt eine entsprechende Transportversicherung ab. Die Kosten für
Verpackung, Versand und Versicherung trägt der Käufer.
4.Annahmeverzug
Holt der Käufer den Kunstgegenstand nicht innerhalb von einem Monat ab
(Ziffer 1) und erteilt er innerhalb dieser Frist auch keinen Auftrag zur
Versendung des Kunstgegenstandes (Ziffer 3), gerät er in Annahme­verzug.
5. Anderweitige Veräußerung
Veräußert der Käufer den ersteigerten Kunstgegenstand seinerseits, bevor
er den Kaufpreis vollständig bezahlt hat, tritt er bereits jetzt erfüllungshalber
sämtliche Forderungen, die ihm aus dem Weiterverkauf zustehen, an
Grisebach ab, welche die Abtretung hiermit annimmt. Soweit die abgetretenen
Forderungen die Grisebach zuste­henden Ansprüche übersteigen, ist Grisebach
verpflichtet, den zur Erfüllung nicht benötigten Teil der abgetretenen Forderung
unverzüglich an den Käufer abzutreten.
§ 7 Haftung
1. Beschaffenheit des Kunstgegenstandes
Der Kunstgegenstand wird in der Beschaffenheit veräußert, in der er sich bei
Erteilung des Zuschlags befindet und vor der Versteigerung besichtigt und
geprüft werden konnte. Ergänzt wird diese Beschaffen­heit durch die Angaben
im Katalog (§ 2 Ziff. 1) über Urheberschaft, Technik und Signatur des
Kunstgegenstandes. Sie beruhen auf den bis zum Zeitpunkt der Versteigerung
veröffentlichten oder sonst allgemein zugänglichen Erkennt­nissen sowie auf
den Angaben des Einlieferers. Weitere Beschaffen­heits­merkmale sind nicht
verein­bart, auch wenn sie im Katalog beschrieben oder erwähnt sind oder
sich aus schriftlichen oder mündlichen Auskünften, aus einem Zustands­
bericht, Expertisen oder aus den Abbildungen des Katalogs ergeben sollten.
Eine Garantie (§ 443 BGB) für die vereinbarte Beschaffenheit des
Kunstgegenstandes wird nicht übernommen.
2. Rechte des Käufers bei einem Rechtsmangel (§ 435 BGB)
Weist der erworbene Kunstgegenstand einen Rechtsmangel auf, weil an
ihm Rechte Dritter bestehen, kann der Käufer innerhalb einer Frist von zwei
Jahren (§ 438 Abs. 4 und 5 BGB) wegen dieses Rechts­man­gels vom Vertrag
zurücktreten oder den Kaufpreis mindern (§ 437 Nr. 2 BGB). Im übrigen werden die Rechte des Käufers aus § 437 BGB, also das Recht auf Nach­erfüllung,
auf Schadenersatz oder auf Ersatz ver­geblicher Aufwendungen ausgeschlossen, es sei denn, der Rechts­mangel ist arglistig verschwiegen worden.
3. Rechte des Käufers bei Sachmängeln (§ 434 BGB)
Weicht der Kunstgegenstand von der vereinbarten Beschaffenheit
(Urheberschaft, Technik, Signatur) ab, ist der Käufer berech­tigt, innerhalb
von zwei Jahren ab Zuschlag (§ 438 Abs. 4 BGB) vom Vertrag zurückzutreten.
Er erhält den von ihm gezahlten Kaufpreis (§ 4 Ziff. 1 der Verstei­gerungsbedingungen) zurück, Zug um Zug gegen Rückgabe des Kaufgegenstandes in
unverändertem Zustand am Sitz von Grisebach. Ansprüche auf Minderung
des Kaufpreises (§ 437 Nr. 2 BGB), auf Schadens­ersatz oder auf Ersatz
154
vergeblicher Aufwendungen (§ 437 Nr. 3 BGB) sind ausgeschlossen.
Dieser Haftungsausschluss gilt nicht, soweit Grisebach den Mangel
arglistig verschwiegen hat.
Das Rücktrittsrecht wegen Sachmangels ist ausgeschlossen, sofern Grisebach
den Kunstgegenstand für Rechnung des Einlieferers ver­äußert hat und die
größte ihr mögliche Sorgfalt bei Ermittlung der im Katalog genannten
Urheberschaft, Technik und Signatur des Kunst­gegenstandes aufgewandt
hat und keine Gründe vorlagen, an der Richtigkeit dieser Angaben zu zweifeln.
In diesem Falle verpflichtet sich Grisebach, dem Käufer das Aufgeld, etwaige
Umlagen und die Umsatz­steuer zu erstatten.
Außerdem tritt Grisebach dem Käufer alle ihr gegen den Einlieferer, dessen
Name und Anschrift sie dem Käufer mitteilt, zustehenden Ansprüche wegen
der Mängel des Kunstgegenstandes ab. Sie wird ihn in jeder zulässigen und
ihr möglichen Weise bei der Geltendmachung dieser Ansprüche gegen den
Einlieferer unterstützen.
4. Fehler im Versteigerungsverfahren
Grisebach haftet nicht für Schäden im Zusammenhang mit der Abgabe von
mündlichen, schriftlichen, telefonischen oder Internetgeboten, soweit ihr
nicht Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit zur Last fällt. Dies gilt insbesondere
für das Zustandekommen oder den Bestand von Telefon-, Fax- oder Datenleitungen sowie für Übermittlungs-, Über­tragungs- oder Übersetzungsfehler
im Rahmen der eingesetzten Kommunikationsmittel oder seitens der für die
Entgegennahme und Weitergabe eingesetzten Mitarbeiter. Für Missbrauch
durch unbefugte Dritte wird nicht gehaftet. Die Haftungsbeschränkung gilt
nicht für Schäden an der Verletzung von Leben, Körper oder Gesundheit.
5.Verjährung
Für die Verjährung der Mängelansprüche gelten die gesetzlichen
Verjährungsfristen des § 438 Abs. 1 Ziffer 3 BGB (2 Jahre).
§ 8 Schlussbestimmungen
1.Nebenabreden
Änderungen dieser Versteigerungsbedingungen im Einzelfall oder
Nebenabreden bedürfen zu ihrer Gültigkeit der Schriftform.
2. Fremdsprachige Fassung der Versteigerungsbedingungen
Soweit die Versteigerungsbedingungen in anderen Sprachen als der
deutschen Sprache vorliegen, ist stets die deutsche Fassung maßgebend.
3. Anwendbares Recht
Es gilt ausschließlich das Recht der Bundesrepublik Deutschland. Das
Abkommen der Vereinten Nationen über Verträge des internationalen
Warenkaufs (CISG) findet keine Anwendung.
4.Erfüllungsort
Erfüllungsort und Gerichtsstand ist, soweit dies rechtlich vereinbart werden
kann, Berlin.
5. Salvatorische Klausel
Sollte eine oder mehrere Bestimmungen dieser Versteigerungsbedingungen
unwirksam sein oder werden, bleibt die Gültigkeit der übrigen Bestimmungen
davon unberührt. Anstelle der unwirksamen Bestimmung gelten die
entsprechenden gesetzlichen Vorschriften.
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der Kunst den
Rahmen.
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155
Conditions of Sale
of Villa Grisebach Auktionen GmbH
Section 1 The Auction House
1. The auction will be implemented on behalf of Grisebach Auktionen GmbH –
referred to hereinbelow as “Grisebach”. The auctioneer will be acting as
Grisebach’s representative. The auctioneer is an expert who has been publicly
appointed in accordance with Section 34b paragraph 5 of the Gewerbeordnung
(GewO, German Industrial Code). Accordingly, the auction is a public auction as
defined by Section 474 paragraph 1 second sentence and Section 383
paragraph 3 of the Bürgerliches Gesetzbuch (BGB, German Civil Code).
2. As a general rule, the auction will be performed on behalf of the Consignor,
who will not be named. Solely those works of art owned by Grisebach shall
be sold at auction for the account of Grisebach. Such items will be marked
by an “E” in the catalogue.
3. The auction shall be performed on the basis of the present Conditions of Sale.
The Conditions of Sale are published in the catalogue of the auction and on the
internet; furthermore, they are posted in an easily accessible location in the
Grisebach spaces. By submitting a bid, the buyer acknowledges the Conditions
of Sale as being binding upon it.
Section 2 Catalogue, Pre-Sale Exhibition and Date of the Auction
1.Catalogue
Prior to the auction date, an auction catalogue will be published. This provides
general orientation in that it shows images of the works of art to be sold at
auction and describes them. Additionally, the catalogue will provide information
on the work’s creator(s), technique, and signature. These factors alone will
define the characteristic features of the work of art. In all other regards, the
catalogue will not govern as far as the characteristics of the work of art or its
appearance are concerned (color). The catalogue will provide estimated prices in
EUR amounts, which, however, serve solely as an indication of the fair market
value of the work of art, as does any such information that may be provided in
other currencies.
Grisebach will prepare the catalogue to the best of its knowledge and belief,
and will exercise the greatest of care in doing so. The catalogue will be based
on the scholarly knowledge published up until the date of the auction, or
otherwise generally accessible, and on the information provided by the
Consignor.
Seriously interested buyers have the opportunity to request that Grisebach
provide them with a report outlining the condition of the work of art (condition
report), and they may also review any expert appraisals that Grisebach may
have obtained.
The information and descriptions contained in the catalogue, in the condition
report or in expert appraisals are estimates; they do not constitute any
guarantees, in the sense as defined by Section 443 of the Bürgerliches
Gesetzbuch (BGB, German Civil Code), for the characteristics of the work of art.
Grisebach is entitled to correct or amend any information provided in the
catalogue by posting a notice at the auction venue and by having the auctioneer
make a corresponding statement immediately prior to calling the bids for the
work of art concerned.
2. Pre-sale exhibition
All of the works of art that are to be sold at auction will be exhibited prior to
the sale and may be viewed and inspected. The time and date of the pre-sale
exhibition, which will be determined by Grisebach, will be set out in the
catalogue. The works of art are used and will be sold “as is”, in other words
in the condition they are in at the time of the auction.
3. Grisebach will determine the venue and time at which the auction is to be held.
It is entitled to modify the venue and the time of the auction, also in those cases
in which the auction catalogue has already been sent out.
Section 3 Calling the Auction
1. Bidder number
Grisebach will issue a bidder number to each bidder. Each bidder is to
acknowledge the Conditions of Sale as being binding upon it.
At the latest twenty-four (24) hours prior to the start of the auction, bidders as
yet unknown to Grisebach must register in writing, providing a written bank
reference letter of recent date, so as to enable Grisebach to issue a bidder
number to them.
2.
At the auction, only the bids submitted using a bidder number will be considered.
Item call-up
The auction of the individual work of art begins by its being called up by the
auctioneer. The auctioneer is entitled to call up the works of art in a different
sequence than that published in the catalogue, to join catalogue items to form a
lot, to separate a lot into individual items, and to pull an item from the auction
that has been given a lot number.
When the work of art is called up, its price will be determined by the auctioneer,
denominated in euros. Unless otherwise determined by the auctioneer, the bid
increments will amount to 10 % of the respective previous bid.
3.Bids
a) Floor bids
Floor bids will be submitted using the bidder number. A sale and purchase
agreement will be concluded by the auctioneer bringing down the hammer to
end the bidding process.
Where a bidder wishes to submit bids in the name of a third party, it must notify
Grisebach of this fact at the latest twenty-four (24) hours prior to the auction
commencing, submitting a corresponding power of attorney from that third party.
In all other cases, once the work of art has been knocked down, the sale and
purchase agreement will be concluded with the person who has placed the bid.
b) Written absentee bids
Subject to Grisebach consenting to this being done, bids may also be submitted
in writing using a specific form developed for this purpose. The bidder must sign
the form and must provide the lot number, the name of the artist, the title of the
work of art and the hammer price it wishes to bid therefor. The bidder must
acknowledge the Conditions of Sale as being binding upon it.
By placing a written bid, the bidder instructs Grisebach to submit such bid in
accordance with its instructions. Grisebach shall use the amount specified in the
written bid only up to whatever amount may be required to outbid another bidder.
Upon the auctioneer knocking down the work of art to a written bid, a sale and
purchase agreement shall be concluded on that basis with the bidder who has
submitted such written bid.
Where several written bids have been submitted in the same amount for the
same work of art, the bid received first shall be the winning bid, provided that
no higher bid has been otherwise submitted or is placed as a floor bid.
c) Phoned-in absentee bids
Bids may permissibly be phoned in, provided that the bidder applies in writing
to be admitted as a telephone bidder, and does so at the latest twenty-four (24)
hours prior to the auction commencing, and furthermore provided that Grisebach
has consented. The bidder must acknowledge the Conditions of Sale as being
binding upon it.
Bids phoned in will be taken by a Grisebach employee present at the auction on
the floor, and will be submitted in the course of the auction in keeping with the
instructions issued by the bidder. The bid so submitted by the bidder shall cover
exclusively the hammer price, and thus shall not comprise the buyer’s premium,
any allocated costs that may be charged, or turnover tax. The bid must
unambiguously designate the work of art to which it refers, and must wherever
possible provide the lot number, the artist and the title of the work.
Grisebach may make a recording of bids submitted by telephone. By filing the
application to be admitted as a telephone bidder, the bidder declares its consent
to the telephone conversation being recorded. Unless it is required as evidence,
the recording shall be deleted at the latest following the expiry of three (3)
months.
d) Absentee bids submitted via the internet
Bids may be admissibly submitted via the internet only if Grisebach has
registered the bidder for internet bidding, giving him a user name and password,
and if the bidder has acknowledged the Conditions of Sale as being binding
upon it. The registration shall be non-transferable and shall apply exclusively
to the registered party; it is thus entirely personal and private. The user is under
obligation to not disclose to third parties its user name or password. Should the
user culpably violate this obligation, it shall be held liable by Grisebach for any
damages resulting from such violation.
Bids submitted via the internet shall have legal validity only if they are sufficiently
determinate and if they can be traced back to the bidder by its user name and
password beyond any reasonable doubt. The bids transmitted via the internet will
4.
a)
b)
c)
d)
e)
be recorded electronically. The buyer acknowledges that these records are
correct, but it does have the option to prove that they are incorrect.
In legal terms, Grisebach shall treat bids submitted via the internet at a point in
time prior to the auction as if they were bids submitted in writing. Bids submitted
via the internet while an auction is ongoing shall be taken into account as if they
were floor bids.
Knock down
The work of art is knocked down to the winning bidder if, following three calls for
a higher bid, no such higher bid is submitted. Upon the item being knocked down
to it, this will place the bidder under obligation to accept the work of art and to
pay the purchase price (Section 4 Clause 1). The bidder shall not be named.
Should the bids not reach the reserve price set by the Consignor, the auctioneer
will knock down the work of art at a conditional hammer price. This conditional
hammer price shall be effective only if Grisebach confirms this bid in writing
within three (3) weeks of the day of the auction. Should another bidder submit a
bid in the meantime that is at least in the amount of the reserve price, the work
of art shall go to that bidder; there will be no consultations with the bidder to
whom the work of art has been knocked down at a conditional hammer price.
The auctioneer is entitled to refuse to accept a bid, without providing any reasons therefor, or to refuse to knock down a work of art to a bidder. Where a bid
is refused, or where a work of art is not knocked down to a bidder, the prior bid
shall continue to be valid.
The auctioneer may revoke any knock-down and may once again call up the work
of art in the course of the auction to ask for bids; the auctioneer may do so in all
cases in which
–
The auctioneer has overlooked a higher bid that was submitted in a timely
fashion, provided the bidder so overlooked has immediately objected to
this oversight;
–
A bidder does not wish to be bound by the bid submitted; or
–
There are any other doubts regarding the knock-down of the work of art
concerned.
Where the auctioneer exercises this right, any knock-down of a work of art that
has occurred previously shall cease to be effective.
The auctioneer is authorized, without being under obligation of giving notice
thereof, to also submit bids on behalf of the Consignor until the reserve
price agreed with the Consignor has been reached, and the auctioneer is
furthermore authorized to knock down the work of art to the Consignor, citing
the consignment number. In such event, the work of art shall go unsold.
Section 4 Purchase Price, Payment, Default
1. Purchase price
The purchase price consists of the hammer price plus buyer’s premium.
Additionally, lump sum fees may be charged along with statutory turnover tax.
A. a)
For works of art that have not been specially marked in the catalogue,
the purchase price will be calculated as follows:
For buyers having their residence in the community territory of the
European Union (EU), Grisebach will add a buyer’s premium of 30 % to
the hammer price. A buyer’s premium of 25 % will be added to that part
of the hammer price that is in excess of EUR 500,000. A buyer’s premium
of 20 % will be added to that part of the hammer price that is in excess of
EUR 1,000,000. This buyer’s premium will include all lump sum fees as
well as the statutory turnover tax (margin scheme pursuant to Section
25a of the German Turnover Tax Act). These taxes and fees will not be
itemized separately in the invoice.
Buyers to whom delivery is made within Germany, as defined by the
German Turnover Tax Act, and who are entitled to deduct input taxes,
may have an invoice issued to them that complies with the standard
taxation provisions as provided for hereinabove in paragraph B. Such
invoice is to be requested when applying for a bidder number. It is not
possible to perform any correction retroactively after the invoice has
been issued.
b) Works of art marked by the letter “N” (for Import) are works of art that
have been imported from outside the EU for sale. In such event, the
import turnover tax advanced, in the amount of currently 7 % on the
hammerprice, will be charged in addition to the buyer’s premium.
B. For works of art marked in the catalogue by the letter “R” behind the lot
number, the purchase price is calculated as follows:
a) Buyer’s premium
Grisebach will add a buyer’s premium of 25 % to the hammer price.
A buyer’s premium of 20 % will be added to that part of the hammer price
that is in excess of EUR 500,000. A buyer’s premium of 15 % will be added
to that part of the hammer price that is in excess of EUR 1,000,000.
b)
Turnover tax
The hammer price and the buyer's premium will each be subject to the
statutory turnover tax in the respectively applicable amount (standard
taxation provisions, marked by the letter "R"). Currently, this amounts
to 19 %.
c) Exemption from turnover tax
No turnover tax will be charged where works of art are sold that are
acquired in states within the EU by corporations and exported outside of
Germany, provided that such corporations have provided their turnover
tax ID number in applying for and obtaining their bidder number. It is not
possible to register this status after the invoice has been issued, and
more particularly, it is not possible to perform a correction retroactively.
No turnover tax shall be charged for the sale of works of art that are
delivered, pursuant to Section 6 paragraph 4 of the Umsatzsteuergesetz
(UStG, German Turnover Tax Act), to destinations located in states that
are not a Member State of the EU, provided that their buyers are deemed
to be foreign purchasers and have proved this fact in accordance with
Section 6 paragraph 2 of the German Turnover Tax Act. The buyer shall
bear any import turnover tax or duties that may accrue abroad.
The above provisions on turnover tax correspond to the legislative status
quo and are in line with the practice of the Tax and Revenue Authorities.
They are subject to change without notice.
2. Due date and payment
The purchase price shall be due for payment upon the work of art being knocked
down to the buyer.
The purchase price shall be paid in euros to Grisebach. Cheques and any other
forms of non-cash payment are accepted only on account of performance.
Payment of the purchase price by set-off is an option only where the claims
are not disputed or have been finally and conclusively determined by a court’s
declaratory judgment.
Where payment is made in a foreign currency, any exchange rate risk and any
and all bank charges shall be borne by the buyer.
3.Default
In cases in which the purchase price has not been paid within two (2) weeks of
the invoice having been received, the buyer shall be deemed to be defaulting on
the payment.
Upon the occurrence of such default, the purchase price shall accrue interest at
1 % per month, notwithstanding any other claims to compensation of damages
that may exist.
Two (2) months after the buyer has defaulted on the purchase price, Grisebach
shall be entitled – and shall be under obligation to do so upon the Consignor’s
corresponding demand – to provide to the Consignor the buyer’s name and
address.
Where the buyer has defaulted on the purchase price, Grisebach may rescind the
agreement after having set a period of grace of two (2) weeks. Once Grisebach
has so rescinded the agreement, all rights of the buyer to the work of art
acquired at auction shall expire.
Upon having declared its rescission of the agreement, Grisebach shall be entitled
to demand that the buyer compensate it for its damages. Such compensation of
damages shall comprise in particular the remuneration that Grisebach has lost
(commission to be paid by the Consignor and buyer’s premium), as well as the
costs of picturing the work of art in the catalogue and the costs of shipping,
storing and insuring the work of art until it is returned or until it is once again
offered for sale at auction.
Where the work of art is sold to a bidder who has submitted a lower bid, or
where it is sold at the next auction or the auction after that, the original buyer
moreover shall be held liable for any amount by which the proceeds achieved
at that subsequent auction are lower than the price it had bid originally.
Grisebach has the right to exclude the defaulting buyer from future auctions
and to forward the name and address of that buyer to other auction houses
so as to enable them to exclude him from their auctions as well.
Section 5 Post Auction Sale
In the course of a two-month period following the auction, works of art that have
gone unsold at the auction may be acquired through post auction sales. The post
auction sale will be deemed to be part of the auction. The party interested in
acquiring the work of art is to submit a bid either in person, by telephone, in
writing or via the internet, citing a specific amount, and is to acknowledge the
Conditions of Sale as being binding upon it. The sale and purchase agreement
shall come about if Grisebach accepts the bid in writing within three weeks of its
having been received.
The provisions regarding the purchase price, payment, default, pick-up
and liability for works of art acquired at auction shall apply mutatis mutandis.
Section 6 Acceptance of the Work of Art Purchased at Auction
1.Pick-up
The buyer is under obligation to pick up the work of art at the latest one (1)
month after it has been knocked down to the buyer.
However, Grisebach is not under obligation to surrender to the buyer the work of
art acquired at auction prior to the purchase price set out in the invoice having
been paid in full.
Title to the work of art shall devolve to the buyer only upon the purchase price
having been paid in full.
2. Storage
Grisebach shall store the work of art acquired at auction until it is picked up,
doing so at the longest for one (1) month, and shall insure it at its own cost, the
amount insured being equal to the purchase price. Thereafter, Grisebach shall
have the right to store the work of art with a specialized fine art shipping agent
and to insure it there. At its choice, Grisebach may instead store the work of art
in its own premises, charging a monthly lump-sum fee of 0.1 % of the purchase
price for the costs of storage and insurance.
3.Shipping
Where the buyer instructs Grisebach in writing to ship to it the work of art
acquired at auction, subject to the proviso that the purchase price has been paid
in full, Grisebach shall procure the appropriate shipment of the work of art to the
buyer, or to any recipient the buyer may specify, such shipment being performed
by a specialized fine art shipping agent; Grisebach shall take out corresponding
shipping insurance. The buyer shall bear the costs of packaging and shipping the
work of art as well as the insurance premium.
4. Default of acceptance
Where the buyer fails to pick up the work of art within one (1) month (Clause 1)
and fails to issue instructions for the work of art to be
shipped to it (Clause 3), it shall be deemed to be defaulting on acceptance.
5. Sale to other parties
Should the buyer, prior to having paid the purchase price in full, sell the work of
art it has acquired at auction, it hereby assigns to Grisebach, as early as at the
present time and on account of performance, the entirety of all claims to which
it is entitled under such onward sale, and Grisebach accepts such assignment.
Insofar as the claims so assigned are in excess of the claims to which Grisebach
is entitled, Grisebach shall be under obligation to immediately re-assign to the
buyer that part of the claim assigned to it that is not required for meeting its
claim.
Section 7 Liability
1. Characteristics of the work of art
The work of art is sold in the condition it is in at the time it is knocked down to
the buyer, and in which it was viewed and inspected. The other characteristic
features of the work of art are comprised of the statements made in the
catalogue (Section 2 Clause 1) regarding the work’s creator(s), technique and
signature. These statements are based on the scholarly knowledge published
up until the date of the auction, or otherwise generally accessible, and on the
information provided by the Consignor. No further characteristic features are
agreed among the parties, in spite of the fact that such features may be
described or mentioned in the catalogue, or that they may garnered from
information provided in writing or orally, from a condition report, an expert
appraisal or the images shown in the catalogue. No guarantee (Section 443
of the Bürgerliches Gesetz­buch (BGB, German Civil Code)) is provided for the
work of art having any characteristic features.
2. Buyer’s rights in the event of a defect of title being given
(Section 435 of the German Civil Code)
Should the work of art acquired be impaired by a defect of title because it is
encumbered by rights of third parties, the buyer may, within a period of two (2)
years (Section 438 paragraph 4 and 5 of the Bürgerliches Gesetzbuch (BGB,
German Civil Code)), rescind the agreement based on such defect of title, or it
may reduce the purchase price (Section 437 no. 2 of the German Civil Code).
In all other regards, the buyer’s rights as stipulated by Section 437 of the
German Civil Code are hereby contracted out, these being the right to demand
the retroactive performance of the agreement, the compensation of damages,
or the reimbursement of futile expenditure, unless the defect of title has been
fraudulently concealed.
158
3.
4.
5.
Buyer’s rights in the event of a material defect being given
(Section 434 of the German Civil Code)
Should the work of art deviate from the characteristic features agreed
(work’s creator(s), technique, signature), the buyer shall be entitled to rescind
the agreement within a period of two (2) years after the work of art has been
knocked down to it (Section 438 paragraph 4 of the Bürgerliches Gesetzbuch
(BGB, German Civil Code)). The buyer shall be reimbursed for the purchase price
it has paid (Section 4 Clause 1 of the Conditions of Sale), concurrently with the
return of the purchased object in unaltered condition, such return being effected
at the registered seat of Grisebach.
Claims to any reduction of the purchase price (Section 437 no. 2 of the German
Civil Code), to the compensation of damages or the reimburse–ment of futile
expenditure (Section 437 no. 3 of the German Civil Code) are hereby contracted
out. This exclusion of liability shall not apply should Grisebach have fraudulently
concealed the defect.
The right to rescind the agreement for material defects shall be contracted out
wherever Grisebach has sold the work of art for the account of the Consignor
and has exercised, to the best of its ability, the greatest possible care in
identi­fying the work’s creator(s), technique and signature listed in the catalogue,
provided there was no cause to doubt these statements’ being correct. In such
event, Grisebach enters into obligation to reimburse the buyer for the buyer’s
premium, any allocated costs that may have been charged, and turnover tax.
Moreover, Grisebach shall assign to the buyer all of the claims vis-à-vis the
Consignor to which it is entitled as a result of the defects of the work of art,
providing the Consignor’s name and address to the buyer. Grisebach shall
support the buyer in any manner that is legally available to it and that it is able
to apply in enforcing such claims against the Consignor.
Errors in the auction proceedings
Grisebach shall not be held liable for any damages arising in connection with
bids that are submitted orally, in writing, by telephone or via the internet,
unless Grisebach is culpable of having acted with intent or grossly negligently.
This shall apply in particular to the telephone, fax or data connections being
established or continuing in service, as well as to any errors of transmission,
transfer or translation in the context of the means of communications used,
or any errors committed by the employees responsible for accepting and
forwarding any instructions. Grisebach shall not be held liable for any misuse
by unauthorized third parties. This limitation of liability shall not apply to any
loss of life, limb or health.
Statute of limitations
The statutory periods of limitation provided for by Section 438 paragraph 1
Clause 3 of the Bürgerliches Gesetzbuch (BGB, German Civil Code) (two years)
shall apply where the statute of limitations of claims for defects is concerned.
Section 8 Final provisions
1. Collateral agreements
Any modifications of the present Conditions of Sale that may be made in an
individual case, or any collateral agreements, must be made in writing in order
to be effective.
2. Translations of the Conditions of Sale
Insofar as the Conditions of Sale are available in other languages besides
German, the German version shall govern in each case.
3. Governing law
The laws of the Federal Republic of Germany shall exclusively apply. The United
Nations Convention on the International Sale of Goods shall not apply.
4. Place of performance
Insofar as it is possible to agree under law on the place of performance and the
place of jurisdiction, this shall be Berlin.
5. Severability clause
Should one or several provisions of the present Conditions of Sale be or become
invalid, this shall not affect the validity of the other provisions. Instead of the
invalid provision, the corresponding statutory regulations shall apply.
© Fotografie: Kurt Ebbers
Tandem Lagerhaus und Kraftverkehr Kunst GmbH, Frechen / Berlin
www.tandem-kunst.de - [email protected]
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160
161
Einliefererverzeichnis Impressum
Consignor Index
Imprint
[E] 818 [3017] 775 [3020] 773 [3050] 796 [3059] 700 [3060] 755
[3064] 724 [3092] 707, 708 [3101] 751, 761, 766, 767 [3119] 742
[3153] 739, 741 [3156] 754 [3158] 780 [3159] 791, 797, 798, 799,
800, 805, 806, 816 [3195] 770, 779, 784, 801 [3217] 744
[3233] 748, 750 [3250] 817 [3252] 745 [3256] 727 [3257] 752, 776
[3260] 808 [3282] 758 [3290] 757 [3303] 733 [3326] 713, 720
[3327] 736, 738, 753, 762 [3329] 717 [3335] 759 [3345] 731
[3350] 795 [3357] 728a [3363] 760, 765 [3376] 703 [3378] 781,
782 [3380] 783, 790, 807 [3381] 789 [3384] 712 [3389] 714, 723
[3411] 764 [3414] 814 [3417] 701, 702, 704, 705, 732, 734, 769,
777, 819 [3429] 743 [3436] 768 [3437] 763 [3446] 749 [3451] 815
[3452] 721, 722, 726, 735 [3455] 813 [3456] 756, 772 [3457] 716,
746 [3460] 785, 792, 793, 802, 803, 804, 809, 810, 812 [3461] 728
[3470] 786, 787, 788 [3472] 811 [3482] 711, 718 [3483] 710
[3485] 709 [3496] 725 [3502] 771 [3503] 729, 730 [3508] 706, 774,
778 [3510] 719 [3517] 747 [3528] 737, 740 [3540] 794 [3542] 715
Herausgegeben von:
Villa Grisebach Auktionen GmbH,
Fasanenstraße 25, D-10719 Berlin
Geschäftsführer:
Bernd Schultz, Micaela Kapitzky, Florian Illies,
Dr. Markus Krause, Daniel von Schacky, Rigmor Stüssel
HRB 25 552, Erfüllungsort und Gerichtsstand Berlin
Katalogbearbeitung:
Daniel von Schacky, Lena Winter, Nina Barge, Laura von Bismarck,
Miriam Klug, Traute Meins, Dr. Martin Schmidt
Research: Miriam Klug
Textbeiträge: Nina Barge (NB), Ulrich Clewing (UC),
Monika Finane (MF), Anne Ganteführer-Trier (AGT),
Christian Ganzenberg (CG), Oliver Hell (OH),
Florian Illies (FI), Michael Neff (MN),
Dr. Elke Ostländer (EO), Daniel von Schacky (DvS)
Photos: © Fotostudio Bartsch, Karen Bartsch, 2015
Photobearbeitung: Ulf Zschommler
© Edward Quinn Archive Ltd., 2015 (Los 771)
© Kunstmuseum, Zug / Florian Holzherr, Gauting /
Courtesy Studio Olafur Eliasson, Berlin (Los 812)
© VG Bildkunst, Bonn 2015 (für vertretene Künstler)
Trotz intensiver Recherche war es nicht in allen Fällen
möglich, die Rechteinhaber ausfindig zu machen.
Produktion/DTP: Daniel Lamprecht
Database-Publishing: Digitale Werkstatt, J. Grützkau, Berlin
Herstellung & Lithographie: Königsdruck GmbH
Gedruckt auf Maxisatin, 135 g/qm
Schrift: Didot und Corporate S
Abbildungen auf dem Umschlag:
Umschlag vorn:
Olafur Eliasson · Los 812
Doppelseite vorn:
Andreas Gursky · Los 784
Doppelseite 2/3:
Sigmar Polke · Los 739
Doppelseite hinten:
Günther Förg · Los 773
© Olafur Eliasson, Berlin, 2015
© Andreas Gursky / VG Bild-Kunst, Bonn 2015
Courtesy Sprüth Magers Berlin London
© The Estate of Sigmar Polke, Cologne /
VG Bild-Kunst, Bonn 2015 (Ausschnitt)
© Estate Günther Förg (Ausschnitt)
Doppelseite hinten: Helmut Middendorf · Los 761
© VG Bild-Kunst, Bonn 2015 (Ausschnitt)
Umschlag hinten:
Robert Rauschenberg · Los 743
162
© Robert Rauschenberg Foundation /
VG Bild-Kunst, Bonn 2015
Künstlerverzeichnis
Artist Index
Aubertin: 714, 723
Baselitz: 771, 775
Beuys: 745, 746
Brüning: 742
Bujnowski: 800, 802, 803
Butzer: 809, 810
Cole: 734
Dadamaino: 715
Dzama: 805
Eliasson: 812, 815
Elsner: 793, 795, 798
Faldbakken: 789
Fetting: 759
Förg: 703, 705, 778, 779, 817
Fruhtrunk: 728, 728a
Girke: 709
Goepfert: 713
Graubner: 706, 707, 708
Grützke: 757
Gursky: 784, 818
Havekost: 801
Henning: 813
Hildebrandt: 790
Hödicke: 760, 763
Immendorff: 762, 772
Kiefer: 753
Kirkeby: 774, 776
Kluge: 777
Knoebel: 700, 701, 702, 704, 781, 782
Kounellis: 747
Kunath: 807
Lassnig: 755
Lüpertz: 764, 766, 767, 768, 769, 773
Luther: 721, 722
Maciejowski: 797
Mack: 710, 716, 720, 724
Marwan: 751
Meese: 808
Merz: 744
Middendorf: 761
Oursler: 785
Paeffgen: 758
Penck: 770
Piene: 711, 712, 717, 718, 719, 725
Polke: 736, 737, 738, 739, 740, 741
Quinte: 733
Rauschenberg: 743
Reed: 811
Richter: 756, 780
Roehr: 727
Rückriem: 729, 730
Sandback: 731, 732
Scheibitz: 791
Schmit: 796
Schönebeck: 752, 754
Schwontkowski: 804, 806
Slominski: 794, 799
Tillmans: 783, 814
Venet: 735
Walther: 748, 749, 750
Weischer: 792
Zangs: 726
Zaugg: 816
Zimmer: 765
Zobernig: 786, 787, 788
Die bibliographischen Angaben
zu den zitierten Werkverzeichnissen
unter www.villa-grisebach.de/de/
kataloge/WVZ_243
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