Newsletter 14

HIF NEWS
Wissen für Familienunternehmen
Editorial
Liebe Freunde und
Interessierte des HIF,
Die Politik hatte uns und insbesondere den
betroffenen Familienunternehmen versprochen, die Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts zur Verfassungsmäßigkeit
| AUSGABE 14 / 2015 |
VIERTER JAHRESEMPFANG DES
HAMBURGER INSTITUTS FÜR
FAMILIENUNTERNEHMEN
bzw. -widrigkeit der Erbschaft- und Schen-
Das Hamburger Institut für Familienunternehmen (HIF) lud am Montag, den
kungsteuer „minimalinvasiv“ umzusetzen.
16. Februar 2015, zu seinem mittlerweile vierten Jahresempfang ein. Erneut
Der Rahmen des BVerfG war klar vorgege-
wurden zahlreiche Familienunternehmer sowie Freunde, Förderer und am
ben, die Umsetzung des Gesetzgebers eigentlich nur eine Formsache. Weit gefehlt,
wenn man sich nun das Eckpunktepapier
Thema Interessierte in den Räumlichkeiten des Anglo-German Club an der
Außenalster empfangen. Die diesjährige Keynote hielt Dr. Jürgen Heraeus.
des Bundesfinanzministeriums anschaut.
Das BVerfG hatte die Verschonung unternehmerischen Vermögens bei Großunternehmen nur dann als verfassungskonform
angesehen, wenn eine Bedürftigkeitsprüfung zeige, dass die Erbschaftsteuer für
das Unternehmen Arbeitsplätze oder weitere Investitionen gefährde. Statt auf der
Ebene des Objektes „Familienunternehmen“ die Bedürfnisprüfung vorzunehmen,
wird nun der Erbe oder Beschenkte und
seine individuelle Leistungsfähigkeit als
Maßstab für eine Verschonung verwendet.
Hiermit wird die bisherige Rechtfertigung
für eine Verschonung von der Erbschaftsteuer für unternehmerisches Vermögen
mit dem Argument des Gemeinwohlinteresses und der Gemeinwohlbindung ad
absurdum geführt. Familienunternehmen
und ihre Unterstützer sind aufgefordert,
alle Aktivitäten zu bündeln und mit guten
Alternativkonzepten die Diskussion zu befruchten, um eine massive Mehrbelastung
Zur großen Freude des HIF folgten insge-
Nachdem sich die zahlreichen Gäste in den
samt rund 160 Gäste der Einladung zum ins-
Räumlichkeiten des Anglo-German Club
titutseigenen Jahresempfang. Somit ist die
eingefunden hatten, eröffnete Prof. Dr. Gün-
Anzahl der Gäste im Vergleich zum Vorjahr
ther Strunk, Institutsleiter des Hambur-
aufs Neue gestiegen. Diese erfreuliche Ent-
ger Instituts für Familienunternehmen, mit
wicklung, die seit dem ersten Jahresemp-
einigen einleitenden Worten den Abend.
fang des HIF anhält, ist ein Nachweis für die
Er wies dabei insbesondere auf die kürz-
kontinuierliche und erfolgreiche Arbeit des
lich veröffentlichte zweite Ausgabe der Stu-
Instituts und zeigt zudem den stetig steigen-
die
den Bekanntheitsgrad.
sowie auf die Jahrestagung der „Interna-
„Benchmark
Familienunternehmen“
tional Family Enterprise Research AcadeDas stilvolle Ambiente des an der Außenals-
my (IFERA)“ hin. Die IFERA-Jahrestagung
ter gelegenen Anglo-German Club bot eine
ist die weltweit größte akademische Kon-
angenehme Atmosphäre für die Zusammen-
ferenz zum Forschungsfeld „Familienunter-
kunft der geladenen Familienunternehmer,
nehmen“. Zu unserer großen Freude sind
Freunde und Förderer des Instituts sowie
wir, das HIF, in diesem Jahr der Ausrichter
weiterer am Thema interessierter Gäste. An
der jährlich stattfindenden Tagung. Das HIF
dieser Stelle möchte sich das HIF herzlich
hofft, zahlreiche Forscher und Familienun-
beim Team des Anglo-German Club für die
ternehmer von Dienstag, den 30. Juni 2015,
Gastfreundschaft gegenüber dem Institut
bis Freitag, den 03. Juli 2015, in Hamburg
und dessen Gästen bedanken.
willkommen heißen zu dürfen.
mit Erbschaftsteuer zu verhindern. Hierbei
haben die Familienunternehmer das HIF
stets an Ihrer Seite.
Ihr Günther Strunk,
Wissenschaftlicher Leiter des HIF
Inhalt
Vierter Jahresempfang
des HIF.................................................................. 1
Benchmark Familienunternehmen 2014............ 3
Familienunternehmen in wissenschaftlichen Beiträgen....................................... 4
Das HIF stellt sich vor......................................... 4
www.hhif.de – [email protected]
Angenehme Atmosphäre im Anglo-German Club
Dr. Jürgen Heraeus (Heraeus Holding GmbH)
HIF | News – 14 / 2015
Im Anschluss übergab Prof. Dr. Günther
jedoch gleichzeitig die Herausforderungen,
beitern kann unsere Tagung den gewünsch-
Strunk das Wort für die Keynote an Dr. Jür-
denen sich diese Gruppe von Unternehmen
ten Erfolg erreichen. Sprechen Sie uns bei
gen Heraeus, seinerseits erfolgreicher Fami-
zukünftig stellen muss. Das HIF bedankt
Fragen rund um die IFERA-Konferenz also
lienunternehmer. Dr. Jürgen Heraeus ist seit
sich an dieser Stelle im höchsten Maße bei
gerne an.
Jahrzehnten im Familienunternehmen „Hera-
Dr. Jürgen Heraeus für die authentische, mit
Zu erwähnen bleibt noch, dass ein beson-
eus“ tätig und hatte von 1983 bis 2000 als
spannenden Anekdoten gespickte Rede.
derer Dank auch Frau Dr. Claudia Bott gilt,
Vertreter der vierten Generation der Fami-
Nach seiner Keynote ging Dr. Jürgen Her-
die sich wie bereits im Vorjahr dazu bereit
lie Heraeus den Vorsitz der Geschäftsfüh-
aus noch auf diverse Fragen aus dem Publi-
erklärte, eine Doppelfunktion als Gast und
rung inne. Er strukturierte das Unternehmen
kum ein, bevor verschiedene schmackhafte
Fotografin wahrzunehmen.
– als erstes deutsches Familienunterneh-
Häppchen des Hauses gereicht wurden. Die
men – zu einer Holding GmbH um. Seit dem
zahlreichen Gäste nutzten die Gelegenheit
Letztlich ist das HIF hoch erfreut über das
Jahr 2000 ist er Aufsichtsratsvorsitzender
zum Austausch untereinander und vertieften
unverkennbar gestiegene Interesse an der
der Heraeus Holding GmbH. Neben seiner
etliche Aspekte rund um Familienunterneh-
Arbeit des Instituts und hofft, seinen Gäs-
Tätigkeit als Familienunternehmer ist Dr. Jür-
men in Gesprächen mit den Referenten, HIF-
ten einen angenehmen, interessanten und
gen Heraeus Mitglied in Aufsichtsräten von
Teammitgliedern und den Förderern des Ins-
unterhaltsamen Jahresempfang 2015 gebo-
diversen Unternehmen und Organisationen.
tituts. Die regen Diskussionen rundeten den
ten zu haben. Darüber hinaus liegt uns das
Zudem spiegelt sein Einsatz für das „Deut-
gelungenen Empfang ab und führten dazu,
Aufrechterhalten und Vertiefen langjähriger
sche Komitee für UNICEF e.V.“, dessen Vor-
dass selbst zu fortgeschrittener Stunde
Kontakte ebenso am Herzen wie das Knüp-
standsvorsitzender er ist, sein gesellschaft-
noch zahlreiche Gäste vor Ort waren. Das
fen neuer Kontakte und die damit einherge-
liches Engagement wider. Das HIF ist daher
Hamburger Institut für Familienunterneh-
hende Realisierung neuer Projekte. Zögern
hoch erfreut, dass ein Mann dieses Formats
men bedankt sich bei allen seinen Gästen
Sie daher nicht, mit uns in Austausch zu tre-
als Redner für den Jahresempfang gewon-
und freut sich, diese nicht nur im nächsten
ten oder mit etwaigen Projektideen sowie
nen werden konnte. In seiner Rede ging Dr.
Jahr erneut zum Empfang, sondern auch auf
Forschungsvorhaben an uns heranzutre-
Jürgen Heraeus unter anderem auf das The-
weiteren HIF-Veranstaltungen begrüßen zu
ten. Denn es ist stets ein Anliegen des HIF,
ma Unternehmensethik ein. Er wies darauf
dürfen. Vor allem hoffen wir, dass zahlreiche
praxisrelevante Forschung zu betreiben und
hin, dass Unternehmen heutzutage einen
Unternehmensvertreter auf den Praxisteil
gemeinsam mit Ihnen neue Forschungside-
wesentlichen Beitrag zu sozialem Enga-
der IFERA-Konferenz aufmerksam gewor-
en zu entwickeln. Auf Nachfrage senden wir
gement sowie zu ökologisch vertretbarem
den sind und Interesse an einer Teilnahme
Ihnen gerne weitere Informationen zum HIF,
Wirtschaften leisten sollten. Darüber hinaus
haben. Denn nur unter der Mitwirkung und
seinen Projekten sowie seinen Fördermög-
hob er die Bedeutung von Familienunter-
aktiven Einbringung von Familienunterneh-
lichkeiten zu.
nehmen für die Wirtschaft hervor, skizzierte
mern und deren Mitarbeiterinnen und Mitar-
von Raffael Kamalow
Die aktuelle HIF-Studie
„Benchmark Familienunternehmen 2014“
Prof. Dr. Günther Strunk (Institutsleiter des HIF)
Prof. Dr. Stefan Prigge (HIF) &
Prof. Dr. Henning Vöpel (Institutsleiter des HWWI)
Reger Austausch zwischen den Gästen
Die geladenen Gäste während der Keynote
Lebhafte Diskussionen zwischen den Gästen
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HIF | News – 14 / 2015
BENCHMARK FAMILIENUNTERNEHMEN 2014
Das Hamburger Institut für Familienunternehmen (HIF) hat Anfang Februar die Printversion seiner aktuellen Studie
veröffentlicht. Es ist die Folgestudie zur letztjährig erstmals erschienenen Untersuchung „Benchmark Familienunternehmen“.
Bei der Studie handelt es sich um eine jährlich erscheinende Analyse, die
gigkeit von externen Dritten zu wahren. Dies erreichen sie, indem sie ihre
sich mit den Besonderheiten von Familienunternehmen in der Metropolre-
Investitionen in einem höheren Maße aus thesaurierten Gewinnen finanzie-
gion Hamburg befasst. Eine vergleichbare Studie existierte bisher nicht, so
ren. Somit stellen Familienunternehmen letztlich eine wichtige Stütze für die
dass das Gemeinschaftsprojekt des HIF und der Handelskammer Hamburg
Wirtschaftskraft der Hamburger Metropolregion dar, da sie auch in konjunk-
eine Forschungslücke ausfüllt. Nun können Klischees, die sich um Famili-
turell schwächeren Zeiten durch ihr Investitionsverhalten zu einer Stabilisie-
enunternehmen ranken, anhand von „harten“ Fakten überprüft werden. Die
rung der Wertschöpfung beitragen.
quantitative Untersuchung vergleicht Familienunternehmen mit nicht-familiengeführten Betrieben mittels grundlegender Kennzahlen der Vermögens-,
Weiterhin sind detaillierte Subanalysen für bestimmte Branchen oder Regi-
Finanz- und Ertragslage. Während die letztjährige Veröffentlichung Daten zu
onen auf Grundlage der Daten der Untersuchung möglich. Die Publikation
27 verschiedenen Kennzahlen erhob, wurde die aktuelle Analyse um neun
beinhaltet deskriptive Statistiken für die am stärksten vertretenen Branchen
zusätzliche Kennzahlen erweitert. Unternehmen müssen diverse Kriterien
der Unternehmensstichprobe; als da wären: „Handel; Instandhaltung und
erfüllen, um in die Unternehmensstichprobe aufgenommen zu werden. Die-
Reparatur von Kraftfahrzeugen“, „Verarbeitendes Gewerbe“, „Erbringung
se betreffen unter anderem die Größe, die Rechtsform, den Standort sowie
von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen“
die „Unternehmensreife“ eines Betriebes. Somit wird sichergestellt, dass
und „Verkehr und Lagerei“.
der Vergleich der beiden Unternehmensgruppen repräsentativ ist. Damit
Der „Benchmark Familienunternehmen“ dient folglich neben seiner analy-
gewährleistet ist, dass zentrale Kennzahlen für die Unternehmen verfügbar
tisch-wissenschaftlichen Funktion auch als Vergleichsinstrument für Unter-
sind und in regelmäßigen Abständen publiziert werden, erfolgte wie in der
nehmen. Ob Familienunternehmen oder nicht, es kann individuell über-
Vorjahrespublikation eine Orientierung an der Offenlegungspflicht mittelgro-
prüft werden, inwieweit das eigene Unternehmen besser oder schlechter
ßer Kapitalgesellschaften gemäß § 267 HGB. Im Detail bedeutet dies, dass
hinsichtlich der 36 Kennzahlen der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
Unternehmen in die Stichprobe aufgenommen wurden, sofern sie in zwei
abschneidet als eine präzise definierte Vergleichsgruppe. Somit ermög-
aufeinander folgenden Jahren einen Umsatz in Höhe von mindestens 9,68
licht der „Benchmark Familienunternehmen“ zu untersuchen, ob die eige-
Mio. € verzeichneten und gleichzeitig eine Bilanzsumme von mindestens
ne Finanzierungsstruktur von jener anderer Unternehmen aus derselben
4,84 Mio. € nachwiesen. Außerdem wurden Vereine, Verbände, Stiftungen,
Branche oder Region abweicht und ob möglicherweise Handlungsbedarf
Gewerkschaften sowie gemeinnützige und öffentliche Einrichtungen aus der
besteht.
Studie ausgeschlossen, um etwaige Verzerrungen angesichts der zu Grunde liegenden Rechtsform zu vermeiden. Insgesamt setzt sich die Stichpro-
Der „Benchmark Familienunternehmen“ beschränkt sich aufgrund der regi-
be der aktuellen Studie aus 393 Familienunternehmen und 851 Nicht-Fami-
onalen Verbundenheit des HIF und aus Gründen der Umsetzbarkeit bis-
lienunternehmen zusammen.
her auf eine Untersuchung der Metropolregion Hamburg. Allerdings hat der
„Benchmark Familienunternehmen“ bereits Anklang bei Forschungseinrich-
Die Vorjahrespublikation, welche gleichzeitig die erste Ausgabe des „Bench-
tungen und Praxisvertretern anderer Regionen gefunden. Vor diesem Hin-
mark Familienunternehmen“ darstellt, hebt in erster Linie das Unabhän-
tergrund sind vergleichbare Studien für die Metropolregionen Berlin/Bran-
gigkeitsstreben von Familienunternehmen der Hamburger Metropolregion
denburg, Bremen/Oldenburg und Rhein-Neckar in Zusammenarbeit mit
vom Kredit- und Kapitalmarkt, vom Arbeitsmarkt und von den Absatz- und
regionalen Wirtschaftsforschungsinstituten in Planung. Weiterhin liegen
Beschaffungsmärkten hervor. Die aktuelle Studie hingegen legt den Fokus
bereits Ergebnisse einer Analyse für die Konvergenzregion Lüneburg vor (s.
insbesondere auf das Investitions- und Finanzierungsverhalten von Famili-
HIF-NEWS 13/2014).
enunternehmen und der repräsentativen Vergleichsgruppe.
In der breiten Öffentlichkeit werden Familienunternehmen oftmals mit
Die aktuelle Studie „Benchmark Familienunternehmen 2014“ für die Metro-
Begriffen wie „traditionell“, „kontinuierlich“, „unflexibel“, „wenig innova-
polregion Hamburg steht zum Download auf der Homepage des HIF unter
tiv“ und „risikoscheu“ in Verbindung gebracht. Die Ergebnisse der aktuel-
der Rubrik „Publikationen“ bereit. Auf Nachfrage senden wir Ihnen gerne
len Untersuchung entkräften einerseits einige dieser Vorurteile, doch gleich-
auch ein Print-Exemplar der aktuellen Publikation zu.
zeitig werden andere Bewertungen bestärkt: Denn die quantitative Analyse
führt unter anderem zu dem Schluss, dass Familienunternehmen der Metropolregion Hamburg ökonomisch nachhaltiger und weniger in Abhängigkeit von absatzseitigen Markttrends investieren als die Vergleichsgruppe von
nicht-familiengeführten Betrieben. Weiterhin streben sie eine hohe kurzfristige Zahlungsfähigkeit und Entscheidungsflexibilität an, um ihre Unabhän-
von Raffael Kamalow
www.hhif.de
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HIF | News – 14 / 2015
FAMILIENUNTERNEHMEN
IN WISSENSCHAFTLICHEN
BEITRÄGEN
DAS HIF STELLT SICH VOR
Freunde des HIF
DR. ESRA MEMILI
Eine Vielzahl von Familienunternehmen steht Fremdmanagern kritisch gegenüber aus Sorge darüber, dass ein externer Manager die
Frau Dr. Esra Memili wird im
besonderen Eigenschaften des Familienunternehmens nicht begrei-
Sommer 2015 als Gastprofesso-
fen und verinnerlichen könne. Dennoch kommen Familienunterneh-
rin an die Leuphana Universität
men nicht umhin Expertise von außerhalb zu akquirieren. Dies liegt
Lüneburg kommen.
häufig daran, dass die Familie ab einer bestimmten Größe und Komplexität des Unternehmens die steigenden Anforderungen an ein
professionelles Management nicht mehr erfüllen kann. Eine der ersten Positionen, die innerhalb eines Familienunternehmens an Exter-
Dr. Memili ist Assistenzprofessorin für Entrepreneurship an der Bry-
ne vergeben wird, ist der Posten des Finanzchefs (CFO). Hintergrund
an School of Business and Economics der Universität von North
hierfür ist das stetig steigende Anforderungsprofil des Finanzchefs.
Carolina-Greensboro. Sie studierte Betriebswirtschaftslehre an der
Da CFOs nicht mehr ausschließlich Finanzexperten sondern darü-
Marmara Universität in Istanbul und dem Edgewood College in den
ber hinaus wichtige Entscheider im Unternehmen sind, erfordert die
USA, bevor Sie 2011 an der Mississippi State Universität in den
Position ein hohes Maß an spezifischem Wissen und fachlicher Qua-
USA promovierte. Sie ist Autorin zahlreicher Artikel, die in nam-
lifikation. Neben der Erfüllung der inhaltlichen Aufgaben muss sich
haften Fachzeitschriften wie Entrepreneurship Theory and Practice,
dieser gleichzeitig mit der Familie arrangieren. Hiebl, Assistenzpro-
Family Business Review und dem Journal of Small Business Ma-
fessor am Institut für Controlling und Consulting der Johannes Kep-
nagement veröffentlicht wurden. Weiterhin ist sie Mitglied im Re-
ler Universität Linz, hat für seine Studie Familienunternehmer und
daktionsausschuss verschiedene Fachzeitschriften, wie beispiels-
externe CFOs interviewt, um Erkenntnisse darüber zu gewinnen,
weise dem Journal of Family Business Strategy und dem Journal
welche speziellen Anforderungen an einen externen Finanzchef in
of Leadership and Organizational Studies. Mit dem HIF verbindet
Familienunternehmen gestellt werden.
sie eine langjährige Kooperation. Unter anderem unterstützt Esra
Review of Managerial Science, 8 (2014), S. 465-494
A FINANCE PROFESSIONAL WHO UNDERSTANDS
THE FAMILY: FAMILY FIRMS‘ SPECIFIC REQUIREMENTS FOR NON-FAMILY CHIEF FINANCIAL
OFFICERS
Von Martin R. W. Hiebl
Memili seit 2012 das HIF bei der Ausrichtung des internationalen
wissenschaftlichen Symposiums in Hamburg.
Veranstaltungshinweis
15. Karrieretag Familienunternehmen
An dieser Stelle möchten wir auf den „Karrieretag Familienterneh-
Neben der Erfüllung einiger formaler Kriterien, wie beispielswei-
men“, welcher am Freitag, den 26. Juni 2015, bei der Alfred Kär-
se einer geeigneten Ausbildung sowie fachlicher Kenntnisse liefert
cher GmbH & Co. KG in Winnenden stattfindet, hinweisen. Das
Hiebls Studie Aufschluss darüber, dass es für Familienunternehmer
Veranstaltungsformat, welches bereits zum 15. Mal verwirklicht
von herausragender Bedeutung ist, dass sich der externe Finanz-
wird, richtet sich an Studenten, Absolventen und Young Profes-
chef an die im Unternehmen vorherrschende Unternehmenskultur
sionals aller Fachrichtungen, insbesondere der Ingenieur- und
anpassen kann. Der CFO muss neben der Erfüllung der operativen
Wirtschaftswissenschaften. Die angehenden Führungskräfte tref-
Aufgaben die Wertevorstellungen der Familie teilen. Externe Finanz-
fen in einem persönlichen Rahmen auf Top-Entscheider führender
chefs scheitern oftmals daran, dass es ihnen nicht gelingt, die Wer-
Familienunternehmen. Bei den Gesprächen werden individuel-
te und Normen der Eigentümer zu verinnerlichen. Die unterschied-
le Karrierepfade entwickelt und berufliche Möglichkeiten aufge-
lichen Wertegerüste resultieren oftmals in Konflikten zwischen dem
zeigt. Die Bewerbungsfrist endet am Montag, den 11. Mai 2015.
familienfremden Manager und der Eigentümerfamilie. Eine weitere
Weitere Informationen zur Bewerbung sowie zum Veranstaltungs-
wichtige Anforderung an den Finanzchef seitens der Familie ist ein
format finden Sie auf folgender Website:
hohes Maß an Konfliktlösungspotenzial. Der CFO sollte die Fähig-
www.karrieretag-familienunternehmen.de
keit besitzen als externer Berater zu fungieren, um Konflikte innerhalb der Familie zu moderieren und zu schlichten. Dies ist insbesondere für Familienunternehmen, in denen mehrere Familienmitglieder
Impressum
involviert sind, von hoher Bedeutung, da der Finanzchef in diesen
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Heimhuder Straße 71 | 20148 Hamburg
Tel +49 (0)40 34 05 76 - 461 | Fax +49 (0)40 34 05 76 - 776
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ISSN 2193-9934
Fällen als Katalysator agieren kann. Abschließend ist zu sagen, dass
weitere, insbesondere quantitative Studien von Nöten sind, um tiefere Einsichten und Erkenntnisse in die Thematik zu erlangen.
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