12 | 2015 30.03.2015 12 | 1 30.03.2015 Inhaltsverzeichnis Editorial ............................................................................................................................................................... 2 Für eine erfolgreiche Integration, eine starke Wirtschaft und eine offene Gesellschaft ............................... 2 Handelspolitik ..................................................................................................................................................... 3 Informelles Treffen der EU-Handelsminister in Riga ................................................................................................. 3 Die neue Handelsstrategie der Europäischen Kommission ...................................................................................... 4 Fortschritte beim Ratifizierungsprozess des WTO-Abkommens ............................................................................. 4 Recht .................................................................................................................................................................... 5 Diskussion um Investitionsschutz in TTIP ...................................................................................................................... 5 Digitaler Binnenmarkt: Kommission veröffentlicht Prioritäten .............................................................................. 6 EU-Wettbewerbskommissarin Vestager will digitale Grenzen einreißen ............................................................ 7 Umwelt ................................................................................................................................................................ 8 EU-Kommission: Effizienz des Europäischen Schnellwarnsystems nimmt zu ................................................... 8 Energie ................................................................................................................................................................. 9 Anteil erneuerbaren Energien EU-weit bei 15 Prozent ............................................................................................. 9 Institutionelles.................................................................................................................................................. 10 Europäische Kammern treffen sich zum Austausch über EU-Projekte ..............................................................10 Kurz notiert ....................................................................................................................................................... 10 Europäisches Parlament auf Reddit...............................................................................................................................10 Zwei Galileo-Satelliten der EU erfolgreich gestartet ...............................................................................................11 Termine .............................................................................................................................................................. 11 Sitzungen der EU-Institutionen ......................................................................................................................................11 Veranstaltungen der IHK-Organisation ........................................................................................................................11 12 | 2 30.03.2015 Editorial Für eine erfolgreiche Integration, eine starke Wirtschaft und eine offene Gesellschaft Die „Berliner Erklärung“ zu Deutschlands Einwanderungspolitik In der vergangenen Woche haben der DIHK und der Zentralverband des deutschen Handwerks (ZDH) die sogenannte Berliner Erklärung unterzeichnet: Die deutsche Wirtschaft will sich dafür engagieren, ausländische Zuwanderer besser in Gesellschaft und ins Arbeitsleben zu integrieren. Denn Deutschland braucht eine arbeitsmarktorientierte Einwanderung, um den demografischen Wandel abzufedern und auch künftig Wohlstand und Wachstum zu schaffen. Viele andere EU-Länder stehen vor einer vergleichbaren Herausforderung. Deutschland ist bereits Einwanderungsland: 2013 verzeichnete man laut Bundesamt für Migration und Flüchtlinge die höchste Zuwanderung seit 20 Jahren. Dabei kommen 58 Prozent aller Zuwanderer aus anderen EU-Staaten, vor allem aus Osteuropa und den südeuropäischen Staaten. Dr. Günter Lambertz, Leiter der Vertretung des Deutschen Industrie- und Handelskammertages bei der EU Bei der erfolgreichen Integration der Zuwanderer in Arbeit und Gesellschaft spielt die mittelständisch geprägte deutsche Wirtschaft eine Schlüsselrolle: Der DIHK unterstützt die vielfältigen Integrationsanstrengungen der Unternehmen und wirbt unter anderem bei Politik und Behörden für eine gelebte Willkommenskultur. Dabei geht es zum einen um die Beschäftigung von Mitarbeitern mit Migrationshintergrund, die Ansprechpartner für potenzielle Auszubildende, ausländische Fachkräfte oder Existenzgründer sind. Es geht aber auch um Unterstützung von Unternehmen bei der Suche nach ausländischen Fachkräften und die Prüfung und Anerkennung ausländischer Bildungsabschlüsse. Die Wirtschaft braucht hierbei aber Unterstützung durch die Politik: Weil die Sprache der Schlüssel zur Integration ist, müssen Bund und Länder drohende Förderlücken für berufsbezogene Deutschkurse für ausländische Fachkräfte schließen. Außerdem muss die Anerkennung von Qualifikationen weiter optimiert werden. Gleichzeitig müssen die Zugangsoptionen zum deutschen Arbeitsmarkt für ausländische Fachkräfte ebenso verbessert werden, wie der Zugang junger Menschen zu einer beruflichen Ausbildung. Gemeinsam mit allen gesellschaftlichen Akteuren wollen wir daran arbeiten, diese Anregungen zu realisieren – für eine erfolgreiche Integration, für eine starke Wirtschaft und für eine offene Gesellschaft in Deutschland und Europa. Ihr Günter Lambertz 12 | 3 30.03.2015 Handelspolitik Informelles Treffen der EU-Handelsminister in Riga Diskussion aktueller Handelsthemen und Vorstellung zweier Berichte Am 24. und 25. März sind die EU-Handelsminister in Riga zu einem informellen Treffen zusammengekommen. Auf der Agenda standen insbesondere die WTO-Verhandlungen, TTIP, die geplanten Abkommen mit Japan und Vietnam sowie die Handelsstrategie der neuen EUKommission. Bei einer anschließenden Pressekonferenz mit Handelskommissarin Cecilia Malmström und dem lettischen Außenminister Edgars Rinkēvičs betonten beide, dass der Abschluss der Doha-Runde prioritär sei und so schnell wie möglich geschehen solle. Bei den Verhandlungen mit Japan gebe es noch einige Uneinigkeiten, während das Abkommen mit Vietnam gute Fortschritte mache. Bezüglich TTIP habe es vor allem zu ISDS längere Diskussionen während des Treffens gegeben, so Malmström. Es gebe weitgehend Unterstützung unter den Handelsministern für die Richtung, in die die Kommission im Moment mit ihren Reformplänen geht. Lesen Sie dazu weiter unten mehr. Im Rahmen des Treffens wurde auch ein Bericht über den Einfluss von Handelspolitik und regionalen Freihandelsabkommen auf die europäische Wirtschaft vorgestellt. Darin wird geschätzt, dass durch den Abschluss der laufenden Verhandlungen 2% zusätzliches Wirtschaftswachstum erzielt werden könnte. Betont wird auch die höhere Produktivität und Qualität von Arbeitsplätzen, die von Exporten abhängig sind. Des Weiteren wurde bei der Konferenz der Jahresbericht zur Implementierung des Freihandelsabkommens zwischen der EU und Korea präsentiert, welches das erste der EU mit einem asiatischen Land war. Als Resultat des Abkommens, das nun seit bald vier Jahren in Kraft ist, sind die EU-Exporte nach Korea um 35 Prozent gewachsen. Parallel wurden 1,6 Milliarden Euro an Zöllen eingespart. Die Sektoren, die am meisten profitierten, sind Maschinen und Geräte, Transportausrüstung und Motorenfahrzeuge – hier stiegen die Exporte besonders stark an. Das nächste formelle Treffen der Handelsminister wird am 7. Mai stattfinden. (jb, lf) 12 | 4 30.03.2015 Die neue Handelsstrategie der Europäischen Kommission Stakeholdertreffen zur neuen Handelsstrategie in Brüssel und den Mitgliedstaaten Bis zum Herbst plant die Europäische Kommission, eine neue Handelsstrategie für die aktuelle Legislaturperiode vorzustellen. Veränderte Umstände in der Welt, wie der Aufstieg Asiens, sowie neue Herausforderungen in der Handelspolitik, wie die stärkere politische und öffentliche Aufmerksamkeit nicht zuletzt durch das transatlantische Freihandelsabkommen TTIP, würden die Erstellung einer neuen Strategie nötig machen, so Handelskommissarin Cecilia Malmström. In den EU-Verträgen ist festgeschrieben, dass die EU-Handelspolitik Arbeitsplätze und Wachstum schaffen, sowie globale Entwicklung vorantreiben soll. Mit der Handelsstrategie legt die Kommission Prinzipien fest, um diese Ziele zu erreichen. Die Kommissarin kündigte mehrere Stakeholder-Events zu der Strategie an. Am 23. Juni wird ein „Trade Policy Day“ in Brüssel stattfinden, eine Konferenz offen für Stakeholder, Wissenschaftler und Experten. Darüber hinaus werden sich zwei Treffen im Format der regulären Dialoge mit der Zivilgesellschaft mit dem Thema befassen. Eines davon findet unter dem Vorsitz von Jean-Luc Demarty, Generaldirektor der Direktion Handel, am 21. April statt. Auch ein direkter Austausch mit der Zivilgesellschaft und den Regierungen in den Mitgliedstaaten in Form von informellen Treffen in verschiedenen europäischen Hauptstädten ist geplant, unter anderem in Berlin am 15. April. Inhalte der neuen Strategie sind laut EU-Kommission Aussagen zum ökonomischen Einfluss einer offenen Handelspolitik, bilaterale und multilaterale Abkommen, nachhaltiger Entwicklung, Beziehungen zu strategischen Handelspartnern und Transparenz. (jb, lf) Fortschritte beim Ratifizierungsprozess des WTO-Abkommens Inkrafttreten in diesem Jahr nicht gesichert Bei einem Treffen des Vorbereitungskomitees für Handelserleichterung der WTO haben mehr als ein Dutzend Staaten angekündigt, dass sie den Ratifizierungsprozess für das Abkommen zur Handelserleichterung angestoßen hätten. Dennoch ist es fraglich, ob die für das Inkrafttreten notwendige Ratifizierung durch zwei Drittel der 160 WTO-Mitglieder bis zur WTOMinisterkonferenz im Dezember in Nairobi möglich sein wird. Mehrere, 12 | 5 30.03.2015 insbesondere weniger entwickelte Länder wiesen darauf hin, dass der interne Ratifizierungsprozess komplex und langsam sei. Einige gaben bereits an, dass ihnen die Ratifizierung nicht bis Dezember gelingen würde. Es gibt keine feste Frist für die Ratifizierung und das Inkrafttreten des Abkommens, dennoch hofft insbesondere Kenia, das Inkrafttreten in Nairobi verkünden zu können. Bereits ratifiziert wurde das Abkommen in den USA, Hongkong, Singapur und Mauritius. In der Europäischen Union wurde der Prozess angestoßen. Des Weiteren haben bereits 55 Länder ihre sogenannten Kategorie-AVerpflichtungen festgelegt, also die Maßnahmen, die sofort ab Inkrafttreten des Abkommens wirksam werden. Die WTO hat diese in einer Übersicht zusammengefasst. Beschlossen wurde das Abkommen zur Handelserleichterung 2013 auf Bali. Es soll Handelsbarrieren innerhalb der WTO beseitigen, die Kooperation zwischen den Mitgliedstaaten stärken und zur Kapazitätenbildung beitragen. (jb, lf) Recht Diskussion um Investitionsschutz in TTIP Handelsministerrat und Parlament diskutieren Vorschläge von EU-Kommissarin Malmström Der EU-Handelsministerrat hat am 25.3.2015 die Vorschläge von EUHandelskommissarin Cecilia Malmström zu einem Investitionsschutzkapitel im Abkommen über die Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft (TTIP) diskutiert. Laut Malmström und der lettischen Ratspräsidentschaft waren die Reaktionen im Allgemeinen positiv, in den Details gäbe es aber abweichende Auffassungen. Auch im Europäischen Parlament gehen die Meinungen auseinander. Dort hatte die Kommissarin ihre Vorschläge am 18.03.2015 vorgestellt. Die Vorschläge entsprechen weitgehend dem mit Kanada ausverhandelten CETA-Entwurf. Insbesondere bleibt die Kommissarin dabei, dass TTIP ein Investitionsschutzkapitel mit einem Investor-Staat-Streitbeilegungsmechanismus (ISDS) haben soll. Mittelfristig befürwortet Malmström allerdings ein ständiges Gericht. Ein solches Gericht solle parallel zu TTIP multilateral ausgehandelt werden. Eine Berufungsinstanz mit dauerhaft dort tätigen Richtern soll direkt in TTIP geregelt, gleichzeitig aber auch multilateral vorangebracht werden. In Bezug auf das Verhältnis von nationalem Rechtsschutz und ISDS soll in TTIP nicht nur paralleles Vorgehen, sondern ISDS auch nach erfolglosem Beschreiten des Rechtswegs ausgeschlossen werden. Neu ist auch der Vorschlag, dass die Regelungshoheit der Mitgliedstaaten in einem eigenen 12 | 6 30.03.2015 Artikel garantiert werden soll. Außerdem soll klargestellt werden, dass Investitionsschutz Investoren nicht die Garantie biete, dass es keine späteren Rechtsänderungen gebe. Für die Benennung der Schiedsrichter sollen die Regierungen eine abschließende Liste an Personen aufstellen, die bestimmte Qualifikationen erfüllen müssen, darunter die Qualifikation zum Richteramt. Die Vorschläge sollen nun zunächst mit Rat und Parlament diskutiert werden. Auch der kanadischen Regierung möchte Malmström sie vorlegen, wenngleich sie insofern wenig Chancen sieht, weil CETA bereits ausverhandelt ist. (Stö) Digitaler Binnenmarkt: Kommission veröffentlicht Prioritäten Strategie zeichnet sich ab Der digitale Binnenmarkt soll das Wachstum in Europa stärken, Europa zukunftsfähig machen und die Zersplitterung in der digitalen EU auflösen. Das hat die EU-Kommission am 25. März bekannt gegeben. Drei Schwerpunkte hat sie für ihre digitale Strategie, die am 6. Mai veröffentlicht werden soll, definiert. Zunächst plant die Kommission, den Zugang zu digitalen Gütern und Dienstleistungen für Verbraucher und Unternehmen zu verbessern. Die Vertrags- und Verbrauchervorschriften sollen harmonisiert werden, um den grenzüberschreitenden Handel zu erleichtern. Auch die Hürden für die Inanspruchnahme grenzüberschreitender Dienstleistungen müssen weiter gesenkt werden. Damit verbunden ist eine Vereinheitlichung der Mehrwertsteuerregelungen sowie des Urheberrechts. Hinter dem zweiten Thema, der Gestaltung der Rahmenbedingungen für den Erfolg digitaler Netze und Dienstleistungen, verbergen sich Aspekte der Netzinfrastruktur sowie die Harmonisierung der Telekommunikations- und Medienregelungen. Datenschutzvorschriften zur Stärkung des Vertrauens der Verbraucher müssen ebenfalls einheitlich sein, was durch die EU-Datenschutzgrundverordnung bereits angestoßen ist. Mit der Schaffung einer europäischen digitalen Wirtschaft mit langfristigem Wachstumspotenzial zielt die EU-Kommission auf die Chancen von Big Data. Eine umfassende Digitalisierung der privaten und unternehmerischen Umgebung muss durch Maßnahmen wie cloud computing gefördert werden. Die Entwicklung einer Strategie für den digitalen Binnenmarkt ist einer der Gegenstände des Arbeitsprogramms der EU-Kommission für das 12 | 7 30.03.2015 laufende Jahr. 14 Kommissare arbeiten gemeinsam daran. Mehr Informationen sowie ein Fact Sheet erhalten Sie hier. (KM, bw) EU-Wettbewerbskommissarin Vestager will digitale Grenzen einreißen Sektoruntersuchung zum E-Commerce geplant Mit einer Sektoruntersuchung im elektronischen Handel will EUWettbewerbskommissarin Margarethe Vestager unternehmerische Maßnahmen evaluieren, die den digitalen Binnenmarkt behindern. Das gab sie am 26. März auf der Internationalen Kartellkonferenz des Bundeskartellamts in Berlin bekannt. Geo-Blocking kann etwa Nutzer aufgrund ihres Wohnsitzes vom Zugriff auf Websites ausschließen. Auch Anforderungen an bestimmte Kreditkartendaten können den grenzüberschreitenden Handel verhindern. Die Hemmnisse gehen oft auf Vereinbarungen zwischen den Produzenten und den Rechteinhabern auf der einen sowie den Händlern auf der anderen Seite zurück. Laut Vestager nutzen nur 15 Prozent der Online-Käufer einen Händler aus einem anderen Mitgliedstaat. Kommissarin Vestager wird dem Kommissionskollegium im Mai die Einleitung einer Untersuchung des Wettbewerbs im elektronischen Handel vorschlagen. Mit den ersten Ergebnissen ist dann – sofern alles nach Plan läuft – Mitte 2016 zu rechnen. Die Kommission kann solche Sektoruntersuchungen vornehmen, sobald ihr Hinweise vorliegen, dass der Wettbewerb in einem Wirtschaftszweig nicht reibungslos funktioniert. Bestätigt die Untersuchung diesen Eindruck, kann die Kommission wettbewerbsrechtliche Verfahren nach Art. 101 und Art. 102 AEUV – über wettbewerbsbeschränkende Verhaltensweisen bzw. den Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung – einleiten. (bw, Rp) 12 | 8 30.03.2015 Umwelt EU-Kommission: Effizienz des Europäischen Schnellwarnsystems nimmt zu 2.500 gefährliche Produkte vom Markt genommen Am 23. März 2015 hat die Europäische Kommission aktuelle Zahlen zum Europäischen Schnellwarnsystem für Non-Food Produkte veröffentlicht. So haben die Mitgliedstaaten im Jahr 2014 ca. 2.500 Produkte entweder vor ihrer Einfuhr in die EU aus dem Verkehr gezogen oder sie nachträglich vom Markt genommen. Die Produkte stellten eine Gefahr für die Verbraucher dar. Die Anzahl der gefährlichen Produkte nahm damit zum dritten Mal in Folge zu. Insgesamt haben die Mitgliedstaaten 2.435 Warnmeldungen für gefährliche Produkte im Jahr 2014 veröffentlicht und 2.755 Folgemaßnahmen durchgeführt. Den größten Anteil aller Warnmeldungen hatten Spielzeuge (28 Prozent) sowie Bekleidungen, Textilien und Modeartikel (23 Prozent). Die am häufigsten genannten Gründe waren Verletzungsund Erstickungsgefahr sowie chemische Risiken. China ist dabei wie im Vorjahr mit 64 Prozent das Herkunftsland mit den meisten Meldungen. Die absolute Anzahl ist zum Vorjahr um drei Prozent gestiegen. Die EUKommission sieht darin einen Beweis für den Erfolg des Schnellwarnsystems. Die EU-Mitgliedstaaten sowie Island, Liechtenstein und Norwegen benutzen seit 2003 das Schnellwarnsystem für Non-Food Produkte (RAPEX), um den Import von gefährlichen Produkten in die EU zu verhindern und die Endverbraucher zu informieren. Non-Food Produkte sind dabei zum Beispiel Spielzeuge, Textilien oder Kraftfahrzeuge. Wenn ein Mitgliedstaat ein gefährliches Produkt erkennt, veröffentlicht es eine Warnmeldung im Schnellwarnsystem und nimmt das Produkt vom Markt. Alle anderen Länder müssen daraufhin geeignete Folgemaßnahmen (Einstellung des Verkaufs, Verbot, Rücknahme, Rückruf oder Einfuhrverweigerung) durchführen. Informationen zu den durchgeführten Folgemaßnahmen werden auf der Internetseite des Schnellwarnsystems veröffentlicht und sind für die Öffentlichkeit frei zugänglich. (fz) 12 | 9 30.03.2015 Energie Anteil erneuerbaren Energien EU-weit bei 15 Prozent Deutschland erfüllt Zielvorgabe zu zwei Dritteln Seit Beginn der zentralen Datenerfassung im Jahr 2004 ist der Anteil erneuerbarer Energien am Bruttoendenergieverbrauch der EU um knapp 7 Prozent auf 15 Prozent im Jahr 2013 gestiegen. Die Zahlen hat das europäische Statistikamt Eurostat in seiner fortlaufenden Studie zu erneuerbaren Energien am 10. März 2015 veröffentlicht. Deutschland liegt mit zwölf Prozent unter dem EU-Durchschnitt. Schweden hat mit 52 Prozent den größten Anteil. Mit jeweils 37 Prozent folgen Lettland und Finnland. Schlusslichter sind Luxemburg, Malta und die Niederlande mit einem Anteil um die vier Prozent. Wie in der Erneuerbare-Energien-Richtlinie 2009/28/EG (EE-RL) festgelegt, soll bis 2020 der Anteil erneuerbarer Energien in der EU auf 20 Prozent steigen. Jeder Mitgliedstaat hat hierfür gemäß Anhang I dieser Richtlinie einen individuellen Zielwert zugewiesen bekommen. Deutschland ist zu einem Zielwert von 18 Prozent verpflichtet und muss den Anteil daher bis 2020 um weitere sechs Prozent erhöhen. Das Wachstum erneuerbarer Energien hat sich laut Eurostat in der Bundesrepublik seit 2011 deutlich verlangsamt. Schweden, Estland, Litauen und Bulgarien haben ihre Ziele für 2020 bereits im Jahr 2013 erreicht. Den größten Abstand zum Endwert haben die Niederlande, Großbritannien und Frankreich. Im Rahmen der EE-RL wurde auch ein spezifischer Zielwert für den Anteil erneuerbarer Energien im Verkehrssektor festgeschrieben. Bis 2020 gilt hier für alle Mitgliedstaaten ein Mindestwert von 10 Prozent. Während in der EU der Anteil im Jahr 2013 bei ca. fünf Prozent lag, liegt Deutschland mit sechs Prozent über dem Durchschnitt. Vorreiter sind Schweden mit fast 17 Prozent und Finnland mit fast zehn Prozent. Estland, Spanien und Portugal sind mit knapp über null Prozent noch weit von der Zielerreichung entfernt. (fz) 12 | 10 30.03.2015 Institutionelles Europäische Kammern treffen sich zum Austausch über EU-Projekte Erfahrungsberichte aus den Regionen Unter dem Motto "Connecting European Chambers" trafen sich vom 25. bis 27. März 2015 mehr als 60 Vertreter von Industrie- und Handelskammern aus Spanien, Italien, Frankreich, Österreich, Niederlande und Deutschland, um sich über den Umgang mit EU-geförderten Projekten auszutauschen. Im Vordergrund standen insbesondere die Erfahrungen bei Bewerbungsverfahren, Umsetzung und Kommunikation von EU-Projekten. Vertreter der Kommission informierten praxisnah über die jüngsten Entwicklungen zu zahlreichen EU-Programmen wie Horizon2020, Erasmus+ und andere kammerrelevante Programme. Anhand von konkreten Projektvorstellungen berichteten die Kammervertreter über die Chancen, aber auch über mögliche Stolpersteine bei der Planung und Umsetzung von EU-Projekten. Hartmut Schäfer, Leiter IHK-Bildungszentrum Ostbrandenburg stellte seine Erfahrungen im Bereich der strategischen Partnerschaften von Erasmus+ vor. Von der IHK-Organisation waren zudem vertreten: Guido Noack (IHK Ostbrandenburg), Michael Drescher (IHK Halle-Dessau), Thomas Bittner (IHK Region Stuttgart), Tamara Moll (DIHK), Beke Stöver (DIHK) und Alexandra Böhne (DIHK). Die Gelegenheit zum Networking - unter anderem beim Empfang von EWSA-Präsident Henri Malosse - nutzten die Teilnehmer auch zum Ausloten möglicher Projekt-Partnerschaften. v.l.n.r.: Michael Drescher, Hartmut Schäfer, Tamara Moll, Guido Noack, Beke Stöver (copyright DIHK) Die Veranstaltung wurde gemeinsam organisiert von Unioncamere, WKÖ, CCI France, Camaras, der niederländischen Kammer und dem DIHK. (bö/BS) Kurz notiert Europäisches Parlament auf Reddit Das Europäische Parlament ist ab jetzt auch auf der Social Media Plattform Reddit vertreten. Wer Informationen über Debatten in den Ausschüssen und im Plenum sowie aktuelle Entscheidungen der Parlamentarier mitverfolgen möchte, kann dies nun auch auf diesem Wege tun. Im "Subreddit" des Europäischen Parlaments finden Interessierte Videos, Infografiken, Pressebriefings, aktuelle Studien, Neuigkeiten und 12 | 11 30.03.2015 Fotos. Um möglichst viele Kommunikationswege zu nutzen, teilt das Europäische Parlament viele Informationen bereits über Pinterest, Facebook, Instagram und LinkedIn. Zwei Galileo-Satelliten der EU erfolgreich gestartet Die zwei am vergangenen Freitag (27.3.) vom europäischen Raumfahrtbahnhof in Kourou in Französisch-Guayana gestarteten Satelliten des Galileo-Satellitennavigationsprogramms der EU sind erfolgreich in der Umlaufbahn. Wie die zuständige EU-Kommissarin Elżbieta Bieńkowska am Samstag (28.3.) bestätigte, zeigten die empfangenen Signale, dass die beiden Satelliten punktgenau ausgesetzt wurden. Die Kommissarin, die für Binnenmarkt, Industrie, Unternehmen und KMU zuständig ist, erklärte, dass der erfolgreiche Start der beiden Galileo-Satelliten die EU ein gutes Stück weiter auf dem Weg zu einem globalen europäischen Satellitennavigationssystem bringe. Der nächste Start von GalileoSatelliten ist für September 2015 geplant. Ziel der Kommission ist es, dass erste Galileo-Dienste bis 2016 zur Verfügung stehen und die vollständige Betriebsbereitschaft bis 2020 erreicht wird. Termine Sitzungen der EU-Institutionen 30.03. - 03.04.2015 Agenda zu den Sitzungen der EU-Institutionen 30.03. - 03.04.2015 Ausschusssitzungen im EP 01.01. - 30.06.2015 lettische Ratspräsidentschaft Veranstaltungen der IHK-Organisation 29.04.2015 IHK Ostwestfalen zu Bielefeld: „Mittelstandsbörse Niederlande“ Ansprechpartner: Jens Heckeroth, Tel.: 0521/554-250 12 | 12 30.03.2015 Verantwortlich für die Endredaktion: Daphne Grathwohl (gw) Ansprechpartner für die einzelnen Beiträge: jb= Julia Baumann; bö= Alexandra Böhne; KM= Annette KarstedtMeierrieks; lf= Freya Lemcke; Rp= Hildegard Reppelmund; Stö= Patricia Sarah Stöbener; BS= Beke-Maria Stöver; bw= Dr. Bettina Wurster; fz= Fridtjof Zimmermann;
© Copyright 2024 ExpyDoc