Hinweise zum Lesewettbewerb 2015

Hinweise zum
Lesewettbewerb 2015
Heimatverein der
Grafschaft Bentheim e.V.
Hinweise
Die plattdeutsche Sprache, die früher Umgangssprache war, ist ein kostbares
Erbstück und wird in den ländlichen Bereichen unserer Heimat mehr gesprochen als in den städtischen. Diese Sprache muss gepflegt und vor allem jungen
Menschen wieder näher gebracht werden .“Schüler lesen Platt“ ist in Norddeutschland eine feste und vielbeachtete Einrichtung geworden. Alle zwei Jahre
mobilisiert der plattdeutsche Vorlesewettbewerb ca. 20.000 Schülerinnen und
Schüler aus ganz Niedersachen. Alle Beteiligten leisten damit einen unschätzbaren Beitrag zur Pflege unserer niederdeutschen Sprache.
Seit 1969 führt der Heimatverein der Grafschaft Bentheim zu Nordhorn im
Landkreis für die Schülerinnen und Schüler diesen Lesewettbewerb durch; seit
1978 in Zusammenarbeit mit der Kreissparkasse Grafschaft Bentheim zu Nordhorn. Der Lesewettbewerb „Schüler lesen Platt“ findet unter der Schirmherrschaft des niedersächsischen Kultusministers statt.
Um der plattdeutschen Sprache in den Schulen mehr Aufmerksamkeit geben zu
können, hat der niedersächsische Kultusminister einen Erlass herausgegeben,
in dem es heißt: „Plattdeutsch ist ein wichtiges Kulturgut und muss gepflegt
und gefördert werden, nicht zuletzt von den Schulen des Landes.“ Der Erlass
vom 12.8.1987 ist im Schulverwaltungsblatt 9/1987 veröffentlicht worden.
In einem weiteren Erlass zur Förderung von Schülerwettbewerben (Erlass des
Kultusministers vom 29.4.1986 – 304(307)-83012) wird festgelegt:
„Veranstaltungen im Rahmen von Wettbewerben sind für die teilnehmenden
Schüler schulische Veranstaltungen...“.
Beide Erlasse waren Grundlage für die Zusammenarbeit des Heimatvereins mit
dem Schulaufsichtsamt Grafschaft Bentheim.
Verstärkt wird die Zusammenarbeit zwischen dem Heimatverein, der Kreissparkasse und den Schulen besonders in den Zeiten vor den Plattdeutschen Lesewettbewerben. Den Schulen werden durch die Kreissparkasse die Termine und
Informationen zugeschickt. Seit Jahren werden aufgrund der hohen Teilnehmerzahlen Vorentscheidungen in den einzelnen Schulen und Klassen durchgeführt.
Durchführung
Nach den internen Schulvorentscheidungen werden die zwei Bestplatzierten
jeder Altersgruppe aus den jeweiligen Schulentscheidungen zum Kreisentscheid eingeladen. Die dort Erstplazierten jeder Altersgruppe nehmen dann
am Bezirksentscheid teil.
Die Sieger des Bezirksentscheides können am Landesentscheid teilnehmen,
bei dem die besten „Plattleser“ aus ganz Niedersachsen gegeneinander antreten.
Diese Veranstaltung wird am 3. Juli diesen Jahres durchgeführt.
Die Teilnehmer des Wettbewerbs werden in folgende Altersgruppen unterteilt:
3. Schuljahr: Gruppe A
4. Schuljahr:
Gruppe B
5. – 6. Schuljahr:
Gruppe C
7. – 8. Schuljahr:
Gruppe D
9. – 13. Schuljahr:
Gruppe E
Für die Beurteilung der teilnehmenden Schülerinnen und Schüler stehen die
Jurymitglieder (Kenner und Könner der plattdeutschen Sprache) zur Verfügung. Die Bewertungskommission besteht in jeder Gruppe aus drei Jurymitgliedern, jede Person wertet für sich.
Bei den Lesewettbewerben können nur Texte in Prosa gelesen werden. Das
Vortragen von Gedichten ist nicht zugelassen. Die Länge des Vortrages sollte
drei Minuten nicht überschreiten. Die Auswahl des plattdeutschen Textes ist
den Teilnehmerinnen und Teilnehmern überlassen.
Bei der Bewertung kommt es im Wesentlichen auf folgende drei Kriterien an:
* Lesefertigkeit (flüssig, deutlich)
* Plattdeutsche Aussprache
* Betonung und Textverständnis
Jedes Kriterium wird mit bis zu 20 Punkten gewertet.
Gewünscht ist eine kurze Vorstellung des Teilnehmers (Name, Alter, Schule)
auf plattdeutsch.
Plattdeutsch in der Schule
Erlass d. MK v. 12.8.1987-201-82121-GültL 152/293
Plattdeutsch ist in bestimmten Gegenden Niedersachsens noch eine lebendige Sprache
und sollte es bleiben. Viele Menschen verstehen oder sprechen plattdeutsch, vielfach in
ortsnah gebundener Mundart. Plattdeutsch ist ein wichtiges Kulturgut und muss gepflegt und gefördert werden, nicht zuletzt in den Schulen des Landes.
Seit Jahren gibt es an einer Reihe von Schulen Aktivitäten, um Schüler an das Plattdeutsche heranzuführen oder sie im Gebrauch des Plattdeutschen anzuleiten und zu stärken.
Das Plattdeutsche wird eingebunden in Veranstaltungen von Schule, Heimatverein und
Dorf- bzw. Stadtgemeinde, in Vorlesewettbewerben und niederdeutschem Laienspiel. Ich
habe diese Vorhaben stets begrüßt und unterstützt.
In den letzten Jahren sind Rahmenrichtlinien für alle Schulformen des allgemeinbildenden Schulwesens erlassen worden. Besonders im Fach Deutsch besteht die Möglichkeit,
das Plattdeutsche in den Unterricht einzubeziehen. Ergänzend dazu wird hiermit nachdrücklich empfohlen, die Bemühungen um die Erhaltung und Wiederbelebung des Plattdeutschen zu verstärken. Im Fach Deutsch können je nach Schulform und Altersstufe das
Lesen plattdeutscher Texte, die Auseinandersetzung mit der Eigenart dieser Literatur
und die Sprachbetrachtung Gegenstand im Unterricht sein. Hierbei sollte heitere und
ernste Literatur gleichermaßen berücksichtigt werden. Bei der Behandlung heimatkundlicher und regionalgeschichtlicher Sachverhalte im Sachunterricht, wie in den Fächern
Erdkunde und Geschichte, bietet sich das Plattdeutsche als Unterrichtsgegenstand an.
Auch im Musikunterricht können in besonderer Weise Angebote an plattdeutschen Liedern und Singspielen in Verbindung mit Tanz und Bewegung genutzt werden.
Darüber hinaus können Arbeitsgemeinschaften angeboten werden, die sich mit plattdeutschem Laienspiel, der Erarbeitung eigener Hörspiele und heimatpflegerischen Aufgaben im Wohnort bzw. In der Schulgemeinde befassen. Bei geeigneten Veranstaltungen zum Schulleben sollten Möglichkeiten einer Einbindung plattdeutscher Beiträge genutzt werden. Bisherige Erfahrungen haben gezeigt, dass die Zusammenarbeit von
Schule und örtlichen Heimatvereinen in Verbindung mit den überörtlichen Heimatverbänden und Landschaften förderlich sein kann. Sie wird hiermit empfohlen, zum Beispiel
für die Bereitstellung von geeigneten ortsnah gebundenen Materialien, den gegenseitigen Erfahrungsaustausch und die Durchführung gemeinsamer öffentlicher Veranstaltungen.
Ich bitte die niedersächsische Lehrerschaft und die Dezernenten in den Schulbehörden,
an allen Schulen, an denen die Voraussetzungen für die Pflege und Förderung der plattdeutschen Sprache gegeben sind oder geschaffen werden können, sich dieses Anliegens
besonders anzunehmen und über besonders beispielgebende Aktivitäten auf dem
Dienstwege zu berichten. Ich gehe davon aus, dass Kurse in der zentralen und regionalen Lehrerfortbildung den Lehrerinnen und Lehrern eine angemessene didaktische, inhaltliche und methodische Unterrichtshilfe anbieten werden.
Bewertungsbogen
Gruppe:
Nr.
Vorname, Name
Bewertungsabschnitte
(je Abschnitt bis zu 20 Punkte;
20 Punkte = höchste Bewertung)
Lesefertigkeit plattdeutsche Betonung und
Gesamt(Flüssigkeit,
Aussprache Textverständnis punktzahl
Deutlichkeit)
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
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17
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20
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-K o p i e r v o r l a g e-
Literaturhinweise
1.
Jahrbücher des Heimatvereins der Grafschaft Bentheim
2.
Heimatdichtung der Grafschaft Bentheim, zusammengestellt von
Wilhelm Buddenberg und Hermann Heddendorp
(Das Bentheimer Land, Band 79) 3. Auflage 1989
3.
Heimatbeilage “Der Grafschafter “ der Tageszeitung
Grafschafter Nachrichten
4.
Plattdeutsche Erzählungen in verschiedenen Zeitungen
5.
Karl Sauvagerd, Unser Grafschafter Platt, Teil 2
(Das Bentheimer Land, Band 106) 1986
6.
Heinrich Specht, Die Gläserne Kutsche
(Das Bentheimer Land, Band 1) 5. Auflage 1984
7.
Karl Sauvagerd, De Tied blif Baas (Das Bentheimer Land,
Band 90) 2. Auflage 1976
8.
Heinrich Hensen, Aule Knetsoahm vertäild
(Das Bentheimer Land, Band 78) 1976
Aule Knetsoahm vertäild verdan
(Das Bentheimer Land, Band 104) 1983
9.
Heinrich Hensen, Geschichten up Groafschupper Platt
(Das Bentheimer Land, Band 116) 1988
10
H. Bleumer, Up mien Besseva sienen Hof
(Das Bentheimer Land, Band 95) 1992
11.
Wilhelm Buddenberg, Plattdeutsche Erzählungen
Kaalchen un Lieschen, Freu die met!, Freu di noch mal!,Freu di
weär!, Freu di verdan!, Freu di altied! erschienen im Eigenverlag
12.
J. Jeurink, Mien aule Ollershuus, 1985
13.
A. P. Kreggemeyer, Bestevaar vertelt,
Olde Geschichten föör Kinner, 1968
Literaturhinweise
14.
Christa Brinkers, Geschichten und Gedichte aus der Grafschaft
Bentheim und dem Emsland (Das Bentheimer Land, Band 126) 1992
15.
Ut de Pütte, Groafschupper Platt föar groot en kläin, Heimatverein
und Niedersächsische Sparkassenstiftung erhältlich im Grafschafter
Buchhandel
16.
Bernhard Dreyers, Hoff un Löö
Bernhard Dreyer Verlag, Wietmarschen, 2000
17.
Keen Tied, keen Tied! Plattdeutsche Döntjes von Adolf Wohlers
Frieling Verlag Berlin
18.
25 Plattdeutsche Gesichten „De Familienfier“, „Ünnerwegens“,
„Fieravend“ u.v.m.
aus dem jährlichen NDR-Wettbewerbs „Vertell doch mal“, unterstützt
von den Sparkassen in Niedersachsen, erschienen im WachholtzVerlag
19.
Bernhard Meyer, Lüster is, wat d´r seggt wodd”, 2006
20.
Ina Müller: „Platt ist nich uncool“, „Mien Tung ist keen Flokati“,
„Schöönheit vergeiht, Hektar besteiht“, erschienen im Quickborn,
Verlag
Neue plattdeutsche Geschichten u. a. von
Grafschafter Autoren finden Sie unter
www.sparkasse-nordhorn.de.
Zeitplan
bis zum 01. April 2015
Vorentscheidungen in den Schulen und
Meldungen der Schüler/innen für den
Kreisentscheid (max. 2 Schüler pro Gruppe)
an die Kreissparkasse Grafschaft Bentheim
zu Nordhorn.
Freitag, 8. Mai
15.00 Uhr, Kreisentscheid
im Lise-Meitner-Gymasium Neuenhaus
9. Juni 2015
Freitag, 3. Juli
Bezirksentscheid in Meppen
Landesentscheid in Oldenburg
Gewinne
Jeder Schüler, der sich an dem Wettbewerb beteiligt, wird von uns mit einem
kleinen Präsent für seinen Einsatz belohnt.
Viele tolle Preise winken den Siegern bei der Teilnahme am Kreisentscheid
am 8. Mai 2015. Außerdem erhält jeder Teilnehmer ein Mitmach-Preis!
Des weiteren winken tolle Geld– und Sachpreise bei den Wettbewerben auf
Bezirks– und Landesebene. Hier gewinnt nicht nur der Schüler für sich, sondern auch tolle Geldpreise für seine Schule.
Also: Mitmachen lohnt sich auf jeden Fall!