Nummer 39 · 29. September 2013 Kirche vor Ort 15 OS 15 Was bedeutet uns der Glaube? Pfarreiengemeinschaft Obergrafschaft machte acht Tage Programm für Kinder und Erwachsene Emsland • Grafschaft • Ostfriesland Redaktion: Petra Diek-Münchow Telefon 0 59 37/91 34 02 E-Mail: [email protected] Von Gerold Meppelink Die Schöpfungsgeschichten der Bibel Bad Bentheim. „Miteinander glaubhaft leben“: Das wünscht sich die Pfarreiengemeinschaft Obergrafschaft für ihre Mitglieder. Und hat diesen Wunsch jetzt bei einer Glaubenswoche ganz praktisch umgesetzt. An jedem der acht Tage gab es Programm – auch für die Kinder. Lingen (kb). Den Reichtum der biblischen Schöpfungsgeschichten erklärt eine Seminarreihe im Lingener Ludwig-Windthorst-Haus – mit Texten, Bildern und Musik. Die Seminarabende, jeweils von 19 bis 21.30 Uhr, können je nach Interesse auch einzeln besucht werden. Die nächsten Termine: Mittwoch, 2. Oktober, Schöpfung musikalisch: Haydns Oratorium; Mittwoch, 30. Oktober, Schöpfung und die bildende Kunst: Anselm Kiefers „Am Anfang“. Alle Termine unter www.lwh.de (dort unter Programm/Theologie und Kirche). Vortrag zum Thema Bestattung Esens (kb). Um 20 Uhr beginnt am Freitag, 4. Oktober, ein Vortrag von Pfarrer Maik Stenzel (Bad Laer) im Esenser Gemeindehaus St. Willehad. Er spricht über das Thema „Wie man sich bettet …alte und neue Bestattungsformen“. Der Eintritt ist frei, eine Spende wird erbeten. 350 Menschen beim „Hungermarsch“ Ein großes „Hallo“ gab es beim Nachmittag für die Kinder: Liedermacher Uwe Lal erzählte mit viel Musik, Kostümen und szenischem Spiel die Geschichte vom Sturm auf dem See. Foto: Gerold Meppelink oder ein Frühstück“, sagt Diakon Harry Lössner. An jedem Tag wurde dabei ein anderer Schwerpunkt gesetzt: zum Beispiel über das Engagement in katholischen Verbänden, das neue Gotteslob oder neue Wege zum Glauben. „Der Glaube trägt durch das Leben“ Die Glaubenswoche begann mit einem Gottesdienst und den Kirchenchören aus Schüttorf und Bad Bentheim. Die Gläubigen hielten darin die Fäden eines bunten Netzes in den Händen. Diese Bastelarbeit von Kindergartenkindern sollte das Bunte in der Gemeinschaft symbolisieren. An einem anderen Abend lernten die Gäste verschiedene Methoden kennen, sich intensiv mit der Bibel zu beschäftigen. Am nächsten Tag waren die Obergrafschafter dann „Miteinander Weltkirche“. Pater Jo und indische Schwestern berichteten über Leben und Glauben in ihrem Heimatland – und reichten dazu kleine indische Leckereien. Auch das Thema Trauer kam in der Glaubenswoche vor. „Der Glaube trägt durch das Leben, egal in welcher Situation“, sagt Lössner. Mit einem Lichtermarsch vom jüdischen Friedhof zur katholischen Kirche erinner- ten die Teilnehmer an die Opfer von Krieg und Gewalt. Bei aller Nachdenklichkeit und Besinnung kam das Feiern nicht zu kurz. Ein fröhliches Pfarrfest rund um die katholische Schüttorfer Kirche beendete die Glaubenswoche. Zuvor hatte Pfarrer Thomas Burke im Familiengottesdienst den Schüttorfern und Bentheimern die Plakette „Faire Gemeinde“ überreicht. Damit bestätigt das Bistum, dass sich das Gemeindeleben in der Obergrafschaft nach fairen und ökologischen Kriterien richtet. Infos: www.pfarreiengemeinschaft-obergrafschaft.de Bad Bentheim-Bardel (hsb). 350 Menschen nahmen am „Hungermarsch“ rund um das Kloster Bardel bei Bad Bentheim teil. Das Motto lautete: „Ein Tag im Jahr gehört der Dritten Welt“. Der Reinerlös aus Kilometerspenden und einer Kollekte betrug 15 216 Euro. Das Geld ist für bedürftige Kinder am Rande der brasilianischen Stadt Recife bestimmt. Nachdrücklich kritisierte Pater Wilhelm Ruhe die Verschwendung von Lebensmitteln. Das sei ein Skandal angesichts des Hungers in der Welt. Sonderveröffentlichung Mehr Platz für die „kleinen Forscher“ Die Kindertagesstätte Maria Königin in Lingen hat jetzt eine neue Krippengruppe Lingen (ula). Drei Gruppen umfasst der Kindergarten Maria Königin in Altenlingen. Eine davon ist die neue Krippengruppe „Zaubermäuse“. Die Kindertagesstätte (Kita) hat innerhalb des bestehenden Gebäudes mit Unterstützung des Lingener Architekturbüros Krämer und Susok sehr große Umbaumaßnahmen vorgenommen, um Raum für die Kleinsten zu schaffen. Laut Kita-Leiterin Britta Ernst waren die Räume früher eher dunkel gehalten. Nun kommt sehr viel Licht ins Haus, die neuen Möbel sind hell und freundlich. Außerdem sind zwei neue Bereiche hinzugekommen. „Im Keller haben wir einen Musikraum und Platz für Foto: Hermann Schulze-Berndt „Volle Kraft voraus!“ Uwe Lal streckt die Faust nach vorne in die Luft. Und die Kinder in der Bad Bentheimer St.-JohannesKirche machen es ihm nach. Der Liedermacher aus dem Sauerland nimmt die Kleinen – und Erwachsenen – mit auf eine Schiffsreise. Er erzählt ihnen die biblische Geschichte vom „Sturm auf dem See“. Doch was heißt: erzählt? Gemeinsam spielen sie das Geschehen. Alle rudern, machen Wellen oder schlafen auf dem Boot, so wie Jesus damals. „Wir wollen aufeinander zugehen“, sagt Uwe Lal und erreicht so spielerisch, was die Macher der Obergrafschafter Glaubenswoche den Menschen vermitteln wollen: „Miteinander glaubhaft leben.“ „Glauben kann man nur miteinander“, sagt Pfarrer Hubertus Schnakenberg. Mit einem Vorbereitungsteam hat er eine Veranstaltungswoche auf die Beine gestellt, die sich mit dem Glauben in der Gemeinschaft beschäftigt. „Wir wollen gemeinsam darüber nachdenken, was Glauben bedeutet, sei es durch Singen oder Beten, sei es durch einen Film Leonie und Anna-Lena besuchen gerne die neue Krippengruppe im Kindergarten „Maria Königin“. Foto: Godula Süßmann eine kleine Lehrwerkstatt für das Projekt der „Kleinen Forscher“. Der Ausbau des Kellers zu einem Musikbereich hängt mit dem Musikförderprogramm der Einrichtung zusammen. „Jede unserer drei Gruppen hat einen festen Musiktag. An diesem Vormittag werden die Kinder an die Musik in ihren vielfältigen Facetten und an das Thema Rhythmus herangeführt“, erklärt Ernst. Außerdem können die Kinder Musikinstrumente ausprobieren. Und die Kindertagesstätte bietet in Zusammenarbeit mit der Musikschule Extrakurse im Rahmen der musikalischen Früherziehung an. Neben der musikalischen Förderung der Kinder legen die Erzieherinnen großen Wert auf einen engen Kontakt mit der benachbarten Wilhelm-Berning-Schule. Ab November bietet die Kita besondere Arbeitsgemeinschaften für die Bereiche Sprache, Mathematik und Hauswirtschaft für die Vorschulkinder an. „Hierfür nutzen wir teilweise die Räume der Grundschule, so dass unsere Kinder praktisch in den Schulalltag hineinwachsen“, erklärt die Leiterin. Außerdem ist dem Team die Sprachförderung von Kindern mit und ohne Migrationshintergrund sehr wichtig. Jungen und Mädchen, die aufgrund ihrer ausländischen Herkunft noch Probleme mit der deutschen Sprache haben, werden dreimal pro Woche von einer Grundschullehrerin abgeholt, um besonders gefördert zu werden. Außerdem kommt einmal pro Woche eine Fachkraft der Stadt Lingen ins Haus und übt mit den Drei- bis Fünfjährigen. Zur Einweihung findet am 28. September von 14 bis 17 Uhr ein „Tag der offenen Tür“ statt. Nach der Segnung der Räume gibt es ein buntes Programm und eine Kaffeetafel. Die Gäste können sich dabei auch die Räume anschauen.
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