PDMS für die intensivmedizinische Versorgung

MCC.aktuell
Ausgabe 01/2015
I n f o r m at i o n e n d e r M e i e r h o f e r U n t e r n e h m e n s g r u p p e
MEIERHOFER erweitert Produktportfolio
PDMS für die
intensivmedizinische
Versorgung
conhIT 2015
Eine Frage der Einschätzung
Manchester-Triage
mit MCC im
Klinikum Aschaffenburg
Der bvitg e.V.
zum geplanten
e-Health Gesetz
Seite 9
Seite 12 – 13
Seite 18
Neue Plattform
MCC.2015 und PDMS
PREDEC® vorgestellt
Stellungnahme
I NHALT
Editorial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
MAGAZIN
Gesundheitsfachkräfte
dringend gesucht.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
e-Health-Gesetz:
Entwurf vorgelegt.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
Alles digital im Staate Dänemark.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
THEMA
MEIERHOFER erweitert Produktportfolio
um PDMS für Intensivmedizin. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
Software
Standards für die Beschaffung
medizinischer Produkte.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
Medizinische Dokumentation und
Abrechnung aus einer Hand.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
MCC.RIS in .NET. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
Zeitersparnis durch elektronische
Pflegedokumentation.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
MEIERHOFER stellt neue Plattform
MCC 2015 und PDMS PREDEC® vor. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
Wie weit ist eine Automatisierung
des Medikationsprozesses
möglich und sinnvoll? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
Tipps & Tricks für MCC
Gewusst wie – Kleine Arbeitshilfen
erleichtern die Anwendung von MCC. . . . . . . . . . . . . . . . . 11
Von unseren Kunden
Manchester-Triage mit MCC –
Eine Frage der Einschätzung.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
Isala-Kliniken setzen auf eine
extravagante Architektur und MCC im OP.. . . . . . . . 14
Wir bei MEIERHOFER
Mittelstand als Stabilitätsfaktor –
„Gesundheits-IT ist unser Kerngeschäft“.. . . . . . . . . . . 15
Ein Biologe im Ökosystem MEIERHOFER.. . . . . . . . . . . 16
MCC und die ISO 25000.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17
Auf ein Wort vor Ort. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17
Teammeeting.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17
Das e-Health-Gesetz aus Sicht des bvitg.. . . . . . . . . . . 18
Veranstaltungen .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
2
Editor ial
Editorial
Einstieg in
Medizintechnik
Liebe Leserinnen und Leser,
Matthias Meierhofer
Vorstandvorsitzender
MEIERHOFER AG
wie passt das Leipziger Allerlei zur Münchner Weißwurst?
Geradezu vorzüglich: Da trifft Gemüse auf Wurst, knackig-frisch
auf mild-würzig und bunt auf beige – die perfekte Ergänzung!
Genau wie unsere Beteiligung an der Löser Medizintechnik GmbH:
Hier trifft Medizintechnik auf Medizin-IT und KIS auf Speziallösung,
um sich zu einer ganzheitlichen Lösung zu vereinen. Mit diesem
Schritt wagen wir nun – nach einer Kooperation mit Richard Wolf
Endoskope und einem medizintechnischen Integrationsprojekt am
Universitären Herzzentrum Hamburg - endgültig den Einstieg in die
Medizintechnik. Erstmalig nehmen wir kein reines Softwareprodukt
in unser Portfolio auf, sondern ein MPG-zertifiziertes Gesamtpaket.
Die PREDEC®-Lösungen von Löser ergänzen unsere Lösungen neben
der Medizintechnik aber auch um ein weiteres Spezialgebiet:
die intensivmedizinische Versorgung. Von der Intensivstation über
die IMC bis hin zur Notfallversorgung oder Anästhesieüberwachung
im OP, die Patientendatenmanagementsysteme der PREDEC®Produktgruppe werden überall dort eingesetzt, wo sichere und
verlässliche Informationen für eine optimale Patientenversorgung
gefordert sind. Das hoch innovative Produkt, für das die Firma neun
Patente hält, wurde für den Anwender optimiert. Das zeigt sich
nicht nur bei der Umsetzung der Alarmierung oder der Darstellung
der Mikrobiologie, sondern auch an der touchfähigen, webbasierten
Bedienoberfläche.
Lesen Sie auf den Seiten 6/7 mehr zu den Systemen von Löser und
besuchen Sie uns auf der conhIT, um sich einen eigenen Eindruck
von den Produkten zu verschaffen – und natürlich, um das Leipziger
Allerlei an Münchner Weißwürsten zu probieren.
Bis bald,
Ihr Matthias Meierhofer
3
MAGAZI N
Demografischer Wandel
e-Health-Gesetz:
Die Nachfrage nach Fachkräften in Gesundheitsberufen hat im letzten Jahr
stark angezogen. Das zeigen die aktuellen Ergebnisse des Stepstone-Fachkräfteindex. Demnach ist die Zahl der Stellenausschreibungen für Pflegepersonal im Vergleich zum Januar 2014 um 58 Prozent gestiegen, die für Ärzte
um 27 Prozent. Die Zahlen legen nahe, dass medizinische und therapeutische
Einrichtungen gleich doppelt vom demografischen Wandel betroffen sind – die
Anzahl der Patienten steigt, zeitgleich werden die verfügbaren Fachkräfte rar.
Der Stepstone-Fachkräfteindex basiert auf der Auswertung der Stellenausschreibungen auf allen relevanten Online- und Print-Plattformen seit 2013.
Anfang des Jahres hat das Gesundheitsministerium den Referentenentwurf für das sogenannte e-HealthGesetz (Gesetz für sichere digitale
Kommunikation und Anwendungen
im Gesundheitswesen) vorgelegt.
Erstmals sieht der Gesetzgeber darin
nicht nur konkrete Fristen für die
Vernetzung und für elektronische
Anwendungen vor, sondern auch
Anreize und Sanktionen, wenn Zeitpläne nicht eingehalten werden.
Gesundheitsfachkräfte
dringend gesucht
Entwurf
vorgelegt
Lesen Sie auch den Kommentar des
Bundesverbandes Gesundheits-IT –
bvitg e.V. – auf Seite 18.
4
MAGAZI N
Kein Problem mit Transparenz
Alles digital
im Staate Dänemark
Die langwierige Diskussion um die elektronische Gesundheitskarte in Deutschland kann
in Dänemark sicher niemand verstehen. Bereits seit 1977 werden hier alle Krankenhaus-
aufenthalte mit einigen Basisinformationen elektronisch registriert und die Kliniken und
Arztpraxen arbeiten schon lange mit elektronischen Akten.
Doch auch das 5,5 Millionen Einwohner große Land hatte Probleme
mit IT-Insellösungen und Spezialsystemen, die nicht miteinander
„sprachen“. Dies zu ändern versucht
man seit 2003 mit dem zentralen
Gesundheitsportal sundhed.dk. Das
Besondere daran: Im Mittelpunkt
steht der Patient. Denn über die
Plattform können Patienten nicht
nur organisatorische Dinge wie Terminabstimmungen, Erneuerungen
von Rezepten erledigen oder Fragen zu ihrer Gesundheit per E-Mail
loswerden. Da sunhed.dk die Daten
aller Apotheken sowie der meisten
Kliniken und Arztpraxen des Landes
sammelt, können Ärzte und auch der
Patient selber darüber ihre gesamte
Krankengeschichte der letzten Jahre
mit allen Operationen, Diagnosen,
Medikationen und Laborergebnissen
einsehen. Mehr Transparenz ist fast
nicht möglich. Freilich gibt es auch
im Staate Dänemark kritische Stimmen. Datenschutzrisiken und der
Eingriff in die medizinische Datenhoheit werden auch hier diskutiert.
So haben Ärzte die Möglichkeit zu
entscheiden, in welchem Umfang
sie die Daten ins Portal stellen.
Skeptiker beschränken sich auf
Kurzzusammenfassungen oder
Stichworte. Dennoch: Es sind
vor allem die Patienten, die die
Plattform nutzen. Und deshalb
ist das gesamte Potenzial von
sundhed.dk sicher noch nicht
ausgeschöpft. Diskutiert wird
z. B. die Einbeziehung von
Daten, die der Patient
selbst erhebt, etwa seine
Herzfrequenz oder die
Blutzuckerwerte eines
Diabetikers. Grenzen
gibt es keine – und in
Dänemark schon
gar nicht.
Matthias Meierhofer ist seit Oktober 2014
Botschafter für das dänische Gesundheitswesen.
Neben elf anderen internationalen Gesundheitsexperten aus Deutsch-
land, Großbritannien und den USA wurde Matthias Meierhofer in Kopen-
hagen von Ihrer Königlichen Hoheit Kronprinzessin Mary von Dänemark
in diese Funktion berufen. Die dänische Kronprinzessin ist Schirmherrin
des Verbandes „Healthcare Denmark“, einem Public-Private-Partnership,
welches im Auftrag des Landes Dänemark Know-how bündelt und über die
allgemeine Innovationskraft des dänischen Gesundheitswesens informiert.
5
THEMA
Strategische Übernahme
MEIERHOFER erweitert
Produktportfolio um PDMS für die
intensivmedizinische Versorgung
Seit 16. März 2015 ist die Löser Medizintechnik GmbH aus Leipzig Teil der MEIERHOFER-
Unternehmensgruppe. Das Unternehmen ist seit neun Jahren mit den Patientendaten-
managementsystemen (PDMS) aus der PREDEC®-Produktfamilie erfolgreich im Markt für
intensivmedizinische IT-Lösungen. Die PREDEC®-Systemgruppe umfasst sowohl Software
als auch Hardware und ist MPG-zertifiziert.
MEIERHOFER baut mit dieser strategischen Übernahme sein Produktportfolio um eine weitere Speziallösung
aus. „Die hohe Innovationskraft sowie
die ausgezeichnete Usability der
PREDEC®-Module passen sehr gut zu
den hohen Qualitätsstandards, die wir
an unsere eigene Software MCC stellen“, sagt Matthias Meierhofer, Vorstandsvorsitzender der MEIERHOFER
AG. „Mit der Übernahme erweitern
wir nicht nur unsere Produktpalette
um einen wichtigen Baustein der ITunterstützten medizinischen Versor6
gung, sondern stärken auch unsere
Präsenz im deutschsprachigen Markt.
Zusammen mit den Mitarbeitern der
Löser Medizintechnik GmbH werden
wir am Standort Leipzig zukünftig
weiter an der Entwicklung innovativer
IT-Produkte arbeiten.“
Als mittelständisches Unternehmen
steht die MEIERHOFER AG seit über
25 Jahren als zuverlässiger Partner
für medizinische und pflegerische
Kompetenz. Die Aufnahme der
PREDEC®-Module in die MEIERHOFERProduktpalette erweitert diese
Kompetenz um das intensivmedizinische Fachgebiet. PREDEC®-Anwender
profitieren damit sowohl von der
langjährigen Erfahrung als auch von
dem gesamtklinischen Prozesswissen
und Produktangebot eines führenden
Healthcare-IT-Anbieters im D-A-CHMarkt.
Jede Minute zählt: ein PDMS
für die Intensivstation
Auf der Intensivstation eines Krankenhauses ist Zeit ein wertvolles Gut. Hier
THEMA
entscheiden oft wenige Minuten über
Leben und Tod, alles muss sehr schnell
gehen. Ärzte sehen die Patienten
meist nur kurz und benötigen daher
einen raschen, aussagekräftigen
Überblick über die wichtigsten medizinischen Parameter. Das Pflegepersonal ist wiederum intensiv mit dem
Patienten beschäftigt und generiert
einen hohen Pflegeaufwand. Dabei
kommen die aufwändige Dokumentationsarbeit und andere administrative
Aufgaben häufig zu kurz. Doch gerade
im intensivmedizinischen Bereich
kosten nicht dokumentierte Leistungen, die deshalb nicht zur Abrechnung
gelangen, besonders viel.
Übersichtlich und
bedienfreundlich
Ein Patientendatenmanagementsystem (PDMS), das hier zum Einsatz
kommt, muss besonders intuitiv
bedienbar, extrem übersichtlich, aufs
Wesentliche reduziert und gleichzeitig allumfassend sein, damit
nichts übersehen oder vergessen
wird. Dieser Aufgabe nimmt sich seit
neun Jahren die Löser Medizintechnik
GmbH mit ihrer Produktreihe PREDEC® an, welche seit März 2015 zur
MEIERHOFER-Unternehmensgruppe
gehört. Und das mit großem Erfolg:
Kunden schätzen an dem webbasierten PDMS vor allem seine hohe
Usability und Praxistauglichkeit. Das
System ist touchfähig und bietet
einen vollständigen, elektronischen
Wachbogen, der die Papierdokumentation überflüssig macht. Pflege- und
Medikationsplanung sowie medizinische Anordnungen können einfach
hinterlegt werden. Die automatische
Datenübernahme sowie die Bilanzierungsfunktion sparen wertvolle
Zeit. Einzigartig an dem System ist
die organbezogene Darstellung von
Messwerten. Direkt am Bett werden
alle wichtigen Parameter aus den
unterschiedlichsten Medizingeräten
und dem Labor in definierten Zusammenhängen sichtbar. Dabei sammelt
PREDEC® alle Messwerte über die
gesamte Liegezeit des Patienten und
stellt diese übersichtlich als Trend
dar. Ein halbautomatisches Scoring
und die vollständige Erfassung und
Auswertung von z. B. Beatmungszeiten und Medikamentengaben erleichtern zudem die Abrechnung der
Patientenbehandlung. Kunden, die
PREDEC® einsetzen, konnten ihren
Dokumentationsaufwand nachweislich deutlich reduzieren. Gesunken ist
auch die Reklamationsquote durch
den MDK dank sauber und vollständig dokumentierter Leistungen.
Komplikationsvermeidung:
eine wirtschaftliche und
ethische Aufgabe
Doch PREDEC® kann viel mehr: So
gibt es beispielsweise ein spezielles
Modul zur Komplikationsvermeidung auf der Intensivstation. Damit
können Beschwerden wie Sepsis,
Pneumonie und akute Niereninsuffizienz, die aufgrund einer uncharakteristischen Symptomatik häufig zu
spät erkannt werden, von vornherein
im Blick behalten werden. PREDEC®
unterstützt dabei in zweierlei Hinsicht: Es wird ein Alarm ausgelöst,
wenn sich bestimmte, für die Krankheit typische Parameter wie z. B.
die Herzfrequenz verändern, und es
werden sofort Handlungsempfehlungen gemäß der geltenden Leitlinien
direkt ans Krankenbett geliefert. Die
Software ist nach MPG zertifiziert
und wird regelmäßig überprüft. Ein
hochkarätig besetzter medizinischer
Beirat prüft darüber hinaus regelmäßig, ob die Funktionen für den
tatsächlichen Alltag auf der Intensivstation geeignet sind.
Schnell
informiert
Automatische
Datenübernahme
Multiresistenzen
verhindern
Die Patientenübersichtsseite liefert
einen raschen Überblick über die
wichtigsten medizinischen Daten
zum Patienten.
Der elektronische Abrechnungsbogen generiert sich aus bereits
dokumentierten Daten und ist
minutenschnell erledigt.
Ärzte und Pflege erhalten
einen Überblick über alle
mikrobiologischen Befunde
des Krankenhauses.
7
Softwar e
Forschungsprojekt
Standards für die Beschaffung
medizinischer Produkte
MEIERHOFER unterstützt das neue Forschungsprojekt
„Standards zur Unterstützung von e-Commerce im Gesundheitswesen“, das durch das Bundesministerium
für Wirtschaft und Technologie (BMWI) gefördert wird.
Die Leitung des seit 2012 laufenden Projekts liegt bei
Prof. Dr. Sylvia Thun, Professorin für Informations- und
Kommunikationstechnologie im Gesundheitswesen an
der Hochschule Niederrhein in Krefeld. Hintergrund ist,
dass der Einsatz von e-Commerce-Lösungen, beispielsweise zur Beschaffung von medizinischen Produkten im
Krankenhaus, häufig durch den Mangel an einheitlichen
Vorgaben beschränkt wird. Ein zentrales Projektziel war
die Einrichtung eines Democenters, in dem sich interessierte Unternehmen mit dem Informationssystem eines
Krankenhauses vernetzen und so die Funktionalität und
den Nutzen vernetzter elektronischer Workflows testen
können. MCC ist dort das Krankenhausinformationssystem, das die medizinischen Behandlungsprozesse
abbildet. Im Dezember 2014 konnten die ersten Anwendungsfälle erfolgreich getestet und Vertretern des
Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie vorgestellt werden.
Stationäre Abrechnung mit MCC
Medizinische
Dokumentation und
Abrechnung
aus einer Hand
Kleine und mittelgroße Krankenhäuser haben ab sofort die Möglichkeit,
Leistungen, die im Rahmen stationärer Aufenthalte erbracht wurden, in MCC
abzurechnen. Die stationäre Abrechnung ist vollständig in MCC integriert und
ermöglicht den Häusern die medizinische Dokumentation und die Abrechnung
aus einer Hand. Anwender wie zum Beispiel die AirportClinic München wissen
die Vorteile zu schätzen: Sie sparen Zeit, Kosten und Schulungsaufwand,
da alle Daten in einem System zusammenlaufen. Der Prozess des Patientenmanagements wird deutlich effizienter und reibungsloser.
8
Radiologie
MCC.RIS
in .NET
MCC.RIS steht jetzt vollumfänglich in
.NET zur Verfügung. Damit ist es noch
einfacher zu bedienen, übersichtlicher und erlaubt den Zugriff auf die
gesamte elektronische Patientenakte.
Mit verbesserten Tools wie den neuen
flexiblen Arbeits- und Suchlisten
können Ärzte sich beispielsweise ihre
Patientenlisten genau so sortieren,
filtern und gruppieren, wie sie es
brauchen. Als zentrales System für
die Auftragserfassung, Patientenverwaltung und das Untersuchungsmanagement sorgt MCC.RIS für
einen reibungslosen Workflow in der
Radiologie. Die Software lässt sich in
die komplette radiologische Systemlandschaft integrieren.
Softwar e
Masterarbeit
Zeitersparnis durch elektronische
Pflegedokumentation
In Kooperation mit der MEIERHOFER
AG verfasste Carmen Michalski, Absolventin des Masterstudienganges
„Medical Process Management“ an
der Friedrich-Alexander-Universität
Erlangen-Nürnberg, ihre Masterarbeit unter dem Titel „Elektronische
Dokumentation in der Pflege – die
Bedeutung von Softwarelösungen
auf dem Weg zu effizienten Prozessen“. Dabei untersuchte Carmen
Michalski zunächst Aspekte wie den
zeitlichen Aufwand der Dokumentation von Pflegeanamnese und
Verlaufsbericht. In einem zweiten
Schritt verglich sie die jeweils für die
papierbasierte und die elektronische
Dokumentation erhobenen Daten
miteinander. Zudem interviewte sie
die von einer Umstellung betroffenen Anwender und arbeitete weitere Beobachtungen ein. Besonders
erwähnenswert sind die Wegzeiten,
die mit der Umstellung auf die elektronische Dokumentation deutlich
abnahmen. Anhand der untersuchten Gesichtspunkte kam Carmen
Michalski zu dem Ergebnis, dass die
elektronische Pflegedokumentation
eine Verbesserung gegenüber der
konventionellen Dokumentation darstellt, auch wenn die für den Wechsel
benötigten Ressourcen nicht vernachlässigbar sind.
conhIT 2015
MEIERHOFER stellt neue Plattform
MCC 2015 und PDMS PREDEC® vor
Schneller und einfacher arbeiten
mit MCC. Unter diesem Motto steht
die neue Produktplattform MCC
2015, die MEIERHOFER
auf der diesjährigen
conhIT präsentiert. Der
Schwerpunkt lag auf der
Entwicklung von prozessorientierten Features,
die Ärzte und Pflegekräfte bei ihren administrativen Aufgaben
unterstützen. Daneben
bringen technologische
Erweiterungen einen
deutlichen Zuwachs an Performance
und Usability. Plattform-Neuerungen
finden sich in allen MCC-Produkten,
die am MEIERHOFER-Stand erstmalig
in Themenecken präsentiert werden.
Besucher können sich wahlweise einen Eindruck vom kompletten KIS, von der OP-Managementlösung, der Pflege- und
Medikationssoftware sowie
von den Fachbereichslösungen für die Kardiologie und
Psychiatrie verschaffen.
Ein weiteres Highlight ist
das neu zum MEIERHOFERProduktportfolio hinzugekommene modulare,
webbasierte PDMS PREDEC®
der Firma Löser.
Das Team der MEIERHOFER AG erwartet Sie in Halle 1.2 an Stand B-102!
Zudem möchten wir Ihnen den
conhIT-Kongress ans Herz legen und
dabei besonders auf folgende Veranstaltung hinweisen:
Session 4 „Steigerung der Effizienz
durch IT-Prozessunterstützung“ mit
den Vorträgen:
• „CDSS, CPOE, Closed-loop medication: Wie weit ist eine Automatisierung des Medikationsprozesses
möglich und sinnvoll?“
(Dr. Andreas Balser)
• „Die Einführung eines zentralen Arbeitsplatzsystems im Universitären
Herzzentrum Hamburg“
(Uwe Kohlstädt)
14. April 2015, Saal 1, Beginn: 11.30 Uhr
9
Softwar e
CDSS, CPOE, Closed-loop medication
Wie weit ist eine Automatisierung
des Medikationsprozesses
möglich und sinnvoll?
Die Medikation zählt zu den komplexesten und fehleranfälligsten
Prozessen im medizinischen Behandlungsverlauf. Fehler, die hier
passieren, gefährden die Gesundheit
und unter Umständen sogar das
Leben des Patienten. Für die Klinik
bedeuten diese Fehler neben hohen
und unberechenbaren Kosten einen
enormen Reputationsverlust. Der
Prozess hat ein großes Automatisierungspotential, welches zunehmend
erschlossen wird. Kliniken, die moderne IT-Lösungen einsetzen, sparen
erwiesenermaßen nicht nur Kosten,
sondern gewinnen vor allem eines:
die Sicherheit ihrer Patienten.
Fehlerquellen beseitigen
Ein Schwachpunkt ist zweifelsohne
die verbale und schriftliche Kommunikation an den Schnittstellen des
Behandlungsprozesses, zum Beispiel
zwischen Ärzten, Pflegepersonal und
Labor oder auch bei Schichtwechseln.
Hier kommt es zu Übertragungsfehlern durch unleserliche Handschriften oder auch zu Sound-alike-Fehlern
bei Medikamenten, die in der Hektik
auf Zuruf angeordnet werden. Alles
Fehlerquellen, die mit einer elektronischen Dokumentation und Verord-
nung einfach zu verhindern sind. Sogenannte CPOE-Systeme reduzieren
das Risiko von fehlerhaften Arzneimittelverordnungen auf ein Minimum.
Genauso schwerwiegend sind Fehler,
die die Dispensierung und Gabe betreffen. Ein zu hoch dosiertes Medikament, ein falsches Vergabeintervall
oder die Zuordnung des Arzneimittels zum falschen Patienten können
fatale Folgen haben und passieren
schneller als man denkt. An diversen
Stellen des Medikationsprozesses
können Identifikationsmechanismen
über Barcode, RFID und automatische Dispenser dabei helfen, dass
genau die Tablette beim Patienten
ankommt, die er braucht.
Noch einen Schritt weiter gehen die
sogenannten CDSS – clinical decision
support systems – die die Medikation
automatisch auf mögliche Neben- und
Wechselwirkungen oder Kontraindikationen überprüfen. Mediziner, die
einmal mit CDSS gearbeitet haben,
wollen dieses Back-up im hektischen
Klinikalltag meist nicht mehr missen.
Investition in
Patientenversorgung
Neben all diesen Vorteilen ist aber
auch klar: Wenn Kliniken in IT in-
vestieren, interessieren sie auch
wirtschaftliche Effekte. Wir haben
anhand zweier Beispielrechnungen
und unter Einbeziehung wissenschaftlicher Erkenntnisse ermittelt,
dass eine Klinik mit 1000 Betten und
45.000 Fällen pro anno insgesamt
164 Arbeitstage und 3,5 Mio. Euro
Behandlungskosten im Jahr sparen
kann – allein durch digitale Verordnungstools. Dies sind natürlich nur
exemplarische Zahlen, sie zeigen
aber, dass sich digitale Medikationslösungen auch kaufmännisch
lohnen. Als Treiber für Digitalisierung
reichen sie allein freilich nicht. Im
Vordergrund steht der unmittelbare
Mehrwert: die Investition in die Patientenversorgung. Die Zeit, die Ärzte
und Pflegekräfte bei administrativen
Aufgaben sparen, können sie gewinnbringend in die Betreuung ihrer
Patienten investieren.
Mehr zum Thema: Vortrag von
Dr. Andreas Balser, Leiter Produktentwicklung bei MEIERHOFER, in
der Session „Steigerung der Effizienz
durch IT-Prozessunterstützung“,
conhIT-Kongress, Berlin, 14.4.2015,
ab 11.30 Uhr.
Alltag mit Folgen
bst.“
Du nicht schrei
„Ich lese, was
ich
„Ich gebe, was
t.“
Du nicht meins
„Ich höre, was
10
nicht merke.“
Ti pps & Tr ic ks fü r MCC
Tipps & Tricks für MCC
Gewusst wie: Kleine Arbeitshilfen
erleichtern die Anwendung von MCC
Manchmal sind es die kleinen Dinge, die eine große Wirkung erzielen. Bei einem KIS, das unzählige Einzelfunktionen
umfasst, gilt das in besonderem Maße. Dabei bringt es die tägliche Routine leider immer wieder mit sich, dass neben den
großen Lösungen und Anwendungsszenarien die äußerst nützlichen Kleinigkeiten in Vergessenheit geraten. Um dem
Abhilfe zu schaffen, stellt diese Rubrik solche MCC-Features kurz vor.*
Kontextübernahme mit Drag-and-Drop von einem zum anderen Reiter
Ein Patientenkontext kann via Drag-and-Drop auf einen anderen geöffneten Reiter im Arbeitsplatz übernommen werden. So ist das Navigieren eines Patienten durch MCC schnell möglich, ohne dass die Run Units immer
wieder neu gestartet werden müssen.
Ein- und Ausblenden
der Navigationsleiste – Overlap
Die Navigationsleiste links in MCC kann stetig aus- bzw.
eingeblendet werden. Für eine schnelle Einsicht steht die
Funktion des Überlappens zur Verfügung. Wenn Sie direkt
die linke Spalte anklicken, öffnet sich die Navigationsleiste
und legt sich über den MCC-Arbeitsplatz. Wird im MCCArbeitsplatz weitergearbeitet, so schließt sich die überlappende Navigationsleiste wieder und die große Ansicht des
Arbeitsplatzes besteht weiterhin.
Schließen der einzelnen Reiter
über das „x“
Geöffnete Reiter im MCC-Arbeitsplatz können über das „x“ direkt geschlossen werden,
ohne dass der Reiter aktiv sein muss. Dies
ermöglicht eine rasche Organisation im
Arbeitsplatz und ein zügiges Arbeiten.
* Die hier vorgestellten Features stehen mit MCC 2015 zur Verfügung
11
Von u nser en Ku n den
Manchester-Triage mit MCC
Eine Frage der Einschätzung
Montagvormittag in der ZNA des Klinikums Aschaffenburg: Die junge Frau lehnt erschöpft
den Kopf an die Schulter ihres Mannes. „Ein Gallenproblem, die Laborwerte waren schlecht.“
Eine Patientin, eingewiesen vom Hausarzt mit Verdacht auf Herzinfarkt. Ein junger Mann
mit starkem Bauchweh, Verdacht auf Blinddarmentzündung. Ein Arbeiter leidet unter
plötzlichen Rückenschmerzen. Angekündigt ist der Rettungswagen mit einer älteren Dame,
vielleicht ein Schlaganfall. Wen sollten die Ärzte zuerst versorgen? Nicht die Reihenfolge
des Ankommens, sondern die Dringlichkeit entscheidet.
„Ersteinschätzung“ heißt die Methode, mit deren Hilfe bei hohem
Patientenaufkommen festgelegt
wird, welchen Patienten der Arzt
zuerst sehen sollte. Akute Notfälle
müssen identifiziert und umgehend
versorgt werden. Weniger dringlich
eingestufte Patienten warten, bis
die Ärzte Zeit für sie haben. Die
Einschätzung übernehmen Pflegekräfte, die angekommene Patienten
sehr zügig befragen und in Dringlichkeitsstufen einordnen, nach
dem System der Manchester-Triage.
Entwickelt wurde die Methode der
Risiko-Einschätzung, Triage genannt,
um bei knappen Ressourcen im
Krieg oder bei Katastrophen mög12
lichst viele Verwundete möglichst
effektiv zu versorgen.
Schneller einstufen mit MCC
Mit der Manchester-Triage wenden
heute die Notaufnahmen vieler
Krankenhäuser eine modifizierte Triage-Form an. Dabei bleibt niemand
unversorgt: Patienten werden in fünf
Stufen eingeteilt, denen Maximalzeiten zugeordnet sind, unterhalb
derer sie, ohne Schaden zu nehmen, warten können. Kriterien sind
Lebensgefahr, etwa bei fehlender
Atmung, Blutverlust, Bewusstlosigkeit und anderes. Seit Februar 2014
wird die Einstufung in Aschaffenburg
Von u nser en Ku n den
nicht mehr auf Papier vorgenommen,
sondern läuft elektronisch im Krankenhausinformationssystem MCC
der Firma MEIERHOFER. Damit wird
es den Pflegekräften noch leichter
gemacht, Notfälle schnell und sicher
einzustufen. Das durch das Deutsche
Netzwerk Ersteinschätzung (DNEE)
zertifizierte IT-Modul umfasst 50
Krankheitsbilder und deren wesentliche Symptome, die fünf Prioritätsgruppen zugeordnet sind.
Ärzte, Pflege und IT
sind zufrieden
Das Prinzip ist einfach: Das Manchester-Triage-Modul wird aus der
elektronischen Ambulanzkarte in
MCC aufgerufen. In vordefinierten
Feldern werden nun spezielle und generelle Indikatoren angekreuzt und
der Notfall ist innerhalb kürzester
Zeit eingestuft. Auf dieser Grundlage
berechnet MCC automatisch den
Zeitraum, bis zu dem der Arztkontakt erfolgen muss. Die gesamte
Triagierung dauert nicht länger als
30 Sekunden. Dr. Christian Pietsch,
Chefarzt der Zentralen Notaufnahme, weiß um die Wichtigkeit des
Systems: „Ohne Ersteinschätzung ist
eine objektive Priorisierung der Behandlungsdringlichkeit insbesondere
bei hohem Patientenaufkommen nahezu unmöglich.“ Und aus Sicht der
IT-Abteilung? Stefan Xhonneux, verantwortlich für die MCC-Einführung,
erklärt die Intention zur Entwicklung
einer eigenen Oberfläche: „Aufgrund
der flexiblen MCC-Architektur war
es uns möglich, eine übersichtliche
Arbeitsliste zu entwickeln, die die
Bedürfnisse aller Berufsgruppen
gleichermaßen abbildet.“
Übersichtliches Farbschema
Im täglichen Betrieb der Notaufnahme kommt es vor allem auf
schnelle Entscheidungen an. In MCC
unterstützt deshalb ein übersichtliches Farbschema die Einstufung.
Von Rot, gleich „sofort“ für eine akut
lebensbedrohende Situation, über
Orange (sehr dringend, maximal
10 Minuten), Gelb (dringend), Grün
(normal) bis Blau (nicht dringend)
reicht die Abstufung. Spätestens
nach 120 Minuten sollte jeder Patient
Kontakt zum Arzt haben, der dann
Weiteres veranlasst. Der Farbcode
wird den Patientendaten im PC nach
der Einstufung automatisch zugeordnet. So ist an jedem Bildschirm der
ZNA auf einen Blick zu erkennen, was
dringend ist. Der Arzt greift über eine
Arbeitsliste auf seine Patienten zu.
Darin sind diese entsprechend ihrer
Einstufung farblich gekennzeichnet.
So hat er jederzeit alle Notfälle im
Blick. Zu jedem Patienten sieht er die
Zeit, die ihm bis zum vorgeschlagenen Behandlungsbeginn bleibt. Mit
Klick auf den Fall öffnet er die Patientenakte und dokumentiert seine
Behandlung.
Klemens Behl, Leiter der IT-Abteilung,
zieht ein rundum positives Fazit und
sieht seine Abteilung für künftige
Projekte gut gerüstet: „Abschließend
ist festzustellen, dass die IT-Einführung in Zusammenarbeit aller Beteiligten sehr gut verlaufen ist. Auch
die datenschutzrechtlichen Belange
wurden berücksichtigt. Aus den positiven Erfahrungen in der ZNA haben
wir auch bereits Synergieeffekte zu
anderen Ambulanzen und Stationen
gezogen. Die Arbeitsliste hat in abgewandelter Form schon Einzug in die
Kinder- und Jugendpsychiatrie gehalten und unterstützt dort die nahezu
papierlose Dokumentation.“
Aber zurück zum Montagvormittag
in Aschaffenburg. Gerade an Tagen
wie diesen, wenn die Notaufnahme
voll besetzt ist, hilft die Risikoeinschätzung, den Überblick zu bewahren. Eine halbe Stunde später sind,
bis auf die Gallen-Patientin, alle in
die Behandlungszimmer gebeten,
Untersuchungen laufen, ein Patient
ist bereits im OP. Im Wartebereich
sitzen die Angehörigen. Und neue
Patienten treffen ein.
13
Von u nser en Ku n den
Schiefe Wände – straffe Prozesse
Isala-Kliniken setzen auf
eine extravagante Architektur
und MCC im OP
Im Zuge der Implementierung von MCC in einigen Kliniken
der Hirslanden-Gruppe in der Westschweiz lernt MCC gerade Französisch. Holländisch kann es indes schon lange.
Die Isala-Kliniken in Zwolle betreiben ihr OP-Management
seit 2005 mit MCC.OP.
In über 20 OP-Sälen wird das System
dort intensiv genutzt. Die Klinik ist
eines der modernsten Häuser des
Landes – und das nicht nur im architektonischen Bereich. Vor etwa einem
Jahr wurden die bislang zwei Kliniken
in einem modernen Neubau zusammengelegt, in dem es sehr viel Grün,
dafür aber keinen einzigen rechten
Winkel gibt.
Auch bei der Gestaltung ihrer Prozesse sind die Zwoller einen Schritt
voraus – ganz im Sinne der Patienten.
Diese finden gleich im Eingangsbereich Check-in-Terminals wie am
Flughafen, an denen sie sich mit
ihrem Reisepass oder Führerschein
anmelden können. Dort erhalten sie
die Information, wo sie als Nächstes
hingehen müssen. Mit einem Barcode ausgestattet, findet der Patient
sich dann z. B. in der Funktionsstelle
ein, wo er einen weiteren Check-inTerminal vorfindet. Sobald er seinen
Barcode dort scannt, weiß die Funktionsstelle, dass er eingetroffen ist.
Da darf ein hochmoderner OP-Bereich
natürlich nicht fehlen: Neben Operationen mit dem Da-Vinci-Roboter
ist auch hier die Organisation selbstverständlich vollkommen digital und
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sehr übersichtlich. Termine werden
beispielsweise auf einer digitalen
OP-Tafel angezeigt und können per
Touchscreen bearbeitet werden.
Wi r b ei MEI ERHOFER
Mittelstand als Stabilitätsfaktor
„Gesundheits-IT
ist unser Kerngeschäft“
Im Jahr 2014 gab es im Markt für
Krankenhaus-IT einige Erschütterungen, die vor allem Kunden größerer
Konzerne zu spüren bekamen.
Matthias Meierhofer, Vorstandsvorsitzender und Gründer der MEIERHOFER
AG, sieht viele Vorteile für Kliniken,
die bei ihrer IT-Infrastruktur auf eigentümergeführte, mittelständische
Unternehmen vertrauen.
Was spricht für ein eigentümergeführtes Unternehmen als Partner
für die Krankenhaus-IT?
Auf Unternehmensebene ist der
Vorteil ganz klar die höhere Stabilität. Wer als Klinikum ein neues KIS
einführt, legt sich damit auf Jahre
fest. Konzerne, die den Shareholder
Value im Auge haben müssen, denken
oft nicht in so langen Zeiträumen. Ein
Unternehmen wie die MEIERHOFER
AG, für die Gesundheits-IT das Kerngeschäft ist, kann nicht einfach den
Markt wechseln, wenn der Return on
Investment nicht stimmt. Wir bleiben
am Ball, und das bedeutet Stabilität
und Berechenbarkeit.
Verfügen internationale Konzerne
nicht über mehr Mittel für innovative
Entwicklungen?
Das ist dann die zweite Ebene, die
Produktebene. Natürlich können Konzerne eher als Mittelständler riesige
Investitionsprogramme stemmen. Die
Frage ist, wie viel davon beim Kunden
in Deutschland, Österreich oder der
Schweiz ankommt. Von einem teuren
Entwicklungsprogramm, für das an
anderen Stellen gespart wird und das
dann bei einem Eigentümerwechsel
wieder in Frage gestellt wird, hat
der Kunde wenig. Das ist bei Mittelständlern anders. Wir investieren seit
Langem jedes Jahr mehrere Millionen
Euro in die kontinuierliche Weiterentwicklung bestehender Produkte.
Dabei kümmern wir uns auch um Themen, bei denen nicht sofort Gewinne
abfallen. Die E-Medikation und der
Pflegeprozess sind dafür zwei Beispiele. Wir sind überzeugt davon, dass das
wichtige strategische Säulen sind, und
deswegen entwickeln und investieren
wir weiter in diese Themen, auch wenn
es sich nicht unmittelbar finanziell
auszahlt. Als Mittelständler geht das.
Die Anforderungen an KrankenhausIT-Lösungen werden komplexer.
Wie können eigentümergeführte
Unternehmen bei Themen wie Security oder Cloud-Diensten am Puls der
Zeit bleiben?
Die Argumentation, dass komplexere
IT-Anforderungen nur von Konzernen
bewältigt werden könnten, kommt
alle paar Jahre wieder hoch. Bisher
hat sich das nicht bewahrheitet.
Ich persönlich glaube nicht, dass die
Ge-sundheits-IT so kompliziert ist,
dass sie nur über Konzerne abgewickelt werden kann, zumindest nicht,
solange diejenigen, die die Technologie
nutzen, quasi selbst Mittelständler
sind. Das mag bei Klinikketten oder
großen Universitätskliniken anders
sein. Im Übrigen gibt es ja auch die
Möglichkeit, Kooperationen mit
spezialisierten Anbietern einzugehen. So haben wir mit der RZV GmbH
beispielsweise schon seit Jahren einen
Kooperationspartner, der sich auf
IT-Dienstleistungen im SAP-Umfeld
spezialisiert hat. Das ist eine Kooperation auf Augenhöhe. Wir hängen nicht
am Rockzipfel eines Konzerns. Entsprechend kundenfreundlich sind die
Lösungen, die dabei herauskommen.
Ist die Zufriedenheit bei den Kunden
eigentümergeführter Unternehmen
höher?
Ich würde es andersherum ausdrücken: Als eigentümergeführtes
Unternehmen können wir die Kundenzufriedenheit zum obersten strategischen Ziel machen. Das kommt
für uns vor Ertrag und Wachstum, und
es zieht sich durch die ganze Unternehmensstrategie. Wir sorgen für
einheitliche und konstante Ansprechpartner. Wir bringen unsere Entwickler in engen Kontakt mit den Anwendern, um deren Bedürfnisse optimal
zu erkennen. Wir evaluieren ständig
unsere Produkte. Das alles erhöht
mittelfristig die Kundenzufriedenheit
und sorgt für bessere, nutzerfreundliche Lösungen.
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Wi r b ei MEI ERHOFER
Von der Kieselalge zum KIS
Ein Biologe im
Ökosystem MEIERHOFER
beim Kunden ankommt, wie dieser es
wünscht. Und nach zehn Jahren bei
MEIERHOFER kennt kaum jemand das
System so gut wie Frank-Martin Goos.
Vielen Kunden ist Dr. Frank-Martin
Goos sicherlich bekannt als das Gesicht der MCC-Adminschulung. Diese
leitet er bereits seit vielen Jahren und
hat nach wie vor Spaß daran, Anwender mit unterschiedlichstem Vorwissen fit für MCC zu machen.
Die meiste Zeit aber kümmert er sich
in seiner Hauptaufgabe als Customizer darum, dass MCC genau so
Als promovierter Biologe mit einer
Doktorarbeit über Kieselalgen war
der Berufsweg in die Medizin-IT
nicht unbedingt vorgezeichnet. So
ganz unvorhergesehen war er aber
doch nicht. Denn schon während des
Studiums interessierte sich Goos auch
sehr für IT und baute Accessdatenbanken, die er als universelles Tool später
sogar an das Wasserwirtschaftsamt
verkaufte. Zu MEIERHOFER kam er mit
der Übernahme der GE Healthcare-ITSparte im Jahr 2005. Den Übergang
vom Konzern in das mittelständische
Unternehmen hat er als sehr angenehm empfunden: „Meine Kollegen
und ich sind sofort integriert worden
und auch nach zehn Jahren fast alle
noch dabei“, erinnert er sich.
Nach einem unternehmensinternen
Ausflug ins Releasemanagement ist
Goos heute wieder im Customizingteam, welches Teil des ICT-Teams ist
(siehe Kasten). Hier ist er verantwortlich für die MCC-Installationen für
Neukunden, für die Auslieferung von
FCRs und CCRs und die oben erwähnte
Adminschulung. Das Beste an dem
Job ist die Abwechslung. „Kein Tag ist
wie der andere. MCC entwickelt sich
immer weiter und es gibt ständig
neue Möglichkeiten, das System kundenindividuell einzurichten“, so Goos.
Dafür nimmt er auch jeden Tag einen
Anfahrtsweg von einer Stunde in Kauf,
da er mit seiner Familie außerhalb
Münchens auf halbem Weg in Richtung Zugspitze wohnt. Doch das hat
nicht nur Nachteile, findet er. So bleibt
auch mal Zeit für sein großes Hobby
Fotografieren. Dann nämlich, wenn er
eine halbe Stunde eher losfährt und
im Frühnebel seine Kamera zückt. Und
auch der Goos‘sche Nachwuchs steht
schon in den IT-Startlöchern. Sohn
Jonas hat kürzlich sein Schülerpraktikum bei MEIERHOFER absolviert und
wird Informatik studieren. Momentan
geht der Berufswunsch zwar noch
in Richtung Spieleentwicklung, doch
Papa ist das beste Beispiel: Viele Wege
führen in die Medizin-IT.
Ein Team für alle Fälle
Das Team Enterprise Application Integration, das Team Customizing und das Content-Entwicklungsteam
wurden zu einem neuen Team mit dem Namen ICT zusammengefasst. Die Abkürzung steht für „Integration,
Customizing, Technology“.
Der Hintergrund: Alle Teams arbeiteten schon lange gemeinsam an Projekten und Themen mit den teilweise
gleichen Werkzeugen. Das führte dazu, dass manche Abstimmung und mancher Arbeitsprozess parallel durch-
geführt wurden. Um diese Redundanzen abzuschaffen, arbeiten die Mitarbeiter nun im selben Team, sitzen
teilweise auch im selben Büro. Das verkürzt die Abstimmungswege, bündelt Kompetenzen und führt zu einer
deutlichen Effizienzsteigerung. Wovon am Ende natürlich auch der Kunde profitiert.
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Wi r b ei MEI ERHOFER
Wir bei MEIERHOFER
MCC und die ISO 25000
„Während meines akademischen
Pflichtpraktikums hier bei der
MEIERHOFER AG schreibe ich an
meiner Bachelorarbeit. Das Thema
meiner Thesis beschäftigt sich mit der
Fragestellung ,Entspricht das Informationssystem MCC der Norm ISO/IEC
25000?‘. Die Norm ISO 25000 (engl:
Software product Quality Requirements and Evaluation – SquaRE) stellt
eine Anleitung zur Bewertung der
Produktqualität bei Software dar. Mit
meiner Thesis möchte ich aufzeigen,
dass MCC dieser Norm entspricht.“
Teammeeting
Der Ball rollt durch ein Rohr auf eine Registrierkasse – die Schublade öffnet sich und stößt einen Dominostein um – der Dominostein
schiebt ein Spielzeugauto an ... bis am Ende mit einem großen
Knall der Konfettiregen in die Luft fliegt. Bei unserem letzten Teammeeting zählte jedes Detail, sodass am Ende alles perfekt zusammenspielt. Jedes Team baute an einem Abschnitt und sorgte dafür,
dass die Kugel reibungslos beim nächsten Team ankommt. Saubere
Schnittstellen, viel Teamwork und vor allem jede Menge Spaß:
Wir freuen uns schon auf nächstes Jahr!
Kerstin Pletzl,
Fachhochschule Joanneum in Graz,
Studienzweig eHealth
Auf ein Wort vor Ort
Unter diesem Motto versammelten
sich im Oktober wieder unsere Kunden zum Anwendertag MCC.live
in München und in Essen. Neben
dem vielfältigen Vortragsprogramm
waren es einmal mehr die Gespräche
mit anderen MCC-Kunden sowie den
MEIERHOFER-Ansprechpartnern, die
den MCC.live zu einem lohnenden
Veranstaltungstag gemacht haben.
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Wi r b ei MEI ERHOFER
Stellungnahme
Das e-Health-Gesetz
aus Sicht des bvitg
Grundsätzlich begrüßen wir das geplante e-Health-Gesetz und glauben,
dass es in richtiger Ausarbeitung
dazu beitragen wird, die sichere
digitale Kommunikation und deren
Anwendung im Gesundheitswesen zu
manifestieren. Was die Wirksamkeit
einiger vorgeschlagener Maßnahmen angeht, so sehen wir aber noch
Überarbeitungsbedarf. Nehmen wir
zum Beispiel das Thema Medikation.
Der Patient soll einen Anspruch auf
Erstellung und Aushändigung eines
Medikationsplans in Papierform
erhalten – so weit, so gut, aber leider
analog. Warum wird dem Patienten
an dieser Stelle das Recht auf seine
Daten in strukturierter elektronischer
Form verwehrt, zumal ihm sein Entlassbrief durchaus digital zur Verfügung steht? Warum einen Medienbruch einkalkulieren, wo man ihn von
vornherein vermeiden kann? Es darf
aus unserer Sicht kein Zweifel daran
bestehen, dass für eine sektorenübergreifende, durchgehende medizinische Versorgung die Verfügbarkeit der
notwendigen Daten Grundvoraussetzung ist. Und dafür ist die elektronische Patientenakte gepaart mit dem
Prinzip der Freiwilligkeit das einzige
probate Mittel.
Ein weiterer Kernpunkt des Gesetzes
behandelt die Telematikinfrastruktur.
Der bvitg unterstützt hier natürlich
das Vorhaben, die TI als zentrale Infrastruktur für eine sichere Kommunikation im Gesundheitswesen zu etablieren. Ebenso ist eine Förderung der
Nutzung von Anwendungen wie dem
elektronischen Arztbrief durch finanzielle Anreize grundsätzlich positiv zu
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bewerten. Solange die TI aber noch
nicht funktionsfähig ist, befürchten
wir durch die aktuelle Ausgestaltung
des Anreizsystems einen unerwünschten flächendeckenden Aufbau sektoraler Parallel- und Konkurrenznetze.
Daneben sehen wir auch bei der
Einführung und Umsetzung des
Interoperabilitätsverzeichnisses
Änderungsbedarf. Hier fehlen uns
noch definierte Strukturen für einen
geordneten und verbindlichen Prozess, der darüber entscheidet, welche
Standards für welche Anwendungen
sinnvoll sind. Vorschläge dazu liegen
bereits vor, doch die Ergebnisse einer
Planungsstudie zur Herstellung von
Interoperabilität des Bundesgesundheitsministeriums, an der sich alle
relevanten Organisationen beteiligt
haben, blieben im Gesetzesentwurf
nahezu unberücksichtigt. Hier vergibt
der Gesetzgeber die Chance, eine
allgemein akzeptierte Lösung umzusetzen.
Mit Sorge sehen wir auch, dass die
gematik mit weitreichenden Kompetenzen ausgestattet werden soll, ohne
darauf zu achten, dass ihre unabhängige Handlungsfähigkeit sichergestellt ist. Das muss kritisch hinterfragt
werden. Genauso wie Maßnahmen,
die die Förderung der Telematikinfrastruktur oder auch die Definition von
Schnittstellen durch die KBV, KZBV
und der DKG betreffen.
Die komplette Stellungnahme des
Verbandes finden Sie auf der Homepage des bvitg (www.bvitg.de/
positionspapier.html). Sie wurde
dem zuständigen Abteilungsleiter
im Gesundheitsministerium am
15. Februar 2015 übergeben.
Matthias Meierhofer übergibt als Vorstandvorsitzender des bvitg die Stellungnahme des Verbands
zum Referentenentwurf an den Abteilungsleiter im Gesundheitsministerium Oliver Schenk (l.).
Veranstaltu ngen
Veranstaltungen
Die MEIERHOFER-Unternehmensgruppe ist auf
vielen Messen und Kongressen aktiv dabei.
Wir freuen uns darauf, Sie persönlich kennenzulernen. Treffen Sie uns demnächst auf folgenden
Veranstaltungen:
Career Day
5. Mai 2015
Biel
KH-IT Frühjahrstagung
6. – 7. Mai 2015
Nürnberg
Österreichischer Kongress
für Krankenhausmanagement
11. – 13. Mai 2015
Wien
OP-Management- Kongress
15. – 16. Mai 2015
Bremen
eHealth Summit Austria
18. – 19. Juni 2015
Wien
Forum Spital
10. – 11. Juni 2015
Vösendorf
Swiss eHealth Summit
14. – 15. September 2015
Bern
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