MCC.aktuell Ausgabe 01/2015 I n f o r m at i o n e n d e r M e i e r h o f e r U n t e r n e h m e n s g r u p p e MEIERHOFER erweitert Produktportfolio PDMS für die intensivmedizinische Versorgung conhIT 2015 Eine Frage der Einschätzung Manchester-Triage mit MCC im Klinikum Aschaffenburg Der bvitg e.V. zum geplanten e-Health Gesetz Seite 9 Seite 12 – 13 Seite 18 Neue Plattform MCC.2015 und PDMS PREDEC® vorgestellt Stellungnahme I NHALT Editorial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 MAGAZIN Gesundheitsfachkräfte dringend gesucht.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 e-Health-Gesetz: Entwurf vorgelegt.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Alles digital im Staate Dänemark.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 THEMA MEIERHOFER erweitert Produktportfolio um PDMS für Intensivmedizin. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Software Standards für die Beschaffung medizinischer Produkte.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Medizinische Dokumentation und Abrechnung aus einer Hand.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 MCC.RIS in .NET. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Zeitersparnis durch elektronische Pflegedokumentation.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 MEIERHOFER stellt neue Plattform MCC 2015 und PDMS PREDEC® vor. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 Wie weit ist eine Automatisierung des Medikationsprozesses möglich und sinnvoll? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Tipps & Tricks für MCC Gewusst wie – Kleine Arbeitshilfen erleichtern die Anwendung von MCC. . . . . . . . . . . . . . . . . 11 Von unseren Kunden Manchester-Triage mit MCC – Eine Frage der Einschätzung.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Isala-Kliniken setzen auf eine extravagante Architektur und MCC im OP.. . . . . . . . 14 Wir bei MEIERHOFER Mittelstand als Stabilitätsfaktor – „Gesundheits-IT ist unser Kerngeschäft“.. . . . . . . . . . . 15 Ein Biologe im Ökosystem MEIERHOFER.. . . . . . . . . . . 16 MCC und die ISO 25000.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 Auf ein Wort vor Ort. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 Teammeeting.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 Das e-Health-Gesetz aus Sicht des bvitg.. . . . . . . . . . . 18 Veranstaltungen .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 2 Editor ial Editorial Einstieg in Medizintechnik Liebe Leserinnen und Leser, Matthias Meierhofer Vorstandvorsitzender MEIERHOFER AG wie passt das Leipziger Allerlei zur Münchner Weißwurst? Geradezu vorzüglich: Da trifft Gemüse auf Wurst, knackig-frisch auf mild-würzig und bunt auf beige – die perfekte Ergänzung! Genau wie unsere Beteiligung an der Löser Medizintechnik GmbH: Hier trifft Medizintechnik auf Medizin-IT und KIS auf Speziallösung, um sich zu einer ganzheitlichen Lösung zu vereinen. Mit diesem Schritt wagen wir nun – nach einer Kooperation mit Richard Wolf Endoskope und einem medizintechnischen Integrationsprojekt am Universitären Herzzentrum Hamburg - endgültig den Einstieg in die Medizintechnik. Erstmalig nehmen wir kein reines Softwareprodukt in unser Portfolio auf, sondern ein MPG-zertifiziertes Gesamtpaket. Die PREDEC®-Lösungen von Löser ergänzen unsere Lösungen neben der Medizintechnik aber auch um ein weiteres Spezialgebiet: die intensivmedizinische Versorgung. Von der Intensivstation über die IMC bis hin zur Notfallversorgung oder Anästhesieüberwachung im OP, die Patientendatenmanagementsysteme der PREDEC®Produktgruppe werden überall dort eingesetzt, wo sichere und verlässliche Informationen für eine optimale Patientenversorgung gefordert sind. Das hoch innovative Produkt, für das die Firma neun Patente hält, wurde für den Anwender optimiert. Das zeigt sich nicht nur bei der Umsetzung der Alarmierung oder der Darstellung der Mikrobiologie, sondern auch an der touchfähigen, webbasierten Bedienoberfläche. Lesen Sie auf den Seiten 6/7 mehr zu den Systemen von Löser und besuchen Sie uns auf der conhIT, um sich einen eigenen Eindruck von den Produkten zu verschaffen – und natürlich, um das Leipziger Allerlei an Münchner Weißwürsten zu probieren. Bis bald, Ihr Matthias Meierhofer 3 MAGAZI N Demografischer Wandel e-Health-Gesetz: Die Nachfrage nach Fachkräften in Gesundheitsberufen hat im letzten Jahr stark angezogen. Das zeigen die aktuellen Ergebnisse des Stepstone-Fachkräfteindex. Demnach ist die Zahl der Stellenausschreibungen für Pflegepersonal im Vergleich zum Januar 2014 um 58 Prozent gestiegen, die für Ärzte um 27 Prozent. Die Zahlen legen nahe, dass medizinische und therapeutische Einrichtungen gleich doppelt vom demografischen Wandel betroffen sind – die Anzahl der Patienten steigt, zeitgleich werden die verfügbaren Fachkräfte rar. Der Stepstone-Fachkräfteindex basiert auf der Auswertung der Stellenausschreibungen auf allen relevanten Online- und Print-Plattformen seit 2013. Anfang des Jahres hat das Gesundheitsministerium den Referentenentwurf für das sogenannte e-HealthGesetz (Gesetz für sichere digitale Kommunikation und Anwendungen im Gesundheitswesen) vorgelegt. Erstmals sieht der Gesetzgeber darin nicht nur konkrete Fristen für die Vernetzung und für elektronische Anwendungen vor, sondern auch Anreize und Sanktionen, wenn Zeitpläne nicht eingehalten werden. Gesundheitsfachkräfte dringend gesucht Entwurf vorgelegt Lesen Sie auch den Kommentar des Bundesverbandes Gesundheits-IT – bvitg e.V. – auf Seite 18. 4 MAGAZI N Kein Problem mit Transparenz Alles digital im Staate Dänemark Die langwierige Diskussion um die elektronische Gesundheitskarte in Deutschland kann in Dänemark sicher niemand verstehen. Bereits seit 1977 werden hier alle Krankenhaus- aufenthalte mit einigen Basisinformationen elektronisch registriert und die Kliniken und Arztpraxen arbeiten schon lange mit elektronischen Akten. Doch auch das 5,5 Millionen Einwohner große Land hatte Probleme mit IT-Insellösungen und Spezialsystemen, die nicht miteinander „sprachen“. Dies zu ändern versucht man seit 2003 mit dem zentralen Gesundheitsportal sundhed.dk. Das Besondere daran: Im Mittelpunkt steht der Patient. Denn über die Plattform können Patienten nicht nur organisatorische Dinge wie Terminabstimmungen, Erneuerungen von Rezepten erledigen oder Fragen zu ihrer Gesundheit per E-Mail loswerden. Da sunhed.dk die Daten aller Apotheken sowie der meisten Kliniken und Arztpraxen des Landes sammelt, können Ärzte und auch der Patient selber darüber ihre gesamte Krankengeschichte der letzten Jahre mit allen Operationen, Diagnosen, Medikationen und Laborergebnissen einsehen. Mehr Transparenz ist fast nicht möglich. Freilich gibt es auch im Staate Dänemark kritische Stimmen. Datenschutzrisiken und der Eingriff in die medizinische Datenhoheit werden auch hier diskutiert. So haben Ärzte die Möglichkeit zu entscheiden, in welchem Umfang sie die Daten ins Portal stellen. Skeptiker beschränken sich auf Kurzzusammenfassungen oder Stichworte. Dennoch: Es sind vor allem die Patienten, die die Plattform nutzen. Und deshalb ist das gesamte Potenzial von sundhed.dk sicher noch nicht ausgeschöpft. Diskutiert wird z. B. die Einbeziehung von Daten, die der Patient selbst erhebt, etwa seine Herzfrequenz oder die Blutzuckerwerte eines Diabetikers. Grenzen gibt es keine – und in Dänemark schon gar nicht. Matthias Meierhofer ist seit Oktober 2014 Botschafter für das dänische Gesundheitswesen. Neben elf anderen internationalen Gesundheitsexperten aus Deutsch- land, Großbritannien und den USA wurde Matthias Meierhofer in Kopen- hagen von Ihrer Königlichen Hoheit Kronprinzessin Mary von Dänemark in diese Funktion berufen. Die dänische Kronprinzessin ist Schirmherrin des Verbandes „Healthcare Denmark“, einem Public-Private-Partnership, welches im Auftrag des Landes Dänemark Know-how bündelt und über die allgemeine Innovationskraft des dänischen Gesundheitswesens informiert. 5 THEMA Strategische Übernahme MEIERHOFER erweitert Produktportfolio um PDMS für die intensivmedizinische Versorgung Seit 16. März 2015 ist die Löser Medizintechnik GmbH aus Leipzig Teil der MEIERHOFER- Unternehmensgruppe. Das Unternehmen ist seit neun Jahren mit den Patientendaten- managementsystemen (PDMS) aus der PREDEC®-Produktfamilie erfolgreich im Markt für intensivmedizinische IT-Lösungen. Die PREDEC®-Systemgruppe umfasst sowohl Software als auch Hardware und ist MPG-zertifiziert. MEIERHOFER baut mit dieser strategischen Übernahme sein Produktportfolio um eine weitere Speziallösung aus. „Die hohe Innovationskraft sowie die ausgezeichnete Usability der PREDEC®-Module passen sehr gut zu den hohen Qualitätsstandards, die wir an unsere eigene Software MCC stellen“, sagt Matthias Meierhofer, Vorstandsvorsitzender der MEIERHOFER AG. „Mit der Übernahme erweitern wir nicht nur unsere Produktpalette um einen wichtigen Baustein der ITunterstützten medizinischen Versor6 gung, sondern stärken auch unsere Präsenz im deutschsprachigen Markt. Zusammen mit den Mitarbeitern der Löser Medizintechnik GmbH werden wir am Standort Leipzig zukünftig weiter an der Entwicklung innovativer IT-Produkte arbeiten.“ Als mittelständisches Unternehmen steht die MEIERHOFER AG seit über 25 Jahren als zuverlässiger Partner für medizinische und pflegerische Kompetenz. Die Aufnahme der PREDEC®-Module in die MEIERHOFERProduktpalette erweitert diese Kompetenz um das intensivmedizinische Fachgebiet. PREDEC®-Anwender profitieren damit sowohl von der langjährigen Erfahrung als auch von dem gesamtklinischen Prozesswissen und Produktangebot eines führenden Healthcare-IT-Anbieters im D-A-CHMarkt. Jede Minute zählt: ein PDMS für die Intensivstation Auf der Intensivstation eines Krankenhauses ist Zeit ein wertvolles Gut. Hier THEMA entscheiden oft wenige Minuten über Leben und Tod, alles muss sehr schnell gehen. Ärzte sehen die Patienten meist nur kurz und benötigen daher einen raschen, aussagekräftigen Überblick über die wichtigsten medizinischen Parameter. Das Pflegepersonal ist wiederum intensiv mit dem Patienten beschäftigt und generiert einen hohen Pflegeaufwand. Dabei kommen die aufwändige Dokumentationsarbeit und andere administrative Aufgaben häufig zu kurz. Doch gerade im intensivmedizinischen Bereich kosten nicht dokumentierte Leistungen, die deshalb nicht zur Abrechnung gelangen, besonders viel. Übersichtlich und bedienfreundlich Ein Patientendatenmanagementsystem (PDMS), das hier zum Einsatz kommt, muss besonders intuitiv bedienbar, extrem übersichtlich, aufs Wesentliche reduziert und gleichzeitig allumfassend sein, damit nichts übersehen oder vergessen wird. Dieser Aufgabe nimmt sich seit neun Jahren die Löser Medizintechnik GmbH mit ihrer Produktreihe PREDEC® an, welche seit März 2015 zur MEIERHOFER-Unternehmensgruppe gehört. Und das mit großem Erfolg: Kunden schätzen an dem webbasierten PDMS vor allem seine hohe Usability und Praxistauglichkeit. Das System ist touchfähig und bietet einen vollständigen, elektronischen Wachbogen, der die Papierdokumentation überflüssig macht. Pflege- und Medikationsplanung sowie medizinische Anordnungen können einfach hinterlegt werden. Die automatische Datenübernahme sowie die Bilanzierungsfunktion sparen wertvolle Zeit. Einzigartig an dem System ist die organbezogene Darstellung von Messwerten. Direkt am Bett werden alle wichtigen Parameter aus den unterschiedlichsten Medizingeräten und dem Labor in definierten Zusammenhängen sichtbar. Dabei sammelt PREDEC® alle Messwerte über die gesamte Liegezeit des Patienten und stellt diese übersichtlich als Trend dar. Ein halbautomatisches Scoring und die vollständige Erfassung und Auswertung von z. B. Beatmungszeiten und Medikamentengaben erleichtern zudem die Abrechnung der Patientenbehandlung. Kunden, die PREDEC® einsetzen, konnten ihren Dokumentationsaufwand nachweislich deutlich reduzieren. Gesunken ist auch die Reklamationsquote durch den MDK dank sauber und vollständig dokumentierter Leistungen. Komplikationsvermeidung: eine wirtschaftliche und ethische Aufgabe Doch PREDEC® kann viel mehr: So gibt es beispielsweise ein spezielles Modul zur Komplikationsvermeidung auf der Intensivstation. Damit können Beschwerden wie Sepsis, Pneumonie und akute Niereninsuffizienz, die aufgrund einer uncharakteristischen Symptomatik häufig zu spät erkannt werden, von vornherein im Blick behalten werden. PREDEC® unterstützt dabei in zweierlei Hinsicht: Es wird ein Alarm ausgelöst, wenn sich bestimmte, für die Krankheit typische Parameter wie z. B. die Herzfrequenz verändern, und es werden sofort Handlungsempfehlungen gemäß der geltenden Leitlinien direkt ans Krankenbett geliefert. Die Software ist nach MPG zertifiziert und wird regelmäßig überprüft. Ein hochkarätig besetzter medizinischer Beirat prüft darüber hinaus regelmäßig, ob die Funktionen für den tatsächlichen Alltag auf der Intensivstation geeignet sind. Schnell informiert Automatische Datenübernahme Multiresistenzen verhindern Die Patientenübersichtsseite liefert einen raschen Überblick über die wichtigsten medizinischen Daten zum Patienten. Der elektronische Abrechnungsbogen generiert sich aus bereits dokumentierten Daten und ist minutenschnell erledigt. Ärzte und Pflege erhalten einen Überblick über alle mikrobiologischen Befunde des Krankenhauses. 7 Softwar e Forschungsprojekt Standards für die Beschaffung medizinischer Produkte MEIERHOFER unterstützt das neue Forschungsprojekt „Standards zur Unterstützung von e-Commerce im Gesundheitswesen“, das durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWI) gefördert wird. Die Leitung des seit 2012 laufenden Projekts liegt bei Prof. Dr. Sylvia Thun, Professorin für Informations- und Kommunikationstechnologie im Gesundheitswesen an der Hochschule Niederrhein in Krefeld. Hintergrund ist, dass der Einsatz von e-Commerce-Lösungen, beispielsweise zur Beschaffung von medizinischen Produkten im Krankenhaus, häufig durch den Mangel an einheitlichen Vorgaben beschränkt wird. Ein zentrales Projektziel war die Einrichtung eines Democenters, in dem sich interessierte Unternehmen mit dem Informationssystem eines Krankenhauses vernetzen und so die Funktionalität und den Nutzen vernetzter elektronischer Workflows testen können. MCC ist dort das Krankenhausinformationssystem, das die medizinischen Behandlungsprozesse abbildet. Im Dezember 2014 konnten die ersten Anwendungsfälle erfolgreich getestet und Vertretern des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie vorgestellt werden. Stationäre Abrechnung mit MCC Medizinische Dokumentation und Abrechnung aus einer Hand Kleine und mittelgroße Krankenhäuser haben ab sofort die Möglichkeit, Leistungen, die im Rahmen stationärer Aufenthalte erbracht wurden, in MCC abzurechnen. Die stationäre Abrechnung ist vollständig in MCC integriert und ermöglicht den Häusern die medizinische Dokumentation und die Abrechnung aus einer Hand. Anwender wie zum Beispiel die AirportClinic München wissen die Vorteile zu schätzen: Sie sparen Zeit, Kosten und Schulungsaufwand, da alle Daten in einem System zusammenlaufen. Der Prozess des Patientenmanagements wird deutlich effizienter und reibungsloser. 8 Radiologie MCC.RIS in .NET MCC.RIS steht jetzt vollumfänglich in .NET zur Verfügung. Damit ist es noch einfacher zu bedienen, übersichtlicher und erlaubt den Zugriff auf die gesamte elektronische Patientenakte. Mit verbesserten Tools wie den neuen flexiblen Arbeits- und Suchlisten können Ärzte sich beispielsweise ihre Patientenlisten genau so sortieren, filtern und gruppieren, wie sie es brauchen. Als zentrales System für die Auftragserfassung, Patientenverwaltung und das Untersuchungsmanagement sorgt MCC.RIS für einen reibungslosen Workflow in der Radiologie. Die Software lässt sich in die komplette radiologische Systemlandschaft integrieren. Softwar e Masterarbeit Zeitersparnis durch elektronische Pflegedokumentation In Kooperation mit der MEIERHOFER AG verfasste Carmen Michalski, Absolventin des Masterstudienganges „Medical Process Management“ an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, ihre Masterarbeit unter dem Titel „Elektronische Dokumentation in der Pflege – die Bedeutung von Softwarelösungen auf dem Weg zu effizienten Prozessen“. Dabei untersuchte Carmen Michalski zunächst Aspekte wie den zeitlichen Aufwand der Dokumentation von Pflegeanamnese und Verlaufsbericht. In einem zweiten Schritt verglich sie die jeweils für die papierbasierte und die elektronische Dokumentation erhobenen Daten miteinander. Zudem interviewte sie die von einer Umstellung betroffenen Anwender und arbeitete weitere Beobachtungen ein. Besonders erwähnenswert sind die Wegzeiten, die mit der Umstellung auf die elektronische Dokumentation deutlich abnahmen. Anhand der untersuchten Gesichtspunkte kam Carmen Michalski zu dem Ergebnis, dass die elektronische Pflegedokumentation eine Verbesserung gegenüber der konventionellen Dokumentation darstellt, auch wenn die für den Wechsel benötigten Ressourcen nicht vernachlässigbar sind. conhIT 2015 MEIERHOFER stellt neue Plattform MCC 2015 und PDMS PREDEC® vor Schneller und einfacher arbeiten mit MCC. Unter diesem Motto steht die neue Produktplattform MCC 2015, die MEIERHOFER auf der diesjährigen conhIT präsentiert. Der Schwerpunkt lag auf der Entwicklung von prozessorientierten Features, die Ärzte und Pflegekräfte bei ihren administrativen Aufgaben unterstützen. Daneben bringen technologische Erweiterungen einen deutlichen Zuwachs an Performance und Usability. Plattform-Neuerungen finden sich in allen MCC-Produkten, die am MEIERHOFER-Stand erstmalig in Themenecken präsentiert werden. Besucher können sich wahlweise einen Eindruck vom kompletten KIS, von der OP-Managementlösung, der Pflege- und Medikationssoftware sowie von den Fachbereichslösungen für die Kardiologie und Psychiatrie verschaffen. Ein weiteres Highlight ist das neu zum MEIERHOFERProduktportfolio hinzugekommene modulare, webbasierte PDMS PREDEC® der Firma Löser. Das Team der MEIERHOFER AG erwartet Sie in Halle 1.2 an Stand B-102! Zudem möchten wir Ihnen den conhIT-Kongress ans Herz legen und dabei besonders auf folgende Veranstaltung hinweisen: Session 4 „Steigerung der Effizienz durch IT-Prozessunterstützung“ mit den Vorträgen: • „CDSS, CPOE, Closed-loop medication: Wie weit ist eine Automatisierung des Medikationsprozesses möglich und sinnvoll?“ (Dr. Andreas Balser) • „Die Einführung eines zentralen Arbeitsplatzsystems im Universitären Herzzentrum Hamburg“ (Uwe Kohlstädt) 14. April 2015, Saal 1, Beginn: 11.30 Uhr 9 Softwar e CDSS, CPOE, Closed-loop medication Wie weit ist eine Automatisierung des Medikationsprozesses möglich und sinnvoll? Die Medikation zählt zu den komplexesten und fehleranfälligsten Prozessen im medizinischen Behandlungsverlauf. Fehler, die hier passieren, gefährden die Gesundheit und unter Umständen sogar das Leben des Patienten. Für die Klinik bedeuten diese Fehler neben hohen und unberechenbaren Kosten einen enormen Reputationsverlust. Der Prozess hat ein großes Automatisierungspotential, welches zunehmend erschlossen wird. Kliniken, die moderne IT-Lösungen einsetzen, sparen erwiesenermaßen nicht nur Kosten, sondern gewinnen vor allem eines: die Sicherheit ihrer Patienten. Fehlerquellen beseitigen Ein Schwachpunkt ist zweifelsohne die verbale und schriftliche Kommunikation an den Schnittstellen des Behandlungsprozesses, zum Beispiel zwischen Ärzten, Pflegepersonal und Labor oder auch bei Schichtwechseln. Hier kommt es zu Übertragungsfehlern durch unleserliche Handschriften oder auch zu Sound-alike-Fehlern bei Medikamenten, die in der Hektik auf Zuruf angeordnet werden. Alles Fehlerquellen, die mit einer elektronischen Dokumentation und Verord- nung einfach zu verhindern sind. Sogenannte CPOE-Systeme reduzieren das Risiko von fehlerhaften Arzneimittelverordnungen auf ein Minimum. Genauso schwerwiegend sind Fehler, die die Dispensierung und Gabe betreffen. Ein zu hoch dosiertes Medikament, ein falsches Vergabeintervall oder die Zuordnung des Arzneimittels zum falschen Patienten können fatale Folgen haben und passieren schneller als man denkt. An diversen Stellen des Medikationsprozesses können Identifikationsmechanismen über Barcode, RFID und automatische Dispenser dabei helfen, dass genau die Tablette beim Patienten ankommt, die er braucht. Noch einen Schritt weiter gehen die sogenannten CDSS – clinical decision support systems – die die Medikation automatisch auf mögliche Neben- und Wechselwirkungen oder Kontraindikationen überprüfen. Mediziner, die einmal mit CDSS gearbeitet haben, wollen dieses Back-up im hektischen Klinikalltag meist nicht mehr missen. Investition in Patientenversorgung Neben all diesen Vorteilen ist aber auch klar: Wenn Kliniken in IT in- vestieren, interessieren sie auch wirtschaftliche Effekte. Wir haben anhand zweier Beispielrechnungen und unter Einbeziehung wissenschaftlicher Erkenntnisse ermittelt, dass eine Klinik mit 1000 Betten und 45.000 Fällen pro anno insgesamt 164 Arbeitstage und 3,5 Mio. Euro Behandlungskosten im Jahr sparen kann – allein durch digitale Verordnungstools. Dies sind natürlich nur exemplarische Zahlen, sie zeigen aber, dass sich digitale Medikationslösungen auch kaufmännisch lohnen. Als Treiber für Digitalisierung reichen sie allein freilich nicht. Im Vordergrund steht der unmittelbare Mehrwert: die Investition in die Patientenversorgung. Die Zeit, die Ärzte und Pflegekräfte bei administrativen Aufgaben sparen, können sie gewinnbringend in die Betreuung ihrer Patienten investieren. Mehr zum Thema: Vortrag von Dr. Andreas Balser, Leiter Produktentwicklung bei MEIERHOFER, in der Session „Steigerung der Effizienz durch IT-Prozessunterstützung“, conhIT-Kongress, Berlin, 14.4.2015, ab 11.30 Uhr. Alltag mit Folgen bst.“ Du nicht schrei „Ich lese, was ich „Ich gebe, was t.“ Du nicht meins „Ich höre, was 10 nicht merke.“ Ti pps & Tr ic ks fü r MCC Tipps & Tricks für MCC Gewusst wie: Kleine Arbeitshilfen erleichtern die Anwendung von MCC Manchmal sind es die kleinen Dinge, die eine große Wirkung erzielen. Bei einem KIS, das unzählige Einzelfunktionen umfasst, gilt das in besonderem Maße. Dabei bringt es die tägliche Routine leider immer wieder mit sich, dass neben den großen Lösungen und Anwendungsszenarien die äußerst nützlichen Kleinigkeiten in Vergessenheit geraten. Um dem Abhilfe zu schaffen, stellt diese Rubrik solche MCC-Features kurz vor.* Kontextübernahme mit Drag-and-Drop von einem zum anderen Reiter Ein Patientenkontext kann via Drag-and-Drop auf einen anderen geöffneten Reiter im Arbeitsplatz übernommen werden. So ist das Navigieren eines Patienten durch MCC schnell möglich, ohne dass die Run Units immer wieder neu gestartet werden müssen. Ein- und Ausblenden der Navigationsleiste – Overlap Die Navigationsleiste links in MCC kann stetig aus- bzw. eingeblendet werden. Für eine schnelle Einsicht steht die Funktion des Überlappens zur Verfügung. Wenn Sie direkt die linke Spalte anklicken, öffnet sich die Navigationsleiste und legt sich über den MCC-Arbeitsplatz. Wird im MCCArbeitsplatz weitergearbeitet, so schließt sich die überlappende Navigationsleiste wieder und die große Ansicht des Arbeitsplatzes besteht weiterhin. Schließen der einzelnen Reiter über das „x“ Geöffnete Reiter im MCC-Arbeitsplatz können über das „x“ direkt geschlossen werden, ohne dass der Reiter aktiv sein muss. Dies ermöglicht eine rasche Organisation im Arbeitsplatz und ein zügiges Arbeiten. * Die hier vorgestellten Features stehen mit MCC 2015 zur Verfügung 11 Von u nser en Ku n den Manchester-Triage mit MCC Eine Frage der Einschätzung Montagvormittag in der ZNA des Klinikums Aschaffenburg: Die junge Frau lehnt erschöpft den Kopf an die Schulter ihres Mannes. „Ein Gallenproblem, die Laborwerte waren schlecht.“ Eine Patientin, eingewiesen vom Hausarzt mit Verdacht auf Herzinfarkt. Ein junger Mann mit starkem Bauchweh, Verdacht auf Blinddarmentzündung. Ein Arbeiter leidet unter plötzlichen Rückenschmerzen. Angekündigt ist der Rettungswagen mit einer älteren Dame, vielleicht ein Schlaganfall. Wen sollten die Ärzte zuerst versorgen? Nicht die Reihenfolge des Ankommens, sondern die Dringlichkeit entscheidet. „Ersteinschätzung“ heißt die Methode, mit deren Hilfe bei hohem Patientenaufkommen festgelegt wird, welchen Patienten der Arzt zuerst sehen sollte. Akute Notfälle müssen identifiziert und umgehend versorgt werden. Weniger dringlich eingestufte Patienten warten, bis die Ärzte Zeit für sie haben. Die Einschätzung übernehmen Pflegekräfte, die angekommene Patienten sehr zügig befragen und in Dringlichkeitsstufen einordnen, nach dem System der Manchester-Triage. Entwickelt wurde die Methode der Risiko-Einschätzung, Triage genannt, um bei knappen Ressourcen im Krieg oder bei Katastrophen mög12 lichst viele Verwundete möglichst effektiv zu versorgen. Schneller einstufen mit MCC Mit der Manchester-Triage wenden heute die Notaufnahmen vieler Krankenhäuser eine modifizierte Triage-Form an. Dabei bleibt niemand unversorgt: Patienten werden in fünf Stufen eingeteilt, denen Maximalzeiten zugeordnet sind, unterhalb derer sie, ohne Schaden zu nehmen, warten können. Kriterien sind Lebensgefahr, etwa bei fehlender Atmung, Blutverlust, Bewusstlosigkeit und anderes. Seit Februar 2014 wird die Einstufung in Aschaffenburg Von u nser en Ku n den nicht mehr auf Papier vorgenommen, sondern läuft elektronisch im Krankenhausinformationssystem MCC der Firma MEIERHOFER. Damit wird es den Pflegekräften noch leichter gemacht, Notfälle schnell und sicher einzustufen. Das durch das Deutsche Netzwerk Ersteinschätzung (DNEE) zertifizierte IT-Modul umfasst 50 Krankheitsbilder und deren wesentliche Symptome, die fünf Prioritätsgruppen zugeordnet sind. Ärzte, Pflege und IT sind zufrieden Das Prinzip ist einfach: Das Manchester-Triage-Modul wird aus der elektronischen Ambulanzkarte in MCC aufgerufen. In vordefinierten Feldern werden nun spezielle und generelle Indikatoren angekreuzt und der Notfall ist innerhalb kürzester Zeit eingestuft. Auf dieser Grundlage berechnet MCC automatisch den Zeitraum, bis zu dem der Arztkontakt erfolgen muss. Die gesamte Triagierung dauert nicht länger als 30 Sekunden. Dr. Christian Pietsch, Chefarzt der Zentralen Notaufnahme, weiß um die Wichtigkeit des Systems: „Ohne Ersteinschätzung ist eine objektive Priorisierung der Behandlungsdringlichkeit insbesondere bei hohem Patientenaufkommen nahezu unmöglich.“ Und aus Sicht der IT-Abteilung? Stefan Xhonneux, verantwortlich für die MCC-Einführung, erklärt die Intention zur Entwicklung einer eigenen Oberfläche: „Aufgrund der flexiblen MCC-Architektur war es uns möglich, eine übersichtliche Arbeitsliste zu entwickeln, die die Bedürfnisse aller Berufsgruppen gleichermaßen abbildet.“ Übersichtliches Farbschema Im täglichen Betrieb der Notaufnahme kommt es vor allem auf schnelle Entscheidungen an. In MCC unterstützt deshalb ein übersichtliches Farbschema die Einstufung. Von Rot, gleich „sofort“ für eine akut lebensbedrohende Situation, über Orange (sehr dringend, maximal 10 Minuten), Gelb (dringend), Grün (normal) bis Blau (nicht dringend) reicht die Abstufung. Spätestens nach 120 Minuten sollte jeder Patient Kontakt zum Arzt haben, der dann Weiteres veranlasst. Der Farbcode wird den Patientendaten im PC nach der Einstufung automatisch zugeordnet. So ist an jedem Bildschirm der ZNA auf einen Blick zu erkennen, was dringend ist. Der Arzt greift über eine Arbeitsliste auf seine Patienten zu. Darin sind diese entsprechend ihrer Einstufung farblich gekennzeichnet. So hat er jederzeit alle Notfälle im Blick. Zu jedem Patienten sieht er die Zeit, die ihm bis zum vorgeschlagenen Behandlungsbeginn bleibt. Mit Klick auf den Fall öffnet er die Patientenakte und dokumentiert seine Behandlung. Klemens Behl, Leiter der IT-Abteilung, zieht ein rundum positives Fazit und sieht seine Abteilung für künftige Projekte gut gerüstet: „Abschließend ist festzustellen, dass die IT-Einführung in Zusammenarbeit aller Beteiligten sehr gut verlaufen ist. Auch die datenschutzrechtlichen Belange wurden berücksichtigt. Aus den positiven Erfahrungen in der ZNA haben wir auch bereits Synergieeffekte zu anderen Ambulanzen und Stationen gezogen. Die Arbeitsliste hat in abgewandelter Form schon Einzug in die Kinder- und Jugendpsychiatrie gehalten und unterstützt dort die nahezu papierlose Dokumentation.“ Aber zurück zum Montagvormittag in Aschaffenburg. Gerade an Tagen wie diesen, wenn die Notaufnahme voll besetzt ist, hilft die Risikoeinschätzung, den Überblick zu bewahren. Eine halbe Stunde später sind, bis auf die Gallen-Patientin, alle in die Behandlungszimmer gebeten, Untersuchungen laufen, ein Patient ist bereits im OP. Im Wartebereich sitzen die Angehörigen. Und neue Patienten treffen ein. 13 Von u nser en Ku n den Schiefe Wände – straffe Prozesse Isala-Kliniken setzen auf eine extravagante Architektur und MCC im OP Im Zuge der Implementierung von MCC in einigen Kliniken der Hirslanden-Gruppe in der Westschweiz lernt MCC gerade Französisch. Holländisch kann es indes schon lange. Die Isala-Kliniken in Zwolle betreiben ihr OP-Management seit 2005 mit MCC.OP. In über 20 OP-Sälen wird das System dort intensiv genutzt. Die Klinik ist eines der modernsten Häuser des Landes – und das nicht nur im architektonischen Bereich. Vor etwa einem Jahr wurden die bislang zwei Kliniken in einem modernen Neubau zusammengelegt, in dem es sehr viel Grün, dafür aber keinen einzigen rechten Winkel gibt. Auch bei der Gestaltung ihrer Prozesse sind die Zwoller einen Schritt voraus – ganz im Sinne der Patienten. Diese finden gleich im Eingangsbereich Check-in-Terminals wie am Flughafen, an denen sie sich mit ihrem Reisepass oder Führerschein anmelden können. Dort erhalten sie die Information, wo sie als Nächstes hingehen müssen. Mit einem Barcode ausgestattet, findet der Patient sich dann z. B. in der Funktionsstelle ein, wo er einen weiteren Check-inTerminal vorfindet. Sobald er seinen Barcode dort scannt, weiß die Funktionsstelle, dass er eingetroffen ist. Da darf ein hochmoderner OP-Bereich natürlich nicht fehlen: Neben Operationen mit dem Da-Vinci-Roboter ist auch hier die Organisation selbstverständlich vollkommen digital und 14 sehr übersichtlich. Termine werden beispielsweise auf einer digitalen OP-Tafel angezeigt und können per Touchscreen bearbeitet werden. Wi r b ei MEI ERHOFER Mittelstand als Stabilitätsfaktor „Gesundheits-IT ist unser Kerngeschäft“ Im Jahr 2014 gab es im Markt für Krankenhaus-IT einige Erschütterungen, die vor allem Kunden größerer Konzerne zu spüren bekamen. Matthias Meierhofer, Vorstandsvorsitzender und Gründer der MEIERHOFER AG, sieht viele Vorteile für Kliniken, die bei ihrer IT-Infrastruktur auf eigentümergeführte, mittelständische Unternehmen vertrauen. Was spricht für ein eigentümergeführtes Unternehmen als Partner für die Krankenhaus-IT? Auf Unternehmensebene ist der Vorteil ganz klar die höhere Stabilität. Wer als Klinikum ein neues KIS einführt, legt sich damit auf Jahre fest. Konzerne, die den Shareholder Value im Auge haben müssen, denken oft nicht in so langen Zeiträumen. Ein Unternehmen wie die MEIERHOFER AG, für die Gesundheits-IT das Kerngeschäft ist, kann nicht einfach den Markt wechseln, wenn der Return on Investment nicht stimmt. Wir bleiben am Ball, und das bedeutet Stabilität und Berechenbarkeit. Verfügen internationale Konzerne nicht über mehr Mittel für innovative Entwicklungen? Das ist dann die zweite Ebene, die Produktebene. Natürlich können Konzerne eher als Mittelständler riesige Investitionsprogramme stemmen. Die Frage ist, wie viel davon beim Kunden in Deutschland, Österreich oder der Schweiz ankommt. Von einem teuren Entwicklungsprogramm, für das an anderen Stellen gespart wird und das dann bei einem Eigentümerwechsel wieder in Frage gestellt wird, hat der Kunde wenig. Das ist bei Mittelständlern anders. Wir investieren seit Langem jedes Jahr mehrere Millionen Euro in die kontinuierliche Weiterentwicklung bestehender Produkte. Dabei kümmern wir uns auch um Themen, bei denen nicht sofort Gewinne abfallen. Die E-Medikation und der Pflegeprozess sind dafür zwei Beispiele. Wir sind überzeugt davon, dass das wichtige strategische Säulen sind, und deswegen entwickeln und investieren wir weiter in diese Themen, auch wenn es sich nicht unmittelbar finanziell auszahlt. Als Mittelständler geht das. Die Anforderungen an KrankenhausIT-Lösungen werden komplexer. Wie können eigentümergeführte Unternehmen bei Themen wie Security oder Cloud-Diensten am Puls der Zeit bleiben? Die Argumentation, dass komplexere IT-Anforderungen nur von Konzernen bewältigt werden könnten, kommt alle paar Jahre wieder hoch. Bisher hat sich das nicht bewahrheitet. Ich persönlich glaube nicht, dass die Ge-sundheits-IT so kompliziert ist, dass sie nur über Konzerne abgewickelt werden kann, zumindest nicht, solange diejenigen, die die Technologie nutzen, quasi selbst Mittelständler sind. Das mag bei Klinikketten oder großen Universitätskliniken anders sein. Im Übrigen gibt es ja auch die Möglichkeit, Kooperationen mit spezialisierten Anbietern einzugehen. So haben wir mit der RZV GmbH beispielsweise schon seit Jahren einen Kooperationspartner, der sich auf IT-Dienstleistungen im SAP-Umfeld spezialisiert hat. Das ist eine Kooperation auf Augenhöhe. Wir hängen nicht am Rockzipfel eines Konzerns. Entsprechend kundenfreundlich sind die Lösungen, die dabei herauskommen. Ist die Zufriedenheit bei den Kunden eigentümergeführter Unternehmen höher? Ich würde es andersherum ausdrücken: Als eigentümergeführtes Unternehmen können wir die Kundenzufriedenheit zum obersten strategischen Ziel machen. Das kommt für uns vor Ertrag und Wachstum, und es zieht sich durch die ganze Unternehmensstrategie. Wir sorgen für einheitliche und konstante Ansprechpartner. Wir bringen unsere Entwickler in engen Kontakt mit den Anwendern, um deren Bedürfnisse optimal zu erkennen. Wir evaluieren ständig unsere Produkte. Das alles erhöht mittelfristig die Kundenzufriedenheit und sorgt für bessere, nutzerfreundliche Lösungen. 15 Wi r b ei MEI ERHOFER Von der Kieselalge zum KIS Ein Biologe im Ökosystem MEIERHOFER beim Kunden ankommt, wie dieser es wünscht. Und nach zehn Jahren bei MEIERHOFER kennt kaum jemand das System so gut wie Frank-Martin Goos. Vielen Kunden ist Dr. Frank-Martin Goos sicherlich bekannt als das Gesicht der MCC-Adminschulung. Diese leitet er bereits seit vielen Jahren und hat nach wie vor Spaß daran, Anwender mit unterschiedlichstem Vorwissen fit für MCC zu machen. Die meiste Zeit aber kümmert er sich in seiner Hauptaufgabe als Customizer darum, dass MCC genau so Als promovierter Biologe mit einer Doktorarbeit über Kieselalgen war der Berufsweg in die Medizin-IT nicht unbedingt vorgezeichnet. So ganz unvorhergesehen war er aber doch nicht. Denn schon während des Studiums interessierte sich Goos auch sehr für IT und baute Accessdatenbanken, die er als universelles Tool später sogar an das Wasserwirtschaftsamt verkaufte. Zu MEIERHOFER kam er mit der Übernahme der GE Healthcare-ITSparte im Jahr 2005. Den Übergang vom Konzern in das mittelständische Unternehmen hat er als sehr angenehm empfunden: „Meine Kollegen und ich sind sofort integriert worden und auch nach zehn Jahren fast alle noch dabei“, erinnert er sich. Nach einem unternehmensinternen Ausflug ins Releasemanagement ist Goos heute wieder im Customizingteam, welches Teil des ICT-Teams ist (siehe Kasten). Hier ist er verantwortlich für die MCC-Installationen für Neukunden, für die Auslieferung von FCRs und CCRs und die oben erwähnte Adminschulung. Das Beste an dem Job ist die Abwechslung. „Kein Tag ist wie der andere. MCC entwickelt sich immer weiter und es gibt ständig neue Möglichkeiten, das System kundenindividuell einzurichten“, so Goos. Dafür nimmt er auch jeden Tag einen Anfahrtsweg von einer Stunde in Kauf, da er mit seiner Familie außerhalb Münchens auf halbem Weg in Richtung Zugspitze wohnt. Doch das hat nicht nur Nachteile, findet er. So bleibt auch mal Zeit für sein großes Hobby Fotografieren. Dann nämlich, wenn er eine halbe Stunde eher losfährt und im Frühnebel seine Kamera zückt. Und auch der Goos‘sche Nachwuchs steht schon in den IT-Startlöchern. Sohn Jonas hat kürzlich sein Schülerpraktikum bei MEIERHOFER absolviert und wird Informatik studieren. Momentan geht der Berufswunsch zwar noch in Richtung Spieleentwicklung, doch Papa ist das beste Beispiel: Viele Wege führen in die Medizin-IT. Ein Team für alle Fälle Das Team Enterprise Application Integration, das Team Customizing und das Content-Entwicklungsteam wurden zu einem neuen Team mit dem Namen ICT zusammengefasst. Die Abkürzung steht für „Integration, Customizing, Technology“. Der Hintergrund: Alle Teams arbeiteten schon lange gemeinsam an Projekten und Themen mit den teilweise gleichen Werkzeugen. Das führte dazu, dass manche Abstimmung und mancher Arbeitsprozess parallel durch- geführt wurden. Um diese Redundanzen abzuschaffen, arbeiten die Mitarbeiter nun im selben Team, sitzen teilweise auch im selben Büro. Das verkürzt die Abstimmungswege, bündelt Kompetenzen und führt zu einer deutlichen Effizienzsteigerung. Wovon am Ende natürlich auch der Kunde profitiert. 16 Wi r b ei MEI ERHOFER Wir bei MEIERHOFER MCC und die ISO 25000 „Während meines akademischen Pflichtpraktikums hier bei der MEIERHOFER AG schreibe ich an meiner Bachelorarbeit. Das Thema meiner Thesis beschäftigt sich mit der Fragestellung ,Entspricht das Informationssystem MCC der Norm ISO/IEC 25000?‘. Die Norm ISO 25000 (engl: Software product Quality Requirements and Evaluation – SquaRE) stellt eine Anleitung zur Bewertung der Produktqualität bei Software dar. Mit meiner Thesis möchte ich aufzeigen, dass MCC dieser Norm entspricht.“ Teammeeting Der Ball rollt durch ein Rohr auf eine Registrierkasse – die Schublade öffnet sich und stößt einen Dominostein um – der Dominostein schiebt ein Spielzeugauto an ... bis am Ende mit einem großen Knall der Konfettiregen in die Luft fliegt. Bei unserem letzten Teammeeting zählte jedes Detail, sodass am Ende alles perfekt zusammenspielt. Jedes Team baute an einem Abschnitt und sorgte dafür, dass die Kugel reibungslos beim nächsten Team ankommt. Saubere Schnittstellen, viel Teamwork und vor allem jede Menge Spaß: Wir freuen uns schon auf nächstes Jahr! Kerstin Pletzl, Fachhochschule Joanneum in Graz, Studienzweig eHealth Auf ein Wort vor Ort Unter diesem Motto versammelten sich im Oktober wieder unsere Kunden zum Anwendertag MCC.live in München und in Essen. Neben dem vielfältigen Vortragsprogramm waren es einmal mehr die Gespräche mit anderen MCC-Kunden sowie den MEIERHOFER-Ansprechpartnern, die den MCC.live zu einem lohnenden Veranstaltungstag gemacht haben. 17 Wi r b ei MEI ERHOFER Stellungnahme Das e-Health-Gesetz aus Sicht des bvitg Grundsätzlich begrüßen wir das geplante e-Health-Gesetz und glauben, dass es in richtiger Ausarbeitung dazu beitragen wird, die sichere digitale Kommunikation und deren Anwendung im Gesundheitswesen zu manifestieren. Was die Wirksamkeit einiger vorgeschlagener Maßnahmen angeht, so sehen wir aber noch Überarbeitungsbedarf. Nehmen wir zum Beispiel das Thema Medikation. Der Patient soll einen Anspruch auf Erstellung und Aushändigung eines Medikationsplans in Papierform erhalten – so weit, so gut, aber leider analog. Warum wird dem Patienten an dieser Stelle das Recht auf seine Daten in strukturierter elektronischer Form verwehrt, zumal ihm sein Entlassbrief durchaus digital zur Verfügung steht? Warum einen Medienbruch einkalkulieren, wo man ihn von vornherein vermeiden kann? Es darf aus unserer Sicht kein Zweifel daran bestehen, dass für eine sektorenübergreifende, durchgehende medizinische Versorgung die Verfügbarkeit der notwendigen Daten Grundvoraussetzung ist. Und dafür ist die elektronische Patientenakte gepaart mit dem Prinzip der Freiwilligkeit das einzige probate Mittel. Ein weiterer Kernpunkt des Gesetzes behandelt die Telematikinfrastruktur. Der bvitg unterstützt hier natürlich das Vorhaben, die TI als zentrale Infrastruktur für eine sichere Kommunikation im Gesundheitswesen zu etablieren. Ebenso ist eine Förderung der Nutzung von Anwendungen wie dem elektronischen Arztbrief durch finanzielle Anreize grundsätzlich positiv zu 18 bewerten. Solange die TI aber noch nicht funktionsfähig ist, befürchten wir durch die aktuelle Ausgestaltung des Anreizsystems einen unerwünschten flächendeckenden Aufbau sektoraler Parallel- und Konkurrenznetze. Daneben sehen wir auch bei der Einführung und Umsetzung des Interoperabilitätsverzeichnisses Änderungsbedarf. Hier fehlen uns noch definierte Strukturen für einen geordneten und verbindlichen Prozess, der darüber entscheidet, welche Standards für welche Anwendungen sinnvoll sind. Vorschläge dazu liegen bereits vor, doch die Ergebnisse einer Planungsstudie zur Herstellung von Interoperabilität des Bundesgesundheitsministeriums, an der sich alle relevanten Organisationen beteiligt haben, blieben im Gesetzesentwurf nahezu unberücksichtigt. Hier vergibt der Gesetzgeber die Chance, eine allgemein akzeptierte Lösung umzusetzen. Mit Sorge sehen wir auch, dass die gematik mit weitreichenden Kompetenzen ausgestattet werden soll, ohne darauf zu achten, dass ihre unabhängige Handlungsfähigkeit sichergestellt ist. Das muss kritisch hinterfragt werden. Genauso wie Maßnahmen, die die Förderung der Telematikinfrastruktur oder auch die Definition von Schnittstellen durch die KBV, KZBV und der DKG betreffen. Die komplette Stellungnahme des Verbandes finden Sie auf der Homepage des bvitg (www.bvitg.de/ positionspapier.html). Sie wurde dem zuständigen Abteilungsleiter im Gesundheitsministerium am 15. Februar 2015 übergeben. Matthias Meierhofer übergibt als Vorstandvorsitzender des bvitg die Stellungnahme des Verbands zum Referentenentwurf an den Abteilungsleiter im Gesundheitsministerium Oliver Schenk (l.). Veranstaltu ngen Veranstaltungen Die MEIERHOFER-Unternehmensgruppe ist auf vielen Messen und Kongressen aktiv dabei. Wir freuen uns darauf, Sie persönlich kennenzulernen. Treffen Sie uns demnächst auf folgenden Veranstaltungen: Career Day 5. Mai 2015 Biel KH-IT Frühjahrstagung 6. – 7. Mai 2015 Nürnberg Österreichischer Kongress für Krankenhausmanagement 11. – 13. Mai 2015 Wien OP-Management- Kongress 15. – 16. Mai 2015 Bremen eHealth Summit Austria 18. – 19. Juni 2015 Wien Forum Spital 10. – 11. Juni 2015 Vösendorf Swiss eHealth Summit 14. – 15. September 2015 Bern Impressum Herausgeber: MEIERHOFER AG, München Redaktion:MEIERHOFER AG Layout: Tobias Becker, Krefeld Druck: Sprintoffensive, München MEIERHOFER AG Werner-Eckert-Straße 12, 81829 München Telefon: +49 (0)89-44 23 16 - 0 Telefax: +49 (0)89-44 23 16 - 666 www.meierhofer.de ©2015 MEIERHOFER AG 19 MEIERHOFER AG Werner-Eckert-Straße 12 81829 München Telefon: +49(0)89-44 23 16 - 0 Telefax: +49(0)89-44 23 16 - 666 www.meierhofer.eu [email protected] Diese Ausgabe als Download:
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