Die Regeneration des Lungengewebes

Jean-Claude Alix
Die Regeneration des
Lungengewebes
Naturheilkundliche Therapie bei Emphysem
Gewebedegeneration
ist ein allgemeines
Problem. Wir wissen, dass beim
Erwachsenen kein Wachstum mehr notwendig ist, und dass sich das Gewebe aus
eigener Kraft erneuert. Die Haut regeneriert
sich im Lauf von 28 Tagen, die
Magenschleimhaut
kann sich innerhalb einer Stunde neu aufbauen, und alle
Organe werden ständig in ihrem Gewebe erneuert. Dabei existiert stets ein
Gleichgewicht zwischen Abbau- und Aufbauvorgang. Verlangsamt sich der Aufbau oder beschleunigt sich der Abbau, so kommen wir in eine Degenerationsphase.
W
enn eine mechanische Reizung
vorliegt, wie bei der Arthrose der
Knieen und der Hüften, ist uns der
Degenerationsvorgang
sehr verständlich.
Bei Stoffwechseldysfunktionen
ist der
Degenerationsprozess
schon schwieriger
nachzuvollziehen, wie das Paradebeispiel
Osteoporose mit Abbau der Knochenmasse zeigt. Stoppen wir aber diese
Erneuerung künstlich, wie beim Einsatz
von Zytostatika, so vegetieren wir dahin
wie eine überreife Frucht, die sich nicht
mehr erneuert. Andere Gewebearten wie
die Lunge können auch degenerieren.
Was veranlasst dieses Organ, Zellen massiv abzubauen? Und vor allem: Welche
Therapiewege eröffnet hier die Naturheilkunde?
Es gibt im Lungenbereich kaum mechanische Reizungen, und der Stoffwechsel des
Lungenparenchyms
ist sehr begrenzt.
Allerdings stoßen wir fast immer auf eine
"Milieu -Veränderung". Lungen prozesse
sind sehr oft tuberkulöser beziehungsweise paratuberkulöser Natur. Daher werden unter anderem bei den Anthroposophen oft Sulfur und mercurius als Mittel
eingesetzt. Wer die Arbeiten von Professor ENDERLEINgut kennt, sucht meist in
Richtung des Aspergillus niger. Dieser
kleine Pilz, der injeder Zelle des Körpers
anwesend ist, fängt bei intrazellulärer
Übersäuerung an zu mutieren und seine
Arbeit umzustellen. Wir finden ihn überall da, wo mit Kalk gearbeitet wird: bei
Verkalkung der Organe (zum Beispiel
Bauchspeicheldrüse),
bei tuberkulösen
~
REPORT Naturheilkunde
12/2001
Veränderungen der Lunge und der Niere,
beim Knochenabbauvorgang
der Osteoporose mit Osteophytenbildung,
bei der
Bildung von harten Knoten subkutan
meist in den unteren Extremitäten bei
Erythema no dos um. Er ist zwar nicht
direkte Ursache der Kalkansammlung
oder des Kalkabbaus, er verursacht sie
aber als direkte Folge einer Milieu-Verschiebung zum Sauren hin.
Milieusanierung ist
entscheidend
Damit haben wir die Grundbausteine zum
Verständnis des Abbaus in der Lunge und
auch die Waffen, die wir für die Therapie
brauchen. Ohne eine Milieusanierung
kann es auf Dauer keinen Erfolg geben.
Daher beginnt unsere Therapie mit einer
Entsäuerung. Hierfür verwenden wir Merlin's Pulver (mit Kalium, Zinkorotat und
Manganorotat, um die Blockade der Niere zu beheben). In einem zweiten Schritt
müssen wir den Aspergillus, der bereits
mutiert ist, aber wieder "zurückpfeifen".
Hier hat uns Professor ENDERLEINgelehrt,
dass mutierte Mikroorganismen
durch
Kontakt mit kleineren Valenzen der gleichen Gattung sozusagen .zurückmutiert"
werden. Wir benutzen dafür Nigersan D4
der Firma Sanum in Hoya. Der Patient
sollte eine bis zwei Kapseln in Potenz D4
pro Woche einnehmen. Vorsicht ist bei
jenen geboten, deren Erkrankung bereits
weit fortgeschritten ist. Der Abbau der
Mikroorganismen
darf nicht zu schnell
vorangetrieben werden, da ansonsten die
Leistungsfähigkei t der Auslei tungskanäle
überfordert werden könnte. Also unterstützen wir Leber und Niere durch Homöopathika/Phytotherapeutika.
Wenn notwendig, setzen wir das spezifische
Ausleitungsmittel Aspergillus Detox. Dieses Präparat muss leider aus Holland (Firma Holomed) bezogen werden, da unser
unverständliches Arzneimittelrecht mittlerweile viele naturheilkundliche Arzneimittelfirmen dazu zwingt, eine Reihe
Medikamente nur noch als .Auslandspraparate" anzubieten. Das ist bedauerlich,
denn diese Präparate sind in Deutschland
zu therapeutischen
Zwecken entwickelt
worden.
Mit diesen zwei Maßnahmen haben wir
die Ursache beseitigt und die "Hauptakteure besänftigt". Wir können jetzt versuchen, das beschädigte Gewebe soweit wie
möglich wieder aufzubauen. Viele glauben, dies sei unmöglich, was glücklicherweise nicht stimmt. Wie anfangs erläutert,
erneuert sich der Körper ja ständig, und
genau diese Eigenschaft unseres Organismus machen wir uns zunutze. Dass dies
funktioniert, konnte in den Düsseldorfer
Universitätskliniken eindrucksvoll gezeigt
werden: Dort gelang es Dr. STRAUER,das
Vernarbungsgewebe nach einem Herzinfarkt zu regenerieren.
Wir können uns über diesen Erfolg wirklich freuen: Die Technik der Anbringung
von Stammzellen im Herz durch gezielte
Katheter ist neu und fantastisch. Ein Lob
dem Operateur!
Die Wirkung jugendlicher Zellen wie
Stammzellen zur Geweberegeneration ist
allerdings ein alter Hut. Seit Jahrzehnten
werden in der Naturheilkunde Präparate
verabreicht,
die eben diesen Effekt
aufweisen. Die Arbeiten von Professor
THEURERsind hier bahnbrechend gewesen. Es wird zum Beispiel heute immer
noch behauptet, dass Knorpelgewebe
sich nach Arthrose nicht regenerieren
kann. Jeder, der die Produkte Neyarthros
und Neychondrin (vitOrgan) kennt, weiß,
dass es doch möglich ist - und zwar überall in jedem
Gewebsabschnitt
des
Körpers!
Vor dem Hintergrund dieser jahrzehntelangen Erfahrung können wir auch ergänzend sagen, dass zu diesem Düsseldorfer
Erfolg vollständige Stammzellen nicht
einmal notwendig gewesen wären. Die
Kerne (die Genetik) dieser Zellen können
herausgenommen werden, denn sie sind
hier überflüssig. Das Zytoplasma der
Stammzellen beziehungsweise
jugend-
liehen Zellen tut hier sein Werk, genau wie
beim Klonen.
Das bedeutet im Klartext, dass dieser
Erfolg mit Gentherapie nichts zu tun hat.
Leider wird er jetzt politisch zur Befürwortung der Gentherapie ausgeschlachtet.
Wie können wir hier in unserem Fall die
Lunge regenerieren? Es steht uns das Produkt Pulmo (Dilution Nr. 02 von vitOrgan) zur Verfügung. Es beinhaltet Protoplasma von jugendlichen Lungenzellen,
die die Information zum Neuaufbau beinhalten. Ich verwende hier Stärke IU. Dazu
kann man das Präparat Mesenchym
(Dilution
ebenfalls
von
vitOrgan)
mischen. Wir wissen, dass Mesenchym
jene besagte Zellen sind, die noch nicht
differenziert und die eigentlich beim Neuaufbau noch ganz "jungfräulich" sind.
In dieser Mischspritze, die mindestens
einmal, besser zweimal pro Woche intramuskulär verabreicht werden soll, gebe
ich gern ein paar zusätzliche Präparate,
die die Lunge unterstützen. Zum Beispiel
Tabacum D200 (Staufen), um die Reste
an Tabak auszuleiten (Passivraucher sind
wir alle!), und Infi-Drosera (InfirmariusRovit). Dies alles muss hier ganz individuell geschehen.
Der Fall aus der Praxis
Frau Waltraut K. kam Anfang 1997 in
meine Praxis; sie befand sich in einem
"erbärmlichen" Zustand. Die Diagnose
der pneumologischen Klinik: Idiopathische Lungenfibrose mit schwerer Restriktion, schwerer Diffusionsstörung, Bronchiektase
beiderseits.
Die Patientin
konnte nur noch mit einer Sauerstoffdauertherapie "überleben" mit 3L/Minute in
Ruhe und 6L/Minute bei Belastung. Die
allopathische Medikation (Azathioprin,
Imurek, Decortin) hatte in den vergangenen sechs Monaten zwar keinerlei Besserung hervorgebracht,
dafür aber eine
Leberschädigung ersten Ranges, die zum
Absetzen einiger Präparate führte. Zum
Bild gehörte eine massive Belastungsdyspnoe, Husten und Auswurf. Ärzte rieten von einer naturheilkundlichen
Behandlung ab und legten ihr nahe, die
Cortisontherapie unter allen Umständen
beizubehalten. Es wurde sogar eine erneute stationäre Aufnahme in der Klinik
empfohlen, wo eine immunsuppressive
Therapie (Cyclophosphamid)
durchgeführt werden sollte.
Wir setzten alle allopathischen Medikamente einschließlich Cortison ab. Dafür
erhielt die Patientin die gesamte Bandbreite der isopathischen Behandlung nach
ENDERLEIN.Sie bekam eine Woche lang
Notakehl, um die Lunge von eventuellen
Streptokokken
zu befreien.
Danach
erhielt sie wohldosiert Mucokehl und
Nigersan, wobei Nigersan, wie oben
beschrieben, das Hauptprodukt darstellte. Sie bekam weitere Präparate zur Lungenunterstützung (Drosera) und Ausleitung (Nux Vomica, Derivatio ... ), sowie
Utilin und Recarsin-Kapseln zur Immunabwehrsteigerung. All diese Maßnahmen
wurden durchgeführt in Zusammenarbeit
mit dem Zytologischen Labor von Frau
Dr. BLEKERin Essen, die das Blut im Dunkeifeldmikroskop
bewertete und uns
ihren unendlichen Erfahrungsschatz zur
Verfügung stellte.
Der Zustand der Patientin verbesserte
sich ständig. Anfang 1998 stellte sie sich
erneut bei der pneumologischen Klinik
vor. Die Ergebnisse der Blutgasanalyse
hatten sich im Sauerstoffpartialdruck
(p02) um ca. 50 Prozent verbessert (p02
in Ruhe von 62 auf 87 mm Hg, unter
Laufleistung von 47 auf 62 mm Hg). Auch
alle anderen Werte hatten sich deutlich
gebessert. Die Patientin brauchte die Sauerstoffflasche kaum noch, und wenn, nur
noch bei Belastung. Der Zustand hatte
sich auch stabilisiert: keine weitere Progredienz. Die Klinik bestätigte die Besserung und beglückwünschte den positiven
Verlauf.
Zurzeit führen wir bei dieser Patientin
eine
vitOrgan-Regenerationstherapie
durch, um eine weitere Verbesserung der
Lunge zu erzielen.
Fazit
Seit 1997 habe ich insgesamt drei solcher
Fälle mit ähnlichem Krankheitsverlauf
behandelt. In allen Fällen habe ich Cortison abgesetzt. Das kann man nicht ohne
weiteres. Das Gewebe und dessen Stoffwechsel müssen dabei massiv unterstützt
werden. Die Naturheilkunde setzt nicht
auf Unterdrückung, sondern auf Unterstützung der natürlichen Vorgänge und
auf Regeneration. Dieser schwere Fall
beweist, dass auch in kritischen Situationen nicht alles verloren ist und bei konsequenter Anwendung unserer naturheilkundliehen Möglichkeiten vieles erreicht
werden kann.
Verfasser
]ean -Claude A lix
Heilpraktiker
Naturheilzentrum Buchweizenberg
Buchweizenberg 32
42699 Solingen-Ohligs
Tel. (0212) 6500300
www.alix-naturheilzentrumde