Ausgabe Juni 2015 - Ev.-Luth. Kirchgemeinde Lichtenstein

Gemeinde
Leben
Juni 2015
Ich lasse
dich
nicht
eher los,
bis du
mich
gesegnet
hast!
1. Mose
32,27
Evangelisch-Lutherische
Kirchgemeinde Lichtenstein
Zum Nachdenken …
Warum sind denn die Christen so verschieden?
Das ist eben so. Unser Gott lässt das zu.
Kürzlich war ich bei einem Arbeitseinsatz mit
einem jungen Adventisten zusammen. Dabei
fragte ich ihn, warum er Adventist sei und ob
er gern zu dieser Glaubensgemeinschaft
gehöre? Seine gesamte Familie, auch die
Großeltern, sind bewusste adventistische
Christen. Er teilte mir mit, dass er bereits mit 8
Jahren bei einer Evangelisation den Drang
verspürte, mit Gott zu leben und sich dafür
segnen zu lassen. Als heranwachsender
Jugendlicher kam es mit den älteren, sehr
gesetzlich geprägten Gemeindegliedern zu
Konflikten. Er nahm mit anderen Gemeinden
Kontakt auf, um auch Anderes kennen zu
lernen. Immer mehr wurde sein Glaube zu
einer tiefen, persönlichen Beziehung zu Gott.
In seiner alten Gemeinde lernte er das
sonntägliche Bibelgespräch schätzen. Auf
der Grundlage fundierter Bibelkenntnis
tauschte man Glaubenserfahrungen aus. Ein
besonderer Schwerpunkt bildet das Alte
Testament, um dann auch die frohe Botschaft
des Neuen Testaments zu verstehen. Das
Neue Testament als die Erfüllung des Alten
Testaments kommt in der adventistischen
Lehre stärker hervor. So fließen auch
Vorschriften aus dem Alten Testament in das
Alltagsleben eines gläubigen Adventisten
ein. Hervorzuheben wäre hierbei das Feiern
des Sabbats, also nicht des Sonntags. Diese
Besonderheit stellt bis heute für viele
Adventisten eine unüberwindliche Grenze zu
anderen Christen dar. Aber auch hier ist eine
gute Bewegung zu bemerken. Als Beispiel
kann das Pastorenehepaar Schulz aus St.
Egidien genannt werden. Sie gehören zu
dem Lichtensteiner Allianzleitertreffen. Bei
ihnen erleben wir eine geistliche Reife und
Weite, dass die vielseitige Interpretation der Bibel uns nicht
voneinander trennt, sondern wir in
der Beziehung zu Jesus echte
Glaubensverbundenheit erfahren.
Trotz bestehender Unterschiede gibt
es die Gemeinde Jesus, die Einheit
des Leibes Christi.
Meinen adventistischen Gesprächspartner habe ich ebenfalls schätzen
gelernt.
Pfr. i. R. Roland Seibt
Im Archiv gefunden
Heute wieder einmal eine "kirchliche Statistik" (Orginalschreibweise) aus den
Archivakten der ehemaligen St. Laurentiusgemeinde, welche immer am 1. Jenner
(Januar) eines neuen Jahres erschien:
In dem zurückgelegten 1798sten Jahre sind in der
hochfürstlich-Schönburgischen Stadt L i ch t e n s t e i n
folgende Kirchenhandlungen vorgefallen:
I. Geboren sind 100. Nemlich, 50 Knaben und 50 Mädchen. Von diesen sind 89 in
Lichtenstein, 1 Rümpf, 9 in Hohendorf und 1 in Rüsdorf. Unter diesen sind 5
Totgeborene und 5 Uneheliche.
II. Aufgeboten sind 16 Paar
III. Copulierte (getraute) 28 Paar
IV. Gestorben sind 79, als 7 Ehemänner, 9 Eheweiber, 5 Wittwer, 10 Wittwen,
1 Junggeselle, 2 Jungfern, 26 Knaben, 19 Mädchen. Unter diesen sind 70 in
Lichtenstein, 8 in Hohendorf und 1 in Rüsdorf. Unter den verstorbenen Ehemännern war Herr Carl Heinrich von Römer, Doctor Juris aus Dresden, welcher
während seines Aufenthalts allhier starb. Noch ist anzumerken, daß 3 an den
Blattern und 4 an der Ruhr allhier gestorben sind.
V. Communicanten (Teilnehmer am Abendmahl) 2922. Unter diesen sind 49 Alters und Schwachheitshalber im Hause abgespeißt worden.
Ihre Archivmaus
Petra Hein
Es ist unbedingt erforderlich, sich spätestens 1 Woche
vorher anzumelden:
Tel. 589522 oder e-Mail: [email protected]
Themen im Juni
210 “Gut, dass wir einander haben”
Dieter Leicht
09.06. (19:00 Uhr)
211 “Gendermainstreaming”
Kathrin Wallrabe und Nikolaus Franke
24.06. (19:00 Uhr)
(Näheres in den Programmheften und im Internet unter www.gemeinde-uni.de)
Einladung
Konzertlesung "Mein Herz geht in Sprüngen"
Paul Gerhardt in Musik & Lyrik
Antje & Martin Schneider, Rezitation und Gabriele Müller, Orgel
Samstag, 13.06.2015, 17:00 Uhr, Laurentiuskirche
Eintritt frei - Kollekte erbeten
Wenn das schöne Paul-Gerhardt-Lied »Geh aus mein Herz und suche Freud« erklingt,
dann bewegen sich meistens spontan sofort viele Lippen, Zuhörer singen mit und
freuen sich über die unverhoffte Begegnung. Und es gibt nicht wenige, die denken, es
sei ein Volkslied. Das ist es ja auch geworden, nur ist der Verfasser des Textes kein
anonymer Lyriker, sondern Paul Gerhardt. Antje und Martin Schneider haben Fakten
aus seinem Leben zusammengetragen, geben einige authentische Zeugnisse über
diesen Dichter zum besten. Musikalisch kommentiert werden die Textpassagen durch
Gabriele Müller an der Jehmlich-Orgel. Sie wird Orgelstücke von Bach, Walther,
Buxtehude, Mendelsssohn-Bartholdy u.a. spielen.
Martin Schneider studierte Germanistik und Musikwissenschaft in Halle, war als
Opernregisseur an verschiedenen Theatern und Professor für Szenischen Unterricht
an der Hochschule für Musik »Hanns Eisler« in Berlin tätig. Antje Schneider ist Buchund Musikalienhändlerin.
Stefan Moosdorf
Ich wünsche dir,
dass du deinen Tag lächelnd beginnen kannst,
in froher Erwartung all der vielfältigen Aufgaben,
die auf dich warten und all der Begegnungen,
die dir geschenkt werden;
dass du aber auch die nötige Geduld hast,
das zu ertragen, was dir lästig ist
oder dir überflüssig erscheint.
Aus Irland
Open Doors
Christen in Vietnam
Etwa zehn Prozent der Bevölkerung
Vietnams sind Christen. Die Regierung
lässt sie durch zahlreiche Verhaftungen,
Überwachung, Schikane und Prügelattacken ihre Macht spüren. Ob das für
Jahresende geplante neue Religionsgesetz eine Verbesserung ihrer Lage
bedeutet, ist ungewiss. Bitte beten Sie für
die verfolgte Gemeinde. Auf dem Open
Doors Weltverfolgungsindex belegt das
kommunistische Land Rang 16. Open
Doors unterstützt die Christen durch
Schulungen, Verteilung von Bibeln,
geistlicher Literatur und praktische Hilfe.
Gemeindeleiter verhaftet, weil sie
Gottesdienste nicht einstellen wollen
"Sie sollten unterschreiben, dass sie ihre
Versammlungsstätte schließen", berichtet ein Open Doors Kontakt vor Ort.
Die Polizei hatte im März die beiden
Leiter einer neuen Gemeinde in der
Provinz Yen Bai verhaftet, weil sie die
Unterschrift verweigerten. In einen
Gottesdienst im Bung Ho Distrikt von Ho
Chi Minh Stadt kamen 10 Polizisten und
forderten die etwa 80 Christen auf, den
Gottesdienst zu beenden. Den Hauseigentümer zwangen sie, ein Dokument
zu unterzeichnen, das weitere Veranstaltungen in seinem Haus verbietet.
"Die Christen erhalten keine Räumlichkeiten. Auch der Dorfälteste hat den
Pastor davor gewarnt, Versammlungen
in seinem Dorf abzuhalten", so der Open
Doors Kontakt weiter. In der Provinz Dien
Hauskirche im Norden Vietnams während
einer Anbetungs- und Gebetszeit
Bien schlugen Polizisten einheimischen
Quellen zufolge Christen mit äußerster
Brutalität. Inzwischen haben alle
Christen das Dorf verlassen. "Die
Dorfältesten haben ihnen weitere Prügel
angedroht, falls sie zurückkommen
sollten."
Im zentralen Hochland werden die
Christen vom Volk der Montagnards
regierungsfeindlicher Aktivitäten
verdächtigt. Die Regierung zwang etliche
von ihnen durch Landenteignung,
willkürliche Verhaftungen und Gewalt zur
Flucht. Der lokale Pastor Nguyen
berichtet beispielsweise von etwa 20
Christen, die nach Kambodscha geflohen waren, von dort aber wieder
zurück geschickt wurden. Drei von ihnen
seien verhaftet und der Anführer zu Tode
geprügelt worden.
Mehr Informationen erhalten Sie im
Internet unter www.opendoors.de
Gottesdienste & Veranstaltungen …
GOTTESDIENSTE
So 07. 09:30 Laurentiuskirche
Gottesdienst mit Jubelkonfirmation
1. So nach Trinitatis
14. 09:30 Laurentiuskirche
Sakramentsgottesdienst mit Taufgedächtnis
2. So nach Trinitatis
21. 09:30 Lutherkirche
Sakramentsgottesdienst
3. So nach Trinitatis
28. 09:30 Lutherkirche
KiKiLi
Sakramentsgottesdienst
4. So nach Trinitatis
05. 15:00 Lutherkirche
Gemeindefest
KINDERGOTTESDIENSTE
KinderKircheLichtenstein für 3-4; 5-8; 9-12 Jährige im Lutherhaus
am 21.06. ab 09:15 KiKiLi (monatl. am 3. So).
An allen übrigen Sonntagen findet parallel zum Gottesdienst der Kindergottesdienst
statt in den jeweiligen Örtlichkeiten der Kirchen, in denen Gottesdienst gefeiert wird.
Am 13.06. findet unsere Ausfahrt in den Bibelgarten nach Brünnlos statt. Bitte meldet
euch dazu unbedingt an (Flyer gibt´s bei allen Kinder-Mitarbeitern)!
GEMEINDEKREISE UND VERANSTALTUNGEN
Di 02. 19:00 Parkschlösschen Tankstelle
A. Neuhäuser
Mi 03. 07:00 Lutherkirche
Gebet für unsere Gemeinden
und unsere Stadt
Do 04. 14:00 Lutherhaus
Frauendienst
Mo 08. 14:30 Lutherhaus
Nähstübchen
Di 09. 14:30 Laurentiussaal
Frauendienst
Mo 15. 19:30 Lutherhaus
Frauentreffpunkt
Di 16. 19:30 Lutherhaus
Männertreffpunkt
Do 18. 14:30 Lutherhaus
Nachmittag für Rentner
Mi 24. 18:00 Lutherfriedhof
Andacht zum Johannistag
Pfr. Mitzschke
Do 25. 15:30 Seniorenstift
Andacht mit Abendmahl
Pfr. Mitzschke
19:00 Lutherhaus
Gesprächskreis
Pfr. Mitzschke
Ehep. Resch
Herr Günther
... im Juni
REGELMÄßIGE TERMINE
Di
08:30 Lutherhaus
16:15 Lutherhaus
18:00 Lutherhaus
Eltern-Kind-Kreis mit Frühstück
Christenlehre Klassen 1-3
Junge Gemeinde
Mi
15:00
15:30
15:30
15:45
19:30
Kleine Kurrende
Jungschar (03. und 17.06. - 14-tägig)
Mädchenschar (10. und 24.06. - 14-tägig)
Flötenanfänger
Chorprobe
Lutherhaus
Lutherhaus
Lutherhaus
Lutherhaus
Lutherhaus
Do 20:00 Laurentiussaal
Frauensportgruppe
Fr
Große Kurrende
16:00 Lutherhaus
IN EIGENER SACHE
In diesem Monat legen wir Ihnen wieder den jährlichen Überweisungsträger zur
Unterstützung unseres Gemeindebriefes “GemeindeLeben” bei. Mit einem Beitrag
von 0,45 € pro Monat sind die Kosten für den Druck gedeckt. Vielen Dank für Ihr
Mittragen und Ihre Spende!
Die Mitarbeiter der Kanzlei und das Kibo-Team
Möchten Sie gern sonntags zum Gottesdienst abgeholt werden?
Wenden Sie sich bitte direkt an unser Pfarramt (Tel. 2060).
LANDESKIRCHLICHE GEMEINSCHAFT
So
07., 14., 21.06.
14.06.
28.06.
17:00
11:00
10:30
Gemeinschaftsstunde
GoFresh
GdG - Gottesdienst der Generationen
Di
02.06.
09., 23.06.
16.06.
17:00
19:30
19:30
Bibelstunde
Bibelstunde, 19:00 Gebetskreis
Frauenstunde
Mi
10.06.
18:45
Kreativtreff
Fr
wöchentlich
19:30
Junge Erwachsene
Mitteilungen aus KV und Pfarramt
Am 03.07. findet die nächste Kirchenvorstandssitzung statt. Wir bitten um das
begleitende Gebet und danken dafür.
Für unsere neuen Kinderräume im Laurentius-Pfarrhaus werden noch kleine
Grünpflanzen für die Fensterstöcke gesucht. Wer gern etwas beisteuern möchte,
kann sich an Silke Brinsa oder die anderen Kindergottesdienst-Mitarbeiter
wenden (bitte nichts giftiges oder stacheliges J).
Auf vielfachen Wunsch feiern wir ab sofort wieder Taufgedächtnis. Geplant ist
dafür ein Gottesdienst im Quartal. Die Termine werden im Kirchenboten bekannt
gegeben (eine persönliche Einladung dazu erfolgt nicht). Der erste
Taufgedächtnisgottesdienst findet am 14.06.15 in der Laurentiuskirche statt. An
diesem Tag wollen wir Tauferinnerung feiern für alle die, welche von Januar bis
Juni getauft wurden.
Sollte jemand sein Taufdatum nicht wissen, kann er im Pfarramt nachfragen.
Am 20.06.15 um 17.30 Uhr sind alle ehrenamtlichen Mitarbeiter unserer Gemeinde auf den Pfarrhof, Lutherplatz 2 eingeladen.
Wir vermissen schon seit einiger Zeit die schwarze Gitarre aus dem Lutherhaus.
Wenn jemand etwas über deren Verbleib weiß, bitte bei Familie Mitzschke melden.
Zur Vorinformation: Am 5. Juli findet unser Gemeindefest statt. Fleißige
Kuchenbäcker(innen) werden gesucht.
Eltern - Kind - Kreis für Juni
08:30 Uhr Frühstück
09:30 Uhr Morgenkreis
09:45 Themen für Eltern & extra Programm für Kinder
02.06. Thamani-Deutschland e.V.
Verein stellt seine Arbeit vor
09.06. Romy Richter vom Nestbau e.V. Chemnitz
Thema: “Die ersten 3 Lebensjahre”
16.06. Quatsch-Dienstag
23.06. Time to talk
30.06. Sommerfest
Eltern-Kind-Kreis-Team
Kinder- und Jugendseite
Quelle: image
Trage die Wörter anhand der Zahlen in die Kästchen ein.
Viel Spaß beim Rätseln!
Freud und Leid in unserer Gemeinde …
Getauft wurden:
25. April
Rahel Schneider
Paul Schneider
beide Hohe Str. 1
10.Mai
Lotta Horváth
aus Chemnitz
Konfirmiert wurden:
26. April
Leona Lorenz
Maximilian Komar
Hannes Kutsche
Christoph Emmrich
Goldene Hochzeit:
09. Mai
Martina und Roland Liebig
Pestalozzistr. 23
Silberne Hochzeit:
25. April
Brigitte und Ronald Schneider
Hohe Str. 1
Wir trauern um:
14. April
Gerhard Vogel
Poststr. 24
76 Jahre
17. April
Johanna Milde, geb. Neumann
Str. des Friedens 1b
79 Jahre
Herr du bist unsre Zuflucht für und für.
Psalm 90,1
Die Telefonseelsorge ist deutschlandweit täglich 24 Stunden erreichbar:
unter 0800 - 111 0 111 oder 0800 - 111 0 222, kostenfrei und anonym.
(www.telefonseelsorge.de)
Kontakte
Der Kirchenbote wurde hergestellt mit freundlicher Unterstützung von:
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Tel.: (037204) 23 22
Fax: 9 58 45
Pfarramt und Friedhofsverwaltung
Lutherplatz 2, 09350 Lichtenstein
Mo, Mi,
09:00 - 12:00
Di, Do
14:00 - 17:00
Fr
geschlossen
Bankverbindungen:
BIC (für alle Konten):
GENODED1DKD
Konto Pfarramt (Kassenverw. Chemnitz):
IBAN
DE50 3506 0190 1682 0090 78
Verwendungszweck: RT 1418
Konto Spenden bzw. Kirchenbote:
IBAN
DE79 3506 0190 1637 6000 16
Konto Kirchgeldstelle:
IBAN:
DE13 3506 0190 1637 6000 40
Konto Friedhof:
IBAN
DE57 3506 0190 1637 6000 24
Schüler- und Jugendcafé
(Schulzeit)
Mo - Fr
07:30 - 15:30
Beratungsstelle Lebenshaus
Weststr. 1a - nach Vereinbarung
Telefonnummern
J U W E L I E R
U H L M AN N
Impressum:
Ausgabe 185 Unkostenbeitrag: 0,45 €
Redaktion: Ingrid Günzel, Anja Labrenz und Monika Geithner
Meldungen für Beiträge und Anregungen an:
Ingrid Günzel, Niclaser Str. 24, Tel. 58425, Fax: 589845
E-Mail: [email protected]
Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: 09.06.15
Pfarramt Lichtenstein
Friedhofsverwaltung
Friedhof
Pfarrer Mitzschke
Stefan Moosdorf, Kantor
Melanie Morawek, Diakonin
Schüler- u. Jugendcafé
Beratungsstelle Lebenshaus
Diakonie Sozialstation
037204-2060
037204-98983
0177-7262064
037204-2241
03763-5013913
037204-939345
037204-909732
037204-60187
-60188
037204-580885
Homepage
www.kirche-lichtenstein.de
Email: [email protected]
GlaubensGESCHICHTEN
Werner und die dunklen
Ecken der Welt
Er ist oft in der Nähe des Elends. Werner ist
Polizist und heute Mitte fünfzig. Schon als
Kind wollte er Polizist werden, Dinge regeln,
helfen und eine schöne Uniform tragen.
Nach zehn Jahren Dienst schwante ihm,
dass es um mehr geht als um die Regelung
der Dinge. Es geht um Elend. Jetzt, nach
über dreißig Dienstjahren, ist das ganz
offensichtlich. Es gibt nicht viel zu regeln,
aber viel auszuhalten. Mal wird er zu einem
Verkehrsunfall gerufen, dann zu einer
Familientragödie. Mal überwacht er eine
Demonstration und wird beschimpft, dann
muss er in dunklen Ecken der Stadt
nachsehen, ob einer nur schläft oder tot im
Busch liegt. Nur selten kann er Ordnung
schaffen oder Dinge regeln. Meistens ist er
in der Nähe des Elends.
Wenn ich Werner zuhöre, kriege ich
manchmal Gänsehaut. All das, was er
erlebt und erleidet, gehört auch zu der Welt,
in der wir leben. Wer Polizist ist und in die
dunklen Ecken der Welt schaut, sieht die
Menschen anders als ich. Er sieht die, die
im Elend leben, die sich selber dorthin
gebracht haben oder hineingeschlittert
sind. Ein Polizist sieht selten schmucke
Bürgerinnen und Bürger, die mit einem
Lächeln durchs Leben ziehen.
Ich bewundere ihn für seine Arbeit und
seinen Mut. Wie hält man das aus? Nur mit
Stoßgebeten, sagt Werner. Mit der
Hoffnung, dass so viel Elend nie alles ist,
nicht das letzte Wort der Welt ist. Das kann
nicht alles sein, dieses Stückwerk an
Gerechtigkeit, die Trümmer, das
Ungeregelte. Die Hoffnung halte ich
ganz fest, sagt Werner. Dass es eine
höhere Gerechtigkeit gibt, die ich oft
nicht sehe, fühle und nicht erkenne.
Aber manchmal ahnt Werner sie,
wenn er in der Nähe des Elends ist.
Dann sieht er die traurige Mutter,
nimmt nur ihre Hand und denkt:
Dass ich jetzt bei ihr bin, mich nicht
verdrücke, ist Teil der größeren
Hoffnung.
Quelle: image
Michael Becker