2016_innen3_flyer

Vor 71 Jahren, am 15. April 1945, wurden das KZ
Bergen­Belsen
und
das
Sowjetische
Kriegsgefangenenlager befreit. Am 8.Mai endeten
Naziherrschaft und Zweiter Weltkrieg für ganz
Deutschland, ein demokratischer und friedlicher
Neubeginn wurde möglich. Alle demokratischen Kräfte
stimmten in der Einsicht überein:
Nie wieder Krieg –
nie wieder Faschismus
Die VVN gründete sich 2 Jahre nach dem Ende der
Nazibarbarei. Erste Mitglieder waren überlebende
WiderstandskämpferInnen aus Konzentrationslagern und
aus der Emigration. Sie wollten das Vermächtnis der
Buchenwaldhäftlinge in einem befreiten Deutschland
wahr machen. Doch schon bald zeigte sich, dass in der
BRD nach kurzer Anstandspause die alten Nazis auf
allen Ebenen von Justiz und Politik, sogar in
Regierungsämtern, wieder Machtpositionen einnahmen.
Noch in Trümmern demonstrierten 1950 Menschen
gegen die Wiederbewaffnung der BRD, Innenminister
Heinemann trat aus Protest dagegen zurück ­ es half
nichts ­ die Kriegstreiber siegten. 1999 führte die NATO
einen
völkerrechtswidrigen
Angriffskrieg
gegen
Jugoslawien ­ zum ersten Mal nach 1945 mit deutscher
Beteiligung. Inzwischen ist deutsches Militär in
13 Staaten 'unterwegs' und trägt so zum Leid der
weltweit etwa 60 Millionen Flüchtlinge aktiv bei.
71 Jahre nach der Befreiung ist die Mahnung
"NIE WIEDER KRIEG ­ NIE WIEDER FASCHISMUS!"
aktueller denn je.
Insbesondere in der Flüchtlingsfrage offenbart sich die
Verlogenheit der Bundesregierung. Merkels beachtlicher
Satz "Wenn wir das nicht schaffen, dann ist das nicht
mehr mein Land" konnten wir nur kurze Zeit in der Argu­
mentation nutzen. Inzwischen wird alles getan, um
Flüchtende in ihrer Not an Natodraht, Mauern, im Meer
und sogar durch Erschießungen von der "Festung Eu­
ropa" fern zu halten! Forcierte Abschiebungen ohne Asyl­
verfahren und Paktieren mit dem Despoten Erdogan
kennzeichnen die Missachtung der viel beschworenen
"Werte" Europas.
Die Politik der herrschenden Kräfte hat in vielen euro­
päischen Ländern zu Sozialabbau, Arbeitslosigkeit und
neuer Not geführt. Daran ist die deutsche Regierung
wesentlich beteiligt. Als Folge davon erstarken natio­
nalistische, rassistische und neofaschistische Parteien
wie die AfD. Rechtes Gedankengut macht sich in der
Mitte der Gesellschaft breit und wird mittlerweile unge­
bremst und ungestraft geäußert. Gewalt gegen Geflüch­
tete und ihre Unterkünfte sind an der Tagesordnung ­ die
Täter werden nur selten verfolgt und bestraft. Demokra­
tie, Rechtsstaatlichkeit und Frieden sind in großer
Gefahr!
Die Opfer mahnen
27 Millionen SowjetbürgerInnen starben als Opfer des
faschistischen Krieges. Mehr als 5 Mio Sowjetsoldaten
gerieten in deutsche Kriegsgefangenschaft, von denen
fast 3.5 Mio umkamen. 20.000 von ihnen erlitten an
dieser Stelle einen qualvollen Tod.
Durch den unermüdlichen Einsatz von KONTAKTE­
KOHTAKTbI e.V. wurde den noch etwa 4000
Überlebenden eine geringe Entschädigung von 2.500€
zugesagt ­ erst 70 Jahre nach der Befreiung!
Wir fordern eine Politik, die zu Abrüstung, ziviler Konflikt­
lösung, sozialer Gerechtigkeit, Wahrung der Menschen­
rechte und nachhaltigem Umgang mit der Natur führt.
Krieg, Ausbeutung und Not müssen überwunden werden!
Nationalistische und faschistische Bewegungen und
Parteien müssen isoliert und verboten werden!
überlebte 6 Kriegsgefangenenlager trotz Gelbsucht und
Flecktyphus. Im Kriegsgefangenenlager Hörsten gab es nicht
einmal Baracken ­ die Menschen mussten sich zum Schutz
vor Kälte mühsam Höhlen graben ­ für eine
Wir bleiben dabei:
Entschädigung starb er zu früh ­ wie Tausende andere.
Faschismus ist keine Meinung,
sondern ein Verbrechen!
Der 8.Mai muss als "Tag der Befreiung" endlich auch in
unserem Land gesetzlicher Feiertag werden!
Tamubek Dawletschin
Mit aller Kraft müssen wir gegen
Neonazismus, Militarismus und
Unwissenheit kämpfen.