Kirchdorf erhält ein neues Pflegezentrum

BADEN-WETTINGEN 31
AARGAUER ZEITUNG
FREITAG, 8. MAI 2015
Gemeinde will neues Schulhaus bauen
Remetschwil Der Pavillon der Primarschule ist marode und das Haus für die Tagesstrukturen wird 2016 abgerissen
VON ERNA JONSDOTTIR (TEXT/FOTOS)
Drei Schulhäuser stehen im Dorfzentrum der ländlichen Gemeinde am
Rohrdorferberg: das 105-jährige «Alte
Schulhaus» mit einem Zimmer, das
«Neue Schulhaus» aus den 80er-Jahren
mit vier Zimmern sowie der 20-jährige
Pavillon. «Der Pavillon mit seinen vier
Schulzimmern ist marode. Und das
ehemalige Volg-Gebäude, in dem sich
die Tagesstrukturen heute befinden,
wird 2016 abgebrochen», sagt Gemeindeschreiber Roland Mürset. Jetzt muss
die Gemeinde handeln, damit sie ab
dem Schuljahr 2016/17 Tagesstrukturen sowie genug Schulraum anbieten
kann. «Zuerst ist man davon ausgegangen, dass mit kleineren Umbauten zusätzlicher Schulraum geschaffen werden kann», erklärt Mürset den straffen
Zeitplan. Abklärungen in den letzten
zwei Jahren hätten ergeben, dass dies
nicht ausreicht. «Der Gemeinderat will
deshalb in eine längerfristige Lösung
investieren.» Denn bereits heute besuchen 180 Kinder Primarschule und
Kindergarten. Da im Ortsteil Busslingen zwei Mehrfamilienhäuser mit Platz
für rund 150 Personen gebaut werden,
geht der Gemeinderat zudem von steigenden Schülerzahlen aus.
Zweistöckiger Modulbau geplant
Die im Jahre 2013 eingesetzte Arbeitsgruppe hat eine Lösung erarbeitet: Der
alte Pavillon soll abgebrochen und
durch einen neuen zweistöckigen Modulbau ersetzt werden. Im Erdgeschoss
sind eine Aula, das technische Werken
sowie Technikräume geplant – im Obergeschoss vier Schulzimmer mit zwei
Gruppenräumen sowie zwei Abteilungen für den Kindergarten im Dorf. Der
bestehende Kindergarten soll für die
Tagesstrukturen umgebaut werden.
«Die beiden anderen Schulhäuser sind
in Takt, das alte haben wir vor wenigen
Jahren saniert.»
5,5 Mio. Franken geschätzt
Neun Firmen werden laut Mürset ihre Modulbauten für den Neubau offerieren – der Eingabetermin läuft am
20. Mai ab. Am 13. August will der Gemeinderat die Bevölkerung über das
definitive Projekt informieren – der
Baukredit wird an der ausserordentlichen Gemeindeversammlung am 31.
August präsentiert. «Heute können wir
die Kosten erst grob schätzen», sagt
Mürset. «Wir gehen davon aus, dass
der Pavillon und der Umbau des Kindergartens für die Tagesstrukturen
zwischen 5 und 5,5 Millionen Franken
kosten werden.» Der Gemeinderat habe die Bevölkerung jedoch bereits darüber informiert, dass die Steuern vor-
«Der Gemeinderat hat die
Bevölkerung jedoch bereits
darüber informiert, dass die
Steuern voraussichtlich
moderat steigen werden.»
Roland Mürset Gemeindeschreiber
aussichtlich moderat steigen werden.
Grund dafür seien jedoch auch der
Bau des Kreisels in Busslingen von 3,1
Millionen Franken sowie unser Anteil
von 3,5 Millionen Franken an das
Oberstufenzentrum Rohrdorferberg.
Remetschwil hat heute einen Steuerfuss von 92 Prozent. «Er wird bestimmt unter 100 Prozent bleiben»,
versichert Mürset. Der Gemeinderat
sei zuversichtlich, dass die Bevölkerung hinter dem Schulprojekt stehen
werde. «Wir gehen auch davon aus,
dass uns der Kanton Subventionen erteilt, die Höhe kenne ich jedoch noch
nicht», sagt Mürset.
Der Pavillon (oben) wird abgebrochen, genauso wie das ehemalige Volg-Gebäude, in dem sich die Tagesstrukturen befinden .
Mehr Farbe für «Milchkannen» Kirchdorf erhält ein
Wettingen Die grauen Poller
in der Tempo-30-Zone stören
Einwohnerrätin Celina Feri.
Sie fordert ein Projekt, damit
die sogenannten «Milchkannen» farbig werden.
rung, wenn sie einen Beitrag für die Gemeinde und das Gemeindeleben leisten», ist Feri überzeugt. Auch könnten
die Schüler auf diese Weise ihre Kreativität ausleben. Von ihrer Fraktion
SP/Wettigrüen habe Feri positive Rückmeldung bekommen. «Meine Kolleginnen und Kollegen fanden die Idee sehr
gut und werden mich unterstützen.»
VON SABINA GALBIATI
Seit vergangenem Jahr stehen sie eingangs und ende sämtlicher Tempo-30Zonen von Wettingen: Die grauen Beton-Poller mit den Geschwindigkeits-Tafeln. Wegen ihrer Form und Farbe werden sie im Volksmund auch «Milchkannen» genannt. Doch just an dieser
Farbe scheinen sich die Einwohner zu
stören. Leider trage diese nicht zu einem freundlichen Ortsbild bei, schreibt
Einwohnerrätin Celina Feri (SP) in einem Vorstoss. Aus diesem Grund fordert sie ein Projekt, um die sogenannten «Milchkannen»-Signalisationen farbig zu gestalten. «Viele Einwohner haben mich auf die tristen Milchkannen
angesprochen und sich beschwert», erzählt Feri. Als Einwohnerrätin ist sie in
der Verkehrskommission tätig. «Wir ha-
INSERAT
Viele Tafeln verderben die Sicht
Noch sind die «Milchkannen» grau.
DM
ben das dort besprochen und auch die
Regionalpolizei hatte keine Sicherheitsbedenken», sagt sie.
Ihre Idee ist es, die Wettinger Schulkinder mit dem Bemalen der Milchkannen zu beauftragen. «Das wäre auch für
die Kinder sicher eine schöne Erfah-
Mit dem Vorstoss der 23-jährigen Einwohnerrätin geben die Milchkannen
nicht zum ersten Mal zu reden. Bereits
als man 2010 beschloss, die Poller auf
die Quartierstrassen zu stellen, äusserten einzelne Einwohnerräte Bedenken.
Damals war es aber weniger die Farbe
als vielmehr die generelle Beeinträchtigung. So bekundete Marie-Louise Reinert (EVP): «Die Einsicht, dass viele Tafeln die Sicht verderben, stammt nicht
von mir, aber sie ist wahr. Ich habe den
Eindruck, man sollte schauen, ob es
nicht ein milderes Mittel gibt als den
Tafelwald.» Hermann Steiner (SVP) sagte dazu: «Ich hatte selten so Freude an
einem Votum von Marie-Louise Reinert.» Er sei auch der Meinung, man
solle nicht überall Schilder aufstellen.
neues Pflegezentrum
Obersiggenthal 2017 eröffnet
im Ortsteil Kirchdorf ein
Zentrum mit 46 Plätzen für
pflegebedürftige Senioren.
In Kirchdorf entsteht ein neues Seniorenzentrum, das voraussichtlich im
Frühjahr 2017 seine Türen öffnen wird.
«Das Haus wird als stationäre Einrichtung pflegebedürftigen Seniorinnen
und Senioren zur Verfügung stehen»,
heisst es in einer Mitteilung der künftigen Betreiberin Vivale AG. Die Baubewilligung für das Projekt an der Schützenstrasse 1 sei am 7. April erteilt worden.
Angeboten werden 46 Pflegeplätze,
die vom Departement Gesundheit und
Soziales des Kantons Aargau bestätigt
und in der Pflegeheimliste vorgemerkt
worden seien, heisst es in der Mitteilung weiter. Mit dem neuen Angebot in
Kirchdorf könne die von der Planungsregion Baden Regio ermittelte Versorgungslücke in der stationären Langzeitpflege geschlossen werden. Das Ange-
bot richte sich an Bewohner aller Einkommensklassen der Region Baden.
Das Seniorenzentrum werde über eine Dachterrasse sowie eine Gartenanlage verfügen, die rund um das Haus
führt und einen Therapieweg für die
Pflegebedürftigen bietet. Auf dem
Grundstück wird zudem ein Spielplatz
am Bach errichtet. Auch ein öffentliches Restaurant ist vorgesehen. «Der
Standort weist einen ländlichen Charakter auf, ist mit der Bushaltestelle vor
dem Haus jedoch sehr gut erschlossen.» Der Name des neuen Pflegezentrums soll in einem Wettbewerb ermittelt werden, Vorschläge können auf der
Website «www.namenswettbewerb.ch»
eingereicht werden.
Das Kirchdorfer Pflegeheim errichtet
die Vivale AG zusammen mit der Totalunternehmung IGD Grütter AG und der
Immobilieninvestorin
Pensionskasse
Graubünden. Vivale entwickelt und betreibt Seniorenzentren in der ganzen
Schweiz. Das Haus Vivale Sonnenplatz
in Emmenbrücke öffnet im Mai 2016 seine Türen, auch in Orpund und Winterthur entstehen Seniorenzentren. (AZ)