20150517 Bericht DM Maenner greco 2015

Bei den Deutsche Ringermeisterschaften in Aschaffenburg
Aus im Achtelfinale - Christian Fetzer scheiterte am Wettkampfglück und an
einer Kampfrichter-Fehlentscheidung
Endlich mal wieder verletzungsfrei aus der Bundesliga-Saison mit der kräfteraubenden
Endrunde heraus gegangen, hatte sich Christian Fetzer für die deutschen Ringermeisterschaften allerhand vorgenommen. Die RWG Mömbris-Königshofen, die „Kahlgrund-Ringer“,
der Bundesliga-Verein des TSV‘lers, war vor ihrer Haustüre in der Aschaffenburger
Frankenstolz-Arena Ausrichter der Greco-Titelkämpfe 2015. Die Fitness von Christi Fetzer
passte und auch sein Form-Aufbau bestätigte sich ein ums andere mal mit den „ungestreift
errungenen“ Titelgewinnen bei den offenen hessischen und bei den Württembergischen
Meisterschaften.
Die Vorzeichen standen also für den 31-jährigen Routinier der Ringermatte nicht schlecht,
sich nach 2 Jahren verletzungsbedingten DM-Stopps als Deutscher Meister 2009 und 2010,
sowie Vizemeister 2004, 2008, 2011 und 2012 mit einem Comeback dort wieder auffällig
präsentieren zu können. Der gemeldete Titelverteidiger und eigentliche Favorit Matthias
Maasch vom SV Burghausen, der Deutsche Meister 2012 und 2014, musste kurzfristig
passen, doch etliche „junge Wilde“, hochveranlagte Talente aus dem heftig nachdrängenden
DRB-Juniorenbereich machten das Geschehen explizit in der Kategorie bis 66 kg, wo sich
letztlich 26 Teilnehmer der Herausforderung stellten, zum unwägbaren Lotteriespiel. Die
Position im „Turnierbaum“ spielte für den Wettkampfverlauf also nicht unwesentlich Regie.
Christian Fetzer traf in der Qualifikations-Ausscheidung auf Lukas Buck von der KG
Baienfurt, welchen der TSV’ler mit einem lockeren 8:0 Technikerfolg bezwingen konnte. Im
Achtelfinale wartete mit dem Deutschen Juniorenmeister 2014 und 2015, Mohammed –Yasin
Yeter vom saarländischen KV Riegelsberg eine schwierige, reizvolle und zugleich leistungsintensive Aufgabe, zumal dieser Newcomer in der Quali den deutschen Vizemeister 2013,
Toni Stade (Greiz) mit einem „Hallo-Ergebnis eines 5:0 Punktsieges eliminieren konnte. In
einer weitestgehend offenen Begegnung musste sich Christian Fetzer seinem Gegner letztlich
unglücklich und sehr umstritten bei einer hauchdünnen 1:2 Punktniederlage beugen. Hier
verlegte das Kampfgericht die Gewichtung der Sympathien bei der kampfentscheidenden
Passivitätsbewertung auf Seite des Youngsters, der offensichtlich deutlich weniger zum
Kampfverlauf beitrug. Der Passivitätspunkt in der letzten Minute war eine krasse Fehlentscheidung und brachte die Zuschauer in der Halle auf die Palme. Fetzer hätte bei einem 1:1
Gleichstand gewonnen gehabt und wäre somit ins Viertelfinale eingezogen.
Die Spekulation eventuell den Weg zurück in den Wettbewerb über die Hoffnungsrunde zu
finden, zerstäubte für den TSV-Ringer als Yeter im Halbfinale mit einer Punktniederlage am
Routinier und späteren neuen Deutschen Meister vom ASV Mainz 88, an Wladimir
Berenhardt (Dt Vizemeister 2007 und Dritter in 2010 im Gewicht bis 60 kg) scheiterte.
Im Leistungsprofil war Christi Fetzer bei dieser DM wieder voll mit dabei, indes das
sprichwörtliche Quäntchen Wettkampfglück blieb für ihn, den zigmal nach Verletzungen
wieder zurück gekommenen TSV’ler, diesmal auf der Strecke. Platz 9 im Ranking im 26er
Feld ist rein faktisch gut zu vertreten, auch wenn seine persönliche Zielsetzung insgeheim
etwas höher angelegt gewesen sein mag. Mehr zu zeigen, was unter anderen Umständen
sicherlich drin gewesen ist, verwehrte ihm eben das frühzeitige Ausscheiden.
In den Finalkämpfen um die Broncemedaillen in der Kategorie bis 66 kg realisierte sich
Benjamin Raiser vom ASV Nendingen zum 3. Mal nach 2011 und 2013 mit einem
Technikerfolg über Tim Bitterlich (Frankfurt/Oder den 3. Platz und Yeter unterlag im 2.
Finalkampf um Rang 3 dem Vorjahresdritten Maximilian Goßner (Westendorf) ganz knapp
mit 2:3 Punkten.
Die große Überraschung war die Final-Teilnahme vom Patrick Sorg (2008 Deutscher
Juniorenmeister), welcher für die KG Baienfurt/Ravensburg in der Württembergischen
Oberliga kämpft. Der aus der Ringerjugend des TSV Dewangen hervor gegangene Sorg hatte
ein Traumlos gezogen, unterlag im Finalkampf als Außenseiter, wo er dem favorisierten
Wladimir Berenhardt (Mainz) bei einer 2:6 Punktniederlage wenig entgegensetzen konnte.
Alle Ergebnisse und Details finden sie unter dem Link:
http://www.liga-db.de/Turniere/DM/HES/2015/DE/150517_Aschaffenburg/indexGER.htm
mit freundlichen Grüßen
Alwin Reimer
Pressewart TSV Herbrechtingen