Bilder wie eine Blumenwiese

Vor allem die Farben- und Formenvielfalt überrascht bei den Arbeiten, die von Behinderten bei kunstpädagogischen Angeboten in den Diakoniewerkstätten Rhein-Necker angefertigt wurden.
BILD: GUTSCHALK
Die Künstler präsentieren derzeit ihre Werke im Rahmen einer Ausstellung in der Volksbank-Galerie.
Ausstellung: „Malerei & Skulptur“ – Werke aus den Diakoniewerkstätten Rhein-Neckar sind in der Volksbank-Galerie zu sehen
Bilder wie eine Blumenwiese
WEINHEIM. Wie eine bunte Blumenwiese so leuchten die Bilder in der
neuen Ausstellung der Volksbank.
Die Farben- und Formenvielfalt
überrascht bei diesen Arbeiten, die
von Behinderten bei kunstpädagogischen Angeboten in den Diakoniewerkstätten Rhein-Necker angefertigt wurden. Auch einige bemerkenswerte,
heiter
anmutende
Skulpturen sind in dieser Ausstellung zu sehen.
Als eine „ganze besondere Ausstellung“ bezeichnete VolkbankVorstand Manfred Soßong diese
Präsentation von starker Kreativität
und freute sich über die vielen Besucher, unter denen sich auch viele
der Maler und Malerinnen befanden.
Gernot Scholl, Vorstand der Gemeindiakonie-Mannheim, bedankte sich bei der Volksbank für diese
Möglichkeit einer Präsentation der
Werke und betonte gleichwohl:
„Der Prozess und der Weg zum Endprodukt ist wichtig und in zweiter
Linie das Präsentieren.“ Die Kunsthistorikerin Pamela Pachl erklärte in
ihrer Einführungsrede, dass diese
Ausstellung ein Zeichen der Offenheit, der Inklusion und Akzeptanz
sei.
„Es geht um Kunst“
Dies sei auch eine Botschaft an die,
welche die Bilder und die Skulpturen gemacht hätten. „Es geht um
Kunst. Die kann unabhängig sein
vom Zustand des Künstlers“, so betonte sie. Jede Kunst sei anders, jeder Künstler sei anders, so Pachl
weiter, „und wer möchte sich anmaßen zu sagen, was normal ist“.
Anschließend ging sie ausführlich auf die Arbeiten ein und öffnete
den Blick für manche außergewöhnliche, malerische Herangehensweise. Sie wies auf dynamische
Linienführung, auf interessante
Streifenanordnungen und kleine
Rechtecke und Quadrate hin, die
wie Stadtlandschaften wirkten.
Auch hob sie die Farbzusammenstellungen hervor, die abstrakte
Landschaften darstellen oder auch
die akribisch mit kleinen Strichen
bemalten Bilder, die zu Phantasien
anregen können. Besonders würdigte sie auch einige der Skulpturen,
so die mit feinen Ornamenten bemalten Äste und sah in den gleichförmig weiß bemalten Spitzen einen
Zusammenhang zwischen den Malerinnen.
Die Ausstellungsstücke entstanden überwiegend in den Weinheimer Förder- und Betreuungsgruppen (FuB) sowie der Werkstatt im
Industriepark Weinheim bei Freudenberg. Einige Ausstellungsstücke
wurden auch in der FuB Vogelstang,
Tagesförderzentrum, und FuB Neckar, Tagesförderzentrum, angefertigt. Zum Einsatz kam ein Fülle von
Materialien. Es wurde gemalt mit
Dispersionsfarbe, Acryl, Filzstift,
Druckfarbe, Buntstift und Pastellkreide auf Papier, Leinwand und
Holz. Bei den Skulpturen wurde
Pappmaschee mit Acryl bemalt und
mit Mischtechnik Kartonröhren koloriert.
Storch im See
Einige Malerinnen und Maler hatten durchaus selbst davon eine Vorstellung, was ihre Bilder darstellen
sollten: So hießen einige Titel „Häuser mit Baum und Landschaft“,
„Storch im See und Sterne am Himmel“ oder „Wie ein Labyrinth“. Die
Vernissage wurde umrahmt von der
Musikgruppe „Lichtspiel – Sunny
&Mirko“ aus Mannheim.
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i Die Ausstellung „Malerei & Skulptur“ ist in der Volksbank zu den üblichen Öffnungszeiten bis zum 17.
April zu sehen.