78 | Kunst | Skulpturen JULES | arttourist.com 1|2016 Büdelsdorf NordArt 2016 Schleswig-Holstein wird erneut zum Hotspot internationaler Kunst ©1952 Francois Pompon - Hert - door Noske, J.D. Arnhem (NL) SONSBEEK 2016 – transACTION Sonsbeek ist wieder zurück! Die elfte Ausgabe der Ausstellung für zeitgenössische Kunst dauert vom 4. Juni bis 18. September 2016 und findet im Sonsbeek Park, in der Stadt Arnhem und im Museum Arnhem statt. Kurator von Sonsbeek 2016 ist das indonesische Kunstkollektiv ruangrupa. Seit Beginn hat Sonsbeek die Grenzen der Kunst im öffentlichen Raum ausgereizt und überschritten. Darauf, und auf viel Überraschendes, Spannendes, kontrovers und leidenschaftlich zu Diskutierendes können sich die Besucher auch in diesem Jahr freuen. Die Idee zu Sonsbeek, einer Ausstellung mit visueller Kunst im öffentlichen Raum entstand 1948. Ab 1949 fanden alle 10 Jahre bahnbrechende Ausgaben statt. Ab dieser Ausgabe soll Sonsbeek alle vier Jahre stattfinden. Ruangrupa aus Jakarta besteht aus etwa vierzig Künstlern, Kuratoren, Architekten, Schriftsteller und Historiker. Sie forschen über die Stadt und den öffentlichen Raum. Das Hauptthema der Sonsbeek 2016 ist transACTION, und ihr zentrales Ziel ist es, den Austausch von Wissen und Erfahrung zwischen den Menschen zu fördern. Neben der aktuellen Sonsbeek 2016 sind in der Stadt Arnhem und dem Kröller-Müller Museum zahlreiche Skulpturen aus vorangegangenen Ausgaben zu sehen. Diese sind durch eine Skulpturen Wanderung miteinander verbunden. 4.6. – 18.9.2016 | Arnhem (NL) www.sonsbeek.org Das Kunstwerk Carlshütte freut sich auf die bereits 18. Auflage der NordArt, die zu den größten Ausstellungen zeitgenössischer Kunst in Europa gehört und seit 1999 jeweils im Sommer Werke von 250 ausgewählten Künstlern aus aller Welt zeigt. Ihre Bühne sind die gewaltigen Hallenschiffe der historischen Eisengießerei mit ihren 22.000 m² Grundfläche und ein 80.000 m² großer Skulpturenpark. Nach den Länder-Schwerpunkten China, Russland, Baltikum und Mongolei wird in diesem Sommer ein vertiefter Blick Israel gelten. Unter dem Titel „Circle of Life“ (Kuratorin Carmit Blumensohn) zeigt der Israelische Pavillon aktuelle Kunst aus einem Land, das wie kein zweites Einflüsse aus Dutzenden Nationen in seine Kultur integriert hat. Als Schwerpunkt-Künstler der NordArt 2016 stellt sich der chinesische Künstler Liu Ruowang vor. Eine geradezu visionäre Kraft beweist er mit seinen raumgreifenden Skulpturengruppen, die einen Kommentar zur aktuellen Weltlage abzugeben scheinen. Ein Wiedersehen gibt es mit NordArt-Preisträgern Liu Yonggang (China), Jang Yongsun (Südkorea), Lv Shun (China) und Ochirbold Ayurzana (Mongolei). Die NordArt wird von Chefkurator Wolfgang Gramm als Gesamtkunstwerk konzipiert, in dem die Kunstwerke nicht nur für sich allein sprechen, sondern im Zusammenspiel mit der imposanten Kulisse der Industriearchitektur eine eigene Atmosphäre entwickeln und die Besucher so auf eine unvergleichliche Weltreise durch die Kunst mitnehmen. 04.06.–09.10.2016 | www.nordart.de © NordArt nicht seekrank: Die Installation soll „frei auf den Wellen schwingen“. In Sulzano und in Peschiera Maraglio (auf Monte Isola) wird der Weg rund einen Kilometer weiter in die Fußgängerzonen geführt. 18.6. – 3.7.2016 | Lago Iseo www.christojeanneclaude.net sammenarbeit. Mit kunstwegen verbinden sich Kunst und Region auf einzigartige Weise. Insbesondere die jüngeren Werke gehen einen oft intensiven Dialog mit verschiedenen Aspekten der Landschaft und der anliegenden Orte ein: Flora und Fauna, lokale Geschichte und Traditionen, Sehenswürdigkeiten und aktuell auch mit Veränderungsprozessen in Kultur, Wirtschaft und Infrastruktur. Mehr und mehr bildet die Kunst auf diese Weise ein Leitmotiv zur Erkundung der Landschaft. www. kunstwegen.org Nigel Hall, Soglio, 1994, Corten Stahl gänge ist die romanische Klosterkirche mit einer Galerie für wechselnde Ausstellungen. Für die Wiesen und Wälder des Schönthals entwickeln internationale und Schweizer Künstlerinnen und Künstler ortsspezifische Skulpturen. Zuvor machen sie sich jeweils mit dem Kloster, seiner Geschichte und der archaischen Landschaft vertraut. Die Sammlung wächst in aller Ruhe und im Sinne eines «work in progress». Zur Zeit säumen 31 Werke von 22 Künstlerinnen und Künstlern, u.a. Tony Cragg, Martin Disler, Ian Hamilton Finlay, Richard Long, Ulrich Rückriem und Roman Signer, die Wege und Pfade. www.schoenthal.ch Graz (A) Österreichischer Skulpturenpark Erwin Wurm, Misconceivable, 2010 © SABAM Belgium [2016] – Photo Joris Casaer ChristoThe Floating Piers (Project for Lake Iseo, Italy)Collage 2014 22 x 17“ (55.9 x 43.2 cm)Pencil, wax crayon, enamel paint, photograph by Wolfgang Volz, technical maps, fabric sample and tapePhoto: André Grossmann © 2014 ChristoPrint Size: 21 x 16 1/4“ (53.3 x 41.2 cm) Lago Iseo (I) Christo - “The Floating Piers” Besucher und Anrainer des Lago Iseo in Italien können 2016 übers Wasser gehen. Verpackungskünstler Christo hat die Pläne für seine neue Installation veröffentlicht - er will für das Projekt „The Floating Piers“ einen gigantischen Steg vom Festland auf eine Insel im See verlegen. Seit dem Tod seiner Frau Jeanne-Claude 2009 hat Christo kein Großprojekt mehr realisiert. Davor hatten die beiden mit ihrer New Yorker Installation „The Gates“ für Aufsehen gesorgt. Damals stellte das Paar 7.503 im Wind schwingende safrangelbe Tore auf. Für „The Floating Piers“ nimmt Christo nun die markante Farbe von damals wieder auf. Rund drei Kilometer lang soll der aus Polyäthylenelementen bestehende Weg übers Wasser sein, auf dem man 16 Tage lang von Sulzano auf dem Festland auf die Inseln Monte Isola und San Paolo gehen kann. Vorausgesetzt, man wird Antwerpen (B) Middelheim Museum Dreißig Hektar Kunst. Die Sammlung des Middelheim Museum enthält rund 400 Kunstwerke, die über einen Zeitraum von mehr als 50 Jahren gesammelt wurden, und Werke von um 1900 bis zur Gegenwart enthalten. Als Sammlung bietet sie einen hervorragenden Überblick über internationale moderne und zeitgenössische Kunst. Jedes Jahr kommen neue Werke zur Sammlung hinzu. Etwa 215 Skulpturen sind im Park zu sehen, darunter Werke von großen Künstlern wie Auguste Rodin, Rik Wouters, Henry Moore, Juan Muñoz, Carl Andre, Panamarenko, Franz West, Erwin Wurm und viele andere gegeben. Stattliche Bäume, breite Wege und grasbewachsene Lichtungen laden ein, die Aussicht zu genießen. www.middelheimmuseum.be Langebruck (CH) Kloster Schönthal (CH) Seit 2000 entwickelt sich das Kloster Schönthal zum kulturellen Begegnungsort. Eingebettet in die Juralandschaft nimmt die Sammlung zeitgenössischer Skulpturen den Dialog mit der Natur auf. Ausgangspunkt der Kunstspazier- Nancy Rubins, Airplane Parts and Hills, 2003 Foto: M. Schuste Peter Fischli/David Weiss: „Ein Weg durch das Moor“, 1999, Fotograf: Helmut Claus | © kunstwegen EWIV Nordhorn Kunstwegen »Der Vechte folgen« – über mehr als 180 km leitet der Fluss den Radfahrer oder auch Wanderer durch das Vechtetal zwischen der Grafschaft Bentheim in Niedersachen und der Provinz Overijssel in den Niederlanden. Seit dem Jahr 2000 lassen sich unter dem Namen kunstwegen entlang dieser touristischen Fahrradroute zahlreiche Skulpturenprojekte namhafter internationaler Künstlerinnen und Künstler entdecken. Heute ist kunstwegen ein grenzüberschreitendes, offenes Museum, das inzwischen über 80 Kunstwerke aus mehr als 40 Jahren gesammelt hat. So entwickelte sich nicht nur ein außergewöhnliches Erfahrungs- und Studienfeld zur Geschichte von Kunst im öffentlichen Raum, sondern auch ein nach wie vor modellhaftes Projekt einer internationalen kulturellen Zu- Wenn Kunst und Natur in Verbindung treten, entstehen daraus Geschichten, die sich im Lauf der Jahreszeiten ständig ändern. Der Garten als vom Menschen gestaltete und doch natürlich wachsende Struktur geht mit Skulpturen, die unter freiem Himmel der Witterung ausgesetzt sind, eine einzigartige Beziehung ein. Dieser Dialog zwischen Standort und Skulptur macht ein besonderes künstlerisches Vokabular sichtbar – es werden Träume sichtbar und poetische Begegnungsräume geschaffen. Der sieben Kilometer südlich von Graz gelegene Österreichische Skulpturenpark hat sich seit seiner Gründung im Jahr 2003 als Zentrum für zeitgenössische Skulptur etabliert. Die faszinierende Parkanlage des Landschaftsarchitekten Dieter Kienast erstreckt sich über ein Areal von rund sieben Hektar und ist Entfaltungsraum für mehr als 60 Skulpturen. Werke renommierter Künstler/innen aus Österreich – von Fritz Wotruba über Franz West bis hin zu Erwin Wurm, Heimo Zobernig und Michael Kienzer – kommunizieren hier mit Beispielen internationaler Bildhauerei, zum Beispiel von Jeppe Hein, Nancy Rubins, Tobias Rehberger oder Susana Solano. www.museum-joanneum.at/skulpturenpark JULES | arttourist.com 1|2016 Kunst | Skulpturen | 79 Senza titolo 169 © Arte Sella ph Giacomo Bianchi Borgo Valsugana (I) Arte Sella Tony Cragg, Foto: Charles Duprat, © VG Bild und Kunst, Bonn 2016 Wuppertal Die unglaubliche Pflanzenkathedrale ist nur ein Projekt von Arte Sella. Arte Sella, ein internationales Projekt der Gegenwartskunst, wurde 1986 ins Leben gerufen. Die Ausstellung findet auf den Wiesen und in den Wäldern des Val di Sella statt. Seit 1996 entwickelte sich das Arte Sella - Projekt entlang eines Waldweges am Südhang des Monte Armentera. Auf diese Weise wurde ein exzellenter Parcours kreiert, ArteNatura genannt. Entlang dieses Weges können die Besucher sowohl die Kunstwerke betrachten als auch die landschaftlichen Besonderheiten der Umgebung genießen. Das Projekt präsentiert sich nicht nur als lohnenswerte Ausstellung von Kunstwerken, sondern auch und vor allem als kreativer Prozess: Das Kunstwerk wird Tag für Tag in seinem Wachstum begleitet. Der Eingriff des Künstlers soll sein respektvolles Verhältnis zur Natur ausdrücken. Aus der Natur selbst lässt sich der Künstler inspirieren, von ihr gehen die Anregungen für sein Werk aus. www.artesella.it Skulpturen-Park Waldfrieden In einem idyllischen Waldgebiet auf den Höhen zwischen Wuppertals Stadtzentren Elberfeld und Barmen liegt der Skulpturenpark Waldfrieden. Alte Laubbäume säumen die lange Serpentinenstraße, die zum Parkgelände führt. Schon auf den Wegböschungen der Zufahrt entdeckt der Besucher einzelne Skulpturen Tony Craggs. Der in Wuppertal lebende Künstler, erfüllte sich einen lange gehegten Traum, indem er das verwaiste Villengrundstück Waldfrieden in ein Ausstellungszentrum für Skulpturen umgestaltete. Das gut 14 Hektar große Anwesen gehörte ursprünglich dem Wuppertaler Industriellen Kurt Herberts, der sich hier von dem Architekten Franz Krause zwischen 1947 und 1950 eine zweigeschossige Villa errichten ließ. Das luxuriös ausgestattete Bauwerk ist im Inneren dynamisch auf die Bewegungen der Bewohner abgestimmt, während sich seine Außengestalt harmonisch in Landschaft und Naturraum einfügt. Als einzigartiges Beispiel organischen Bauens steht die Villa Waldfrieden seit 1992 unter Denkmalschutz. Das Gebäude ist aus konservatorischen Gründen nicht öffentlich zugänglich, kann aber gelegentlich im Rahmen von Führungen besichtigt und als Veranstaltungsort angemietet werden. Innerhalb des weitläufigen Parkwaldes wird eine stetig wachsende Skulpturensammlung ausgestellt, die neben Plastiken von Tony Cragg auch Werke vieler namhafter Künstler der Moderne und Gegenwart umfasst. Dank seiner charakteristischen Topographie ist das Gelände hervorragend geeignet, um Skulpturen inmitten wechselnder landschaftlicher Verhältnisse zu präsentieren. Für gehbehinderte Menschen ist die Besichtigung allerdings nur eingeschränkt möglich. Ein Besuch im Skulpturenpark lohnt angesichts des umfangreichen Ausstellungs- und Veranstaltungsprogramms zu jeder Jahreszeit. In zwei speziell zu diesem Zweck errichteten Gebäuden finden ganzjährig hochkarätige Wechselausstellungen sowie Kammermusikkonzerte und Lesungen statt. In den Sommermonaten erklingt vor der Villa Waldfrieden Jazz- und Weltmusik unter freiem Himmel. Sylvie Fleury, Mushrooms, Fiberglas,metallischer Autolack © enea Rappeswil-Jona (CH) ENEA BAUMMUSEUM Eva Hild, Irruption, 2011, © Michael Richter/Skulpturenpark Waldfrieden termonaten aber nur am Wochenende, geöffnet. Führungen werden regelmäßig samstags oder exclusiv nach Vereinbarung angeboten. Henry Moore, Plasters Henry Moore, Reclining Figure No 7, 1980 © The Henry Moore Foundation Nach den Konzerten empfehlen wir die Teilnahme an einem festlichen Diner in der Villa Waldfrieden. Kulinarische Genüsse und Erholung nach dem Rundgang verspricht ein Besuch im Café Podest. Das ehemalige Gärtnerhaus bietet selbst größeren Besuchergruppen Platz. Sowohl der Skulpturenpark Waldfrieden als auch das Café sind ganzjährig, in den WinADRESSE Skulpturenpark Waldfrieden Hirschstraße 12 42285 Wuppertal www.skulpturenpark-waldfrieden.de Henry Moore zählt zu den einflussreichsten und wichtigsten Künstlern des 20. Jahrhunderts. Noch selten hatte man die Gelegenheit seine Gipsplastiken in einer so großen Auswahl zu sehen, was daran liegen mag, dass sie ursprünglich als Vorstufen des Arbeitsprozesses galten und nicht für Ausstellungen vorgesehen waren. Heute stehen sie als Werke, die Vorlagen für einige seiner bekanntesten Skulpturen wurden, für sich. Die Henry Moore Foundation stellt über dreißig dieser Arbeiten, Ausschnitte seines Schaffens aus über drei Jahrzehnten dem Skulpturenpark Waldfrieden für die Ausstellung vom 9. April bis 9. Oktober 2016 zur Verfügung. ÖFFNUNGSZEITEN März bis Oktober Di – So 10 – 19 Uhr November bis Februar Fr – So 10 – 17 Uhr EINTRITTSPREISE Tageskarte EUR 10, ermäßigt EUR 8 Tageskarte Studenten EUR 6 Jahreskarte EUR 30, ermäßigt EUR 24 Jahreskarte Studenten EUR 18 Kinder unter 7 Jahre und Schüler freier Eintritt Im Jahr 2010 öffnete das Baummuseum, angelegt in einem atemberaubend schönen, 75´000 m2 großen Park in der Nähe des Zürcher Obersees in Rapperswil-Jona, Schweiz offiziell seine Tore für Besucher. Es zeigt eine große Anzahl ausgewählter Bäume aus der Sammlung des Schweizer Landschaftsarchitekten und weltweit bekannten Bäumesammlers Enzo Enea. In einer Serie von offenen Räumen im Freien zeigt Enea dem Baum seine Wertschätzung, indem er ihn als raumbildendes Objekt einsetzt, auf eine Art und Weise, die seiner einzigartigen Ästhetik, Nachhaltigkeit, Geschichte und lebenswichtigen Funktion gebührend Respekt erweist. Die Baumsammlung Eneas setzt sich ausschließlich aus Arten unserer Klimazone zusammen. Mit diesem Baummuseum hat Enzo Enea erstmals seine Vision umgesetzt und Landschaft, Botanik, Architektur, Kunst und Design sorgfältig kombiniert. Im Museum stehen über 50 Bäume aus über 25 Arten, einige davon sind über 100 Jahre alt und erzeugen dadurch eine Aura der Unvergänglichkeit. Weitere 100 Bäume und Pflanzen stehen im Park, der das Baummuseum umschließt. Auf der gesamten Anlage von Enea Landschaftsarchitektur stehen insgesamt über 3000 exklusive Gehölze. Das weltweit einzige Baummuseum ist ein außergewöhnlicher Ort für Gartenliebhaber und Kunstinteressierte. Seit 2013 werden auf der 75‘000 Quadratmeter großen Parkanlage auch zeitgenössische Skulpturen anerkannter Künstler ausgestellt. Diese Kunstwerke treten in einen subtilen Dialog mit der Gartenanlage und erweitern den gesamtheitlichen Anspruch von Eneas Gestaltungskonzept. www.enea.ch/baummuseum
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