lesen - ATR Landhandel

Ausgabe I · 03.2015
Wir leben Landwirtschaft
Die Schweine-News von ATR Landhandel GmbH & Co. KG
ATR Schweinefutter
Innovative Futterkonzepte für Ihre Tiere
• Effektiv kontrollierte Rohstoffe
• Umfangreiche Qualitätssicherung
• Vielseitige Futterprogramme
• Eigene Mischfutterwerke
Personalien ATR Landhandel
Herausgeber
ATR Landhandel GmbH & Co. KG
Bahnhofsallee 44
23909 Ratzeburg
Telefon +49 (0)4541 806 257
Telefax +49 (0)4541 806 657
www.ATR-Landhandel.de
[email protected]
Redaktion
Björn Lorenzen
Produktmanagement Schwein
ATR Landhandel GmbH & Co. KG
Telefon +49 (0)163 2870 084
Konzept/Produktion
Till Rüschmann
ATR Marketing
ATR Landhandel GmbH & Co. KG
Telefon +49 (0)4541 806 231
Betriebshygiene im Fokus
Wasser – das unterschätzte Futtermittel
ATR Porco Baby Porkivit
ATR Mykotoxinmonitoring
Längere Säugezeit bringt Vorteile
Themen/Redakteure
Personalien ATR Landhandel
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Personalien ATR Landhandel
Personelle Veränderungen bei ATR Landhandel
Hauke Thordsen, Geschäftsführer ATR Landhandel
Hauke Thordsen, Geschäftsführer ATR Landhandel
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Betriebshygiene muss im Fokus stehen!
Neuer Leiter vom Bereich Futtermittel bei ATR
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Björn Lorenzen, ATR Produktmanagement Schwein
Zum 1.4.2015 übernimmt Diplomagraringenieur Bernd Schmitz die Leitung Futtermittel
bei ATR. Herr Schmitz ist 53 Jahre alt, Bauernsohn und kommt gebürtig aus der Region
Aachen.
Trinken Ihre Schweine genug Wasser?!
Kristina Weber, ATR Fachberatung Schwein
Nach dem Studium der Agrarwissenschaften an der Universität Bonn hat er in
zwei Unternehmen der Futtermittelbranche im Verkauf an die Landwirtschaft und
als Verkaufsleiter gearbeitet. In den letzten 11 Jahren war er als Geschäftsführer
von drei Mischfuttergesellschaften der AGRAVIS mit mehreren Werken im Emsland und Westfalen und einer
Jahresproduktion von heute über 1,1 Mio. t verantwortlich.
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ATR Porco Baby Porkivit
10
Mykotoxinmonitoring
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Wechsel von 21 Tage Säugezeit auf 28 Tage Säugezeit
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Impressum
Björn Lorenzen, ATR Produktmanagement Schwein
In der Schweinefütterung hat er in seiner Tätigkeit im Emsland und in Westfalen viele Erfahrungen gesammelt.
ATR konnte mit Bernd Schmitz einen kompetenten Fachmann gewinnen, der die Qualitätsphilosophie von ATR
und die Marktanteile weiterentwickeln wird.
Dr. Jürgen Hittel
Dr. Jürgen Hittel geht nach sechs Jahren in leitender Funktion für ATR nach Sachsen. Er wird uns auch in Zukunft
als Fachmann zur Verfügung stehen.
Jörg Hörig, ATR Fachberatung Schwein
Neuer Produktmanager ATR Schweinefutter
ATR Landhandel unterstützt
die Initiative „Heimische Landwirtschaft“
Mit Björn Lorenzen ist ein Nachwuchsmann aus der ATR Schule ab 1. Januar 2015
zum Produktmanager Schweinefutter ernannt worden. Herr Lorenzen hat nach einer
kaufmännischen Ausbildung bei ATR in der Mischfutteroptimierung gearbeitet und ist
seit 11 Jahren in Beratung und Verkauf in Schleswig Holstein in der Praxis unterwegs.
Er hat das ATR Sprintmast- und ProGetreidemastprogramm erfolgreich weiterentwickelt. In den letzten zwei
Jahren hat er unser neues Ferkelprogramm in der Praxis eingeführt. Durch ein Studium an der Fachhochschule in
Rendsburg erarbeitet er sich neben seiner Vertriebsarbeit die wissenschaftlichen Grundlagen der Tierernährung
für ein innovatives Produktmanagement. Diese Zusatzausbildung wird er in diesem Jahr erfolgreich abschließen.
Mit der neuen Leitung und dem Ausbau der Fachberatung im Schweinefuttersektor werden wir eine
flächendeckende, kompetente Beratung für das gesamte ATR Verkaufsgebiet von Dänemark bis Sachsen
aufbauen.
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Bernd Schmitz
Dr. Jürgen Hittel
Björn Lorenzen
Tel. +49 (0)163 2870 089
Kristina Weber
Jörg Hörig
Tel. +49 (0)163 2870 275
Tel. +49 (0)163 2870 084
Tel. +49 (0)163 2870 361
Tel. +49 (0)163 2870 193
Qualität und Kompetenz sind Voraussetzungen für eine rentable Ferkelerzeugung und Schweinemast und für
eine hohe Lebensmittelsicherheit.
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Betriebshygiene im Fokus
Betriebshygiene muss im Fokus stehen!
Björn Lorenzen, ATR Produktmanagement Schwein
In Zeiten von PED (engl. porcine epidemic diarrhea; PED) und ASP (Afrikanische Schweinepest) möchte
ATR an dieser Stelle noch einmal an die grundlegenden Hygienemaßnahmen erinnern, welche für jeden
schweinehaltenden Betrieb in den täglichen Arbeitsabläufen zum Standard gehören sollten.
Was ist PED?
Die epizootische Virusdiarrhoe des Schweins (engl. porcine epidemic diarrhea; PED) wird durch ein Coronavirus
verursacht. Die hoch ansteckende Erkrankung ist durch Erbrechen und Dehydrierung (Austrocknung) sowie eine
schwere Darmentzündung und wässrigen Durchfall gekennzeichnet. Während alle Altersklassen von Schweinen
erkranken können, sinkt die Sterblichkeit mit zunehmendem Alter. Bei Saugferkeln kann die Infektion mit dem
Virus der PED (PEDV) zu hohen Verlusten (bis 100 %) führen.
Was ist ASP?
Der Erreger der ASP ist das Afrikanische Schweinepest-Virus. Der Erreger gehört zur Familie der Asfarviridae,
Genus Asfivirus, und gehört somit zu den behüllten ds-DNA-Viren. Das Erregerreservoir stellen vor allem Warzenund Buschschweine (hauptsächlich Sahara) und Zecken dar, die häufig nicht klinisch erkrankt sind. Genau wie bei
der klassischen Schweinepest sind nur Schweine sowie Zecken für das Virus empfänglich.
Das Virus ist hoch ansteckend und wird durch direkten Tierkontakt oder über die Zecken übertragen. Aber auch
verseuchte Fleischwaren wie z. B. Salami oder Schinken können bis zu 6 Monaten ansteckungsfähig bleiben. Die
Inkubationszeit beträgt 2 bis 14 Tage. Der Erreger gelangt über das Maul oder die Nase in den Rachenraum, wo er
sich in den Lymphknoten ansiedelt und vermehrt. Nach wenigen Tagen gelangt das Virus in den Blutkreislauf und
befällt dann die Körperorgane. Die erkrankten Tiere scheiden das Virus über Kot, Harn und Nasensekret aus und
bilden somit die Ansteckungsquelle für weitere Tiere.
Auch sollte der Personenverkehr in den Anlagen auf ein Minimum reduziert werden. Stimmen Sie mit allen
beteiligten Personen wichtige Termine, die mit einem Stallbesuch verbunden sind, rechtzeitig ab. So sollten alle
Besucher der Anlage mindesten 48 Stunden „schweinefrei“ sein. Kann dies nicht garantiert werden, so sollte der
Termin im Zweifel verlegt werden.
Eine der häufigsten Eintragsquellen bildet der Viehverkehr. Wenn dieser nicht zu vermeiden ist, so sollte
besonders hier auf saubere und desinfizierte Fahrzeuge geachtet werden. Prüfen Sie die Möglichkeit, ob ein
Verladen der Tiere an der Hofeinfahrt (große Distanz zu den Stallungen) machbar ist.
Bei Futtermittellieferungen sollte ebenfalls auf die größtmögliche Hygiene geachtet werden, prüfen Sie auch,
inwieweit der LKW-Fahrer zum Befüllen der Futtermittelsilos den Stall betreten muss und ob es hier Alternativen
gibt, beispielsweise durch eine Verlängerung der Rohrleitungen bis vor den Stall.
Welche Schutzmaßnahmen hat ATR ergriffen?
Aufgrund der zurzeit steigenden Zahl von PEDFällen sind alle ATR-Mitarbeiter angehalten,
bei Futtermittellieferungen und Betriebsbesuchen
spezielle Hygienemaßnahmen einzuhalten. So
sind sämtliche Fahrzeuge vor und nach jedem
Befahren einer Anlage zu desinfizieren.
Alle Fahrzeuge sind mit Einwegüberziehschuhen
und Einwegoveralls ausgestattet. Das Risiko
einer möglichen Erreger-Verschleppung durch
Futtermittellieferungen wird durch diese
Maßnahmen auf ein Minimum reduziert.
Grundsätzlich besteht sowohl im vielfältigen, klinischen Bild als auch im Verlauf der ASP kein Unterschied zur
klassischen Schweinepest. Die Erkrankung kann perakut, akut, chronisch oder subakut verlaufen. Entscheidend
für Ausprägung der Verlaufsform sind das Virus selbst (Virulenz) und Rasse bzw. Alter des betroffenen Schweines.
Welche Schutzmaßnahmen sollte man ergreifen?
PED und ASP werden nicht über die Luft übertragen und können somit nur durch direkten Kontakt mit z. B. Kot,
Kleidung usw. in die Ställe getragen werden. Wird das Schwarz-Weiß-Prinzip auf den Höfen strikt beachtet, so ist
ein gewisser Schutz gegenüber diesen beiden Krankheiten schon gegeben. Für jeden Stall sollten eigene Stiefel
und Overall bereitstehen, Wannen oder Matten mit Desinfektionsmittel im Eingangsbereich müssen regelmäßig
überprüft werden.
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Wasser – das unterschätzte Futtermittel
Trinken Ihre Schweine genug Wasser?
Auch diese können bei Unter- bzw. Überschreitungen bestimmter Normwerte den Gesundheitszustand der Tiere
beeinflussen. Vor allem hofeigene Brunnen sollten regelmäßig auf ihre Wasserqualität überprüft werden, da
diese nicht derelben strengen Kontrolle wie dasStadtwasser unterliegen.
Kristina Weber, ATR Fachberatung Schwein
Wasser ist nicht nur das günstigste, sondern auch das wichtigste Futtermittel. Es wird jedoch oft unterschätzt, wie
viel die Tiere aufnehmen und welche Qualitätsanforderungen das Wasser erfüllt.
Die aufgenommene Wassermenge und die Wasserqualität sind die Grundlage für gesunde und leistungsstarke
Schweine. 40 Liter und mehr muss eine laktierende Sau saufen, um vitale und leistungsstarke Ferkel großzuziehen.
Grundsätzlich sollte eine laktierende Sau 15 Liter täglich für den Eigenbedarf aufnehmen und pro Ferkel weitere
1,5 Liter täglich. Bei einem Wurf von 16 Ferkeln ergibt sich so ein rechnerischer Wasserbedarf von 39 Litern ( 15
Liter + (16 x 1,5 Liter)) pro Tag.
Werden diese Wassermengen nicht von den Sauen aufgenommen, kann es verschiedenste Ursachen haben. Um
jedoch überhaupt genau zu wissen, ob die Tiere genug Wasser saufen, empfiehlt ATR, Wasseruhren in den
Abteilen zu installieren und somit die aufgenommene Wassermenge zu ermitteln.
Wasseruhren sind schon ab 15,- €/Stück im Handel erhältlich, und eine Installation ist in der Regel mit nur
wenigen Handgriffen schnell gemacht.
Orientierungswerte zur
Trinkwasserqualität
pH-Wert
Leitfähigkeit (yS/cm)
Wasserhärte (°dH)
Trinkwasserverordnung
für Schweine
Zielwerte
Bedenklich
5–8
< 4 und > 9
6,5 – 9,5
< 1.000
> 2.000
20.00
< 15
> 25
Neben der aufgenommenen Wassermenge hat die Wasserqualität einen großen Einfluss auf die Tiergesundheit
und damit auf die Leistung der Schweine.
Aus diesem Grund gehören die regelmäßige Kontrolle der Durchflussmengen und das Ablassen
von abgestandenem Wasser in den Leitungen zu den wichtigen Managementmaßnahmen eines Betriebes.
Dennoch können sich über die Jahre hartnäckige Biofilme in den Wasserleitungen aufbauen.
Ammonium NH4 (mg/l)
<1
>2
0,5
Nitrat NO3 (mg/l)
< 50
> 100
50
Nitrit NO2 (mg/l)
< 0,1
>1
0,1
Eisen (mg/l)
< 0,2
>5
0,2
Die Folgen sind unter anderem hohe Endotoxinwerte im Wasser, welche sich negativ auf die Tiere auswirken.
Mangan (mg/l)
<1
>2
0,05
240
Wasserbedarf von Schweinen
Ferkel
Mastschweine
Sauen
Eber
5kg LG
Wasserbedarf pro Tier und Tag (l)
Durchflussmenge (l/min)
0,7
0,5
10 kg LG
1,0
0,5 – 0,8
20 Kg LG
2,0
0,7 – 1,0
25 – 50 kg LG
3–4
50 – 80 kg LG
5–8
1,0 – 1,5
80 – 100 kg LG
8 – 10
leer/niedertragend
8 – 12
hochtragend
10 – 15
säugend
15 + 1,5 l/Ferkel (nach Möglichkeit ad libitum)
2,0 – 4,0
10 – 15
1,5 – 2,2
1,5 – 2,2
(Quelle: Brede 2006)
Nicht zu vernachlässigen sind die Nährstoff- und Spurenelementgehalte im Trinkwasser.
6
ATR empfiehlt, wie es bei der „Initiative Tierwohl“ mit dem Wassercheck vorgesehen ist, regelmäßig die Qualität
des Wassers zu überprüfen. ATR unterstützt Sie dabei gerne. Unsere Fachberater ziehen für Sie Wasserproben
sowie Tupferproben aus den Leitungen und lassen diese von einem unabhängigen Labor analysieren. Die
Ergebnisse werden von unseren Fachberatern ausgewertet und gemeinsam mit Ihnen besprochen, um ggf.
Maßnahmen einzuleiten, damit die Wasserqualität verbessert wird. Anhand der Orientierungswerte können Sie
Ihre Untersuchungsergebnisse einordnen.
Sulfat (mg/l)
< 100
> 250
Sulfide (mg/l)
0
>0
Chlorid (mg/l)
< 250
> 1.000
KMnO4-Zahl (mg/l)
< 50
> 100
E. coli (je ml)
0
> 100
0
Coliforme Keime (je ml)
0
> 100
0
< 100
> 100.000
0
Keimzahl (je ml)
250
Was sind Endotoxine?
Endotoxine sind Zerfallsprodukte von im Darm ansässigen Bakterien, die in Mensch und Tier eine Reihe von
physiologischen Reaktionen auslösen können.
Endotoxine gehören zu den Pyrogenen, das heißt, sie können bei Kontakt mit Schleimhäuten und bei Übertritt ins
Blut bei Tieren und auch dem Menschen Fieber erzeugen. Außerdem wirken sie auf immunkompetente Zellen
und lösen so einen Reiz aus. Dieser Reiz führt über Entzündungsreaktionen bis hin zum programmierten Zelltod
der betroffenen Zellen. Endotoxine sind schon in geringen Konzentrationen biologisch wirksam.
Endotoxine sind häufig die Verursacher von Ohrrandnekrose bei Ferkeln.
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ATR Porco Baby Porkivit
ATR Porco Baby Porkivit
Durch den Einsatz von Proteinhydrolysat werden dem Ferkel synthesekonform Proteinbausteine für eine
verbesserte Blutbildung geliefert. Durch die verbesserte Blutbildung können Sauerstoff und Nährstoffe leichter
im Organismus transportiert werden.
Björn Lorenzen, ATR Produktmanagement Schwein
Ein Fütterungsversuch aus dem Jahr 2013 belegt diese Effekte.
ATR Porco Baby Porkivit
Geschwächte Immunsysteme sind in vielen Ferkelställen die Ursache für eine Vielzahl von Problemen. Betroffene
Tiere verfügen über eine nur unzureichende Abwehrleistung, häufig mit der Folge von Kannibalismus und
Ohrrandnekrosen. Die Ursache für diese Probleme liegen oftmals in Durchblutungsstörungen.
Tierärztliche Untersuchungen haben gezeigt, dass 80 bis 90 % aller untersuchten drei Wochen alten Ferkel kein
gesundes Blutbild aufweisen. Weiter zeigten annähernd 100 % der Ferkel im Alter von acht bis zehn Wochen
einen Mangel an roten Blutkörperchen.
Ein Ansatz zur Lösung dieser Probleme ist eine verbesserte Proteinqualität und eine Optimierung der Verdauung.
Die neuen ATR Porco Baby Porkivit-Varianten enthalten neben ätherischen Ölen eine zusätzliche sehr hochwertige
Proteinquelle: Proteinhydrolysat.
Fütterungsversuch Ferkelaufzucht, Freie Universität Berlin
Januar 2013 bis März 2013, 25. bis 66. Lebenstag
Kontrollgruppe
Startgewicht (25. Tag), kg
7,36
7,32
Endgewicht (66. Tag), kg
25,71 (a)
26,96 (ab)
Zuwachs, kg
18,35 (a)
19,65 (b)
TgZ, g
437
468
TgZ, relativ %
100
107,1
Futterverzehr, kg
1,8
verdauliches Lysin in %
Futterverwertung 1:
Notwendige Angebote an verdaulichem Lysin bei Schweinen mit
geringer oder hoher Aktivierung des Immunsystems. (Quelle: Toplis, 1999)
1,6
1,4
28,16
1,43 (b)
Futterverwertung, relativ %
100
92,9
Futterkosten, €
9,90
10,25
Futterkosten/kg Zuwachs rel.%
100
96,68
Vorteil gegenüber Kontrolle, €
0,00
0,95
In einem aktuellen Praxisversuch konnten durch den Einsatz des neuen ATR Porco Baby Porkivit-Ferkelfutters
folgende Effekte im Flatdeck beobachtet werden:
Vor dem Einsatz der Porkivit-Varianten traten in der zweiten bis dritten Faltdeck-Woche zum Teil massive
Probleme mit Ohrrandnekrosen und Schwanzbeißen auf. In einer Versuchsgruppe mit rund 600 Ferkeln wurden
die neuen Porkivit-Varianten eingesetzt. Am Ende der rund 6-wöchigen Flatdeck-Phase wurde lediglich in einer
Bucht noch ein leichtes Schwanzbeißen registriert.
Weiterhin erschien die gesamte Versuchsgruppe deutlich homogener und agiler. Die bisherigen Erkenntnisse
lassen zusätzlich auf eine gesteigerte tägliche Zunahme schließen.
1,0
0,8
0,6
0,4
Welche Futter wurden eingesetzt?
Gewicht in kg
15
20
hohe Aktivierung des Immunsystems
(Tier mit Infekt)
40
60
80
100
120
geringe Aktivierung des Immunsystems
(gesundes Tier)
Verschiedene Eiweißlieferanten erhöhen die biologische Wertigkeit des Gesamteiweißes. Je ähnlicher das
Nahrungsprotein dem körpereigenen Protein ist, desto besser und schneller wird das Protein im Stoffwechsel
verwertet. Somit können tierische, hochwertige und vielseitige Proteine das Wachstum, den Fleischansatz und
das Immunsystem fördern.
8
28,26
1,54 (a)
Mittelwerte mit unterschiedlichen Buchstaben innerhalb einer Zeile unterschieden sich signifikant (P>0,05) Quelle: Extra-Vit GmbH
1,2
0,2
10
Porkivit-Gruppe
Prestarter
FAZ I
FAZ II
ATR Porco Baby Start
ATR Porco Baby II Porkivit
ATR Porco Baby III Porkivit
Einsatzbereich
bis 8,0 kg LG
8,0 bis 12,0 kg LG
12,0 bis 28,0 kg LG
Energie MJ ME
14,7 MJ ME
14,2 MJ ME
13,9 MJ ME
Rohprotein
16,9 %
17,0 %
17,0 %
Lysin
1,25 %
1,35 %
1,27 %
Sorte
9
ATR Mykotoxinmonitoring
Längere Säugzeit bringt Vorteile
ATR Mykotoxinmonitoring Sauen- und Ferkelfutter
– hohe Produktsicherheit wird bestätigt!
Wechsel von 21 Tage Säugezeit auf 28 Tage Säugezeit
Dr. Jürgen Hittel, ATR Futtermittel
Jörg Hörig, ATR Fachberatung Schwein
ATR führt seit 4 Jahren ein Mykotoxinmonitoring für Rohwaren und Futtermittel durch. Die Ergebnisse werden
mit dem ELISA-Schnelltest im ATR Labor Ratzeburg ermittelt.
In Zeiten, in denen Tierwohl so stark wie nie öffentliches Interesse erlangt hat, denken bereits heute einige
Ferkelerzeuger über einen Umstieg von einer 21-tägigen auf eine 28-tägige Säugezeit nach. Die Vorteile für
die Ferkel werden auf den ersten Blick deutlich. Höhere Absetzgewichte, stabilere Ferkel und eine einfachere
Umstellung von der Sauenmilch auf festes Futter.
Welche Vorteile entstehen?
Ab der Ernte 2014 haben wir zusätzlich eine Kontrolle von Getreide und Weizenkleie vor der Abladung in den
Werken eingeführt. Der Test ermittelt mittels eines Schnellverfahrens die Mykotoxingehalte (bis zu 7 Mykotoxine)
innerhalb weniger Minuten. Jährlich werden ca. 2.500 Mykotoxinuntersuchungen von Rohwaren und Futtermittel
durchgeführt. Nur wenn die Rohstoffe unter 1.000 µg/kg DON und unter 50 µg/kg ZEA liegen, wird die Rohware
angenommen.
Bei Werten über den ATR Richtwerten wird die Ware nicht angenommen. Für Ferkel- und Sauenfutter gelten
niedrigere Grenzwerte bei der Belieferung der Werke. Mais hat in diesem Getreidewirtschaftsjahr höhere
Mykotoxinwerte und wird im Sauen- und Ferkelfutter nicht zugelassen.
Diese Maßnahmen führen zu niedrigen Mykotoxinwerten in den Sauen- und Ferkelfuttern.
So zeigt es sich, dass Ferkel, die mit einem Absetzgewicht von 7,5 kg oder mehr ins Flatdeck aufgestallt werden,
oftmals geringere Aufwendungen für antibiotische Behandlungen haben als Ferkel, die mit einem Gewicht von
6,0 kg eingestallt werden. Meist fällt auch der Betreuungsbedarf dieser Ferkel geringer aus. Für viele Betriebe ist
allein dieser Aspekt schon Grund genug, der dreiwöchigen Säugezeit den Rücken zu zuzuwenden und wieder zur
vierwöchigen Säugezeit zurückzukehren.
In den Tabellen finden sie die Mittelwerte von der Ernte 2014 bis Februar 2015.
Doch welche ökonomischen Auswirkungen hat dies für die Betriebe?
Um diese Frage zu beantworten, haben wir folgende Bedingungen gestellt.
Die Berechnung unterstellt einen Ferkelerzeugerbetrieb mit 1.000 Sauen und 30 abgesetzten Ferkel.
Für die Umstellung auf eine Säugezeit von 28 Tagen müssen im Betrieb zusätzliche 48 Abferkelboxen geschaffen
werden.
Ferkelfutter
Sauenfutter
Werk
n
µg/kg
DON
µg/kg
ZEA
6,0
Sollerup
11
75
8,6
54
102
8,9
75
126
12,0
Werk
n
µg/kg
DON
µg/kg
ZEA
Sollerup
75
64
Ratzeburg
33
93
8,8
Ratzeburg
Wolgast
7
77
6,3
Golzern
Golzern
36
85
9,7
Diese Ergebnisse bestätigen die hohe Produktsicherheit der ATR Sauen- und Ferkelfutter und geben Ihnen als
Ferkelerzeuger eine hohe Sicherheit in der Produktion.
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Vor allem das höhere Absetzgewicht kann mögliche Probleme rund um das Absetzen der Ferkel deutlich
reduzieren. Es liegt auf der Hand, dass Ferkel mit einem Absetzgewicht von rund 7,5 kg deutlich robuster sind als
solche, die mit einem Gewicht von nur 6,0 kg oder weniger abgesetzt werden.
+ 48 Abferkelboxen
1.500,00 €/ Box
72.000,00 € gesamt
6.000,00 €/Jahr
0,20 € je Ferkel
+ 124 kg Lac.-Futter
0,27 €/kg
33,48 €/Sau u. Jahr
- 0,3 kg Prestarter
1,20 €/kg
- 0,36 € je Ferkel
- 1,5 kg FAZ I
0,78 €/kg
- 1,17 € je Ferkel
1,12 € je Ferkel
Aus der Tabelle wird ersichtlich, dass der Mehraufwand für Abschreibung und Laktationsfutter 1,32 € je Ferkel
beträgt (0,20 € + 1,12 €), weiter zeigt sich jedoch auch ein verringerter Aufwand für die Ferkelaufzuchtfutter,
welcher mit 1,53 €/Ferkel (0,36 € + 1,17 €) zu Buche schlägt. Im Ergebnis werden die Stückkosten je Ferkel für
diesen Musterbetrieb um 0,21 €/Ferkel reduziert.
Weiterhin spricht für die Umstellung auf 28 Tage Säugezeit, dass eine Wochengruppe im Ferkelaufzuchtstall frei
wird und somit für Entlastung im Flatdeck sorgt. Auch dieser Aspekt wird sich positiv auf den Gesundheitsstatus
der Ferkel im Flatdeck auswirken.
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