ATR Rindertage 2015 Auch 2020 noch mit

Ausgabe I · 05.2015
++ Kuhrier ++ Kuhrier ++ Kuhrier ++ Kuhrier ++ Kuhrier ++
ATR Rindertage 2015
Auch 2020 noch mit Kühen Geld verdienen
Vollmilchfütterung – der richtige Weg?
Betriebsvorstellung: Reinhard & Birgit Hansen GbR
Mineralfutterübersicht von ATR
Leguminosen in der Rinderfütterung
Personelle Veränderungen
Themen/Redakteure
3
ATR Rindertage 2015
5
Auch 2020 noch mit Kühen Geld verdienen
6
Vollmilchfütterung – der richtige Weg?
8
Betriebsvorstellung Reinhard & Birgit Hansen GbR
10
Mineralfutter von ATR
11
Leguminosen in der Rinderfütterung
16
Personelle Veränderungen
Impressum
Helmut Pförtner, ATR Fachberatung und Produktmanagement Rind
Dipl.-Ing. Johannes Thomsen, Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein
Jürgen Radau/Manfred Belgardt – Gebietsleiter Sloten GmbH
Ingo Witte, Fachberatung Rind
Thomas Bock, ATR Fachberatung Spezialfuttermittel
Helmut Pförtner, ATR Produktmanagement Rind
ATR Landhandel unterstützt
die Initiative „Heimische Landwirtschaft“
Bernd Schmitz
+49 (0)163 2870 089
2
Helmut Pförtner
+49 (0)163 2870 086
Thomas Bock
+49 (0)163 2870 200
Ingo Witte
+49 (0)163 2870 087
Johannes Thomsen
LWK Schleswig-Holstein
Jürgen Radau/Manfred Belgardt
Sprayfo
ATR Rindertage 2015
ATR Rindertage 2015
Viele Besucher auf den ATR Rindertagen
Helmut Pförtner, ATR Fachberatung und Produktmanagement Rind
Die im Februar des Jahres stattgefundenen Rindertage verzeichneten einen Besucherrekord. An vier Tagen
nahmen über 250 Teilnehmer an den Veranstaltungen im Kloster Nimbschen/Sachsen und Tarp, Ottenbüttel,
Ratzeburg/Schleswig-Holstein teil.
Folgende Referenten nahmen zu ganz unterschiedlichen Themen Stellung:
Prof. Dr. Arwid Daugschies, Veterinärmedizinische Universität Leipzig
Dr. med. vet. Hans-Peter Klindworth, Rindergesundheitsdienst Niedersachsen
Martina Johannes, Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein
Steffen Lange, Sachsenmilch Leppersdorf GmbH
Anja Schmidt, SMUL Sachsen
Rolf Dühring, LLUR Itzehoe
Angela Reimers, LLUR Lübeck
Paul Ebke-Kiel, RUDLOFF Feldsaaten
Helmut Pförtner, ATR Landhandel
Herr Dr. Hittel, scheidender Leiter Futtermittel bei ATR Landhandel, führte das letzte Mal durch die Veranstaltungen.
Herr Prof. Dr. Daugschies, einer der führenden Parasitologen Deutschlands, berichtete über den Forschungsstand
bei den Kryptosporidien, Kokzidien und Giardien. Er machte dabei deutlich, welche große Rolle diese Einzeller in
den Rinderbetrieben spielen. Seiner Ansicht nach sehen sich über 90 % der Betriebe mit einem oder mehreren
dieser Parasiten konfrontiert.
Gerade die Kryptosporidien und Kokzidien verursachen nachweislich große Schäden und führen häufig durch ihr
Auftreten zu einer nachhaltigen, negativen Beeinträchtigung der späteren Milchkuh. Er zeigte Strategien für eine
Bekämpfung auf und versuchte, die Landwirte zu Managementmaßnahmen für eine frühzeitige Prophylaxe zu
motivieren.
Ein weiterer Tierarzt, Herr Dr. Klindworth, sprach über das Thema Klauengesundheit und funktionelle Klauenpflege,
ein jederzeit aktueller Themenbereich in Milchviehbetrieben. In Ottenbüttel und Ratzeburg, 2016 wird Herr
Dr. Klindworth in Tarp sprechen, erläuterte er die komplexen Zusammenhänge zwischen Klauengesundheit
und Leistungsfähigkeit der Milchkuh. Er begeisterte durch seine engagierte Art und sein Fachwissen. Dieses
Fachwissen stellte er den Zuhörern sehr praxisnah zur Verfügung.
In Tarp stand ein Thema auf der Tagesordnung, welches wenig mit Produktionstechnik zu tun hat, aber doch
einen immer größeren Stellenwert auf vielen Milchviehbetrieben einnimmt. Frau Martina Johannes von der
Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein sprach zum Thema „Mitarbeiter/-innen finden, erfolgreich führen
und an den Betrieb binden“. Angefangen bei der erfolgreichen Mitarbeitersuche über klare Anforderungsprofile
bis hin zur Personalentwicklung, der Arbeitsorganisation sowie der Mitarbeiterführung und -motivation, wurde
dieses Thema ausführlich dargestellt. Das Interesse der Zuhörer in Tarp bestätigte uns darin, diesen Vortrag
ausgewählt zu haben.
3
ATR Rindertage 2015
Ein Vertreter der milchverarbeitenden Industrie kam in Sachsen zu Wort. Herr Steffen Lange, von der Molkerei Alois
Müller GmbH & Co. KG, stellte uns mit beeindruckenden Zahlen und Informationen das Unternehmen „MüllerMilch“ vor. Als Leiter des Milcheinkaufs konnte er in der aktuell schwierigen Situation der Milchviehbetriebe doch
etwas Optimismus mit der Aussage verbreiten, dass die Preis-Talsohle für Milch wohl erreicht zu sein scheint. Er
zeigte allerdings auch die Mengen an Milch auf, die mehr in der EU erzeugt wurden, und welche Probleme dieses
am Markt bereitet hat. Seine Aussagen bestätigen sich bis zum heutigen Tag.
Frau Schmidt in Sachsen sowie Herr Dühring und Frau Reimers in Schleswig-Holstein brachten den Teilnehmern
die Auswirkungen der Agrarreform 2015 nahe. Obwohl schon einiges zu diesem Thema veröffentlicht wurde,
sah man an der intensiven Diskussion, dass noch einige Fragen offen waren. Zusätzlich war es uns ein Anliegen,
im Rahmen der Greening-Vorschriften die Rolle der Zwischenfrüchte anzusprechen. Frau Schmidt konnte von
eigenen Versuchen berichten, in Ottenbüttel und Ratzeburg zeigte Herr Ebke-Kiel von der Firma RUDLOFF
Feldsaaten, u. a. anhand des ATR Zwischenfruchtprogramms, die Möglichkeiten der Zwischenfrüchte im Rahmen
des Greenings auf.
Herr Pförtner zeigte im Auftaktvortrag die Aktivitäten der ATR Fachberatung und des ATR Produktmanagements
auf. Er berichtete über Praxistests mit Aromabiotic Cattle, mittelkettige Fettsäuren, die zu einer verbesserten
Widerstandskraft im Rinderbereich führen. Weiterhin zeigte er die Ergebnisse einer Masterarbeit, die an der
Universität in Kiel publiziert wurde und die Auswirkungen der Lebendhefe Actisaf HR+ in unterschiedlichen
Milchviehrationen zum Thema hatte. Hier bestätigten sich die positiven Ergebnisse, die schon im Vorjahr auf den
Rindertagungen dargestellt wurden. Gerade in Hochleistungsrationen mit hohen Stärkegehalten führt Actisaf
HR+ über eine Acidosevorbeuge und Unterstützung der Pansenaktivität zu einem besseren Ergebnis. Interessant
war, dass Kotreste, die während der Fütterung der Lebendhefe ausgewaschen wurden, weniger Restenergie (MJ
NEL) enthielten, als Kotreste aus der Zeit, in der keine Hefe gefüttert wurde. Dies bestätigt die Aussage, dass das
Futter besser verwertet wird und dem Tier in höherem Maße zur Verfügung steht.
Herr Pförtner zeigte weiterhin alternative Spurenelementquellen auf, die in einigen ATR Mineralfuttern zum
Einsatz kommen. Die Hydroxyspurenelemente Intellibond Kupfer und Zink, Mangan ist in der Zulassung, stellen
eine hochverfügbare und technisch hervorragende Alternative zu anorganischen Spurenelementverbindungen
und zu den Chelaten dar.
Anschließend berichtete er über ein bei ATR durchgeführtes Mykotoxinmonitoring von Maissilagen
und Feuchtmais. Dieses Monitoring sollte vor allem aufzeigen, inwieweit aus der Maisernte 2014 hohe
Mykotoxingehalte, vorrangig DON und ZEA, auf den Milchviehbetrieben vorliegen. Hohe Gehalte bei
Anlieferungsproben von Körnermais führten zu einer erhöhten Aufmerksamkeit auf diesem Gebiet. Die von
den ATR Fachberatern auf Betreuungsbetrieben genommenen Proben (37) zeigten die weite Spannbreite auf,
die aus der Praxis bekannt ist. Hohe Werte von bis zu 7200 mcg DON/kg TM in Maissilage bestärken uns, bei
unerklärlichen Problemen in Milchviehherden dieses Thema als einen Verursacher in Erwägung zu ziehen. Vor
einem Einsatz von sogenannten Toxinbindern empfehlen wir, die betriebliche Situation durch eine Untersuchung
der Maissilage weiter zu beleuchten. Möglichkeiten, über bestimmte Zusätze einzugreifen, gibt es, sprechen
Sie unsere Berater gerne an. In diesem Zusammenhang berichtete Herr Pförtner von der Vielzahl der von ATR
Fachberatern zur Untersuchung geschickten Grundfutterproben. In 2014 wurden 1250 Proben durch unsere
Berater gezogen, nicht zuletzt über dieses Datenmaterial haben wir einen exzellenten Überblick über die Situation
auf den Milchviehbetrieben.
In 2016 versuchen wir erneut ein interessantes Programm auf den ATR Rindertagen zu präsentieren, für
Anregungen unserer NEWS-Leser sind wir natürlich dankbar.
4
Melken im Jahr 2020
Auch 2020 noch mit Kühen Geld verdienen
Dipl.-Ing. Johannes Thomsen, Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein
Die Milchproduktion ist ein wichtiger Part unserer Landwirtschaft, fast 50 % des landwirtschaftlichen Einkommens
stammen aus Milch- und Rindfleischverkäufen. Dabei unterliegen auch die Futterbaubetriebe einem starken
Wettbewerbsdruck und einem anhaltenden Strukturwandel. Die norddeutschen Milchviehbetriebe haben jetzt
fast eine Bestandsgröße von 90 Kühen je Betrieb erreicht und produzieren etwa 800.000 kg Milch jährlich. Dafür
haben sie in neue Laufställe investiert und ihre Betriebe arbeitswirtschaftlich gut durchorganisiert.
Dies geschah entweder mit Robotertechnik oder mit großen neuen Melkständen, die für weiteres
Betriebswachstum geplant und gebaut worden sind. Auch wenn manche Betriebe nicht mehr wachsen
wollen, – die Mehrzahl der Betriebe richtet den Blick nach vorne und prüft ständig die Möglichkeiten der
Betriebserweiterung. Ein Hemmschuh für das Betriebswachstum ist am 31. März 2015 beseitigt, wenn das
Milchquotensystem ohne eine Anschlussregelung ausläuft. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen werden
danach sicher nicht einfacher, deshalb sollten Betriebe nicht unorganisiert wachsen. Alle Wachstumsschritte
wollen wohlüberlegt und gut geplant werden, damit die Investitionen auch zum Erfolg führen.
Ein Masterplan muss her
Innerhalb der Familie oder des Milchunternehmens sollten alle Beteiligten bei der Erstellung eines
Masterplans eingebunden werden und mitwirken können. Mit Hilfe der Beratung werden realistische Ziele der
Betriebsentwicklung formuliert, die in bestimmten Zeiträumen erreicht werden sollen. Immer daran denken,
dass Rom auch nicht an einem Tag erbaut worden ist!
Eine der wichtigsten Fragen für zukünftiges Wachstum ist die Standortfrage. Kann sich der Betrieb an seinem
jetzigen Standort ungehindert entwickeln, oder ist es sinnvoller, in Schritten den Betrieb an einem neuen
Standort aufzubauen? Ein zunehmend dominantes nichtlandwirtschaftliches Umfeld erschwert nicht nur den
täglichen Betrieb einer Milchviehanlage, es kann auf Dauer auch das Ende der Betriebsentwicklung bedeuten.
Unter allen Bedingungen muss bei der Betriebsentwicklung, insbesondere beim Bau neuer Stall- und Melkanlagen,
auf eine gute Arbeitswirtschaft geachtet werden. In Zukunft wird man auch in Familienbetrieben zusätzliche
Mitarbeiter mit in den Betriebsablauf integrieren müssen, egal, ob man sich für Melkroboter oder große
Melkstände entscheidet. Die stressfreie Einbindung neuer Mitarbeiter, die Erhaltung der Arbeitsproduktivität
ohne Überlastung und die Beachtung der Arbeitserledigungskosten je kg Milch sind eine große unternehmerische
Herausforderung, der sich die künftigen Unternehmer stellen müssen.
Neben der Organisation der Arbeitswirtschaft ist das Flächenmanagement eine zweite wichtige
Unternehmeraufgabe. Die langfristige Sicherung der Pachtflächen ist dabei genauso wichtig wie die
Berücksichtigung bei Neuverpachtungen, wenn andere Betriebe aus der Produktion aussteigen. Hier gilt es,
sich einen guten Ruf zu erarbeiten. Zum Entwicklungsplan gehört schließlich auch eine gute und belastbare
Beziehung zu seiner Hausbank. Stark schwankende Milchpreise und schwankende Preise für Futtermittel und
Betriebsstoffe können Betriebe in die Liquiditätsfälle treiben. Nur mit kluger Finanzplanung in Zusammenarbeit
mit den Hausbanken kann man hier Vorsorge treffen.
Die richtigen Kühe im Stall
Effizient wirtschaftende Milchviehbetriebe der Zukunft brauchen gesunde und stabile Kühe mit langer
Nutzungsdauer und einer hohen Lebensleistung. Die Kosten der Bestandsergänzung stehen nach den Futterkosten
an zweiter Stelle. Verluste und frühzeitige Abgänge gerade bei den Jungkühen müssen unbedingt vermieden
5
Melken im Jahr 2020 / Vollmilchfütterung
werden. Die Jungviehaufzucht wird in vielen Betrieben nur als Kostenfaktor gesehen und oft genug noch restriktiv
gefahren. Das heutige Ziel ist es, eine bereinigte Remontierungsrate von weniger als 25 % einzuhalten. Die voll
entwickelten Jungrinder sollen mit 24 Monaten Erstkalbealter nach der Abkalbung ein Gewicht von etwa 570 kg
erreicht haben. Deshalb darf es in der Kälber- und Jungviehaufzucht keine Wachstums- und Entwicklungsstörungen
geben. Der Abkalbebereich und alle Kälberställe müssen hygienisch und klimatisch einwandfrei geführt werden.
Eine optimale Kolostrum-Versorgung und eine ausreichende Tränkeperiode mit hochwertigen Milchaustauschern
sorgen für den richtigen Start des Kalbes. Insgesamt sollte ein Betriebskonzept für die effektive Fütterung und das
Management von Kälbern und Jungrindern erarbeitet werden.
Nur so wird man fruchtbare Jungrinder und leistungsstarke Jungkühe aufziehen können, die anschließend eine
lange Nutzungsdauer und eine hohe Lebensleistung erreichen. Nur unter diesen Voraussetzungen wird man auch
im Jahr 2020 noch wirtschaftlich Milch erzeugen.
Dipl.-Ing. Johannes Thomsen
Nach der landwirtschaftlichen Lehre, Studium an der Fachhochschule für Landwirtschaft in Rendsburg ist er seit 1975 in der Abteilung Tierproduktion der
Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein angestellt. Dort arbeitet er seit
1981 im Referat Rinderproduktion. Zu den Aufgaben gehören die betriebswirtschaftlichen Auswertungen für die Rinderspezialberatung (Rinder Report) und
die strategische Weiterentwicklung der Milchviehbetriebe in Schleswig-Holstein. Darüber hinaus ist er in der DLG aktiv im Ausschuss Milch und im Projekt
DLG Spitzenbetriebe. Zahlreiche Auslandsaktivitäten runden das Berufsfeld ab.
Dipl.-Ing. Johannes Thomsen, Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein, Abt.
Tierzucht und Tierhaltung, LVZ Futterkamp, 24327 Blekendorf
Vollmilchfütterung – der richtige Weg?
Jürgen Radau/Manfred Belgardt – Gebietsleiter Sloten GmbH
Sprayfo bietet eine bedarfsgerechte Versorgung mit Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen
Aufgrund der Fokussierung der Milchproduktion auf die menschliche Ernährung hat sich die Zusammensetzung
der Kuhmilch in den letzten über 100 Jahren stark verändert. Der Fettgehalt ist gestiegen, und die Gehalte an
Vitaminen und Spurenelementen sind dabei deutlich gesunken. Dies führt dazu, dass sich die Bedürfnisse der
Kälber mit Vollmilch allein nicht mehr decken lassen. Die in der Tabelle in rot angegebenen Nährstoffgehalte
weichen vom eigentlichen Bedarf des Kalbes stark ab. Dieser Mangel kann sehr schnell zu einem anfälligeren
Immunsystem führen. Zudem steigt auch die Gefahr einer Anämie.
Durch Vollmilch können Krankheiten auf die Kälber übertragen werden
Es gibt sieben bekannte Krankheiten, die durch Vollmilch übertragbar sind. Dazu zählen z. B. Paratuberkulose,
Salmonellen, BVD/MD sowie infektiöse Euterentzündungen (Mastitis).
Das Aussehen kann täuschen
Der hohe Fettgehalt der Vollmilch sorgt für glänzendes Fell und einen gefüllten Labmagen. Dies kann über den
Mangel an Vitaminen, Mineralien sowie den unterentwickelten Pansen hinwegtäuschen.
6
Vollmilchfütterung – der richtige Weg?
Bedarfswerte Kälber
Liter/d
Bedarf
Vollmilch
Sprayfo
7
7
7
Funktion
Protein (g)
210
249
215
Wachstum
Fett (g)
180
303
180
Energielieferant
Vitamin A (IE)
14.000
9.450
40.000
Schleimhaut/Augen
Vitamin D3 (IE)
825
378
5.005
Knochenzusammensetzung
Vitamin E (mg)
150
57
300
Antioxidans, Immunsystem
Vitamin C (mg)
35
76
160
Antioxidans, Stoffwechsel
Vitamin B1 (mg)
3,5
2,8
6
Stoffwechsel, Nerven
Selen (mg)
0,25
0,04
0,4
Antioxidans, Immunsystem
Eisen (mg)
70
8,5
100
Sauerstofftransport, Stoffwechsel
Kupfer (mg)
6
1,9
10
Sauerstofftransport, Enzymaktivator
Mangan (mg)
30
0,9
50
Enzymaktivator
Einfach und günstig? Nicht, wenn Sie auf eine ausgewogene Fütterung achten
Mit Sprayfo Kälbermilch ist man nicht mehr an die Melkzeiten gebunden. In nicht gekühlter oder durch
Säurezusatz konservierter Milch vermehren sich z. B. E. coli-Keime explosionsartig.
Die Vollmilch wird für Molkereien produziert, und dort gehört sie hin. Erst recht nach dem Ende der Produktionsbeschränkungen durch die Quote. Für die Aufzucht ist Sprayfo Kälbermilch die beste Lösung: auf die Bedürfnisse
des jungen Kalbes abgestimmt, praktisch, wirtschaftlich und einfach in der Handhabung.
Eine einfache Rechnung: Um 50 Kälber zu füttern, benötigen Sie mindestens 20.000 Liter Vollmilch. Die
Verfütterung bedeutet wesentlich mehr Arbeit als der Einsatz von ca. 80 Säcken Milchaustauscher. Milchtaxis
und Tränkeautomaten vereinfachen die Fütterung von Kälbermilch.
Mit Sprayfo bestimmen Sie den Energiegehalt Ihrer Tränke selbst
Vollmilch verfügt über einen stark schwankenden Energiegehalt um ca. 2,62 MJ ME/Liter.
Bei einer Konzentration von 150 g hat Sprayfo Kälbermilch 2,75 MJ ME/Liter.
Sprayfo Kälbermilch ist stabil und hat ein gleichbleibendes, ausgeglichenes Fett-Eiweiß-Verhältnis
Die Gehalte von Proteinen, Fett und Laktose können von Kuh zu Kuh erheblich schwanken.
Das gilt genauso für den Trockensubstanzgehalt.
Trockensubstanz %:
Protein % in TM: Fett % in TM: Laktose % in TM: 12,5 + / - 20 %
26 + / - 15 %
32 + / - 25 %
34 + / - 15 %
Die Veränderungen der Nährstoffkonzentration bedeuten für das Kalb ständige Futterumstellungen und können
immer wieder zu Wachstumseinbrüchen sowie zu Durchfällen führen.
Möchten Sie mehr zu diesem oder anderen Themen rund um die Aufzucht wissen, besuchen Sie uns im Internet
oder kontaktieren Sie einen unserer Aufzuchtspezialisten: www.sprayfo.de
7
Betriebsvorstellung: Reinhard & Birgit Hansen GbR
Milchqualität und Milchleistung mit Auszeichnung
Die Reinhard & Birgit Hansen GbR in Löwenstedt
Ingo Witte, Fachberatung Rind
Unweit der Ortschaft Löwenstedt, im Herzen Nordfrieslands, befindet sich der Milchviehbetrieb von Reinhard
und Birgit Hansen.
Der Ursprung des Betriebes liegt im Dorfkern selbst, bevor die Familie 1965 aussiedelte und einen Anbindestall
für 17 Kühe baute. 1972 erfolgte eine Erweiterung auf 30 Kuhplätze. Ende der 70er-Jahre folgte der Bau eines
Harvestore Hochsilo, welcher bis Ende der 90er-Jahre in Betrieb war. Aus heutiger Sicht wurde die Produktion
dadurch eingeschränkt, erste Boxenlaufställe wurden zu dieser Zeit bereits errichtet, so der Betriebsleiter.
1999 zogen die Kühe in einen 50er Boxenlaufstall um, welcher 2007 auf 80 Plätze erweitert wurde. Gleichzeitig
entstand die „Abschleppung“ für den Jungviehbereich. Das brachte enormen Komfort für die Jungtieraufzucht.
Auf 85 ha (60 ha Grünland, 25 ha Ackerland-Silomais-Roggen) wird Futter für die ca. 85-köpfige Hochleistungsherde
erzeugt. Die Futterbergung ist fast vollständig ausgelagert, um eine hohe Schlagkraft mit bestmöglicher Qualität
in dieser angespannten Zeit zu erzielen. Dass der Familie Hansen dieses gut gelingt, zeigt auch die Auszeichnung
„1. Platz Grassilage 1. Schnitt 2012“ in dem von der Landwirtschaftskammer SH veranstalteten Silagewettbewerb.
Für ihre Milchqualität wurde die Hansen GbR im Jahr 2014 vom LKV Schleswig-Holstein ausgezeichnet.
Voraussetzungen für die Ehrung sind, neben einer hervorragenden Milchqualität, die Teilnahme an der
freiwilligen Milchleistungs- und Qualitätsprüfung, eine positive Beurteilung des Erscheinungsbildes des Betriebes
(Foto: RSH eG)
8
Betriebsvorstellung: Reinhard & Birgit Hansen GbR
durch das Molkereiunternehmen sowie ein überdurchschnittliches Ergebnis bei
den Qualitätsmanagement-Milch-Audits.
Unterstützt wird Familie Hansen von einem ortsansässigen Mitarbeiter, der
die täglichen Routinearbeiten auf dem Betrieb verrichtet. So hat Herr Hansen
zusätzliche Zeit für sein Ehrenamt als Vorsitzender des Kreisvereins der Schwarzund Rotbuntzüchter Nordfriesland, in dem er sich stark engagiert.
Die grasbetonte Ration wird einmal täglich mit dem Futtermischwagen vorgelegt.
Der Proteinausgleich erfolgt über den ATR Proteinmix 37, als kostengünstige
Alternative zum ATR 3700 P bei identischen Werten an UDP und nXP. Neben
Rapsextraktionsschrot und hochwertigem Sonnenblumenextraktionsschrot
bringt Futterharnstoff in exakter Dosierung das Futter auf 37 % Rohprotein.
Durch den Einsatz von geschütztem Fett werden 6,9 MJ NEL erreicht.
Die Kraftfutterzuteilung erfolgt leistungsbezogen über die Transponderstationen mit einem ATR 718 Profi (18/4
mit geschütztem Eiweiß). Alternativ wird das Kraftfutter mit der Maiskomponente ergänzt (ATR 718 Profi Mais20 % Körnermais), um eine bessere Stärkeverfügbarkeit am Dünndarm zu gewährleisten. Dass diese Ration
funktioniert, zeigen die Kühe mit einer enormen Leistungsbereitschaft.
Das Tagesgemelk bei zweimaligem Melken liegt im aktuellen Kontrollmonat bei 33,4 kg (191 Laktationstage), im
Vormonat lag es bei über 35 kg. Der gleitende Herdendurchschnitt liegt bei ca. 10.500 kg (3,95 % Fett und 3,38 %
Eiweiß). Die Harnstoffwerte sind mit 250 mg/l Milch auffallend konstant.
Erwähnenswert ist die ausgedehnte Weidehaltung der Milchkühe im Sommer. Die Tiere laufen im Herbst, so lange
es möglich ist, auf den stallnahen
Flächen und überzeugen durch
sehr gesunde Klauen, welche
man in der gesamten Herde
beobachten kann.
Das derzeitige Aushängeschild
auf dem Betrieb von Reinhard
und Birgit Hansen ist die
„Manfred-Tochter“
Apachin,
die es in elf Laktationen auf
eine
Lebensleistung
von
191.288 Milch kg gebracht hat
(Lebenstagsleistung > 35 kg Milch).
“Apachin“ ist damit die Kuh mit der höchsten Milch kg-Leistung in ganz Deutschland. Ihre höchste Leistung
erreichte sie in der vierten und fünften Laktation, mit jeweils über 18.000 kg Milch in 305 Tagen. Die 100.000
kg-Ziellinie übersprang sie bereits in der sechsten Laktation!
Bei meinem letzten Betriebsbesuch vor drei Wochen erfreute sie sich im Trockensteherbereich bester Gesundheit
und wird, wenn alles so reibungslos wie bisher läuft, die in greifbarer Nähe liegende Schallmauer von 200.000 kg
Milch hinter sich lassen.
Wir, das Team von ATR Landhandel, gratulieren der Familie Hansen zu diesem eindrucksvollen Tier und wünschen
viele weitere „Marathonläufer“ aus dieser außergewöhnlichen Kuhfamilie.
9
Neue ATR-Mineralfutterübersicht
Das ATR Mineralfutterprogramm
Thomas Bock, ATR Fachberatung Spezialfuttermittel
In Zusammenarbeit mit unser ATR Fachberatung Rind und Erfahrungen aus der Praxis haben wir unser
Mineralfutterprogramm überarbeitet und dabei die Rezepturen in Bezug auf ihre Wirkung auf Euter- und
Klauengesundheit, Fruchtbarkeit und Futterverwertung optimiert.
Als Basis innovativer Laktationsminerale dient weiterhin ATR R 7760 AS Euter Fit®. Das breite Spektrum an
betriebsindividuellen Faktoren wie Grundfutter, Standort, Leistung und spezielle Wechselwirkungen macht es
notwendig, unser Allroundmineral Euter Fit® mit speziellen Wirkstoffen als Sondermischung auszustatten, um die
Leistungsfähigkeit und Gesundheit der Tiere zu fördern. Die Zugabe dieser Stoffe beruht auf wissenschaftlichen
Erkenntnissen und Erfahrungen aus der Praxis. In unserer ATR NEWS und auf den ATR Rindertagen stellen wir
Ihnen regelmäßig solche Zusatzstoffe wie z. B. Hydroxyspurenelemente, Actisaf Lebendhefe und Aromabiotic
Cattle vor und präsentieren Erfahrungen aus der Praxis.
In der neuen Übersicht finden Sie zusätzlich Ergänzungsfuttermittel für den Laktationsstart und für die Erstellung
hochwertiger Mischrationen.
Das ATR Mineralfutterprogramm zielt auf eine bedarfsgerechte Mengenelement-, Spurenelement- und
Vitaminversorgung von Milchkühen in den verschiedenen Phasen der Laktation ab. Dadurch wird eine hohe
Lebensleistung mit gesunden und fruchtbaren Milchkühen realisiert.
10
Leguminosen in der Rinderfütterung
Leguminosen in der Rinderfütterung
Helmut Pförtner, ATR Produktmanagement Rind
Die Agrarreform 2015 führt zum vermehrten Anbau von Leguminosen. Im Rahmen des Greenings werden
vermehrt Erbsen, Ackerbohnen und Süßlupinen angebaut, um die erforderliche Fläche für ökologische
Vorrangflächen ausweisen zu können.
Bisher war die Bedeutung der Leguminosen in der Rinderfütterung als untergeordnet anzusehen. Durch eine
unzureichende Versorgungssicherheit hatte der Landhandel wenig Interesse, Leguminosen zu erwerben, da sie
häufig nur zeitweise zur Verfügung standen. In den landwirtschaftlichen Betrieben rechneten sich bisher andere
Früchte deutlich besser, so dass betriebswirtschaftlich die Leguminosen im Anbau uninteressant waren.
Andererseits zeigen Prof. Dr. Hoffmann und Olaf Steinhöfel, zwei ausgewiesene Fütterungsexperten aus Sachsen,
auf, in welchen Mengen Ackerbohnen, Erbsen und Süßlupinen bei Milchkühen eingesetzt werden können. In den
futtermittelspezifischen Restriktionen (dlz spezial) dokumentieren sie bis zu 3,5 kg je Tier und Tag. Solche Mengen
werden sicherlich in naher Zukunft nicht erreicht, denn in der Rationsberechnung müssen niedrigere UDP-Werte
(um 15 %) einkalkuliert werden.
Im Gegensatz zu den reinen Proteinträgern Raps-, Soja- und Sonnenblumenextraktionsschrot enthalten die
Leguminosen aber nennenswerte Stärkegehalte, die auf der Energieseite berücksichtigt werden können.
ATR Landhandel geht davon aus, dass gerade im ATR Werk in Golzern vermehrt Leguminosen nach der nächsten
Ernte verwendet werden. Wie weit ein ausgedehnter Anbau auf den Betrieben im Norden Deutschlands zum
vermehrten Einsatz im Milchviehmischfutter in unseren Nordwerken führen wird, bleibt abzuwarten.
Lupine (Lupinus angustifolius L.)
Ackerbohne (Vica faba))
11
Personelle Veränderungen bei ATR Landhandel
Neuer Leiter Bereich Futtermittel bei ATR
Zum 1.4.2015 hat Diplomagraringenieur Bernd Schmitz die Leitung Futtermittel
bei ATR vom bisherigen Leiter, Herrn Dr. Hittel, übernommen. Herr Schmitz ist 53
Jahre alt und stammt von einem landwirtschaftlichen Betrieb mit Ackerbau und
Milchvieh aus der Region Aachen.
Nach dem Studium der Agrarwissenschaften an der Universität Bonn hat er
in zwei Unternehmen der Futtermittelbranche als Verkaufsberater und als
Verkaufsleiter gearbeitet. In den letzten 11 Jahren war er als Geschäftsführer von
drei Mischfuttergesellschaften der AGRAVIS mit mehreren Werken im Emsland
und Westfalen und einer Jahresproduktion von heute über 1,1 Mio. t Futter verantwortlich.
In der Rinderfütterung hat er in seiner Tätigkeit im Emsland und in Westfalen viele Erfahrungen gesammelt.
ATR konnte mit Bernd Schmitz einen kompetenten Fachmann gewinnen, der die Qualitätsphilosophie
von ATR und die Marktanteile weiterentwickeln wird.
Dr. Jürgen Hittel geht nach sechs Jahren in leitender Funktion für ATR nach Sachsen.
Er wird uns auch in Zukunft als Fachmann zur Verfügung stehen.
Nutzen Sie unser ATR Kundenportal, Ihren persönlichen Internetbereich!
Haben Sie jetzt jederzeit Zugriff auf Ihre Rechnungen und Kontoauszüge.
Exklusiv für ATR Kunden.
Erfahren Sie mehr unter www.ATR-Landhandel.de
Herausgeber
ATR Landhandel GmbH & Co. KG
Bahnhofsallee 44
23909 Ratzeburg
Telefon +49 (0)4541 806 257
Telefax +49 (0)4541 806 657
www.ATR-Landhandel.de
[email protected]
Redaktion
Bernd Schmitz
ATR Leitung Futtermittel
ATR Landhandel GmbH & Co. KG
Telefon +49 (0)4541 806 257
Konzept/Produktion
Till Rüschmann
ATR Marketing
ATR Landhandel GmbH & Co. KG
Telefon +49 (0)4541 806 231