Einrichtungskonzeption - AWO Oberbayern eV Kinder

AWO Kindergarten
Penzberg
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III-1.3 09/2011
AWO Kindergarten Penzberg
Schulstraße 1
82377 Penzberg
Telefon: 08856 93 95 15
Telefax: 08856 82 125
E-Mail: [email protected]
www.kiga-penzberg.awo-obb-kinder.de
Vorwort
Lebenswelt vorzubereiten. Dafür bedarf es zum einen
innovativer Pädagogik, zum anderen aber auch Stabilität eines umfassenden Wertfundaments.
Unsere Gesellschaft ist vielfältigen Veränderungen unterworfen. Bisherige Formen des Zusammenarbeitens und Lebens wandeln sich, und damit auch
die Bedingungen des Aufwachsen von Kindern in unserer
Gesellschaft. Erziehung in einer sich verändernden
Welt stellt uns heute vor neue Fragen und Herausforderungen. Vorrangiges Ziel der pädagogischen
Arbeit unserer Einrichtung ist es, die uns anvertrauten
Kinder auf ein eigenständiges und eigenverantwortliches Leben in einer sich stetig wandelnden
Die konzeptionelle Ausrichtung unserer Einrichtung
und deren alltägliche Umsetzung in der pädagogischen
Arbeit erfüllen diese Voraussetzungen.
Informieren Sie sich in nachfolgender Konzeption über
Grundlagen, Inhalte und Methoden unserer Arbeit.
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AWO Kindergarten Penzberg
– Eine Kindertageseinrichtung des AWO Bezirksverbandes Obb. e. V.
tung ist die Arbeiterwohlfahrt Bezirksverband Oberbayern e. V. (AWO BV Obb. e. V.)1. Die AWO ist ein konfessionell unabhängiger Spitzenverband der freien
Wohlfahrtspflege in Deutschland.
Unser AWO Kindergarten mit drei Regel-, drei Integrationsgruppen und einer Krippengruppe ist eine
sozialpädagogische Tageseinrichtung zur Bildung,
Erziehung und Betreuung von Kindern im Alter von
1 bis 6 Jahren. Träger unserer 7-gruppigen Einrich-
1.1 Grundwerte unserer pädagogischen Arbeit
Freiheit … des Denkens und der Meinungsäußerung.
Wir fördern das eigenständige Denken und Handeln der
Kinder. Die Gedanken und Meinungen jedes Einzelnen
Kindes sind uns wichtig und finden bei uns Gehör. Wir
bieten jedem Kind die Möglichkeit seine vielfältigen
Fähigkeiten und Neigungen zu entfalten und gemeinsam mit uns die Angebote unserer Einrichtung entsprechend seiner Bedürfnisse mit zu gestalten.
Unsere pädagogische Arbeit fußt auf einem stabilen und
überkonfessionellen Wertefundament. Die Grundwerte
der Arbeiterwohlfahrt dienen uns als handlungsleitende Orientierung für unsere Arbeit und Gemeinschaft
mit den Kindern. In unserer Kindertageseinrichtung
leben und fördern wir:
Solidarität … zwischen allen Menschen, kleinen wie
großen, die Anteil am Leben in unserer Einrichtung
nehmen. Die Kinder erleben sich als Teil einer starken
Gemeinschaft, die am Schicksal anderer Anteil nimmt
und partnerschaftlich füreinander einstehen. Die
Zugehörigkeit zu dieser Gemeinschaft stärkt die Kinder
und fördert ihr soziales Engagement für Benachteiligte
und sozial schwächer gestellte.
Gleichheit … aller Kinder unabhängig ihres Geschlechts,
ihrer sozialen oder ethnischen Herkunft, und individuellen Ausstattung. Gleichheit bedeutet für uns ein
jedes Kind entsprechend seiner individuellen Einzigartigkeit zu respektieren und in seiner Würde zu achten.
Alle Kinder haben die gleichen Rechte, unabhängig ihrer
individuellen Ausstattung, und nehmen entsprechend ihrer persönlichen Fähigkeiten am sozialen
Leben in unserer Einrichtung teil.
Toleranz … gegenüber anderen Denk-, Lebens- und
Verhaltensweisen. In unserer Einrichtung lernen die
Kinder verschiedene religiöse und weltanschauliche
Überzeugungen sowie unterschiedliche Denk- und Verhaltensweisen kennen und üben Formen des sozialen
Miteinanders ein.
Gerechtigkeit … im Zugang zu Bildung, Wissen und
Kultur. Durch unsere alltägliche pädagogische Arbeit
sowie vielfältige Angebote und Anregungen in unserer
Einrichtung schaffen wir beste individuelle Bildungsund Entwicklungschancen für alle Kinder.
Die genaue Platzzahl
entnehmen Sie unserer Website.
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1.2 Pädagogisches Leitbild
*
Wir verstehen Kinder als aktive Gestalter und Bewältiger ihrer individuellen Lebensgeschichte. Entsprechend ihrer Neigungen und Fähigkeiten gestalten Kinder ihre Bildungs- und Entwicklungsprozesse
(mit) und stehen dem Leben voll Neugierde und Tatendrang gegenüber. Durch eigenständiges Tun und
Ausprobieren vielfältiger Tätigkeiten und Handlungsformen erleben Kinder sich selbst und erproben
ihre Fähigkeiten. In einer Atmosphäre der Sicherheit, des Angenommenseins und der Wertschätzung
können sie Herausforderungen annehmen und auf diesem Wege Selbständigkeit, Selbstbewusstsein
und Eigenverantwortung aufbauen. Sie lernen sich bei Schwierigkeiten die Unterstützung Erwachsener
oder anderer Kinder zu holen und gemeinsam Probleme zu bewältigen.
*
Im Mittelpunkt unserer Arbeit steht die individuelle Persönlichkeit eines jeden Kindes. Wir achten
seine Einzigartigkeit und nehmen es mit all seinen Bedürfnissen und Fähigkeiten an. Wir fördern die
Freude der Kinder an der aktiven Auseinandersetzung mit ihrer Umwelt und geben ihnen hierfür Unterstützung, Anregung und Orientierung. Wir verstehen unsere Einrichtung als Lebens- und Lernraum
für Kinder, als Ort der Freude und Zuversicht.
*
Wir sehen uns als Förderer und Begleiter der kindlichen Lernprozesse und unterstützen jedes Kind
bei der Entwicklung einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit. Unseren
Auftrag, die bestmöglichen Bildungs- und Entwicklungschancen für alle Kinder zu gewährleisten,
nehmen wir sehr ernst. Dafür beobachten und dokumentieren wir kontinuierlich den aktuellen Entwicklungstand und die individuellen Verhaltensweisen eines jeden Kindes in unserer Einrichtung.
Orientiert an den kindlichen Bedürfnissen gestalten wir unsere (Bildungs-) Angebote. Auf Erfahrungen
der Kinder im familiären, sozialen und kulturellen Umfeld gehen wir situationsorientiert ein und unterstützen deren konstruktive Verarbeitung.
*
Die Herstellung von Chancengerechtigkeit für alle Kinder unserer Gesellschaft liegt uns besonders am
Herzen. Mit unserer Arbeit leisten wir einen wesentlichen Beitrag dazu: Wir legen Wert auf die
Förderung von Kindern mit besonderen Bedürfnissen, auf die Sicherung von Teilhabemöglichkeiten
auch finanziell schwächer gestellter Kinder und die Integration von Kindern mit Migrationshintergrund. Mädchen und Jungen werden unabhängig ihres Geschlechts in ihrer individuellen Entwicklung
gefördert. Chancengerechtigkeit, unabhängig von Geschlecht, ethnischer Herkunft, finanzieller oder
individueller Ausstattung, nimmt in unserer Arbeit einen hervorgehobenen Stellenwert ein.
*
Die Kinder werden an allen sie betreffenden Belangen und Entscheidungen beteiligt. Gemeinsam mit
ihnen werden Aktivitäten, Projekte und Feste geplant und Räume gestaltet. Auf diesem Wege wird für die
Kinder erlebbar, dass Abläufe und Angebote mit ihnen und nicht ausschließlich für sie gestaltet werden.
Sie erleben, dass alle Meinungen angehört werden und über die Beiträge diskutiert wird. Die unterschiedlichen Entwicklungsstände und Kompetenzen der Kinder werden hierbei berücksichtigt. Die Kinder
werden motiviert sich am Geschehen in der Gemeinschaft zu beteiligen und für diese Verantwortung zu
übernehmen. Erste Schritte in Richtung gelebter Demokratie werden so erfahrbar.
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*
Wir achten und berücksichtigen die unterschiedlichen Lebenssituationen von Eltern und unterstützen
diese bei der Verwirklichung der Vereinbarkeit von Familie und Erwerbstätigkeit. Wir verpflichten uns,
eine qualitativ hochwertige und verlässliche Dienstleistung für Sie und Ihre Kinder sicherzustellen.
Im Rahmen einer Erziehungs- und Bildungspartnerschaft streben wir eine enge Zusammenarbeit mit
Ihnen und den Elternvertretern unserer Einrichtung an.
*
Zur Erweiterung des kindlichen Lebens- und Erfahrungsraumes nutzen wir die, über unsere
Einrichtung hinausgehenden, regionalen Strukturen. Dazu vernetzen wir uns und kooperieren mit
anderen Familienunterstützenden Einrichtungen und Diensten im Sozialraum und arbeiten insbesondere mit der Schule eng zusammen.
*
Ein wesentliches Prinzip unserer Einrichtung ist die Übernahme ökologischer Verantwortung. Dies
beinhaltet die Achtung der Natur und den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen.
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1.3 Ziele unserer pädagogischen Arbeit
Wir regen die Kinder an für sich selbst, als auch für
andere, Verantwortung zu übernehmen und sich für
die Gemeinschaft zu engagieren.
Oberstes Ziel unserer pädagogischen Arbeit ist es,
Kinder in ihrem Heranwachsen zu selbstbewussten,
selbstbestimmten, lernfähigen, an Werten orientierten
und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeiten zu fördern.
In Umsetzung dieses Zieles erlebt Ihr Kind unsere Einrichtung als einen Ort,
*
an dem die Einzigartigkeit seiner Persönlichkeit wahr- und angenommen wird,
*
an dem es sich als wichtigen und wertgeschätzten Teil der Gemeinschaft erleben darf,
*
an dem seine Interessen, Lern- und Entwicklungsbedürfnisse in der Gestaltung des räumlichen und
materiellen Umfeldes berücksichtigt werden,
*
an dem es von motivierten Erwachsenen unterstützt und gefördert wird,
*
an dem es mit seinem eigenen Rhythmus und seinem eigenen Lerntempo wahrgenommen und in
seiner Entwicklung begleitet und gefördert wird,
*
an dem es sich als wissbegieriger Lerner und Entdecker erleben darf und Vertrauen in seine eigenen
Fähigkeiten entwickelt,
*
an dem seine Grundbedürfnisse nach Sicherheit, vertrauensvollen Beziehungen, nach Versorgung,
Ruhe und Aktivität, altersgemäßen Anregungen, Bewegung und konzentriertem Tun berücksichtigt
werden,
*
an dem Erwachsene und Kinder mit Respekt und Achtung miteinander umgehen,
*
an dem es auch in belastenden Situationen und Konflikten Unterstützung erhält und die Zuversicht
gewinnt diese zu bewältigen,
*
an dem seine Wünsche hinsichtlich alltäglicher Abläufe und Angebote ernst genommen werden und es
sein Umfeld aktiv mitgestalten kann.
1.4 Grundlagen unserer Arbeit
Grundlegend für unsere Arbeit sind folgende
konzeptionelle und gesetzliche Grundlagen:
*
UN-Kinderrechtskonvention,
*
gesetzliche Regelungen des Bundes und des
Freistaats Bayern,
*
Grundsatzprogramm der AWO, sowie
*
Rahmenkonzeption der AWO Bezirksverband Obb. e. V..
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Grundsatzprogramm
AWO
UNKinderrechtskonvention
Gesetzliche
Grundlagen
Rahmenkonzeption
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2. Rahmenbedingungen
Die detaillierten Rahmenbedingungen entnehmen Sie
bitte unter:
www.kiga-penzberg.awo-obb-kinder.de
2.1Zielgruppe
Unser Kindergarten bietet 132 Plätze, davon sind 15
Integrationsplätze für behinderte und von Behinderung bedrohte Kinder und 12 Krippenplätze.
Unsere Kindertageseinrichtung kann von allen Penzberger Familien belegt werden. Aufnahmeberechtigt
sind alle Kinder ab dem ersten Lebensjahr bis zur
Erreichung der Schulpflicht. Wenn alle Kinder aus
Penzberg einen Platz erhalten haben können in Abstimmung mir der Kommune Penzberg auch Kinder
anderer Gemeinden aufgenommen werden.
2.2 Öffnungszeiten
Unsere Öffnungszeiten sind den Bedürfnissen der Eltern und Kinder angepasst. Diese werden jährlich mit
Hilfe von Elternfragebögen ermittelt.
Damit ein hoher Standard der pädagogischen Arbeit
eingehalten werden kann, ist es wichtig für uns, dass
alle Kinder bis 8.45 Uhr in den Kindergarten gebracht
werden. Während unserer Kernzeit bleibt die Eingangstüre geschlossen, damit sich die Kinder frei im
Haus bewegen können.
In der Regel schließen wir unsere Einrichtung in den
Sommerferien für drei Wochen, sowie zwischen Weihnachten und Neujahr. Die aktuellen Öffnungs- und
Schließzeiten können Sie auf unserer Webseite entnehmen.
2.3 Lage der Einrichtung
So erreichen Sie unseren Kindergarten:
Stadtmitte Penzberg, Richtung Stadthalle/Polizei;
direkt hinter der Polizei befindet sich der Kindergarten.
Unser Kindergarten liegt zentral in der Penzberger Innenstadt, in direkter Nachbarschaft befinden sich die
Grundschule und das Mütterzentrum. In wenigen
Minuten erreichen wir den nahe gelegenen Wald und
die Berghalde für Ausflüge.
2.4 Finanzierung
Der Bezirksverband Oberbayern der AWO ist ausschließlich der Betriebsträger des Kindergartens und
nicht der Eigentümer von Grund und Gebäude. Mit der
Stadt Penzberg ist ein Trägerschaftsvertrag geschlossen.
Bei diesem werden die anfallenden Kosten, welche nicht
durch die Elternbeiträge und staatlichen Förderungen
abgedeckt werden, im Rahmen des vereinbarten Budgets von der Stadt getragen. Die von der AWO einge-
setzte Leitung und ihr Personal verpflichten sich zu den
Grundsätzen der Wirtschaftlichkeit, wie Zweckmäßigkeit und Sparsamkeit. Im Gegenzug daran erkennt die
Stadt Penzberg die Selbständigkeit und Freiheit des AWO
- Kindergartens bezüglich seiner Zielsetzung und der
Durchführung der Arbeit an.
2.5 Personal
chend dem Verhältnis der Anstellung der Mitarbeiter/- innen im Verhältnis zu den gebuchten Stunden
der Kinder umgesetzt.
Unser Personal wird entsprechend des Bayrischen
Kinderbildungs- und Betreuungsgesetzes (BayKiBiG)
gefördert und entsprechend der Buchungszeiten eingesetzt. Dabei wird der Anstellungsschlüssel entspre-
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2.6 Räumlichkeiten
•
•
•
•
Das Haus erstreckt sich über vier Geschosse und beherbergt 7 Gruppen.
Im Erdgeschoß befinden sich 3 Gruppenräume, das
Büro der Leitung und die Küche. Im Keller sind ein
teilbarer Turnraum, ein Mal- und Werkraum mit Tonbrennofen, sowie verschiedene Lagerräume untergebracht.Im Obergeschoß befinden sich ein Therapieraum, vier Gruppenräume und eine Lernwerkstatt. Im
Dachgeschoß ist ein Mehrzweckraum mit Kindercomputer vorhanden. Ebenso befinden sich auf jeder Etage
ausreichende Sanitäranlagen für die Kinder und das
Personal, sowie ein gesonderter Wickelraum im Erdgeschoß und im ersten Stock. Die Außenspielflächen,
Räumlichkeiten, Einrichtungsgegenstände sowie das
Spielmaterial entsprechen den kindlichen Bedürfnissen.
Womit sich die Kinder beschäftigen und was sie
gestalten ist in unserer Einrichtung sichtbar.
Wir bietet in allen Bereichen Spiel-, Experimentierund Lernanreize für die Kinder.
Die Außenspielflächen sind in verschiedene
Bereiche gegliedert und bieten reichhaltige Gelegenheit sich mit Sand, Erde, Wasser, sowie Feuer auseinander zu setzen. Viele Bäume und Sträucher
bieten Möglichkeiten zur Naturbetrachtung und
auch zum Verstecken.
Gegenüber an der Turnhalle bietet eine große
Wiese viele Möglichkeiten für Sportspiele.
Der Raum ist unser „dritte Erzieher“, denn die Raumatmosphäre und kindgerechte Gestaltung der Räume
tragen wesentlich zum Wohlfühlen der Kinder bei.
Die räumliche Ausstattung und Ausgestaltung unserer
Einrichtung orientiert sich an den Bedürfnissen der
uns anvertrauten Kleinkinder. Gemeinsames Spielen
ist ebenso möglich wie vorübergehender Rückzug.
Das Bedürfnis nach aktiver körperlicher Bewegung
ist ebenso erfüllbar wie der Wunsch des Kindes nach
Kontaktaufnahme zur Erzieherin und einem Spiel und
Dialog mit ihr. Wir bieten entwicklungsgerechte Einrichtungsgegenstände und Spielmaterialien an und
geben genügend Freiraum zum Kriechen, Laufen,
Hüpfen, zum Ziehen oder Schieben größerer Wagen
und Ähnlichem. So sind die Laufwege frei und ohne
Hindernisse. Klare Raumstrukturen unterstützen die
Orientierung des Kindes im Raum. Wir haben unsere
Gruppenräume so gegliedert, dass bestimmte Spiele in
den dafür vorgesehenen Bereichen ermöglicht werden
und die Spielutensilien dort erreichbar sind.
Folgende Kriterien wurden und werden bei der
Raumgestaltung in unserem Kindergarten berücksichtigt:
•
Spielsachen und Materialen, ebenso Bilderbücher
sind für die Kinder jederzeit selbstständig greif
bar und zugänglich. Auf ein Überangebot von
Spielzeug verzichten wir.
•
Die Gruppenräume sind in unterschiedliche
Bereiche gegliedert: Bauecke, Podest mit Höhle,
Maltisch, Sofa, Brotzeittisch. Sie können nach den
Bedürfnissen der Kinder und mit den Kindern
gemeinsam gestaltet werden. Auch Flächen
außerhalb der Gruppenräume können zum Spielen
genutzt werden.
•
Bei der Raumgestaltung legen wir großen Wert auf
eine angenehme, wohnliche Atmosphäre.
2.7 Ernährung
Durch die Schnelllebigkeit in unserer Gesellschaft und
das dadurch bedingte ungesunde Essverhalten, ist
Ernährung ein wichtiges Kernthema in unserer Einrichtung. Wir sehen Essen als pädagogisches Angebot, um ein kulturelles und soziales Erfahrungsfeld
für Kinder zu schaffen. Gesundheitliche Bildung und
Erziehung ist wichtig, um frühzeitigen Ernährungsfehlern und ungünstigen Essgewohnheiten entgegenzuwirken.
•
•
•
•
•
Durch verschiedenste Angebote im Bereich Ernährung
verfolgen wir folgende Punkte:
•
Anzeichen von Sättigung erkennen und entspre
chend darauf reagieren
•
Sich eine Esskultur und Tischmanieren aneignen
•
Gemeinsame Mahlzeiten als Pflege sozialer
Beziehungen verstehen
Wissen über kulturelle Besonderheiten bei Essgewohnheiten und Verständnis dafür erlangen
Sich Wissen über gesunde Ernährung und die
Folgen ungesunder Ernährung aneignen
Grundverständnis erwerben über Produktion,
Beschaffung, Zusammenstellung und Verarbeitung von Lebensmittel
Erfahrung mit Zubereitung von Speisen (Kochen,
Backen) sammeln
Verantwortungsbewusster Umgang mit Speisen
Am Mittagstisch werden die Kinder bei der Vergabe
der Speisen mit einbezogen und lernen hinsichtlich
ihres eigenen Körpergefühls einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Essen.
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Rituale und Strukturen am Brotzeit- und Mittagstisch
unterstützen die Kinder, im Erlernen einer angemessenen Esskultur und Tischmanieren. Bei uns im Haus
wird selbst gekocht und eine internationale Küche
angeboten. Dadurch lernen die Kinder verschiedene
kulturelle Besonderheiten kennen und erhalten dafür
das entsprechende Verständnis. Besonders gesundheitliche und religiöse Ernährungsvorgaben werden
bei uns berücksichtigt.
Der gemeinschaftliche Esstisch stärkt das soziale Miteinander und fördert den Beziehungsaufbau. In der
Gemeinschaft am Tisch lernen die Kinder ein verantwortungsvolles Miteinander und werden in ihrer
Wertbildung angeregt. Das pädagogische Personal
fungiert dabei als beständiges Vorbild.
Wir arbeiten an einer gesunden Ernährung die durch
verschiedene Projekte wie z.B. Tigerkids mit dem
magischen Obstteller und einer fest integrierten
Getränkestation den Kindern nahe gebracht wird.
Spielerisch vermitteln wir den Kindern Wissen über
gesunde Produkte und deren Zubereitung.
Im Kindergartenalltag erfahren die Kinder auch den
Weg eines Produktes z.B. aus Mehl wird Brot. Gemeinsam besuchen wir Herstellerbetriebe wie z.B.
Bäcker, Metzger.
Bei uns erleben Kinder das Essen als exklusive Zeit!
2.8 Tagesablauf
Der Tagesablauf in unserer Einrichtung wird flexibel
gestaltet und hat zugleich feste Rituale, welche den
Kindern Halt geben. Wir versuchen den Bedürfnissen
der Kinder nach Anspannung und Entspannung, von
gemeinsamen und Einzelbeschäftigungen gerecht zu
werden.
zeiten zwischen 15.00 und 17.00 Uhr in eine
bzw. zwei Gruppen (je nach Bedarf) zusammengefasst (Spätdienst).
Tagesablauf Krippe
•
7.00 - 8.00 Uhr Frühdienst (Zusammenfassung
aller Kinder mit der Buchung 7.00 - 8.00 Uhr in
einer bzw. bei Bedarf zwei Gruppen)
•
8.00 Uhr Die Krippenkinder gehen in die Krippengruppe
•
Bis 8.45 Uhr kommen die restlichen Krippenkinder
•
Gemeinsames Frühstücken
•
Bis ca. 11.30 Uhr Pflegerische Zeit (Wickeln,
Toilette, Waschen, usw. = intensive
Beziehungsarbeit)…
pädagogische Angebote, Projekte, Beschäftigungen
mit der gesamten Gruppe oder mit Kleingruppen,
Turntag, Freispiele Bewegung im Freien. Feste und
Feiern; Wanderungen, Besichtigungen oder Aus
flüge usw.
•
11.30 Uhr Mittagessen
•
Pflegerische Zeit und Schlafenszeit
•
Nach dem Aufstehen gibt es eine kleine Brotzeit
•
Danach wieder Freispiel und Angebotszeit bis zum
Abholen der Kinder
Tagesablauf Kindergarten
•
7.00 - 8.00 Uhr Frühdienst (Zusammenfassung aller Kinder mit der Buchung 7.00-8.00 Uhr in
einer bzw. bei Bedarf auch in zwei Gruppen)
•
8.00 Uhr die Kinder gehen in ihre Bezugsgruppen
•
Spielzeit oder so genannte Freispielzeit;
•
Brotzeit – gleitend oder gemeinsam;
•
Päd. Angebote, Projektplanung und Durchführung,
Beschäftigungen mit der gesamten Gruppe
oder mit Kleingruppen, Lernwerkstatt, Turntag,
Schlaufüchse, Vorkurs Deutsch, Feste und Feiern;
Wanderungen, Besichtigungen oder Ausflüge;
•
Verabschiedung der Vormittagskinder;
•
Gemeinsames Mittagessen der Tageskinder;
•
Ruhezeit – für die kleinen Kinder Schlafen, für die
großen Kinder in der Aufbleibgruppe;
•
Nach der Ruhezeit werden die Kinder „gleitend“
abgeholt und verabschiedet
•
Ab 15.00 Uhr werden die Kinder mit Buchungs-
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Um auf die unterschiedlichen individuellen Bedürfnisse der Krippenkinder wie Essen, Schlafen, Wickeln
usw. eingehen und berücksichtigen zu können wird
der Tagesablauf möglichst offen gestaltet. Dadurch
wird dem Kind die Möglichkeit gegeben seinen eigenen
Rhythmus von Ruhe und Aktivität, Alleinsein und gemeinsamer Tätigkeit zu finden und erst allmählich an
den Tagesrhythmus der Gruppe angepasst.
Vorhersehbare und immer wiederkehrende Elemente,
Situationen und Rituale (z.B. Lieder zu bestimmten
Anlässen usw.) sind für die emotionale Sicherheit und
das Orientierungsbedürfnis unsere Kinder von enormer
Wichtigkeit.
Ruhezeiten
Die Vorbereitung zum Schlaf hat im Tagesablauf eine
ganz besondere Bedeutung. Diese erfolgt in ruhiger und
entspannter Stimmung und nach einem, den Kindern
vertrautem Ritual. Wenn jedes Kind seinen Schlafplatz
eingenommen hat, können ein Schlaf-lied, leise Musik
oder eine kurze Geschichte ihm dabei helfen, in den
Schlaf zu finden. Es gibt immer wieder einzelne Kleinkinder, die keinen oder nur wenig Schlaf brauchen.
Nach dem Schlafen bieten wir den Kindern nochmals
eine Zwischenmahlzeit an. Danach können die Kinder,
so wie am Vormittag, ihren individuellen Vorstellungen
und Bedürfnissen entsprechend tätig sein, bis sie von
den Eltern abgeholt werden.
Sauberkeitserziehung
Das Trockenwerden ist ein Reifungsprozess, für den
jedes Kind seine ganz eigene Zeit braucht. Kind, Eltern
und Erzieherin gehen einen gemeinsamen Weg bei der
Sauberkeitserziehung. Die Erwachsenen achten auf die
Signale des Kindes. Wenn das Kind Interesse zeigt an
Töpfchen und Toilette, tauschen sich Eltern und Erzieherin über Zeitpunkt und Umgang mit dem Trockenwerden aus. Durch die positive Haltung zum Körper
und einen liebevollen Umgang bei der Körperpflege
wird die Intimsphäre der Kinder gewahrt, sodass sie
ein positives Gefühl für Sauberkeit entwickeln. Auch
wenn die Phase der Sauberkeitsentwicklung sehr viel
Zeit einnimmt, ist es uns wichtig die Kinder nicht unter
Druck zu setzen, sondern ihnen die Zeit einzuräumen,
die sie benötigen.
3. Unsere Kindertageseinrichtung als Bildungsort und Lebensraum
3.1 Unser Bildungsverständnis
Kindertageseinrichtungen haben einen eigenständigen gesetzlichen Erziehungs- und Bildungsauftrag.
In unserer Einrichtung verbinden wir die Bereiche
Bildung, Erziehung und Betreuung zu einem untrennbaren Gesamtkonzept. Unser bildungspolitischer
Auftrag basiert auf einem ganzheitlichen und umfassenden Bildungsverständnis. Wir verstehen Kinder als
aktive Gestalter und wissensbegierige Entdecker ihrer
Lebenswelt. Kinder lernen durch erfahren, erkunden
und ausprobieren.
Deshalb ist es uns in unserer Arbeit wichtig,
*
eine positive emotionale Beziehung (und Bindung) zu ihrem Kind aufzubauen, denn nur ein Kind, das
sich wohl und geborgen fühlt, kann gut lernen,
*
eine anregende Atmosphäre mit ansprechenden Materialien für und mit ihrem Kind zu gestalten, die die kindliche Neugierde und Fantasie anregt und es zum entdeckenden Lernen herausfordert,
*
das Lernen in der Gemeinschaft anzuregen, so dass die Kinder von- und miteinander lernen.
Ganzheitliche Bildung von Kindern umfasst die Entwicklung folgender Basiskompetenzen:
*
personale Kompetenzen, wie Selbstwertgefühl und positives Selbstbild,
*
soziale Kompetenzen, im Umgang mit anderen,
*
lernmethodische Kompetenzen, also zu lernen wie man lernt, und
*
Widerstandsfähigkeit, um kompetent mit Veränderungen und Belastungen umzugehen.
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Auf der Grundlage der angeführten Basiskompetenzen
fördern wir Ihr Kind in unserer Einrichtung in folgenden Bereichen:
Informations- und
Kommunikationstechnik, Medien
Emotionalität,
soziale Beziehungen
und Konflikte
Umwelt
Sprache und
Literacy
Ästhetik, Kunst
und Kultur
Musik
Bewegung,
Rhythmik, Tanz
und Sport
Mathematik
Sprache und
Literacy
Gesundheit
Naturwissenschaften und
Technik
Bildungs- und
Erziehungsbereiche
Werteorientierung
und Religiösität
Basiskompetenzen
Personale
Kompetenzen
Kompetenzen zum
Handeln im sozialen Kontext
Lernmethodische
Kompetenzen
Kompetenter Umgang
mit Veränderung und
Belastungen
Parallel zur grundlegenden Förderung in allen Bildungsbereichen lassen sich, unter einer themen-
bezogenen Perspektive, die vielfältigen Bildungsbereiche zu Schwerpunkten kindlicher Förderung zusammenfassen. Diese sind
*
wertorientiert und verantwortungsvoll handelnde Kinder,
*
sprach- und medienkompetente Kinder,
*
fragende und forschende Kinder,
*
künstlerisch aktive Kinder und
*
starke Kinder (durch Bewegung, Sport und gesunde Ernährung).
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3.1.1 Sprachförderung
Sprache ist die Grundlage menschlichen Handelns
und Denkens. Besonderen Wert legen wir deshalb auf
die Förderung der sprachlichen Entwicklung unserer
Kinder. Dies geschieht im alltäglichen Tun durch eine
sprachförderliche Umgebung und eine sprachanregende Alltagsgestaltung, wie zum Beispiel durch spontane
Rollenspiele, singen, reimen, Geschichten erzählen
und vorlesen. Das geschieht aber auch durch gezielte
Angebote zur Sprachförderung, die die Lust und das Interesse am sich Ausdrücken, den Spracherwerb und das
Sprachverstehen fördern.
Zudem findet eineinhalb Jahre vor der Einschulung ein
standardisierter Sprachtest für alle Kinder statt. Wird
dabei bei Kindern deren Eltern nicht deutschsprachiger
Herkunft sind, ein Bedarf an zusätzlicher Sprachförderung festgestellt. Besuchen diese Kinder einen Sprachkurs.
Sprachkurs – Deutsch
Die Voraussetzung für einen guten Schulstart und ein
erfolgreiches Lernen sind ausrei-chende Deutschkenntnisse. Deshalb findet die letzten 1 ½ Jahre im
Kindergarten ein Deutschkurs für Kinder mit Migrationshintergrund statt. Pädagogische Fachkräfte aus
unserem Kindergarten leiten, in Kooperation mit einer
Lehrkraft, diesen Kurs.
Vor Beginn des Kurses wird bei jedem Kind, dessen
Eltern beide nichtdeutschsprachiger Herkunft sind,
eine Sprachstandserhebung durchgeführt (Sismik-Bogen). Durch diesen Sismik-Bogen kann das Personal
die Sprachentwicklung im Deutschen feststellen. Kinder, die nach dieser Sprachstanderhebung besonders
förderbedürftig sind, besuchen unseren Deutschkurs.
13
Dieser findet vier Mal wöchentlich (ausgenommen
sind Schulferien) in Kleingruppen statt. Dabei achten
wir auf eine gezielte, ganzheitliche Sprachförderung.
Wobei wir nicht gegen den Fehler, sondern für das
Fehlende arbeiten wollen. Das heißt für uns, wir korrigieren die Kinder nicht in ihrem Satzbau, sondern
wecken ihre Freude an der deutschen Sprache.
Dies gelingt uns z.B. durch Fingerspiele, Lieder, Bewegungsspiele, Arbeitsblätter, Kim-spiele, Handpuppen.
Natürlich legen wir unser Augenmerk auch auf eine
gezielte Wortschatzerweiterung, eine richtige Artikulation und Grammatik. Dennoch ist es nicht unser Ziel,
die Schule in den Kindergarten zu verlagern.
Unser Sprachkurs Deutsch ist in verschiedene, kindorientierte Bausteine gegliedert. Anhand des ersten
Bausteines „Das bin ich“ wollen wir unsere Methodik
kurz darstellen.
•
In der ersten Stunde gestaltet jedes Kind seine
Deutschkursmappe. Die Kinder dürfen ein Bild
von sich selbst malen und ihren Namen schreiben.
Abschluss der Stunde ist ein Kennenlernspiel.
•
In der zweiten Stunde lernen die Kinder unsere
Handpuppen kennen und dürfen ihnen Namen
geben. Mit einem Interview-Spiel lernen wir uns
besser kennen.
•
In der dritten Stunde beginnen wir mit einem Lied
über unsere Körperteile. Anschließend benennen
wir unsere Körperteile und gestalten ein Arbeitsblatt.
•
In der vierten Stunde wiederholen wir unser Lied
und turnen mit Tüchern. Dabei werden unsere
Körperteile gezielt eingesetzt und benannt.
•
In der fünften Stunde lernen wir verschiedene
Kleidungsstücke kennen. Jedes Kind darf ein Klei
dungsstück genau nach Art, Farbe, Material und
Zweck beschreiben. Abschluss der Stunde ist eine
Kleiderstaffel.
•
In der sechsten Stunde bekommen die Kinder als
Arbeitsblatt eine „Anzieh-Geschichte“. Hausauf
gabe ist ein weiteres Arbeitsblatt zum Thema Kleidung.
•
In der siebten Stunde lernen wir unsere Sinne
kennen. Wir fühlen, riechen und schmecken ver
schiedene Obstsorten und besprechen die Funk
tionen unserer Sinne.
•
Und so weiter und so fort.
„Mit jeder neu gelernten Sprache
erwirbst Du eine neue Seele“
aus Tschechien
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Literacy
Literacy bedeutet wörtlich übersetzt “Lese- und Schreibkompetenz”. “Literacy umfasst außerdem Kompetenzen wie Text- und Sinnverständnis, Lesefreude,
Vertrautheit mit Büchern, die Fähigkeit, sich schriftlich
auszudrücken, Vertrautheit mit Schriftsprache oder mit
`literarischer` Sprache oder sogar Medienkompetenz”:
(Ulrich 2003)
Kindes. Wichtige Wurzeln sind unsere Sinne, die Motorik, die sozialemotionale und geistige Entwicklung,
außerdem die Hirnreifung und die Fähigkeit zu Schreien
und Lallen. Aus diesen Wurzeln entwickelt sich der
Stamm des Baumes, unser Sprachverständnis, die
Sprechfreude.
Daraus wachsen die Äste:
Artikulation, Wortschatz und Grammatik. Um sich zu
entfalten, braucht der Baum Wasser in Form von Kommunikation und Sonne in Form von Wärme, Liebe
und Akzeptanz. Sprachliches Wachstum benötigt gute
Pflege, die Elternhaus und Kindergarten leisten sollen.
Voraussetzungen für eine gute Sprachentwicklung
(erklärt am Sprachbaum nach Wendlandt)
Um wachsen zu können, benötigt ein Baum Wurzeln.
Die Wurzeln jeder Sprache entwickeln sich aus Lebensumwelt, Kultur, Gesellschaft, und der Familie eines
Wortschatz
MILCH
WEIL
ICH
Artikulation
Wärme
Liebe
Akzeptanz
Grammatik
HABEN
T
KR
ICH WILL
MILCH
HABEN
SCH
MAMA!
M
TR
• Blickkontakt
• nicht nachsprechen
lassen
• aussprechen lassen
• zuhören
• Sprache anregen
Sprachfreude
Sprachverständniss
sensomotorische
Integration
Schreien/Lachen
Hören
Sehen
MAMA
MILCH HABEN
A
geistige
Entwiklung
Tasten
Hirnreifung
sozialemotionale
Entwicklung
Bewegung
(Grob-/ Feinmotorik)
Lebensumwelt
Kultur
Gesellschaft
3.2 Methodische Umsetzung unseres Bildungsverständnis – das Konzept des situationsorientierten Ansatzes
tigungen und der Auseinandersetzung mit den sie
interessierenden Themen anregen.
Die daraus resultierenden Bildungsprozesse werden
von uns begleitet und unterstützt. Somit werden die
Kinder herausgefordert, neue Lern- und Entwicklungsschritte zu machen.
Wir arbeiten nach dem Konzept des situationsorientierten Ansatzes. Hierbei stehen das Kind und seine
konkrete Lebenswelt im Mittelpunkt. Durch Beobachtung und Gespräche mit den Kindern nehmen wir
Anteil an ihrem Leben und erfahren mehr über ihre
Interessengebiete und aktuellen Themen. Auf dieser
Basis gestalten wir Angebote oder stellen Materialien
zur Verfügung, die die Kinder zu vielfältigen Beschäf-
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3.2.1 Das Spiel
Die ureigenste Form des Kindes sich mit seiner Umwelt
auseinanderzusetzen und sich selbst zu bilden, ist das
Spiel.
Je nach Alter und Entwicklungsstand drücken Kinder im
Spiel auf unterschiedliche Art das aus, was sie bewegt. Im
Spiel verarbeiten sie ihre Alltagserlebnisse und setzen
sich mit gegenwärtigen und zukünftigen Situationen
auseinander. Kinder lernen im Spiel. Sie eignen sich so
spielerisch Wissen und Kompetenzen an. „Spielen und
Lernen sind keine Gegensätze, sondern zwei Seiten
derselben Medaille. (…) Freie Spielprozesse sind immer
auch Lernprozesse, denn Kinder lernen (…) beiläufig
durch Spielen. Das Spiel ist die elementarste Form des
Lernens.“ (Bayerischer Bildungs- und Erziehungsplan,
S.31).
In unserer Kindertageseinrichtung wird das natürliche
Spielbedürfnis der Kinder besonders berücksichtigt.
Eine bewusst gestaltete Umgebung und ausreichend
Zeit zum selbst bestimmten Tun schaffen eine Spiel
anregende Atmosphäre. Dabei sind die „Zweckfrei-
heit“ des Spiels und der Anspruch auf eine ungestörte
Spieltätigkeit genauso zu beachten wie der Aspekt des
Kompetenzerwerbs (Lernen). Spiel- und Lerntätigkeit
der Kinder sind miteinander verwoben. Durch gezielte
und umfassende Beobachtungen nehmen wir die
Spielimpulse der Kinder auf und unterstützen sie durch
gezielte Angebote.
Räumliche Öffnung unserer Einrichtung
Um dem Forscherdrang und der kindlichen Lebenswirklichkeit gerecht zu werden, öffnen wir unsere
Einrichtung nach innen und außen. Die Öffnung nach
innen bedeutet eine Erweiterung der Spiel- und
Erlebniswelt innerhalb unserer Kindertageseinrichtung. Nach außen möchten wir den Kindern ein altersgerechtes Erkunden der Umgebung (z.B. Einkaufen im
Ort, Besuch des Rathauses, der Feuerwehr oder des
Seniorenzentrums) und den Kontakt zu anderen Mitmenschen ermöglichen.
Kreativität
und Phantasie
ausleben
Spiel
Entspannung
und Erholung
Spaß und
Freude
Erlebtes
Verarbeiten
Experimentieren
Ausdruck der
eigenen
Persönlickeit
Soziales
Lernen
15
Ganzheitliches Lernen
III-1.3 09/2011
3.2.2 Lernen in Projekten
Die bevorzugte Lernform des situationsorientierten
Ansatzes ist das Projekt. Die Projektthemen sind auf
die Erlebniswelt der Kinder und auf deren Interessen
bezogen. Projekte sind handlungsorientierte Auseinandersetzungen mit Situationen und Inhalten und
sollten überwiegend Lernmöglichkeiten in Realsituationen bieten. Projekte unterstützen entdeckendes
Lernen und fördern die Neugier der Kinder.
Sie sind ganzheitlich angelegt und beinhalten unterschiedliche Aktivitäten. Jedes Kind kann sich entsprechend seiner Fähigkeiten und Kompetenzen an den
Projekten beteiligen. Ihr zeitlicher Umfang ist vom
Interesse der Kinder abhängig.
Projektanlässe können sich aus Gruppensituationen, aus “Themen” einzelner Kinder oder aus
konkret benannten Interessen ergeben. Grundlage
hierfür ist ein genaues Beobachten der Kinder und
gutes Zuhören. Die Kinder werden nicht nur bei der
Durchführung, sondern auch in die Themenfindung,
Planung und Dokumentation mit einbezogen.
Eltern, und andere Experten, sind herzlich eingeladen
ihre Fähigkeiten und Kompetenzen in die verschiedenen Projektbereiche unserer Arbeit mit einzubringen.
Die Schlüsselaussagen ganzheitlichen Lernens:
•
Mit Freude und Neugier forschen und entdecken
•
Mit allen Sinnen die Welt wahrnehmen und
begreifen
•
Eigene konkrete Erfahrungen machen
•
Bewegungsfreiräume schaffen, Raum und Zeit
bewegt erfahren
•
Ins Gleichgewicht mit sich und der Umwelt
gelangen
•
Konzentration und Entspannung fördern
•
Denkstrukturen entwickeln, hirngerecht und
vernetzt lernen
•
Individualität und differenziertes Lernen fördern
•
Geeignete Inhalte und Lehrmittel anbieten
•
Erziehliche Partnerschaft, Eigen- und Mitverant
wortung entwickeln
•
Mit Kopf, Herz und Hand lernen
Quelle: Das Schatzbuch ganzheitlichen Lernens von Charmaine
Liebertz erschienen im Don Bosco Verlag (8. Auflage 2009)
Projektbeispiel: “Feurige Bärenzeit”:
Entstehung des Projektes:
Durch eine Kinderkonferenz im Stuhlkreis befragten
wir die Kinder nach Ihren Wünschen und Ideen für
unser neues Projekt. Der Titel des Projektes ergibt
sich aus den vermehrten Vorschlägen etwas zum
Thema Feuer zu machen. Außerdem beobachteten
wir in der Gruppe, dass die Kinder in der Puppenecke
“Feuerwehr” spielten.
Dadurch ergab sich das Thema: “Feurige Bärenzeit”
Hierbei handelte es sich um ein ganzheitliches Projekt, da durch vielfältige Angebote und Aktivitäten alle
Sinne der Kinder gefördert wurden.
Bei der ganzheitlichen Förderung „lernen“ die Kinder,
in dem sie mehrere Sinne miteinander verknüpfen.
Wir nehmen unsere Umwelt nicht mit einzelnen Sinnesorganen wahr, sondern mit unserer ganzen Person, zu der auch Gefühle, Erwartungen, Erfahrungen
und Erinnertes gehören.
Da ein Projekt die Möglichkeit bietet ein Thema in
verschiedensten Bereichen zu bearbeiten. Werden
dadurch verschiedene Kompetenzen und Fähigkeiten
der Kinder gefördert.
16
Hier einige Angebotsbeispiele:
·
Wir gestalteten Glaswindlichter in Feuerfarben
Wir lernten ein Fingerspiel
·
·
In der Turnhalle gab es eine Flammenturnstunde
·
Wir malten ein Feuer mit den Fingern
·
Wir malten Wachsbilder
Wir gestalteten Feuerwerksbilder
·
·
Wir bastelten Feuerwehrautos aus Schuhkartons
Wir richteten uns eine “Feuerecke” in der Gruppe
·
ein
·
Wir machten eine Feuerbrotzeit
·
Wir experimentierten mit Feuer
Zum Abschluss unseres Projektes besuchten wir die
Penzberger Feuerwehr wo wir in der Drehleiter über
Penzberg blicken durften.
III-1.3
09/2011
3.2.3 Lernwerkstätten und Forscherräume
Eine Lernwerkstatt ergänzt das pädagogische Angebot
und bietet die Möglichkeit lernmethodische Kompetenzen und Schlüsselqualifikationen im kognitiven
Bereich zu erweitern. Die Lernwerkstatt ist ein Teil des
gesamten Kindergartens.
Eine vorbereitete Umgebung motiviert zum Entdecken,
Forschen, Experimentieren und regt zum ganzheitlichen Lernen an. Die Arbeit mit den Arbeitsmaterialien
bedeutet für die Kinder, auf ein Ziel hin zu lernen.
Dabei werden die Kinder von den jeweiligen
Erzieherinnen beobachtet und bei Bedarf unterstützt.
Um ein konzentriertes Arbeiten zu ermöglichen hat
der Raum Lernwerkstattcharakter.
In diesem befinden sich an entsprechenden vorgegebenen Arbeitsplätzen didaktische Materialien (mit
klaren Anleitungen und entsprechender Fehlerkontrolle) und offene Materialien, welche die Kinder zu
kreativen Ideen anregen sollen. Bei der Bereitstellung
der Materialien wurden sämtliche Seiten der Persön-
lichkeitsentwicklung der Kinder beachtet. Bei der
Auseinandersetzung mit den unterschiedlichen Angeboten werden mathematische, sprachliche, naturwissenschaftliche, feinmotorische und lebenspraktische Fähigkeiten der Kinder angeregt, gefördert und
weiterentwickelt.
In der Lernwerkstatt finden sich auch alltägliche Gegenstände die bei Kindern Neugier und Forscherdrang
wecken. Das Material wächst ständig, wird aussortiert (wenn nicht benutzt), erweitert und erneuert.
Die Kinder nutzen diesen Raum nach festgelegten Regeln zu einer bestimmten Zeit.
Die Regeln helfen den Kindern sich dort zurecht zu
finden und eine entsprechende Lernhaltung zu entwickeln und das Lernen zu lernen.
Die Lernwerkstatt nutzt die Erkenntnis, dass Kinder
Strukturen entschlüsseln, eigene Lernwege finden
und Gelerntes wiederholen wollen.
entnommen aus AWO „Weltenentdecker“
3.2.4 Portfolio
“Lernschritte dokumentieren und sichtbar machen”
Um die Spuren des Lernens und die Entwicklung von
unseren Kindern sichtbar zu machen haben wir für
jedes Kind ein Portfolio angelegt. Mit Eintritt in den
Kindergarten bekommt jedes Kind sein Portfolio in
Form eines Ordners. Das Portfolio begleitet das Kind
während der gesamten Kindergartenzeit und entwickelt sich im Laufe der Zeit weiter. Die Beschäftigung mit
dem einzelnen Kind führt zu einer Individualisierung
des Lernens, indem die persönlichen Interessen und
Fähigkeiten der Kinder besser erkannt und gefordert
17
werden. Es bietet uns die Möglichkeit, die Kinder bei
ihren authentischen Aktivitäten im frühpädagogischen Lernen zu zeigen.
Im Portfolio werden der Alltag des Kindes in unserem
Kindergarten sowie seine Fähigkeiten, Kompetenzen
und Fertigkeiten anschaulich dokumentiert und ist
somit eine Sammlung von Erlebnissen des Kindes.
Das Portfolio gehört dem Kind und dokumentiert wie
ein roter Faden die Lernentwicklung.
III-1.3 09/2011
Die Portfolios befinden sich leicht zugänglich für die
Kinder im Gruppenzimmer. Zu einem achtungsvollen
Umgang ist es uns wichtig, dass die Kinder gefragt
werden, wenn sich jemand ihr Portfolio anschauen
möchte.
Somit haben auch die Eltern in unserem Kindergarten die Möglichkeit, die Interessen, Lernfortschritte
und Erlebnisse ihrer Kinder in anschaulicher Weise im
Portfolio zu sehen, sofern die Kinder damit einverstanden sind.
Die Gliederung des Porfolios:
Das bin Ich
•
z.B. Selbstporträt, Handabdruck, Fußabdruck,
Größe, Gewicht
•
Meine Familie, Freunde und Gruppe
z.B. Familienbild, Gruppenbild
Ich kann
•
z. B. Schleife binden, Zahlen, Buchstaben, Ball
fangen, Schneiden
•
Was wir machen
z.B. Projekte in der Gruppe, Morgenkreis,
Stuhlkreis, Angebote, Ausfüge.
Für die Protfolios gilt:
„Der Weg ist das Ziel“
Konfuzius
4. Das können wir besonders gut:
4.1 Schwerpunkt:
„Werteorientierte und verantwortungsvoll handelnde Kinder“
Viele Erziehungsvorstellungen aus vergangenen Zeiten
passen nicht mehr in unsere Welt und zu den Anforderungen moderner Gesellschaften. In einer Gemeinschaft zu leben, wo fast alles möglich ist, liegen Glück,
Verunsicherung angesichts der Vielfalt sowie Rigidität
als Schutz vor Überforderungen eng beieinander.
Heute definieren nicht nur die traditionellen Instanzen, was richtig oder falsch ist. Individuum zu sein in
einer pluralen Gesellschaft bedeutet, sich immer wieder neu entscheiden zu müssen: Wie verhalte ich mich
richtig? Was ist angemessen und was nicht? Wo akzeptiere ich persönliche Einschränkungen zugunsten anderer und wo nicht? Welche Einstellungen behalte ich
trotz Widerstände bei und welche nicht? Damit unsere
Kinder lernen mit diesen Anforderungen umzugehen
erziehen wir Sie zu wertorientierten und verantwortungsbewussten Menschen.
Kräfte messen und sich an vorgegebenen Grenzen ihre
„Hörner“ abstoßen. Regeln und Werte geben ihnen
Schutz und Sicherheit. Kinder, die in einem sozialen
Umfeld mit überschaubaren Grenzen aufwachsen,
haben erwiesenermaßen weniger Angst. Sie entwickeln mehr Vertrauen in sich und ihre Umwelt und erhalten Selbstvertrauen. Sie werden durch die täglichen
Auseinandersetzungen mit den Familien- und Kindergartenregeln auf eine positive Weise konfliktfähig. Aus
diesen, in der Kleinkindzeit erworbenen Wertvorstellungen entsteht das Fundament ihres späteren Weltbildes. Die Sozialen und emotioanlen Kompetenzen die
unsere Kinder dadurch lernen sind Vorraussetzungen
um sich in die soziale Gesellschaft integrieren zu können. Duch die Entwicklung dieser, ermöglichen wir unseren Kindern dass sie stark für die Zukunft und ein Teil
einer verantwortungsbewussten Gesselschaft werden.
Das funktioniert nur, wenn wir uns dieser Herausforderung stellen. Wegen der heutigen Vielfalt an möglichen
Wertorientierungen ist es besonders wichtig, dass wir
eindeutige Grenzen setzen und klare Werte vorleben!
Es hat sich gezeigt, dass schon Kleinkinder Regeln und
Werte brauchen. Mit Regeln können sie sich täglich
altersgemäß und spielerisch auseinandersetzen, ihre
18
III-1.3
09/2011
Ziel unserer pädagogischen Arbeit ist es dabei, eine
Grundhaltung bei den Kindern zu fördern, die Individualität und Verschiedenheit als wertvoll erachtet. Sie
ermöglicht es den Kindern sich selbst und anderen mit
Achtung und Toleranz zu begegnen.
Damit Werteerziehung nicht bei gut gemeinten Appellen stehen bleibt, muss sie Teil des Alltags werden –
konkret, praktisch und lebensnah so zieht es sich durch
unsere gesamte Kindergartenarbeit.
Dieser Text einer Tibetischen Weisheit bringt es auf den
Punkt:
•
Wenn ein Kind kritisiert wird, lernt es zu verurteilen.
•
Wenn ein Kind verspottet wird, lernt es schüchtern
zu sein.
•
Wenn ein Kind beschämt wird, lernt es sich
schuldig zu fühlen.
•
Wird ein Kind verstanden und toleriert, lernt es
geduldig zu sein.
•
Wird ein Kind ermutigt, lernt es sich selbst zu
schätzen.
•
Wird ein Kind gerecht behandelt, lernt es gerecht
zu sein.
4.1.1 Durch folgende Punkte verstärken wir unseren Schwerpunkt:
Lernen durch Vorbilder
Bewusstes und konsequentes Erziehungsverhalten ist
gelebtes Wertebewusstsein.
Kinder brauchen Erwachsene, die Überzeugungen vorleben, sich für ihre Werte gegen Widerstände und in
Diskussionen einsetzen. Erst dann können Kinder sich
an deren Werten orientieren und reiben, ihnen zustimmen oder sie verwerfen. Werte sind „Steine des Anstoßens“.
Kinder lernen an Vorbildern - zuerst an ihren Eltern,
Geschwistern oder anderen engen Bezugspersonen,
wenig später an Erzieher/innen und Lehrer/innen.
Jedes Wertebewusstsein spiegelt sich im Erziehungsverhalten wieder und dieses wiederum ist eine persönliche Entscheidung. Kinder „lernen“ Werte also am
persönlichen Verhalten der Personen, mit denen sie
regelmäßig zu tun haben und zu denen sie eine emotionale Bindung aufgebaut haben. Umgebungen, die
wertvoll gestaltet sind, helfen Kindern, sich eigene
Werte zu erschließen.
Position für das Kind und so kann sich zwischen Kind
und Erzieherin eine stabile Beziehung entwickeln.
Dabei erobert das Kind die Welt auf seine Weise. Mit
Anregungen und Orientierungshilfen unterstützt die
Erzieherin jedes Kind in seinem Bestreben, die eigenen
Bewegungs-, Erfahrungs- und Fähigkeitshorizonte
beständig zu erweitern und sich so seiner wachsenden
Fähigkeiten und Kräfte zu vergewissern. Eigene Vorlieben, zum Beispiel für bestimmte Bewegungsabläufe,
Sinnesreize, Situationen, Materialien, Gegenstände
oder Eigenschaften von Personen bieten dem Kind eine
innere Ausrichtung und helfen ihm bei der Auswahl
der Anforderungen, denen es sich stellen möchte. Eine
große Rolle spielt dabei das Vorbild des Erwachsenen,
an denen sich die Kinder von sich aus orientieren,
wenn sie z.B. ihre Aussprache, Mimik, Gestik nachahmen und schöpferisch in ihre eigenen Aktivitäten einbinden.
Kinder brauchen vorgelebte Werte, die
•
sie als eigenständige Person schützen und
respektieren,
•
die während des Aufwachsens Orientierung geben,
•
die sie in die Gesellschaft, in der sie leben,
integrieren.
Damit wir unseren Kindern Werte vermitteln können, setzen wir uns auch immer wieder mit unseren
eigenen Werten auseinander. Ebenso diskutieren wir
auch im Team unsere Wertorientierte Erziehung.
Feste Bezugspersonen
Für das seelische und körperliche Wohlbefinden des
Kindes ist es wichtig, sich an einer festen Bezugsperson
zu orientieren. Schon während der Eingewöhnungszeit
übernimmt eine der Betreuer/innen diese besondere
19
III-1.3 09/2011
Der/ Die Erzierher/in als einfühlsame Beobachter/in
Kinder zeigen schon sehr früh, welche Verhaltensweisen, Situationen, Personen oder Gegenstände sie
besonders gern wiederholt aufsuchen. Diese individuellen Vorlieben zu beobachten und zu fördern, ist
Aufgabe der Erzieherin. Sie unterstützt die Kinder mit
anerkennender Bestätigung, mit emotionalem Rückhalt, mit praktischer Hilfestellung oder mit sparsamen
Hinweisen. Jedes Kind signalisiert auf seine Weise, wie
viel und welche Art der Unterstützung es benötigt. Jede
Entwicklungsphase stellt einen wichtigen Zwischenschritt auf dem Weg zur selbständigen Bewältigung
neuer Anforderungen dar. Die Erzieherin beobachtet
aufmerksam die kindlichen Verhaltensäußerungen in
all ihren sichtbaren und häufig dem geschulten Blick
verborgenen Einzelheiten in Mimik und Gestik. Erst
wenn es ihr gelingt, die Gefühlszustände, Handlungen
und Reaktionen des Kindes differenziert wahrzunehmen, auch feinere Unterschiede im Verhalten zu entdecken oder beginnende Veränderungen zu spüren, kann
die Erzieherin die dahinter steckenden Absichten oder
Gemütsbewegungen verstehen und die kindlichen
Äußerungen richtig deuten bzw. gezielt überprüfen.
Dadurch erhalten unsere Kinder Eigenverantwortung
für ihr Tun und lernen, entsprechend ihrer Fähigkeiten
und ihres Alters, diese zu erhöhen.
Partizipation
Auch Kindergartenkinder und Krippenkinder können
bereits ihren Alltag bewusst und gezielt mitgestalten.
Die Teilhabe, aktive Mitgestaltung und Verantwortung
ist nicht an ein Alter gebunden. Unsere Kinder haben
während der ganzen Zeit bei uns die Möglichkeit
zur Mitbestimmung. Diese erlernen sie durch kleinste Schritte wie z.B. Was möchte ich spielen, Wie viel
möchte ich essen.
Vor allem im Stuhlkreis, können Sie von ihren Erlebnissen und Gefühlen erzählen. In diesem Rahmen werden
überschaubare Zeitabschnitte besprochen, Aktivitäten
geplant, Regeln entwickelt und Stimmungslagen besprochen.
Wir vermitteln unseren Kindern:
•
eine kulturelle Aufgeschlossenheit und Neugier
•
Offenheit für andere Kulturen
•
Wertschätzung kultureller und sprachlicher Unterschiede
•
Freude am gemeinsamen Entdecken von Gemein
samkeiten und Verschiedenheiten
•
Interesse an der Biografie und Familiengeschichte
der anderen Kinder
•
Kulturspezifische Vorstellungen mit Hilfe von
neuen Erfahrungen zu reflektieren
•
Wert der Mehrsprachigkeit
•
Neugier für andere Sprachen
Interkulturelle Bildung und Erziehung
Ein wesentlicher Aspekt von interkultureller Kompetenz ist die kulturelle und sprachliche Aufgeschlossenheit und Neugier. Das bedeutet zum einem, dass das
Zusammenleben verschiedener Kulturen zu Selbstverständlichkeit wird, und zum anderen, dass Erwachsene
und Kinder sich für andere Lebensformen interessieren, dass sie versuchen diese zu verstehen und lernen
konstruktiv auch mit „Fremdheitserlebnissen“ umzugehen. Hinzu kommt, dass Kinder mit Migrationshintergrund häufig mehrsprachig aufwachsen und für
sie das Thema Multikulturalität in ihrer Lebenswelt als
selbstverständlich angesehen wird und ihnen dieses
hilft ihre eigene Identität zu entwickeln.
In unserer Einrichtung betten wir diese Thematik in
den Alltag ein, indem wir z.B. Projekte zu verschiedenen Ländern durchführen, international kochen und
mehrsprachige Lieder oder Bücher einsetzen. Zudem ist
unser Team auch multikulturell.
Sommerfest „Hand in Hand um die Welt“
20
III-1.3
09/2011
Wichtig ist auch hier unsere Pädagogische Haltung:
•
Wir bemühen uns alle Ausdrucksformen der Kin
der zu verstehen und zeigen dass die Botschaften
der Kinder wichtig sind.
•
Wir wissen welche Sprachen die Kinder zu Hause
sprechen
•
Wir erfragen den Migrationshintergrund bei der
Anmeldung
•
Wir sehen Mehrsprachigkeit und Multikulturalität
als Selbstverständlichkeit.
•
Wir sind uns eigener interkultureller Erfahrungen
bewusst.
•
Wir reflektieren kontinuierlich unsere Einstellung
und Handlungen
Ich
•
•
•
•
•
Resilienz – „Die Fähigkeit, die Herausforderungen des
Lebens zu meistern“
Resilienz entsteht durch:
•
stabile emotionale Beziehungen zu Bezugspersonen
•
wertschätzender, freundlicher Umgang
•
Grenzen setzen, Konsequenz
•
konstruktives Verhaltens-Feedback
•
gutes Vorbildverhalten und Wertevermittlung
•
Hinführung zu selbstbestimmtem Handeln
•
positive Beziehungen zu anderen Kindern
•
Förderung von Stärken, Interessen des Kindes
•
Kind in den Schwächen unterstützen
•
bereichernde Erfahrungen in den Bildungsinstitutionen
In Krisen ist es hilfreich:
•
Resiliente Vorbilder zu suchen.
•
Die Krise akzeptieren, denn Weglaufen hilft nicht.
•
Nach Lösungen suchen statt über Vergangenes zu
grübeln
•
Sich helfen lassen, wobei die Helfer einfühlend
und unterstützend wirken, Mut machen und an
die eigenen Stärken erinnern sollten.
•
Optimistisch bleiben, denn früher oder später
wendet es sich wieder zum Positiven
•
Sich nicht selbst die Schuld geben, sondern die
Schuld auch bei anderen oder in den Umständen
sehen
•
Einen Sinn darin suchen und die Krise als Chance
oder als Erfahrung zu sehen.
•
Voraus planen, mit den Wechselfällen des Lebens
rechnen und Vorkehrungen treffen.
Resilienz ist keine “Entweder-oder-Eigenschaft”,
sondern das Ausmaß einer Art zu denken, die wir vor
allem als Kinder in den ersten zehn Jahren unseres
Lebens erwerben.
Diese Denkstile bestimmen, wie wir Dinge interpretieren und auf Dinge reagieren.
Ein resilientes Kind kann:
• sein Verhalten in schwierigen Situationen
kontrollieren
•
verantwortungsbewusst handeln
•
mit seinen Gefühlen umgehen und darüber mit
anderen sprechen
•
selbst Lösungen für Probleme finden
•
spüren, wann es eigenständig handeln und wann
es Hilfe anfordern sollte
•
jemanden finden, der hilft
•
mit Zuversicht in die Zukunft blicken
•
lähmende Opferhaltungen verlassen und wieder
aktiv gestaltungsfreudig sein
Ein
•
•
•
•
bin
eine Person, die von anderen wertgeschätzt und
geliebt wird
froh, anderen helfen zu können
respektvoll gegenüber mir selbst und anderen
verantwortungsbewusst für das, was ich tue
zuversichtlich, dass alles gut wird.
resilientes Kind hat:
ein hohes Selbstwertgefühl und ein damit verbundenes Selbstvertrauen in die eigenen Fähigkeiten = Selbstwirksamkeit
ein Streben nach Wachstum
eine hohe soziale Kompetenz und ein gutes
soziales Einfühlungsvermögen
ein hilfreich agierendes soziales Netzwerk
Wie setzen wir diesen Anspruch in unserer Einrichtung praktisch um?
Durch Förderung der Resilienz-Basiskompetenzen wie :
•
Problemlösefähigkeiten
•
Konfliktlösefertigkeiten
•
Positives Selbstkonzept/Selbstvertrauen
•
Fähigkeit zur Selbstregulation
•
Selbstwirksamkeits- und Kontrollüberzeugung
•
Hohe Sozialkompetenz: Empathie/Sprachfertigkeiten/Kooperationsfähigkeit
•
Aktiven, flexiblen Bewältigungsverhalten
•
Zuversichtlicher Lebenseinstellung
•
Zielorientierung/Planungskompetenz
•
Körperliche Gesundheit
Im einzelnen fördern wir resiliente Verhaltensweisen,
indem wir ...
•
das Kind ermutigen, seine Gefühle zu benennen
und auszudrücken.
•
das Kind konstruktiv loben und kritisieren
•
dem Kind keine vorgefertigten Lösungen anbieten
Ein resilientes Kind denkt und sagt:
21
III-1.3 09/2011
und vorschnelle Hilfeleistungen vermeiden.
•
dem Kind Aufmerksamkeit schenken und aktives
Interesse an den Aktivitäten des Kindes zeigen.
•
dem Kind Verantwortung übertragen.
•
das Kind ermutigen, positiv und konstruktiv zu
denken.
•
dem Kind zu Erfolgserlebnissen verhelfen.
•
dem Kind dabei helfen, eigene Stärken und
Schwächen zu erkennen.
•
dem Kind helfen, soziale Beziehungen
•
aufzubauen.
•
dem Kind helfen sich erreichbare Ziele zu setzen.
•
Realistische, altersangemessene Erwartungen an
das Kind stellen.
•
dem Kind Zukunftsglauben vermitteln.
•
das Kind in Entscheidungsprozesse mit ein
beziehen.
•
dem Kind eine anregungsreiche Umgebung
anbieten und Situationen bereitstellen, in denen
das Kind selbst aktiv werden kann.
•
Routine in den Lebensalltag des Kindes bringen.
•
das Kind nicht vor Anforderungssituationen
bewahren.
•
dem Kind helfen, Interessen und Hobbys zu entwickeln.
Unterstützen lässt sich der Aufbau von Resilienz auch
durch spezielle Projekte für Kinder zur Förderung der
Basiskompetenzen.
•
Märchen und Geschichten
•
Spielzeugfreier Kindergarten
•
Verantwortungsübernahme
•
Projekte rund um Gefühle
•
Aktivitäten, die Selbstwirksamkeit ermöglichen
•
Vermitteln von Fertigkeiten verbunden mit
Ermutigung
•
Ermöglichen von Erfolgserfahrungen
•
Empathische Kommunikation (aktives Zuhören,
Ermutigung)
•
Spezifisches, konstruktives Feedback
(nach: Corina Wustmann: Resilienz – Widerstandsfähigkeit von Kindern
Diese Punkte finden sich in der Integrationspädagogik
unserer Einrichtung wieder.
Integration bedeutet für uns in erster Linie, dass Kinder, deren geistige, seelische oder körperliche Entwicklung gefährdet oder beeinträchtigt ist, mit nicht behinderten Kindern Gemeinschaft erleben können.
In unserem Haus sind die Integrationsgruppen, wie auch
die Regelgruppen, alters- und geschlechtsgemischt.
Durch unsere Integrationspädagogik wird die
Aufmerksamkeit füreinander geweckt und gegenseitige
Akzeptanz und Toleranz aufgebaut.
Innerhalb der pädagogischen Gruppenarbeit findet
eine gezielte Förderung für behinderte Kinder, gemeinsam mit nicht behinderten Kindern statt. Das
pädagogische Fachpersonal arbeitet eng mit unserem
Fachdienst, bzw. Fachdiensten zusammen.
Integration
Folgende Punkte sind für die Gestaltung von integrativen Bildungsprozessen wichtig:
•
Individualisierung
•
Orientierung an Stärken und Fähigkeiten
•
Pädagogische Ansätze und Methoden
•
Prozessorientierung
•
Räumlichkeiten, Materialien und Ausstattung
in Tageseinrichtungen fördern; 2004, Beltz Verlag, S. 134; 135)
Dabei achten wir in der Einrichtung auf:
•
klare, transparente Regeln und Strukturen
•
wertschätzendes Klima
•
hoher, aber angemessener Leistungsstandard
•
positive Verstärkung der Leistungen und
Anstrengungsbereitschaft
•
positiver Umgang mit Fehlern und Misserfolgen
•
positive Freundschaftsbeziehungen
•
Zusammenarbeit zwischen Elternhaus/soz.
Institutionen
Im Vordergrund steht eine ganzheitliche Entwicklungsförderung die sich an den Fähigkeiten, und nicht an
den Defiziten der Kinder orientiert. In einem intensiven betreuten, wechselseitigen Prozess des voneinander und miteinander Lernens, von dem behinderte
und nicht behinderte Kinder gleichermaßen profitieren können, lernt dabei jedes Kind, wozu es in seiner
„Hier- und Jetzt – Situation“ bereit ist. Das Kind steht
mit seinen Stärken und Fähigkeiten, mit seinen, auch
individuellen behinderungsbedingten, Bedürfnissen,
Vorlieben und Abneigungen im Mittelpunkt unseres
pädagogischen Handelns.
22
III-1.3
09/2011
Dies können Angebote zu Förderung der Motorik,
Wahrnehmung, der Kreativität, des Sozialverhaltens,
der Sprache usw. sein. Unser Ziel ist es, die Kinder soweit wie möglich auf ihre spätere Teilnahme am Leben
in der Gesellschaft vorzubereiten
Durch die Arbeit unserer Integrationsgruppen wird
die Aufmerksamkeit füreinander geweckt, das Einfühlungsvermögen vertieft und gegenseitige Akzeptanz
und Toleranz aufgebaut. Im Vordergrund steht eine
ganzheitliche Entwicklungsförderung. Soziale Prozesse
werden angeregt, gefördert und unterstützt. Dabei
wird ein hohes Maß an Selbständigkeit bei den Kindern
angestrebt. Durch diese Lernerfahrung werden aus all
unseren Kindern wertorientierte und verantwortungsvoll handelnde Personen.
Definition und gesetzliche Grundlagen
Ist die Aufnahme in einer Integrationsgruppe nicht
möglich, besteht die Möglichkeit der Einzelintegration
in Regelgruppen.
Der Auftrag von Erziehung, Bildung und Betreuung
wird auch hier, wie in allen anderen Gruppen in unserem Kindergarten umgesetzt.
“Jeder junge Mensch hat ein Recht auf Förderung seiner
Entwicklung und auf Erziehung zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit”,
heißt es in § 1 des Kinder- und Jugendhilfegesetzes
(SGB VIII). Das Kinder- und Jugendhilfegesetz fordert
außerdem: “Jugendhilfe soll zur Verwirklichung des
Rechts nach Abs. 1 insbesondere junge Menschen in
ihrer individuellen und sozialen Entwicklung fördern
und dazu beitragen, Benachteiligungen zu vermeiden
oder abzubauen” (§1, Abs. 3 KJHG).
Eine weitere gesetzliche Grundlage für unsere Integrationsgruppen stellt das Bayerische Kinderbildungs- und - betreuungsgesetz (BayKiBiG). In Artikel
11 BayKiBiG heißt es: „Kinder mit Behinderung und
solche, die von einer Behinderung bedroht sind, sollen
in Kindertageseinrichtungen nach Möglichkeit gemeinsam mit Kindern ohne Behinderung betreut und gefördert werden, um ihnen eine gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen. Das
pädagogische Personal hat die besonderen Bedürfnisse von Kindern mit Behinderung und von Kindern
mit drohender Behinderung bei seiner pädagogischen
Arbeit zu berücksichtigen.”
Gleichzeitig sieht das Sozialgesetzbuch (SGB) XII §§ 53
ff vor, Kindern die nicht nur vorübergehend körperlich,
geistig, seelisch oder mehrfach wesentlich behindert
oder von Behinderung bedroht sind, Eingliederungshilfe zu gewähren. Seit 01.01.95 ist die Jugendhilfe für die Eingliederungshilfe seelisch behinderter
junger Menschen zuständig. Die Einzelheiten dazu sind
23
im § 35a KJHG “Eingliederungshilfe für seelisch behinderte Kinder und Jugendliche” geregelt. Hiernach
haben Kinder und Jugendliche, die seelisch behindert
oder von einer Behinderung bedroht sind, Anspruch
auf Eingliederungshilfe nach dem KJHG. Diese Hilfe
wird unabhängig vom Vorliegen der Voraussetzungen
der Hilfe zur Erziehung durch das Jugendamt gewährt.
Körperlich und geistig behinderte junge Menschen erhalten weiterhin vorrangig Eingliederungshilfe nach
dem SGB XII.
Schwerpunkte integrativer Erziehung und Förderung
– Inhalte und Methoden
Die Grundlage für unser pädagogisches Handeln ist
das genaue Beobachten und Wahrnehmen des Kindes,
dadurch können wir direkt an dessen Fähigkeiten und
Bedürfnissen ansetzen. Ebenso wird aber auch die
Kindergartengruppe intensiv beobachtet, damit deren
Potentiale genützt werden.
Voraussetzung dafür ist die ständige Reflexion des
Beobachteten, des eigenen Handelns und der Reaktion
der Kinder. Besondere Bedeutung kommt dem Wahrnehmen und Beobachten der Beziehungen der Kinder
untereinander und zwischen Kindern und pädagogischen Fachkräften zu.
Für jedes Kind erstellen wir kindbezogene Förderpläne,
um die Beobachtungen festzuhalten und Förderziele
aufzustellen. Diese beachten den individuellen Unterstützungsbedarf besonders im Hinblick auf die Teilnahme am Gruppengeschehen. Durch den situationsorientierten Ansatz, der die konkrete Lebensumwelt
der Kinder in den Mittelpunkt stellt, werden die Bedürfnisse und Interessen der Kinder aufgegriffen und der
Schwerpunkt der Integration „gemeinsam Leben und
Lernen“ im pädagogischen Alltag umgesetzt.
Unser Förderkonzept in der Praxis:
•
Intensive Beobachtungsphase zu Beginn der
Maßnahme
Was ist?
Was kann das Kind?
Wo liegen seine Stärken und Fähigkeiten, seine
Interessen?
Wie können seine Handlungskompetenzen
erweitert werden?
Wie kann es sinnvoll in den Gruppenalltag einge
gliedert werden?
Wo kann seine soziale Kreativität unterstützt und
gestärkt werden?
•
Entwicklung der individuellen Förderziele für das
Kind, gemeinsam mit den Eltern und den beteilig
ten Fachdiensten sowie die Festschreibung der
Beobachtung und Ziele im Förderplan.
•
Überprüfung und Reflexion der Ziele sowie Aus-
III-1.3 09/2011
unterstützende Hilfen anbieten zu können, arbeiten
wir mit andern Einrichtungen zusammen.
tausch über die aktuelle Situation in der Gruppe
und in der Familie in regelmäßigen Elterngesprächen.
Schulvorbereitung
Schulfähigkeit und Schulbereitschaft ist die Grundlage
für einen längerfristigen Erfolg in der Schule. Damit
unsere Kinder diese Fähigkeit erhalten, fördern wir
sie. Die Schulreife eines Kindes beinhaltet bestimmte
Voraussetzungen, die erfüllt sein sollten um einen
langfristigen Erfolg in der Schule zu ermöglichen.
Zu diesen Voraussetzungen zählen z.B. sozial- emotionale, moralische, kognitive, motorische und lebenspraktische Fähigkeiten.
Die Förderung dieser Voraussetzungen ist vom Beginn
an im Kindergarten in die alltägliche Förderung eingebunden.
Weiter fördern wir ihre differenzierte visuelle und auditive Wahrnehmung, Merkfähigkeit, die Fähigkeit zu
konkret logischem Denken und zu Begriffsbildung,
insbesondere Mengenbegriffe. Sowohl das passive
Sprachverständnis, als auch die sprachliche Ausdrucksfähigkeit sind wichtige Voraussetzungen, um den Unterricht folgen und sich selber einbringen zu können.
Schulvorbereitung bedeutet für uns nicht das systematische Abarbeiten von Arbeitsblättern, sondern
vielmehr ganzheitliches Lernen und Erleben in allen
Bereichen.
Mit unseren „Schlaufüchsen“ die im letzten Jahr vor
der Schule starten, bereiten wir unsere Kinder optimal auf die Schule vor. Diese erleben sich als eine Gemeinschaft und können sich in Dieser gemeinsam auf
den großen Schritt in die Schule vorbereiten. Sie können hier ihre sozialen und emotionalen Kompetenzen
ausbauen und weiter stärken, so dass sie auch in der
Schule ihre Werte weiter ausbauen können und verantwortungsvoll handelnde Personen werden.
Zusammenarbeit mit Eltern, Fachdienst und Institutionen
Eine grundsätzliche Akzeptanz gegenüber dem Integrationsgedanken ist eine Voraussetzung für gelingende
Elternarbeit.
Eine intensive Zusammenarbeit mit den Eltern ist besonders bei Integrationskindern die Grundlage für ein
vertrauensvolles Miteinander zum Wohl des Kindes.
Die Integrationsarbeit gelingt besonders gut, wenn
Eltern engagiert mitarbeiten. Zudem wird der Erfahrungsaustausch der Eltern besonders gefördert. So erleben sich die Eltern als Teil einer Gruppe, sind im sozialen Umfeld integriert und finden Kontakt zu Eltern in
ähnlicher Situation.
Um eine optimale Förderungen zum Wohle und im Interesse der Kinder sicherzustellen, ist eine gute Zusammenarbeit von unserem Gruppenpersonal, Fachdienst
und Eltern unerlässlich.
Diese wird gewährleistet durch:
•
Regelmäßige Fallbesprechungen und Informationsaustausch.
•
Abstimmen der Planung therapeutischer und
pädagogischer Maßnahmen.
•
Erstellung von Förderplänen und Entwicklungsberichten.
•
Regelmäßige gemeinsame Elterngespräche.
Unser Gruppenpersonal und der Fachdienst sind Kooperationspartner. Um den Familien mit Kindern auf
Integrationsplätzen bei Bedarf weiterführende und
24
III-1.3
09/2011
5.
Eintritt und Übergänge in der Kindertageseinrichtung
Kinder stehen im Laufe ihres Heranwachsens immer
wieder neuen Herausforderungen gegenüber. Zum
einen sind sie Teil einer sich rasch verändernden
Gesellschaft, deren Konsequenzen vor dem familiären
Zusammenleben nicht halt machen (z.B. Trennung/
Scheidung, Geburt eines Geschwisterkindes, Wiederheirat der Eltern, Wohnortswechsel, etc.). Zum anderen
trägt ihre eigene Entwicklung altersspezifische Aufgaben
und Veränderungen im motorischen, sozialen, kognitiven
und emotionalen Bereich sowie in der Persönlichkeitsentwicklung an sie heran. Sollen Kinder gesund
aufwachsen ist es deshalb wichtig, dass sie lernen
kompetent mit Übergängen, Abschieden und Neuanfängen umzugehen und diese konstruktiv zu bewältigen.
So werden Veränderungen zu Herausforderungen,
an denen Kinder wachsen und neue Kompetenzen
entwickeln können.
Unter diesem Gesichtspunkt stellt auch der Einritt Ihres Kindes in unsere Kindertageseinrichtung eine neue
Herausforderung für Ihr Kind, und gegebenenfalls auch für Sie selbst, dar. Gemeinsam mit Ihnen wollen
wir diesen Schritt gut vorbereiten:
*
Durch Informations- und Teilnahmeangebote für die ganze Familie, wie z.B. Veranstaltungen der
offenen Tür, Schnuppertage, Möglichkeiten zur Teilnahme am Einrichtungsalltag (Hospitation) sowie
Informations- und sonstige Veranstaltungen.
*
Ein ausführliches Aufnahmegespräch, in dem wir die formalen und organisatorischen Rahmenbedingungen der Aufnahme Ihres Kindes, die schrittweise Eingewöhnung Ihres Kindes, und unsere weitere
Zusammenarbeit in Ruhe besprechen können.
*
Die Eingewöhnungszeit wird, in Abhängigkeit des Alters und der bisherigen Erfahrungen des Kindes mit
anderen Betreuungspersonen, gemeinsam mit Ihnen vereinbart und gestaltet. Dabei erhält das Kind
ausreichend Gelegenheit sich behutsam, in Anwesenheit einer ihm vertrauten Bezugsperson, an die neue
Umgebung und seine neuen Bezugspersonen zu gewöhnen. In Abhängigkeit vom Alter des Kindes,
wird die Anwesenheit seiner Bezugsperson zeitlich gestaffelt. Je jünger das Kind ist, desto mehr Zeit ist
für die Eingewöhnung zu veranschlagen und desto länger bedarf es der Mitanwesenheit der Bezugsperson im Alltag der Einrichtung.
*
Besonders in der Anfangszeit (aber auch später) findet ein intensiver Austausch mit Ihnen über das
Verhalten und die Entwicklung Ihres Kindes im Rahmen regelmäßiger Elterngespräche statt.
Doch bereits jedem Anfang wohnt ein Ende inne ...
… und jeder Neubeginn bedarf des Abschieds vom
Vertrauten und die Vorfreude auf das Neue.
Geht die gemeinsame Zeit in der Kindertageseinrichtung zu Ende, stimmen wir die Kinder langsam auf
die bevorstehende Trennung ein. Wir begleiten und
unterstützen aktiv ihren Loslösungsprozess. Hierfür
geben wir dem bevorstehenden Übergang bewusst
Raum, indem wir u. a. gemeinsame Abschiedsfeste
feiern und uns der schönen gemeinsam verbrachten
Zeit in vielfältiger Art und Weise erinnern, uns aber
auch über die Weiterentwicklung – das Großwerden
der Kinder – freuen. Wir fördern die Vorfreude auf das
Neue, Unbekannte und geben ihnen die Zuversicht,
dass sie die auf sie zu kommenden Veränderungen
25
sicher bewältigen.
Abschied vom Kindergarten
Um den Übergang in die Schule bzw. in die nachfolgende Kindertageseinrichtung möglichst reibungslos
zu gestalten legen wir besonderen Wert auf enge Kooperation mit der Schule bzw. der nachfolgenden Einrichtung. Hierfür stehen wir in engem, regelmäßigem
Kontakt und Austausch mit den pädagogischen Fachkräften der jeweiligen Institutionen und entwickeln
ein gemeinsames Konzept zur Gestaltung der Übergangssituation. Gemeinsame Feste und Elternabende
zu übergreifenden Themengebieten runde die Zusammenarbeit ab und erleichtern auch den Eltern den
Übergang in die neue Institution.
Besondere Bedeutung hat die Kooperation von Kinder-
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künftigen Schulalltages vor und helfen ihnen damit
eine neues Selbstverständnis zu entwickeln, welches
zur erfolgreichen Bewältigung der zukünftigen schulischen Aufgaben beiträgt.
tageseinrichtung und Schule für die Schulanfänger zu
Beginn des jeweiligen Schuljahres. Kinder wie Eltern
stehen vor neuen Anforderungen und veränderten
Rahmenbedingungen. Abgestimmt mit der Schule bereiten wir Eltern wie Kinder auf die Anforderungen des
6. Zusammenarbeit
6.1 mit den Eltern
Eltern und pädagogische Fachkräfte sind Partner in
der Bildung, Erziehung und Betreuung der Kinder.
Zum Wohle Ihrer Kinder und mit dem Ziel, gemeinsam mit Ihnen, eine die individuelle Entwicklung
Ihres Kindes förderliche Umwelt zu gestalten, wollen
wir mit Ihnen eine Erziehungspartnerschaft pflegen,
deren Grundlage gegenseitiger Respekt und Interesse
an der Sichtweise des anderen ist. Wir laden Sie
herzlich ein, unsere Arbeit durch Ihre Beteiligung und
Mitwirkung zu bereichern und Ihre Kompetenzen in
das
Angebot
unserer
Kindertageseinrichtung
einzubringen. Durch eine enge Kooperation wird dem
Kind signalisiert, dass Kindertageseinrichtung und
Elternhaus seine Bildung und Erziehung als gemeinsame Aufgabe sehen.
Grundlage einer engen und positiven Zusammenarbeit
ist gegenseitiges Vertrauen und Wissen voneinander.
Aus diesem Grunde achten wir auf regelmäßige
Information über aktuelle Geschehnisse und auf den
kontinuierlichen Austausch mit Ihnen.
Dies erfolgt unter anderem durch
*
spontane Tür- und Angelgespräche im Alltag,
*
regelmäßige Einzelgespräche über die aktuelle Entwicklung, Interessen und Bedürfnisse Ihres Kindes und zur gegenseitigen Information über eventuelle Veränderungen in seiner Lebenswelt,
*
diverse Veranstaltungen zu aktuellen oder grundlegenden Thematiken unserer pädagogischen Arbeit (z.B. Elternabende),
*
Möglichkeiten zur Hospitation am Alltag unserer Einrichtung,
*
mündliche oder schriftliche Informationen zu den unterschiedlichsten Themengebieten,
*
frei zugängliche Dokumentation der Arbeiten und Aktivitäten Ihres Kindes in unserem Haus.
Wir freuen uns auf Ihre Mitarbeit und Ihr Mitwirken.
Sei es durch Anregungen zu konzeptionellen Fragen,
praktische Hilfe und Unterstützung bei Festen oder
durch ihre Mithilfe im Alltag unserer Einrichtung oder
im Rahmen des Elternbeirats. Gemeinsam mit Ihnen
wollen wir eine gute Basis für die gesunde Entwicklung Ihres Kindes schaffen. Das Bildungsangebot und
der Lebensraum unserer Kindertageseinrichtung kann
durch Ihre Kompetenzen, Ihr Wissen und Ihre Interessen bereichert und ergänzt werden.
6.2 Kindertageseinrichtung und Sozialraumorientierung – Formen regionaler Zusammenarbeit und Vernetzung
In unserer Einrichtung legen wir darauf Wert, dass
sich die Erziehung und Bildung der Kinder an deren
Lebenswelt und aktuellen Erfahrungen orientiert. Unter
Einbezug des umliegenden Gemeinwesens und der uns
umgebenden Natur, wollen wir den Erfahrungshorizont
der uns anvertrauten Kinder erweitern und diesen mit
vielfältigen Lern- und Erfahrungsmöglichkeiten
unseres Umfeldes ergänzen.
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09/2011
Hierzu machen wir uns auf den Weg und
*
erkunden die soziale wie natürliche Umwelt unserer Einrichtung,
*
nutzen das kulturelle Angebot der Gemeinde, wie Bücherei, Ausstellungen, etc.,
*
suchen interessante Orte des öffentlichen Lebens auf, wie z.B. das Rathaus, die Feuerwehr oder
Sehenswürdigkeiten,
*
pflegen Kontakte zu Vereinen, Initiativen, örtlichen Einrichtungen und der Nachbarschaft sowie zu
Betrieben und regionalen Unternehmen,
*
fördern den Austausch zwischen den Generationen und stellen altersübergreifende Kontakte und Bezüge her, außerdem
*
fordern wir alle Menschen, die unserer Einrichtung Zeit zur Verfügung stellen wollen auf, durch ihre
Fähigkeiten und ihr Wissen die Lern- und Erfahrungsmöglichkeiten unserer Kinder zu erweitern
(beispielsweise im Rahmen von Vorlesepatenschaften, Koch-, Holzarbeits-, oder sonstigen
Kursangeboten, und vieles andere mehr).
Unsere Einrichtung ist ein wichtiger Teil der sozialen
Infrastruktur unserer Kommune, an deren Aktivitäten
und Veranstaltungen wir uns aktiv beteiligen.
Kindertageseinrichtung und Sozialraumorientierung –
Formen regionaler Zusammenarbeit und Vernetzung
Es ist unser gesetzlich verankerter Auftrag (§ 8a SGB
VIII) auf das seelische und körperliche Wohlbefinden
der Kinder zu achten. Wir sehen es als unsere Pflicht
Zeichen von Gefahren für die gesunde kindliche Entwicklung wahrzunehmen und gegebenenfalls Eltern
auf Entwicklungsrisiken und Entwicklungsstörungen
rechtzeitig aufmerksam zu machen. Bei Fragen hinsichtlich der Entwicklung oder des Verhaltens Ihres
Kindes beraten wir Sie gerne. Dafür kooperieren wir mit
anderen Einrichtungen und Diensten, wie psychosozialen Beratungsstellen, Fachdiensten der Entwicklungsförderung (Frühförderung), Therapeuten (Logopäden,
Ergotherapeuten, etc.), Erziehungs- und Familienberatungsstellen, schulvorbereitenden Einrichtungen
und dem Sozialdienst des zuständigen Jugendamtes.
Auf diese Weise verfügen wir über ein Netz von Ansprechpartnern in der Region und wissen, für welche
Fragen oder Problemlagen, welche Stellen oder welche
Fachdienste zuständig und kompetent sind. Wir helfen
7.
ihnen gern geeignete Unterstützungsmöglichkeiten für
Sie und Ihr Kind zu finden, und stellen bei Bedarf den
Kontakt zu einem konkreten Ansprechpartner für Sie
her.
In Gemeinschaft mit Ihren Kindern – in Partnerschaft
mit Ihnen – im Verbund mit anderen.
Qualitätsmanagement
Die Qualität in unserer Einrichtung entwickeln wir
stetig weiter. Angewendet wird das Qualitätsmanagement des AWO BV Obb. e. V.. Dieses orientiert sich an
den Forderungen der internationalen Qualitätsnorm
DIN EN ISO 9001 und den AWO-Qualitätskriterien, die
auf Ebene des Bundesverbandes entwickelt wurden.
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Impressum
AWO Bezirksverband Oberbayern e. V.
Fachabteilung Kindertageseinrichtungen
Edelsbergstraße 10
80686 München
[email protected]
Verantwortlich: Bianca Höfler
Gestaltung: Threeview GmbH, Holzstraße 30, 80469 München, http://www.threeview.de
Fassung: 09/2011