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Presse-Information
Equal Pay Day: AWO fordert Lohngerechtigkeit
Berlin, 16. März 2015. 22 Prozent weniger Gehalt, so sieht noch immer die Realität
für Frauen in Deutschland aus. „Eine Ungerechtigkeit, die wir nicht hinnehmen
können und wollen", kommentiert der AWO Bundesvorsitzende Wolfgang Stadler, die
heute anlässlich des Equal Pay Days veröffentlichten Zahlen des Statistischen
Bundesamts. Der Equal Pay Day findet jährlich am 20. März statt und markiert das
Datum, bis zu dem Frauen über den Jahreswechsel hinaus arbeiten müssen, um
rechnerisch das Jahresdurchschnittsgehalt eines Mannes zu erreichen. „Ein
Entgeltgleichheitsgesetz ist ein wichtiger Schritt, noch wichtiger ist aber eine
Änderung des bisherigen Steuersystems“, fasst Stadler die wichtigsten AWO
Forderungen zusammen.
„Die Gleichberechtigte Teilhabe in allen Bereichen der Gesellschaft, also auch im
Erwerbsleben und in der Wirtschaft muss umgesetzt werden“, betont Stadler weiter.
In diesem Zusammenhang begrüßt die AWO die bereits beschlossenen
Reformschritte der Bundesregierung, wie die Frauenquote und auch die aktuellen
Bestrebungen um ein Entgeltgleichheitsgesetz. „Was wir jedoch dringend brauchen,
ist eine Reform des Steuersystems, damit alle rechtlichen Vorgaben abgebaut
werden, die die traditionelle Erwerbsaufteilung fördern“, führt Stadler aus. In den
steuerlichen Fehlanreizen, die beispielsweise vom Ehegattensplitting ausgehen,
sieht der AWO Bundesvorsitzende nach wie vor eine der Kernursachen dafür, dass
Frauen sich für einen Minijob entscheiden, anstatt eine eigene soziale Absicherung
zu wählen.
Um Lohngerechtigkeit zu verwirklichen bedarf es nach Ansicht der AWO eines
weitreichenden Maßnahmenpaketes: Geringfügige Beschäftigung und Minijobs
müssen zugunsten sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung abgebaut werden,
auch präventiv um Altersarmut zu vermeiden“, betont Stadler. Gleichzeitig müsste die
Bundesregierung ihr Versprechen aus dem Koalitionsvertrag einlösen und die
Beschäftigung in den sozialen Berufen, wie in der Pflege, Betreuung und der
frühkindlichen Bildung, in denen traditionell viele Frauen tätig sind, aufwerten und
gemeinsam mit den Tarifpartnern, den Sozial- und Wohlfahrtsverbänden den Wert
und die Qualität der sozialen Arbeit stärker honorieren, um gerechtere Entlohnung
zwischen Frauen und Männern durchzusetzen.
Ebenso hartnäckig, wie der Verdienstunterschied zwischen Frauen und Männern
halten sich laut Statistischen Bundesamt auch die messbaren Begründungen für den
Pay Gap zwischen Frauen und Männern: unterschiedliche Branchen und Berufe, in
denen Frauen und Männer tätig sind, ungleich verteilte Arbeitsplatzanforderungen
hinsichtlich Führung und Qualifikation sowie weitere Faktoren, wie z. B. ein
niedrigeres Dienstalter und ein geringerer Beschäftigungsumfang bei Frauen. „Diese
Ursachen können aber nur rund zwei Drittel des Verdienstunterschiedes erklären.
Das verbleibende Drittel ist vollkommen inakzeptabel und fordert uns zum Handeln
auf, “ bekräftigt Stadler.
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Mona Finder
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