Medienmitteilung Bern, 30. April 2015 Zunahme der Hebammentätigkeit – die Hebamme als Garantin einer umfassenden Geburtshilfe Der jüngste Statistikbericht des Schweizerischen Hebammenverbandes weist eine Zunahme der freiberuflichen Hebammentätigkeit aus. Die Betreuung der Frauen während dem Wochenbett macht nach wie vor den Hauptanteil der Arbeit der frei praktizierenden Hebammen aus. Grosses Qualitätsmerkmal der Hebammenarbeit ist die kontinuierliche Betreuung der Frau von der Schwangerschaft über die Geburt bis hin zum Wochenbett und zur Stillberatung. Am 5. Mai ist der internationale Hebammentag. Ein Tag, an dem die Arbeit der Hebamme speziell gewürdigt wird, aber auch ein Tag, an dem die Hebamme Einblick in ihren Alltag gibt und sich für die Anerkennung und Bekanntmachung ihrer Tätigkeit engagiert. Dies ist Anlass für den Schweizerischen Hebammenverband (SHV), den neusten Statistikbericht 2013 der frei praktizierenden Hebammen der Schweiz zu publizieren. Zunahme der Hebammentätigkeit Die Leistungen der frei praktizierenden Hebammen sind in der Schweiz in den letzten zehn Jahren stark gestiegen. Die Zunahme der Hebammentätigkeit betrifft alle drei Betreuungsbereiche: Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett. Einerseits ist dies auf die ansteigende Geburtenrate zurückzuführen und andererseits auf die Veränderungen im Versorgungssystem wie die immer früheren Spitalentlassungen nach der Geburt (Senkung von 6.4 (2005) auf 5.7 Tage (2012) Verweildauer im Spital; BFS 2014). «Diese Tendenz ist auf jeden Fall auch der sehr guten Qualität der Hebammenarbeit geschuldet», konstatiert Barbara Stocker Kalberer, Präsidentin SHV, und verweist auf die Ergebnisse der Kundinnenbefragung 2013 des SHV. Wochenbettbetreuung ist meistgefragte Tätigkeit Der Hauptanteil der Tätigkeiten der frei praktizierenden Hebammen liegt im postpartalen Bereich. In den ersten zehn Tagen nach der Geburt treten in über einem Drittel der Fälle Abweichungen vom physiologischen Wochenbettverlauf auf, was den Betreuungsbedarf in dieser Phase verdeutlicht. «Die frei praktizierenden Hebammen scheinen die entstandene Versorgungslücke im postpartalen Bereich mit einem erhöhten Leistungsangebot auszugleichen», verdeutlicht Barbara Stocker Kalberer. Die Hebamme besucht die Frau in dieser Zeit rund fünf Mal, wobei diese Besuche in der Deutschschweiz und der Romandie etwas häufiger vorkommen als im Tessin. Zaghafter Anstieg der hebammengeleiteten Geburten Im Jahr 2013 wurde mit 3921 hebammengeleiteten Geburten die höchste Zahl seit Erfassungsbeginn verzeichnet. Trotzdem sind hebammengeleitete Geburten nach wie vor die Ausnahme (in der Deutschschweiz etwas häufiger als in der Romandie und dem Tessin). Sie finden am häufigsten als Beleghebammengeburten im Spital oder in einem Geburtshaus statt. Geburten zu Hause sind etwas seltener. Frauen mit Risikofaktoren gebären eher im Spital mit Beleghebamme Telefon 031 332 63 40 Geschäftsstelle Rosenweg 25 C Fax 031 332 76 19 [email protected] 3000 Bern 23 PC 30 -19122-7 als zu Hause oder im Geburtshaus. Seit der Lancierung der Petition zur Förderung der hebammengeleiteten Geburtshilfe durch die Sektion Bern im Jahr 2013 sind an verschiedenen Orten in der Schweiz Projekte in Planung. Der SHV begrüsst diese und unterstützt sie ideell. Betreuung während der Schwangerschaft ausbaufähig Die Anzahl der Schwangerschaftsuntersuchungen pro Frau bleibt über die Jahre recht konstant bei ca. 3.6. Die Frau nimmt meist erst in fortgeschrittenem Stadium der Schwangerschaft Kontakt mit der Hebamme auf: jede zweite Frau im dritten Trimester und jede dritte Frau im zweiten Trimester. «Hier muss sich die Hebamme noch stärker positionieren», fordert Barbara Stocker Kalberer. Frauen in guter Stillbeziehung Die nationale Stillstudie 2013 des Bundesamtes für Lebensmittelsicherheit (BLV) zeigt ein sehr positives Bild: 95% aller Mütter stillen ihr Kind unmittelbar nach der Geburt. Hebammen nehmen im Bereich der Stillberatung eine wichtige Funktion wahr, und die Zufriedenheit mit der Stillberatung durch die Hebamme wird von den befragten Frauen als hoch eingestuft. Kontinuierliche Betreuung als Qualitätsmerkmal Praktisch alle Frauen mit einer hebammengeleiteten Geburt und eine grosse Mehrheit der Frauen mit Hebammenbetreuung während der Schwangerschaft erfahren eine kontinuierliche Betreuung durch die von ihnen gewählte frei praktizierende Hebamme. Der Anteil der Frauen, die diese Kontinuität in Anspruch nehmen, ist gegenüber dem Vorjahr leicht angestiegen. «Eine erfreuliche Entwicklung, ist doch die Hebamme Expertin für die Mutterschaft», betont Barbara Stocker Kalberer. Die Statistik der frei praktizierenden Hebammen der Schweiz 2013 ist auf der Homepage des SHV erhältlich: http://www.hebamme.ch/de/heb/shv/stats.cfm (französische Version ab 31.05.2015) Für Rückfragen: Barbara Stocker, Präsidentin SHV, 079 754 86 60, [email protected] 2
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