Die Weimarer Klassik Michael Baumann Definition Gemeinsame Schaffensperiode von Schiller und Goethe zwischen Goethes Italienreise (1786) und Schillers Tod (1805). Vertreter Die beiden großen Stürmer und Dränger, Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich Schiller, sind auch die Hauptvertreter der Weimarer Klassik. Daneben zählen Christoph Martin Wieland und Johann Gottfried Herder auch als ihre Vertreter. Historische Einbettung Parallel zur Weimarer Klassik fand in Frankreich die Revolution statt. Gerade die Jakobinerdiktatur (1793/94) hatten Einfluss auf Goethe und Schiller, welcher ursprünglich ein Freund der Revolution war. Merkmale Ø Wiederaufnahme der Ideale der Antike (Form, Sprachniveau, "Schönheit und Gutheit" (Kalokagathia)) Ø Streben nach Harmonie Ø Die Schöne Seele, die eines ruhigen, abgeklärten Menschen, dessen Handeln, Pflicht und Neigung in Übereinstimmung sind, als Ideal Ø Humanität Ø Zeitlosigkeit, indem Betrachtungsgegenstände "über allen Einfluss der Zeit erhaben sind" (Erhabenheit, Größe) Ø Ideen Immanuel Kants: Menschen als Vernunftwesen, Kants Pflichtbegriff Auseinandersetzung mit der Französischen Revolution Die Künstler waren von dem Ausmaß der terreur sehr erschrocken. Deshalb setze ein Umdenken ein. Der Ideale Staat sollte in ihren Augen nicht durch eine blutige Revolution erreicht werden, sondern durch eine evolutionäre Fortentwicklung der Gesellschaft. Diese Entwicklung soll durch eine ästhetische Erziehung, d.h. über Kunst und Literatur, der Menschen geschehen. Bevorzuge Textgattungen Ø Dramen Ø Lyrik Ø Balladen Ø Bildungsromane (z.B. Wilhelm Meister) Maria Stuart Im 16ten Jahrhundert flieht die schottische Königin, Maria Stuart, welche verdächtigt wird bei dem Mord am König mitgeholfen zu haben, zu ihrer Schwester, der englischen Königin, Elisabeth I.. Da Maria Stuart aber einen Anspruch auf den englischen Thron hat, lässt Elisabeth sie in einem Schloss Internieren. Das Stück spielt knapp 20 Jahre später. Da Maria Stuart eine sehr schöne Frau ist, versuchten immer wieder junge Männer sie zu befreien. So auch der junge Mortimer. Einen Mordauftrag der Königin nimmt er zum Schein an. Im Grafen von Leicester, der Elisabeths Liebhaber ist, findet er einen Verbündeten, der Maria liebt. Er bringt Elisabeth dazu, sich mit Maria zu treffen, damit sich die beiden aussprechen. Bei diesem Treffen allerdings nennt Elisabeth Maria heuchlerisch und stellt heraus, dass sie für den Tod all ihrer Männer verantwortlich ist. Auch Maria geht Elisabeth an, nennt sie scheinheilig. Nach dem Treffen sind die beiden also nur noch größere Rivalen. Nachdem ein Mordanschlag auf Elisabeth scheitert, nimmt sich Mortimer das Leben. Elisabeth beschließt Maria zu töten um ihren Thronanspruch zu festigen. Sie unterzeichnet zwar das Urteil, will es allerdings nicht Vollstrecken, dies lässt sie von anderen erledigen. Nach der Hinrichtung verliert Elisabeth alle ihre Berater. Iphigenie Iphigenie wurde in ihrer Jugend von der Göttin Diana auf der Insel Tauris versteckt. Dort ist sie für Diana als Priesterin tätig. Der Taurerkönig Thaos umwirbt sie, sie lehnt ihn allerdings ab. Er will sie zwingen, zwei Gefangene zu opfern. Iphigenie hingegen will den Gefangenen helfen. Sie erfährt, dass es sich bei den Gefangenen um ihren Bruder Orest und ihren Cousin Pylades handelt, welche gekommen sind, um sie zu retten. Iphigenie gerät in einen inneren Konflikt, wenn sie von der Insel flieht, überlässt sie die Taurer wieder der Barbarei, bleibt sie, kann sie die Gefangenen nicht retten. Iphigenie gesteht dem König die Fluchtpläne, nachdem dieser Verdacht schöpfte. Aufgrund der Ehrlichkeit von Iphigenie, lässt der König die Gefangenen und Iphigenie ziehen. Als Repräsentantin der Humanität und des Weiblichen siegt Iphigenie gegen die grausame und kriegerische Männerwelt.
© Copyright 2024 ExpyDoc