Frühlingserwachen

Rondo-Kurier
Jahrgang: 19
März 2015
Frühlingserwachen
Das ist das Informationsorgan des Alters- und Pflegezentrums Rondo
Safenwil für seine Bewohnerinnen und Bewohner sowie deren Angehörige.
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Inhaltsverzeichnis
Titelblatt Frühlingserwachen
Inhaltsverzeichnis
Worte der Zentrumsleiterin
Geburtstage im März
Personelles/Veranstaltungen
Bald gackert’s wieder…
Abschied
BauZiit
Praktikant im Rondo
Portrait Alice Wilhelm/Heinrich Nöthiger
Annebäbi Jowäger
Die Rondianer flogen aus
Bodenreinigung Gänge
Fasnacht im Rondo
Menüplan Spezialitätenwoche
Als die Bilder laufen lernten
Impressum
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Betrachtet das Erwachen des Frühlings
und das Erscheinen der Morgenröte!
Die Schönheit offenbart sich denjenigen, die betrachten.
Khalil Gibran
Liebe Leserinnen und Leser
Die Sonne scheint wieder länger, das Licht nimmt zu, die Vögel
singen. Das erste Grün zeigt seine Spitzen, die Luft fühlt sich mild
und weich an. Die Natur beginnt zu erwachen und mit ihr erwachen auch wir. So ist der Bewegungsdrang grösser, Ideen von
Veränderungen spriessen, aber auch der Frühlingsputz steht an
und die ersten Allergiker leiden bereits unter den ersten Blütenpollen.
Wir wünschen Ihnen allen einen guten, farbenfrohen und warmen
Frühlingsstart.
Marlis Businger, Zentrumsleiterin
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Geburtstage im März
Herr Otto Zimmerli
16. März 1922
Herr Alfons Müller
28. März 1935
Frau Rosa Roth
20. März 1919
Märzenschein lässt
noch nichts gedeih‘n.
Bauernweisheit
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Personelles
Eintritte im Februar
Vanessa Jaluna
Nadine Schindler
Pflegefachfrau
Küchenangestellte EBA i.A.
Erfolgreicher Abschluss: Gratulation an Stefanie Plüss
Vom September 2013 bis Januar 2015 hat
Stefanie Plüss die Fachweiterbildung
Langzeitpflege und -betreuung besucht
und erfolgreich abgeschlossen. Sie konnte
in dieser Zeit ihr berufliches Fachwissen
vertiefen und ihre Handlungskompetenzen
in den Bereichen Geriatrie, Gerontopsychiatrie, Palliative Care sowie Arbeitsorganisation und Pflegeprozess erweitern.
Zu dieser hervorragenden Leistung gratulieren wir ihr ganz herzlich und freuen uns,
dass sie uns als Pflegefachperson in der tertiären Stufe weiter bei
der Pflege und Betreuung unserer Bewohnerinnen und Bewohner
unterstützt.
Text und Bild: Käthi Vogt
Veranstaltungen
01.03.2015
23. - 29.03.2015
11.00 Uhr Tag der Kranken
(Samariterverein)
Spezialitätenwoche
Schweizer Filmwoche
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Bald gackert’s wieder…
Mögen Sie sich noch
erinnern an den Hühnerstall im Rondo vor
3 Jahren? Wenn ja,
prima. Wenn nein,
macht nicht`s, denn
schon bald wird eine
neue Hühnerfarm eröffnet. Bei uns wird
wieder gemalt
und gepinselt,
neue Hühner entstehen. Ab 19.
März werden sie ausgestellt sein
und freuen sich mit uns auf die
kommende Frühlings- und Osterzeit.
Text: Therese Hofer
Bilder: Elsbeth Ramseier / Marlis Businger
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Abschied
Leider mussten wir im Monat Februar von einer geschätzten
Mitbewohnerin Abschied nehmen.
Frau Marie Morach-Fretz
*25. Juli 1920
†6. Februar 2015
Im Garten der Zeit wächst die Blume des Trostes.
- russisches Sprichwort -
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Rondo PLUS – BauZiit
Baulicher Zeitplan ist auf Kurs
Die Tiefgarage mit den 32 nummerierten Abstellplätzen (inkl. 3
breitere, rollstuhlgängige Plätze) befindet sich bereits in der Endphase des Ausbaus. Es wurden schon Farbakzente gesetzt.
Derzeit werden auch die Abdichtungen und Dämmungen auf den
Dächern der beiden Liegenschaften installiert.
Das Haus B wurde für die kalten Monate mit einer Plastikhülle
eingepackt und geheizt, sodass während dieser Zeit der Innenausbau, insbesondere vorerst die
Sanitärinstallationen, Gipser- und
Malerarbeiten sowie der Einbau des
Lifts in Angriff genommen werden
konnte.
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Für die Kalenderwoche 8 werden auch im Haus A die Vorbereitungen für die Gipserarbeiten getroffen. Im Haus B erfolgt in dieser Zeit der Abrieb in den Wohnungen. Zudem werden die Nasszellen für die Boden- und Wandbeläge vorbereitet.
Der Bauführer, Daniel Wälti, Architekturbüro Fugazza Steinmann
Partner AG, hat mit den Handwerkern der verschiedenen Fachbereiche somit auch während der kalten Monate im Winter hervorragende Arbeit geleistet. Der Zeitplan für beide Liegenschaften ist also auf Kurs. Sofern alles so reibungslos und unfallfrei
wie bis anhin verläuft, kann Haus B der Wohnbaugenossenschaft
Stierenberg demnach schon Ende Mai 2015 übergeben werden,
sodass die Wohnungen von den Mieterinnen und Mietern wie
geplant im Laufe des Monats Juni und noch ohne Kostenfolgen
bezogen werden können. Es ist zu hoffen, dass auch für die Liegenschaft A der vorgesehene Zeitplan so strikte eingehalten
werden kann.
Im Namen der Wohnbaugenossenschaft Stierenberg
Bernhard Hähni
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Praktikant im Rondo
Mein Name ist Matthias Wilkens, bin
15 Jahre alt und komme aus Bornheim, das ist in der Nähe von Köln.
Ich machte vom 12. Januar 2015 bis
zum 29. des gleichen Monates ein
Praktikum im Alterszentrum Rondo.
Ich habe mich, von der Schule aus,
nach einem Praktikumsplatz in einer
sozialen Einrichtung umgeschaut
und kam, zusammen mit meinen Eltern, dazu, meine Gotte und langjährige Freundin meiner Mutter, Frau
Businger, zu fragen, ob ich mein
Praktikum nicht in dem von ihr geleiteten Zentrum machen könne. Und da eine Gotte ihrem Göttibueb
ja keinen Gefallen ausschlagen kann, hat sie die Sache von ihrer
Seite aus für mich geregelt und den Rest habe ich in einem netten Gespräch mit dem Schulleiter geklärt. Von Tag zu Tag stieg
die Vorfreude auf mein Praktikum und als es soweit war, war ich
erst einmal positiv erstaunt. Vom ersten Tag
an konnte ich Freundlichkeit, Lebensfreude
und eine familiäre Gemeinschaft spüren, die
über die Dauer des
Praktikums nicht abnahm. Ich habe während meiner Zeit Frau
Hofer und Frau Lamm
in der Aktivierung unterstützt und mit ihnen
die Bewohner angeregt, etwas zu tun und auch Spass zu haben.
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Ich hatte nette und informierende Gespräche bei manchem Spaziergang, aber auch anregende und lustige Gespräche, wie beim
Gedächtnistraining mit Frau Lamm, beim Vorlesen von Frau Hofer
und beim tollen „Küchenhöck“ mit Frau Böni. Ich durfte mich mit
den Herren am „Gagelikasten“ messen und von allen das Schwiizer-Jassen erlernen und freudigerweise nicht nur durchs
Zugucken. Ich wurde überall und zu jeder Zeit freundlich und zuvorkommend behandelt. Ich habe sehr viele neue Erfahrungen
gemacht und Tipps von den Bewohnerinnen und Bewohnern bekommen (zu wirklich allen Themen) und dabei waren auch viele
bewiesene Lebensweisheiten. Es hat mir sehr gut gefallen und
das nicht nur, weil ich so herzlich aufgenommen wurde, sondern
auch, weil mir so viele Komplimente gemacht wurden (sowas bekommt man nicht so oft in einer fünfköpfigen Familie). Ich habe es
sehr genossen. Und das Praktikum hat mich in meiner Lebensphilosophie bestärkt und etwas umgelenkt, denn mit Selbstbewusstsein und Freundlichkeit ist das Leben besser zu meistern. Mein
besonderer Dank gilt meiner Patentante, Frau Businger, die das
alles erst möglich gemacht hat, Frau Hofer und Frau Lamm, die
mir für meine Zeit ein schönes abwechslungsreiches Programm
zusammengestellt haben (ich habe eure Mühe gespürt) und allen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die mir geholfen haben und die
ich unterstützen konnte. Aber mein Dank gilt auch allen Bewohnerinnen und Bewohnern des Alterszentrums, weil sie mich
freundlich aufgenommen haben und mir meine Zeit noch angenehmer gemacht haben.
Text: Matthias Wilkens / Bild: Marlis Businger
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Frau Alice Wilhelm-Wilhelm
Ich wurde am 22. Februar 1927 als fünftes von sieben Kindern in Staufen (AG)
geboren. Wir waren drei Mädchen und
vier Buben. Ernstli, der zweitjüngste der
grossen Kinderschar, verstarb leider mit
nur zweieinhalb Jahren. An ihn mag ich
mich kaum erinnern! Wir bewohnten ein
grosses Haus mit Stall. Der Stall wurde
durch drei Kühe belebt. Unser Vater war
Gärtner und arbeitete in seiner Gärtnerei, welche gleich bei unserem Haus angegliedert war. Schon früh wurde ich in
die Haushaltspflichten miteinbezogen,
denn auch unsere Mutter musste oft in der Gärtnerei mithelfen.
Trotz der eigentlich strengen Kinder- und Jugendzeit, hatte ich nie
das Gefühl, dass mir etwas fehlte. Zu besten Zeiten bekochte ich
bis zu 10 Personen, denn damals war es noch so, dass die Lehrlinge wie auch die Angestellten im Haus des Meisters, respektive
Arbeitgebers, verköstigt wurden. Die fünf Jahre Primar- sowie die
drei Jahre Volksschule besuchte ich in Staufen. Bei Kriegsausbruch 1939 war ich 12 Jahre alt. In der Handarbeitsschule mussten alle Mädchen für einen Soldaten Socken stricken und einen
Brief schreiben. Ich hatte mit meinem von mir beschenkten Soldaten Kontakt bis zu seinem Tod. Übrigens, er starb nicht im Krieg,
sondern er wurde 90 Jahre alt! Mein Wunsch, Krankenschwester
zu lernen, ging für mich nicht in Erfüllung. Aber auch meine zwei
Schwestern durften keine Ausbildung machen. Da hatten es die
Brüder schon besser. Die beiden älteren Brüder erlernten den
Gärtnerberuf, der jüngste Bruder wurde Metzger. 1942 verkauften
unsere Eltern die Gärtnerei und zogen nach Safenwil um, wo unser Vater eine Stelle in der Strickerei als Gärtner erhielt. Nach der
obligatorischen Schulzeit fand ich eine Arbeitsstelle in der
Wibrusa in Safenwil, hier blieb ich bis zu meiner Heirat. Bei einem
Kirchenanlass lernte ich Otto Wilhelm kennen. Am 6. Oktober
1945 führte er mich in Safenwil vor den Traualtar. Nach der Heirat
zogen wir in das Elternhaus von Otto. Hier konnte oder musste
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ich nun meinen Berufswunsch „Krankenschwester“ richtig ausleben, denn ich pflegte sechs Jahre lang meine Schwiegermutter.
Hier kamen auch unsere beiden Kinder Margrit (1952) und Hansruedi (1956) zur Welt. In meiner kargen Freizeit strickte, häkelte
und nähte ich viel. Mit meinen Handarbeitssachen wurden vor allem meine Kinder eingekleidet. Aus gesundheitlichen Gründen
von Otto zogen wir 1965 in mein Elternhaus im Fritz um. Ein erneuter Umzug stand 2005 an, denn Ottos Gesundheitszustand
erlaubte es nicht mehr, in einem Haus mit Treppen zu wohnen.
Wir verkauften das Haus und mieteten eine 3½-Zimmerwohnung.
Hier war es auch für Otto einfacher zu leben, und wir richteten
unser neues, aber viel kleineres Heim, wieder gemütlich ein. In
jungen Jahren machten wir oft Ferien in der Schweiz. Unser „Hotel“ war die meiste Zeit eine relativ einfache Unterkunft, denn wir
machten sehr gerne Zeltferien. Diese Ferien waren mit mehr oder
weniger grossen Wandertouren ausgefüllt. Zweimal haben wir jedoch den Sprung über die Grenzen geschafft und machten Urlaub in Italien. Inzwischen bin ich zweifache Grossmutter und bereits schon fünffaches Urgrosi. Die beiden Enkel, ein Bub und ein
Mädchen, verbrachten oft bei uns die Ferien. Meine Tochter hat
es nach Genf verschlagen, meinen Sohn nach Stein Säckingen.
Aber trotz der grossen Distanz ist der Kontakt immer sehr rege.
Die Grosskinder sind zweisprachig aufgewachsen, die Urgrosskindern „plappern“
leider nur irgendein
Französisch. Dank
dem Generalabonnement fahren wir
regelmässig
nach
Genf und besuchen
meine
Kinder,
Grossund
Urgrosskinder. Im Juni
2009 musste Otto
aus
gesundheitlichen Gründen ins
AZ Rondo eintreten, wo er rund zwei Monate später verstarb.
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Heinrich Nöthiger-Bauman
Ich erblickte am 19. Oktober 1926 in
Aarau das Licht der Welt. Ich war das
Nesthäkchen von insgesamt elf Kindern. Drei Geschwister starben jedoch
schon im Kleinkinderalter. Unser Vater
war Maurer. Die Mutter war für Haus,
Garten und die Kinder zuständig. Mit
meinen fünf Schwestern und den beiden Brüdern erlebte ich eine eher
schwierige Kinder- und Jugendzeit. Wir
bewohnten in Muhen ein Einfamilienhaus und mussten viel im Garten mithelfen. Im Garten wuchs vor allem Gemüse, denn bei dieser grossen Kinderschar war dies das Beste, das man pflanzen konnte. Wir besassen auch einige Kaninchen, welche vor allem zum Verzehr bestimmt waren. Die Primar-, wie auch die Volksschule, besuchte
ich in Muhen. Gerne hätte ich eine Lehre als Coiffeur gemacht,
aber aus finanziellen Gründen durfte keines von uns Kindern eine
Ausbildung machen. So blieb mir eigentlich nichts anderes übrig,
als irgendwo eine Arbeit zu suchen. Meine erste Stelle bekam ich
in der Bürstenfabrik „Walther“ in Oberentfelden. Nach rund sieben
Jahren wechselte ich in die Feinmechanikerwerkstatt „Kern“ in
Aarau. Dieser Firma blieb ich zwanzig Jahre treu. Mein letzter Arbeitswechsel führte mich ins Bauamt von Muhen. Trotz der relativ
strengen Arbeit, Unregelmässigkeiten inklusive, blieb ich hier bis
zu meiner Pensionierung. Meine zukünftige Frau, Vreni
Baumann, musste ich nicht lange suchen, denn sie war eigentlich
eine Nachbarin von uns. Am 11. Juli 1952 läuteten für uns in
Schöftland die Hochzeitsglocken, denn zu jener Zeit gab es in
Muhen noch keine Kirche. Nach der Heirat zogen wir beide in
mein Elternhaus. Hier lernten auch unsere vier Buben laufen. Im
Oktober 1953 wurde uns Thomas geschenkt. Nach und nach kamen unsere weiteren Söhne Christian (1955), Daniel (1958) und
Konrad (1961) zur Welt. Heute bin ich glücklicher Grossvater von
sechs Enkelkindern. 1965 war ein spezielles Jahr, denn wir konnten unser selbst erbautes Eigenheim beziehen. Für Hobbys blieb
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nicht viel Zeit. Die Grobarbeit im Garten, wie umgraben oder Beete einteilen, war für mich eher ein „Muss“ als ein „Dürfen“! Lieber
klopfte ich mit Kollegen einen Jass oder machte es mir vor dem
TV gemütlich, wenn ein spannender Fussballmatch auf dem Programm stand. In jungen Jahren war ich auch noch im Turnverein
aktiv. Oft waren wir in Davos im Urlaub, was auch Neider auf den
Plan rief. „Ihr macht in Davos Urlaub, wo es doch so teuer ist!“
Dies mussten wir uns oft anhören. Aber unsere Davosferien verbrachten wir ausserhalb des Dorfes, auf einem Bauernhof, abgeschottet von der Zivilisation. Im Jahr 2000 machte sich bei Vreni
eine unheilbare Krankheit bemerkbar. Die Kräfte schwanden dahin und sie war an den Rollstuhl gebunden. Sie war je länger je
mehr auf Hilfe angewiesen und zwar im Haushalt, wie auch bei
der Pflege. Ich wurde bei der doch recht schwierigen Aufgabe tatkräftig von der Spitex unterstützt. Dies erlaubte Vreni bis zu ihrem
Ableben 2010 in ihrem geliebten Zuhause zu bleiben. Meine
Schwägerin Lea, die Schwester meiner verstorbenen Frau, unterstützte mich und half mir so viel und so oft, wie es ihr möglich
war. Aus gesundheitlichen Gründen zügelte sie kurze Zeit später
in die Nähe ihrer Kinder, damit sie, wenn nötig, auch ihre Hilfe
beanspruchen könnte. Nun war ich ganz alleine auf mich gestellt.
2012 lernte ich auf einem Seniorenausflug Alice Wilhelm kennen.
Eigentlich sassen wir beide im selben Boot, beide alleine und einsam. Mehr und mehr Zeit verbrachten wir zusammen. Häufig
pendelte ich auch zwischen Muhen und Safenwil hin und her, bis
in uns der Gedanke reifte, doch dieser Pendelei ein Ende zu setzen. Wir bezogen 2014 zusammen eine Alterswohnung im Rondo. Wir sind beide bei unseren zwei Familien herzlich willkommen
und so können wir noch viel besser unseren gemeinsamen Lebensabend mit gelegentlichen Reisen, dem GA sei Dank, geniessen. Bei der Tochter von Alice und deren Gross- und Urgrosskindern sind wir immer willkommen. Alice reist als „richtiges Grosi“
nach Genf und ich als „Heiri“.
Text und Bild: Elisabeth Suter
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Anne Bäbi Jowäger
Wer kennt sie nicht, die Geschichten von Jeremias Gotthelf. Viele, wie zum Beispiel
„Ueli de Chnächt“ oder „Ueli de
Pächter“, wie auch „Anne Bäbi
Jowäger“,
wurden
verfilmt.
Heute gehen wir aber nicht ins
Kino, sondern ins Theater. Das
Heimatschutz-Theater
Olten
hat drei umliegende Alterszentren zur Hauptprobe ihres einstudierten Theaterstücks „Anne
Bäbi Jowäger“ eingeladen. Mit
einigen Bewohnern geht es mit
dem Rondo-Bus nach Olten ins Stadttheater. Eine besondere
Herausforderung für die Akteure ist sicher die Sprache, denn der
berndeutsche Dialekt ist nicht immer einfach. Noch gibt es einige
Versprecher, aber die passieren auch im wahren Leben! Anne
Bäbi und Hansli Jowäger bewirtschaften einen stattlichen Hof im
Emmental. Ihr einziger
Sohn ist an Pocken erkrankt, da die empfohlene Impfung nicht gemacht wurde. Nun ist er
fürs Leben gezeichnet.
Anne Bäbi sucht gegen
den Rat des Arztes lieber
den Quacksalber auf,
was nicht immer das
Beste ist. Anne Bäbi versucht mit allen Mitteln ihrem kränkelnden Bub zu helfen. Schliesslich reift in ihr der Gedanke, dass eine Frau ihm vielleicht helfen könnte. Lisi vom
Ziberlihoger wurde ihr empfohlen und schon findet das erste Treffen statt. Aber Jakobli kann sich für Lisi nicht erwärmen, will auch
kein Eheversprechen machen.
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Als letzten Ausweg versucht es Anne Bäbi noch
beim „Schnupfseckli“, einer Wahrsagerin. Sie sieht
auch gleich das Problem,
denn Jakobli sei bereits verliebt,
und er will gar nicht das Lisi vom
Ziberlihoger. Jakobli hat nur Augen
für das aus armen Verhältnissen
stammende
Meieli.
Es
kommt, wie es kommen
muss, man kann niemanden zum Glück zwingen. Jakobli
will nur Meieli und damit ist zum
Schluss auch Anne Bäbi einverstanden. Mit grossem Applaus
endet das Theater. Besten Dank
an das Heimatschutz-Theater
Olten für die freundliche Einladung zur Hauptprobe. Wir kommen gerne wieder!
Bilder und Text: Elisabeth Suter
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Die Rondianer flogen aus...!!!
Nur kurz war die Fahrt
mit dem Rondo Bus für
die Bewohnerinnen und
Bewohner des Alterszentrums Safenwil, biszum
Kirchgemeindehaus.
Gespannt warteten alle
darauf, was der Nachmittag für eine Besonderheit mit sich bringen
wird.
Herzlich wurden die Anwesenden von Frau Pfarrerin Verena
Grasso begrüsst und dabei stellte sie auch die Referentin, Frau
Fischer, vor. Frau Fischer arbeitete 24 Jahre in der Abu Rof Poliklinik in Süd Sudan. Von Menschen, die den beschwerlichen und
weiten Weg in die Klinik von der ,,Mission am Nil" auf sich nehmen, um geduldig auf einen Untersuch von gut ausgebildeten
Ärzten zu warten, davon handelten ihre eindrücklichen Erzählungen. Die Poliklinik Abu
Rof bietet auch einen
Ausbildungsort für Erwachsene und Kinder
an, mit den Themen
Ernährung, Hygiene,
HIV/AIDS,
Familienplanung. Bilder von
sehr
kranken
und
schwachen
Kindern,
vor und nach einer
längeren Behandlung,
zeigten die erfolgreichen Behandlungen der Ärzte und dem Pflegepersonal. In der
Wüstenlandschaft kann es auch zu heftigen Sandstürmen kommen. Amüsant schilderte Frau Fischer, wie sie nach einem Sandsturm einen Industriestaubsauger erhalten haben, um aus jeder
Ritze den feinen Sand zu entfernen.
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Ein Schmunzeln zeigte
sich sogleich auf jedem
Gesicht
der
Senior/innen.
Anschliessend bekamen
die Senior/innen Gelegenheit, die Arbeiten der
kreativen Frauen aus
den
verschiedenen
Werkstätten in Afrika zu
kaufen oder nur zu bestaunen. Herrlich
mundete
das
Zvieri
mit
einem
,,Vogelnästli", Tee oder Kaffee, in guter
Gesellschaft mit ehemaligen Nachbarn
oder Freunden vom Dorf.
Text und Bild: Erika Schärer
Gestaltung: Elisabeth Suter
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Bodenreinigung Gänge
Vielleicht haben Sie auch bemerkt, dass unsere Gangböden auf
den 3 Etagen wieder heller und glänzender aussehen und die
Farben wieder richtig gut zur Geltung kommen? Das kommt daher, weil wir an 3 aufeinanderfolgenden
Tagen auf diesen besagten Böden eine
Grundreinigung vorgenommen haben.
Alle 3 Jahre ist das notwendig und es
braucht vorgängig eine sehr gute Planung
und Organisation, damit alles zwischen
den verschiedenen Bereichen, wie Pflege,
Aktivierung, Technischer Dienst und der
Hauswirtschaft reibungslos abläuft. Pro
Stock benötigen wir jeweils einen Tag und
wir unterteilen ihn in 2 Zeitabschnitte, im 1.
Teil von Westen her Richtung Lift (09.00
Uhr - 13.00 Uhr) und im 2. Teil von Osten her Richtung Lift (12.00
Uhr - 17.00 Uhr). Da wir pünktlich um 09.00 Uhr beginnen möchten, ist die Pflege gefordert und hat alle Hände voll zu tun, die
Bewohner zu pflegen und zu betreuen, damit sie ihre Zimmer
rechtzeitig verlassen können. Nachher kann niemand mehr zurück für einige Stunden. Nach dem Frühstück ist es den Bewohnern freigestellt, ob sie sich gerne in der
Cafeteria oder im Mehrzweckraum aufhalten möchten. Der Mehrzweckraum wurde
so eingerichtet, dass sich jeder wohlfühlt,
sei es bei einer Beschäftigung oder beim
Ausruhen auf einem unserer bequemen
Sofas oder gar bei einem Nickerchen in
einem Pflegebett hinter der Trennwand.
Die Aktivierung, wie auch die Pflege,
kümmern sich liebevoll um alle. Bevor wir
beginnen, schauen wir nochmals in jedes
Zimmer, ob auch wirklich alle unten sind.
Ruedi Feller und Kevin Wilhelm decken alles gut ab, damit auch
keine Flüssigkeit in die Zimmer eindringen kann. Zuerst muss die
oberste Schicht abgetragen werden und dazu benötigt man eine
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Lauge. Sobald diese grosszügig auf dem Boden ausgeschüttet
ist, beginnen 2 - 3 Mitarbeiter mit den schrubben diese Lauge zu
verteilen und die anderen 2 lösen mit der Einscheibenmaschine
den Schmutz. Anschliessend wird die ganze Flüssigkeit mit einem
Wassersauger abgesaugt. Weil
es keine Laugenrückstände mehr
haben darf, müssen wir 2x hintereinander den Boden mit viel
Wasser bearbeiten und nachher
wieder absaugen. So arbeiten wir
uns m² um m² zum Lift vor. Nachdem alles trocken ist, können wir
nun den Porenfüller auftragen,
das ist die Nahrung, die der Boden nun braucht und ihm wieder einen schönen Glanz verleiht.
Nun darf man den Boden für 2 Stunden nicht mehr betreten. Ab
ca. 12.00 Uhr beginnen wir mit dem gleichen Prozedere von Osten her bis zum Lift. Zwischen 16 und 17 Uhr ist alles trocken und
die Bewohner dürfen wieder zurück in ihre Zimmer.
Dank der super Organisation und der grossen Mithilfe von der
Pflege und der Aktivierung und der guten Zusammenarbeit zwischen dem Technischen Dienst und der Hauswirtschaft, ist alles
reibungslos verlaufen. Nochmals allen ein ganz herzliches Dankeschön.
Manuela Achermann TL Hauswirtschaft
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Fasnacht im Rondo
Die Cafeteria ist fasnächtlich geschmückt.
Luftschlangen und Ballone hängen an der
Decke. Die Luftschlangen werden im Laufe
des Nachmittages immer länger, man verheddert sich fast darin. Werner Hilfiker ist
als Unterhalter mit seiner Handorgel engagiert. Er ist früher als vereinbart im Rondo
erschienen, aber die Handorgel in die Ecke
stellen mag er nicht. Er beginnt zur Freude
der Bewohner
sogleich mit
der musikalischen Unterhaltung. Nach kurzer Zeit wird
er unterbrochen, denn drei komische Gestalten sind auf dem Weg
ins Rondo. Zuerst gucken sie argwöhnisch durch die Scheiben und
entschliessen sich alsbald, das Rondo
von innen zu begutachten. Die komischen Gestalten stellen sich
vor. Casanova George hat gleich zwei seiner Damen mitgebracht,
Priscilla zu seiner linken und Mary zu seiner
rechten. Eine ist für den Tag, die andere für
den Abend, wie er uns schelmisch verrät.
Aber er hat so seine Mühe, die beiden
Damen an sich zu heften, zu gerne „flirtet“ Priscilla mit den anwesenden Gästen. Derweil verteilt Mary ihre vielen
„Haustiere“ (Plüschkäfer, Plüschfrosch,
Plüschrobbe und vieles mehr), welche
von den Bewohnern vorübergehend in
Obhut genommen werden. Viel zu
schnell geht der Nachmittag zu Ende, es
steht nur noch die Demaskierung an. Wer
steckte wohl unter den geheinmisvollen Larven? Wie schon so oft, die drei Frauen vom Buffet:
Brigitte Uehlinger, Myrtha Guldimann und Rita Schenker.
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Sie haben mit ihrem Humor alle überrascht und ernten dafür ein
grosses Dankeschön. Der Spuk ist
nun vorbei und sie kehren ohne
Larven in ihr normales Leben
zurück!!!
Von links nach rechts:
Mary, George, Priscilla
Priscilla beim Flirten…
…aber
auch Mary geht
fremd!
23
We
Weitere
Impressionen des bunten
Treibens
Text und Bild:
Elisabeth Suter
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Menü Spezialitätenwoche
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Als die Bilder laufen lernten…
Jedes Jahr gibt es Filmfestivals,
sei es in Venedig, Locarno oder
Solothurn. Hier werden dem Publikum die neusten Filme erstmals
vorgeführt. Aber die Filmgeschichte beginnt viiiiel früher! Erste Vorführungen gab es in der
„Laterna magica“ bereits im 17.
Jahrhundert (Froschbild). Dieses
Gerät konnte gemalte Bilder, ähnlich eines Diaprojektors, an die
Wand werfen. 1826 gelang es
dem Franzosen Joseph Nicéphore Nièpce die Bilder auf eine Zinnplatte zu bringen. Für dieses
Verfahren brauchte es eine achtstündige Belichtungszeit. 1832
entwickelten der Österreicher Simon Stampfer und der Belgier
Joseph Plateau unabhängig voneinander das Lebensrad, welches beim Betrachten der Bilder eine Bewegungsillusion hervorrief. Je nachdem wie schnell man drehte, lief das Objekt schneller
oder langsamer. Weitere Erfindungen folgten. 1895 zeigten die
Brüder Skladanowsky in einem Berliner Varieté neun kurze Filme.
Die Dauer eines Filmes war jeweils zehn Minuten. Oft waren dies
Filme mit alltäglichen Geschehnissen, aber es gab auch einige
humorvolle Sequenzen, heute Slapsticks genannt. Der erste
abendfüllende Film handelt von den teils grausamen Geschichten
früher Christen. Der Film „Soldiers of the cross“ dauerte fast
zweieinhalb Stunden. Seine Première feierte der Film am 13.
September 1901 in Melbourne (Australien). Ab 1910 liessen sich
in Hollywood verschiedene Filmschaffende nieder, William Fox,
Samuel Goldwyn und Adolf Zukor legten damals den Grundstein
für die Traumfabrik. Ab 1914 folgen die ersten grossen Monumentalfilme. Der erste Weltkrieg liess dann die Filmweiterentwicklung etwas ruhen. Beim Publikum waren die Slapstick-Filme sehr
beliebt. Der bekannteste Komiker dieses Genres war wohl Charlie
Chaplin (1889 - 1977). Aber auch der immer traurig wirkende
Buster Keaton (1895 - 1966), wie auch Oliver Hardy (1892 26
1957) und Stan Laurel (1890 - 1965), waren grosse SlapstickKünstler. Die letzten beiden sind im deutschen Sprachraum vor
allem als „Dick und Doof“ bekannt. 1921 drehte Charlie Chaplin
seinen ersten abendfüllenden Spielfilm „The Kid“, in Deutschland
besser bekannt unter dem Namen „Der Vagabund und das Kind“,
welcher von einem Tramp handelt. Er findet ein kleines Kind und
zieht es auf. Die Hauptrolle, der Tramp, spielt Charlie Chaplin
selber. Der Film verknüpft zwei Genres in einem Film, Komödie
und Soziales. Dieser Film zählt heute noch zu den berühmtesten
Werken Chaplins. Viele weitere Stummfilme folgten. Erst 1927
begann in den USA die Ära des Tonfilms. Seither wurde die amerikanische Filmproduktion sehr rasch und konsequent auf Tonfilm
umgestellt. Der Zenit des klassischen Hollywoodfilms wurde um
1939 erreicht. Typisch für diese Zeit war zumeist das fantasievolle
Bild von Glück und Hoffnung, ein Happy End war obligatorisch.
Dieses Glück, welches durch den Film vermittelt wurde, sollte
vom grauen Alltag ablenken. Einer der bekanntesten Filme dieser
Zeit ist wohl der Langspielfilm „Vom Winde verweht“ (Bild: Vivien
Leigh als Scarlett O’Hara und Clark Gable als Rhett Butler). Der
Film dauert 220
Minuten und war
zu jenem Zeitpunkt, mit rund
vier
Millionen
Dollar, der teuerste Film der
bisherigen Filmgeschichte. Der
Film wurde übrigens 1940 mit
10 Oscars gewürdigt. Die Einführung dieses Filmpreises wurde 1928 eingeführt. Alljährlich werden heute noch bei einem grossen Spektakel
die Oscars in diversen Kategorien, wie zum Beispiel bester Film,
bester Schauspieler etc, verteilt. PS: Der „Negativ Oscar“ die
„Goldene Himbeere“ wird seit 1981 für die schlechteste Leistung
verliehen.
Bilder: Laterna magica, „Vom Winde verweht“ Text: Elisabeth Suter
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Impressum
Rondo-Kurier
Erscheint monatlich mit rund 600
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5745 Safenwil
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Fax
E-Mail
062 788 70 20
062 788 70 29
[email protected]
Redaktion
Redaktionsschluss
Rondo-Kurier Team
19. Februar 2015
Druck
Sekretariat
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Gratis
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Bankverbindung
Raiffeisenbank Safenwil
IBAN Nr. CH87 8072 1000 0016 09402
PC-Konto 50-5311-2
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