Die Bundeswehr sagt: „Moin Hamburg!“ Die „Gorch Fock“ ist da Hamburg begrüßt sein Patenschiff Die Bundeswehr auf dem Hamburger Hafengeburtstag ist so bunt und vielfältig wie das Volksfest selbst. Ob Marine, Luftwaffe, Streitkräftebasis, Sanitätsdienst oder Heer. Auf den Schiffen an der Überseebrücke und in den Informationszelten stehen Soldatinnen und Soldaten für Gespräche bereit und beantworten ihre Fragen. Motto: „Bundeswehr im Dialog“. Über die Aktivitäten der Bundeswehr auf dem 826. Hamburger Hafengeburtstag wollen wir Sie gerne informieren. Dazu erscheint unser Journal „Moin Hamburg“ bis Sonntag jeden Tag mit Infos über die Schiffe, Boote und die vielen hundert Soldaten, die einen Beitrag zum Gelingen des diesjährigen Hafengeburtstags leisten. Viel Spaß beim Lesen, Redaktion „Moin Hamburg“ Terminkalender, Freitag, 08.05.15 17:00 Uhr- Große Einlaufparade 18:00 Uhr (Offizielle Eröffnung des 826. Hamburger Hafengeburtstages) -Landungsbrücken14:00 Uhr- 19:00 Uhr Bundeswehr im Dialog (Einblick in das Berufsfeld des Soldaten) -Überseebrücke- 19:00 Uhr- 19:30 Uhr Showfahrt der Motor- und Segelyachten -Landungsbrücken- Die „Gorch Fock“ vor Blankenese Das Eintreffen der „Gorch Fock“ in Hamburg läutet den Hamburger Hafengeburtstag ein. Bunte Luftballons, Musik und Kinderchor. Fortsetzung auf Seite 3 Von Promotion und Juristerei zum Hamburger Hafengeburtstag Zwei Reserveoffiziere unterstützen das Landeskommando Hamburg ...die Sache Gemeinsam für... Hamburg. Typisches Wetter. Nass, windig und die Wellen klatschen an die Schwimmpier der Überseebrücke in der Freien Hansestadt. Auf der Pier rund 50 Soldaten des Landeskommandos Hamburg, die Vorbereitungen treffen für den 826. Hafengeburtstag. Mitten unter den Soldaten zwei Reservisten der Reservistenarbeitsgemeinschaft Wettkampf Hamburg. Hauptmann der Reserve Ralf Jettke (39) und Leutnant der Reserve Upail-Michael Fronseka (29). Sie ziehen, sie stemmen und zurren die Ausstellungszelte des Bundeswehr fest. So mancher Schweißtropfen ist auch bei nasskaltem Wetter zu sehen. „Eine willkommene Abwechslung zu meiner Promotion in Sportwissenschaften an der Uni Hamburg“, Zeltaufbau 2 so Hauptmann Jettke. „Es macht den Kopf frei und motiviert mich, wieder zurück zum Schreibtisch zu gehen.“ Leutnant Fonseka stimmt zu. Als Rechtsreferendar am Oberlandesgericht Celle sei man täglich mit Paragraphen und Gesetzestexten konfrontiert. An körperliche Arbeit ist nicht zu denken. „Wir beide sind gerne dabei und unterstützen das Personal der Dienststelle. Es ist ein Geben und ein Nehmen“, so die Beiden unisono. „Bei unseren Aktivitäten in der Arbeitsgemeinschaft, wie militärischen Wettkämpfen unterstützt uns das Landeskommando. Somit ist es selbstverständlich auch mit unserem Team am gesamten Wochenende des Hafengeburtstages vor Ort zu sein und zu helfen.“ Beide freuen sich auf den Hafengeburtstag. Netzwerke schaffen, Freundschaften schließen und mit den Aktiven ins Gespräch kommen. Natürlich soll auch der Spaß nicht zu kurz kommen. Gemeinsam und für die Sache, für den 826. Hafengeburtstag in Hamburg. Schlepper legt an Fischmarkt, den Landungsbrücken und schließlich bis zur Überseebrücke, dem Liegeplatz während des Hafengeburtstags. An Bord sind 165 Mann Stammbesatzung, eine Gruppe Bootsmannanwärter hatte das Schiff schon in Edinburgh verlassen. Auftakt für drei Tage Hafenfest Kinderchor grüßt Marinesoldaten Es ist schon Tradition geworden: wenn das Segelschulschiff „Gorch Fock“ einläuft, wird sie von der „Gorch-Fock-Grundschule“aus Blankenese begrüßt. So hatten die Kinder bereits 2013, beim letzten Besuch des Schiffs in Hamburg, die Verbundenheit ihrer Schule mit dem Marineschiff gezeigt. Die „Gorch Fock“, aus Edinburgh kommend, wird auch in diesem Jahr die Einlaufparade anführen. Zahlreiche Schaulustige entlang der Elbe zückten ihre Handys und schossen Fotos von der vorbeiziehenden Bark. „Es geht los“. Der kleine Junge ganz vorne am Geländer des Fähranlegers Blankenese kann es kaum noch erwarten. Zusammen mit über hundert Mitschülern und Lehrern der Gorch-Fock-Grundschule Blan- kenese steht ein besonderes Empfangskomitee bereit. Kurz bevor das Segelschulschiff der Deutschen Marine den Anleger passiert steigen Luftballons auf und die Viertklässler singen Seemanslieder. Ihr Gesang, durch Lautsprecher verstärkt, dringt durch den Wind hinüber zur Besatzung. Die Marinesoldaten winken, einige sind in die Takelage geklettert, die Kinder lachen vergnügt. „Es ist auch ein bißchen unser Schiff“, erklärt Schulleiterin Vera Klischan die Verbundenheit der Schule zur namensgebenden „Gorch Fock“ lächelnd. Auch viele Eltern sind gekommen und machen Fotos von Sohn oder Tochter vor maritimer Kulisse. Nur wenige Minuten dauert die Passage, dann ist das imposante Schiff vorübergezogen. Elbaufwärts vorbei am Als die Stelling liegt, geht auch der Kommandeur Landeskommando Hamburg, Kapitän zur See Michael Setzer, an Bord und begrüßt seinen Kameraden, den Kommandanten der „Gorch Fock“, Kapitän zur See Nils Brandt. Für „die Fock“ und ihre Besatzung beginnen heute drei Tage Hafengeburtstag. Zur Einlaufparade treffen auch die Fregatte „Augsburg“, das Schnellboot „Puma“, das Maat der Wache Sicherungsboot „Putlos“ sowie das polnische Landungsschiff „Torun“ und die dänischen Küstenschutzschiffe „Ringen“, „Speditoren“ und „Brigaden“ ein. An allen drei Tagen können Besucher die Schiffe beim „Open Ship“ besichtigen. Die Besatzungen stehen Rede und Antwort und zeigen gerne, wo sie in den verschiedenen Funktionen Dienst tun. Beim letzten Besuch hatte die „Gorch Fock“ mit 12.000 Besuchern einen Rekord verzeichnen. Bei gutem Wetter könnte der Rekord in diesem Jahr durchaus noch übertroffen werden. Der Publikumsmagnet 3 Bundeswehr im Dialog Partner der Stadt Die Bundeswehr präsentiert sich in diesem Jahr unter dem Motto „Bundeswehr im Dialog“ an der Überseebücke. In verschiedenen Themenzelten stehen Soldaten und zivile Mitarbeiter für Gespräche zur Verfügung: Jugendoffiziere, Karriereberater, Marinebund und auch Freunde und Partner der Bundeswehr, wie das Bundeswehrsozialwerk oder die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (vertreten durch einen Soldaten). Im extra für den Hafengeburtstag auf der Überseebrücke eingerichteten Feldpostamt haben Besucher und Briefmarkenliebhaber die Möglichkeit, Karten und Briefe mit Sonderstempeln von Hamburg in die Welt zu versenden. In der Elbe wird die ganze Zeit über ein seeseitig erreichbarer Briefkasten, eine sogenannte „Postboje“ schwimmen, in die Briefe und Karten eingeworfen werden können. „Die Bundeswehr leistet mit einigen hundert Soldaten einen Beitrag zum Gelingen des Hafengeburtstags“, erklärt Kapitän zur See Michael Setzer stolz. Das Landeskommando hat die Federführung bei der öffentlichkeitswirksamen Präsentation der Bundeswehr auf dem Fest. Soldaten der Dienststelle aus dem Hamburger Westen übernehmen Aufgaben aus den Bereichen Logistik, Organisation, Protokoll und Pressearbeit. Dazu kommen weitere Kräfte aus dem ganzen Stadtgebiet: „Wir sind ein starkes Team aus Soldaten aller Hamburger Dienststellen und wir wollen damit unsere Verbundenheit zur Stadt unterstreichen,“ erläutert Setzer. 4 Kommandeur Michael Setzer Die zivil-militärische Verbundenheit wird auch bei der Seenotrettungsübung „SOS – Ihre Retter in Aktion“ deutlich. Technisches Hilfswerk, die Hamburger Polizei und die Berufsfeuerwehr zeigen gemeinsam mit einem SAR-Hubschrauber „Seaking“ der Bundeswehr direkt vor den Landungsbrücken wie im Ernstfall zusammengearbeitet wird. Für das traditionsreiche Fest werden, trotz Bahnstreik auch in diesem Jahr mehr als eine Million Besucher in der Hansestadt erwartet. Reinschiff zum Hafengeburtstag Schiffsportrait Segelschulschiff Gorch Fock Die „Gorch Fock“ ist das zweite Schiff dieses Namens und das sechste ihrer Klasse. Ihre fünf Schwesterschiffe, die vor dem zweiten Weltkrieg auf der gleichen Werft gebaut wurden, stehen bei verschiedenen Nationen noch aktiv im Dienste der Ausbildung des seemännischen Nachwuchses. Die „Gorch Fock“ ist in Hamburg bei Blohm & Voss gebaut und ist in der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt Kiel beheimatet. Stapellauf war am 23. August 1958, die Indienststellung folgte am 17. Dezember 1958. Unmittelbar darauf erfolgte die Übernahme der Patenschaft für die Hansestadt Hamburg durch den Ersten Bürgermeister. Auslandsreisen und Besuche ausländischer Häfen bestimmen den Lebenslauf des Segelschulschiffes. Die Ausbildung auf einem Segelschulschiff hat in Deutschland eine lange Tradition. Trotz modernster Technik in der Marine ist der Ausbildungsabschnitt Segelschulschiff nach wie vor von großer Bedeutung. Nirgendwo wird der Einfluss des Wetters auf Schiff und Besatzung so intensiv erlebt und zur gesicherten Erfahrung wie auf einem Großsegler. Nirgendwo sonst wird die menschliche Abhängigkeit voneinander so deutlich zur Gewissheit, wie in den Rahen der „Gorch Fock“ bei einer Sturmfahrt. Die Bedeutung der Seemannschaft als berufsspezifische Grundlage der Seefahrt kann nur auf einem von Wind und Wetter abhängigen Segler glaubhaft vermittelt werden. Außerdem erziehen die ungewohnte Enge und der Mangel an Komfort zur Kameradschaft, Rücksichtnahme und fördert den Teamgeist. Dies sind alles Eigenschaften, die für den Dienst an Bord auch der modernen Boote und Schiffe unerlässlich sind. Das Segelschulschiff „Gorch Fock“ vermittelt ein prägendes Erlebnis und leistet einen unverzichtbaren Beitrag in der Erziehung und Vorbereitung zukünftiger Vorgesetzter an Bord und an Land. Die „Gorch Fock“ hat sich als „Botschafter in Blau“ für die Verbesserung zwischenstaatlicher Beziehungen einerseits und als Ausbildungsschiff für den Führungsnachwuchs sowie als Werbeträger für die Marine im Inland andererseits so sehr bewährt, dass auch in absehbarer Zukunft die Deutsche Marine auf diesen Großsegler und auch kleinere Segelfahrzeuge nicht verzichten will und kann. Text: Marine Segelschulschiff mit langer Tradition 5 Schiffsportrait Fregatte „Augsburg“ Die Fregatte „Augsburg“ ist ein deutsches Kriegsschiff der Fregattenklasse 122. Sie wurde 1989 In Dienst gestellt und hat bereits jetzt 620.000 Seemeilen hinter sich, diese Strecke beträgt das 27 –fache des Erdumfangs. Sie trägt zur Sicherung der internationalen Seewege bei und beteiligt sich an UN-Missionen. 2014 nahm sie unter dem Kommando von Fregattenkapitän Jörg Mascow an der Maritimen Eskort- mission zur Vernichtungsyrischer Chemiewaffen teil. Das 130 m lange und 15 m breite Schiff wird mit 2x Gasturbinen und 2 x Dieselmotoren angetrieben. Bei 17 Knoten hat es eine Reichweite von 6000 nautischen Meilen. Die „Augsburg“ verfügt über diverse, moderne Waffen- und Kommunikationssysteme sowie einen Helikopter Landeplatz am Heck des Schif- fes. Die Besatzung besteht aus 216 Soldaten. Die Fregatte „Augsburg“ gehört zum 4.Fregattengeschwader mit dem Heimathafen Wilhelmshaven. Schiffsportrait Schnellboot S72 „Puma“ Die deutsche Marine verfügt nicht nur über große Kriegsschiffe, sondern auch über kleine, wendigere Einheiten. Die Schnellboote der GEPARD-Klasse dienen der Abwehr und Bekämpfung von kleinen See- und Luftzielen. Die „Puma“ ist eines dieser Boote, zugehörig dem 7.Schnellbootgeschwader in Warnemünde. Am 07.04.2015 haben alle 6 sechs Schnellboote ihren Heimathafen verlassen, um an dem multinationalen Manöver „Joint Venture“ unter Führung des Fregattenkapitän Jörn Rühmann teilzunehmen. Dazu werden die Boote sechs Wochen lang vor der schottischen Küste ihre operativen Fähigkeiten weiter ausbauen. Ausgerüstet sind die 57 m langen Schnellboote mit diversen Waffenund Kommunikationssystemen. Sie besitzen unter anderem ein 76 mm Geschütz , Minenlegekapazität und Flugabwehrkörper. Außerdem sind sie mit modernen Seeraumüberwachung– und Navigationsradar ausgestattet. Die „Puma“ schafft es auf knapp 40 Knoten, und ist mit 36 Soldaten besetzt. Schiffsportrait Putlos Eine Besonderheit in der Streitkräftebasis sind die Sicherungsboote der Todendorf-Klasse. Die unbewaffneten Sicherungsboote sind nach Truppenübungsplätzen der Bundeswehr benannt. Sie wurden zunächst für das Territorialkommando Schleswig-Holstein in Dienst gestellt und unterstehen heute der Truppenübungsplatzkommandantur Putlos. Der Rumpf ist aus Stahl und durch vier Schotte in fünf Abteilun- gen unterteilt. Angetrieben werden die Boote von zwei WMW-Dieselmotoren des Typs TBD 234 V16, die mit jeweils 755 kW auf zwei Festpropeller wirken. Wird auf denTruppenübungsplätzen geschossen, überwachen die Boote die Sicherheitsbereiche und warnen zum Beispiel Segel- und Fischerboote. Bild: Wikipedia/Dirtsc Schiffsportrait Polnisches Landungsschiff „ORP Torun“ Die fünf polnischen Landungsschiffe der Lublins-Klasse haben die Aufgabe, Soldaten, Material oder Fahrzeuge an Land zu bringen. Desweitern sind sie in der Lage, Minen zu legen. Das knapp 100 Meter lange Schiff mit dem offenen , 600 m² Frachtdeck kann bis zu 536 Tonnen Ladung befördern. Das entspricht beispielsweise neun Kampfpanzer ( T-72) und 135 Soldaten. Es erreicht eine Geschwindigkeit von bis zu 17 Knoten , angetrieben wird die „Torun“ von insgesamt 5385 Ps. Bewaffnet sind die Landungsschiffe mit 8 x 23 mm Flugabwehrkanonen und 24 x Flugabwehr Raketenwerfer. Die Besatzung beträgt 37 Soldaten. 7 Marinetraditionen Nice to know 1. Salutschießen Treffen Kriegsschiffe verschiedener Nationen aufeinander, wird bei offiziellen Anlässen Salut geschossen. Bis zu 21 Schüsse können es sein, abhängig vom Rang des zu Grüßenden. Das Salutschießen ist ein Zeichen friedlicher Gesinnung. In früheren Zeiten war es üblich, um beim Anlaufen fremder Häfen zu symbolisieren, dass die Geschütze leer geschossen sind. Impressionen Der Tag in Bildern Impressum Herausgeber (ViSdP): Oberstleutnant Klaus Brandel Landeskommando Hamburg Osdorfer Landstraße 365 www.lkdo-hh.streitkraeftebasis.de Redaktion: Dennis Schneider, HBtsm d.R. Jörg Binsack, OG Yannick Brand Bilder: HBtsm d.R. Jörg Binsack, SG d.R. Karsten Bebensee, SG d.R. Norbert Schramm Layout: OMt Robin Hadzik www.facebook.com/Bundeswehr 8
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