Newsletter 2. Quartal 2015

notabene
2. Quartal 2015
Editorial
Das 2015 begann mit einem Paukenschlag: Die
Schweizerische Nationalbank hob die Untergrenze
zum Euro auf und führte einen negativen Zins für Ein­
lagen von Banken bei ihr ein. Das hat innert Minuten
zu grossen Korrekturen am Markt geführt. Auslän­
dische Investoren haben ihre Gewinne auf Schweizer
Cottonfield Inside
Aktien mitgenommen und der EUR und der USD
Seit Anfang Jahr hat sich bei uns einiges getan. Sie
in solchen Situation war viel «Stress» im System.
haben schlagartig 15 bis 20 % verloren. Wie immer
erinnern sich: Frau Debra Davatz ist als Partnerin
Unsere Kunden und Leser wissen, dass Cottonfield
zu Cottonfield gestossen und Karl Schädler hat die
einen sehr vorsichtigen, risikoaversen Anlagestil pflegt.
operative Führung übernommen.
Auch im Januar hatten sich die Kundenportfolios sehr
gut gehalten, ohne dass wir auf die Wiedererholung
• Mit Dr. Peter Isler konnten wir den Verwaltungsrat
der Märkte spekulieren mussten.
der Cottonfield Family Office AG mit einer eindrück­
lichen Persönlichkeit verstärken.
• Dario Bordin, Portfolio Manager, wird per 1. April
2015 zum Vizedirektor befördert.
• Frau Franca Meier übernimmt die Aufgaben von
Sandro Meyer, welcher eine neue Herausforderung
Der Anlagenotstand wird immer offensichtlicher. Nega­
tive Bondrenditen tragen das ihre dazu bei. Welche
Möglichkeiten hat ein Sparer, seine Bargeldguthaben
vor einem negativen Zins zu schützen? Mehr dazu auch
im Kapital «AMIGO».
angetreten hat.
Wir alle benötigen tagtäglich Passwörter und Zugangs­
Wir wünschen allen viel Freude in Ihrer Aufgabe.
codes zu unseren elektronischen Begleitern. Was im
Todesfall passiert, zeigen wir Ihnen in einem kurzen
Mehr dazu auf Seite 2.
Artikel.
Unsere Gesellschaft wird immer mobiler. Was bei
inter­n ationalen Umzügen zu beachten ist, hat Frau
Elektronische Version
Debra Davatz für Sie zusammengestellt.
Bitte scannen
Wir wünschen Ihnen Vergnügen beim Lesen.
Ihr Cottonfield Team
Member of AQUILA
Personelles
Verwaltungsrat
Beförderung
Dr. Peter R. Isler ist seit
Dario Bordin hat sich in den
1981 Partner im Advokatur­
letzten fünf Jahren einen
büro Niederer Kraft & Frey
soliden Leistungsausweis
AG. In seiner anwaltlichen
erarbeitet. Er hat im Portfo­
Tätigkeit
lio Management von Cot­
spezialisiert
er
sich schwergewichtig auf
tonfield auch in anspruchs­
Fragen des Aktienrechts,
vollen Zeiten gute Resultate
Bank- und Börsenrechts,
erzielt und den Anlagepro­
auf Kapitalmarkt und M&A-
zess massgeblich mitge­
Transaktionen sowie in den letzten Jahren zunehmend
staltet. Nach seiner Beförderung zum «Associate» vor
auf erbrechtliche Mandate (Willensvollstreckung) und
zwei Jahren wurde er nun vom Verwaltungsrat per
Aufgaben als Schiedsrichter bei wirtschaftsrechtlichen
1. April 2015 zum Vizedirektor befördert.
Auseinandersetzungen.
Von «Meyer» zu «Meier»
Peter Isler ist auch stark engagiert in der Weiterbildung
Man könnte fast den Eindruck erhalten, dass es bei
junger Juristen. Seit 1978 unterrichtet er als Lehrbe­
Cottonfield Pflicht ist, «Meier» zu heissen. Sanda Meier
auftragter für Handels- und Wirtschaftsrecht an der
hat vor sieben Jahren den Grundstein dazu gelegt.
Universität Zürich und seit 1984 ist er Mitglied der An­
Sandro Meyer hat nach fünf
waltsprüfungskommission des Kantons Zürich. Einen
wesentlichen Teil seiner anwaltlichen Tätigkeit widmet
intensiven Jahren bei uns
er seit vielen Jahren Mandaten in Verwaltungsratsgre­
eine neue Herausforderung
mien kotierter und nicht kotierter Schweizer Unterneh­
gesucht,
men, heute v.a. bei Clariant AG und Schulthess Group
ausgewiesenen
AG sowie früher auch bei Kardex AG, Industrieholding
ten im Projektmanagement
Cham AG und Zellweger Luwa AG. Für Cottonfield ist
mehr Möglichkeiten bietet.
welche
seinen
Fähigkei­
vor allem von Bedeutung, dass Peter Isler von 1993 bis
Bei Siemens Schweiz hat er
2012 Mitglied des Verwaltungsrates und zeitweise Prä­
eine neue Aufgabe gefun­
sident des Audit Committee der Bank Leu AG und
den. Wir danken Sandro Meyer für seine tatkräftige und
später der Clariden Leu AG war. 2001 wurde er von
loyale Mitarbeit und wünschen ihm auf seinem weiteren
Chambers zu einem der zwei besten Schweizer Wirt­
beruflichen Weg nur das Beste.
schaftsanwälte gewählt.
Frau Franca Meier über­
Peter Schuppli wurde Ende Februar zum Präsidenten
nimmt
ab
des Verwaltungsrats gewählt. Als Gründungspartner
die Aufgaben von Sandro
von Cottonfield wird er auch in seiner neuen Funktion
Meyer. Sie verfügt über eine
weiterhin seine Kundenmandate betreuen und die stra­
langjährige
tegischen Aufgaben für Cottonfield wahrnehmen.
Private
1. 
April
2015
Erfahrung
Banking
und
im
in
der Kundenbetreuung. Frau
Zusammen mit Dr. Kurt Speck, ehemaliger Chefredak­
Meier ist verheiratet und
tor der Handelszeitung, und Jean-Pierre Frefel, ehema­
Mutter von zwei Söhnen.
liger CEO einer Schweizerischen Bank und Vertreter
Wir freuen uns auf ihren Einstieg bei uns und wünschen
von Aquila – dem Stammhaus der Gruppe – ist der
ihr einen guten Start.
Verwaltungsrat damit sehr gut aufgestellt.
Das Passwort des Erblassers fehlt
Von der Wichtigkeit, die Passwörter zu kennen
auch unklar, was mit den Rechten an Fotos oder Filmen
und zu hinterlegen
passiert, welche auf Facebook hinterlegt sind. Am fort­
Der moderne Mensch nutzt viele virtuelle Plattformen
schrittlichsten ist Google, welche es den Daten­
(E-Mails, Soziale Web-Seiten wie Facebook, Foto­
inhabern erlaubt, festzulegen, was mit ihren Daten
dienste, Cloud-Speicher etc.). Beim Ableben fallen
passiert. Die Dateninhaber entscheiden, ob nach
diese Daten aber nicht automatisch in seinen «digi­
ihrem Ableben alles gelöscht oder an eine Drittperson
talen Nachlass» und damit an seine Erben. Was zu
ausgehändigt wird.
Lebzeiten schon Mühe macht (Passwörter, Zugangs­
codes etc.), ist für die Erben ein fast aussichtsloses
Damit wird es immer wichtiger, in der Nachlassplanung
Unterfangen.
auch das digitale Eigentum zu regeln (was passiert
damit, wer hat Zugang, wem gehören die Rechte) und
In der heutigen Zeit wird vieles «online» bearbeitet
dass wichtige oder sentimental wertvolle Daten (Infor­
(Kommunikation, Soziale Netzwerke, Bank, Online-
mationen, Dokumente, Bilder, Filme etc.) so aufbewahrt
Shops, Zahlungen über verschiedene bargeldlose
werden, dass klar bevollmächtigte Dritte Zugang haben.
Zahlungsanbieter, Online-Services, Abos … ). Da mutet
Eine mögliche Lösung ist SecureSafe, eine Applikation,
es fast etwas exotisch an, dass die ganze Erb- und
welche Vertrauenspersonen online Zugang erlaubt.
Testamentsabwicklung
Bereich
Auch hier ist zentral, dass vor allem Passwörter und die
noch in den Kinderschuhen steckt. Dazu kommt, dass
im
elektronischen
zugehörigen Anwendungen umfassend festgehalten
viele Anbieter angelsächsischem Recht unterstehen
werden.
und damit andere Massstäbe anlegen.
Aber nicht nur Online-Daten sind verschlüsselt. Auch
Je nach Anbieter untersagen sie sogar explizit, dass
Computer, Tablets und Telefone sind heute mit
sich «Dritte» – das heisst auch Familienangehörige –
1–2 Codes gesichert und können nur mit viel Aufwand
mit dem Passwort anmelden. Sie werten dies als Ver­
oder gar nicht mehr geöffnet werden. Auch hier
stoss gegen die Datenschutzrichtlinien.
empfiehlt es sich, die Passwörter in einem «Safe» (z. B.
SecureSafe) zu hinterlegen. Die Thematik der Pass­
Dazu kommt, dass beim Ableben des Nutzers die
wörter stellt sich aber nicht nur im Todesfall, sondern
Daten an den Provider zurück fallen. Bei Apple ist im
auch bei einem Vorsorgeauftrag zugunsten Dritter. Ein
Kleingedruckten zu lesen: «Any rights to your Apple ID
«Notfallordner» – wie er u.a. von Cottonfield Family
or content within your account terminate upon your
Office angeboten wird – kann in solchen Zeiten sehr
death». Apple’s iCloud-Bedingungen in den USA
nützlich sein.
sagen klar: «Upon receipt of a copy of a death certifi­
cate your account may be terminated and all content
within your account deleted». Wobei verschwiegen
wird, wie aufwändig es ist, mit dem Totenschein diese
Löschung überhaupt zu veranlassen. Das gilt nicht nur
für Daten, sondern z. B. auch für Musik oder Filme,
welche käuflich erworben und in der Cloud abgelegt
werden. Diese gehören nur in den Nachlass, wenn sie
auf einem Gerät physisch abgelegt sind.
Google und Facebook haben in der Zwischenzeit
Lösungen ausgearbeitet, welche es den Erben erlau­
ben, die Daten einmalig herunterzuladen. Facebook
hat diese Neuigkeit Mitte Februar angekündigt. Trotz­
dem befinden sich Erben und Facebook in einer recht­
lich heiklen Situation, da verschiedene Gesetze (United
States Federal Privacy Laws) gebrochen werden. Es ist
AMIGO* – Ihr Freund in schwierigen
Zeiten
Obligationen rentieren – zumindest nach Kosten und
Zentrale Punkte bei einer solchen Anlagestrategie sind
Steuern – kaum mehr. Die Ratlosigkeit ist bei Neuan­
daher:
lagen gross. Alternative Zinsanlagen (z. B. Insurance
Linked Securities oder Wandelanleihen) machen sicher
• kalkulierbare Risiken
Sinn, können aber mit ihrem Risikoprofil auch nicht
• planbare Erträge
die ganze, den Obligationen zugedachte Aufgabe
• kalkulierbare Portfoliodynamik und Volatilität; keine
übernehmen. Bei den klassischen Obligationenanla­
unliebsamen Überraschungen in unvorhersehbaren
gen stimmen oft Rendite-/Risikoverhältnisse nicht
Situationen
mehr. Die Versuchung daher, die Aktienquote zu erhö­
hen, ist nach drei «Bullenjahren» und beim heutigen
Anlagenotstand gross.
• kein «Stress» – und damit auch keine falschen Ent­
scheidungen im ungünstigsten Zeitpunkt – wenn die
Strategie sauber und transparent aufgestellt wurde
• minimales Gegenparteienrisiko (ETFs, Derivatbörse;
Für uns steht der Substanzerhalt mit kontrollierten
Risiken im Vordergrund. Wir meinen, dass sich die
Aktienquote durchaus erhöhen lässt – aber nur mit
Bankenrisiko ist weitgehend weg)
• flexible Strategie; Parameter können jederzeit ange­
passt werden
einer massiv reduzierten Volatilität (= weniger Schwan­
kungsrisiken).
Der Januar 2015 ist ein perfektes Beispiel für die Entwicklung der Börse und der AMGIO-Strategie in Stresssituationen.
Zwar haben sich die SMI-Titel wieder weitgehend vom Einbruch (–12 %) von Mitte Januar erholt. Die Sache hätte aber
auch anders ausgehen können.
Die nachstehend aufgezeigte AMIGO-Strategie arbeitet mit einer Bandbreite von +5 %/–5 %. Sie besteht aus einem
SMI-ETF (Exchange Traded Fund auf dem Schweizer Aktienindex) und Derivaten. Die Strategie soll nie mehr als 5 %
verlieren, sie kann aber auch nie mehr als 5 % gewinnen – auch in ganz guten Börsenjahren nicht. Weil sie aber aufgrund
der Dividendenzahlungen und der geringen Schwankungen auf eine Obligationenstrategie ausgerichtet ist, sind das
sinnvolle Begrenzungen. Der Kunde hat ja weitere, aktienorientierte Anlagen in seinem Gesamtportfolio. Die Risiken und
Chancen sind somit bedarfsgerecht auf den Anleger zugeschnitten.
SMI/AMIGO +5 %; –5 %
4.00 %
2.00 %
0.00 %
– 2.00 %
– 4.00 %
– 6.00 %
– 8.00 %
–10.00 %
–12.00 %
–14.00 %
01.01.2015
12.01.2015
18.01.2015
04.02.2015
27.02.2015
SMI
0.00 %
1.89 %
–12.26 %
–4.18 %
0.35 %
AMIGO +5 %;–5 %
0.00 %
0.50 %
–3.09 %
–1.32 %
0.11 %
Im Gegensatz zum nicht beinflussbaren Aktienmarkt, ist die AMIGO Strategie planbar und organisiert.
AMIGO*-Cash-Strategie
Grössere Bargeldguthaben bei Banken werden schon heute mit einem Negativzins belegt. Dazu kommt das Gegen­
parteirisiko der Bank. Wer in der heutigen Zeit
• seine umfangreicheren Bargeldbestände schützen will
• zusätzliche Erträge erwirtschaften möchte
• keine Negativzinsen auf Konti zahlen will
• die Aktienquote zwar erhöhen will, ohne zusätzliche, unkontrollierte Risiken einzugehen
• bereit ist, geringe und klar limitierte Kursrückgänge an den Aktien­märkten hinzunehmen, um bei leicht steigenden
Kursen auch zu profitieren
• seine Mittel mindestens 6 bis 12 Monate anlegen will
für den ist die AMGIO Cash Strategie das Richtige.
Das schematische Schaubild zeigt den Verlauf des Portfoliowerts (hellgraue, dünne Linie) vom Minus ins Plus über die
Null-Linie (schmale schwarze Linie) im Vergleich zum Aktienmarkt (fette graue Linie). Das hellgraue Feld umreisst die
Absicherung nach unten und nach oben («Sandwich»). Je enger die beiden zusammen liegen, desto geringer sind so­
wohl das Verlust- wie auch das Gewinnpotenzial.
Kursentwicklung
Null Linie
Aktienmarkt
Oder in Zahlen ausgedrückt (ungefähre Zahlen, inkl. 0,75 % Negativzins)
SMI
AMIGO
Chancen
–10.00 %
– 8.00 %
– 6.00 %
– 4.00 %
– 3.00 %
– 2.00 %
–1.00 %
0.00 %
1.00 %
2.00 %
4.00 %
–1.56 %
–1.56 %
–1.54 %
0.08 %
1.09 %
1.84 %
1.84 %
1.84 %
1.84 %
1.85 %
1.85 %
+ keine Negativzinsen (derzeit rund 0,75% bei grösseren Bargeldbeständen)
+ Reduktion Gegenparteirisiko (Bank)
+ liquide Anlagen (ETFs und Derivate); keine unkontrollierbaren Absicherungen via Stopp
Loss oder andere Limiten
+ absehbare und planbare Kapitalbindungen (6 bis 12 Monate)
+ günstige Kosten durch klare Beschränkungen von Gewinnen und Verlusten
Risiken
– Verlustpotenzial im Rahmen der definierten Strategie
– allfällige Auflösungskosten bei vorzeitiger Auflösung
– Schwankungen während der Laufzeit
Es versteht sich, dass diese Anlagestrategie sorgfältig auf das Gesamtvermögen der Investoren und deren steuerliche
Situation abgestimmt werden muss.
*AMIGO steht für «Aktien Mandat Individuell Gestaltet und Optimiert» und erlaubt massgeschneiderte Lösungen im
Rahmen klarer Risiko-/Renditevorgaben.
Praktische Hinweise zur vorübergehenden oder dauerhaften internationalen
Wohnsitzverlegung
Die Tochter geht für ihr Studium vier Jahre in die USA,
Solche und andere Veränderungen gibt es in vielen
der Sohn wird zusammen mit seiner jungen Frau beruf­
Familien. Damit verbunden sind nebst administrativen
lich für ein paar Jahre nach Übersee versetzt. Die Eltern
Belangen verschiedene Konsequenzen, insbesondere
erwerben nach der Pensionierung ein Haus «an der
in den Bereichen Ehegüterrecht, Nachlass- und Steuer­
Wärme» und verbringen einen grossen Teil des Jahres
planung. Debra Davatz, Partnerin, Rechtsanwältin und
dort oder sie verlegen gar ihren Wohnsitz dauerhaft ins
Fachanwältin SAV Erbrecht, weist auf einige wichtige
Ausland. Ausländer oder ausländische Partner planen,
Aspekte hin, die für die Planung des Zuzugs oder Weg­
sich dauerhaft in der Schweiz niederzulassen. Ausland­
zugs geprüft werden müssen.
schweizer kehren in ihre Heimat zurück.
•Bewilligungen: Abhängig von der Dauer und der Art des Aufenthalts: Niederlassungs- und Arbeitsbewil­
ligungen; Einwanderungsvorschriften; Familiennachzug; Grundstückerwerb;
• Ein-/Ausfuhr-, Melde- und Zollvorschriften für Fahrzeuge, Tiere, Sammlungen etc.
• Steuersituation: Doppelbesteuerungsabkommen; Einkommens-, Vermögens-, Schenkungs- und Erb­
schaftssteuerrecht; Beteiligungen an Gesellschaften, Wegzugsbesteuerung; Versicherungs- und Rentenan­
sprüche, Einkünfte/Vergütungen, z. B. aus VR-Mandaten, Liegenschaftsvermietung, Depots- und Bankver­
mögen etc.; Art der Besteuerung; Deklarationspflichten; Fristen.
• Versicherungsdeckung: Kranken- und Unfallversicherungen, Abredeversicherung für Weiterführung
Versicherungsschutz; Haftpflicht; Reiseversicherung; Altersvorsorge- und PK-Guthaben.
• Vorsorgeaufträge und Vollmachten: Anerkennung am neuen Wohnsitz durch Behörden, Banken und
anderen Institutionen; Gültigkeit über den Tod resp. die Handlungsunfähigkeit hinaus; Weitergeltungs­
klauseln; Notfallplanung durch vom neuen Wohnsitzstaat anerkannte Patientenverfügung, Notfalltrans­
porte; Notfall-Kontaktnummern; korrekte Registrierung/Hinterlegung aller Dokumente und Passwörter.
• Bank: Eröffnung neuer Konti am neuen Wohnsitz oder bei ausländischen Filialen der bestehenden Bank­
beziehungen; allenfalls Aufhebung bestehender Bankbeziehungen; neue Bankvollmachten; Anpassung
von weiterlaufenden / mit dem Umzug endenden finanziellen Verpflichtungen; neue Kreditkartenverträge.
• Abonnemente und Mitgliedschaften: Kündigung/Vertragsanpassungen durch Wohnsitzwechsel.
• Ehegüterrecht: Folgen des Umzugs auf das Ehegüterrecht verheirateter Paare: Anwendung des inter­
nationalen Ehegüterrechts, evtl. Anpassung durch neue Ehe(güter)verträge unter Beachtung der Ver­
mögens-, Haftungs-, Scheidungs- und Todesfolgen und der damit verbundenen Steuerfragen; Rückwir­
kungs- oder Weitergeltungsvereinbarungen; Anerkennung bestehender Verträge im neuen Wohnsitzstaat;
Rechtswahl; Regelung allfälliger Beteiligungen der Ehegatten an Gesellschaften, Stiftungen, Trusts etc.;
steht Ehegüterrecht mit Erbrecht im Einklang?; Überprüfung korrekte Verwahrung der Dokumente.
• Erbrecht: Folgen der Wohnsitzverlegung auf die Nachlassplanung: Beachtung des internationalen
Erbrechts; EU-Erbrechtsverordnung; Anerkennung bestehender Dokumente am neuen Ort; evtl. An­
passung der gesetzlichen Regelung durch Erbvertrag oder Testament; Einbezug der geltenden Formvor­
schriften und Rechte im Nachlassverfahren, des Wohnsitzes von zukünftigen Erben, der Qualifikation und
des Lageorts der verschiedenen Vermögenswerte; Einsetzung von Willensvollstrecker; Möglichkeit einer
Rechts- und evtl. Zuständigkeitswahl zur Optimierung der Nachfolgeplanung und zur Konfliktminimierung;
Regelung allfälliger Beteiligungen der Parteien/Verfügenden an Gesellschaften, Sammlungen, Stiftungen,
Trusts etc.; Harmonisierung Erbrecht mit Ehegüterrecht; Steuerfragen; sichere Hinterlegung der Doku­
mente.
Es lohnt sich auf jeden Fall, diese Themen vorgängig
Aber auch auf die Anlage der Vermögenswerte hat ein
und rechtzeitig anzugehen. Gerade angelsächsische
Wohnsitzwechsel Einfluss. Haltefristen, Prozentschwel­
Länder und deren Gesetzgebung stehen oft nicht im
len bei Kapitalgewinnen, die Besteuerung von Zinsen
Einklang mit den hiesigen Verträgen und Rahmen­
und Dividenden und andere Auflagen machen oft eine
bedingungen.
Anpassung der bestehenden Anlagen nötig. Es hat sich
Die USA sind nach wie vor das Ziel vieler junger
Anlagevehikels einen grossen Einfluss auf Besteuerung,
Menschen. Der Einfluss eines längeren Visums auf die
Mittelverfügbarkeit und andere Themen hat.
auch gezeigt, dass im Ausland die Rechtsform des
Steuersituation (US tax subject), die bestehende Bank­
verbindung (viele Banken wollen keine Kunden mehr
Cottonfield unterstützt Sie und Ihre Familien
mit US-Steuerpflicht), die Steuer- und erbrechtliche
gerne bei der Planung, Koordination und Umset-
Situation (regelmässige Zahlungen des Vaters auf das
zung eines bevorstehenden Wohnsitzwechsels.
Konto der Tochter in den USA indizieren eine «Nähe»
zur USA) etc. sind gravierend und müssen vorgängig
abgeklärt werden.
Disclaimer:
Die in diesem Schreiben enthaltenen Informationen dienen allgemeinen Informationszwecken und stellen keine
Beratungsdienstleistung dar. Im konkreten Einzelfall kann der vorliegende Inhalt keine individuelle Beratung durch
fachkundige Personen ersetzen. Sämtliche Texte dürfen nur mit Quellenangabe weiterverwendet werden. Die
Publikation erscheint quartalsweise.
© Cottonfield Family Office AG
Anlageumfeld – Szenarien 2. Quartal 2015
Trotz der Zunahme möglicher Krisenherde in den letzten Monaten hat sich die Situation für Anleger nicht gross verändert. Divergierende
Zentralbankmassnahmen, regional unterschiedliche wirtschaftliche Entwicklungen aber auch geopolitische Krisen können in den nächsten
Monaten jederzeit für eine grössere Volatilität im Anlagebereich führen. Dies kann auch spürbare Einflüsse auf die Währungsentwicklungen
haben. Je mehr diverse Anlageklassen noch an Wert gewinnen, desto wichtiger wird das Risikomanagement.
Wahrscheinlichkeit
( 3 – 6 Monate )
Moderates Wachstum (Cottonfield Anlageszenario)
Global entwickelt sich die Wirtschaftstätigkeit unterschiedlich. Die Hauptimpulse kommen aus den USA. China hat
weiter an Momentum verloren und Japan erholt sich nicht. Europa bleibt stehen und die Schweiz dürfte währungs­
bedingt leicht an Momentum verlieren. Die tiefen Erdöl- und Rohstoffpreise wirken nur langsam stimulierend. Die
Finanz-/Zentralbanksphäre bleibt der überragende Bestimmungsfaktor wirtschaftlich wie auch für den Anleger. Das
US Fed kann mit den erwarteten Zinssatzerhöhungen grosse Unruhen und Bewegungen im Währungsbereich und
an den Kapitalmärkten auslösen damit einen negativem Einfluss auf Konsumnachfrage und Investitionswilligkeit.
Trotzdem, irgendwie gelingt unter deflationären Tendenzen ein weiteres Durchwursteln.
50 %
Wahrscheinlichkeit
( 3 – 6 Monate )
Stagflation
Die US Wirtschaft entwickelt sich weniger nachhaltig als angenommen. Auch China schwächt sich mehr ab als
erwartet. Zentralbanken – allen voran das US Fed – befinden sich zwischen Hammer und Amboss: Zinsen sollten
erhöht werden, können aber nicht, da damit grosse globale Geldströme ausgelöst würden. Diese wiederum ziehen
unbeabsichtigte Konsequenzen auf die Wirtschaftsentwicklung nach. Die Flucht in «hard assets» und damit
die Disallokationen von Mitteln in gewisse Anlageklassen (Immobilien, Aktien, Kunst, etc.) geht weiter und wirkt
dort preistreibend. Damit wächst die Kluft zwischen den Einkommens- und Vermögensschichten weiter. Die
Verschuldungsthematik bleibt ungelöst und wirkt direkt und indirekt weiterhin deflationär.
30 %
Wahrscheinlichkeit
( 3 – 6 Monate )
Depression/Deflation
Noch ist die Schuldenkrise keineswegs gemeistert. Die Verschuldung der Industriestaaten wächst und der
schwache Wirtschaftsgang produziert für den Schuldenabbau zuwenig Steueraufkommen. Die Zentralbankaktionen
können ausser Kontrolle geraten (immer mehr Geld, um Zinssätze tief zu halten) und unbeabsichtigte Konsequenzen
(z. B. Währungsverwerfungen, Interbankenliquidität trocknet aus) auslösen. Zinsrisikoprämien steigen an und der
Schuldendienst für Schuldner wird untragbar. Schulden werden nun vollständig sozialisiert (z. B. einmalige Besteu­
erung des Vermögens aller). Banken, Versicherungen und Vorsorgewerke werden teilweise verstaatlicht. Kapitalver­
kehrskontrollen, Protektionismus und Deflation prägen das Bild. Die wirtschaftliche Abwärtsspirale dreht sich weiter.
Dort, wo der Wert des Papiergeldes in Frage gestellt wird, paaren sich Depression und Hyperinflation.
20 %
CFO Anlagestrategie
Fokus auf ...
Vermeiden von ...
Liquidität
Anteil durch ablaufende Bonds erhöhen; Cash für
Opportunitäten halten
MM Funds, bail-in Risiko
Obligationen/Zinsen
Eigentlich nur noch als Parking von Liquidität: Mischung
von kurzen und langen Laufzeiten; Unternehmen mit
guter Qualität; alternative Zinsanlagen; Kredit- und
Aktienanlagen mit Schutz als Alternativen
Emittenten mit erhöhten Risiken
Akten
Stil
Dividendentitel, Large Caps, Diversifikation, Erhöhung
Teilschutz / Absicherung
ETFs ohne volle Replikation
Region
CH, EU, USA; selektiv Asien und EmMa – aber aktives
Währungsmanagement
China, Japan, Südamerika
Sektoren
Breite Diversifikation mit Dividendenfokus,
konservative Sektoren; Edelmetall- und Rohstoffaktien
allenfalls ausbauen
Aktien mit geringem Handelsvolumen
Alternative Anlagen
Strategiefonds, Long/Short Fonds, Trading Fonds,
Kreditanlagen
Intransparente und wenig liquide Dachfonds
Immobilien
Halten, kein Aufbau. Fokus auf Wohnimmobilien
Anlagen in Geschäftsimmobilien CH eher abbauen
entfernte Märkte, Anlagen mit hohem Hebel
Währung
Währungsrisiken minimal halten; spekulativ USD. Edel­
metalle als Depotbestandteil mit langem Anlagehorizont
eher ausbauen
Fremdwährungen ohne zugrunde liegende
Anlagen; Währungen, welche Interventionen
gegenüber exponiert sind.
Ansatz
Der Ansatz für Anleger bleibt unverändert: Es geht um die Vermeidung von möglichen Verlusten und weniger
die Jagd nach Renditen. Also: Risiken sorgfältig abschätzen, Buchgewinne gegen unkontrollierte Verluste
schützen. Fokus auf Realwerte (Aktien) – aber mit (Teil)Absicherung. Eingeständnis, dass Prognosen im
derzeitigen Umfeld unmöglich und Szenarien auf der Zeitachse schwierig vorhersehbar sind. Echte Entwick­
lungstrends (Unternehmensgewinne, Zins- und Inflationstreiber, Geopolitik, Gesetzgebung) vom Tageslärm
der Medien unterscheiden.
Impressum
Cottonfield Family Office AG
Glockengasse 18
8001 Zürich
März 2015