Unterwegs 2015/1 ()

UNTERWEGS
Ein Arbeitstag im Leben von –
die Macher im Hintergrund
EDITORIAL
CASE MANAGEMENT
Der Alltag im Case Management
Ein freundlicher Empfang ist Türöffner und
hilft auch in schwierigen Situationen
Um es gleich vorwegzunehmen: von
einem regelmässigen Alltag kann im
Case Management kaum gesprochen
werden. Die Aufgaben sind sehr
vielfältig und jeder Tag gestaltet sich
anders. Mein Hauptaufgabenbereich
liegt in der Organisation und Koordination von Eintritten und von komplexen
Austritten. Viele Aspekte, wie beispielsweise medizinisch-pfl egerische,
soziale oder finanzielle, müssen geklärt
werden. Somit bin ich sehr viel in
Kontakt mit Sozialdiensten, AngehöriDiakonie Bethanien | Unterwegs Nr. 1 | 2015 | 1
gen, Ämtern oder anderen formellen
und informellen Systemen.
Wenn ich nicht im Büro tätig bin, trifft
man mich vielfach bei Besichtigungsterminen, Familiengesprächen oder im
Gespräch mit den Bewohnenden und
auf den Pfl egeabteilungen an. Die
Netzwerkpfl ege ist ein wichtiger
Bestandteil meiner Arbeit, da es in der
Umsetzung des Case Management
sehr hilfreich und wichtig ist. Neben
Beratungen für Angehörige oder auch
Pfl egefachpersonen ist das Erwachsenenschutzrecht ein Thema in meinem
Alltag. Dabei geht es hauptsächlich um
Abklärungen der Vertretungsberechtigungen oder Kooperation mit den
Behörden. Ausserdem bin ich in
internen und externen Veranstaltungen
mit Vorträgen unterwegs oder zum Teil
organisiere ich diese. Abgerundet wird
meine Funktion mit der Mitgliedschaft
in einer Projektgruppe der Stadt
Zürich, welche sich mit dem Thema
«Älter werden im Quartier Fluntern»
auseinandersetzt. Der Alltag im Case
Management ist somit sehr abwechslungsreich und stellt immer wieder
neue Herausforderungen.
Vor und hinter den Kulissen der
Diakonie Bethanien
Erinnern Sie sich an den Satz im
Zirkus Knie: «Einmal pro Vorstellung
bitten wir um Applaus für diejenigen,
die erst dann auftreten, wenn’s in
der Manege dunkel wird: unsere
Requisiteure!»
Vieles, was in den Betrieben der
Diakonie Bethanien getan wird, kann
man unmittelbar sehen, wie etwa
Pflege, Empfang, Case Management,
Betreuung der Kinder. Das alles
läuft aber nur gut, wenn die Arbeit im
Hintergrund reibungslos läuft:
Küche, Reinigung, Personal, Finanzen
– sie tragen dazu bei, damit alle an
der «Front» den Rücken frei haben.
Die Diakonie Bethanien funktioniert
nur dann, wenn alle wie ein Uhrwerk
zusammenspielen. Ein kleines,
defektes Zahnrad kann zur Fehlfunktion der ganzen Uhr führen.
Von allen 400 Mitarbeitenden können
wir nicht berichten, aber wir wollen
Ihnen Einblick geben in das Alltagserleben einiger, die im Rampenlicht
stehen, aber auch von Requisiteuren.
Herzliche Grüsse
Caroline Schubert, Case Managerin
Fredy Jorns
Direktor
WEYERGUT BETHANIEN
Foto: Michael Rudek, pixelio.de
«Wir sind jetzt besser und schneller erreichbar»
Alte Telefone gehören ins Museum
Dass sich Personen innerhalb eines
Betriebes telefonisch erreichen können,
ist heute selbstverständlich. Doch dafür
ist im Hintergrund einiges an Arbeit
nötig. Im November 2014 wurde im
Weyergut Bethanien eine neue Telefonvermittlungsanlage (TVA) installiert.
Martin Schnegg, Leitung der Betriebstechnik, berichtet.
Nadja Kröner: Herr Schnegg, warum
brauchte es eine neue TVA?
Martin Schnegg: Im Weyergut Bethanien erreichten sich die Pflegenden
untereinander noch mit sogenannten
«Piepsern». Eine Umstellung auf Funktelefone war angebracht. Die vorhandene
TVA konnte aber nicht nachgerüstet
werden, da diese Teile nicht mehr
pro­duziert werden. Daher entschieden
wir uns, eine neue Anlage zu installieren, die unseren Ansprüchen gerecht
wird.
N.K.: Wie gingen Sie bei der­
Nun galt es, für die beiden Firmen Tyco
(den Lieferanten der TVA) und Mitel
(zuständig für die Einbindung des
Lichtrufes), die im Vorfeld gesammelten
Daten zur Programmierung in der
Zentrale umzusetzen. Gemeinsam mit
Max Grob, dem Leiter der Betriebstechnik in Zürich, installierten wir die Anlage
innerhalb von sechs Wochen. Am 26.
November 2014 war es dann so weit
und wir konnten die neue TVA in Betrieb
nehmen.
Installation vor?
N.K.: Welchen Vorteil bietet die neue
M.S. Es galt als Erstes, die Standorte
der Funksender neu zu verkabeln und
die Sender in Position zu bringen. In
einem nächsten Schritt mussten die
neue Zentrale und der Hauptverteiler
angepasst werden. Diese Arbeiten
wurden alle durch die Betriebstechnik
des Weyergut Bethanien ausgeführt.
Anlage?
M.S. Durch das Einrichten von Funktelefonen, der Integration eines Lichtrufes
(Schwesternruf) sowie einer Personensuchanlage (PSA) sind wir viel besser
und schneller erreichbar.
N.K.: Vielen Dank für das ­I nterview.
AKTIVIERUNG
Die Aktivierung ist für alle ein Geben und Nehmen
Susanne Schernthaner motiviert mit viel
Begeisterung
Die Aktivierung fängt schon bei mir zu
Hause an. Überall halte ich nach
Inspirationen Ausschau.
Der Morgen beginnt mit einem Rapport
mit dem Pflegeleiterteam. Wir tauschen
uns kurz aus und ich erzähle, was heute
in der AT läuft.
Diakonie Bethanien | Unterwegs Nr. 1 | 2015 | 2
Danach mache ich mich an die vielseitige Büroarbeit. Es gibt diversen Austausch mit Künstlern, unserer Pflege
oder auch dem Pfarrer. Wenn ich dann
noch Zeit habe, bereite ich die Buchhaltung vor, erstelle Flyer für den nächsten
Event und halte den Jahresplan à jour.
Auch mache ich mir schon erste Gedanken für das nächste Hausfest. Tatkräftig
unterstützt werde ich von Esther Jost
und Katrin Reber.
Dann mache ich mich an die Vorbereitung: Heute kommt die Schulklasse vom
Schulhaus Toblerplatz. Die Kinder sind
bei uns schon fest integriert und machen den Bewohnern eine riesige
Freude. Es arbeiten immer ein Bewohner
und ein Kind gemeinsam. So entsteht
bei der Arbeit ein sehr schönes Geben
und Nehmen und jeder kann von dem
anderen etwas lernen.
Heute möchte ich mit den Bewohnern
und den Kindern Geschenksäckchen
entwerfen. Wenn die Kinder kommen,
erkläre ich ihnen alles Schritt für Schritt.
Danach zeigen die Kinder den Bewohnern, was sie heute zusammen machen
werden und es entsteht ein anregendes,
gemeinsames Werken. Ich sehe bei allen
glückliche und frohe Gesichter. Zwischendurch blinzeln die Lehrerin und ich
einander zu, denn es gibt immer wieder
rührende Situationen zu beobachten.
Am Ende darf jedes Kind seinem
Bewohner das fertige Säckchen schenken. Es folgt nur ein kurzer Abschied,
denn bald sehen wir uns ja wieder.
Am Nachmittag schärfen wir unsere
Sinne. Ich habe Tierstimmen mitgebracht und die Bewohner müssen raten,
um welches Tier es sich handelt….
Susanne Schernthaner, Leitung Aktivierung
HOTELLERIE
Eine saubere Sache
Es ist 7.30 Uhr, die Frauen der Reinigung versammeln sich im Magazin. Sie
wissen anhand des monatlichen
Einsatzplans bereits, wo sie heute
arbeiten werden. Auf jedem Reinigungswagen liegt ein Tourenplan mit
detaillierten Angaben zur täglichen
Reinigung. Die Boxen mit den vorgefeuchteten und mit Reinigungsmittel
versetzten Mikrofaser-Reinigungslappen werden aus der Wäscherei der
Privatklinik Bethanien geholt und auf
die Wagen geladen.
Die Teamleiterin hat bereits früh das
Frühstück für die Bewohnenden
vorbereitet und gebracht. Nun bespricht sie mit den Frauen die fast
täglich vorkommenden Abweichungen
vom Plan, sei es, weil jemand von den
Mitarbeiterinnen krank ist oder aber,
dass neue Bewohnende eintreten. In
diesem Fall kontrollieren die Reinigungsfrauen das Zimmer nochmals.
Bei einem Austritt oder Todesfall ist es
ebenfalls wichtig, dass sie informiert
sind, damit sie mit den Pflegenden
absprechen können, welche Reinigung
wann durchgeführt werden muss.
Bei ansteckenden Viren und Keimen
kommen auch bei der Reinigung ganz
spezielle Hygienemassnahmen zur
Anwendung und die Reinigungsfrauen
müssen umgehend informiert werden,
damit sie das entsprechende Material
für die Hygienemassnahmen auf ihre
Reinigungswagen laden können.
Zusätzlich zur täglichen Reinigung teilt
die Teamleiterin die periodischen
Grundreinigungsarbeiten, wie z.B.
Fensterreinigung, den Reinigungsfrauen zu. Wird ein Zimmer frei, führen sie
eine umfassende Austrittsreinigung
durch. Eine gute Koordination und
Reinigungsfachwissen sind notwendig,
damit die Zimmer und Wohnungen
baldmöglichst wieder sauber und
Das Team der Reinigung konzentriert und «aufgestellt» bei der Sache
Diakonie Bethanien | Unterwegs Nr. 1 | 2015 | 3
ordentlich zukünftigen Bewohnenden
zur Verfügung stehen.
Um 11.30 Uhr gehen die meisten
Frauen nach Hause. Sie rapportieren
der Teamleiterin, was erledigt wurde,
besprechen den nächsten Tag und
geben Informationen weiter für die
Reinigungsfrau vom Nachmittagsdienst. Die Frauen des Reinigungs­
teams stammen aus 14 verschiedenen
Ländern, darum ist die gemeinsame
Sprache Hochdeutsch. Der Umgang im
Team ist respektvoll und zuvorkommend und so können auch gelegentliche Diskussionen auf einer guten Basis
geführt werden. Die Bewohnenden
und die anderen Mitarbeitenden der
Diakonie Bethanien schätzen die
freundlichen und hilfsbereiten Frauen
der Reinigung sehr.
Annelies Wessel, Assistentin Hotellerie
DIREKTION
Wir Direktionsassistentinnen
Die Direktionsassistentinnen, linke und
rechte Hand des Direktors
«Diakonie Bethanien, Grüezi. Herr Jorns
ist im Moment leider nicht zu sprechen.
Worum geht es denn, kann ich Ihnen
weiterhelfen?». Dies ist eine unserer Aufgaben als Direktionsassistentinnen:
unserem Direktor den Rücken freizuhalten, ihn wo immer möglich zu entlasten
und ihn in seinen Aufgaben zu unterstützen.
Ein grosser Teil der Terminkoordina­
tionen für Fredy Jorns, inklusive Zusam-
mentragen von Beilagen zum rechtzeitigen Versand der Einladungen seiner
Sitzungen, werden von uns erledigt.
Das Schreiben der Protokolle an
Sitzungen, wie z.B. GV, Vorstands-,
Steuerungs-, Baukommissionssitzung
und Projektsitzungen, beansprucht
einen grossen Teil meiner Zeit. Dank
meiner Teilnahme an allen diesen
Sitzungen bin ich immer aus erster
Quelle informiert und weiss, was in der
Diakonie Bethanien läuft.
Kleinere Projekte, wie z.B. die Einführung und der Unterhalt des Intranets,
gehören ebenso zu meinen Aufgaben,
wie die Unterstützung der MarketingVerantwortlichen beim Unterhalt der
Internetseite bethanien.ch. Die redaktionelle Arbeit für das monatlich erscheinende «NEWS» und das viermal jährlich
erscheinende «Unterwegs» ist auch
Teil unserer Arbeit.
Die Telefonbedienung der ehemaligen
Hauptnummer der Diakonie, die Adressverwaltung und viele weitere administra-
tive Arbeiten werden von uns Direktionsassistentinnen erledigt. Über uns
laufen die Kontakte zu den ehemaligen
Mitarbeitenden und zu den Vereinsmitgliedern. Diesbezügliche Anlässe und
auch kleinere und grössere Personalanlässe dürfen wir organisieren.
Da Erika Blatter und ich bereits seit
vielen Jahren Teil der Diakonie sind,
kennen wir diese entsprechend gut und
unterstützen bei Bedarf und wenn
zeitlich möglich auch andere Bereiche in
administrativen und organisatorischen
Belangen. All diese Aufgaben und der
Kontakt zu vielen unterschiedlichen
Menschen machen unseren Job
abwechslungsreich und sind dafür
verantwortlich, dass ich auch nach 12
Jahren den Spass an meiner Arbeit
nicht verloren habe.
Die angenehme, oft auch fordernde
Zusammenarbeit mit Fredy Jorns trägt
ebenfalls dazu bei.
gen überprüft. Zur Zeit arbeiten wir mit
sieben virtuellen Citrix Servern, diese
werden täglich von etwa 68 Anwendern gleichzeitig benutzt. Im Moment
haben wir insgesamt 148 Anwender,
vor rund zwei Jahren waren es etwa 30
und wenn ich zurückdenke, waren es
vor 10 Jahren etwa 20. Im Einsatz
stehen 28 PC’s, 58 ThinClients und
25 Notebooks, die Aussen-Standorte
sind mitberücksichtigt. Mit dieser
Anzahl Geräte gibt es immer wieder
die verschiedensten Probleme in den
Betrieben zu lösen. Sei es mit Netzwerkproblemen, Druckern, Monitoren
oder Probleme mit der Anmeldung,
Passwortwechsel usw.
Jeder Arbeitstag ist abwechslungsreich, spannend und immer wieder
überraschend!
Daniela Giordani, Direktionsassistentin
BETRIEBSTECHNIK
Von 30 auf 148 !
Meine erste Aktion beim Start in den
neuen Arbeitstag ist es, den PC zu
starten und mich anzumelden. Anschliessend überprüfe ich die 42
Meldungen der Backups pro Server.
Gleichzeitig überprüfe ich die DatenSicherung und kontrolliere, ob der
Virenschutz aktuell ist. Anschliessend
begebe ich mich in den Informatikraum
zum Serverrack. Ich melde mich auf
dem Management-Server an, um die
Backup-Software zu starten und das
aktuelle Week-Tape durch ein neues
auszuwechseln. Das entfernte Tape
wird beschriftet und archiviert. Dann
werden alle Komponenten im Rack
durch eine Sichtkontrolle auf StörunDiakonie Bethanien | Unterwegs Nr. 1 | 2015 | 4
Max Grob, Leitung Betriebstechnik
Wachstum? – alles im Griff!
HOTELLERIE
In der Diakonie wird (fast) keine Wäsche
gewaschen
Wer freut sich nicht, im Hotel über
frische, flauschige Frotteetücher zu
verfügen und den Mund beim Essen
an einer strahlend weissen, sauberen
Serviette abzuwischen?
Zum Glück sind die Zeiten längstens
vorbei, wo man sich nur ein Mal
wöchentlich wusch, pflegte und seine
Kleider wechselte. Unser Hygieneverständnis hat sich stark geändert und
die Wäscheberge sind auch entsprechend um einiges grösser geworden.
Vor allem in Institutionen, wo viele
Menschen zusammen leben, sei dies
Wohnen im Alter oder auch in Kindertagesstätten, bestehen erhöhte Hygi­ene­a nforderungen.
In der Diakonie Bethanien verfügen wir
„nur“ über Haushaltwaschmaschinen
für kleine Chargen, beispielsweise für
Privatkleider der Diakonissen, Vorhänge oder Reinigungstücher. Man stelle
sich vor, welche Einrichtungen und
Räumlichkeiten wir haben müssten,
um beispielsweise die monatlich
anfallenden 2‘500 Berufskleider der
Pflege und Hotellerie zu waschen oder
die ebenso vielen Flachteile an Bettwäsche für unsere Bewohner.
Die Diakonie Bethanien hat die ganze
Wäscheversorgung ausgelagert.
Dreimal in der Woche fährt ein Lastwagen der Wäscherei Bardusch zu uns,
bringt saubere Wäsche und nimmt
gleichzeitig die von uns vorsortierte
Schmutzwäsche mit. Die hoch technisierte und automatisierte Grosswäscherei genügt den höchsten Hygieneansprüchen und den gesetzlichen
Normen. Sie kann uns jederzeit mit der
gewünschten Menge und Qualität an
Wäsche beliefern.
Damit die Wäscherei diese Qualität
garantieren kann, beschafft sie
Textilien, die ihren Waschprozessen
standhalten können. Wir wiederum
beziehen diese Wäschestücke aus der
Wäscherei in Form von Miete oder
Leasing. Für Individualität, beispielsweise in der Berufsbekleidung oder
der Bettwäsche, ist dennoch gesorgt:
Die Wäscherei beschafft das passende Sortiment gemeinsam mit uns als
Kunde und ergänzt oder ersetzt den
Bestand laufend nach Bedarf. Für uns
entfallen somit hohe Anschaffungskosten. Auch ein Sortimentswechsel ist
möglich, da bei uns keine Lagerbestände vorhanden sind, die amortisiert
werden müssen.
Unsere Aufgabe besteht demzufolge
vor allem in der Organisation der
Logistik: ermitteln des Wäschebedarfs,
verteilen der Sauberwäsche in die
Schränke beim Verbraucher und ein­sammeln der Schmutzwäsche oder
evaluieren eines neuen Sortimentes.
Barbara Domeisen, Leitung Hotellerie
Eine eingespielte Logistik: Anlieferung durch Bardusch; Übernahme durch Mitarbeiterinnen DkB; Lagerung der Sauberwäsche
Diakonie Bethanien | Unterwegs Nr. 3 | 2014 | 5
PALLIVITA BETHANIEN
Effiziente, aber immer menschliche Pflege
im Pallivita Bethanien
Einfühlungsvermögen – Zeit – Geduld,
wichtige Attribute in der Betreuung
Morgens kurz vor 7 Uhr: Der Tag beginnt
früh im Pallivita, der Palliativ-Abteilung
der Diakonie Bethanien. Alle Mitarbeitende des Frühdienstes versammeln sich für
den Nachtwachenrapport im Stationszimmer. In der Nacht ist Frau K. verstorben, Frau E. konnte mit der neu eingestellten Schmerztherapie die erste Nacht
seit langem wieder durchschlafen. So
rapportiert die Nachtwache, Patient für
Patient, die Geschehnisse der Nacht.
Nun startet das Frühdienst-Team: Es liest
sich in die Patientendokumentation ein,
kontrolliert und richtet die Medikamente
und verschafft sich den Überblick über
die bevorstehenden Aufgaben. Die Pflege
soll sinnvoll, menschlich und dennoch so
effizient wie möglich geplant werden:
Blutentnahmen, Infusionen, Schmerztherapien, Bluttransfusionen, aber auch
wohltuende basale Stimulationen,
Aromatherapien und Körperpflegen.
Zudem gilt es, den Tag mit der Arztvisite
und externen Diensten, wie z. Bsp.
Physiotherapie, zu koordinieren. Immer
steht im Zentrum der Patient, welcher in
diesem letzten Stadium des Lebens
meist auch viele Ruhepausen benötigt.
So braucht Herr F. heute sehr viel Zeit für
die Körperpflege, da er sich zwischendurch immer wieder kurz erholen muss.
Herr F. war früher Schreiner und ist vor 6
Monaten schwer erkrankt. Es ist ihm sehr
wichtig, seine Autonomie wahren zu
können. Dies braucht Einfühlungsvermögen, Zeit und Geduld. Gespräche mit
Patienten sind oft nicht genau planbar.
Dennoch sind sie etwas vom Wichtigsten
in der täglichen Arbeit mit unheilbar
kranken Menschen und deren Angehörigen. So wird die Pflege im Laufe des
Tages immer wieder neu angepasst und
evaluiert. Die 49-jährige Frau L. wird um
10 Uhr von der Ambulanz als Neueintritt
zu uns ins Haus gebracht. Ihr Zimmer
wurde von ihrer Bezugspflegenden
vorbereitet, die Willkommenskarte steht
auf dem Tisch bereit. Nachmittags findet
die Übergabe vom Früh- auf den Spätdienst statt. Es werden Veränderung
diskutiert und der Tag reflektiert. Die
sorgfältige Dokumentation der Dokumentenpflege im Computer und das Schreiben des Pflegeberichts erfordern ebenfalls viel Zeit. Trotz der vielschichtigen
Aufgaben der Pflegfachpersonen, FaGe’s
und Pflegehelfer kommt im Pallivita nur
sehr selten Krankenhaushektik auf, es
herrscht eine ruhige und warme Atmosphäre.
Nicole Giger, Pflegefachfrau HF,
Pallivita Bethanien
AGENDA
Samstag, 14. März
Mittwoch, 22. April
10–14 Uhr, Tag der offenen Tür in
14.30 Uhr, Infoveranstaltung zum
der KiTa Oerlikon
Thema «Mobilität im Alter», im Weyergut Bethanien, Wabern
Samstag, 11. April
10–14 Uhr, Tag der offenen Tür in
Samstag/Sonntag, 9./10. Mai
der KiTa Fluntern
Sa 14.00 Uhr, Generalversammlung,
mit nachfolgendem Abendessen
So Jahresfest aller Vereinsmitglieder
Weitere Veranstaltungen finden Sie auf: www.bethanien.ch
PERSONELLES
Zum Diplom Pflegefachfrau HF
der Diakonie Bethanien einsetzen
gratulieren wir Frau Najwan Seresr
kann. In den neuen Herausforderun-
Ojjo herzlich und freuen uns, dass
gen wünschen wir ihr Erfolg und
sie nun ihr erworbenes Wissen in
Freude!
IMPRESSUM
Herausgeber: Diakonie Bethanien, Restelbergstrasse 7, 8044 Zürich, Telefon 043 268 76 02, www.bethanien.ch
PC Diakonie Bethanien: 80-7110-8, erscheint 4-mal jährlich, Redaktion: Redaktionsteam Diakonie Bethanien
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