Anfrage der Fraktion BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN zum Klimaschutz

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Kreis Schleswig-Flensburg
Am Lollfuß 26, 24837 Schleswig
An den
Vorsitzenden des Regionalentwicklungsausschusses
Thomas Detlefsen
Schleistraße 1
24392 Boren
Kreistagsfraktion Schleswig-Flensburg
John Wilner-Höfer
Fraktionsvorsitzender
Christoph Jaenicke
Fraktionsgeschäftsführer
[email protected]
Schleswig, 6. Mai 2015
Anfrage der Fraktion BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN zum Klimaschutz im Kreis
Schleswig-Flensburg
Die Fraktion von BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN fordert die Verwaltung des Kreises
Schleswig-Flensburg nach §10 der Geschäftsordnung des Kreises Schleswig-Flensburg
dazu auf, darzulegen inwieweit
a) seine Gemeinden beim Klimaschutz durch den Kreis Schleswig-Flensburg
Unterstützung erfahren. Die Anfrage bezieht sich besonders auf die Gemeinden
außerhalb des ersten und zweiten Siedlungsrings der kreisfreien Stadt Flensburg,
also die Gemeinden, die sich nicht dem Klimaschutzkonzept der Region Flensburg
angeschlossen haben1,
b) der Kreis Schleswig-Flensburg eigene Anstrengungen zur Erstellung eines
integrierten Klimaschutzkonzeptes unternommen hat.
Folgende Fragen sollten Beantwortung finden:
1. Welche Hilfestellung bei der Erstellung von Klimaschutzkonzepten leistet der Kreis
Schleswig-Flensburg für die betrachteten Gemeinden?
2. Gibt es zu 1. ein mit den Gemeinden abgestimmtes methodisches Vorgehen?
Wenn ja, wie sieht dies aus.? Wenn nein, warum nicht?
3. Inwieweit nimmt der Kreis Einfluss auf die Sektoren private Haushalte,
Unternehmen, Verkehr, Landwirtschaft und Energieversorgung der betrachteten
Gemeinden?
4. Gibt es ein Klimaschutzkonzept für die Liegenschaften des Kreises SchleswigFlensburg? Wenn ja, welcher Methodik folgt das Klimaschutzkonzept (Zielsetzung,
Strategieentwicklung, Umsetzungsmaßnahmen, wirtschaftliche Betrachtung,
Monitoring usw.). Wenn nein, wie gedenkt der Kreis sein Engagement im
Klimaschutz zukünftig zu planen und umzusetzen und nach welchen Kriterien
erfolgt die Priorisierung von Einzelmaßnahmen?
1
Die Gemeinden Ausacker, Böxlund, Dollerup, Eggebek, Freienwill, Glücksburg, Großenwiehe, Großsolt, Grundhof,
Handewitt, Harrislee, Holt, Hörup, Hürup, Husby, Janneby, Jardelund, Jerrishoe, Jörl, Langballig, Langstedt, Lindewitt,
Maasbüll, Medelby, Meyn, Munkbrarup, Nordhackstedt, Oeversee, Osterby, Ringsberg, Schafflund, Sieverstedt,
Sollerup, Süderhackstedt, Tarp, Tastrup, Wanderup, Wees und Westerholz haben sich dem Klimaschutzkonzept der
Region Flensburg angeschlossen.
5. Welche Einzelmaßnahmen zum Klimaschutz plant der Kreis oder setzt sie gerade
um? Wie erfolgt dort das Monitoring und die Ergebnisveröffentlichung?
6. Welche Mittel stellt der Kreis für ein abgestimmtes Klimaschutzkonzept bereit?
7. Sowohl die Europa-Universität Flensburg als auch die Fachhochschule Flensburg
haben umfangreiche Kompetenzen im Bereich Regenerativer Energien und
Klimaschutz. Wie erfolgt die Zusammenarbeit des Kreises mit den Hochschulen
und welche Mittel werden dafür in welchem Rahmen bereitgestellt?
8. Was unternimmt der Kreis, um das Nutzerverhalten und das Bewusstsein seiner
Mitarbeiter im Sinne des Klimaschutzes zu ändern? Gibt es entsprechende
Angebote des Kreises, z.B. Ladesäulen für E-Autos, Fortbildung oder
Beratungsangebote.
Begründung:
Um die Treibhausgasemissionen bis 2050 um 80 – 95%, gegenüber 1990 zu verringern,
benötigt es ein stichhaltiges Konzept, was die nationalen Klimaschutzziele unterstreicht.
Dabei ist es durchaus üblich Maßnahmen für die nächsten zehn bis 15 Jahre festzulegen.
Nach einem Richtlinienpapier des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und
Reaktorsicherheit vom September 2014 haben Landkreise, wie der Kreis SchleswigFlensburg die zentrale Aufgabe der Kooperation zwischen den Gemeinden und Städten im
Kreisgebiet zu erfüllen, um u.a. für mehrere Gemeinden Dienstleistungen zentral
aufzubauen und zur Verfügung stellen zu können.
Dem Kreis Schleswig-Flensburg kommen so folgende spezielle Aufgaben zu, die in der
Konzeptentwicklung eines Klimaschutzprogramms berücksichtig werden sollten:
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Informationen und Motivation der Gemeinden, für den Klimaschutz aktiv zu werden
Als Early Adopter kann der Kreis die Rolle eines Schlüsselakteurs übernehmen und
Best Practice Beispiele liefern
Aufbau eines Netzwerks zwischen Klimaschutzakteuren der Gemeinde des Kreises
zum Thema Klimaschutz. Dadurch soll ein praxisbezogener Erfahrungsaustausch
im Kreis möglich gemacht werden
Insbesondere für kleine und ländliche Gemeinden können analog zu den
Angeboten in größeren Gemeinden wichtige Dienstleistungen entwickelt werden,
wie zum Beispiel: Aufbau eines gemeinsamen Energiemanagements über zentrale
Austausch- und Schulungsangebote für verschiedene Akteure bis hin zu
themenbezogenen Beratungsleistungen (z. B. Beschaffung, Erneuerbare Energien
etc.)
Für die Fraktion BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN
Arne Winkler