Ib. Olf. ~oA..:,- NO-6 Mutter und Sohn als Dealer-Duo Prozessauftakt gegen 70-Jährige und 43-Jährigen vor Landgericht - Anklage: Seniorin wollte Rente aufbessern Von Hendrik Steinlruhl Vor dem Landgericht hat am Mittvvoch der Prozess gegen ein ungevvöhnliches Osnabrücker Dealer-Duo begonnen: Laut Anklage sollen ein 43Jähriger und seine 70-jährige Mutter regelmäßig mit Kokain gehandelt haben. In mindestens einem der Fälle sind die beiden Angeklagten offenbar schuldig. "Beim letzten Mal sind sie mit den Drogen ervvischt OSNABROCK. vvorden, da liegt die Sache klar", sagte Joe TMrond, der Anvvalt des Sohnes, im Gespräch mit unserer Redaktion. Bei Prozessauftakt am Mittvvochnachmittag vvurde nur die Anklage verlesen. In der zvveiten Sitzung vverden sich beide Angeklagte dann laut Therond umfassend einlassen. Daran, dass sich die vveiteren vier angeklagten Fälle so zugetragen haben, wie es der Staatsanvvalt in der ersten Verhandlung vortrug, äußer- te der Verteidiger Zvveifel. gens fuhren Mutter und Sohn "Die Erkenntnisse beruhen mit dem Auto aus Osnabrück ausschließlich auf Telefon- nach Amsterdam, vvo sie von überwachungen." In einem einem kolumbianischen DeaFall hatte die Polizei zvvar am ler Kokain kauften. Danach Abend der mutmaßlichen fuhren die Angeklagten bis Schmuggeltour Kokain in der zum an der Nordseeküste lieWohnung des Angeklagten genden Eemshaven, vvo der entdeckt, allerdings nur eine Sohn auf die vermeintlich sehr geringe Menge. Gekauft kaum kontrollierte Fähre hatte das Duo aber nach Mei- nach Borkum stieg. Von der' nung der Staatsanvvaltschaft ostfriesischen Insel flog der jedes Mal ein knappes Kilo. 43-Jährige dann mit einem Der Ablauf der Straftaten "Inselhopper" genannten soll dabei jedes Mal im Prin- Kleinflugzeug nach Emden, zip gleich gevvesen sein: Mor- dort holte ihn seine Mutter --- dann wieder ab. Beim fünften Schmuggel dieser Art vvurde der Sohn in Emden und die Mutter in Bochum festgenommen. Laut Anklage sollen Mutter und Sohn das Kokain beschafft haben, um es in vveiterzuverDeutschland kaufen. Die Mutter, die von 900 Euro im Monat lebt, habe sich damit "ihre Rente aufbessern" vvollen. Der Sohn ist seit 2012 arbeitslos und bestreite sein Auskommen seit 2013 als Kokain-Händler. Ne- ben dem Kauf und der Einfuhr der Drogen ist der Sohn außerdem vvegen zvveimaliger Ausfuhr von Kokain angeklagt. Nach Darstellung der Staatsanvvaltschaft vvaren diese Ausfuhren eine Art Reklamation: Der 43-Jährige habe in Osnabrück festgestellt, dass die Drogen nicht dem versprochenen Reinheitsgrad entsprachen. Der Prozess wird am 27. April fortgesetzt, bislang sind acht vveitere Verhandlungstage angesetzt.
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