Westfalen-Blatt Nr. 112 LOKALSPORT Cv19 16. / 17. Mai 2015 Abschied mit Blumen für ein Trio FSV empfängt Meppen G ü t e r s l o h (cbr). Der 21. Spieltag in der 2. Bundesliga wird am Sonntag beim FSV Gütersloh mit Blumen in den Vereinsfarben Rot, Weiß, Grün eingeleitet. Vorm Anpfiff des letzten Heimspiels gegen den SV Meppen (14 Uhr) wird ein Trio verabschiedet. Am Boden: Unmittelbar nach dem Elfmeterschießen herrscht bei Spielern, Funktionären und Trainerteam des SC Verl blanker Frust. Präsident Raimund Bertels (Mitte) versucht aufzubauen. Trainer Andreas Golombek (2.v.r.) blickt zu Boden, während Torwarttrainer Milenko Gilic (links) und Patrick Plucinski (3.v.l.) den Jubel der Lotter verfolgen. Drama daheim Golombek-Elf verliert Pokalfinale im Elferschießen – In Aachen warten 12 000 Zuschauer Von Christian B r ö d e r und Wolfgang W o t k e (Fotos) Es heißt halt LOTTErie O kay, der Sechser im Lotto ist futsch... Der SC Verl hat sich nicht für den DFB-Pokal 2015/2016 und die 135 000 Euro Prämie qualifizieren können. Irgendwie war ja vorher klar, dass nur Lotte die Penalty-Nummer im Pokalfinale gewinnen kann. Bei dem Namen! Nicht umsonst heißt es: Elfmeterschießen ist »LOTTErie«. Reine Glückssache halt. Und Lotte hatte Glück. Dessen sollten sich die Verler ebenso bewusst sein wie der Tatsache, dass sie eine Top-Serie spielen, die allumfassend trösten darf. Mit dem aktuell sechsten Tabellenplatz ist das Team auf der Jagd nach der besten Vereinsplatzierung seit Einführung der Regionalliga West im Jahr 2008. Trainer Andreas Golombek und sein Team haben es geschafft, einzelnen Akteure sowie die Spielweise wieder weiterzuentwickeln. Davon zeugen Meisterschaftsspiele wie gegen Bochum und Kray (beide 5:0) oder Traditionsklubs wie Essen (1:0) und Oberhausen (3:0) ebenso wie die PokalÜberraschung gegen Arminia Bielefeld (2:1). Lange Zeit hat der kleine SCV auch die beste Abwehr der Liga gestellt. Für Euphorie rund um die Poststraße sorgt zudem das 1,7 Millionen-Stadionprojekt, das noch zum Sechser werden kann. Die Lotterie gegen Lotte ist zwar verloren. Pech! Aber in der Saison 2014/2015 hat der SC Verl an Renommee und Stärke dazugewonnen. Christian Bröder V e r l (WB). »Saubitter!« Ein Wort genügt Julian Schmidt am Himmelfahrtstag, um die Umstände des verlorenen Endspiels im Westfalenpokal auf den Punkt zu bringen. Für Fußball-Regionalligist SC Verl und seinen Kapitän ist der Traum vom Titel und Ticket für den DFB-Pokal 2015/2016 auf schmerzhafte Weise geplatzt. 3:4 (0:0/0:0) im Elfmeterschieße gegen die Sportfreunde Lotte, im eigenen Stadion. Anfang vom Ende: Der in der 119. Minute für das Elfmeterschießen eingewechselte Robert Mainka (links) setzt den zweiten Verler Versuch vom Punkt rechts über den Kasten von Benedikt Fernandez. Zwar gehört Lotte durch einen wechselte Robert Mainka setzt den verloren haben, dabei haben wir Dropkick von Jesse Weißenfels Ball über den rechten Winkel, richtig gut gespielt«, sagt Präsi(16.) die erste Chance, doch Simon danach patzt auch noch Großdent Raimund Bertels enttäuscht. Engelmann (19.) und Matthias eschallau: »Ich habe mich für eine Kein Titel, kein DFB-Pokal! »Dann Haeder (24.) haben Ecke entschieden, der müssen wir in Aachen gewinnen, danach Top-GelegenTorwart leider für diedenn unsere Ligaposition wollen Aus dem »Finale daheim« wird heiten. Die zweite selbe.« Zwar hält Sewir halten«, sagt Andreas GolomMehr das Drama daheim! Vor 1652 Hälfte bietet ein ähnlibastian Lange den bek. Beim Trip zum Tivoli, wo am Zuschauern an der Poststraße verches Bild: Zunächst Schuss von Alexander Sonntag (15 Uhr) beim Fantag passt die Elf von Andreas Golomrettet SCV-Torhüter www.westfalen-blatt.de Langlitz, doch um 12 000 Zuschauer erwartet werSebastian Lange mit 16.36 Uhr verwandelt den, fällt Mario Bertram aus, bek haarschaft den vierten Titelgewinn nach 1992, 1999 und 2007. der Fußspitze gegen Weißenfels Jesse Weißenfels den entscheidenJannik Schröder (Knöchelproble»Ich bin natürlich unheimlich ent(58.), ehe eine Freistoß von Verls den Schuss vom Punkt zum 4:3. me) ist fraglich. Robert Mainka täuscht, aber ich mache niemanFabian Großeschallau an die Latte Verl ist frustriert und Lotte lacht! wird wohl in seiner Funktion als dem einen Vorwurf. Ich glaube, kracht (68.)! Noch bitterer: Einen »Ich bin super-traurig, dass wir A-Jugend-Trainer in Verl bleiben. dass wir Werbung für den Fußball Kopfball von Marco Kaminski (74.) abgeliefert haben. Lotte wünsche kann Lottes Kevin Pires-Rodrigues ich ein gutes Los für den DFB-Po– für Schiedsrichter Altgeld schwer C Verl - SF Lotte 3:4 n.Elfmeters. (0:0/0:0) kal«, erklärt der 46-Jährige, desersichtlich – erst knapp hinter der sen Elf über weite Teile der Torlinie klären, es bleibt beim 0:0. – Pires-Rodriguez (19.), GranaSC Verl: Lange - Großeschallau, regulären Spielzeit dominiert. Weil Kaminski und Großeschallau bei einer Lotter Doppeltowski (59.), Hansmann (68.), GorSchmidt, Stöckner, Kaminski chance (80./81.) retten, schlüter (72.), Al Hazaimeh (76.). Mikic (119. Mainka), Schröder (56. Ecken: 8:6 (7:5/3:2). Bömer Schulte) - Al Ghaddioui, geht's in die Verlängerung. Zuschauer: 1652. Die Intensivität fordert Haeder, Engelmann - Rasp (67. Elfmeterschießen: 1:0 Hamadi Hecker). nun spürbar Tribut. Die Al Ghaddioui, 1:1 Kevin Pires-RodSF Lotte: Fernandez - Langlitz, Kräfte weichen den Krämpfen, Verl wirkt jeriueges, Robert Mainka drischt Nauber, Al Hazaimeh, Hansmann rechts über das Tor, 1:2 Gerrit Wendel, Gorschlüter, Pires-Rodridoch fitter. Hamadi Al Nauber, Fabian Großeschallaus gues - Granatowski (70. Cicek), Ghaddioui vergibt noch eine gute Chance (98.), geversucht's rechts, halbhoch – Rosinger (60. Koep), Weissenfels. Fernandez hält, SCV-Keeper SeSchiedsrichter: Thomas Altgeld genüber pariert Lange gebastian Lange pariert gegen Lang(Bochum), wurde vorm letzten gen Weißenfels (104.). Dann nimmt das Drama litz, 2:2 Matthias Haeder, 2:3 Jeron Einsatz mit Blumen verabschiedet. Al Hazaimeh, 3:3 Marco Kaminski, Gelb: Mikic (33.), Stöckner (54.), seinen Lauf: Der speziell 3:4 Jesse Weißenfels. Bömer-Schulte (76.), Haeder (86.) Der Schatten zeigt's: Kaminskis Kopfball, für das Elfmeterschießen von Engelmann beäugt, ist hinter der Linie. in der 119. Minute einge- FOTOS im Internet S Passabler Probelauf für Pokal 2016 SC Verl erweist sich als guter Gastgeber – Fernseh-Übertragung soll ausgeweitet werden Verl (cbr). Die Premiere ist geglückt – und sie könnte ausgeweitet werden: Erstmals hat der Westdeutsche Rundfunk (WDR) die Pokalendspiele der Verbände Westfalen (in Verl), Niederrhein (RW Essen - RW Oberhausen 6:5 n.E.) und Mittelrhein (Viktoria Köln - Bonn 4:1) in einer Livekonferenz im Fernsehen ausgestrahlt. »Das ist ein Probelauf für Nord- Empfänger der bunten Sträuße sind die Spielerinnen Nina Ehegötz (wechselt zum 1. FC Köln), Marie Berwinkel-Kottmann (plant einen USA-Aufenthalt) und Trainer Ralf Lietz, der mit einem lachenden und weinenden Auge dem Ende seiner Zeit beim FSV entgegenblickt. »Ich habe hier gute zwei Jahre gehabt und durfte eine überragende Mannschaft trainieren. Am 25. Mai ist Ende Gelände, da wird es durchaus etwas wehmütig«, erklärt der 48-Jährige. Bevor sein auf Tabellenplatz fünf stehendes Team (39 Punkte) am Pfingstmontag bei Union Berlin den letzten Auftritt hat, will es am Rangvierten Meppen (40) vorbeziehen und eine Revanche schaffen. Beim 0:3 im Hinspiel haben die Gütersloherinnen nämlich ihre fünfte Saisonpleite kassiert. Der hinter dem auf den möglichen Aufstieg verzichtenden 1. FC Lübars (45) positionierte Rangzweite Werder Bremen (43) könnte indes schon am Sonntag in die Bundesliga aufsteigen. Personell steht Lietz, der mit seinen Spielerinnen gemeinsam die Mannschaftsfahrt vom 29. bis 31. Mai nach Schloss Dankern absolviert, dasselbe Aufgebot zur Verfügung, dass in der vergangenen Woche 5:2 in Wolfsburg gewonnen hat. Dazu gehört auch Lena Lückel, die für ein weiteres Jahr in der Tönnies-Arena zugesagt hat. »Ich hoffe, am Sonntag können wir bei ihr Vollzug vermelden«, so FSV-Geschäftsführer Michael Horstkötter. rhein-Westfalen. Die Amateure sollen gepusht werden. Aus der Idee soll aber etwas Größeres entstehen«, verrät Carsten JakschNink (47), Verwaltungsdirektor des FLVW. So werde derzeit überlegt, bereits 2016 die Endspiele aller 21 bundesweiten Verbände an einem Tag in drei Konferenzschaltungen mit je sieben Partien live in der ARD auszustrahlen. Im Live drauf aus dem »Berlin Ostwestfalens«: Vom Pokalendspiel des FLVW in Verl berichtet Moderator Peter Großmann. Anschluss könne nach den Plänen gleich die DFB-Pokal-Auslosung folgen, so der frühere Verler Jaksch-Nink in seiner alten Heimat. Schon Mitte Mai ist eine Sitzung der Sportchefs aller Landesstudios zu dem Thema geplant. Die Live-Übertragung aus Verl klappt am Donnerstag reibungslos: Moderator Peter Großmann (52), der auf einen knappen Sieg Carsten Jaksch-Nink (links) und Hermann Korfmacher. für die Gastgeber tippt, findet trotz vieler Baustellen den Weg zum Stadion. Dort initiieren Aufnahmeleiter Jan Kordik (51) und sein Team mit knapp zwei Kilometer verlegtem Kabel, einem Kran für die Hintertor-Einstellungen und sechs Kameras Standards, die Spiele der 3. Liga entsprechen. Weil der SC Verl zudem in seiner Rolle als Gastgeber durchaus eine gute Figur abgibt, kann es es sein, dass er auch im kommenden Jahr den Zuschlag für das Pokal-Finale bekommt. »Das entscheidet letztlich der Verbands-Fußball-Ausschuss, aber die guten Erfahrungen fließen mit ein«, erklärt Jaksch-Nink. Auch FLVW-Präsident Hermann Korfmacher (70) aus Gütersloh findet, dass der SCV in zweierlei Hinsicht einen passablen Pokal-Probelauf abgeliefert hat: »Der Test ist gelungen. Das Fernsehen ist zufrieden, es hat eine große Zuschauerzahl gegeben. Wir denken, dass wir ein neues Kapitel aufgeschlagen haben.« Absolutes Raketenspiel Julian Schmidt Powerpartie Simon Engelmann Sebastian Lange Julian Stöckner Marco Kaminski Jannik Schröder Daniel Mikic Pflichtkick Fabian Großeschallau Matthias Haeder Manuel Rasp Hamadi Al Ghaddioui Gurkenspiel FSV-Trainer Ralf Lietz wird verabschiedet. Foto: Wolfgang Wotke »FCG-Filiale« mit Sorgen Clarholz trifft auf Herford Herzebrock-Clarholz (cbr). An das Hinspiel erinnern sich die Westfalenliga-Fußballer von Victoria Clarholz – doch genau das könnte am Sonntag (15 Uhr) ein Problem werden. Der SC Herford brennt nämlich darauf, die 2:4Scharte vom Oktober 2014, die Andreas Dreichel per Doppelschlag (80./85.) besiegelt hat, wieder wettzumachen. Das Rückspiel bei der kleinen Filiale des FC Gütersloh (beim SCH stehen mit Pascal Röber, Martin Fuhsy, Dennis Kroos und Stephan Eggert gleich vier ehemalige Heidewald-Kicker im Aufgebot) kann die Elf von Trainer Frank Scharpenberg relativ gelassen angehen. Sieben Punkte beträgt der Vorsprung auf die Abstiegszone nach dem 2:1 gegen Fichte Bielefeld. »Der Sieg war sehr erleichternd. Das merkt man jetzt an der Gesamtsituation«, erklärt TSVSprecher Marc Borgmann. Auch personell ist Enstpannung angesagt: Der zuletzt privat verhinderte Stefan Kretzschmer kehrt zurück. Gegner Herford hat derweil personelle Sorgen: Mit Samuel Gurke (Kreuzband-OP), Dennis Kroos und Joschka Matys (beide 5. Gelbe Karte) sowie Tim Vezzon (verletzt) fällt die halbe Defensivabteilung aus. SCH-Trainer Sascha Cosentino: »Ich habe schon eine Stellenausschreibung angefertig.«
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