- CIC Wildlife Deutsche Delegation

Lokales
Fünf heiße
Bands spielen
im „Rattenloch“
Musik Kirchenkreis begrüßt am 16. Mai unter anderem
Rock Freitag und Samstag
die Spirited Voices und das Geldsetzer-Ensemble
wird's laut in Herdorf
M Betzdorf. Am Samstag, 16. Mai,
um 19 Uhr lädt der Evangelische
Kirchenkreis Altenkirchen zu einem spannenden und packenden
„Crossing-over-Konzert“ in die
Betzdorfer Kreuzkirche ein – Klassik trifft hier Gospel.
Unter Leitung von Kreiskantor
Alexander Kuhlo musizieren Sänger aus dem Kirchenkreis zunächst zusammen mit Mitgliedern der evangelischen Kantorei
aus Gransee (Nachbarkirchenkreis Oberes Havelland) und der
Kantorei der Kirchengemeinde Altenkirchen die herrliche „Kleine
Orgelsolomesse“ in B-Dur von Joseph Haydn (1732-1809) aus dem
Jahr 1775. Das Sopransolo wird
Marit Kuhlo aus Schöneberg singen, und begleitet werden die Chöre vom renommierten GeldsetzerEnsemble aus Betzdorf (Einstudierung: Hellmuth Geldsetzer).
M Herdorf. Am Freitag, 15. Mai, erwartet Herdorf in der Musikkneipe
„Rattenloch“ ein musikalisches
Rock-Highlight: Dann ist hier die
Metalband Secret Rule aus Rom zu
Gast, die gerade auf Europatour ist.
Ihr im Februar erschienenes Album
„Transposed Emotions“ enthält
Elemente von Power Metal, Industrial und Pop. Ihre Tracks sind angereichert mit akustischen und
elektronischen Einlagen und eingängigen Melodien. Der Eintritt
kostet 8 Euro, Beginn ist um 22 Uhr.
Am Samstag, 16. Mai, ist dann im
„Rattenloch“ das „Mashpit-Fest“
mit vier Bands der härteren Gangart angesagt: Phobiatic (Technical
Deathmetal), Ares (Deathcore), Immortal Scorn (Deathmetal), Document 6 (Death/Grind). Das kleine
Festival beginnt um 20 Uhr, Einlass
ist um 19 Uhr. Der Eintritt kostet für
den ganzen Abend 6 Euro.
Dazu erklingt zur Einstimmung ein heiteres Orgelkonzert
von Johann Christian Bach, dem
sogenannten „Londoner BachSohn“. Den Solopart an der gerade restaurierten Betzdorfer Orgel übernimmt Kuhlos Kantorenkollege Martin Schubach aus
Gransee.
Nach der Haydn-Messe wartet
dann noch ein besonderer, dazukontrastierender musikalischer
Leckerbissen auf alle Zuhörer: Die
moderne „Gospel Mass“ des Amerikaners Robert Ray aus dem Jahr
1981, die vom Gospelchor Spirited Voices Niederdielfen mit Marc
Heilmann am Piano unter der musikalischen Leitung von Michael
Bertelmann zum Klingen gebracht wird. Der Eintritt ist frei;
nach dem Konzert wird um eine
Kollekte zur Deckung der Kosten
gebeten.
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Rolf D. Baldus aus Gebhardshain erhält den Literaturpreis des Internationalen Jagdrats (von rechts): CIC-Präsident
Bernard Lozé, Dr. Rolf D. Baldus und Dr. Wulf Gordian Hauser, der Vorsitzende des CIC-Preiskomitees.
Literaturpreis für Jagdbuch
aus Gebhardshain
Auszeichnung „Auf Safari“ von Rolf D. Baldus erhält Auszeichnung des
Internationalen Rats für die Erhaltung des Wildes und der Jagd
Von unserem Redakteur
Peter Seel
M Gebhardshain. Der Internationale Rat für die Erhaltung des Wildes
und der Jagd (CIC) hat bei der 62.
Generalversammlung in Bulgarien
Ende April seinen diesjährigen Literaturpreis an die zwei Herausgeber des 2014 im Kosmos-Verlag
erschienenen Buches „Auf Safari“
vergeben. Einer der beiden ist der
Gebhardshainer Afrikakenner und
langjährige Präsident der Kommission für Tropenwild beim CIC,
Rolf D. Baldus. In dem 350 Seiten
starken Band berichtet er mit dem
Journalisten Werner Schmitz über
– so der Untertitel – „Legendäre Afrikajäger von Alvensleben bis
Zwilling“. CIC-Präsident Bernard
Lozé bezeichnete „Auf Safari“ als
einen „Meilenstein der internationalen Jagdliteratur“ und lobte: „Ein
unterhaltsames und informatives
Buch, gründlich recherchiert und
daher nicht unkritisch.“
In dem Buch werden über 200
Afrikajäger aus Deutschland, Österreich und der Schweiz vorgestellt: Entdecker, Elfenbeinhändler,
Abenteurer, Wilderer, Missionare.
Außer den Herausgebern haben
zwölf Autoren des In- und Auslands daran mitgearbeitet. 150 historischen Fotos runden die Dokumentation ab. „Den Preis sehe ich
als Anerkennung für fünf Jahre Recherche und Arbeit an“, sagt Baldus der RZ, „der CIC ist ein internationaler Jagdverband, in 82 Ländern tätig, der älteste und sicher einer der angesehensten. Und eine
internationale Jury wählt alle drei
Jahre ein Jagd- oder Naturbuch für
diesen Literaturpreis aus. Die Vorschläge kommen aus der ganzen
Welt - natürlich habe ich mich da
gefreut, als ich von der Auszeichnung erfuhr.“ Dabei war es nicht
der erste Literaturpreis, den Baldus
einheimste: Bereits seine beiden
vorhergehenden Bücher „Auf den
Fährten der Big Five“ und „Wildes
Herz von Afrika“ waren in
Deutschland zum Jagdbuch des
Jahres gewählt worden: „Jetzt ein
internationaler Literaturpreis, das
ist das Sahnehäubchen.“
Vorgeschlagen hatte „Auf Safari“ die deutsche Delegation des
CIC. Es setzte sich gegen die Vorschläge aus anderen Länderdelegationen durch. Das werk stellt die
Haydn trifft Gospel:
Konzert in Kreuzkirche
Das ausgezeichnete Jagdbuch von
Rolf D. Baldus aus Gebhardshain.
Afrikajäger aus dem deutschsprachigen Bereich erstmals vollständig
vor, in chronologischer Reihenfolge. Es geht auch der Frage nach,
was Jäger und Abenteurer damals
antrieb, sich in oft lebensgefährliche Situationen zu begeben. Baldus weist darauf hin, dass es Jäger
waren, die die ersten Wildschutzgesetze schufen und die ersten Nationalparks gründeten. Auch er
setzt sich seit Jahren für einen
nachhaltigen Jagdtourismus in Afrika ein: „Wo nachhaltig gejagt
wird, wo das Geld der Trophäenjäger für den Naturschutz und die
Menschen vor Ort ausgegeben
wird, bleiben die Wildbestände er-
halten. Manche werden sogar neu
begründet. Wo nicht nachhaltig gejagt wird, verschwindet das Wild.
Das gleiche gilt für Länder, die die
Jagd verboten haben – so in Kenia,
wo seit 1978 drei Viertel des Wildes verschwunden ist, sogar in den
Nationalparks...“ Schutz und nachhaltige Nutzung der Wildtiere sind
für ihn als Praktiker zwei Seiten
derselben Medaille.
Pläne für ein neues Buch hat der
Gebhardshainer
Jagdfachmann
bislang nicht. „Natürlich habe ich
genug Material und Ideen“, sagt
er, „aber wenn man am Fließband
schreibt, leidet irgendwann die
Qualität. Außerdem habe ich nebenher viele Projekte, die mir wichtiger sind.“ Zum Beispiel sein
Kampf gegen die Wilderei in Afrika. „Das beschäftigt mich sehr. Die
Wilderei in Afrika ist dramatisch.
Zum ersten mal befürchte ich, dass
tatsächlich die Elefanten und Nashörner in weiten Teilen Afrikas völlig verschwinden könnten. Immerhin sind seit 2006 über 5000 Nashörner und weit über 100.000 Elefanten gewildert worden.“ Er engagiert sich seit 2014 gegen die
Wilderei, besonders im SelousWildreservat in Tansania, wo er
früher gearbeitet hat.
Z
Rolf D. Baldus und Werner
Schmitz (Herausgeber): „Auf
Safari. Legendäre Afrikajäger von
Alvensleben bis Zwilling“, KosmosVerlag, 358 Seiten, zahlreiche teils
historische Schwarz-Weiß-Fotos,
Preis: 34,99 Euro.
Rolf D. Baldus und der CIC - Engagement gegen die Wilderei
Dr. Rolf D. Baldus (66) gilt heute
aufgrund seiner Erfahrung und seiner vielen Publikationen weltweit
als Fachmann für Jagd und Naturschutz in Afrika. Jahrzehnte lang
war er für die deutsche und europäische Entwicklungspolitik sowie
für die Vereinten Nationen tätig.
Von 1987 bis 1993 und von 1998
bis 2005 arbeitete er im Wildtiermanagement in Tansania, meist im
Selous-Park. Als Regierungsberater
hat er dort auch am Jagdgesetz
mitgearbeitet und mitgeholfen, die
Naturparks nach unternehmerischen Grundsätzen zu organisieren.
Baldus engagiert sich gegen die
Wilderei in Afrika: 2005 gab es
über 70 000 Elefanten im Park,
heute sind es noch 13 000. Er hat
mit seinen früheren tansanischen
Kollegen 2014 ein Sofortprogramm
gestartet, das den 600 Wildhütern
ihre Arbeit erleichtert. Neuste
Zählungen haben ergeben, dass die
Elefantenbestände stabil sind,
wenn auch auf niedrigem Niveau.
Auch der CIC, 1928 gegründet, tritt
als politisch unabhängiges Organ
für den Erhalt der Wildtiere in aller
Welt und für eine nachhaltige Jagd
ein. Der CIC kommt jedes Jahr zu
einer Generalversammlung in einem
anderen Land zusammen, mit je
300 bis 500 Teilnehmern. 2016
wird es in Brüssel sein.
sel