DEUTSCHE LEBENSMITTEL-RUNDSCHAU 111. Jahrgang Mai 2015 Analytik » Forschung » Technik » Recht » Metabolomic Profiling LC-MS/MS-Multimethode zur Quantifizierung von Hydroxysterolen und Gallensäuren aus biologischen Matrizes (Werner et al.) » Sonderthema: Biochemische Methoden – GVO sicher und schnell detektieren Grundlagen zum Screening auf gentechnisch veränderte Pflanzen in Lebensund Futtermitteln (Waldherr/Dörries) » Nicht deklarierte Allergene ALTS/ALS veröffentlicht aktualisierte Beurteilungswerte (Verbeek) Antihaftbeschichtete Pfannen Emissionen flüchtiger organischer Verbindungen (Frank et al.) B. Behr’s Verlag GmbH & Co. KG, 22085 Hamburg ZKZ 9982, Entgelt bezahlt, PVSt, Deutsche Post L » Behr’s Verlag l Hamburg l ZKZ 9982 Der neue LMIV Kommentar mit Kommentar zu den Durchführungsverordnungen inklusive Ergänzungsband +++ Allergene +++ Nano +++ x-Höhe +++ Herkunft +++ Einfrierdatum +++ Fernabsatz +++ Big 7 +++ Autor: Prof. Dr. Moritz Hagenmeyer 2011 r e 1169/ U) Nr. er Verbrauch (E g n u d n Verord Information l end die r Lebensmitte ungen betreff rdn übe ngsvero hführu rc u D mit Der Autor ist Partner der Sozietät KROHN Rechtsanwälte, Hamburg, Lehrbeauftragter für Lebensmittelrecht, Fachanwalt für gewerblichen Rechtschutz, Mitglied im BLL-Rechtsausschuss und Germany Correspondent der EffL, auf Lebensmittel- und Wettbewerbsrecht spezialisiert, Autor zahlreicher Veröffentlichungen, referiert regelmäßig im In- und Ausland. age Hagenmeyer 2. Aufl Autor: M. Hagenmeyer 2. Auflage 2015, DIN A5, HC, ca. 534 Seiten, inklusive Ergänzungsband und Schuber (wird zeitnah nach Erlass der Durchführungsverordnung nachgeliefert) ISBN 978-3-95468-225-6 € 159,50 zzgl. MwSt. Prof. Dr. M. Hagenmeyer kommentiert darin praxisnah für Sie: • die seit dem 13. Dezember verbindlich geltende LMIV • die Durchführungsverordnung (EU) Nr. 828/2014 zur Kennzeichnung von Gluten • die Durchführungsverordnung (EU) Nr. 1337/2013 hinsichtlich der Angabe des Ursprungslandes bzw. Herkunftsortes von bestimmten Fleischarten • die nationale vorläufige LebensmittelinformationsErgänzungsverordnung (VorILMIEV) zur Kennzeichnung von Allergenen in loser Ware Der LMIV Kommentar zur Verordnung (EU) Nr. 1169/2011 betreffend die Information der Verbraucher über Lebensmittel erscheint in Kürze in einer überarbeiteten 2. Auflage. Von Seiten des Gesetzgebers stehen noch weitere Anpassungen der LMIV an das nationale Recht aus. Mit dem LMIV Kommentar sind Sie über die bereits geltenden Regelungen bestens informiert. Zeitnah nach Erlass der noch ausstehenden weiteren Durchführungsverordnung erhalten Sie von uns ohne weitere Kosten einen Ergänzungsband, mit einem brandaktuellen Kommentar von Prof. Dr. M. Hagenmeyer. So kommen Sie sicher durch das neue Lebensmittelkennzeichnungsrecht, denn nur wer das Recht kennt, kann sicher entscheiden und rechtskonform handeln. Reservieren Sie sich schon heute den neuen LMIV Kommentar inklusive Ergänzungsband für nur € 159,50 zzgl. MwSt. Unsere aktuellen Angebote bestellen Sie auch per: Telefon: Telefax: E-Mail: 040 - 227 008-0 040 - 220 10 91 [email protected] Internet: www.behrs.de B. Behr’s Verlag GmbH & Co. KG • Averhoffstraße 10 • D-22085 Hamburg Die angegebenen Preise gelten zum Zeitpunkt der Drucklegung. Aktuelle Preise entnehmen Sie bitte www.behrs.de » Akzente 193 Health Claims – alles geklärt? Mitnichten! Die Unzulänglichkeiten der Health- Allgemeine Bezeichnungen, die Claim-Verordnung 1924/2006 zeigen traditionell zur Angabe einer Eigen- sich gerade an scheinbar Unbedeu- schaft einer Kategorie von Lebens- tendem. mitteln verwendet werden, und auf Ausgehend davon, dass die Be- die Auswirkungen auf die menschli- griffsdefinition für „gesundheitsbe- che Gesundheit hindeuten könnten, zogene Angaben“ weder Angaben dürfen ohne Zulassungsverfahren dazu enthält, ob es sich um einen nach Art. 13 bis 18 verwendet wer- unmittelbaren oder mittelbaren Zu- den, wenn sie der EU-Kommission sammenhang handeln muss, noch zuvor angezeigt werden. Anträge zu dessen Intensität oder Dauer, für die Verwendung „allgemeiner versteht der Europäische Gerichts- Bezeichnungen“ i. S. d. Art. 1 Abs. 4 hof den Begriff „Zusammenhang“ sind entsprechend den (erst) im An- weit, obgleich angesichts des strik- hang der VO (EU) Nr. 907/2013 fest- ten Erlaubnisvorbehalts eine restrik- gelegten Regeln zu stellen und einzu- tive Auslegung verfassungsrechtlich reichen; dabei sind auch „einschlä- eher geboten wäre. Daraus schließt gige bibliographische oder auf an- der Bundesgerichtshof, dass eine derem Weg überprüfbare Nachweise gesundheitsbezogene Angabe auch vorzulegen, die belegen, dass die Ka- schon dann vorliegen könne, wenn tegorie von Lebensmitteln oder Ge- nach dem Verständnis des Durch- tränken mit der allgemeinen Bezeich- schnittsverbrauchers, das naturge- nung in dem (den) Mitgliedstaat(en) mäß auch durch Vorerwartungen bereits seit mindestens 20 Jah- und Kenntnisse geprägt wird, ein ren vor Inkrafttreten dieser Verord- Zusammenhang zwischen dem Be- nung auf dem Markt präsent ge- standteil eines Lebensmittels und wesen ist“. Erwägungsgrund 5 der dem Gesundheitszustand des Kon- VO 1924/2006 nennt als (schwerlich sumenten wie nachvollziehbare) Beispiele für solche, bei „Praebiotik“ (BGH ZR 178/12, von Abs. 3 erfassten gesundheitsbe- 26.2.2014), nicht jedoch bei „Kunst- zogenen claims „Digestif“ und „Hus- wörtern“ wie „Combiotik“ (OLG tenbonbons“. Unklar ist, was außer gänzlich ad absurdum geführt; in der Frankfurt LRE 66, 189 = WRP 2013, den in Erwägungsgrund 5 der VO ge- Working Group erklärte die Kommis- 1382). Als eher unspezifischer Health nannten Beispiele solche traditionelle sion auf Nachfrage, „that the dero- Claim bedürfte die Angabe „Prae- Angaben sein könnten; neben „Hus- gation would be valid only in Italy biotik“ hinsichtlich der Zulässigkeit tenbonbons“ fallen – da vergleich- and products with ‚probiotico’ on ihrer Verwendung eines beigefügten bare Tradition – auch Hals- und Ra- the label would not be permitted zugelassenen Health Claims (Art. 10 chenbonbons hierunter. in other MS” (Engl. Department of suggeriert wird, Prof. Dr. Alfred Hagen Meyer Herausgeber DLR meyer.rechtsanwälte Tja, und nun Italien mit „pro- Health, Bulletin Commission Work- In der „Commission Working biotico“, und dies entgegen kla- ing Group Meeting Health Claims, 31.3.2015). Abs. 3 VO 1924/2006). Group“ bzgl. Health Claims macht rer Vorgabe der EU-Kommission sich nun allerdings Italien (zur Über- (Guidance on the Implementation raschung aller anderen) dafür stark, of Regulation (EC) No 1924/2006 on just „probiotico” als eine nach Art. 1 nutrition and health claims made on (4) VO 1924/2006 privilegierte tradi- foods, in der dem Ständigen Aus- tionelle Angabe zu sehen. Diese Vor- schuss am 14.12.2007 vorgelegten gabe wird nun dem Dornröschen- Fassung). Dabei würde der die EU schlaf entrissen. tragende Gedanke des Binnenmarkts DLR | Mai 2015 « Alles geklärt? Mitnichten! Alfred Hagen Meyer Werbung für Lebensmittel Werben - aber richtig! Herausgeberin: S. Hartwig Autoren: G. Beutner/ S. Hartwig/ K. Matthes/ I. Memmler/ M. Weck 1. Auflage 2013, DIN A5, HC, 394 Seiten ISBN 978-3-89947-923-2 € 119,50 zzgl. MwSt. Aus dem Inhalt • Irreführungsverbote • Me-too-Produkte • Testergebnis-Werbung • Clean Labelling • Fruchtabbildungen • Herkunftshinweise • Social Sponsoring • Nachhaltigkeit • Ambush Marketing • vergleichende Werbung • „Black List“ des UWG • Naturwerbung • Frischewerbung Werbung verfolgt den Zweck, Aufmerksamkeit, Interesse und Bedürfnisse zu wecken sowie zum Kauf zu animieren. Typische Elemente der Werbung für Lebensmittel sind Fruchtabbildungen und nährwert- und gesundheitsbezogene Angaben. Weitere Auslobungen sind z. B. „frisch“, „das Beste“ oder „naturrein“. Aber auch Werbung mit bekannten Persönlichkeiten, Gewinnspielen und Prämiensystemen spielen eine große Rolle. Welche rechtlichen Vorschriften sind diesbezüglich auch bereits im Vorfeld bei der Produktentwicklung und bei Überlegungen zur Marktpositionierung zu beachten? Das Fachbuch „Werbung für Lebensmittel“ bietet einen umfassenden Überblick über die Aufmachung und Werbung für Lebensmittel und richtet sich damit gezielt an Marketingabteilungen. Durch zahlreiche Beispiele werden die rechtlichen Vorgaben praxisnah erläutert. Unsere aktuellen Angebote bestellen Sie auch per: Telefon: Telefax: E-Mail: 040 - 227 008-0 040 - 220 10 91 [email protected] Internet: www.behrs.de B. Behr’s Verlag GmbH & Co. KG • Averhoffstraße 10 • D-22085 Hamburg Die angegebenen Preise gelten zum Zeitpunkt der Drucklegung. Aktuelle Preise entnehmen Sie bitte www.behrs.de » Inhalt 195 DLR l Deutsche Lebensmittel-Rundschau DLR l Hef t 5 2 l M Feabruar i 2 0 1 52010 l 1 1 1l .106. Jah rJgaahnrgg al nI SgSlNI S0S0N1 20-0 0 1421-0 3 413 » » » » Akzente Health Claims – alles geklärt? Mitnichten! (Meyer) 193 Rempes News 196 Metabolomic Profiling LC-MS/MS-Multimethode zur Quantifizierung von Hydroxysterolen und Gallensäuren aus biologischen Matrizes (Werner et al.) 198 Sonderthema: Biochemische Methoden in der Lebensmittelchemie – GVO sicher und schnell detektieren Grundlagen zum Screening auf gentechnisch veränderte Pflanzen in Lebens- und Futtermitteln (Waldherr/Dörries) – Auf zu neuen Ufern PCR, ELISA und Co. (Häseler) 210 » Forschung aktuell – eine Übersicht Internationale Literatur (Großmann-Kühnau) 213 » Nicht deklarierte Allergene ALTS/ALS veröffentlicht aktualisierte Beurteilungswerte (Verbeek) 216 Kritzmöllers Warenwelt 219 204 » » » Analytik & Co. (Häseler) 222 Für Sie gelesen Allergenanalytik mit im Handel erhältlichen Testkits (Großmann-Kühnau) 224 » Global gesehen Food Safety Kongress 2015 (Häseler) 227 Veranstaltungskalender (Häseler) 228 Angewandte Wissenschaft – Emissionen flüchtiger organischer Verbindungen aus antihaftbeschichteten Pfannen (Frank et al.) 229 Marktplatz 239 Impressum 240 » » » » Beilagenhinweis Ihr Mai-Passwort für DLR-online (www.dlr-online.de): Sterole DLR | Mai 2015 « Dieser Ausgabe liegt eine Beilage der Biotecon Diagnostics GmbH bei. 196 Rempes News « Meldungen Irreführende Werbung für Mode aus Milch Deutsches Lebensmittelbuch: Evaluierungsergebnisse veröffentlicht Leberkäse, Zitronenlimonade, Kräu- dazu veranlasst, eine Evaluierung des tertee oder Mousse au Chocolat – so in § 16 Lebensmittel- und Futtermit- unterschiedlich diese Lebensmittel telgesetzbuch verankerten Gremi- ihrer Art nach sind, haben sie doch ums einschließlich seiner Arbeits- eine Gemeinsamkeit: Ihre verkehrs- weise und -ergebnisse in Auftrag zu üblichen Beschaffenheiten, bisweilen geben. Nach den Ergebnissen dieser einschließlich ihrer werblichen Auf- jüngst publizierten Studie hat sich machung, sind in Leitsätzen der Deut- die DLMBK grundsätzlich bewährt. schen Lebensmittelbuch-Kommission Gleichwohl stellen die Studienauto- (DLMBK) beschrieben. Mit dem Ziel ren fest, dass die Organisationsstruk- einer Konsensfindung setzen sich turen und Abläufe angepasst werden Vertreter der Überwachung, Wissen- sollten, damit die Leitsätze effektive- schaft, Wirtschaft und Verbraucher- ren Nutzen entfalten können. Emp- schaft seit nunmehr gut 50 Jahren an fohlen werden unter anderem eine einen Tisch und beraten und debat- Verstärkung der finanziellen und per- tieren darüber, wie sich die Verkehrs- sonellen Ressourcen des Sekretariats auffassung nicht legal definierter sowie eine zielgruppengerechtere Lebensmittel adäquat beschreiben Öffentlichkeitsarbeit. Erstellt wurde dargestellt – gerade nicht bei der lässt. Dass dabei nicht immer eitel die Studie von AFC Public Services, ei- Herstellung verwendet worden. Sonnenschein herrscht und teils un- nem auf die Lebensmittelkette spe- Die Wettbewerbszentrale bean- glücklich anmutende Kompromiss- zialisierten Beratungsunternehmen, standete die Werbung daher als lösungen getroffen werden, liegt unter Mitarbeit weiterer Fachexper- irreführend, woraufhin das ab- angesichts der verschiedenen Inte- ten. Das BMEL kündigte an, unter Ein- gemahnte Unternehmen eine ressenlagen der Kommissionsmitglie- beziehung der Stellungnahmen von strafbewehrte Unterlassungser- der auf der Hand. Anhaltende Diskus- Verbraucher- und Wirtschaftsverbän- klärung abgab. sionen über den Wert der Leitsätze den sowie Wissenschaft und Lebens- haben das zuständige Bundesminis- mittelüberwachung in den kommen- Pestizide: EFSA-Jahresbericht 2013 terium – namentlich mittlerweile den Monaten über die zukünftige primär zuständig für Ernährung und Struktur und die Abläufe der DLMBK Mehr als 97 Prozent der von der Landwirtschaft (BMEL) – daher 2011 entscheiden zu wollen. Passend zum Ende der Milchquote machen aus Milch gewonnene Textilien von sich reden. So bewarb auch ein Strickwarenverkäufer sein Online-Angebot mit dem Hinweis, die Waren seien zum Teil aus Milch hergestellt. Tatsächlich aber bestanden diese jeweils aus 50 Prozent Polylactid und 50 Prozent Baumwolle. Polylactide sind synthetische Polymere, die aus aneinander gebundenen Milchsäuremolekülen bestehen. Diese aber werden vorrangig unter Nutzung von Maisstärke gewonnen. Kasein war dagegen – anders als in der Werbung Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) 2013 bewerteten Lebensmittelproben enthalten Pestizidrückstands- Knapp 55 Prozent der Proben Zoonosen-Berichte offenbaren Mängel in der Geflügelfleischhygiene waren gänzlich frei von nach- Hygienerisiken und Geflügelfleisch Mal seit fünf Jahren stabilisiert hat weisbaren Rückständen. halten zusammen wie Pech und und Salmonellose-Fälle das achte Ein Wermutstropfen ist derweil: Schwefel. So ist Geflügelfleisch nach Jahr in Folge zurückgegangen sind, In 27,3 Prozent der Proben fan- dem jüngst veröffentlichten Zoo- lässt sich dabei allenfalls als Teiler- den sich Rückstände von mehr als nosen-Bericht der Europäischen Be- folg verbuchen. Denn die Ergebnisse einem Pestizid. hörde für Lebensmittelsicherheit des repräsentativen nationalen Zoo- Der EFSA-Bericht basiert auf (EFSA) für 2013 die Hauptquelle für nosen-Monitorings 2013, die das insgesamt rund 81 000 Proben Campylobacter- und Salmonellen- Bundesamt für Verbraucherschutz aus 27 EU-Mitgliedstaaten so- Infektionen. Dass sich die Zahl der und Lebensmittelsicherheit (BVL) wie Island und Norwegen. Campylobacter-Infektionen im Be- jetzt veröffentlicht hat, zeigen, dass richtszeitraum immerhin das erste bei der Verringerung von Campylo- mengen, die unterhalb der gesetzlichen Grenzwerte liegen. » Mai 2015 | DLR » bacter-Bakterien in Masthähnchen und frischem Hähnchenfleisch in den letzten fünf Jahren keine Fort- Rempes News 197 Meldung DGE: Evidenzbasierte Leitlinie zur Fettzufuhr aktualisiert schritte erzielt wurden. Auch anti- Adipositas, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Fettstoffwechselstörun- biotikaresistente Keime wie MRSA gen – die Genese dieser Erkrankungen ist nach Auswertung der aktuellen und ESBL-bildende Bakterien wur- Studienlage in hohem Maße von der Art und dem Umfang der verzehrten den häufig in der Hähnchenfleisch- Fette und Fettsäuren abhängig. Zusammengefasst sind diese sowie wei- kette nachgewiesen. Etwa 50 Prozent tere Ergebnisse in der aktualisierten Evidenzbasierten Leitlinie der Deut- der Schlachtkörper sind mit poten- schen Gesellschaft für Ernährung (DGE) für die Fettzufuhr. Ernährungsfach- ziell krankmachenden Keimen kon- kräfte, Verantwortliche in der Gesundheitspolitik und andere Interessierte taminiert. Das verdeutlicht laut BVL, finden in der Leitlinie zudem abgeleitete Empfehlungen für die Praxis so- dass die Geflügelschlachthygiene wie eine Gegenüberstellung der Evidenzen von 2006 und 2015. umfassend verbessert werden muss. Diese Erkenntnisse bieten angesichts der aktuellen Verhandlungen über ten Strategie zur Hygienesicherung. ten keinerlei Sicherheitsbedenken ein Transatlantisches Handels- und So setzen die Amerikaner seit jeher gegenüber dieser Verfahrensweise, Investitionsabkommen (TTIP) zwi- auf die Chlorbehandlung von Geflü- dennoch ist „das Chlorhühnchen“ zu schen den USA und der Europäischen gelfleisch, um eben besagten Kon- einem Paradebeispiel für die aus eu- Union vergleichsweise schwache Ar- taminationsrisiken effektiv zu be- ropäischer Sicht verqueren Verbrau- gumente hinsichtlich der aus EU- gegnen. Zwar äußert auch die EFSA cherschutzstandards der Amerikaner Sicht propagierten prozessorientier- nach einem 2005 verfassten Gutach- avanciert. Bevor Sie bei Kontaminantenanalytik Rot sehen. Spurenanalytik von Pestiziden, Mykotoxinen, Schwermetallen und anderer Kontaminanten ist bei pflanzlichen Produkten eine besondere Herausforderung. PhytoLab stellt sich dieser Herausforderung erfolgreich seit mehr als 15 Jahren. Mit unserer Erfahrung, modernsten Analysemethoden und durch vorausschauende Screenings geben wir Ihnen die Sicherheit, die Sie für Ihre Produkte benötigen. Vertrauen Sie bei der Analytik und Beurteilung von Rückständen in pflanzlichen Produkten auf Spezialisten. DLR | Mai 2015 « ® Tel.: +49 9163 88-216 [email protected] www.phytolab.de 198 Thema des Monats « Metabolomic Profiling LC-MS/MS-Multimethode zur Quantifizierung von Hydroxysterolen und Gallensäuren aus biologischen Matrizes Philipp Werner, Katrin Wegner, Clara John, Anna Worthmann, Ludger Scheja, Joerg Heeren, Sascha Rohn und Markus Fischer Erhöhte Blutcholesterolwerte können Indikator für einen gestörten Cholesterol-Metabolismus sein und zur Entstehung verschiedener Entzündungsprozesse beitragen. Hohe Blutcholesterolwerte entstehen unter anderem durch eine Ernährung, die reich an tierischem Fett ist. Cholesterol wird aber auch selbst vom Körper hergestellt. Dauerhaft erhöhte Blutcholesterolwerte sind mit chronischen Erkrankungen assoziiert, die u. a. zu kardiovaskulären Erkrankungen führen können [1–4]. Um den pathophysiologischen Zustand ei- für die Biosynthese von Steroidhormonen nes Individuums bezogen auf den Choles- und Gallensäuren dar. Auf Grund der Be- terolstoffwechsel richtig und umfassend teiligung dieser Stoffe an verschiedens- bewerten zu können, ist es von besonde- ten Stellen des Fettstoffwechsels können rem Interesse, möglichst viele stoffwech- die Veränderungen der qualitativen und selassoziierte Vertreter, insbesondere die quantitativen Zusammensetzung der Ste- Um- bzw. Cholesterolabbauprodukte wie roide in verschiedenen Organen des Kör- Hydroxysterolderivate und Gallensäuren, pers zur Beurteilung ernährungsphysio- kohärent in einer analytischen Methode logischer und pathologischer Zustände absolut quantitativ zu bestimmen [5,6]. herangezogen werden [7,8]. Sterole – wichtige Bestandteile von Zellmembranen Metabolitkonzentrationen in verschiedenen Körperflüssigkeiten oder Organen Dipl.-Lebensmittelchemi- Sterole gehören zur Gruppe tetracycli- (Plasma, Urin, Galle, Leber, Fäzes und Fett- ker, Doktorand (AK Prof. scher organischer Verbindungen, welche gewebe) können Veränderungen des Li- Dr. Markus Fischer); an Position 3 des Steran-Grundgerüstes pidstoffwechsels identifiziert und darauf Schwerpunkt: Entwick- über eine α-Hydroxylgruppe verfügen. Sie aufbauend neue Hypothesen und Diag- lung hochauflösender finden sich als Naturstoffe in nahezu allen nosen bezüglich der Entstehung von er- Metabolomics-Applika- lebenden Organismen unter anderem in nährungsassoziierten Krankheiten entwi- tionen u. a. für die Iden- Form von Gallensäuren, Steroidhormonen ckelt werden. tifizierung von Schüssel- und Calciferolen. Das am häufigsten vor- In der Vergangenheit wurden Gallen- metaboliten bei Diabetes kommende Sterol im tierischen Organis- säuren und Hydroxysterole analytisch Mellitus und zur Authen- mus ist das Cholesterol. Cholesterol ist ein meist getrennt voneinander bestimmt, tizitätsbestimmung von essentieller Bestandteil von Zellmembra- da sich ihre stoffklassenspezifischen Po- Lebensmitteln nen und stellt unter anderem die Vorstufe laritätseigenschaften unterscheiden und Philipp Werner » Zur Person « Ausgehend von einem Vergleich der » Mai 2015 | DLR » Thema des Monats eine gleichzeitige Chromatographie als 199 O schwierig angesehen wurde [9–13]. Innerhalb der genannten Stoffklassen unOH terscheiden sich viele relevante Analyten nur durch die Stellung einzelner polarer Seitengruppen im Sinne einer Stellungsisomerie (Abb. 1). Da die chromatographische Trennung dieser Stoffe auf herkömmlichen Phasen nicht gegeben ist und auf Grund HO OH H der identischen Massen so wie der hohen OH strukturellen Ähnlichkeit auch keine spezi- 3D,6E,7E-Trihydroxy-5E-cholansäure fischen Massenübergänge im Massenspektrometer erhalten werden können, wur- O den diese Stoffe in der Vergangenheit in Summe (Summenparameter) bestimmt [14]. Da diese Analyten allerdings inner- OH halb ihrer assoziierten Stoffwechselwege teilweise deutlich unterschiedliche Funktionen zeigen, ist dies nur als bedingt sinnvoll anzusehen [5,6]. Eine getrennte und selektive Bestimmung dieser Metabolite HO OH H mittels einer LC-MS/MS-Applikation kann OH allerdings nur unter chromatographischer 3D,6E,7E-Trihydroxy-7E-cholansäure Basislinientrennung der Zielanalyten realisiert werden [9]. Abb. 1 Strukturformeln von α-Muricholsäure (oben) und β-Murichol- Die Probenvorbereitung von Metho- säure (unten). Aufgrund der starken strukturellen Ähnlichkeit stellt den, welche entweder Hydroxysterole die chromatographische Trennung dieser Substanzen eine Herausfor- oder Gallensäuren bestimmen, basieren derung dar. überwiegend auf der Festphasenextraktion (solid phase extraction, SPE) [9,13]. Bei einer kohärenten Bestimmung bei- Bestimmung von Hydroxysterolen und der Stoffgruppen stellt sich diese Vorge- Gallensäuren entwickelt. Die Bildung von hensweise jedoch als schwierig heraus, da Summenparametern sollte dabei durch ein gemeinsames SPE-sample-cleanup auf chromatographische Basislinientrennung Grund der unterschiedlichen Stoffklassen- stellungsisomerer Verbindungen vermie- eigenschaften nur unter recht hohen Ana- den werden. Der üblichen Festphasenex- lytverlusten und somit schlechten Wieder- traktion als Probenvorbereitung wird eine findungsraten möglich ist. Zudem ist der schnelle und einfache Flüssig/Flüssig-Ex- manuelle Arbeitsaufwand bei SPE Anwen- traktion gegenübergestellt. dungen meist als recht hoch einzustufen. Eine einfachere und schnellere Probenvor- Probenaufarbeitung bereitung im Hinblick auf ein Screening- In der Literatur wird ausschließlich die Verfahren wäre daher wünschenswert. Festphasenextraktion (SPE) zur Isolierung LC-ESI-MS/MS-Me- von Sterolen für diverse biologische Matri- thode wurde im Hinblick auf die simultane Die vorliegende zes beschrieben [9,13]. Bereits publizierte DLR | Mai 2015 « » Die Methode ermöglicht die simultane Bestimmung von Gallensäuren und Hydroxysterolen. « 200 Thema des Monats » Eine einfache Flüssig-FlüssigExtraktion mit Methanol stellt eine effiziente Alternative zu konventionellen SPE-Applikationen dar. « « Bedingungen wurden getestet, verschie- Der unpolare Grundcharakter der Ste- denen Optimierungsschritten unterwor- role bei gleichzeitiger Divergenz bezüg- fen und die prozentuale Wiederfindungs- lich der Stellung funktioneller Gruppen, rate für ausgewählte Analyten bestimmt. vor allem solcher polaren Charakters, Die Ergebnisse zeigen dabei eindeutig, stellt im Hinblick auf die chromatographi- dass auf Grund der strukturellen Diversität sche Trennung eine besondere Herausfor- der verwendeten Analyten, keine ausrei- derung dar. chende Probenaufarbeitung mittels SPE Durch die Verwendung einer polar em- erreicht wird. Im Rahmen der Methoden- bedded Trennsäule (Thermo Scientific; entwicklung hat sich vielmehr eine einfa- Accucore® Polar Premium; 150 × 2,1 mm; che und effiziente Flüssig-Flüssig-Extrak- 2,6 µm) sollte eine hohe Retardation auf tion mit Methanol für die verwendeten Basis des partiell polaren Grundcharakters Matrizes als geeignet erwiesen. des Säulenmaterials erreicht werden. Unter polar embedded werden Säulenmate- Chromatographie rialien auf Kieselgelbasis verstanden, wel- Zur Erhöhung der Selektivität der Analy- che polare Gruppen (Amid-, Phenyl- oder ten nutzt die entwickelte Methode auf Ethergruppen) enthalten, die direkt mit Basis eines Triple-Quadrupol-Massenspek- einer Alkylkette chemisch verbunden sind trometers das Multiple Reaction Monito- und sich in unmittelbarer Nähe zur Kiesel- ring (MRM). Auf Grund der hohen struktu- geloberfläche befinden [15]. rellen Ähnlichkeit der zu untersuchenden Die Gestaltung eines Gradienten für Metabolite, im Besonderen bei Stellungs- eine Polar-Embedded-Chromatographie isomerie, können teilweise aber auch ist zu der einer normalen reversen Phase hier keine selektiven Massenübergänge weitestgehend analog. Als Eluenten wur- bestimmt werden, sodass in diesen Fäl- den in der vorliegenden Applikation Was- len die Retentionszeit als einziges Unter- ser und Methanol mit Zusätzen von Ammo- scheidungsmerkmal herangezogen wer- niumacetat und Ameisensäure verwendet. den muss. Eine getrennte Quantifizierung Der Gehalt an verwendeten Additiven dieser Analyten kann somit nur bei Basis- hatte, besonders im Hinblick auf isobare linientrennung erfolgen. Verbindungen, einen starken Einfluss auf die Trenneigenschaften der verwendeten 7 A [%] B [%] Flow [μL/min] 6 100 5 80 Flussrate [x 102μL/min] Anteile [%] stationären Phase. Der verwendete Gradi120 4 ent ist in Abbildung 2 schematisch dargestellt. Anzumerken ist, dass die Analysendauer vom Gehalt lipophiler Substanzen in der Probe abhängig ist, da der Elutionsschritt zwischen Minute 20 und 40 hauptsächlich der Entfernung von Triglyceriden und ähnlich apolaren Substanzen von der 60 3 stationären Phase dient. Dieser sehr lange Elutionszeitraum wurde besonders durch 40 2 20 1 die Analyse von Fettgewebeproben notwendig und kann bei anderen Matrizes wie beispielsweise Urin oder Galle stark 0 0 0 10 20 30 40 50 Zeit [min] verkürzt werden. Die Verwendung einer aktiven Säulenrückspülung mit einem unpolareren Eluenten wie beispielsweise Iso- Abb. 2 Schematische Darstellung des Gradienten der flüssigchromato- propanol könnte die Gesamtanalysedauer graphischen Trennung. Eluent A: Wasser (5mM Ammoniumacetat; zusätzlich deutlich verkürzen. Im Rahmen 0,1 % Ameisensäure). Eluent B: Methanol (5 mM Ammoniumacetat; einer Vollvalidierung gemäß der Leitsätze 0,1 % Ameisensäure). der Food and Drug Administration für bio- » Mai 2015 | DLR relative Intensität [%] » 100 3 Thema des Monats 201 4 (A) (B) 80 2 60 1 1, 2, 3 40 20 0 9 10 11 12 13 14 15 9 10 11 12 13 Rentionszeit [min] 14 15 Rentionszeit [min] Abb. 3 Vergleich einer polar embedded RP-C18-Phase (A) mit einer konventionellen RP-C18-Phase (B). Auch stellungsisomere Analyten können unter Verwendung einer polar embedded stationären Phase getrennt und selektiv quantifiziert werden: (1) ω-Muricholsäure; (2) α-Muricholsäure; (3) β-Muricholsäure; (4) Cholsäure analytische Methodenvalidierung zeigte einer polar embedded RP-C18-Phase für die Methode in Bezug auf die chromato- eine Vielzahl von Analyten eine Basislini- graphische Trennung auch im Langzeittest entrennung erreicht werden, was die se- hohe Reproduzierbarkeiten [16]. lektive Quantifizierung von früher häufig Schlussfolgerungen als Summenparameter bestimmten Analyten ermöglicht (Abb. 3). Mit der vorliegenden Methode ist es ge- Zudem resultierte die Verwendung lungen, 34 Metabolite aus den Stoffgrup- der teilpolaren stationären Phase in ei- pen der Gallensäuren und Hydroxysterole ner deutlich besseren Peakperformance. in einem analytischen Lauf zu bestim- Im Gegensatz zu bereits beschriebe- men. Nach unserem Kenntnisstand ist dies nen Aufarbeitungsverfahren mittels SPE die erste Methode, die eine simultane Be- wurde eine einfache Flüssig/Flüssig-Ex- stimmung dieser Stoffgruppen ermög- traktion mit Methanol als Extraktionsmit- licht. tel angewendet und auf ihre Leistungsfä- Deutliche Vorteile im Vergleich zu be- higkeit hin überprüft. Es zeigte sich, dass reits publizierten Methoden wurden da- im Gegensatz zu einem deutlich aufwän- bei durch die Verwendung einer polar em- digeren SPE-Verfahren ein Extraktions- bedded stationären Phase erreicht. Durch schritt sowohl für Gallensäuren als auch die hohe strukturelle Ähnlichkeit vieler für Hydroxysterole ausreicht und durch- Analyten, welche sich häufig nur durch weg gute Wiederfindungsraten erhalten die Stellung einzelner polarer Gruppen werden konnten. Aus der Literatur be- am Steran-Grundgerüst unterscheiden, kannte SPE-Konditionen wurden getes- wird eine Differenzierung bei der Detek- tet, wobei sich auf Grund der teilweise tion, selbst unter Verwendung des MRM- deutlich unterschiedlichen Polaritätsei- Modus, unmöglich. Hierbei kann lediglich genschaften keine Möglichkeiten zeigten, die Retentionszeit als einziges Unterschei- beide Analytgruppen in einem Schritt mit dungsmerkmal herangezogen werden, befriedigenden Wiederfindungsraten zu sodass eine absolute Quantifizierung nur erhalten. Im Gegensatz zu Analyseverfah- bei Basislinientrennung erfolgen kann. Im ren, welche eine gaschromatographische Vergleich zu häufig in der Gallensäure- Trennung der Analyten nutzen, wird kein und Hydroxysterol-Analytik eingesetzten zeitaufwendiger Derivatisierungsschritt RP-C18-Phasen kann durch Verwendung benötigt [5,6]. DLR | Mai 2015 « Katrin Wegner Dipl.-Lebensmittelchemikerin, Doktorandin (AK Prof. Dr. Sascha Rohn); Schwerpunkt: Analyse von Sterolund Gallensäureprofilen mithilfe LC-MSbasierter Metabolomics-Ansätze, u. a. zur Untersuchung des Einflusses verschiedener Ernährungssituationen auf die intestinale Mikrobiota und deren Interaktionen mit dem Wirt 202 Thema des Monats « sie einen großen Einfluss auf die Regula- Die vorgestellte Methode und die erhaltenen Ergebnisse finden Sie ausführlich beschrieben in der Veröffentlichung John C, Werner P, Worthmann A, Wegner K, Tödter K, Scheja L, Rohn S, Heeren J, Fischer M: A liquid chromatography-tandem masspectrometry-based method for the simultaneous determination of hydroxysterols and bile acids. J Chromatogr A 1371, 184–195 (2014). tion von Entzündungsprozessen und den Energiestoffwechsel haben [17,18]. Erwartet wird, dass sie zur Beurteilung des Lipidstoffwechsels und auch zur Diagnose von fehlregulierten und ernährungsassoziierten Stoffwechsellagen geeignet sind. Hierbei ist die Bestimmung der Verteilung in verschiedenen Körperflüssigkei- Die vorliegende Methode wurde für alle Analyten erfolgreich nach den Richtlinien der FDA für bioanalytische Methoden validiert [16]. Ausblick ten und Geweben von besonderem Interesse [17,19–21]. Zur Überprüfung der Anwendbarkeit der Methode wurde diese auf eine Fütterungsstudie mit Mäusen angewandt, wobei Blutplasma, Fäzes, Fett- und Le- Das Interesse an Gallensäuren und Hy- bergewebe untersucht wurde. Hierbei droxysterolen und deren Metabolismus konnten in allen Matrizes die erwarteten ist in den vergangenen Jahren stetig ge- Metabolite nachgewiesen und quantifi- stiegen, da gezeigt werden konnte, dass ziert werden. Zudem konnten signifikante Unterschiede auf Basis verschiedener Ernährungszustände (normale Diät versus cholesterol- und fettreiche Diät) erkannt Fragen & Antworten Die Europäische Union und das Lebensmittelrecht werden [18,21]. Ein interessantes Ergebnis ist hierbei, dass die in der pflanzenbasierten normal Diät enthaltenen Phytosterole nicht in Organen von Tieren gefunden werden konnten, die mit einer cholesterol- und fettreichen Diät gefüttert wur- d ion un che Un echt ropäis lr Die Eu bensmitte Le das ge 2. Aufla Dieser Ratgeber ist eine schnelle Einstiegshilfe, um das Zustandekommen europäischer und nationaler Bestimmungen wie auch die Eigenarten des Europäischen Unionsrechts besser nachvollziehen zu können. den. Die Erfahrungen aus dieser Studie haben gezeigt, dass die entwickelte Methode im klinischen Bereich als Instrument zum Screening und Patientenmonitoring im Zusammenhang mit ernährungsassozi- Praxisbeispiele aus Hygiene, Health-Claims und der LMIV veranschaulichen das Zusammenspiel von europäischem und nationalem Lebensmittelrecht. ierten Stoffwechselkrankheiten angewendet werden kann. Fazit Die entwickelte Methode ist dazu ge- Aus dem Inhalt: Autor: S. Görgen € !!"#$ • Institutionen der Europäischen Union • Rechtssetzungsverfahren der EG • Das Europäische Unionsrecht – Rechtsmaterien und Rechtsetzungsprozess • Umsetzung und Vollzug des Unionsrechts in Deutschland • Gerichtlicher Rechtsschutz – Wichtige Verfahren vor dem Europäischen Gerichtshof • Freier Warenverkehr eignet 34 für den Lipidstoffwechsel relevante Gallensäuren und Hydroxysterole in Plasma, Urin, Galle, Leber, Fäzes und Fettgewebe in einem Zeitraum von 35 Minuten selektiv und quantitativ zu bestimmen. Die vorliegende, vollständig validierte Methode kann künftig zum klinischen Screening und Patientenmonitoring eingesetzt werden und wird es in Zukunft ermöglichen, ernährungsassoziierte Fehlregulationen des Fett- bzw. Cholesterol- B. Behr’s Verlag GmbH & Co. KG • Averhoffstraße 10 • D-22085 Hamburg Die angegebenen Preise gelten zum Zeitpunkt der Drucklegung. Aktuelle Preise entnehmen Sie bitte www.behrs.de stoffwechsels zu erforschen und rechtzeitig zu erkennen. » Mai 2015 | DLR » 203 total ion chromatograms and extrac- Literatur [1] Maxfield FR, Tabas I: Role of cholesterol and lipid organization in disease. Nature 438, 612–621 (2005). [2] Umetani M et al.: The cholesterol metabolite 27-hydroxycholesterol promotes atherosclerosis via proinflammatory processes mediated by estrogen receptor alpha. Cell Metab 20, 172–182 (2014). [3] Reboldi A et al.: 25-Hydroxycholesterol suppresses interleukin-1-driven inflammation downstream of type I interferon. Science 345, 679–684 (2014). [4] Nelson ER et al.: 27-Hydroxycholesterol links hypercholesterolemia and breast cancer pathophysiology. Science 342, 1094–1098 (2013). [5] Wang DQ et al.: Feeding natural hydrophilic bile acids inhibits intestinal cholesterol absorption: studies in the gallstone-susceptible mouse. Am J Physiol Gastrointest Liver Physiol 285, G494–502, (2003). [6] Hu X et al.: Muricholic bile acids are potent regulators of bile acid synthesis via a positive feedback mechanism. J Internal Med 275, 27–38 (2014). [7] Bloch K: The biological synthesis of cholesterol. Science 150, 19–28 (1965). [8] Kandutsch AA, Russell AE: Preputial gland tumor sterols. 3. A metabolic pathway from lanosterol to cholesterol. J Biol Chem 235, 2256–2261 (1960). [9] McDonald JG et al.: Extraction and analysis of sterols in biological matrices by high performance liquid chromatography electrospray ionization mass spectrometry. Meth Enzymol 432, 145–170 (2007). [10] Acimovic J et al.: Combined gas chromatographic/mass spectrometric analysis of cholesterol precursors and plant sterols in cultured cells. J Chromatogr B: Anal Technol Biomed Life Sci 877, 2081–2086 (2009). [11] Garcia-Canaveras JC et al.: Targted profiling of circulating and hepatic bile acids in human, mouse, and rat using a UPLC-MRM-MS-validated method. J Lipid Res 53, 2231–2241 (2012). [12] Tsai SJ et al.: Determination of bile acids in pig liver, pig kidney and bovine liver by gas chromatography-chemical ionization tandem mass spectrometry with DLR | Mai 2015 Thema des Monats « tion ion chromatograms. J Chromatogr A 1218, 524–533 (2011). [13] Kakiyama G et.: A simple and accurate HPLC method for fecal bile acid profile in healthy and cirrhotic subjects: validation Die DLR können Sie online lesen unter www.dlr-online.de → Archiv Passwort: Sterole by GC-MS and LC-MS. J Lipid Res 55, 978–990 (2014). [14] Li-Hawkins J et al.: Cholic acid mediates negative feedback regulation of bile acid synthesis in mice. J Clin Invest 110, 1191–1200 (2002). [15] Coym JW: Comparison of retention on traditional alkyl, polar endcapped, and polar embedded group stationary phases. J Sep Sci 31, 1712–1718 (2008). [16] FDA: Guidance for Industry – Bioanalytical Method Validation. U.S. Departement of Health and Human Services, Center for Drug Evaluation and Research, Center for Veterinary medicine (2001). [17] Watanabe M et al.: Bile acids induce energy expenditure by promoting intracel- » Die vorgestellte Methode kann zukünftig im klinischen Bereich zur Erkennung und Erforschung ernährungsassoziierter Stoffwechsellagen eingesetzt werden. « lular thyroid hormone activation. Nature 439, 484–489 (2006). [18] Cyster JG et al.: 25-Hydroxycholesterols in innate and adaptive immunity. Nat Rev Immunol 14, 731–743 (2014). [19] Kuipers F, Blok VW, Groen AK: Beyond intestinal soap-bile acids in metabolic control. Nat Rev Endocrinol 10, 488–498 (2014). [20] Ryan K et al.: FXR is a molecular target for the effects of vertical sleeve gastrectomy. Nature 509, 183–188 (2014). [21] Qi Y et al.: Bile acid signaling in lipid metabolism: Metabolomic and lipidomic analysis of lipid and bile acid markers linked to anti-obesity and anti-diabetes in mice. Biochim Biophys Acta 1851, 19–29 (2015). Anschriften der Autoren Philipp Werner Katrin Wegner Prof. Dr. Sascha Rohn Prof. Dr. Markus Fischer Universität Hamburg Hamburg School of Food Science Institut für Lebensmittelchemie Grindelallee 117 20146 Hamburg [email protected] www.hsfs.org Clara John Anna Worthmann Ludger Scheja Joerg Heeren Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf Institut für Biochemie und Molekulare Zellbiologie Martinistr. 52 20246 Hamburg 204 Sonderthema: Biochemische Methoden in der Lebensmittelanalytik « GVO schnell und sicher detektieren Grundlagen zum Screening auf gentechnisch veränderte Pflanzen in Lebens- und Futtermitteln Florian Waldherr und Hans-Henno Dörries Gentechnisch veränderte Organismen (GVO) können in der Lebensmittelkette in verschiedenen Formen eine Rolle spielen. Im Folgenden bezieht sich der Begriff GVO allerdings ausschließlich auf gentechnisch veränderte (GV) Pflanzen, deren Einsatz bei der Erzeugung von Lebens- und Futtermitteln seit Beginn des kommerziellen Anbaus 1996 kritisch diskutiert wird. Dr. Florian Waldherr » Trotzdem wächst die globale Anbaufläche ben fast ausschließlich als GVO zum Ein- für GVO stetig. Basierend auf den Daten satz. Insgesamt gibt es eine Vielfalt wei- des ISAAA-Reports 2014 werden weltweit terer GV-Sorten bei verschiedenen Arten auf 181 Millionen Hektar in 28 Ländern (z. B. Reis, Kartoffel, Papaya, Alfalfa, etc.), GVO angebaut. Spitzenreiter sind die die teilweise regionale Bedeutung haben, USA, Brasilien und Argentinien, auf die teilweise aber auch nur experimentell kul- in Summe mehr als 75 % der Flächen ent- tiviert oder nicht weiter verwendet wer- fallen. Die Tendenz ist generell steigend. den. In Europa spielt der Anbau von GVO kaum Obwohl sich der Anbau von GVO der- eine Rolle. Nur Spanien setzt bedingt auf zeit auf bestimmte Regionen konzen- GV-Mais (ca. 30 % der Maisanbaufläche). triert, bedingen der weltweite Handel GVO – Die aktuelle Situation und Transport von entsprechenden Rohstoffen und Produkten eine globale Ver- Zur Person Die genaue Anzahl an existierenden GVO- breitung. Diese erfolgt entweder als ent- Biotechnologe mit Arten ist schwer zu beziffern, da es global sprechende Ware oder durch Vermischung Schwerpunkt molekular- keine zentrale Erfassung und Kontrolle über Geräte, Lager- und Transporteinrich- biologische Lebensmittel- diesbezüglich gibt. Datenbanken listen bis tungen, Produktionsstätten etc. auch un- analytik, Key-Account- zu über 370 Sorten auf. Insbesondere Soja, gewollt als Kontamination in gentechnik- Manager und Produkt- Mais, Baumwolle, Raps und in geringerem freien Gütern (Abb. 1). manager für die Maße Zuckerrüben werden als gentech- BIOTECON Diagnostics nisch veränderte Sorten angebaut. Über Gesetzliche Regulierungen GmbH, Potsdam 80 % des weltweit kultivierten Soja sind Der Umgang mit GVO ist in den meisten GVO, der Anteil bei der Baumwolle be- Ländern der Welt gesetzlich geregelt, trägt fast 70 %, bei Mais und Raps sind es wenn auch global keinesfalls einheitlich. ca. 25 %. Regional können die Anteile we- In der Regel gibt es Zulassungsverfahren sentlich höher sein – in den USA kommen für Anbau und Verwendung von GV-Nutz- z. B. Soja, Mais, Baumwolle und Zuckerrü- pflanzen und häufig auch eine Kennzeich- « » Mai 2015 | DLR » Sonderthema: Biochemische Methoden in der Lebensmittelanalytik 205 nung von Produkten, die GVO enthalten (in den USA z. B. ist diese aber freiwillig). Art und Umfang der Zulassungsverfahren sind sehr unterschiedlich, was global zu einer mangelnden Transparenz und Verfügbarkeit von Informationen führt, die im Widerspruch zu der teilweise unkontrollierten Verbreitung von GVO-Rohstoffen und -Produkten steht. In der EU regeln die Verordnung (EG) 1829/2003, die Verordnung (EG) 1830/2003 und darauf aufbauende Regulierungen die Zulassung und Verwendung von GVO. Grundsätzlich gilt, dass nur zu- Abb. 1 gelassene GVO verwendet werden dür- Keine Überraschungen: fen und die Produkte daraus gekennzeich- Ein geeignetes Screening net sein müssen. Ausnahmen gibt es für auch konkrete Hinweise auf die Identität ermöglicht es, in Roh- unvermeidbare Kontaminationen < 0,9 % detektierter Events. Dem Screening liegt stoffen und Produkten und für Produkte, die mit Hilfe von GVO das zugrunde, was ein GVO gegenüber GVO effektiv aufzu- hergestellt wurden (z. B. Milch von Tieren, den durch Evolution oder Züchtung ent- spüren. die mit GVO gefüttert werden). National standenen Artverwandten auszeichnet. (z. B. in Deutschland) gibt es daher optiodukten, die entlang der gesamten Her- Was ist ein GVO und wie entsteht er? stellungskette (inkl. Futtermittel) ohne Bei den am Markt derzeit vorkommen- Gentechnik produziert werden. Nicht zu- den GV-Pflanzen handelt es sich in der gelassene GVO werden auch in Spuren Regel um transgene Organismen: In das nicht toleriert. Genom der Ausganspflanze wurde zusätz- nale „Positiv-Kennzeichnungen“ von Pro- Die geltenden Regeln bedingen eine liches genetisches Material eingebaut, das entsprechende Analytik: Zum einen für im natürlichen Genpool der Art nicht vor- Hersteller und Handel, um Gewissheit kommt. über Rohstoffe, Zutaten und Produkte Um ein entsprechendes Fremdgen, z. B. und deren korrekte Kennzeichnung zu er- für eine Herbizidresistenz, in einer Pflanze langen, zum anderen für die zuständigen zu exprimieren, wird ein Konstrukt aus Behörden, um die Einhaltung der Regulie- dem Gen selbst und regulierenden Promo- rungen überwachen und durchsetzen zu tor- und Terminatorsequenzen (z. B. aus können. Dabei stellt sich in den meisten Pflanzenviren (CaMV, FMV)) und optional Fällen die Frage, ob eine Probe überhaupt weiteren Markern erstellt, das vermehrt GVO enthält. Bei positiven Proben inte- und in die Zielzelle eingebracht wird. Dort ressiert dann ggf. eine genaue Identifi- wird das Konstrukt relativ ungerichtet ins zierung zur Prüfung des Zulassungsstatus Pflanzgengenom (Transformation) inte- oder darauf folgend eine Quantifizierung. griert. Funktionale Klone (Event) werden Das GVO-Screening Es erfordert einen geeigneten Screening- selektiert und schließlich der optimale Klon als Produkt auf den Markt gebracht. allgemeinen Präsenz von GVO zu beant- Die ideale Detektionsmethode: Real-Time-PCR worten, ohne jedes einzelne „Event“ (eine Der Unterschied zwischen einer durch einzelne GVO-Art, resultierend aus einer Kreuzung „natürlich“ erzeugten Sorte erfolgreichen Transformation) separat tes- und einer GV-Pflanze liegt also direkt im ten zu müssen. Dieser liefert idealerweise Erbgut begründet. Darum sind DNA-ba- Ansatz, um die generelle Frage nach der DLR | Mai 2015 « » Ein gutes Screening muss möglichst viele GVO erfassen! « 206 Sonderthema: Biochemische Methoden in der Lebensmittelanalytik sierte Nachweise die direkteste Möglich- nen in verschiedenen Konstrukten und keit der Analyse. Events vorkommen und werden auch Die Real-Time-PCR hat sich hierfür durch hohe Spezifität und Sensitivität als » Die Real-TimePCR ist die ideale Technologie für das GVO-Screening. « « in ihren natürlichen Quellen wie z. B. entsprechenden Viren detektiert. hervorragend geeignet erwiesen. Die Kos- • Konstruktspezifische Sequenzen be- ten für die Analytik sind moderat, die Un- finden sich am Übergang von gekop- tersuchungen leicht durchzuführen, die pelten Elementen, z. B. von einem Pro- Ergebnisse gut zu interpretieren und die motor in ein Gen für Herbizidresistenz. Ausrüstung ist auch für viele andere Un- Die Spezifität ist höher als bei element- tersuchungen im Bereich Lebens- und spezifischen Sequenzen, dennoch kön- Futtermittelanalytik nutzbar (Allergen- nen identische Konstrukte in verschie- nachweise, Tierartenbestimmungen, Mi- denen Events vorkommen. krobiologie). Darüber hinaus bietet die • Eventspezifische Sequenzen befinden Real-Time-PCR auch noch die Möglichkeit sich an den Übergängen zwischen dem der Quantifizierung, was z. B. für die Kon- Pflanzengenom und dem integrierten trolle der Schwellenwerte zur Kennzeich- Konstrukt. Da die Integrationsstelle nung notwendig ist. einzigartig ist, ist an dieser Stelle gezielt ein bestimmtes Event nachzuwei- Wie detektiert man GVO? sen. Die DNA-Sequenz des Konstrukts einschließlich seiner Übergangsbereiche ins Für ein Screening bieten sich vor allem Pflanzengenom an den Integrationsstel- die elementspezifischen Marker-Sequen- len bietet bezogen auf die Spezifität un- zen an, da diese in vielen GVO weit ver- terschiedliche Ebenen des Nachweises breitet sind. Die Ergänzung des Screenings (Abb. 2): durch konstruktspezifische Marker ver- • Elementspezifisch können einzelne bessert die Erfassung (mehr Events wer- Bestandteile des Konstrukts, wie z. B. den detektiert) und vereinfacht die Iden- Promotor- oder Terminator-Sequen- tifizierung. Entsprechende PCR-Systeme zen nachgewiesen werden. Diese kön- für qualitative und quantitative Nach- Promotor Gen für neue Eigenschaften + Terminator Empfängergenom = Transformation: Einbau eines genetischen Konstruktes in das Empfängergenom der Pflanze Konstrukt im Empfängergenom elementspezifisch konstruktspezifisch eventspezifisch Abb. 2 Genetischer Aufbau eines GVO. Die zusätzliche genetische Information wird als Konstrukt aus regulatorischen Elementen und der aktiven Gensequenz ins Pflanzengenom eingebracht. Dort integriert bieten sich Sequenzabschnitte mit unterschiedlichen Spezifitätsebenen für den Nachweis an. » Mai 2015 | DLR » 207 Sonderthema: Biochemische Methoden in der Lebensmittelanalytik Tab. 1 Ausschnitt aus Screening-Matrix. Hier werden speziell Rapsarten betrachtet. Im beschriebenen Beispiel wird ein Basisscreening auf P-35S, T-NOS und FMV-34S durchgeführt, das nur für P-35S ein positives Resultat liefert. Damit kommen (nach Ausschluss des natürlich vorkommenden CaMV-Virus) noch 5 verschiedene Events in Frage (schwarz umrandet). Das erweiterte Screening im 2. Anlauf engt die Möglichkeiten auf Topas19/2 ein (rot umrandet). Event GVO-Screening 1 GVO-Screening 2 Plant P-35S T-NOS FMV-34S bar 35S-pat Canola + – – – – CTP2- P-NOS-nptII P-35S-nptII – + CP4-EPSPS Laurical 23-198 (Event 23) – Falcon GS40/90 Canola + – – – + – – – Liberator L62 (pHoe6/AC) Canola + – – – + – – – T45, HCN 28 Canola + – – – + – – – Topas19/2 Canola + – – – + – + – MS1, RF1, RF2; MS1xRF1 Canola – + – + – – + – MS8, RF3, MS8xRF3 Canola – + – + – – – – GT73 Canola – – + – – + – – MON 88302 Canola – – + – – + – – OXY 235 Canola + + – – – – – – PHY14, PHY23, PHY35 Canola – – – + – – – – GT200 Canola – – – – – + – – weise für solche Screening-Marker fin- torisierter GVO zu Nutze macht: Darge- den sich z. B. in den Normen ISO 21569 stellt wird das Screening auf Basis einer und ISO 21570. „Matrix“. Die Matrix ist in diesem Zu- Der Matrix-basierte ScreeningAnsatz Die technische Regel DIN CEN/TS 16707:2014-12 beschreibt, wie man sich sammenhang eine tabellarische Darstellung von GVO-Events in Beziehung zur Präsenz verschiedener event- und konstruktspezifischer Elemente in den Events (Tab. 1). die vorhandenen Sequenzinformationen Nach Extraktion der (Pflanzen-)DNA für ein effektives Screening auf das Vor- (und ggf. Prüfung von Menge und Quali- handensein autorisierter und nicht-au- tät) wird eine selektierte, geeignete Reihe Der Autor dieses kompakten Fachbuchs schildert Bedeutung, Vorkommen und Klinik der häufigsten Nahrungsmittelunverträglichkeiten sowie deren Diagnostik und Therapie. Praxistipps, Fallbeispiele, Differenzialdiagnosen und weitere Zusatzinformationen liefern dem Leser das Rüstzeug für die kompetente Beratung seiner Patienten. Gratis-Download des Anamnesefragebogens für alle Interessierten unter: www.Online-PlusBase.de Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart Birkenwaldstraße 44 | 70191 Stuttgart Telefon 0711 2582 -341 | Telefax 0711 2582 -390 www.wissenschaftliche-verlagsgesellschaft.de Von Axel Vogelreuter. 2012. XII, 230 Seiten. 41 farbige Abbildungen. 34 farbige Tabellen. Mit Anamnesefragebogen. Gebunden. € 42,- [D]. ISBN 978-3-8047-2938-4 E-Book PDF. € 42,- [D]. ISBN 978-3-8047-3102-8 E-Book E-PUB. € 42,- [D]. ISBN 978-3-8047-3116-5 (E-Books sind online zum Download erhältlich unter www.buchoffizin.de) Alle Preise inklusive MwSt. (D), sofern nicht anders angegeben. Lieferung erfolgt versandkostenfrei innerhalb Deutschlands. Lieferung ins Ausland zuzüglich Versandkostenpauschale von € 8,90 pro Versandstück. DLR | Mai 2015 « 208 Sonderthema: Biochemische Methoden in der Lebensmittelanalytik Probenvorbereitung DNA-Extraktion PCR-Setup PCR-Screening 1 « Matrix-Aufarbeitung PCR-Screening 2 Abb. 3 Ablauf eines GVO-Screenings mit validierten Kitsystemen: Nach Abwiegen und Homogenisieren der Probe kann die Automation manuell (Spinfilter-Säulchen) oder automatisiert (Magnetic Beads) erfolgen. Das PCR-Setup kann ebenfalls von Hand oder von einem Roboter pipettiert werden, wobei lyophilisierte Multiplex-Kits hier den Aufwand besonders bei manueller Bearbeitung erheblich reduzieren. Ein Basisscreening auf P-35S, T-NOS und P-FMV kann für positive Proben nach Auswertung mit der Matrix noch mal durch eine weitere Screening-Runde mit anderen Markern erweitert werden. von PCR-Verfahren angewandt, um die Matrizes wurden in der Literatur bereits Präsenz ausgewählter element- und kon- publiziert (z. B. bei H-U. Waiblinger et al. struktspezifischer Marker in der Probe zu oder A. Block et al.). prüfen, über Ausschluss die Anzahl mögweitere Vorgehen festzulegen: Prüfung GVO-Screening in der Laborpraxis weiterer Screening-Elemente oder ggf. Oft herrscht insbesondere bei kleineren auch taxonspezifischer (pflanzenartspe- Laboren oder in Betriebslaboren eine zö- zifischer) Sequenzen zur genaueren Ein- gerliche Haltung bei der Einführung eines engung oder direkte Bestätigung über eigenen GVO-Screenings, selbst wenn die eventspezifische Verfahren. Real-Time-PCR schon als Methode grund- licher GVO-Events einzuengen und das » Ein gutes Kitsystem ermöglicht in jedem Labor ein GVO-Screening. « Der Vorteil dieser Methode liegt in der legend (z. B. für die Mikrobiologie) eta- Ersparnis von Zeit-, Arbeits- und Kosten- bliert ist. Dies liegt oft an der scheinbaren aufwand, indem man die für die Probe Komplexität der Thematik und des ver- relevanten Bereiche einer Screening-Ma- meintlich hohen Arbeitsaufwandes für ein trix auswählt (z. B.: Welche Pflanzenarten eventuell unsicheres Ergebnis. Dies trifft sind möglich/wahrscheinlich?) und dann aber nur dann zu, wenn komplizierte gezielt analysiert. Insbesondere die Ab- manuelle chemische DNA-Extraktions- wesenheit von GVO kann damit effizient methoden und Einzel-PCRs für die Bear- belegt werden. Entsprechende Screening- beitung gewählt werden. Durch die Ver- » Mai 2015 | DLR » Sonderthema: Biochemische Methoden in der Lebensmittelanalytik wendung von validierten, abgestimmten rationen tragen oft keine Screening-Mar- und den offiziellen Normen entsprechen- ker mehr. Ein Screening wird daher zu- den Kits für DNA-Extraktion und Real- künftig auch eventspezifische Elemente Time-PCR kann ein GVO-Screening aber enthalten müssen, wobei zu beachten schnell und unkompliziert im Labor eta- sein wird, welche Events für die konkrete bliert werden. Probe relevant sind. Ein einzigartig umfassendes System steht z. B. in Form der foodproof®-Kits der Fazit Firma BIOTECON Diagnostics GmbH zur Durch den weltweit wachsenden Markt Verfügung. Lyophilisiert vorbereitete Kits mit GVO wird nicht zuletzt angesichts z. T. für Multiplex-PCRs und optionale Auto- kritischer Verbrauchergruppen eine eng- matisierung von Probenvorbereitung und maschige Kontrolle, v. a. auch Eigenkon- PCR-Setup ermöglichen eine sensitive und trolle bei Lebens- und Futtermittelher- sichere Analytik. Die Hands-on-time wird stellern immer wichtiger. Kommerzielle reduziert, Fehler minimiert und zeit- und Systeme ermöglichen hierbei eine schnelle kostspielige Wiederholungen vermieden. Etablierung der Analytik in nahezu jedem Die modulare Zusammensetzung der Kit- Labor, um schnell, sicher und günstig Ge- systeme erlaubt ein angepasstes Scree- wissheit über Produkte und Rohstoffe zu ning-Design (Abb. 3). erhalten. Ein Beispiel Die DLR können Sie online lesen unter www.dlr-online.de → Archiv Passwort: Sterole Literatur und weitere Quellen Bei einer Probe kommt nur Raps als mögliche GV-Pflanzenart in Frage. Also wird nur dieser Teil einer Matrix betrachtet. Ein Screening auf P-35S, T-NOS und FMV • Holst-Jensen A et al.: Detecting unauthorized genetically modified organisms (GMO) and derived materials. Biotechnol Adv 30, 13148–1335 (2012). ergibt ein positives Resultat auf P-35S. Da- • Waiblinger H-U et al.: A practical approach mit kommen noch fünf mögliche Events to screen for authorised and unauthorised in Frage (Tab. 1). Über einen zusätzlichen genetically modified plants. Anal Bioanal Nachweis des CaMV kann dieser natürli- Chem 396, 2065–2072 (2010). che Virus als Quelle für das Signal ausge- » Das matrixbasierte Screening ist einfach und effektiv! « • Block A et al.: The GMO seek matrix: a decision support tool for optimizing the schlossen werden. Im nächsten Schritt wird das Screening auf bar, 35S-pat, CTP2-CP4-EPEPS, P-NOS-nptII und P-35S-nptII ausgeweitet. Da hier P-35S-pat und P-NOS-nptII posi- detection of genetically modified plants. BMC Bioinformatics 14, 256 (2013). • DIN CEN/TS 16707: Lebensmittel – Verfahren zum Nachweis von gentechnisch veränderten Organismen und ihren Pro- tive Ergebnisse zeigen, kann mittels der dukten – Strategien für das Screening mit Matrix bis auf ein Event – TOPAS 19/2 – Polymerase-Kettenreaktion (PCR). eingegrenzt werden (Tab. 1). Dieses kann • ISO 21569:2005: Foodstuffs – Methods abschließend noch mittels eines event- of analysis for the detection of genetically spezifischen Nachweises bestätigt werden modified organisms and derived products (ggf. muss auch beachtet werden, dass die – Qualitative nucleic acid based methods. Probe zusätzlich Falcon GS40/90, Libera- • ISO 21570:2005: Foodstuffs – Methods of tor L62 und T45 enthalten kann, was zu keinem andern Screening-Ergebnis führt). Bewertung und Ausblick analysis for the detection of genetically modified organisms and derived products – Quantitative nucleic acid based methods. • James C: Global status of commercialized biotech/gm crops: 2014. Die beschriebene Methode stellt das aktuelle Optimum im GVO-Screening dar. Es ISAAA, Ithaca/USA (2014). • Center for Environmental Risk Assessment: ist aber wichtig, nicht aus den Augen zu GM Crop Database; online unter verlieren, dass sich der GVO-Markt weiter www.cera-gmc.org/GMCropDatabase entwickeln wird. GVO der nächsten Gene- (letzter Zugriff 20.4.2015). DLR | Mai 2015 209 « Anschrift der Autoren Dr. Florian Waldherr Dr. Hans-Henno Dörries BIOTECON Diagnostics GmbH Hermannswerder 17 14473 Potsdam [email protected] www.bc-diagnostics. com 210 Sonderthema: Biochemische Methoden in der Lebensmittelanalytik « Auf zu neuen Ufern PCR, ELISA und Co. Jörg Häseler ten, allen voran die PCR. Neben dem Die Lebensmittelanalytik konzentriert sich schon lange nicht mehr nur auf Nachweis der DNA bei gentechnisch den Nachweis einzelner Komponenten oder wertgebender Bestandteile, son- veränderten Organismen in Lebens- dern sie wird immer komplexer. Die alleinige Bestimmung der Zusammenset- mitteln wird die DNA-gestützte Ana- zung genügt meist nicht mehr, oft geht es um die Wirkung von Lebensmit- lytik in zunehmendem Maße zur Au- teln auf den Körper und dessen Stoffwechsel. thentizitätskontrolle tierischer und pflanzlicher Produkte eingesetzt. Der Probenaufschluss ist ein wich- Die molekularbiologischen Verfah- • die Durchflussraten bzw. Umsatz- tiger und für die Qualität des Ergeb- ren werden immer ausgereifter – al- raten, Metabolitspiegel und En- nisses entscheidender Prozess. Zur len voran die PCR, die zu einer festen zymaktivitäten einzelner Stoff- Extraktion und Reinigung der Erre- Größe im lebensmittelanalytischen wechselwege ger-DNA bzw. -RNA werden in der Bereich wurde. Diese wird sicher im • die Interaktionen zwischen ver- Routine vielfach spezielle „Kits“ Zuge der durch die Lebensmittelin- schiedenen Stoffwechselwegen verwendet. Diese beinhalten die er- formationsverordnung vorgeschrie- • die Kompartimentierung der ver- forderlichen Reaktionsgefäße, ein- benen Allergenkennzeichnung bei schiedenen Stoffwechselwege in- schließlich spezieller Filtereinsätze loser Ware immensen zusätzlichen nerhalb von Zellen und aller Reagenzien, die für die Isolierung und Reinigung von DNA bzw. Zulauf erfahren. Aber auch im Bereich Tierartendifferenzierung spielt Ein weiterer Gesichtspunkt ist der RNA notwendig sind. Wird der Pro- diese Methode eine immer größere Einfluss des Nährstoffangebotes so- benaufschluss mit sehr kleinen Vo- Rolle. Wird der Bereich der Meta- wie der Effekt von Wirksubstanzen lumina durchgeführt, wird von Mi- bolomics betrachtet, wird deutlich, auf den Stoffwechsel und die ver- nipreparations oder kurz Minipreps welches Potenzial in diesen Metho- schiedenen Funktionen der Zellen, gesprochen. Für Minipreps wer- den steckt. Neben der Real-Time-PCR z. B. Zellproliferation, Differenzie- den laborübliche 1,5 bzw. 2 mL Mi- wird der Blick derweil auf weitere rung und Apoptose. krolitergefäße verwendet, was den DNA-basierte Analysemethoden ge- Die Erforschung des Metaboloms Vorteil hat, dass die erforderlichen lenkt, wobei gerade diejenigen be- wird häufig mit dem englischen Be- Zentrifugationsschritte in einer her- sonders interessant erscheinen, die griff „metabolomics“ bzw. „metabo- kömmlichen Sequenzunterschiede nomics“ bezeichnet. Hierbei steht die durchgeführt werden können. Die Wechselwirkung der darin enthalte- Geräteausstattung erleichtert die nen Metabolite, deren Identifizie- tägliche Arbeit im PCR-Labor. nachweisen können. Metabolomik Mikroliterzentrifuge rung und Quantifizierung im Fokus Neben dem Thermocycler, der für Der Begriff Metabolom leitet sich in der Forschung. Die häufigsten Pro- die eigentliche Durchführung der Anlehnung an die Begriffe Genom, benmatrizes bilden Körperflüssig- PCR notwendig ist, gehören Mikro- Transkriptom und Proteom von Me- keiten wie Plasma oder Serum, aber literzentrifugen zur Grundausstat- tabolismus ab. Im Zusammenhang auch Harn oder Sputum oder Lava- tung eines PCR-Labors. Sie werden mit der Toxizitätsbeurteilung kann gen. Daneben werden auch Gewebe- gebraucht, um die DNA bzw. RNA auch der Begriff Metabonom ver- homogenate bzw. Zellen oder Über- aus der Probe zu isolieren und die wendet werden, v. a. dann, wenn es stände von Zellkulturen untersucht. notwendigen Reinigungsschritte vor um Wirkstoffe geht. Das Metabolom fasst alle charak- DNA-Analysenkits und nach der PCR durchzuführen. Kommen Kits mit Spin columns zum teristischen Stoffwechseleigenschaf- Längst haben die modernen Metho- Einsatz, ist die erforderliche Zentri- ten einer Zelle bzw. eines Gewebes den der Molekularbiologie in die fugalbeschleunigung in den jeweils oder Organismus zusammen: Lebensmittelanalytik Einzug gehal- beiliegenden Protokollen beschrie- » Mai 2015 | DLR » 211 Sonderthema: Biochemische Methoden in der Lebensmittelanalytik ben. Die notwendige Zentrifugal- mer weiter automatisiert. So beim nach innen ventilierend montier- beschleunigung variiert je nach Her- Pipettieren: Gefragt sind kleine, flexi- bar, sodass die Proben und die Ar- steller der Kits und beträgt maximal ble Pipettierrobotor und Liquidhand- beitsumgebung geschützt sind. Der 20 000 × g. ler, die diesen Arbeitsschritt überneh- Einsatz von Einwegfilterspitzen für men und gleichzeitig Hunderte von den automatisierten Gebrauch redu- Proben bearbeiten können. ziert das Kontaminationsrisiko wei- Mit einer maximalen Zentrifugalbeschleunigung von 21 382 × g eig- ter. net sich die MIKRO 200 von Hettich Mit der Liquidhandling-Worksta- für die Zentrifugation von Spin co- tion bietet z. B. die Xiril AG ein auf Manuelle Pipettierfehler wäh- lumns unterschiedlichster Herstel- die jeweiligen verwendeten Kits und rend der automatisierten PCR-Läufe ler. Mit ihrer kompakten Bauweise Reagenzien abstimmbares System sind ausgeschlossen, die Ergebnisse und ihrer Leistungsstärke hat sich an. Dank integrierten Dekontamina- jederzeit reproduzierbar. Mehrere diese Mikroliterzentrifuge vielfach tionsfunktionen des Pipettierrobo- Mastermixe lassen sich gleichzei- im PCR-Labor bewährt. Sie gehört ters wird das Risiko von Kreuzkonta- tig für verschiedene Assays erstel- zu den schnellsten ihrer Klasse. Zu- mination in PCR-Ansätzen deutlich len. Die PCR-Software, die auf dem dem erleichtert der hohe Bedien- reduziert und so eine hohe Prozess- Touchscreen bedient werden kann, komfort der MIKRO 200 die tägliche sicherheit geboten. Eine integrierte ermöglicht eine komplette Work- Routine. Die Anwahl der Parameter UV-Lampe dekontaminiert die Ar- flow-Datenverarbeitung: von der und die Eingabe der Werte erfolgt beitsfläche, das ebenfalls integrierte Eingabe- zur Ausgabedatei. Die ver- mittels Drehknopf schnell und be- HEPA-Filter den Luftstrom. Die Ven- schiedenen Assay-Methoden und quem. Bedarf es nur eines kurzen tilatoren sind je nach Anforderun- Mastermixe müssen nur einmal er- Anzentrifugierens, beispiels- gen der PCR-Lösung wahlweise von stellt bzw. definiert werden. Im weise Flüssigkeitströpfchen vom De- innen nach außen oder von außen entsprechenden Editor lassen sich um ckelrand nach unten zu schleudern, genügt es, die Impulstaste zu drücken. Die Zentrifuge läuft dann, so lange die Taste gedrückt wird, mit der vorgewählten Geschwindigkeit. Hyg iene DIN fangreiches Rotorenprogramm. Für die Zentrifugation von Spin columns - &A lle ek p Er ist so konstruiert, dass die Deckel der Reaktionsgefäße abgestützt sind, r E N I genmanagem en SO 1 7020 t Ins steht ein Spezialrotor zur Verfügung. e e ® krediti rt Ein weiterer Pluspunkt ist das um- ak tion stelle s Allergene erkennen und analysieren wenn mit offenen Gefäßen zentrifugiert wird. Für hohen Probendurch- • satz steht neben dem 24-Fach- ein • !" # $% 30-Fach-Rotor zur Verfügung. Für die Zentrifugation von 8-er-PCR- • & ' ( ) Strips ist ein separater Rotor erhält- • *# + * lich. Kommt bei der Präparation • %/# 0 1 ( 2) Phenol zum Einsatz, können die Rotoren mit einem phenolbeständigen Deckel verschlossen werden. Dieser ist außerdem mit einer Biodichtung werden. Robotertechnik und Automatisierung Auch in den mikrobiologischen Laboren werden die Arbeitsabläufe im- DLR | Mai 2015 « www.produktqualitaet.com Für mehr Produktsicherheit. © Monster, Printemps - Fotolia.com ausgestattet und kann autoklaviert 212 Sonderthema: Biochemische Methoden in der Lebensmittelanalytik Reagenzieneigenschaften « umfas- send einstellen und die Reaktionen entsprechend zuordnen. Auch Serienverdünnungen oder Berechnungen von Anteilen und Mengen berechnet die Software. www.xiril.com Beim CyBi®-FeliX handelt es sich um eine weitere, kompakte Pipettierplattform für vollautomatisches einbis mehrkanaliges Liquidhandling. Das flexible Pipettiersystem ist für 1 bis 384-kanaliges Arbeiten mit automatischem Wechsel von Liquidhandling-Adaptern ausgelegt. Das 96- und 384-kanalige Pipettieren ist mit spalten-, reihen- und einkanaligem Arbeiten kombinierbar. Das Deckdesign (12 Positionen auf 2 Ebenen) und der CHOICETM-Pipettierkopf (Volumenbereich von 500 nL bis 1 mL) erlauben beim spalten-, reihen- und einkanaligen Pipettieren in 96- und 384-Well-Platten eine hohe Nach einem Lauf lässt sich der PCR-Setup-Pipettierroboter einfach reinigen Präzision und Richtigkeit für Anwen- und dekontaminieren. dungen in allen Formaten, sowohl beim geschlossenen Stand-aloneSystem oder optional offen für Reinraumsysteme. Die Basiseinheit kann schen Pumpe für die Trennung von mit der Benchtop-Kühlung ausge- je nach Anwendung individuell aus- Proteinen mittels Größenausschluss- stattet werden, die einen kostspieli- und aufgerüstet werden. chromatographie geeignet. Sollen gen und unangenehmen Aufenthalt anspruchsvollere und wechselnde im Kühlraum überflüssig macht. Er- biochromatographische Methoden gänzt wird die Bio-LC-Reihe durch Die Reinigung und Trennung von genutzt werden, kann z. B. die Lab die Software PurityChrom® Bio, mit Proteinen erfordert die Entwick- Bio LC eingesetzt werden. Durch die der die Anwender ihre eigenen Me- lung von auf das jeweilige Protein flexible Zusammenstellung des Sys- thoden erstellen können. Jede Me- zugeschnittenen Verfahren. So bie- tems mit Assistenten-Modulen kön- thode kann während des gesamten tet z. B. KNAUER mit der AZURA - nen verschiedenste FPLC-Säulen ein- Laufes unterbrochen und verändert Bio-LC-Reihe eine anpassungsfähige gesetzt, mehrere Puffer ausgewählt werden. Plattform für die Biochromatogra- und zusammengemischt sowie un- www.knauer.net phie an. Die Systeme können nach terschiedliche Probentypen und -vo- den Wünschen der Anwender zu- lumina aufgetragen werden. Diese sammengestellt werden. Je nach- Vielzahl an Möglichkeiten ermög- dem wie sich die Biochromatogra- licht den Einsatz zur Proteinaufrei- phie-Anwendungen eines Labors nigung und Methodenentwicklung. weiterentwickeln, kann auch die Das dritte Modell, die AZURA Pi- Plattform verändert und durch wei- lot Bio LC, erlaubt problemlos das tere Komponenten ergänzt werden. Hochskalieren einer Methode und Das einfachste System, die Compact ist für Flussraten von bis zu 800 mL/ Bio LC, ist aufgrund seiner isokrati- min ausgelegt. Alle Anlagen können Biochromatographie ® In eigener Sache Die DLR können Sie online lesen unter www.dlr-online.de → Archiv Passwort: Sterole » Mai 2015 | DLR » Internationale Literatur 213 Forschung Aktuell – eine Übersicht Zusammengestellt von Susanne Großmann-Kühnau Empfindliche Aflatoxin-B1Messung mittels Impedanzspektroskopie und Biosensor sonders gefährliche Hauptvertreter neuen Methode bestimmt. Die Ka- Aflatoxin B1, auch auf Oliven und in librierkurve war im Bereich von 0,1 deren Verarbeitungserzeugnissen. bis 10 ng/mL linear, die Nachweis- Ein schnelles und zuverlässiges Ver- grenze lag bei 0,03 ng/mL. Das Ver- Yu L et al. fahren zur Bestimmung von Aflato- fahren soll auch auf andere Agrarer- Highly sensitive electrochemical xinen ist deshalb gefragt. Chinesi- zeugnisse übertragbar sein. impedance spectroscopy immu- sche Wissenschaftler der Universität nosensor for the detection von Shanghai entwickelten eine emp- of AFB1 in olive oil findliche und bequeme Methode zur Food Chem 2015, 176 (0), 22–26 Erfassung des Toxins mithilfe der Impedanzspektroskopie (electrochemi- „Natürliche Verpackung” für Cashewkerne Pinto AMB et al. Aflatoxine stellen als Kontaminan- cal impedance spectroscopy EIS) und ten von Lebensmitteln nach wie vor einem Biosensor. Letzterer war aus ein Problem dar. Diese Toxine wer- einer Kombination von mehrschich- den von Schimmelpilzen der Spe- tigen Kohlenstoffnanoröhren (multi zies Aspergillus flavus und Aspergil- walled carbon nanotubes MWCNTs) lus parasiticus gebildet und wirken und ionischen Flüssigkeiten (room schon in geringen Konzentratio- temperature ionic liquids RTILs) auf- nen hepatotoxisch, bei wiederhol- gebaut. Die Kohlenstoffnanoröhren ter Aufnahme lösen sie ein Leber- ermöglichen einen raschen Elektro- zellkarzinom aus. Aspergillus, der nentransport, die ionische Flüssigkeit aufgrund seines Aussehens bei mik- bietet ein günstiges Milieu für die Natürliche Haltbarmachung und na- roskopischer Betrachtung „Gießkan- Antikörper. Die Autoren optimierten türliche Verpackungen für Lebens- nenschimmel” genannt wird, befällt Verfahrensparameter wie den pH- mittel liegen im Trend. Sie sind Fak- vorzugsweise fett- und stärkehaltige Wert und die Inkubationszeit. toren, die ein „clean labelling” mit Starch-cashew tree gum nanocomposite films and their application for coating cashew nuts LWT – Food Sci Technol 62 (1, Part 2), 549–554, Special Issue: Healthy Snacks: Recent Trends and Innovative Developments to Meet Current Needs pflanzliche Nahrungsmittel. So fin- Nach der Extraktion des Aflato- ermöglichen. Die im Folgenden vor- den sich Aflatoxine, darunter der be- xins B1 aus Olivenöl wurde es mit der gestellte Umhüllung für Cashewnüsse aus einem Film, der wiederum aus Materialien des Cashewbaumes Impedanzspektroskopie gewonnen wurde, verbindet quasi beides miteinander. Bei dieser Methode wird die Reak- schon bei niedrigen Temperaturen tion einer Probe auf eine von außen flüssig sind. des Cashewbaumes, entwickelten angelegte Frequenz gemessen. Dies Kohlenstoffnanoröhren sind Röh- Wissenschaftler mehrerer Univer- erlaubt Rückschlüsse auf Ionentrans- ren im Nanomaßstab, deren Wände sitäten und Forschungsinstitute ei- porte, Leitfähigkeit und die Beweg- ausschließlich aus Kohlenstoff be- nen mehrschichtigen Film, der als lichkeit von Ladungsträgern. Haupt- stehen. Die Kohlenstoffatome bil- Grundmaterial Stärke und Cashew- anwendungsgebiet ist die Prüfung den dabei einschichtige Flächen gummi enthält. Zur Verbesserung von elektronischen Bauteilen, da- mit sechseckiger Wabenstruktur. Es der mechanischen Eigenschaften neben können auch Materialunter- werden sowohl ein- als auch mehr- und zur Beeinflussung der Durchläs- suchungen vorgenommen werden. wandige Kohlenstoffnanoröhren sigkeit wurde zusätzlich Montmoril- Ionische Flüssigkeiten bestehen aus hergestellt. Kohlenstoffnanoröhren lonit (MMT) als Nanomaterial einge- organischen Salzen. Die Besonder- weisen besondere mechanische und bracht. Die Autoren variierten die heit besteht darin, dass sie aufgrund elektrische Eigenschaften auf, die ihr MMT-Konzentration sowie die Ein- sterischer Eigenschaften der Ionen Einsatzgebiet bestimmen. wirkungszeit von Ultraschall bei der In Brasilien, der Herkunftsregion Herstellung. DLR | Mai 2015 « 214 Internationale Literatur « niedrig eingeschätzt. Abhilfe schaf- Verbundmaterialien fen sollen angereicherte Lebensmit- Cashewgummi (cashew tree gum auch Aluminium, Magnesium und CTG) ist ein vom Cashewbaum (Ana- Natrium enthält. Der Name leitet Die wichtigste Quelle für die Zu- cardium occidentale) abgesonderter sich vom französischen Ort Mont- fuhr dieser Fettsäuren im Rahmen zäher Schleim, der Schadinsekten als morillon ab, in dem das Mineral der Ernährung sind fette Seefische Falle dient und so den Baum vor Be- Mitte des 19. Jahrhunderts erstma- wie Lachs, Sardelle, Sardine, Hering fall schützt. Chemisch handelt es lig beschrieben wurde. Inzwischen und Makrele. Erzeugnisse aus die- sich um verzweigte Heteropolysac- sind zahlreiche Fundorte weltweit sen Fischarten können mit Omega- charide. Cashewgummi wird wegen bekannt. Montmorillonit weist ho- 3-Fettsäuren angereichert werden. seiner dem Gummi arabicum ähnli- hes Ionenaustauschvermögen auf Andrerseits stellt man aus dem Öl chen Eigenschaften als Ersatz dessel- und kann große Mengen an Was- dieser Fische Fischölkapseln als Nah- ben im Lebensmittelbereich erprobt ser absorbieren. Anwendungen rungsergänzungsmittel her. In jünge- und zudem bei der Herstellung phar- findet es im medizinisch-pharma- rer Zeit werden auch Algen gezüch- mazeutischer Produkte eingesetzt. zeutischen, kosmetischen und tech- tet, die Omega-3-Fettsäuren liefern Montmorillonit nischen Bereich sowie als Additiv zu sollen. (MMT) ist ein Schichtsilikat, das neben Silizium Polymeren. tel und Nahrungsergänzungsmittel. Wie aber steht es mit der Bioverfügbarkeit dieser zugesetzten Fettsäuren? Diese Frage stellten sich isländische Wissenschaftler der Uni- Es zeigte sich, dass eine Konzentration von 5–10 g Montmorillonit/100 g Folie die Zugfestigkeit und das Elastizitätsmodul erhöhten, höhere Konzentrationen aber eine Bioverfügbarkeit von mehrfach ungesättigten Omega3-Fettsäuren aus angereicherten Lebensmitteln versität in Reykjavik sowie des ebenfalls dort ansässigen öffentlichen Forschungsinstitutes Matís. An der von ihnen durchgeführten Studie, einer doppeltblinden Inter- gegenteilige Wirkung hatten. Die Hinriksdottir HH et al. ventionsstudie, nahmen zunächst 99 Sperrwirkung gegen Wasser wurde Bioavailability of long-chain n-3 Personen im Alter von 50 Jahren und durch Zusatz des Nanofillers ver- fatty acids from enriched meals älter teil, von denen 77 die Studie bessert, während sich Transparenz and from microencapsulated beendeten. Vier Wochen lang erhielt und Dehnungsverhalten zum Nach- powder die erste der 3 Teilgruppen Fertig- teil veränderten. Die Anwendung Eur J Clin Nutr 2015, 69 (3), gerichte, die mit 1,5 g/d Eicosapen- von Ultraschall erhöhte die Festig- 344–348 taensäure (EPA) und Docosahexa- keit und das Elastizitätsmodul der ensäure (DHA) in Form von Fischöl Schichtfolie, vermutlich durch fei- Mehrfach ungesättigte Omega-3- angereichert waren. Bei der zweiten nere Verteilung des MMT. Fettsäuren sind für den Menschen Gruppe wurde diese tägliche Zufuhr Die so entwickelten Verbundma- essenziell, er kann sie aus anderen durch Gabe von mikroverkapseltem terialien, mit und ohne MMT, wur- Nahrungsinhaltsstoffen nicht selbst Fischöl erreicht. Daneben ernährten den an Cashewkernen über eine La- synthetisieren. Sie sind Bestandteile sich diese Probanden „normal”, d. h. gerdauer von 120 Tagen erprobt. von Zellmembranen und deshalb mit nicht angereicherten Mahlzei- Cashewkerne mit dieser Ummante- für eine Vielzahl von Organen und ten. Die dritte Gruppe ernährte sich lung waren besser gegen Feuchtig- Funktionen von Bedeutung. So wer- ebenfalls „normal” und erhielt Pla- keitsaufnahme sowie oxidative Ver- den u. a. Zusammenhänge mit dem cebokapseln. Als Kontrollparameter änderungen geschützt. Der Zusatz Herz-Kreislaufsystem, der Regulation dienten die Gehalte der betreffen- des Nanofüllstoffs Montmorillonit des Blutdruckes, der Entwicklung den Fettsäuren im Blut, das man den wirkte sich besonders bei der Vermin- des Gehirns sowie mit entzündli- Versuchspersonen vor und nach dem derung der Feuchtigkeitsaufnahme chen und immunologischen Prozes- Beobachtungszeitraum aus den Fin- positiv aus. Es ist damit gelungen, ei- sen genannt. Über eine optimale gerspitzen entnahm. nen natürlichen und essbaren Über- tägliche Zufuhr besteht seitens der Nach vier Wochen hatte sich bei zug zu entwickeln, der Cashewkerne Wissenschaft noch keine Einigkeit. allen Probanden der beiden Inter- über lange Lagerdauer vor nachteili- Dennoch wird die Aufnahme über ventionsgruppen der Gehalt an EPA ger Veränderung schützt. die Nahrung in Europa als eher zu verdoppelt, ohne dass zwischen den » Mai 2015 | DLR » Gruppen statistisch signifikante Unterschiede bestanden hätten. Der Anstieg an DHA war bei diesen Gruppen Internationale Literatur 215 Meldung Datenbank AnimalTestInfo online weniger groß, jedoch ebenfalls sig- Über die Internetseite www.animaltestinfo.de können allgemeinverständ- nifikant. Die Kontrollgruppe zeigte liche Kurzinformationen über Tierversuchsvorhaben in Deutschland abge- keine Unterschiede der Blutgehalte fragt werden, deren Durchführung von wissenschaftlichen Forschungsinsti- an EPA und DHA am Anfang und am tuten der Universitäten, der Industrie und des Bundes beantragt und von Ende der Studie. den zuständigen Behörden der Bundesländer genehmigt wurden. Hinter- Die Bioverfügbarkeit der beiden grund dieses Vorstoßes ist die Dritte Novelle des Tierschutzgesetzes, wo- mehrfach ungesättigten Omega-3- nach Tiere beim Einsatz für wissenschaftliche Zwecke besser geschützt wer- Fettsäuren EPA und DHA aus mikro- den sollen. Die Datenbank wurde vom Bundesinstitut für Risikobewertung verkapselten Nahrungsergänzungen entwickelt. Für die Inhalte der dort veröffentlichten Projektzusammenfas- ist ebenso gut wie die aus zugesetz- sungen sind die Antragsteller verantwortlich. (Rempe) tem Fischöl in Zusammenhang mit einer Mahlzeit, so das Fazit der Autoren. Die Gabe als mikroverkapselte tiv erfasst, die Eintragungen darin Nicht kommentiert wird hier zu- Zubereitung könnte von den Ver- durch telefonische Kontrollen inner- nächst der Speiseplan der Probanden brauchern geschmacklich bevorzugt halb von 24 h (24-hour-recall) veri- in Bezug auf feste Nahrung. Denk- werden, insofern ist das Studiener- fiziert. Als Maß für die genossenen bar ist, dass in Haushalten, in denen gebnis von einiger Bedeutung. Getränke galt der Energiegehalt. Bis viel süße Getränke genossen wer- zum 6. Lebensjahr wurde der Body- den, auch hierbei eine andere Aus- Mass-Index (BMI) der teilnehmenden wahl getroffen wird als in solchen Fa- Kinder durch wiederholte Größen- milien, in denen Wasser oder andere und Gewichtsmessungen verfolgt und ungesüßte Getränke zum Durstlö- um Alter und Geschlecht bereinigt. schen dienen. Die Ergebnisse zeigen, Im 6. Lebensjahr prüften die Forscher dass eine Aufklärung über gesunde mithilfe der Dual-Röntgen-Absorptio- Ernährung nicht erst im Kindergar- composition up to age 6 years: metrie auf eine mögliche Fettleibig- ten beginnen, sondern den Eltern The Generation R Study keit (Adipositas). von Kleinkindern schon viel früher Späte Folgen eines frühen Konsums gesüßter Getränke Leermakers ETM et al. Sugar-containing beverage intake in toddlers and body Eur J Clin Nutr 2015, 69 (3), Das Ergebnis überraschte, denn zugänglich sein sollte. der Konsum süßer Getränke hatte 314–321 auf Mädchen und Jungen und ihre Vieles deutet darauf hin, dass früh- Körpermaße unterschiedliche Aus- kindliche Ernährungsmuster für das wirkungen. Ernährungsverhalten des Erwachse- Bei Mädchen beobachteten die nen prägend sind. Können unter- Wissenschaftler eine direkte Korrela- schiedliche Nahrungsangebote aber tion zwischen dem Verzehr von Süß- auch im Kleinkindalter schon den getränken und einem Anstieg des Körperbau beeinflussen? Die Gene- BMI. Dieser Zusammenhang war sta- ration-R-Studie soll diese und ähnli- tistisch signifikant. Zusätzlich zeigte che Fragen wissenschaftlich klären. sich die Tendenz zu einer mehr an- Die hier referierte Veröffentlichung droiden Fettverteilung bei diesen behandelt einen Teilaspekt, nämlich Mädchen. Nicht geändert hatte sich den Einfluss eines frühen Konsums dagegen der Körperfettanteil. süßer Getränke auf den Körperbau von Klein- und Vorschulkindern. Bei Jungen hatte das Trinken von süßen Getränken im Alter von 13 Mo- An der prospektiven Kohorten- naten keinen Einfluss auf Körperge- studie nahmen 2371 niederländische wicht, Körperform oder Körperfett- Kinder im Alter von 13 Monaten teil. anteil. Sie waren jedoch mit 6 Jahren Der Konsum süßer Getränke wurde größer als ihre Geschlechtsgenossen, mithilfe von Fragebögen quantita- die weniger süß getrunken hatten. DLR | Mai 2015 « Meldung Neuer Bakterienstamm Wissenschaftler des Forschungszentrums Jülich haben einen neuen Bakterienstamm entwickelt, dem Methanol als Nahrungsquelle dient. Ihre Forschungsergebnisse sollen dazu beitragen, dass zukünftig für die biotechnologische Produktion wichtiger chemischer Substanzen weniger zuckerhaltige Rohstoffe genutzt werden müssen und so die Konkurrenz zu Nahrungs- und Futtermitteln umgangen wird. www.fz-juelich.de (Häseler) 216 Verbeeks Seitenblicke « Nicht deklarierte Allergene ALTS/ALS veröffentlicht aktualisierte Beurteilungswerte Uta Verbeek Der ALTS hat in Abstimmung mit dem ALS aktualisierte Beurteilungswerte zur Bewertung von Analysenbefunden bei nicht deklarierten Allergenen beschlossen. Bislang ungeregelt ist die Deklaration von aber die prophylaktische Verwendung Allergenen, die unbeabsichtigt in ein Le- von Warnhinweisen schränkt andererseits bensmittel gelangen, also nicht zu den re- die Auswahl an Lebensmitteln für Allergi- gulären Zutaten gehören. Solche unbe- ker unnötig ein [2]. Daher reduzierte sich absichtigten allergenen Einträge können in den letzten Jahren die Lebensqualität z. B. durch Transport- und Produktions- von Lebensmittelallergikern erheblich [3], bedingungen (z. B. Kreuzkontamination) wobei manche Allergiker die Warnhin- vorkommen und stellen für betroffene Al- weise inzwischen ignorieren [4]. lergiker ein gesundheitliches Risiko dar. lergene in Lebensmittel bezeichnet, zum Schwellenwerte für Hauptallergene – Bewertungen von Risk Assessment Bodies Beispiel Aufgrund der Tatsache, dass bezüglich • bei Erzeugung, Transport, Lagerung der Kennzeichnung von Allergenspuren Als Kreuzkontamination (cross contact) Dr. Uta Verbeek » wird der Eintrag von Spuren bekannter Al- Zur Person Geschäftsführerin von Rohstoffen, meyer.science GmbH, München meyerscience.com « • bei ungenügender Reinigung der Produktionsanlagen oder • durch Stäube aus benachbarten Produktionslinien. in fertigen Lebensmitteln keine offiziellen rechtlichen Schwellenwerte definiert sind (Ausnahme: Japan und Schweiz; diese etablierten festgelegte Schwellenwerte für Allergene für prozessbedingte Kontamination ohne Bezugnahme auf NO- Kreuzkontaminationen fallen nicht in den AEL [No Observed Adverse Effect Level] Anwendungsbereich der Lebensmittelin- und LOAEL [Lowest Observed Adverse Ef- formationsverordnung LMIV 1169/2011 fect Level] aus klinischen Studien), etab- [1], da es sich nicht um Zutaten handelt. lierte die Industrie international verschie- In diesen Fällen ist eine Kennzeichnung dene Lösungsansätze. Beispielsweise wird nicht vorgeschrieben. Entsprechende Hin- in Australien das VITAL-Konzept ange- weise erfolgen aus Gründen der Produkt- wandt. In der EU existiert ein daran an- haftung; daher werden von Seiten der In- gelehntes Prinzip zur Orientierung, das dustrie nicht selten freiwillige Angaben EU-Vital-Konzept. vorgenommen mit Formulierungen wie Risk Assessment Bodies, wie die Europä- „kann … enthalten“, „Spuren: ….“, „kann ische Behörde für Lebensmittelsicherheit Spuren von … enthalten“. Dies schafft ei- (European Food Safety Authority, EFSA) nerseits durchaus eine erhöhte Sicherheit, und das Bundesinstitut für Risikobewer- Auch » europäische Mai 2015 | DLR » Verbeeks Seitenblicke tung (BfR) haben sich mit der Allergen- lergene Lebensmittel viel Aufmerksam- Problematik auseinandergesetzt. keit gefunden hat. Die EFSA betonte aber Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit auch, dass eine Ableitung • von Ergebnissen aus der Risikobewertung (z. B. Ausnahmen von der Kenn- Die EFSA publizierte im Jahr 2014 eine zeichnungspflicht, Kennzeichnung von Stellungnahme (Aktualisierung der Ver- unbeabsichtigt in Lebensmitteln vor- sion aus 2004), in welcher sie sich ausführ- kommenden Allergenen) und lich mit sämtlichen allergenen Erzeug- • des akzeptablen Risikolevels (z. B. nissen und Stoffen beschäftigt, deren Teil der Allergiker-Population, die ge- Vorkommen in Lebensmitteln nach EU- schützt werden soll und in welchem Recht bei der Etikettierung anzugeben Ausmaß) ist. Dazu zählen glutenhaltiges Getreide, Risikomanagement-Entscheidungen seien Milch, Eier, Nüsse, Erdnüsse, Sojabohnen, und daher außerhalb des Zuständigkeits- Fisch, Krebstiere, Sellerie, Lupine, Sesam, bereichs der EFSA lägen. Die Entscheidun- Senf und Sulfite. Dieses EFSA-Gutachten gen auf Ebene des Risikomanagements beruht auf einer Auswertung aller veröf- zur Allergenkennzeichnung könnten aus fentlichten Daten zur Prävalenz von Le- Sicht der EFSA durch die folgenden ver- bensmittelallergien in Europa. fügbaren Risikobewertungsansätze un- Die EFSA weist darauf hin, dass die Prä- » Die geschätzte Prävalenz von Lebensmittelallergien in Europa liegt bei rund 1 %. « terstützt werden: valenz von Lebensmittelallergien schwer • die traditionelle Risikobewertung un- zu erfassen ist, da für einige geographi- ter Verwendung des NOAEL (No Ob- sche Gebiete kaum Studien vorliegen served Adverse Effect Level)-Ansatzes und zur Erhebung der Prävalenzdaten und Einbeziehung von Unsicherheits- unterschiedliche Methoden angewendet faktoren, werden. Werden Lebensmittel-Provoka- • den BMD (Benchmark-Dosis)- und MOE tionstests als Diagnosekriterium zugrun- (Margin of Exposure)-Ansatz sowie degelegt, liegt die geschätzte Prävalenz 217 • probabilistische Modelle. von Lebensmittelallergien in Europa, für Erwachsene wie Kinder, bei rund 1 %. Die EFSA kommt allerdings bezüglich fest- Etwa 75 % der allergischen Reaktionen zulegender Schwellenwerte für die Haupt- bei Kindern werden von Eiern, Erdnüssen, allergene zu dem Schluss, dass der ge- Kuhmilch, Fisch und Nüssen ausgelöst. genwärtige Stand der wissenschaftlichen » EFSA: Der gegenwärtige Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse reicht nicht aus, um für Hauptallergene Schwellenwerte anzugeben. Über 50 % der allergischen Reaktionen « bei Erwachsenen stehen im Zusammenhang mit dem Latex-Frucht-Syndrom (das durch eine Kreuzreaktivität zwischen Latex- und bestimmten Obst-/Gemüseallergenen gekennzeichnet ist) oder beziehen sich auf Früchte aus der Familie der Rosengewächse (Rosaceae, die etwa Äpfel, Birnen, Kirschen, Himbeeren, Erdbeeren und Mandeln umfasst) bzw. Gemüsepflanzen aus der Familie der Doldengewächse (Apiaceae, zu der u.a. Sellerie, Karotten und aromatische Kräuter zählen) sowie verschiedene Nüsse und Erdnüsse. Die EFSA stellte fest, dass die von Regulierungsbehörden, Verbraucherverbänden und Industrie gewünschte Festlegung von Schwellenwerten für bestimmte al- DLR | Mai 2015 « Lebensmittelrechtliche Entscheidung OVG Münster: Austausch von Rechtsgrundlagen bei Anordnungen Stützt eine Überwachungsbehörde eine lebensmittelrechtliche Anordnung auf eine nicht zutreffende Rechtsgrundlage, wird die Verfügung nicht rechtswidrig, solange sie einschließlich ihrer Begründung durch Austausch der Normen in ihrem Wesen nicht verändert würde, so der Beschluss des Oberverwaltungsgerichts (OVG) Münster vom 26. November 2014 (Az. 13 B 1250/14). Im Streitfall ging es um die hygienischen Anforderungen an Selbstbedienungsboxen für den Verkauf loser Backwaren. Aufgrund des fehlenden Anhauchschutzes untersagte die Behörde das Inverkehrbringen der Ware. Sie berief sich dabei auf § 39 Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch, hätte sich aber auf das vorrangig geltende europäische Hygienerecht stützen müssen. (Rempe) 218 Verbeeks Seitenblicke » Die Reaktion auf allergieauslösende Lebensmittel ist individuell sehr unterschiedlich. « « Erkenntnisse weder ausreicht, um für die Wissens nicht geeignet, allergische Ver- sogenannten Hauptallergene Schwellen- braucher mit einem ausreichenden Maß werte für die Aufnahme anzugeben, bei an Sicherheit zu schützen [6]. deren Unterschreitung keine allergische Auch im Rahmen der Analytik von Al- Reaktion auftritt, noch um die Auswir- lergenspuren in fertigen Lebensmitteln kung der Lebensmittelverarbeitung auf ergibt sich laut BfR eine Reihe von Fra- das allergene Potenzial einzelner Zutaten gen. Nachweismethoden in der Allergen- zuverlässig vorherzusagen. analytik müssen eine hohe Spezifität und Bundesinstitut für Risikobewertung » Das BfR empfiehlt weitergehende wissenschaftliche Forschungen, um Auslösemengen und verlässliche Schwellenwerte bestimmen zu können. « Sensitivität aufweisen. Des Weiteren erfordert auch Kreuzkontakt mit stückigem Eintrag im Vergleich zu fein dispergier- Das Bundesinstitut für Risikobewertung tem bzw. homogenem Eintrag für die Be- (BfR) beschäftigte sich im Jahr 2009 das urteilung und Untersuchung unterschied- letzte Mal mit der Problematik rund um liche Kriterien. Eine Nachweisgrenze von Allergene [5]. In der Stellungnahme hält 1 mg/kg (= ppm) wäre laut BfR zwar wün- das BfR fest, dass generell die Reaktion schenswert. Des Weiteren muss der Nach- auf allergieauslösende Lebensmittel in- weis aber auch in prozessierten Lebens- dividuell sehr unterschiedlich sein kann. mitteln funktionieren, die Methode in Auch müsse berücksichtigt werden, dass vielen unterschiedlichen Lebensmittel- die auslösende Dosis selbst bei einzelnen matrizes anwendbar und für die Routine Individuen schwankt und von verschiede- einsetzbar sein, um die analytische Über- nen Umständen wie Nikotin- und Alkohol- prüfbarkeit eventueller Schwellenwerte aufnahme, Medikamenteneinnahme, vor- sicherzustellen. liegenden Infekten und der allgemeinen Falls eine vorläufige Festlegung mög- körperlichen und seelischen Verfassung licher Schwellenwerte auf Basis der vor- beeinflusst werden könne. handenen Datenlage in Betracht gezogen Aus Sicht des BfR sind die vorliegen- wird, sollten laut BfR Schwellenwerte in den wissenschaftlichen Daten zu allergie- Abhängigkeit vom allergenen Lebens- auslösenden Lebensmittelmengen noch mittel („Hauptallergene“) im Bereich unzureichend. Daher empfiehlt das BfR von 0,01 % bis 0,001 % (=100 mg/kg bis weitergehende wissenschaftliche For- 10 mg/kg allergenes Lebensmittel) oder schungen, um Auslösemengen und ver- 10 mg/kg bis 1 mg/kg (Protein des al- lässliche bestimmen lergenen Lebensmittels) bezogen auf zu können. Im Gegensatz zu der in der Schwellenwerte das (Endprodukt-)Lebensmittel festge- Schweiz bereits etablierten „0,1%-Rege- setzt werden, wobei zumindest für Erd- lung“ (Art. 8 Verordnung des EDI über die nüsse aufgrund der hohen Allergenität Kennzeichnung und Anpreisung von Le- der niedrigere Wert herangezogen wer- bensmitteln (LKV), ein seit 1999 gelten- den sollte [6,7]. Von Seiten des BfR ist je- der Grenzwert von 1 g allergene Zutat/ doch derzeit aufgrund unzureichender Hauptallergene pro Kilogramm bzw. Li- Daten eine abschließende Beurteilung der ter genussfertiges Lebensmittel, unbeab- Schwellenwerte nicht möglich. Weiterge- sichtigte Einträge/Kreuzkontakt mit ein- hende repräsentative Daten werden von bezogen; gilt nicht für Sulfite und Gluten), den derzeit laufenden Forschungsprojek- erachtet das BfR allergenspezifische Lö- ten EuroPrevall (The prevalence, cost and sungen als sinnvoller. Gemäß Stellung- basis of food allergy across Europe) und nahme der Arbeitsgruppe Nahrungsmit- IFAAM (Integrated Approaches to Food telallergie der Deutschen Gesellschaft für Allergen and Allergy Risk Management) Allergologie und klinische Immunologie erwartet. Auch hält es das BfR für erfor- und des Ärzteverbandes Deutscher Aller- derlich, weitere Forschungsvorhaben zu gologen ist dieser in der Schweiz festge- diesem Thema (v. a. bzgl. Analytik und re- legte Wert nach dem aktuellen Stand des präsentative Daten) zu initiieren. » Mai 2015 | DLR » ALTS/ALS-Beschluss Verbeeks Seitenblicke der australischen Experten des dort etablierten VITAL-Konzeptes [8]. Der ALTS/ALS fasste auf seiner 74. Arbeits- Die vom ALS/ALTS aus der Publikation tagung den Beschluss, aktualisierte Beur- [8] übernommene Schwellenwertdosis teilungswerte zur Bewertung von Ana- (erste hellrote Spalte in Tab. 1; [mg Pro- lysenbefunden bei nicht deklarierten tein]) entspricht der von den Experten des Allergenen für die Labors der amtlichen australischen VITAL-Konzeptes ermittel- Lebensmittelüberwachung zu veröffent- ten „Recommended Reference Dose“. Ba- lichen, zumal gesetzliche Regelungen für sis dieser empfohlenen Referenzdosis ist Allergeneinträge durch Kreuzkontamina- eine in klinischen Studien (DBPCFC, dou- tion bislang nicht existieren. ble blind placebo-controlled food chal- Angesichts der bestehenden analyti- lenge) ermittelte allergieauslösende Do- schen Messunsicherheit handelt es sich sis („population eliciting dose; ED“) eines bei den festgelegten Beurteilungswer- Allergens, wobei EDp die Dosis des Aller- ten laut ALTS um Orientierungswerte, die gens angibt, die eine allergieauslösende Größenordnungen angeben, ab welchem Antwort bei p % der Allergiker hervor- Gehalt eines nachgewiesenen, aber nicht ruft. Mit dieser Herangehensweise wird gekennzeichneten allergenen Bestand- somit eine Dosierung eines Allergens (EDp) teils (weder im Zutatenverzeichnis noch identifiziert, bei der ein Anteil der Aller- als Spurenhinweis), eine Erstellung eines giker mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit Gutachtens von Seiten der Überwachung reagiert. Dabei ist es allerdings wichtig angezeigt sein kann. festzuhalten, dass keine Dosierung iden- Die Grundlage dieser Beurteilungswerte ist insbesondere die Publikation 219 » Die Auswahl der ED01 als Basis für die empfohlene Referenzdosis schützt 99 % der Allergiker vor einer Reaktion. « tifiziert wird, unterhalb derer kein Allergiker reagieren würde. Kritzmöllers Warenwelt Instant-Liebe In Zeiten steigender Single-Quoten und Partnerrekrutierung via Internet wird gerne die Frage laut, wie beziehungsfähig Mann und Frau im beginnenden 21. Jahrhundert überhaupt noch seien. Zu hohe Ansprüche? Zu wenig Bereitschaft zur Übernahme von Verantwortung? Und dennoch hat Liebe seit Menschengedenken Konjunktur. Aus unerwarteter Richtung zeigt sich ein Ausweg aus dem Dilemma des Dauer-Datings. „Caotina original“ heißt der Retter in der Not: „Ihre ewige Liebe. Küsst die Sinne, streichelt die Seele, wärmt das Herz. Jedes Mal.“ liest es sich auf dem Tütchen Schweizer Instant-Trinkschokolade. Wenngleich die Eidgenossen für Kontinuität und Zuverlässigkeit bekannt sind, stellt sich die Frage, wie gehaltvoll diese Liebe denn ist. Vielleicht ließe sie sich vergleichen mit den rund 25 % Kakao- und Schokoladenanteil am gesamten Inhalt der Packung, auf deren Vorderseite malerisch drapierten Schokoladenstückchen gar ein Heiligenschein (oder Flammenkranz?) verliehen wird. Bei allem Strahlen: Ziemlich dünn, oder? PD Dr. Monika Kritzmöller Forschungs- und Beratungsinstitut Trends + Positionen www.kritzmoeller.ch [email protected] DLR | Mai 2015 « 220 Verbeeks Seitenblicke « Tab. 1 Beurteilungswerte Allergene (ALTS/ALS-Beschluss der 74. Arbeitstagung) Bewertungsgrundlage Allergene analytisch bestimmt alsa Glutenhaltiges Getreide (bestimmt als Gluten) (Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Dinkel, Kamut) außer: Glucosesirupe auf Weizenbasis, Dextrose außer: Maltodextrine auf Weizenbasis außer: Glucosesirupe auf Gerstenbasis außer: Getreide zur Herstellung von alkoholischen Getränken Eier und daraus hergestellte Erzeugnisse Erdnüsse und daraus hergestellte Erzeugnisse Schwellenwertdosis [8] Messergebnis# Schwellenwertdosis [8] erreicht bei Verzehr von 100 g LM) [mg Prot.] [mg LM] [mg allergen. LM/kg] [mg/kg] Gluten 1,0 (Weizen) 10 100 > 80 Volleipulver (VEP) 0,03 0,066 0,66 > 1b Erdnuss 0,2 0,8 8 >5 Sojabohnen und daraus hergestellte Erzeugnisse außer: vollständig raffiniertes Sojabohnenöl außer: natürliche Tocopherole außer: aus pflanzl. Ölen und Sojabohnen gewonnene Phytosterine außer: aus Sojaölsterinen gewonnene Phytostanolester Sojamehl vollfett 1 2,5 25 > 20 Milch und daraus hergestellte Erzeugnisse (einschließlich Laktose) außer: Molke zur Herstellung von alkoholischen Getränken außer: Lactit entfettetes Milchpulver (NFDM) 0,1 0,28 2,8 > 2,5b Schalenfrüchte und daraus hergestellte Erzeugnisse: Haselnüsse als ganze Haselnuss Mandel etc. 0,1 0,64 6,4 >5 2 10,6 106 Cashew Mandeln, Walnüsse, Pekannüsse, Paranüsse, Pistazien, Makadamianüsse, Queenslandnüsse > 50 > 20c n.a. außer: Schalenfrüchte zur Herstellung von alk. Getränken Sesamsamen und daraus hergestellte Erzeugnisse Sesam ungeschält 0,2 1,18 11,8 > 10 Lupinen und daraus hergestellte Erzeugnisse Lupine 4 10 100 > 50 Sellerie und daraus hergestellte Erzeugnisse Selleriesaat n.a. Senfsaat 0,05 Senf und daraus hergestellte Erzeugnisse > 20c 0,19 1,9 > 5b # Prot.: Protein; Prüfempfehlung an die Behörde, ob eine Kennzeichnungspflicht nach Art. 9 VO (EU) Nr. 1169/2011 als Zutat besteht; n.a.: nicht angegeben; a insbesondere bei der Anwendung von ELISA sind eventuell notwendige Umrechnungen auf die hier genannte Bezugsgröße zu beachten (z. B. aus Angaben im Kit oder über Proteinwerte des Lebensmittels gemäß Literaturangaben); b bei Verwendung von derzeit auf dem Markt befindlichen kommerziellen ELISA-Verfahren kann, je nach Verarbeitungsgrad (v. a. Erhitzung) des Produktes, der tatsächliche Allergengehalt deutlich unterschätzt werden; c derzeit keine aktuellen Schwellenwertdosen verfügbar, daher vorläufige Orientierung an Analytik (halbquantitative Aussagen PCR ab ca. 20 mg/kg möglich) Die Autoren der Publikation ermittel- aktion auf die entsprechenden Lebensmit- ten genügend klinische Daten, um die ED01 tel. Die Anwendung der ED01 minimiert und oder das 95 % niedrige Konfidenz- ebenso die Wahrscheinlichkeit, dass bei intervall der ED05 von 11 Hauptallergenen den verbleibenden 1 % Allergikern mehr abzuschätzen. Die Auswahl der ED01 als als eine milde Reaktion auftritt. Allerdings Basis für die empfohlene Referenz-Dosis kann laut den Autoren nicht ausgeschlos- schützt 99 % der Allergiker vor einer Re- sen werden, dass schwere Reaktionen in » Mai 2015 | DLR » einer kleinen Fraktion der verbleibenden Verbeeks Seitenblicke [3] Hourihane JOB et al.: Impact of food 1%igen Allergikerpopulation auftreten. challenge tests on children’s and parent’s Idealerweise ist die verbleibende 1%-Al- health related quality of life: a time lergikerpopulation klinisch identifiziert series case-control study. J Allergy Clin und erhält zusätzliche klinische Beratung, um ihre Problematik zu lösen. Die Auswahl des 99%igen Schutzlevels Immunol 127, AB 242 (2011). [4] Hefle SL et al.: Consumer attitudes and risks associated with packaged foods having advisory labeling regarding the gewährleistet laut den Autoren einen op- presence of peanuts. J Allergy Clin timalen Schutz der Gesundheit unter Be- Immunol 120, 171–176 (2007) achtung einer Balance zwischen Schutzle- [5] BfR: Bessere Allergenkennzeichnung vel und der Möglichkeit der analytischen von Lebensmitteln für Verbraucher: Nachweisbarkeit und damit auch Über- Schwellenwerte können derzeit nicht zu- prüfbarkeit. Zielsetzung der Autoren ist es verlässig festgelegt werden. Stellung- letztendlich, dass die Allergenkennzeich- nahme Nr. 002/2010 des BfR vom nung auf diese Weise wieder von den be- 29. Juli 2009. troffenen Allergikern beachtet wird. [6] Vieths S et al.: DGAKI-Mitteilungen – Neue Deklarationspflicht für Nahrungsmittelallergene in Lebensmitteln, Ausblick Stellungnahme der Arbeitsgruppe Nah- Die kürzlich vom ALS/ALTS auf Basis der rungsmittelallergie der Deutschen Ge- oben ausgeführten Publikation veröf- sellschaft für Allergologie und klinische fentlichten Beurteilungswerte (bzw. Ori- Immunologie und des Ärzteverbandes entierungswerte; siehe Tab. 1) werden Deutscher Allergologen. – wie auch vom ALS/ALTS im Beschluss vermerkt – einer ständigen Aktualisie- Allergo J 15, 114–122 (2006). [7] Lebensmittelchemische Gesellschaft rung unterliegen. Beispielsweise sind die (LChG) Fachgruppe in der Gesellschaft für Cashew festgelegten Werte nur vor- Deutscher Chemiker FG Biochemische läufiger Natur, da die Basis lediglich von Kindern erhaltene Daten sind. Zusätzlich nötige Daten von Erwachsenen werden in Zukunft die Basis für diesen Schwellenwert ergänzen. und molekularbiologische Analytik: Allergene in Lebensmitteln – was kann und soll die Analytik leisten? Kulmbach, Bundesforschungsanstalt für Ernährung und Landwirtschaft, 6.–7.12.2007. [8] Taylor S et al.: Establishment of reference Weitere Forschungsvorhaben sind dem- doses for residues of allergenic foods: entsprechend nötig, um die sensible Popu- report of the vital expert panel. lation der Lebensmittelallergiker in der Food Chem Toxicol 63, 9–17 (2014). Bewältigung ihres Alltags effektiv unterstützen zu können. Verweise [1] Europäische Kommission: Verordnung (EU) Nr. 1169/2011 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 25. Oktober 2011 betreffend die Information der Verbraucher über Lebensmittel […]. ABl EU L 304, 18–63 (2011). Anschrift der Autorin Dr. Uta Verbeek Sophienstr. 5 80333 München meyer.science GmbH [email protected] [2] BfR: Schwellenwerte zur Allergenkennzeichnung von Lebensmitteln – Expertengespräch im Rahmen der BMELVKonferenz 2008 „Allergien: Bessere Information, höhere Lebensqualität“ am 15. Oktober 2008 in Berlin; BfR-Tagungsband. DLR | Mai 2015 « 221 Die DLR können Sie online lesen unter www.dlr-online.de → Archiv Passwort: Sterole » Die vom ALS/ ALTS veröffentlichten Orientierungswerte werden – aufgrund nötiger weiterer wissenschaftlicher Erkenntnisse – einer ständigen Aktualisierung unterliegen. « 222 Analytik & Co. « Inerte Glas- und Quarzprodukte Der Einsatz von oberflächenbehan- „INNOSil®-Desaktivierung“ gerecht delten Glasprodukten gewinnt v. a. werden. Meldung Robust und laboralltagstauglich in den Bereichen Medizin, Pharmazie, Proben- und Aufbewahrungsge- Geräte von behr für die Soxhlet- Biotechnologie und Analytik immer fäße, Mikroeinsätze (Inserts), GC-Liner, Extraktion werden den diversen größere Bedeutung. Um Adsorption Küvetten, Glaswolle und Glaskugeln Anforderungen im Laboralltag empfindlicher Substanzen an Glas- sind Beispiele aus der Vielzahl von Pro- gerecht. Sie sind in den praxis- oberflächen zu minimieren, wird eine dukten aus Glas und Quarzglas, wel- tauglichen Konfigurationen für Passivierung der eingesetzten Glas- che in den letzten Jahren entwickelt Extraktorgrößen von 30 bis geräte gefordert. Diesem Anspruch wurden. Durch den Ausbau der Pro- 1000 mL erhältlich. Mit dem pas- möchte die CS-Chromatographie Ser- duktionsanlagen können nun Glas- senden Zubehör (Aufschlussein- vice GmbH durch ihr Dienstleistungs- teile bis 400 mm Länge und 140 mm heit und Filtriereinrichtung) für angebot „Sil-Desaktivierung“ und Durchmesser veredelt werden. die Hydrolyse ist auch die Bestimmung des Gesamtfettgehalts möglich. Das Gerät verfügt über Halterungen für Kühler und Extraktionszwischenstück für die sichere Ablage zwischen den Extraktionen. www.behr-labor.de Glasgeräte mit passivierten Oberflächen werden immer wichtiger. Meldung Mit kaltem Plasma desinfizieren Prof. Dr. Günter Klein und Dr. Birte Interessant sind die Plasmen wegen Ahlfeld, Institut für Lebensmittel- ihrer hohen Reaktivität. In Verbin- qualität und -sicherheit der Stiftung dung mit Luft bilden sich Sauerstoff- Verpackungen auf ihre Dichtig- Tierärztliche Hochschule Hannover und Stickstoffradikale, die sowohl keit geprüft werden. Die Kam- (TiHo), haben zusammen mit Wis- auf Mikroorganismen als auch auf mer des Prüfgeräts wird zunächst senschaftlern der Max-Planck-Ge- Körperzellen wirken können. mit Wasser befüllt, danach wird sellschaft und dem Sanitätsdienst der die zu prüfende Verpackung un- Bundeswehr untersucht, wie gut sich dass sich kaltes Plasma eignet, um ter höhenverstellbaren mit Noroviren kontaminierte Ober- Oberflächen zu desinfizieren, die von Tauchplatte positioniert. Nach flächen mit kaltem Plasma desinfizie- mit Noroviren infizierten Patienten dem Start baut der Tester nach ren lassen. berührt wurden. Studien aus der glei- Noch dicht? Mit den Leak-Testern von Dinkelberg können unterschiedlichste der Die veröffentlichte Studie zeigt, und nach Druck im Behälter auf. Kaltes Plasma ist ein energiegela- chen Arbeitsgruppe belegen, dass Mithilfe der vier einstellbaren denes und hoch reaktives Gas, das Noroviren nach einem Ausbruch auch Haltezeiten und einem Druck- sich bei Atmosphärendruck erzeu- über kontaminierte Oberflächen wie spektrum von 0 bis –500 mbar gen lässt. Eingesetzt wird es z. B. zum Türklinken oder Tastaturen übertra- (relativ) kann der Benutzer ge- Bogenschweißen oder – in der Medi- gen werden. Zur Desinfektion von nau feststellen, ab welchem zin – zur Wundheilung. Es entsteht, Flächen werden häufig Chemikalien Druck die Verpackung undicht indem ein Gas oder auch normale eingesetzt; hier besteht die Gefahr, ist. Aufsteigende Bläschen am Luft durch Hitze oder Hochspan- dass sie empfindliche Oberflächen Verschluss des Prüflings dienen nung weiter mit Energie versorgt schädigen. Zudem können die Erre- als Indikator für eine undichte wird. Durch die Wärme- oder Strom- ger Resistenzen gegenüber den Des- Verpackung. zufuhr lösen sich aus den Gasmole- infektionsmitteln entwickeln. www.analytics-shop.com külen Elektronen, sodass positiv und Um die Wirkung des kalten Plas- negativ geladene Ionen entstehen. mas auf Noroviren zu untersuchen, » Mai 2015 | DLR » Analytik & Co. 223 präparierten die Wissenschaftler ste- ren kann, gehen wir davon aus, dass flächen sowie mit anderen Norovi- rile Petrischalen mit verschiedenen die Methode zur regelmäßigen Des- rentypen getestet werden. Zusätzlich Verdünnungen einer Stuhlprobe, in infektion von kontaminierten Ober- werden elektronenmikroskopische der sich Noroviren befanden. Dann flächen eingesetzt werden kann.“ Untersuchungen durchgeführt, um ließen sie das kalte Plasma unter- Auch wenn die Erreger nicht vollstän- die Struktur des Virus vor und nach schiedlich lang auf die Proben wir- dig entfernt würden, sei eine Verrin- der Behandlung mit kaltem Plasma ken. Nach der Behandlung zeigte gerung der Erregerdichte schon ein zu vergleichen. sich, dass die Proben mit der längs- großer Schritt, um die Infektionsge- Ahlfeld B et al. (2015): Inactivation ten Einwirkzeit die geringsten Keim- fahr für Menschen zu reduzieren. of a foodborne norovirus outbreak zahlen aufwiesen. „Ein mit Norovi- In weiteren Untersuchungen sol- strain with nonthermal atmospheric ren infizierter Patient hinterlässt len die Desinfektionseigenschaften pressure plasma. mBio, DOI: 10.1128/ ungefähr 22 000 Viruspartikel, wenn des kalten Plasmas an anderen Ober- mBio.02300-14 er beispielsweise eine Türklinke anfasst. Für eine Infektion sind ungefähr 10–100 Viruspartikel erforderlich“, erklärt Klein. Das kalte Plasma reduzierte die Zahl der potenziell infektiösen Viruspartikel nach zehn Minuten von 22 000 auf 1 400. Nach 15 Minuten waren nur noch 500 Viruspartikel vorhanden. Aber selbst nach einer Behandlung von nur einer Minute konnten die Wissenschaftler schon einen Effekt feststellen. „Da kaltes Plasma das Virus auf der getesteten Oberfläche inaktivie- Meldung Für Proteine und Polymere Der miniDAWN-TREOS®-Streulichtdetektor von Wyatt Technology ist ein Dreiwinkel-Gerät und ermöglicht die Messung von absoluten Molekularmassen, Radien und zweiten Virialkoeffizienten. Das Gerät kann sowohl gekoppelt an die Chromatographie (GPC/SEC) als auch im Stand-alone-Modus eingesetzt werden. Mit MALS (Mehrwinkellichtstreuung, Multi Angle Light Scattering), oft auch als klassische oder statische Lichtstreuung (SLS) bezeichnet, wird die Molmasse von Makromolekülen über die gemessene Streustrahlenintensität bestimmt. www.wyatt.eu Abwasserverbrauch reduzieren Bei der Herstellung von Lebensmit- Zusammensetzung recycelt werden nung nutzen, in Fermentierungsan- teln fallen riesige Mengen an nicht- kann. lagen in Biogas oder Bioethanol um- essbarem Ausschuss wie Schalen von Im Projekt werden ein System und wandeln oder mittels hydrothermaler Zitrusfrüchten und Kartoffeln an. Ihre Richtlinien für Entscheider aus der Carbonisierung in ein braunkohleähn- Entsorgung und die hygienische Säu- Lebensmittelindustrie entwickelt, die liches Produkt aufwerten. Auch kön- berung von Gerätschaften führen zu Informationen darüber geben, wann nen Nährstoffe der konzentrierten einem enormen Abwasseraufkom- und wo die Installation von Vakuum- organischen Abfälle direkt in die In- men. Fraunhofer UMSICHT arbeitet leitungen zur Abfallsammlung ange- dustrie zurückgeführte oder aber als zusammen mit einer internationalen bracht ist. Ausgangsstoff für nährstoffreichen Arbeitsgruppe im Projekt BioSuck an Durch die Installation von Vaku- Dünger genutzt werden. Die dünnen der Umgestaltung des Abfallmanage- umleitungen zum Abfalltransport Vakuumleitungen sind platzsparend, ments in der Lebensmittelindustrie. können Unternehmen neben Was- vermeiden Durch die Absaugung anfallenden ser (zum Teil 50 bis 80 %), auch Kos- und sind ohne großen Aufwand an Abfalls mittels Vakuumtechnologie ten zur Abwasserentsorgung einspa- Änderungen im Produktionsprozess fällt weniger Abwasser an, das sich ren. Bei der Abfallsammlung mithilfe anpassbar. Das System ist zudem ge- über Vakuumrohre hygienisch trans- von Unterdruck gelangen Lebensmit- genüber Ungeziefer und Nagern ge- portierten lässt und anschließend telreste hygienisch und schnell durch schlossen, was besonders wichtig für gezielt für bioenergetische Zwecke ein Rohrsystem an eine Sammelstelle. die Lebensmittelindustrie ist. genutzt oder bei entsprechender Restabfälle lassen sich durch Verbren- www.umsicht.fraunhofer.de DLR | Mai 2015 « Geruchsbelästigungen 224 Internationale Literatur « Für Sie gelesen! Allergenanalytik mit im Handel erhältlichen Testkits Internationaler Ringversuch mit neuem Referenzmaterial Susanne Großmann-Kühnau Allergien nehmen weltweit zu, auch jene, die durch Nahrungsbestandteile hervorgerufen werden. Kleinste Mengen von Allergenen können große Wirkungen zeigen und die betroffenen Allergiker in missliche Situationen bringen, ja sogar lebensbedrohend werden. Um die Verbraucher zu schützen, werden deshalb immer detailliertere Rechtsvorschriften über die Deklaration von Allergenen auf den Verpackungen erlassen. Was fehlt, sind zuverlässige Methoden zur Bestimmung von Allergenen in so unterschiedlichen Matrizes wie Lebensmittel sie darstellen. Abgesehen von der Prüfung an allergischen Testpersonen erfolgt die Bestimmung von Allergenen „klassisch” nach zwei bewährten Verfahren, der PCR- und der ELISA-Methode. Bei der Polymerase-Kettenreaktion (polymerase chain reaction, PCR) handelt es sich um eine molekularbiologisch-chemische Analysenmethode, mit der DNA-Sequenzen des Analyten bestimmt werden. Der En- In der Lebensmittel verarbeitenden doch andrerseits reduzieren möchte. zyme-linked Immunosorbent Assay Industrie sind Kreuzkontakte kaum Auf europäischer Ebene existiert eine (ELISA) geht einen anderen Weg: hier zu vermeiden. Da diese analytisch vergleichbare Initiative mit dem Na- erfolgt der Nachweis allergener Pro- nicht immer sicher auszumachen men EU-VITAL. teine immunbiologisch mithilfe von sind, müssen die Hersteller mit Angaben wie „kann ... enthalten” etwaigen Zwischenfällen vorbeugen. Das Projekt EuroPrevall schränkt für Allergiker die Auswahl Dabei handelt es sich um ein von gischen Schritten auf das allergene unbedenklicher Lebensmittel unnö- der EU finanziertes Projekt, das Potenzial von Lebensmitteln. tig ein und mindert für die Herstel- von 2005 bis 2009 lief und im We- Zur Schwellenwertbestimmung ist ler den Absatz dieser vielleicht doch sentlichen „die Verbreitung, die die doppeltblind Placebo-kontrol- allergenfreien Erzeugnisse. Basis und die Kosten von Lebens- liert durchgeführte orale Nahrungs- mittelallergien in Europa” untersu- mittelprovokation chen sollte. Daran beteiligt waren placebo-controlled food challenge, europäische und international agie- DBPCFC) die anerkannt beste Me- An der Weiterentwicklung geeigne- rende Institutionen mehrerer Diszi- thode. Sie wurde auch in der Euro- ter Analysenverfahren für Lebens- plinen. Neben einer umfassenden Prevall Studie eingesetzt. Die ermit- mittel arbeiten sowohl Hersteller als Bestandsaufnahme der Lebensmit- telten Schwellenwerte dienen der auch öffentliche Institutionen. Hier telallergien betreffenden Situation Festsetzung von sogenannten „Ac- sei das von der EU geförderte Pro- in Europa stand auch die Entwick- tion Levels“ für einzelne Allergene, jekt EuroPrevall genannt. In Austra- lung neuer diagnostischer Verfah- die bestimmen, ab welcher Konzen- lien haben Produzenten das Aller- ren, mit denen die für Patienten tration ein Allergen wie kenntlich gen Bureau Ltd. gegründet, das u. a. belastenden Hauttests ersetzt wer- zu machen ist. Als Lebensmittelma- freiwillige Angaben von Allergenen den könnten. Des Weiteren sollten trix wurde für diese Untersuchun- (voluntary incidental trace allergen Schwellenwerte für einzelne Aller- gen eine spezielle Zubereitung ent- labelling, VITAL) vorschlägt, durch gene bestimmt werden sowie die wickelt, die von den Zutaten in etwa Weiterentwicklung der Analytik die Einflüsse von Matrix und technolo- einer Puddingmischung gleicht. Allergenbestimmungsmethoden (double-blind Notwendigkeit solcher Angaben je- » Mai 2015 | DLR » spezifischen Antikörpern. Daneben existieren auch auf der Massenspek- Internationale Literatur 225 Aktionslevels trometrie (MS) basierende Metho- Mit dem Begriff „Action Levels” (harmonisierte Grenzwerte) wird im Projekt den. EU-VITAL gearbeitet, um auf der Basis von klinischen Schwellenwerten eine Das ELISA-Prinzip liegt einer Viel- verständliche Allergenkennzeichnung einzuführen. Für jedes Allergen sind zahl von Testkits zugrunde, die in- jeweils drei Action Levels festgesetzt, die drei ansteigenden Allergenkon- zwischen in großer Auswahl für die zentrationen entsprechen. Für Action Level 1 ist keine Allergenkennzeich- Bestimmung von Allergenen ange- nung notwendig, bei Allergenkonzentrationen des Action Levels 2 muss mit boten werden. Wie aber steht es mit „enthält Spuren von ... enthalten” gekennzeichnet werden, bei Action Le- der Eignung dieser Schnelltests für vels 3 sollte die Deklaration lauten „enthält ... (als Zutat)”. verschiedene Lebensmittel? Zeigen Das Projekt EU-VITAL vereint Vertreter aus den Bereichen Lebensmittelpro- sie geringe Gehalte von Allergenen duktion, -handel, -analytik, -überwachung und betroffenen Allergikern. sicher und präzise an? Liefern Testkits unterschiedlicher Hersteller übereinstimmende Ergebnisse? Antworten auf diese Fragen sollte auch für Referenzmaterialien. Bisher Proben wurden als Doppelbestim- ein großangelegter Ringversuch mit sind solche für den Allergennachweis mungen ausgeführt, jeder Extrakt internationaler Beteiligung geben, in Lebensmitteln noch nicht standar- doppelt vermessen. bei dem eine Vielzahl von Analysen- disiert, was wiederum die Methoden- sets zur Bestimmung der Allergene entwicklung hemmt. aus Eiern und Milch geprüft wurden. Die Daten aller teilnehmenden Laboratorien wurden nach Umrech- Der Referenzsubstanz galt deshalb nung auf die gemeinsamen Einheiten besonderes Augenmerk. Sie wurde Eiweißprotein (in mg/kg) bzw. Ma- in Anlehnung an EuroPrevall aus in germilchprotein (in mg/kg) gemein- Am Ringversuch nahmen 17 öffent- kaltem Wasser quellender Stärke, Ka- sam und umfassend statistisch aus- liche und private Untersuchungsin- kaopulver, Puderzucker, wenig Spei- gewertet, wobei u. a. ISO-Standards stitute sowie 5 Hersteller von kom- seöl sowie dem Emulgator TWEEN und AOAC-Methoden zum Einsatz merziell erhältlichen Testkits teil. 60 angefertigt. Diese Mischung ist kamen. Außer mehreren europäischen Staa- einer handelsüblichen Dessertmi- ten waren die USA, Kanada, Japan schung nachempfunden. Die Aller- Ergebnisse und Australien involviert. Zielsub- gene selbst gaben die Autoren als Die Kalibrierkurven folgten für die stanzen waren die bekannten Al- Hühnereiweißpulver bzw. Mager- meisten Anwendungen einer Boltz- lergene aus Hühnereiern und Kuh- milchpulver hinzu und zwar in ab- mann-Sigmoidform, in drei Fällen ei- milch. Für jedes Allergen standen gestuften Mengen, sodass die Ge- ner Regressiongeraden. Anhand die- mehrere Prüfmodule unterschied- halte an Eiweiß jeweils 0, 3, 6, 15 ser Kalibrierung wurden die von den licher Anbieter zur Verfügung. Bei und 30 mg/kg betrugen. Der Eiweiß- Tests gemessenen Gehalte an allerge- einigen Kits war angegeben, wel- gehalt wurde mithilfe der Kjeldahl- nen Proteinen berechnet. ches Eiweiß der Reaktion zugrunde methode verifiziert. Sowohl die Ka- Die Daten zeigten, dass im Kon- lag, bei anderen nicht. Für Hühnerei librierung als auch die Extraktion der zentrationsbereich von 3–30 mg Pro- Methodik nannten verschiedene Hersteller Ovalbumin und Ovomucoid, für Kuhmilch Casein und β-Lactoglobulin als Prüfproteine. Allergene selbst sind meist Proteine und damit reaktive Komponenten, die dazu neigen, sowohl allein als auch mit anderen Lebensmittelinhaltstoffen wie Stärke und Fetten zu reagieren. Ganz besonders geschieht dies, wenn die betreffenden Lebensmittel länger gelagert werden. Die gleichen Unwägbarkeiten gelten DLR | Mai 2015 « Meldung Dispersionsanalysatoren Die Geräte der Produktlinien LUMiSizer®, LUMiFuge® und LUMiReader® der Berliner L.U.M. GmbH bilden ein System zur umfassenden Charakterisierung von Dispersionen. Mittels patentierter STEP-Technologie® können schnelle Stabilitätsanalysen und Lagerstabilitätsbestimmungen von hochkonzentrierten Dispersionen sowie Partikelcharakterisierungen für Anwendungen in Forschung und Entwicklung sowie in der industriellen Qualitätssicherung und -kontrolle durchgeführt werden. www.lum-gmbh.com (Häseler) 226 Internationale Literatur « tein/kg die Konzentration keinen Messungen der allergenbeaufschlagte Proben systematischen Einfluss auf die Wie- Probe derfindungsrate hat. TestkitNr. Allergen-Sollwert [mg/kg] 3 Die Ergebnisse wurden in drei Messwert Gruppen gegliedert. Fünf Kits dienten der Bestimmung von Hühnerei- Hühnereiweiß weißallergenen. Zur Quantifizierung der Milchallergene standen fünf Analysensets zur Verfügung, die Casein bestimmten, und sechs andere, bei denen die Milchallergene über 30 Milcheiweiß (Casein) Milcheiweiß (β-Lactoglobulin) β-Lactoglobulin oder anders ermit- [mg/kg] [%] [mg/kg] [%] 1 1,4 47 13 42 5 2,9 97 22 72 3 3,6 120 40 134 5 1,8 61 17 55 3 0,9 31 5,7 19 6 4,2 139 34 113 telt wurden. Die von den fünf Eiallergen-Testkits gemessenen Konzentration la- auch hier die Ergebnisse beiderseits erprobt, denen unterschiedliche Re- gen näher beieinander als diejeni- des wahren Wertes lagen. Die Werte aktionen zugrunde lagen. Als Pro- gen für die Milchallergene. Keines innerhalb dieser Gruppe streuten in benmaterial diente eine aus dem dieser Prüfmodule ermittelte jedoch einem weiten Bereich. EuroPrevall-Projekt übernommene den wahren Gehalt, die Messergebnisse lagen alle zu niedrig. Lediglich Einige der Messergebnisse sind in der Tabelle aufgeführt. Matrix, die mit abgestuften Mengen der jeweiligen Allergene beauf- für die Probe mit 3 mg Allergen/kg Die Qualität der Kalibrierungen va- schlagt wurde. Die Studie fand als traf die Messung mittels Testkits 5 riierte über alle teilnehmenden Insti- Ringversuch unter Beteiligung zahl- mit 97 % Wiederfindungsrate fast tute. Das zeigt die Notwendigkeit, je- reicher Untersuchungsinstitutionen zu und genügte damit den Anforde- den Tag für jede Immunoplatte eine aus aller Welt statt. rungen der ISO-Kriterien an die Mess- eigene Kalibrierung durchzuführen. Für jedes Allergen gab es mindes- genauigkeit. Die Streuung der Messwerte der tens ein Analysenset, das die nied- Die über Casein ermittelten Pro- verschiedenen Tests für dasselbe rigste Allergenkonzentration von teingehalte der Milch streuten über Allergen wirft die Frage auf, ob ein 3 mg/kg erfassen konnte. Über al- die Analysenkits in größerem Maße, solcher Vergleich sinnvoll oder zu- les betrachtet waren die Wiederfin- jedoch beiderseits des wahren Wer- lässig ist. Ursache dieser Streuungen dungsraten jedoch zu niedrig. In Be- tes. Hier lieferte Testkit 1 über alle können unterschiedliche den einzel- zug auf die Streuung zwischen den Konzentrationen die zuverlässigsten nen Tests zugrunde liegende Reakti- Schnelltests und die Genauigkeit der Werte. Die anderen Analysensets wa- onen sein, voneinander abweichende Messwerte unterschieden sich die Er- ren teilweise präziser, zeigten aber Arbeitsanweisungen, unvollständige gebnisse für die drei Gruppen Hüh- vom wahren Wert abweichende Ge- Extraktionen sowie die in dieser Stu- nereiweiß, Milcheiweiß (über Casein halte an. die vorgenommenen Umrechnungen bestimmt) und Milcheiweiß (über der Messwerte auf vergleichbare Ein- β-Lactoglobulin bestimmt) vonein- heiten. ander. Bei der Bestimmung des Milchallergens über β-Lactoglobulin genügte keines der Prüfmodule den ISO-Kri- Alle Analysensets waren imstande, Als Gründe für die geringen Wie- terien an Genauigkeit, wenngleich die niedrigsten Allergenkonzentra- derfindungsraten und die hohen tion von 3 mg/kg Hühnereiweiß bzw. Streuungen werden die unterschied- Milcheiweiß zu detektieren. Insge- lichen zugrunde liegenden Reaktio- samt betrachtet ist jedoch die Ge- nen, Anwendungsanweisungen und nauigkeit der Messungen unbefrie- Umrechnungsfaktoren digend: Die meisten Kits fanden zu Zur Anknüpfung an die humanen niedrige Gehalte. Schwellenwertprüfungen und die Er- Originalbeitrag Johnson PE et al. A multi-laboratory evaluation of a clinically-validated incurred Fazit quality control material for analysis of allergens in food Food Chem 2014, 148 (0), 30–36 vermutet. mittlung von Aktionslevels sind die vorgestellten Testkits so nicht ohne Zur Bestimmung der Allergene aus weiteres einsetzbar. Das Referenzma- Hühnereiweiß und Kuhmilch wur- terial dagegen erwies sich als geeig- den kommerziell erhältliche Testkits net. » Mai 2015 | DLR » Veranstaltungen 227 Global gesehen Food Safety Kongress 2015 Berlin war im Februar 2015 zum 7. Mal der Veranstaltungsort für den Food Safety Kongress. Unter dem Motto „Vertrauen in Lebensmittel – Vom Erzeuger bis zum Verbraucher“ wurde ein Schwerpunkt auf das Thema Food Fraud gelegt und darüber umfassend diskutiert. kumentation, die Prüfung und Freigabe der Rohwaren, die Rückstandsanalysen im Feld und vor der Einlagerung sowie Unterlagen zur Tierhaltung. 4) Chargenverfolgung im Verar- beitungsprozess: Die chargengeWer gleichbleibend hohe Qualität am Handel Beteiligten sollten jeder- naue Aufzeichnung sämtlicher liefern will, muss verlässliche Liefe- zeit ihre Zertifizierungsdaten verfüg- Rohwarenbewegungen und Ver- rantenkontakte pflegen. Das Thema bar halten. Vier Stufen sind bei der Im- arbeitungsschritte, die Dokumen- Rückverfolgung ist dabei ein „need plementierung für HiPP zu nehmen: tation der Verarbeitungsprozesse to have“, denn nur so lässt sich die 1) Abbildung der Lieferketten, ge- und die Hinterlegung von Proben Wahrscheinlichkeit der Entstehung meinsam mit den Lieferanten von Krisen reduzieren. und Analyseergebnissen. 2) Freigabeprozess der Lieferketten: Selbstauskünfte zur Risikoeinstu- Es sind aber auch einige Hürden bei fung für Lieferanten, Vorlieferan- der praktischen Umsetzung zu neh- „Safety first“ heißt eine der Strate- ten, Erzeuger; Audits in der Lie- men. So erweist es sich als problema- gien: Welche Voraussetzungen für ferkette zur Freigabe; Prüfung der tisch, die vielen kleinen Betriebe von sichere Zutaten müssen erfüllt wer- Anbauflächen bzw. Ställe; Risiko- Vorlieferanten und Erzeuger einzu- den und welche Wege führen zu bewertung; Analysen auf den Zwi- binden und für eine hohe Akzeptanz schenebenen für die Anforderungen zu sorgen. Für erfolgreiches Handeln mehr Sicherheit im Rohstoffmanagement. So werden für die Sup- 3) Dokumentation und Prüfung An- Diese Betriebe können nicht immer ply-Chain Vereinbarungen mit allen bau und Tierhaltung: z. B. die allen Ansprüchen im Handumdrehen Lieferanten getroffen, in denen un- Einstufung der Felder für An- gerecht werden. Schwierig gestaltet ter anderem festgelegt ist, dass Le- bau bestimmter Produkte (An- sich weiterhin der Fakt, dass kein ein- bensmittelsicherheitsaudits auf jeder baudokumentation), heitlicher Standard bei Öko-Zertifizie- Stufe durchgeführt werden, auch von der Pflanzenschutz-, Dünge- und Dritten. Wer Lieferant werden will, Pflegemaßnahmen, die Erntedo- Erfassung rungsdaten vorliegt. (Häseler) hat ohne Zertifizierungen nach GFSIStandards nur sehr geringe Chancen. Ohne Digitalisierung geht es nicht mehr Wie sich Unternehmen den immensen Herausforderungen der globalen Rohstoffbeschaffung stellen können, zeigte Robert Richter, Projektleiter, HiPP-Werk OHG. Bei der praktischen Umsetzung kooperiert er mit der österreichischen Intact Consult GmbH. Wichtiger Punkt bei der mehrstufigen Herangehensweise ist die durchgängige Verfolgung der Wertschöpfungsketten – begonnen bei der Moderator des Food Safety Kongresses Prof. Ulrich Nöhle (Interim Manager Einbindung von Vorlieferanten und Lebensmittelindustrie und Honorarprofessor Qualitätsmanagement, landwirtschaftlichen Erzeugern. Alle TU Braunschweig) DLR | Mai 2015 « « 228 Veranstaltungskalender Wann Veranstaltungstitel Wo Information 18.05.2015 Seminar: Futtermittelrecht Hamburg Behr’s Verlag, Averhoffstr. 10, 22085 Hamburg, 19./20.5.2015 44. Seminar über Versuchstiere Berlin Tel.: 040/22 70 08 62, www.behrs.de Bundesinstitut für Risikobewertung, Charité etc., und Tierversuche 20.–22.5.2015 DGK-Symposium 2015 Regina Thonert, Tel.: 030/18412-1911; Darmstadt Fax: 030/18412-2961, [email protected] Deutsche Gesellschaft für Wissenschaftliche und Angewandte Kosmetik e. V., Alte Schule Burg, 86470 Thannhausen, Tel.: 08281/79940-23, Fax: 08281/79940-50, 8./9.6.2015 GDCh-Fortbildung: Frankfurt/ www.dgk-ev.de/index/dgk/veranstaltungen.html GDCh, Postfach 90 04 40, 60444 Frankfurt/Main, 8./9.6.2015 GMP-Intensivtraining GDCh-Fortbildung: Main Frankfurt/ [email protected] GDCh, Postfach 90 04 40, 60444 Frankfurt/Main, 10.6.2015 Reakkreditierung bei der DAkkS muva-/ZLV-Sensorik-Workshop: Main Kempten [email protected] Zentrum für Lebensmittel- und Verpackungstechno- Verpackung und Sensorik logie e. V., Ignaz-Kiechle-Straße 20–22, 87437 Kempten, Tel.: 0831/5290-601, Fax: 0831/5290-699, 10./11.6.2015 PraxisForum Lebensmittel- Frankfurt/ [email protected], www.zlv.de Behr’s Verlag, Averhoffstr. 10, 22085 Hamburg, 11./12.6.2015 verpackungen Runder Tisch Kakao VI Main Hamburg Tel.: 040/22 70 08 62, www.behrs.de Dr. Daniel Kadow, Universität Hamburg, Biozentrum Klein Flottbek, Abt. Biodiversität der Nutzpflanzen, Ohnhorststraße 18, 22609 Hamburg, [email protected], 15.–19.6.2015 17./18.6.2015 Achema V. Zukunftsforum Ernährungs- Frankfurt/ www.rundertischkakao.de DECHEMA Ausstellungs-GmbH, Theodor-Heuss- Main Allee 25, 60486 Frankfurt am Main, Hannover Tel: 069/7564-100, [email protected] ttz Bremerhaven, Fischkai 1, 27572 Bremerhaven, wirtschaft Tel.: 0471/80934-501, Fax: 0471/80934 599, 18.6.2015 Seminar: Allergene in loser Ware Hamburg www.ttz-bremerhaven.de/zukunft/ Behr’s Verlag, Averhoffstr. 10, 22085 Hamburg, 18.6.2015 Seminar: Folienprüfungen und Tel.: 040/22 70 08 62, www.behrs.de Zentrum für Lebensmittel- und Verpackungstechno- Kempten Eigenschaften in der Praxis logie e. V., Ignaz-Kiechle-Straße 20-22, 87437 Kempten, Tel.: 0831/5290-601, Fax: 0831/5290-699, 23.6.2015 Seminar: Systematik der Kempten Verpackungsentwicklung, Teil 1 [email protected], www.zlv.de Zentrum für Lebensmittel- und Verpackungstechnologie e. V., Ignaz-Kiechle-Straße 20–22, 87437 Kempten, Tel.: 0831/5290-601, Fax: 0831/5290-699, 24./25.6.2015 Jahreskonferenz Lebensmittel- Hamburg [email protected], www.zlv.de Behr’s Verlag, Averhoffstr. 10, 22085 Hamburg, 30.6.2015 recht 2015 Seminar: Systematik der Nürnberg Tel.: 040/22 70 08 62, www.behrs.de Zentrum für Lebensmittel- und Verpackungstechno- Verpackungsentwicklung, Teil 2 logie e. V., Ignaz-Kiechle-Straße 20–22, 87437 Kempten, Tel.: 0831/5290-601, Fax: 0831/5290-699, 30.6./1.7.2015 Sensorik-Workshop: Kempten Dauermilcherzeugnisse für die 1.7.2015 Süßwarenindustrie Seminar LMIV in der Praxis [email protected], www.zlv.de muva kempten, Ignaz-Kiechle-Straße 20–22, 87437 Kempten, Tel.: 0831/5290-0, Hamburg Fax.: 0831/5290-100, [email protected] Behr’s Verlag, Averhoffstr. 10, 22085 Hamburg, Tel.: 040/22 70 08 62, www.behrs.de » Mai 2015 | DLR DEUTSCHE LEBENSMITTEL-RUNDSCHAU 111. Jahrgang Mai 2015 Behr’s Verlag l Hamburg l ZKZ 9982 Angewandte Wissenschaft » Originalarbeiten exklusiv für Sie vorgestellt Emissionen flüchtiger organischer Verbindungen aus antihaftbeschichteten Pfannen Gerhard Frank, Volker Mendrok, Achim Bauer und Christian Schelle TÜV Rheinland LGA Products GmbH (TRLP), Geschäftsbereich Produkte, Geschäftsfeld Softlines, LFGB/Konsumgüter, Technisches Kompetenzzentrum VOC und Prüfkammeruntersuchungen, Tillystr. 2, 90431 Nürnberg Zusammenfassung Im Markt erhältliche Pfannen können mit unterschiedlichen Antihaftbeschichtungen ausgestattet sein. Neben den mit Polytetrafluorethylen(PTFE)Polymeren beschichteten Vertretern werden zunehmend Artikel mit keramischer Auskleidung angeboten. Letztere werden aus materialtechnischer Sichtweise mit dem Merkmal beworben, dass sich keramische gegenüber den PTFE-basierten Beschichtungen durch eine höhere Temperaturstabilität auszeichnen. Während für den Werkstoff PTFE eine Temperaturstabilität bis TPTFE ≈ 260 °C ausgewiesen wird, sollten keramische Materialien einer Temperaturbelastung bis TKeramik ≈ 400 °C standhalten. Bei materialspezifischer Überschreitung der Gebrauchstemperatur zersetzen sich die Beschichtungen unter Freisetzung von toxikologisch relevanten Stoffen. In früheren Veröffentlichungen wurde die Emission von Benzol aus PTFE-beschichteten Pfannen thematisiert. Im Rahmen von aktuell durchgeführten Prüfkammeruntersuchungen wurde die Hitzebeständigkeit sowohl von PTFE- als auch keramisch beschichteten Pfannen überprüft, indem unter standardisierten Randbedingungen die Pfannen hohen Provokationstemperaturen ausgesetzt und Konzentrationen freigesetzter organischer Verbindungen (VOC) quantifiziert wurden. Die an PTFE-beschichteten Pfannen gewonnenen Ergebnisse werden den Messwerten der keramischen Vertreter gegenübergestellt. Sowohl Pfannen mit keramischen als auch PTFEbasierten Beschichtungen zeigen unter extremen Temperaturbedingungen signifikante Emissionsprofile. Die bestimmten Prüfkammerkonzentrationen werden in fiktive, zusätzlich resultierende Innenraumluftbelastungen umgerechnet und aus Sichtweise der Raumlufthygiene bewertet. Abstract Commonly available and marketed frying pans can be equipped with different non-stick coatings. Beside skillets coated with polytetrafluoroethylene polymer (PTFE) based plastics a rising number of articles with ceramic apparels are offered. From material technical point of view the predominant advertising feature for ceramic coated pans is the higher temperature resistance compared to PTFE provided ones. Whereas PTFE polymer is characterized by a decomposition temperature of TPTFE ≈ 260 °C ceramic materials may stand temperature impo- sition up to TCeramic ≈ 400 °C. Exceeding material specific usage temperatures the coatings will undergo decomposition reactions with release of toxicological relevant compounds. In previous articles the emission of benzene from PTFE-coated frying pans has been focused on. In the scope of actually run test chamber examinations the thermal resistance of both PTFE- and ceramic non-stick coated pans has been evaluated by exposing the articles to stressing calefaction temperatures under standardized conditioning parameters and quantifying the concentrations of released volatile organic compounds. Gained measuring results of PTFE-coated pans were compared to data of ceramic-coated representatives. Both PTFE- and ceramic appareled skillets show distinct emission profiles under extreme temperature impact. Detected test chamber concentrations were modelled into fictive, additionally resulting indoor air concentrations and evaluated with regard to indoor air hygiene issues. 1 Einleitung Viele Produkte des alltäglichen Lebens erfüllen erst durch ihre Oberflächengestaltung spezielle an sie gerichtete Anforderungen. Die Veredelung von Textilien zur Funktionalisierung ihrer thermischen Eigenschaften und ihrer Chemikalienresistenz [1] oder der Einsatz von Nano-Silberpartikeln zum Aufbau antibakteriell wirkender Oberflächen in Medizinprodukten [2] sind im Industriemaßstab umgesetzte Anwendungen. Auch Gegenstände mit Nahrungsmittelkontakt, welche gesetzlichen Bestimmungen [3,4] unterliegen, sind mit funktionellen Beschichtungen ausgerüstet. Über die Emissionscharakteristik elektrisch betriebener Haushaltsgeräte wurde kürzlich berichtet [5]. Auch Pfannen und Haushaltsgegenstände, die einer starken Temperaturbelastung ausgesetzt sind, können insbesondere bei unsachgemäßer Handhabung ein raumlufthygienisch ungünstiges Emissionsprofil aufweisen. 230 Originalarbeiten « Die Gebrauchseigenschaften von Pfannen werden maßgeblich durch den Einsatz von Antihaftbeschichtungen beeinflusst. Thermoelastische Polymere aus Tetrafluorethylen [6] (PTFE) oder Copolymerisate aus den Monomeren Ethylen und seiner perhalogenierten Derivate sind für diesen Verwendungsbereich großtechnisch zugängliche Werkstoffe. Diese Polymere zeichnen sich durch eine äußerst hohe Chemikalienbeständigkeit aus und können in einem sehr breiten Temperaturbereich (–200 bis 250 °C) eingesetzt werden. Die maximale Dauergebrauchstemperatur für PTFE liegt bei ca. 260 °C. Bei Temperaturen oberhalb 400 °C tritt eine Zersetzung unter Freisetzung fluorhaltiger, mitunter toxischer Einzelverbindungen (Fluorphosgen, COF2; Perfluorisobuten, C4F8) [6] auf, die bei exponierten Personen zur klinischen Symptomatik [7,8] führen können. Bereits im Jahr 2005 hatte das Bundesinstitut für Risikobewertung die möglichen Folgen der Überhitzung PTFE-beschichteten Koch- und Bratgeschirrs beschrieben und auf die Bildung giftiger Dämpfe aus fluorierten Verbindungen und Partikeln [9] hingewiesen. Im NDR-Verbrauchermagazin „Markt“ [10] wurde in 2013 medienwirksam die Freisetzung von nach geltendem Chemikalienrecht als karzinogen eingestuftem [11,12] und in Stoffmonographien toxikologisch bewertetem [13,14] Benzol aus fabrikneuen, stark erhitzten antihaftbeschichteten Pfannen thematisiert. Der in der Öffentlichkeit diskutierte und beachtete analytische Befund veranlasste einige Hersteller oder Inverkehrbringer dieser Haushaltsartikel, eine Emissionsbewertung ihrer Produkte zur Ermittlung des temperaturabhängigen Emittentenprofils durchführen zu lassen. Darüber hinaus ist im Marktsegment des Bratund Kochgeschirrs neuerdings auch eine Zunahme keramikgegenüber herkömmlicher PTFE-beschichteter Erzeugnisse erkennbar. Diese Keramiken bestehen aus Silikaten, die mit anorganischen Aluminium- (Al2O3), Titan- (TiO2) und Zirkoniumoxiden (ZrO2) [15] angereichert sind, und sollten aufgrund fehlender organischer Bestandteile bei Temperatureinwirkung zu keiner Freisetzung flüchtiger organischer Verbindungen aus den Oberflächen führen. Jedoch benötigen auch diese Mischoxide einen meist auf organischer Basis formulierten Haftvermittler, um die Oxidschicht auf der Metalloberfläche zu fixieren. An keramisch ausgekleideten Pfannen ist folglich unter Temperatureinwirkung keine vollständige Emissionsfreiheit zu erwarten. Bei unsachgemäßer Verwendung, insbesondere der Überhitzung einer antihaftbeschichteten Pfanne, ist nicht gänzlich auszuschließen, dass freigesetzte, toxikologisch relevante Stoffe in Nahrungsmittel übergehen, die in der Pfanne bereitet werden. Zusätzlich ist die inhalative Aufnahme dieser Substanzen über die Raumluft von Bedeutung. Die Anwesenheit von Fetten und Ölen (kohlenhydratreiche Lebensmittel), die einerseits selbst bei hoher Temperatur die Bildung toxischer Substanzen wie Acrolein und Acrylamid [16] begünstigen, andererseits als Transportmedium fungieren, kann den Übergang beschichtungsrelevanter Zersetzungsprodukte in die Nahrungsmittel fördern. Dieser Artikel fasst Messergebnisse in Bezug auf quantifizierte Konzentrationen an flüchtigen organischen Verbindungen (Volatile Organic Compounds, VOC) [17,18] zusammen, die im Rahmen von standardisierten Prüfkammeruntersuchungen an Pfannen (ohne Lebensmittelbesatz) bei unterschiedlichen Erhitzungstemperaturen gemessen wurden. Die im Prüfkammertest bestimmten VOC-Konzentrationen wurden für die vergleichende Bewertung in modellierte (fiktive) Raumluftkonzentrationen umgerechnet. Die Ergebnisse bestärken die Notwendigkeit, dass in den Gebrauchsanleitungen erhitzbarer, beschichteter Haushaltsbedarfsgegenstände von Herstellerseite stets auf die maximale Temperaturbeständigkeit der verwendeten Beschichtung hingewiesen wird, auch wenn unter Gebrauchsbedingungen eine Temperaturüberwachung der Pfannenbeschichtung wenig praktikabel durchführbar sein wird. 2 Prüfmusterauswahl und Pfannenspezifikationen Es wurden ausschließlich direkt vom Hersteller zur Verfügung gestellte Pfannen in die Untersuchungen einbezogen. Die Prüfbedingungen, insbesondere die Pfannenaufheiztemperaturen, orientierten sich an den Vorgaben der Auftraggeber. Bei den Pfannenbeschichtungen handelte es sich sowohl um keramik- und PTFE-basierte Vertreter als auch um Kombinationen unterschiedlicher Beschichtungssysteme. In Tabelle 1 sind die Merkmale und Spezifikationen der emissionsgeprüften Pfannen zusammengefasst. Tab. 1 Spezifikationen und Merkmale der erhitzten und emissionsgeprüften Pfannen IDNr. 1 2 3 4 5 (1) Materialeinsatz Beschichtungswerkstoff Pfanneninnenseite Pfannenaußenseite Keramik PTFE(1) Keramik PTFE(1) Keramik Silikon-Polyester Keramik keine Beschichtung Keramik Keramik (2) PTFE(1) Grundkörper Griff Pfannendurchmesser d [cm] maximale Provokationstemperatur TProv [°C] Aluminium Aluminium Edelstahl Kunststoff(3) Kunststoff(3) ohne Griff ohne Griff ohne Griff 28 24 26 28 26 26 210 430 370 410 380 360 (2) Aluminium Aluminium Aluminium PTFE: Polytetrafluorethylen; (2) keine Herstellerinformation verfügbar; (3) zur Prüfung wurden die Kunststoffgriffe abmontiert » 111. Jahrgang | Mai 2015 | DLR » Originalarbeiten 231 3 Prüfmethodik 3.1 Prüfkammerversuchsaufbau In einer normgerecht konzipierten Edelstahlprüfkammer [19,20] mit Glassichtfront des Volumens VPK = 2 m³ wurde eine Heizplatte aus Ceran® [Fabrik für Laborapparate, Harry Gestigkeit GmbH, Ceran® 500, Modelltyp 11 SR, Leistung: 2000 Watt, Regelbereich: 50–500 °C, Anheizzeit tmax = 8 min auf Tmax = 500 °C] mit thermostatischer Temperaturregelung direkt auf dem Kammerboden platziert. Die Ceran-Heizplatte wurde vor Durchführung der Emissionsmessungen mehrere Stunden bei maximaler Temperaturstufe in Betrieb genommen, um die Eigenemissionsbelastung auf eine Minimalkonzentration zu reduzieren. Jedoch zeigte die Ceran-Heizplatte auch nach mehrstündigem Dauerbetrieb im Rahmen der Blindwertmessungen bei den Prüfkammeruntersuchungen deutliche Eigenemissionen an Siloxan-Verbindungen, deren GC-/MS-quantifizierten Konzentrationen als gerätespezifische Hintergrundbelastung von den pfannenspezifischen Emissionswerten bei den Messungen subtrahiert wurden. Zur Minimierung der direkten Wärmestrahlung auf die Prüfkammerwände, elektrischen Leitungen, Regler und Ventilatoren wurde die Heizplatte beim Messvorgang vierseitig mit einem mit Aluminiumfolie bekleideten Gestell zur Reflexion der Wärmestrahlung abgeschirmt. Abbildung 1 zeigt schematisch den Versuchsaufbau ohne Prüfkammerumwandung. 3.2 Pfannenbodentemperatur Die Prüftemperatur orientierte sich zunächst an Kundenvorgaben. Ohne exakte Kundenspezifikation wählte die TRLP eine Provokationstemperatur von TProv ≈ 400 °C (Pfannenbodentemperatur). Dieses Temperaturszenario sollte eine Pfannennutzung unter Worst-Case-Bedingungen bei häuslicher Anwendung simulieren, wenn die Pfanne ohne Bratgut phasenweise einer starken Temperaturbelastung ausgesetzt wird. Abb. 1 Schematischer Versuchsaufbau einer auf der Ceran-Heizplatte aufgesetzten Pfanne mit vierseitiger Abschirmung zur Minimierung der Wärmestrahlung auf die Prüfkammerwände (Darstellung ohne Prüfkammer) Als Bezugsgröße galt die am Pfannenboden messbare Temperatur (Provokationstemperatur TProv). Die Temperaturvorgabe der Heizplatte lag je nach Pfannentyp deutlich über TProv. Letztere wird durch Einflussgrößen wie den spezifischen Wärmekapazitäten [21] der eingesetzten Materialien, der Materialstärke, dem Pfannendurchmesser sowie der Randhöhe bestimmt. Darüber hinaus übt die im kalten Zustand mehr oder weniger stark ausgeprägte Hohlwölbung des Pfannenbodens einen Einfluss auf die Wärmeübertragung und -verteilung aus und bedingt einen Temperaturgradienten am Pfannenboden. Im Herstellungsprozess wird der Pfannenboden technisch konkav vorgewölbt, um bei Temperatureinwirkung eine vertikale, nach unten gerichtete Ausdehnung zu ermöglichen und bei Betriebstemperatur plan aufzuliegen. Die Pfannenbodentemperatur wurde vor der eigentlichen Emissionsmessung bei geöffneter Prüfkammer anhand eines separaten Prüfmusters gemessen und soweit wie möglich an die vom Kunden gewünschte Provokationstempera- Tab. 2 Prüfkammerrandbedingungen und Prüfparameter Konditionierungsparameter Dimension Präzision Wert Prüfkammervolumen VPK [m³] – 2 (a) Temperatur T [°C] ±1 23 relative Feuchte(a) r.F. [%] ±3 50 Strömungsgeschwindigkeit(b) VSt [m/s] ± 0,1–0,3 0,3 kammerspezifische Luftdurchflussrate(c) qPK [m³/h] ± 0,04 2 [h–1] ± 0,1 1 – 1(d) [min] ±1 > 180 Vorheizen tBetr [min] ± 0,02 30 Probenahmedauer(g) tProb [min] ± 0,02 30 [μg/m³] – 3 [μg/m³] – 5 Luftaustauschrate nPK Beladungsfaktor LPK (e) Konditionierungszeit tKon (f) Bestimmungsgrenze(h) LOQVOC (i) Bestimmungsgrenze LOQFMA (a) Kontrolle: Feuchte- und Temperaturmessumformer (E+E Elektronik, EE23), Thermohygrometer (Fa. Lambrecht); (b) Kontrolle: testo 400 (testo); (c) Einstellung über SchwebekörperDurchflussmesser (Aalborg Instruments); (d) eine Pfanne; (e) Konditionierungszeit ohne Erhitzung der Heizplatte, Prüfkammer geschlossen; (f) Vorheizen der Heizplatte in der geschlossenen Prüfkammer; (g) Probenahmezeitraum nach Aufsetzen der Pfanne auf die Heizplatte; (h) Bestimmungsgrenze VOC unter Berücksichtigung des Probenahmevolumens; (i) Bestimmungsgrenze Formaldehyd unter Berücksichtigung des Probenahmevolumens DLR | Mai 2015 | 111. Jahrgang « 232 Originalarbeiten « tur TProv adaptiert. Die korrelierende Einstellung an der Heizplatte wurde notiert. 3.3 Prüfkammertest Im Rahmen des eigentlichen Prüfkammertestes wurde der Prüfgegenstand in den Prüfraum (VPK = 2 m³) eingebracht und zunächst zusammen mit der Ceran-Heizplatte für eine Zeitdauer tKon = 180 min bei Prüfkammernormbedingungen konditioniert. Im Anschluss wurde die Ceran-Heizplatte über eine Zeitspanne von tHeiz = 30 min auf die Heizplattentemperatur eingestellt, die der jeweils korrelierenden Provokationstemperatur TProv am Pfannenboden entsprach. Nach Ablauf der Aufheizphase wurde die bereits in der Prüfkammer befindliche Pfanne mit Hilfe eines Glove-BoxHandschuhs auf die Ceran-Heizplatte für tPrüf = 30 min aufgesetzt. Zeitgleich mit dem Aufsetzen der Pfanne auf die Heizplatte startete die Probenahme [22] der Prüfkammerluft für eine Dauer tProb = 30 min. Die initialen Konditionierungsparameter der Prüfkammeruntersuchung sind in Tabelle 2 zusammengestellt. Die zu Prüfungsbeginn in der Kammer vorgegebenen Randbedingungen wie Temperatur TPK = 23 ± 1 °C und relative Feuchte r. FPK = 50 ± 3 % veränderten sich unter Betrieb der Ceran-Heizplatte in der Art und Weise, dass die Prüfkammerinnentemperatur auf Maximalwerte bis TPK/Max < 60 °C anstieg und die relative Feuchte auf Werte ≥ 7 % absank. 3.4 Probenahmestrategie Unter Berücksichtigung des Probenahmevolumens resultierte eine analytische Bestimmungsgrenze (Limit of Quantitation) cLOQ/VOC = 3 μg/m³ für die quantifizierbaren flüchtigen Emittenten, für Formaldehyd lag diese bei cLOQ/HCHO = 5 μg/m³. Die Probenahme der freigesetzten flüchtigen und schwerflüchtigen organischen Substanzen erfolgte mittels einer Metallsonde, die sich in einem Höhenabstand d ≈ 100 cm über dem Pfannenbodenmittelpunkt befand. Das zur Adsorption der flüchtigen organischen Verbindungen mit Tenax TA® befüllte Sorptionsröhrchen befand sich außerhalb der Prüfkammer, um einen adsorptionsmindernden Einfluss der erhöhten Temperatur innerhalb des Prüfraumes auf die Adhäsionseigenschaften des Sammelmediums auszuschließen. Die VOCund Formaldehyd-Probenahmen erfolgten in Übereinstimmung mit normativen Vorgaben [22,23]. Höhere Aldehyde und Carbonylverbindungen mittels DNPH-Verfahren [24] wurden nicht bestimmt. 3.5 Mehrpunkt-Temperaturmessungen Jeweils ein Vertreter aus der Gruppe der PTFE- (Prüfmuster ID-Nr. 1) sowie der keramikbeschichteten Pfannen (Prüfmuster ID-Nr. 2) wurde zur Ermittlung eines temperaturabhängigen Emittentenprofils sechs unterschiedlichen Erhitzungstemperaturen ausgesetzt. Für die Ermittlung des temperaturabhängigen Emittentenprofils bei insgesamt sechs verschiedenen Provokationstemperaturen wurde stets ein separates Prüfmuster aus der Gruppe der PTFE- sowie der keramikbeschichteten Pfannen ausgewählt. Die Untersuchungsreihen umspannten einen Temperaturbereich am Pfannenboden (TProv) von Tmin = 110 °C bis Tmax = 430 °C. Die in Tabelle 3 und 4 (siehe weiter hinten) angegebenen und jeweils auf die Zehnerstelle gerundeten Temperaturwerte spiegeln die bestimmten Temperaturen am Pfannenboden (siehe 3.2) wider. Beispielhaft wurde für die keramikbeschichtete Pfanne ID-Nr. 2 die Heiztemperatur der Ceran-Platte um jeweils ΔT ≈ 50 °C gesteigert, wobei sich die in Tabelle 3 ausgewiesenen Pfannenbodentemperaturen einstellten. 4 VOC-Analytik 4.1 Auswertungsstrategie Die aus einer Pfanne im Prüfkammertest freigesetzten flüchtigen und schwerflüchtigen organischen Verbindungen wurden auf einem mit dem Sorptionsmedium Tenax TA® beschickten Thermodesorptionsröhrchen adsorbiert, innerhalb einer Zeitspanne von tDes = 24 h nach Probenahme thermodesorbiert, die freigesetzten Analyten säulenchromatographisch aufgetrennt und nach massenselektiver Detektion quantifiziert. Angaben zum eingesetzten analytischen Verfahren und verfahrensspezifische Kenngrößen sind einer früheren Arbeit [25] zu entnehmen. Die Identifizierung der Analyten erfolgte sowohl anhand der säulenspezifischen Retentionszeiten als auch auf Basis ihres charakteristischen Ionenchromatogramms (Target-Ion, Qualifier). Definitionsgemäß wurden Verbindungen mit Wanderungsgeschwindigkeiten im Zeitfenster zwischen C6 (n-Hexan) und C16 (n-Hexadekan) der Substanzklasse der flüchtigen organischen Verbindungen (VOC), Vertreter mit Retentionszeiten größer C16 bis C22 der Gruppe der schwerflüchtigen organischen Stoffe (SVOC) zugeordnet. Zusätzlich wurden sehr leicht flüchtige Verbindungen (Very Volatile Organic Compounds, VVOC) mit säulenspezifischen Retentionszeiten < C6 miterfasst, wobei bei dieser Substanzklasse aufgrund eines auf dem gewählten Sorptionsmedium weniger ausgeprägten Adsorptionsverhaltens von deutlichen Konzentrationsminderbefunden auszugehen ist. Die identifizierten Verbindungen wurden gegen authentischen Substanzstandard, nicht eindeutig identifizierte Einzelsubstanzen gegen substanzähnliche Stoffe aus der vermuteten Substanzklasse ausgewertet. In die Summation des TVOC-Wertes wurden alle Konzentrationen identifizierter und nicht identifizierter Verbindungen mit einer Konzentration größer oder gleich der Bestimmungsgrenze (cLOQ = 3 μg/m³) einbezogen. 4.2 Substanzspektrum und Minderbefunde Bei einsetzender thermischer Zersetzung der PTFE-Beschichtungen sollten kurz- (C1 bis C5) bis mittelkettige (> C6) Fluorkohlenwasserstoffe als Zersetzungsprodukte gebildet und freigesetzt werden. Die kurzkettigen Vertreter sind der Stoffgruppe der sehr leicht flüchtigen organischen Verbindungen (VVOC) zuzuordnen und können auf dem gewählten Adsorptionsmedium Tenax TA® nicht quantitativ gefasst werden. Allerdings sollten fluorhaltige Verbindungen erst bei Temperaturen oberhalb von etwa 450 °C » 111. Jahrgang | Mai 2015 | DLR » [26] entstehen. Bei den in den nachfolgenden Ergebnistabellen angegebenen Konzentrationen für 1,3-Butadien (CAS-Nr. 106-99-0) und Isopren (CAS-Nr. 78-79-5) ist von deutlichen Minderbefunden auszugehen, da diese Emittenten nur auf kohlenstoffbasierten Adsorbenzien [27] akzeptable Wiederfindungsraten aufweisen. 4.3 Messpräzision Unter Berücksichtigung von Messergebnissen aus Ringversuchen [28] und bereits früher angestellten Messunsicherheitsbetrachtungen [5,29] auf Basis von Mehrfachprobenahmen identischen Sammelvolumens kann die absolute Standardunsicherheit [30] in Bezug auf die Wiederholgenauigkeit für die an den emissionsgeprüften Pfannen bestimmten VOC-Konzentrationen mit einem Wert von uabs = 0,023 angenommen werden. 5 Bewertungsgrundlagen Als sinnvolle Bewertungsgrundlage wird die resultierende, zusätzliche raumlufthygienische VOC-Belastung angesehen, die eine Pfanne unter hoher Temperatureinwirkung in einem Modellraum verursacht. Um einen Bezug zwischen den Ergebnissen des Prüfkammertestes und der Raumlufthygiene herstellen zu können, müssen die quantifizierten Prüfkammerkonzentrationen in fiktive Modellraumkonzentrationen umgerechnet werden. Zunächst werden aus den Prüfkammerkonzentrationen cPK/VOC durch Multiplikation mit der kammerspezifischen Luftdurchflussrate nPK = 1 h–1 = 2 m³/h (siehe Tab. 2) stückspezifische Emissionsraten SERVOC/Pfanne [31,32] ermittelt. Auf Basis dieser Rechenwerte werden fiktive Modellraumkonzentrationen unter den Annahmen bestimmt, dass die erhitzte Pfanne die freigesetzten VOC-/SVOC-Emittenten in einen Raum des Volumens VMR = 20 m³ – adaptiert an die Raumgröße einer durchschnittlichen Küche – bei einer in diesem Fiktivraum herrschenden Luftwechselrate nMR = 0,5 h–1 über eine Emissionsdauer tMR = 30 min abgibt. In den nachfolgenden Ergebnistabellen sind sowohl die bestimmten stückspezifischen Emissionsraten (SERST) als auch die berechneten modellierten Raumluftkonzentrationen (cMR) aufgeführt. Die durch die Pfannen verursachten VOC-Zusatzbeiträge können im Kontext des TVOC-Stufenmodels [33] und festgelegter Richtwerte für die Innenraumluft [34] diskutiert und eingeordnet werden. Es gilt zu berücksichtigen, dass sich das TVOC-Stufenmodell jeweils auf Räume mit vielen unterschiedlichen Emissionsquellen bezieht, die diskutierten Ergebnisse jedoch jeweils nur die ausschließlichen Einträge der unter Hitzeeinwirkung stehenden Pfannen widerspiegeln. Bezieht man die Prüfkammerkonzentrationen auf einen Modellraum des Volumens VMR = 30 m³, so können auch die für Bauprodukte festgelegten und toxikologisch begründeten NIK-Werte [35] als Bewertungsgrundlage herangezogen werden. Für diesen Fall sind die für eine Normküche berechneten Raumluftkonzentrationen mit dem Faktor fNormküche = 0,67 zu multiplizieren. DLR | Mai 2015 | 111. Jahrgang « Originalarbeiten 233 6 Messergebnisse In den nachfolgenden Tabellen 3 und 4 sind die temperaturspezifischen Emittentenkonzentrationen für Formaldehyd (CAS-Nr. 50-00-0), die Summe der flüchtigen organischen Verbindungen (TVOC) sowie für toxikologisch relevante Einzelverbindungen als stückspezifische Emissionsraten SERVOC/Pfanne [μg/h] sowie die zugehörigen modellierten Raumluftkonzentrationen cMR/VOC [μg/m³] gelistet. Definitionsgemäß wurden im Sinne einer Einzelstoffbetrachtung Verbindungen als toxikologisch relevant angesehen, die nach europäischem Chemikalienrecht [11] und/ oder nationalen Klassifizierungen [12,36,37] als karzinogene, mutagene oder reproduktionstoxische (CMR-) Stoffe (Kategorien 1A, 1B, 2 sowie 1, 2, 3, Schwangerschaftsgruppe A und B), als akut toxisch wirkende Substanzen (akut Tox., Kategorie 1, 2, 3) oder als spezifisch zielorgan-toxische Chemikalien (Kategorie 1, STOT bei einmaliger oder wiederholter Exposition) klassifiziert sind. Darüber hinaus sind auch Inhalations- und/oder Kontaktallergene (Kategorie 1) mit sensibilisierender Wirkung – soweit quantifiziert – gelistet. Cyclische D4-, D5- und D6-Siloxane sind gesondert aufgeführt, da dieser Substanzgruppe insbesondere bei Exposition über Inhalation adverse Gesundheitswirkungen [38] zugeschrieben werden. Für die Pfannenprüfmuster ID-Nr. 1 und 2 ist in Abbildung 2 und 3 der Zusammenhang zwischen der Pfannenbodentemperatur und den Bewertungsparametern TVOC sowie dem Einzelemittenten Benzol graphisch dargestellt. Erwartungsgemäß zeigen die Graphen mit zunehmender Pfannenbodentemperatur steigende VOC-Konzentrationsverläufe aufgrund einer vermutlich fortschreitenden Zersetzung der Beschichtungen und/oder der eingesetzten Haftmittelformulierungen. Für das keramikbeschichtete Prüfmuster ID-Nr. 2 ist im betrachteten Temperaturintervall ein annähernd exponentieller TVOC-Konzentrationsanstieg erkennbar, während die Emissionen der PTFE-beschichteten Pfanne weniger stark zunehmen. Diese Aussagen gelten in analoger Weise auch für die Benzolemission. 7 Diskussion 7.1 PTFE-beschichtete Pfannen Bereits bei niedrigen Erhitzungstemperaturen (T1 = 110 °C, siehe Tab. 3) ist eine Emission von flüchtigen Siloxanverbindungen sowie Formaldehyd (SERFMA/T1 = 79 μg/h) im Kammerversuch an Prüfmuster ID-Nr. 1 nachweisbar. Für PTFE wird in der Literatur eine Temperaturstabilität bis TPTFE ≈ 260 °C beschrieben. Überschreitet man diese Temperatur (T4 = 330 °C, siehe Tab. 3), so steigen die Konzentrationen respektive die stückspezifischen Emissionsraten SERST freigesetzter und toxikologisch relevanter Einzelverbindungen in Summe signifikant an. Als Hauptkomponenten an Prüfmuster ID-Nr. 1 sind cyclische Siloxane, n-Butanol sowie als karzinogen eingestuftes Benzol quantifizierbar. Zwischen T5 = 400 °C und T6 = 430 °C steigen die Emissi- 234 « Originalarbeiten Tab. 3 Temperaturabhängige, stückspezifische Emissionsraten (SERST) [µg/h] und modellierte Raumluftkonzentrationen (cMR) [µg/m³] ausgewählter, freigesetzter Emittenten an den Prüfmustern ID-Nr. 1 und ID-Nr. 2 Emissionsraten (SERST) [µg/h] Emittent [CAS-Nr.] Hexamethylcyclotrisiloxan(1) [541-05-9] D4-Siloxan(2) [556-67-2] Benzol(3) [71-43-2] D5-Siloxan [541-02-6] n-Butanol(4) [71-36-3] D6-Siloxan [540-97-6] Toluol(5) [108-88-3] Acrolein(6) [107-02-8] TVOC ∑ident. Subst.(7) Formaldehyd(8) [50-00-0] Emittent [CAS-Nr.] 2-Ethylacrolein [922-63-4] Hexamethylcyclotrisiloxan(1) [541-05-9] Phenol(9) [108-95-2] Benzol(3) [71-43-2] D4-Siloxan(2) [556-67-2] D5-Siloxan [541-02-6] 1,3-Butadien(10) [106-99-0] Isopren(11) [78-79-5] Butenon(12) [78-94-4] D6-Siloxan [540-97-6] Acrolein(6) [107-02-8] TVOC ∑ident. Subst.(7) Formaldehyd(8) [50-00-0] 110 – 150 – 210 – 330 533 Raumluftkonzentrationen (cMR) [µg/m³] ID-Nr. 1 Temperatur am Pfannenboden [°C] 400 430 110 150 210 330 400 7410 7380 – – – 12 164 32 26 18 240 2690 2870 0,7 0,6 0,4 5,3 59 63 – – – 466 2170 2400 – – – 10 48 53 24 23 – 81 1100 1160 0,5 0,5 – 1,8 24 26 26 111 165 415 336 259 0,6 2,5 3,7 9,2 7,4 5,7 – – – 19 146 127 – – – 0,4 3,2 2,8 – 18 44 56 68 74 – 0,4 1,0 1,2 1,5 1,6 – – – – 56 58 – – – – 1,2 1,3 452 6 79 1470 21 112 812 14 314 2680 25 830 16310 42 2710 17560 50 2770 10 6 1,7 33 21 2,5 18 14 6,9 59 25 18 360 42 60 388 50 61 240 30 280 61 310 164 370 580 430 163 120 – 190 – 240 1360 280 2760 ID-Nr. 2 Temperatur am Pfannenboden [°C] 310 370 120 190 7410 26000 – – – – – 330 1780 8170 – – – 7,3 39 181 – – – – – 7750 – – – – – 171 – – 103 329 2420 3620 – – 2,3 7,3 54 80 – – 19 99 771 3770 – – 0,4 2,2 17 83 – – – 45 287 2100 – – – 1,0 6,3 46 – – – – 101 880 – – – – 2,2 19 – – – – 22 680 – – – – 0,5 15 – – – 19 99 642 – – – 0,4 2,2 14 – – – – 48 493 – – – – 1,1 11 – – – – 112 412 – – – – 2,5 9,1 384 5 67 833 9 112 2060 11 994 4020 14 1740 14600 25 6280 83800 57 37280 7,7 5 1,5 18 9 2,5 46 11 22 89 14 39 323 25 139 1852 57 824 expositionsrelevante Einstufungen gemäß VO (EG) Nr. 1272/2008: (1) Reizwirkung auf die Haut, Cat. 2; Augenreizung, Cat. 2; spezifische Zielorgan-Toxizität (einmalige Exposition), Cat. 3; (2) Reproduktionstoxizität, Cat. 2; (3) Karzinogenität, Cat. 1A; Keimzellmutagenität, Cat. 1B; spezifische Zielorgan-Toxizität (STOT wiederholte Exposition), Cat. 1; Aspirationsgefahr, Cat. 1; Augenreizung, Cat. 2; Reizwirkung auf die Haut, Cat. 2; (4) akute Toxizität, Cat. 4, Verschlucken; schwere Augenschädigung, Cat. 1; Reizwirkung auf die Haut, Cat. 2; spezifische Zielorgan-Toxizität (einmalige Exposition), Cat. 3; (5) Reproduktionstoxizität, Cat. 2; Aspirationsgefahr, Cat. 1; spezifische Zielorgan-Toxizität (wiederholte Exposition), Cat. 2; Reizwirkung auf die Haut, Cat. 2; spezifische Zielorgan-Toxizität (einmalige Exposition), Cat. 3; (6) akute Toxizität, Cat. 1, Einatmen; akute Toxizität, Cat. 2, Verschlucken; akute Toxizität, Cat. 3, Hautkontakt; Ätzwirkung auf die Haut, Cat. 1B; (7) Summe der identifizierten Einzelsubstanzen; (8) Karzinogenität, Cat. 1B; Keimzellmutagenität, Cat. 1B; akute Toxizität, Cat. 3, Verschlucken; akute Toxizität, Cat. 3, Hautkontakt; akute Toxizität, Cat. 3, Einatmen; Ätzwirkung auf die Haut, Cat. 1B; Sensibilisierung der Haut, Cat. 1; (9) akute Toxizität, Cat. 3, Einatmen; akute Toxizität, Cat. 3, Verschlucken; akute Toxizität, Cat. 3, Hautkontakt; Ätzwirkung auf die Haut, Cat. 1B; Keimzellmutagenität, Cat. 2; spezifische ZielorganToxizität (wiederholte Exposition), Cat. 2; (10) Keimzellmutagenität, Cat. 1B; Karzinogenität, Cat. 1A; (11) Karzinogenität, Cat. 1B; Keimzellmutagenität, Cat. 2; (12) akuteToxizität, Cat.2, Verschlucken; akute Toxizität, Cat. 1, Hautkontakt; akute Toxizität, Cat. 1, Einatmen; Ätzwirkung auf die Haut, Cat. 1B » 111. Jahrgang | Mai 2015 | DLR » Originalarbeiten 235 Tab. 4 Temperaturabhängige, stückspezifische Emissionsraten (SERST) [µg/h] und modellierte Raumluftkonzentrationen (cMR) [µg/m³] ausgewählter, freigesetzter Emittenten an den Prüfmustern ID-Nr. 3–5 Emittent CAS-Nr. cMR SERST [µg/m³] [µg/h] ID-Nr. 3 – – cMR [µg/m³] ID-Nr. 4 Temperatur am Pfannenboden [°C] 410 380 13600 301 1410 32 – – 3110 69 290 – – – – – – – 75 1,7 – SERST [µg/h] 300 Hexamethylcyclotrisiloxan(1) [541-05-9] D4-Siloxan(2) [556-67-2] n-Butanal [123-72-8] Aceton(13) [67-64-1] Benzol(3) [71-43-2] 2-Ethylacrolein [922-63-4] n-Butanol(4) [71-36-3] Essigsäure(14) [64-19-7] 1,3-Butadien(10) [106-99-0] Acrolein(6) [107-02-8] TVOC ∑ ident. Subst.(7) Formaldehyd(8) [50-00-0] (13) cMR [µg/m³] SERST [µg/h] SERST [µg/h] cMR [µg/m³] ID-Nr. 5 360 2970 66 6,4 823 18 1710 38 – – – 1480 33 – – 1050 23 66 1,5 23 0,5 – – – 904 20 – – – – – – 679 15 – – – – – – – – – – 187 4,2 361 8,0 340 7,5 86 1,9 24 0,5 88 1,9 230 5,1 19 0,4 1200 16 710 27 16 16 20600 22 8400 455 22 186 12900 37 8400 285 37 186 5500 11 1100 122 11 24 Augenreizung, Cat. 2; spezifische Zielorgan-Toxizität (einmalige Exposition), Cat. 3; (14) Ätzwirkung auf die Haut, Cat. 1A onsraten nur noch geringfügig an. Mit steigenden Pfannenbodentemperaturen > T5 scheint sich das Emissionsprofil an diesem Prüfmuster einer Plateaukonzentration anzunähern. Bei derart hohen Temperaturen ist davon auszugehen, dass sich die Gesamtemission additiv aus Beiträgen resultierend aus der PTFE-Zersetzungsreaktion des Pfannenbodens als auch durch Emissionsanteile der aus einer Keramik bestehenden Außenwandung zusammensetzt. als mögliche Bildungs- bzw. Emissionsquellen die Pfannenlackierung und/oder der zur Fixierung der Keramikschicht auf der Metalloberfläche eingesetzte Haftvermittler in Betracht gezogen werden. Neben Benzol sind aus der Gruppe der chronisch toxischen CMR-Stoffe bei der Pfannenbodentemperatur T6 = 370 °C weitere Vertreter wie 1,3-Butadien [CAS-Nr. 106-99-0] und Isopren [CASNr. 78-79-5] quantifizierbar. 7.2 Keramikbeschichtete Pfannen Für keramikbeschichtete Pfannen wird in der Literatur eine Temperaturstabilität bis 400 °C [39] konstatiert. Jedoch zeigen auch keramikbeschichtete Pfannen aus dem Prüfkollektiv (Prüfmuster ID-Nr. 2, 3) bereits bei deutlich niedrigeren Erhitzungstemperaturen und unter steigendem Temperatureinfluss (siehe Tab. 3 und 4) aus Sichtweise der Raumlufthygiene auffällige TVOC-Emissionsprofile. Prüfmuster ID-Nr. 2 besitzt eine auf Basis von Silikon-Polyester-Polymeren aufgebaute Außenbeschichtung, welche vermutlich additive Emissionsbeiträge an cyclischen D4-, D5- und D6-Siloxanen liefert. Entgegen der Erwartung wird an getesteten keramikbeschichteten Pfannen Benzol freigesetzt. Da dieser Emittent aus chemischer Sichtweise nicht aus der aus Metalloxiden und/oder Silikaten bestehenden Keramik stammen sollte, können 7.3 Raumluftkonzentrationen toxisch relevanter Einzelverbindungen Unabhängig vom Beschichtungstyp oder einer Beschichtungskombination können bei höheren Provokationstemperaturen toxisch relevante Einzelverbindungen in signifikanter Konzentration freigesetzt werden. Mit steigender Provokationstemperatur nehmen diese Konzentrationen tendenziell zu. Beispielhaft würde sich an Prüfmuster ID-Nr. 2 auf Basis des Messwertes bei der Provokationstemperatur T6 eine modellierte Raumluftkonzentration für kanzerogenes Formaldehyd von cMR/FMA ≈ 824 μg/m³ (≈ 0,67 ppm) ergeben, welche den vom Umweltbundesamt empfohlenen Richtwert RWFMA = 0,1 ppm [40] in Näherung um den Faktor 7 für die Zeitspanne der Pfannenerhitzung überschreitet. Bei allen geprüften Pfannen konnte ferner die Freisetzung von Benzol in die Raumluft beobachtet DLR | Mai 2015 | 111. Jahrgang « 236 Originalarbeiten « werden. An Pfanne der ID-Nr. 2 resultiert bereits bei der Pfannenbodentemperatur T3 = 240 °C eine Raumluftkonzentration cMR/Benzol = 2,3 μg/m³. Im „worst-case“-Szenario hingegen wird bei der Temperatur T6 = 370 °C eine Emissionsrate SERBenzol/T6 = 3620 μg/h bestimmt, die bei Umrechnung auf Raumluftverhältnisse während einer Zeitspanne von tMR = 30 min einen Zusatzeintrag an Benzol von cMR/Benzol = 80 μg/m³ bedingt. Für Benzol beträgt der zum Schutz der menschlichen Gesundheit festgelegte Immissionsgrenzwert 5 μg/m³ [41]. Allerdings gilt zu berücksichtigen, dass dieser gemittelt über ein Kalenderjahr nicht überschritten werden sollte und folglich nicht als unmittelbare Bewertungsgrundlage für die berechnete fiktive BenzolRaumluftkonzentration herangezogen werden kann. Für Benzol als nachweisliches Humankarzinogen [12–14] kann kein toxikologisch sicherer Grenzwert abgeleitet werden, da reaktive Zwischenprodukte oder seine Metaboliten bereits als Einzelmoleküle die toxikologische Wirkung im Organismus entfalten können. Sowohl an den keramik- als auch an PTFE-beschichteten Pfannen können bei höheren Pfannenbodentemperaturen Emissionen von chronisch und akut toxischen Verbindungen beobachtet werden. Neben Benzol sind als weitere Vertreter karzinogener Stoffe 1,3-Butadien (ID-Nr. 2) (CAS-Nr. 106-99-0) und 2-Methyl-1,3-butadien (Isopren) (CAS-Nr. 78-79-5), aus der Stoffgruppe akut toxisch wirkender Substanzen der Emittent Acrolein (CAS-Nr. 107-02-8) prüfmusterübergreifend quantifizierbar. Die höchste 1,3-ButadienEmissionsrate konnte an Pfannenmuster ID-Nr. 2 detektiert werden (SERButadien/ID-Nr.2 = 880 μg/h). Die Umrechnung auf die resultierende modellierte Raumluftkonzentration würde einen Zusatzeintrag von cMR/Butadien/ID-Nr.2 ≈ 19,5 μg/m³ erge- ben und kurzfristig eine hohe raumlufthygienische Einzelstoffbelastung verursachen. 7.4 TVOC-Raumluftbelastung In Bezug auf die jeweils höchsten Pfannenbodenuntersuchungstemperaturen errechnen sich für das Prüfkollektiv TVOC-Zusatzeinträge in einem Konzentrationsbereich von cMR/TVOC/min ≈ 120 μg/m³ (ID-Nr. 5) bis cMR/TVOC/max ≈ 1850 μg/m³ (ID-Nr. 2) in der Raumluft. Diese Konzentrationen würden im Kontext des TVOC-Stufenmodells [33] bei alleiniger Wertung dieser Zusatzbelastung während der Emissionsdauer der Pfannenerhitzung die Raumlufthygiene bis zur hygienischen Auffälligkeit ungünstig beeinflussen (Stufe 3: hygienisch auffällig). Neben dem Expositionsrisiko der inhalativen Aufnahme ist zusätzlich bei hohen Pfannentemperaturen der Übergang freigesetzter, flüchtiger Substanzen in die Nahrungsmittel zu erwarten und somit eine orale Aufnahme toxikologisch relevanter Stoffe beim Verzehr der zubereiteten Nahrungsmittel anzunehmen. Insbesondere die Anwesenheit lipophiler Transportmedien wie Öle und Fette können diesen Nahrungsmittelübergang für freigesetzte, hydrophile Verbindungen wie Benzol, 1,3-Butadien sowie Isopren begünstigen. 8 Fazit Raumluftkonzentration [μg/m3] In Abhängigkeit des verwendeten Pfannenbodenmaterials sowie der zugeführten thermischen Energie durch eine Heizquelle (Kochstelle) können Pfannen auf Temperaturen über 400 °C erhitzt werden. Diese hohen Pfannenbodentemperaturen werden unter häuslichen Nutzungsbedingungen unter Umständen erreicht, insbe2000 sondere wenn die Pfanne ohne ID-Nr. 1 Bratgut einer meist kurzen, je1800 doch intensiven TemperaturbelasID-Nr. 2 1600 tung bei maximaler Herdleistungsstufe ausgesetzt wird. Diese 1400 Temperaturspitzenbelastungen können Zersetzungsreaktionen 1200 am Beschichtungsmaterial, der eingesetzten Haftvermittler sowie 1000 eventueller Lackierungen der 800 Pfannen provozieren. Beschichtungen aus Polytetrafluorethylen600 Polymeren (PTFE) sind bis zu einer Temperatur von etwa TPTFE ≈ 400 260 °C temperaturstabil, höhere Temperaturen können zur chemi200 schen Veränderung des Polymers und zur Freisetzung toxikologisch 0 100 150 200 250 300 350 400 450 relevanter flüchtiger organischer Pfannenbodentemperatur [°C] Verbindungen führen. Für PfanAbb. 2 Modellierte, zusätzlich resultierende TVOC-Raumluftkonzentrationen [µg/m³] bei unter- nen mit Keramikbeschichtung schiedlichen Pfannenbodentemperaturen an den Prüfmustern ID-Nr. 1 und ID-Nr. 2 wird herstellerseitig eine Tempe- » 111. Jahrgang | Mai 2015 | DLR » Originalarbeiten 237 Raumluftkonzentration [μg/m3] raturstabilität bis TKeramik ≈ 400 °C angegeben. 90 ID-Nr. 1 Im Rahmen der durchgeführten 80 Prüfkammeruntersuchungen waID-Nr. 2 ren an PTFE-beschichteten Pfan70 nen mit zunehmender Pfannenbodentemperatur (> 300 °C) 60 steigende VOC-Konzentrationen quantifizierbar. Darüber hinaus 50 zeigten auch keramikausgekleidete Pfannen ab einer Pfannenbo40 dentemperatur von ca. 240 °C quantifizierbare Emittentenkon30 zentrationen im Prüfkammertest. Unter extremer Temperaturein20 wirkung sind für Pfannen mit PTFE- als auch Keramikbeschich10 tung in Summe ähnlich hohe TVOC-Konzentrationen freige0 setzter Einzelsubstanzen be200 250 300 350 400 450 Pfannenbodentemperatur [°C] stimmbar, die nach Umrechnung auf modellierte Raumluftkonzentrationen deutliche Beiträge zu Abb. 3 Modellierte, zusätzlich resultierende Benzol-Raumluftkonzentrationen [µg/m³] bei unterschiedlichen Pfannenbodentemperaturen an den Prüfmustern ID-Nr. 1 und ID-Nr. 2 einer hygienisch auffälligen Raumluftbelastung leisten können. Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass diese 2013 (BGBI I S. 1426), das zuletzt durch Artikel 1 der Verordnung vom VOC-Zusatzeinträge, die durch Zersetzungsreaktionen 28. Mai 2014 (BGBI I S. 698) geändert worden ist. der Beschichtungen hervorgerufen werden, im normalen [4] Bedarfsgegenständeverordnung [BedGgstV], Ausfertigungsdatum 10.04.1992, in der Fassung der Bekanntmachung vom Dezember Haushalt nur während der Aufheizphase der Pfannen, also 1997 (BGBI I S. 5), die zuletzt durch Artikel 1 der Verordnung vom kurzfristig, auftreten und in dieser Zeitspanne zu einer un24. Juni 2013 (BGBI I S. 1682) geändert worden ist. mittelbaren Expositionsbelastung der Pfannennutzer füh[5] Frank G, Schelle C: Emissionen flüchtiger organischer Verbindungen ren. Jedoch sind auch bei einer unbeabsichtigten Fehl(VOC) aus elektrischen Haushaltsgeräten. Gefahrstoffe – Reinhalt Luft anwendung der Pfannen (länger andauernde, hohe 74 (3), 95–104 (2014). [6] Thieme Römpp Online. Temperatureinwirkung) diese Emissionen zu erwarten. Im Rahmen einer Einzelstoffbetrachtung ist hervorzuheben, [7] Toyama K, Kimura K: Case of lung edema occurring as a result of inhalation of fumes from a Teflon-coated frying pan overheated for dass auch an keramikbeschichteten Pfannen kanzerogenes 4 hours. J Jap Resp Soc 44 (10), 727–731 (2006). Benzol (CAS-Nr. 71-43-2) und weitere als akut toxisch ein[8] Son M, Maruyama E: Case of polymer fume fever with interstitial gestufte Verbindungen wie Acrolein (CAS-Nr. 107-02-8) pneumonia caused by inhalation of polytetrafluoroethylene (Teflon). und Phenol (CAS-Nr. 108-95-2) im Prüfkammertest nachgeJap J Toxicol 19 (3), 279–282 (2006). wiesen werden können. Als mögliche Emissionsquellen [9] Bundesinstitut für Risikobewertung: Fragen und Antworten zu Kochund Bratgeschirr mit Antihaftbeschichtung. BfR, Berlin (2005); online kommen die eingesetzten Beschichtungshaftvermittler und/ unter: www.bfr.bund.de/de/fragen_und_antworten_zu_koch__und_ oder Lacksysteme, die auf den Pfannengrundkörper aufgebratgeschirr_mit_antihaftbeschichtung-7012.html, letzter Zugriff am bracht werden, in Frage. Von Herstellerseite ist es im Sinne 19.3.2015. des vorbeugenden Verbraucherschutzes sinnvoll, in der Pro- [10] Norddeutscher Rundfunk Fernsehen, Wirtschafts- und Verbraucherduktbeschreibung auf die maximale Temperaturstabilität magazin Markt: Giftiges Benzol in Anti-Haft-Pfannen nachgewiesen. Sendetermin: Montag, 26. August 2013, 20.15 Uhr; online unter: der Pfannenbeschichtung hinzuweisen. Allerdings ist es für www.presseportal.de/pm/6561/2541952/giftiges-benzol-in-anti-haftden Nutzer im Alltagsgebrauch der Pfanne schwierig abzupfannen-nachgewiesen-sendeterminmontag-26-august-20-15-uhrschätzen, welche Pfannenbodentemperatur sich bei gewählndr, letzter Zugriff am 19.3.2015. ter Leistungsstufe des jeweiligen Kochfeldes einstellen wird. [11] Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 des Europäischen Parlaments und Literatur [1] [2] [3] Du Pont: Aramide; online unter: www.dupont.com/products-and-services/fabrics-fibers-nonwovens.html (letzter Zugriff am 20.3.2015). Furno F et al.: Silver nanoparticles and polymeric medical devices: a new approach to prevention of infection. J Antimicrob Chemother 54 (6), 1019–1024 (2004). Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch (LFGB), Ausfertigungsdatum 01.09.2005, in der Fassung der Bekanntmachung vom 3. Juni DLR | Mai 2015 | 111. Jahrgang « des Rates vom 16. Dezember 2008 über die Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung von Stoffen und Gemischen, zur Änderung und Aufhebung der Richtlinien 67/548/EWG und 1999/45/EG und zur Änderung der Verordnung (EG) Nr. 1907/2006, Anhang VI – Harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung für bestimmte gefährliche Stoffe. [12] Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG): MAK- und BAT-WerteListe. Senatskommission zur Prüfung gesundheitsschädlicher Arbeitsstoffe. Mitteilung 50. Wiley-VCH, Weinheim (2014). 238 Originalarbeiten « [13] Agency for Toxic Substances and Disease Registry: Toxicological Profile for Benzene. Atlanta: U.S. Department of Health and Human Services 2007. [14] U.S. Environmental Protection Agency: Carcinogenic Effects of Benzene: An Update. Washington: National Center for Environmental Assessment 1998; online unter: www.epa.gov/iris/subst/0276.htm, letzter Zugriff am 19.3.2015. [15] Greenwood NN, Earnshaw A: Chemie der Elemente. 1. Aufl., S. 450ff. VCH, Weinheim (1988). 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[35] Ausschuss zur gesundheitlichen Bewertung von Bauprodukten (AgBB): Vorgehensweise bei der gesundheitlichen Bewertung der Emissionen von flüchtigen organischen Verbindungen (VOC, SVOC) aus Bauprodukten. Aktualisierte NIK-Werte-Liste 2012 in Teil 3. Stand 2012. [36] Technische Regeln für Gefahrstoffe, TRGS 905: Verzeichnis krebserzeugender, erbgutverändernder oder fortpflanzungsgefährdender Stoffe. BAuA, Dortmund (2014); online unter: www. baua.de/de/Themen-von-A-Z/Gefahrstoffe/TRGS/pdf/TRGS-905. pdf?blob=publicationFile&v=5, letzter Zugriff am 19.3.2015. [37] Technische Regeln für Gefahrstoffe, TRGS 907: Verzeichnis sensibilisierender Stoffe und von Tätigkeiten mit sensibilisierenden Stoffen. BauA, Dortmund (2011); Download unter: www.baua.de/ de/Themen-von-A-Z/Gefahrstoffe/TRGS/pdf/TRGS-907.pdf;jses sionid=7DDC43AD42F6AF373D8EF7AF04FFDBD0.1_cid389?__ blob=publicationFile&v=5, letzter Zugriff am 19.3.2015. [38] Umweltbundesamt (UBA): Richtwerte für zyklische Dimethylsiloxane in der Innenraumluft. Bundesgesundheitsbl Gesundheitsforsch Gesundheitsschutz 54, 388–400 (2011). [39] Test fakta: Pannan som släpper taget bläst. Schweden (2001); online unter: www.testfakta.se/tester/hem-och-hush%C3%A5ll/pannan-somsl%C3%A4pper-taget-b%C3%A4st, letzter Zugriff am 19.3.2015. [40] Empfehlung des Umweltbundesamtes: Krebserzeugende Wirkung von Formaldehyd – Änderung des Richtwertes für die Innenraumluft von 0,1 ppm nicht erforderlich. Ad-hoc-AG aus Mitgliedern der Innenraumlufthygiene-Kommission des Umweltbundesamtes und Vertretern der Arbeitsgemeinschaft der obersten Landesgesundheitsbehörden. Bundesgesundheitsbl Gesundheitsforsch Gesundheitsschutz 49, 1169 (2006); online unter: www.umweltbundesamt.de/sites/default/ files/medien/pdfs/Formaldehyd-keine_aenderung_2006.pdf, letzter Zugriff am 19.3.2015. [41] BImSchV: Neununddreißigste Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes, Verordnung über Luftqualitätsstandards und Emissionshöchstmengen vom 2. August 2010 (BGBl I S. 1065); online unter: www.gesetze-im-internet.de/bundesrecht/bimschv_39/gesamt.pdf, letzter Zugriff am 19.3.2015. Die kompletten Beiträge aus „Angewandte Wissenschaft Originalarbeiten exklusiv für Sie vorgestellt“ und mehr finden Sie unter www.dlr-online.de Passwort: Sterole » 111. Jahrgang | Mai 2015 | DLR » 239 Marktplatz Der Marktplatz – Ihr Forum für Produkte und Dienstleistungen In jeder Ausgabe der DLR finden Sie, lieber Leser, den DLR-Marktplatz. Wie auf dem Wochenmarkt treffen sich hier die Anbieter von Produkten und Dienstleistungen rund um die Lebensmittel- » Ihr Forum für Produkte und analytik mit ihren Kunden. Jeder ist mit seinem Dienstleistungen Einführungsangebot Marktstand vertreten, jeder sucht den Kontakt zu seinen Kunden. Und die Kunden suchen den Kontakt zu den Anbietern. 48 So kommt zusammen, was zusammen gehört. Marktplatz « Marktplatz »Chemische und gender Produkte und Dienstleistungen: Verbrauchsmaterialien SS SS R SS S SSRRRRRRRRSRR R SRR SRR RRRRRS RSSRSS RRRR SRRRRRRRRR RRRR SRRRRRRRRR RRRR SRRRRRRRRR SRRRR R SRRRR R SRRRR R RRRR SRRRRRRRRR RRRR SRRRRRRRRR SRRRR SRRRR »Mikrobiologische Nutzen Sie, liebe Leser, den DLR-Marktplatz, das Analytik Laboreinrichtung »Mikrobiologische SSSS SSSSS SSSSSSS SRRRRRR SRRRRRR spruch. R SRRRR RRR SRR RRRR SRRRR SRRRR RRR SRR RRRR SRRR RRRR SRRRR R SRRRR RRR SRR RRRR RRRRR SRRRR RRR SRR RRRR SRRR SS S Messgeräte und Zubehör SSRRRRRRRRSRR RR SS SS RRRRSRR S R R SSSSR RRR RRRSR RR R R RSR RRRS S RR RS SR RRR SR RSS S R R R R RR SR S R SR SR R R SS RR RRR RR RR RR RR R R R Marktplatz »Mikrobiologische Analytik Speziallabor für angewandte Mikrobiologie Dr. Birgit Fiedler Volmerstraße 7a, UTZ 12489 Berlin Internet: www.slm-fiedler.de E-Mail: [email protected] Tel.: 030/6392-3885 Fax. 030/6392-3886 Mikrobiologische Qualitätskontrollen bei Lebensmitteln, Pharmazeutika, Trinkwasser, Medizinprodukten sowie im Umwelt- und Produktionsbereich. SR Analyselabore SSSSS SSS SRSSSS SS SSSSSSSSSSSSSS SSSSSSS S S SSSSS S S SS SSSSS SS SS SS SSSSS SSSSR SRRRRRRRSS SSSSR SRRRRRRRSS SRRRR SRR SRRRR RRR SRR RRRR SRRRRRRRRR SRRRR SRR SRRRR SRRRR RRR SRRRRRR SSRRRRRRRRSRR R SS S SRR SRR RRRRRS RSSRSS SRRRRRR SRRRRRR SRRRRRR RRRR SRRRRRRRRR RRRR SRRRRRRRRR RRRR SRRRRRRRRR RRRR SRRRRRRRRR RRRR SRRRRRRRRR »Mikrobiologi Wir haben attraktive Einführungsangebote. « SS S SRRRR R SRRRR R SRRRR R SSSSSSSSSSS SSSSSSS SSSSSSS SSSSSSSSSSS Markus Wenzel (Anzeigenleitung), Tel.: 040/22 7008-15, E-Mail: [email protected]. DLR | Mai 2015 SRRRRRR SRRRRRR SRRRRRR zeigenabteilung auf: www.wegner-hambloch.de SRR SRRRR SRR SRRRR Beratung, Zertifizie haben, dann nehmen Sie Kontakt mit unserer An- Beratung für: HACCP, ISO 22000, IFS, BRC, Q+S IFIS, ISO 9001 oder nur ein internes Audit? S S S S R S R R R R R R R SR RS S R R SSSSR SRRRRRRRSS RR SRRRR RRR SRR RRRR SRRRRR SRR SRRRR SRRRR RRR SRR RRRR SRRR SRR SRRRR RRRRR SRRRR RRR SRR RRRR SRRR SRRRRRR Wenn Sie Interesse an einer Anzeigenschaltung Beratung, Zertifizierung »Chemische und physikalische A Verbrauchsmateri SSSSSS SSSSSSSSSSSSSS SSSSSSSS SS SSSSS SSSSSSS SSSSSSS SSSSSSS SS SSSSSS SSSSS G SSSS SSSSSSSSSS SSSSS G SSS SSSSSSS SSS SSSSSSSSSSSSSS G SSSSSSSSSSSSSS G Messgeräte und physikalische Analytik SSSSS SSSSSSSSSSSSSS SSSSSSSS SSSSSS G SSSSSSS SSSSSSS SS SSSSSS G SSSS SSSSSSSSSS SSSSS G SSS SSSSSSS SSS SSSSSSSSSSS G SSSSSSSSSSSSSS SRRRR RRR SRR RRRR SRR SRRRR SRRRR RRR SRR RRRR SRR SRRRR G G SSSSSSSSSSS G SSSSSSSSSSSSSS SSSSSSSSS SS G SSSSSSS SSSSSSS SS SSSSSS SS G SSSS SSSSSSSSSS SSSSS G SSS SSSSSSS SSS SSSSSSSSSSS G SSSSSSSSSSSSSS SRRRR RRR SRR RRRR SRR SRRRR R SRR RRRR R R R R R R S R R R R S SRR nehmen Sie die Angebote unserer Kunden in An- SRRRR RRR SRR RRRR SRR SRRRR RRR SRR RRRR SRR SRRRRRR SRRRRRR Marktplatz SSSSSSSSSS SSSSSSS SSS SRSSSS SSSS SSSSSSS SSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSS SSSS SSSSS SSSSSSS Forum für Produkte und Dienstleistungen und SRRRR RRR SRR RRRR SRR RR SRRRR RRR SRR RRRR SRRR SRRRRRR SRRRRRR SSSSSSSSSSS SS SSSSS SSS SRSSSS SSS SSSSSSSS SSSSSSS SSSSSSSSSSSSSSS SSSSSSSSSSS SSSSSSS SSSSSSS SSSSSSSSSSS SRRRRRR SRRRRRR SRRRR S S S S S S S S S S S S S S S S S SR R R Analytik Beratung, Zertifizierung • Beratung, Zertifizierung RRRR SRRRRRRRRR SRRRRRR Laboreinrichtung 48 Marktplatz R SS SR SSRRRRRRRRSRR SRR RRRRRS RSSRSS SRRR SRRRRRR SRRRRRR SRRRRRR »Chemische und S S S S S S S S S S S S S S S S S S S SR SSSSSSSSSSSSS • Analyselabore SRRRRRRRRRRRRR SRRRR S SRRRRRRRRRRRR SRRRR RS SRRR RRR SRRR RRR SSSSSSS SSS SRSSSS SSSSSSSSSSSSSS SSSSSSS SSSSSSSSSSSSSSSSSSS Analyselabore • Verbrauchsmaterialien RRRR SRR SRRRR R SRRRR RRR SRR RRRR SRR RRRRRR SRRRR RRR SRR RRRR SRRR S S S S S S S S S S S S S S S S S RSR R SRR RRRR SRRRRRRRRR SRRRRRR SRRRRRR Geräte S SS S • Messgeräte und Zubehör SRR SRRRR SRR SRRRR Desinfektionsmittel physikalische Analytik • Laborausstattung und Laborgeräte S S S S R S R R R R R R R SR RS S R R »Reinigungs- und Auf dem Marktplatz finden Sie Anbieter fol- »Lebensmittelanalytik SRRRR R SRRRR R h 240 « Impressum DEUTSCHE LEBENSMITTEL-RUNDSCHAU Analytik >> Forschung >> Technik >> Recht Herausgeber Prof. Dr. Alfred Hagen Meyer [email protected] Chefredaktion Dr. Gabriele Lauser [email protected] Redaktion Susanne Großmann-Kühnau Dr. Jörg Häseler Dr. Christina Rempe Redaktionsbeirat Prof. Dr. Ulrich Engelhardt Dr. Gerd Fricke Dr. Bernd Haber Dr. Axel Preuß Prof. Dr. Hildegard Przyrembel Michael Warburg Prof. Dr. Peter Winterhalter Verlag B. Behr’s Verlag GmbH & Co. KG Averhoffstraße 10 22085 Hamburg Telefon (0 40) 22 70 08-0 / Fax (0 40) 2 20 10 91 www.behrs.de Geschäftsführer Dr. Arno Langbehn Redaktionsbüro Dr. Gabriele Lauser Herzog-Albrecht-Allee 24 88361 Altshausen Telefon (0 75 84) 7 34 99 51 / Fax -7 34 99 49 [email protected] Betreuung DLR Online Marieke Eckert B. Behr‘s Verlag GmbH & Co. KG Averhoffstraße 10 22085 Hamburg Telefon (0 40) 22 70 08-60 [email protected] Anzeigen Markus Wenzel B. Behr‘s Verlag GmbH & Co. KG Averhoffstraße 10 22085 Hamburg Telefon (0 40) 22 70 08-15 Telefax (0 40) 22 70 08-41 [email protected] Anzeigentarif: Zurzeit gültig Nr. 7 vom 1.1.2015 Abonnenten-Service B. Behr’s Verlag GmbH & Co. KG Averhoffstraße 10 22085 Hamburg Telefon (0 40) 22 70 08-0 [email protected] Satz SATZPUNKT Ursula Ewert GmbH Kulmbacher Straße 16½ 95445 Bayreuth Bezugsbedingungen Die „Deutsche Lebensmittel-Rundschau“ erscheint monatlich. Preis im Abonnement jährlich € 399,00 zzgl. Mwst. (€ 426,93 inkl. 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Interne Melden Sie sich an unter www.MinaerBa.de Ihre Beratungskompetenz per Mausklick Die Datenbank enthält Nahrungsergänzungsmittel, ergänzende bilanzierte Diäten, diätetische Lebensmittel, perorale Medizinprodukte und andere Produktgruppen im Lebensmittelbereich, die vom Verbraucher als „Nahrungsergänzung“ eingeordnet werden. Die anbieterunabhängige Produktdatenbank MinaerBa listet ca. 3.900 aus dem Lieferprogramm des pharmazeutischen Großhandels bzw. durch intensive Bewerbung bekannte Produkte auf, von Makuladegenerations-Supplementen bis zu den neuesten Trends. Sie erhalten zielsicher alle beratungsrelevanten Angaben wie Inhaltsstoffe, Zweckbestimmung, Risiken, Packungsgrößen und Preise. So sind Sie rasch über die Neuigkeiten aus der Regenbogenpresse informiert. Die Datenbank macht den Mikronährstoffmarkt übersichtlicher, ermöglicht Vergleiche zwischen verschiedenen Produkten und gibt Ihnen alle notwendigen Informationen für Ihre individuelle Beratung per Mausklick. Sie erhalten umfassende, strukturierte, transparente, schnelle und aktuelle Produktinformationen. MinaerBa Online Nahrungsergänzugsmittel und ergänzende bilanzierte Diäten Öffentliche Apotheken: Jährliche Nutzungslizenzgebühr für 1 Anwender an einem Standort € 99,– zzgl. MwSt. Filialapotheken gelten als weitere Standorte und verändern den Preis, ebenso weitere concurrent user. Krankenhäuser und krankenhausversorgende Apotheken, Kurkliniken und Sanatorien: Jährliche Nutzungslizenzgebühr für 1 Anwender an einem Standort € 198,– zzgl. MwSt. Weitere concurrent user oder Standorte verändern den Preis. Firmen/Institutionen: Jährliche Nutzungslizenzgebühr für 1 Anwender an einem Standort € 396,– zzgl. MwSt. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart Birkenwaldstraße 44 | 70191 Stuttgart Telefon 0711 2582-341 | Telefax 0711 2582-390 www.wissenschaftliche-verlagsgesellschaft.de AZ MinaerBa 2015-04-21-Gi Weitere concurrent user oder Standorte verändern den Preis. Behr’s PraxisForum LebensmittelVerpackungen Das Neueste aus Recht und Forschung 10. und 11. Juni in Frankfurt • 2 Tage für nur € 1.198,– Seminarleitung: Dr. Andreas Grabitz Dr. Boris Riemer Anmeldeschluss: 27. Mai 2015 Das Symposium für die Praxis mit den Top-Themen: • Druckfarben: Risiken – Lösungen – Stand der Dinge • Konformität in der Praxis • Verpackungsanalytik • Sichere Verpackungen und Verpackungstrends Praxisblöcke zu den Themen: Konformitätsarbeit und Sensorik – Fehlaromen in Konsumprodukten Unsere aktuellen Angebote bestellen Sie auch per: Telefon: Telefax: E-Mail: 040 - 227 008-0 040 - 220 10 91 [email protected] Internet: www.behrs.de B. Behr’s Verlag GmbH & Co. KG • Averhoffstraße 10 • D-22085 Hamburg Die angegebenen Preise gelten zum Zeitpunkt der Drucklegung. Aktuelle Preise entnehmen Sie bitte www.behrs.de
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