Lb 25.03.2015: Friedrich Hegi rettete das Schloss Hegi Friedrich

Winterthur
Der Landbote
Mittwoch, 25. März 2015
7
33 Millionen,
um die Eulach
zu bändigen
Hegi Regierungsrat
Markus Kägi hat den Bau des
Hochwasserrückhalteraums
Hegmatten gestartet. Damit
wird die Altstadt geschützt.
Der Name verpflichtete: 1915 kaufte der Historiker Friedrich Hegi das Schloss Hegi und liess es renovieren, damit die historische Bausubstanz und der Umschwung erhalten blieben. Marc Dahinden
Wie ein Hegi als junger Bauherr
das Schloss samt Grüngürtel rettete
Mäzen Vor 100 Jahren wurde das verwahrloste Schloss Hegi
von einem Professor gerettet. Mit viel Geld und noch mehr
Idealismus schuf er sich ein Gesamtkunstwerk.
Möglichste Geheimhaltung sei
angesagt, das Vorgehen müsse
diskret ablaufen – hinter diesen
verschwörerischen Vorgaben
stand ein Historiker, der sich
vor genau einem Jahrhundert
einen Traum
verwirklichte
und dabei nicht
nur Preistreiberei befürchtete, sondern
auch Unmut.
Mitten in der
Notzeit
des
Ersten Weltkrieges nämlich erwarb am 25. März 1915 Friedrich
Hegi das Schloss Hegi. Die Anlage gehörte mehreren, unter sich
zerstrittenen Bauernfamilien,
war baulich in schlechtem Zu-
stand und sah einer äusserst ungewissen Zukunft entgegen.
Der Name verpflichtet
Der Pfarrerssohn Hegi lernte das
Schloss wohl als Winterthurer
Gymnasiast bei Kadettenübungen kennen. Schon bald begann
er sich – sicher auch wegen des
Namens – für den vernachlässigten Komplex zu interessieren.
Bereits als Geschichtsstudent publizierte er einen Abriss der
Schlossgeschichte. Der Schritt
ins Dasein eines (ungemein produktiven) Privatgelehrten und
die Heirat mit einer reichen Industriellentochter boten dem
Historiker dann die Voraussetzungen zum Kauf. Mit grosser
Umsicht und noch grösserem
materiellen Aufwand erwarb Hegi ab 1915 nicht nur das Schloss,
sondern auch das Gelände drum
herum, um die Anlage als Teil
einer Kulturlandschaft bewahren
zu können. Erfolgreich setzte er
sich dabei gegen den Bau von Fabriken zur Wehr, um das «unverfälschte Idyll» zu schützen, eine
Seltenheit in einer angehenden
Grossstadt, wie er dem Stadtpräsidenten 1922 schrieb. Tatsächlich trennt bis heute ein Grüngürtel den Schlosskomplex von
der weit ausgreifenden Stadt.
schuhen steckten, suchte Hegi
nach bestem Wissen und Gewissen eine Restaurierung der weitgehend verbauten Anlage. Hegi
stand dabei das Ideal einer «ursprünglichen» spätgotischen Anlage vor Augen, die es wiederherzustellen galt. Spätere Anbauten
wie die Sennhütte liess er ebenso abreissen wie nachträgliche
Wohneinrichtungen. Die bei diesen Arbeiten entdeckte historische Substanz wie etwa Balken
oder Wandmalereien integrierte
er in sein Konzept und ergänzte
grosszügig fehlende Bauteile, um
einen einheitlichen Eindruck zu
schaffen.
Als Resultat mühseliger, langjähriger und kostspieliger Tätigkeit entstand schliesslich jenes
Schloss Hegi, dessen stimmungsvolle Räume den Glanz des ausgehenden Mittelalters verkörpern.
Dazu passend erwarb Hegi eine
Wissenschaftlicher Traum
Friedrich Hegi begnügte sich aber
nicht einfach mit Kauf und
Schutz, sondern verwirklichte
sich vielmehr einen wissenschaftlichen Traum. In einer
Zeit, als Denkmalpflege und der
Umgang mit historischer Bausubstanz noch in den Kinder-
umfangreiche Sammlung von
Gegenständen mit Zürcher Bezug, die er stilecht im Schloss
unterbrachte. Primär ein Denkmal und Feriensitz der Familie,
die sonst am Zürichsee lebte,
wurde Hegi damit auch ein Museumsschloss. Als eine Art Gesamtkunstwerk eines leidenschaftlichen Bauherrn und Historikers war Hegi mit seiner Altertümersammlung seit etwa
1920 öffentlich zugänglich. Das
etwas besondere «Freizeitvergnügen» eines Professors hatte
endgültig Wurzeln geschlagen
und erlangte als Ausflugsziel
rasch Bekanntheit. Die idyllische
Anlage am Stadtrand erinnert an
eine ferne Vergangenheit wie
auch an den Traum eines Heimatschützers, ohne dessen Engagement Hegi vielleicht selbst
Geschichte geworden wäre.
Peter Niederhäuser
Die Flieger flogen gestern über
die Hegmatten; die Reiter ritten
darüber, und Wahlkämpfer Kägi
(SVP) redete über die Hegmatten.
Er war ins Schloss Hegi gekommen, um das Hochwasserschutzprojekt zu starten, das Winterthurs Altstadt künftig vor Jahrhunderthochwassern bewahren
soll. Man spricht seit Jahrzehnten
davon – das Geld ist seit vier Jahren bewilligt, und drei Wochen vor
den Wahlen ist nun Baubeginn.
Das Projekt kostet 33 Millionen
Franken, die Bauzeit beträgt zwei
Jahre. Die drei wesentlichen Elemente sind: Ein unterirdischer,
400 Meter langer Kanal, der von
der ebenfalls unterirdischen Eulach bei starken Niederschlägen
einen Teil des Wassers ins weitgehend von der Natur geformte
Rückhaltebecken leiten soll. Ein
1,2 Kilometer langer Damm von
der Hegifeldstrasse bis zum Segelflugplatz; am höchsten Ort ist
er 3,50 Meter hoch, bei den Fussballplätzen noch etwa 2,50 Meter
mit integrierten «Tribühnenplätzen». Und das dritte Element ist
die Umlegung des Rietbachs, der
wieder etwa so fliessen soll, wie er
vor 150 Jahren ursprünglich floss.
Hügelchen für den Hangar
Die Fussballplätze des FC Oberi
werden wie die Äcker und Wiesen
der Bauern bei viel Wasser geflutet. Der Hangar und das Clubhaus
der Segelflieger werden an leicht
erhöhter Lage neu gebaut. Rund
20 Stunden dauert es bei Flutung,
bis das Wasser wieder vollständig
abgeflossen ist, hiess es gestern.
Ziel ist es, die Altstadt vor der
Eulachflut zu bewahren. Mit rund
400 Millionen Franken Schäden
rechnen die Prognostiker, sollten
Altstadt, Bahnhof und Deutwegquartier überschwemmt werden;
mit dem neuen Rückhalteraum
könne man den Schaden auf 100
Millionen senken. Die 33-Millionen-Franken-Bausumme sei eine
«gut angelegte Versicherungsprämie», sagte Kägi.
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