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DRK Krankenhaus Kirchen
Zeitung: Siegener Zeitung
Ausgabe: Altenkirchen-Betzdorf
Seite: 6
Datum: 11.04.15
Auch wenn es ein ernstes Thema ist, darf man sich bei einer Spendenübergabe dennoch freuen: Dr.
Nikolaus Kudlik, Birgit Neufurth-Krah, Klaus Schmidt, Karin Klos, Dr. Günter Bamberg, Michael Vitocco
und Klaus-Peter Schäfer (v. l.). Foto: thor
Unterstützung für den letzten Weg
Firma Elco spendet 20 000 Dollar für die Palliativstation des DRK-Krankenhauses
thor ■ Eine hohe Summe für eine hehre Aufgabe: Die Geschäftsleitung der Firma Elco hat gestern
einen symbolischen Scheck über 20 000 Dollar – nach derzeitigem Kurs knapp 19 000 Euro – an
Vertreter des Kirchener DRK-Krankenhauses übergeben. Das Geld ist ausschließlich für die
Palliativstation der Klinik bestimmt. Sechs Plätze stehen in Kirchen zur Verfügung, um unheilbar kranke
Patienten auf ihrem letzten Weg zu begleiten. Dank der Unterstützung des Betzdorfer Unternehmens
ist es nun möglich, ein Doppelzimmer umzubauen, sodass künftig nur noch Einzelzimmer zur
Verfügung stehen. Kein Wunder, dass angesichts der finanziellen Dimension die Abordnung aus
Kirchen entsprechend groß war: Chefarzt Dr. Günter Bamberg, Karin Klos (Gruppenleitung),
Kaufmännischer Direktor Klaus Schmidt, Pflegedirektor Klaus-Peter Schäfer und PR-Beauftragter
Michael Vitocco kamen nach Betzdorf.
Es ist kein Zufall, sondern hat einen durchaus ernsten, ja tragischen Hintergrund, dass Elco in diesem
Jahr erstmals die Palliativstation als Empfänger der Großspende auserkoren hatte. Geschäftsführerin
Birgit Neufurth-Krah berichtete im Beisein des Technischen Werkleiters Dr. Nikolaus Kudlik, dass man
in der jüngeren Vergangenheit vier Kollegen durch Krebserkrankungen verloren habe („viel zu jung“).
Durch die Spende wolle man einen Teil dazu beitragen, dass „andere den Weg leichter gehen können“,
sagte Neufurth-Krah. Bei einem Besuch hatte sie sich bereits ein Bild von der Station und der Arbeit
gemacht.
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2015-04-11 Unterstützung für den letzten Weg Seite 1/2
DRK Krankenhaus Kirchen
Nachdem Elco in den vergangenen Jahren regelmäßig die Feuerwehr unterstützt hatte, wurde daher
von der Geschäftsführerin diesmal ein anderer Spenden-Vorschlag beim Mutterkonzern AVX in den
USA eingereicht – und genehmigt. Vorgabe sei, dass das Geld in der jeweiligen Region verwendet
werde.
Klaus Schmidt informierte über die anstehenden Investitionen bzw. den Umbau: „Vom Timing her hätte
es nicht besser kommen können“, sagte er zu dem Spendentermin und machte zugleich auf die
Unterschiede zwischen Palliativstation und Hospiz aufmerksam. Der primäre Anspruch im
Krankenhaus sei nicht die Sterbebegleitung. Vielmehr versuche man die Patienten so zu versorgen,
dass sie nochmals nach Hause zurückkehren könnten. Laut Dr. Bamberg seien dies nicht nur
Tumorpatienten, auch Menschen mit chronischen Herzerkrankungen würden hier betreut.
„Sie haben sich einen guten Bereich ausgesucht“, ergänzte Klaus-Peter Schäfer, der dabei auch auf
das „kompetente Team“ auf der Palliativstation verwies: „Wir sind wahnsinnig stolz auf unsere Truppe.“
Die Qualitätsanforderungen seien hier sicherlich vergleichbar mit denen der Automobilindustrie, wo
sich Elco als Zulieferer bewege. Mit den sechs Betten sei man in Kirchen gut aufgestellt, berichtete
Schmidt, das sei die normale Größenordnung solcher Stationen und decke auch den regionalen Bedarf
ab. Dass die Menschen großen Anteil an der Arbeit nehmen würden, zeige sich durch die Rekordzahl
an Spenden. „Wir überlegen auch, wieder einen Förderverein für die Palliativ-Station zu gründen“, so
der Kaufmännische Direktor.
Im Rahmen der Spendenübergabe wurde die Krankenhaus-Delegation auch im Schnelldurchgang über
das Unternehmen informiert. Elco Europe beschäftigt am Standort Betzdorf mit der
„Entwicklungshoheit“ rund 230 Mitarbeiter, weitere 700 sind es in Tschechien. Man befinde sich auf
einem kontinuierlichen Wachstumskurs, sagte Neufurth-Krah mit Verweis darauf, dass man beim
Umsatz zuletzt erstmals die Marke von 80 Mill. Euro erreicht habe. Im Gegensatz zu anderen
Automobilzulieferern sind die Teile aus Betzdorf in den Fahrzeugen kaum zu erkennen, handelt es sich
doch um kleine und meist „unsichtbare“, nichtsdestotrotz unverzichtbare Steckverbindungen.
Auch die automobile Zukunft ist in Betzdorf bereits ein Thema: Wie Dr. Kudlik anführte, beschäftigt
man sich neben der Hybrid-Technik auch mit den technischen Herausforderungen durch das autonome
Fahren.
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