Stadtteilzeitung für den Saarbrücker Wackenberg c h E o r e g r e b n e k c a W In stolzer Pose: der Nachwuchs der Freiwilligen Feuerwehr St. Arnual 39. Jahrgang Ι Nr. 134 Ι Frühjahr 2015 Liebe Wackenberger, liebe Wackenbergerinnen, Inhalt selten zuvor haben uns soviele schlimme N achrichten aus der Welt erreicht, wie derzeit! Wir, vor den Fernsehgeräten, können es schon fast nicht mehr ertragen, all die dramatischen Ereignisse zu sehen und zu hören. Wenn es gar zu furchtbar wird, können wir immer noch den Fernsehkanal wechseln. Für die Menschen aber, die es direkt betrifft, wie beispielsweise diejenigen, die in Bürgerkriegsgebieten wie z.B. Syrien leben, ist das die furchtbare Realität. Sie verlieren ihre Existenz und – noch viel schlimmer – oft ihre liebsten M enschen durch die Gewalt, die dort herrscht. Der Krieg zwingt die Menschen zur Flucht. Die meisten von ihnen suchen Schutz innerhalb der L andesgrenzen und in benachbarten Staaten. Nur wenige haben die Kraft und die Mittel, um sich auf den weiten und gefährlichen Weg nach Europa zu machen. Bei der Flucht auf dem Landweg oder über das Mittelmeer riskieren die Flüchtlinge ihr Leben. Oft müssen sie auch die engsten Familienangehörigen im Kriegsgebiet zurück lassen. Wie verzweifelt müssen Menschen sein, unter diesen Umständen ihre geliebte Heimat zu verlassen? Diejenigen, die es bis zu uns nach Deutschland geschafft haben, müssen sich hier ein neues Leben aufbauen. Auch auf dem Wackenberg erwarten wir Ende April syrische Flüchtlinge, die in Siedlungswohnungen untergebracht werden sollen. Diesen Neuankömmlingen wünschen wir alles erdenklich Gute und möchten sie herzlich bei uns willkommen heißen! Sie – liebe Leserinnen und Leser – möchten wir in dieser Ausgabe des Wackenberger Echos rund um dieses Themengebiet informieren. Unser Titelbild weist Sie bereits auf einen weiteren Schwerpunkt dieser Ausgabe hin – die wichtige Arbeit und das große Engagement der Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr St. Arnual. Auf dem Foto sind einige der jungen Nachwuchskräfte zu sehen: Marcel Kräuter, Florens Wiesen, Denis Holl (von links nach rechts) und vor dem Löschfahrzeug Maurice Raschke. Die Redaktion Aktuelles...................................................................... 3-5 Aktuelles Rathausempfang für die Frauen aus den Stadtteilen Flüchtlinge auf dem Wackenberg................................. 6-7 Fakten zum Thema Flüchtlinge..................................... 8-9 Wohin flüchten Menschen?..................................... 10-11 Alt werden im Sportverein.............................................12 Ein Besuch bei der Freiwilligen Feuerwehr ............. 14-16 Die Skifreizeit 2015.........................................................17 Mama lies mal was vor!..................................................17 Wackenberger Leute................................................ 18-19 "Cool genug!?" - Ein Suchtpräventionsprojekt...............20 Tipps für Eltern...............................................................21 Neues bei der PÄDSAK....................................................22 Zu Besuch auf dem Wackenberg....................................23 Lesung mit Madeleine Giese..........................................24 Das ABC der Inklusion....................................................26 Angebote und Öffnungszeiten der PÄDSAK e.V..............27 Impressum Herausgeber: Pädagogisch-Soziale-Aktionsgemeinschaft e.V. (PÄDSAK), 66119 Saarbrücken, Rubensstr. 64 | Internet: www.paedsak.de Tel.: 06 81 - 8 59 09 10 | Fax: 06 81 - 8 59 09 77 | E-Mail: Redaktion: Monika Bielen (mb) (V.i.S.d.P.), Eva Jung-Neumann (ej), Ricarda Remmlinger (ric), Bert Romann (ro), Reinhard Schmid (rh), Lena Schmidt (ls), Daniel Stephan (ds) | Fotos: Bert Romann Anzeigen: Bert Romann, [email protected] Druck: COD Saarbrücken | Auflage: 3500 Exemplare Namentlich gekennzeichnete Beiträge entsprechen nicht in jedem Fall der Meinung der Redaktion oder des Herausgebers. Die Zeitung wird kostenlos an alle Haushalte des Wackenberges und des weiteren St. Arnual verteilt sowie an Institutionen und öffentliche Stellen, die mit dem Wackenberg zu tun haben. Bei einem von der Steuer absetzbaren Förderabonnement (ab 25 Euro pro Jahr) wird die Zeitschrift per Post zugesendet. Der Internationale Frauentag am 8. März war erneut der Anlass für die Einladung der Oberbürgermeisterin Charlotte Britz, Beziksbürgermeisterin Christa Piper und der Leiterin des Frauenbüros Petra Messinger an die Frauengruppen der sieben Gemeinweseprojekten der Landeshauptstadt. Auch die Frauen aus Sulzbach waren herzlich willkommen. Insgesamt folgten der Einladung rund 120 Frauen und sorgten so für einen sehr gut gefüllten Festsaal. Der inhaltliche Teil, den die Frauen aus den Stadtteilen präsentierten, wurde wie jedesmal von der Arbeitsgruppe Frauen im Forum GWA Saar und den jeweiligen Teil- Spaß, Gesundheit und L aufen für einen guten Zweck Am Samstag, den 30. Mai um 16 Uhr startet Oberbürgermeisterin Charlotte Britz unter der Alten Brücke auf den Saarwiesen den Saarbrücker Frauenlauf 2015. Neu ist in diesem Jahr die Teamwertung. Drei Frauen/ Mädchen können sich in einer Laufklasse unter einem Team-Namen zusammentun und werden sowohl als Team als auch einzeln gewertet. Seit letztem Jahr gibt es drei Starts: Um 16 Uhr für die 10 Km Läuferinnen, 16.10 Uhr für die 4,5 Km-Läuferinnen und um 16.15 Uhr für die Walkerinnen. Der Erlös des Benefiz-Volkslaufes geht in diesem Jahr zu gleichen Teilen an die Frauenrechtsorganisation Medica Mondiale e.V. und The Carlotta Centre for Children, Bangladesh. red. nehmerinnen organisiert. In diesem Jahr handelte es sich um ein stadtteilübergreifendes Thema: die Arbeitmarktpolitik in Sachen langzeitsarbeitlose Menschen. Die Enttäuschung und Frustration in den Beschäftigungsprojekten in den Stadtteilen und im gesamten Saarland ist riesengroß nach dem Ende von Bürgerarbeit. Für viele Projekte bedeutete dies das Ende. Andere konnten mit TeilnehmerInnen in Ein-Euro - Jobs weitermachen. Allerdings stark gekürzt, was die Zahl der TeilnehmerInnen und die Finanzierung des Ganzen betrifft. Sie versuchen sich mehr schlecht als recht über Wasser zu halten (siehe auch Bericht auf Seite 4). Die Frauen brachten deshalb zum Rathausempfang eine symbolische "Bewerbung für einen langfristig geförderten dritten Arbeitsmarkt" mit. Die Bewerbungsmappe enthielt ein förmliches Anschreiben, das zum Ausdruck bringt, wie frustrierend die aktuelle Situation für Langzeitarbeitslose ist. Es heißt darin: "Nach dem Wegbrechen der gut eingearbeiteten MitarbeiterInnen in den Bürgerarbeitsprojekten sind ausnahmslos alle Beschäftigungsprojekte gefährdet bzw. schon beendet. Die jetzige arbeitsmarktpolitische Situation ist einfach unerträglich und wir haben endgültig genug! Wir wollen endlich tragfähige Lösungen für die betroffenen langzeitarbeitslosen Menschen ohne realistische Chancen auf dem sogenannten ersten Arbeitsmarkt. Wir fordern einen langfristig geförderten dritten Arbeitsmarkt!!!" Mitarbeiterinnen des Beschäftigungsprojektes "Café Schniss" in Alt-Saarbrücken schilderten eindrucksvoll die schwierige Lage vor Ort. Die Bewerbungsmappe wurde an die Oberbürgermeisterin übergeben, die diese Forderung schon seit langem ebenfalls unterstützt (siehe Bericht in der letzten Ausgabe des Wackenberger Echo zum "Saarbrücker Appell"). Sie wird die Bewerbung an die Arbeitsministerin Andrea Nahles in Berlin weiterleiten. Eva Jung (PÄDSAK e.V.) übergab stellvertretend die Bewerbung für einen dritten Arbeitsmarkt an berbürgermeisterin Charlotte Britz. O Im Anschluss daran gab es ein wundervolles Konzert mit Mellika Meskine und dem Accoustic Quartett. Den Abschluss bildete die traditionelle Kaffeetafel mit Kuchenbuffet. Unseren herzlichen Dank an die Gastgeberinnen! Eva Jung 14. Saarbrücker Frauenlauf Saarwiesen unterhalb Staatstheater Samstag, 30. Mai 2015 Startzeit: 16 Uhr Info: Landeshauptstadt Saarbrücken, Frauenbüro 0681/905-1649 Anmeldung: www.saarbruecker-frauenlauf.de Planung und Organisation: Aktuelles Kostümverkauf der Daarler Dabbese bei der PÄDSAK mehr in unseren Schränken. Es kommen ja jedes Jahr wieder neue Kostüme dazu", sagte Marlene Kurtz, die Leiterin der Nähstube. Bei vielen, der liebevoll von Hand gemachten Stücke, fiel den Näherinnen der Verkauf nicht unbedingt leicht. Brauchte es doch zahlreiche Arbeitstunden, um die detailreichen, kunterbunten Anzüge und Kleider fertig zu stellen. Foto (von links): Waltraud Marion, Gabi Thäder, Ellen Ysmal, Maria Hohlreiter, Marlene Kurtz (nicht im Bild: Die diesjährige Saison stand Martina Alff, Beate Becker) bei den Daarler Dabbesen Zu Beginn der diesjährigen Fastnachtssaison unter dem Motto: "Der Zirkus steht Kopp – kamen die Daarler Dabbese mit rund 200 far- Daarle Alleh Hopp!" Die fleißigen Näherinnen benfrohen, selbstgenähten Kostümen auf den stellten dafür zehn verschiedene Kostüme Wackenberg, um ihre Schätze aus den ver- her. Das Spektrum reichte vom Zirkusdirektor gangen Jahren zu äußerst günstigen Preisen (Stefan Brand) über Löwen bis zum Gewicht ej zu verkaufen. "Wir haben einfach keinen Platz heber. Das Aus für die Bürgerarbeit Das bundesweite Programm Bürgerarbeit ist zum 31.12.2014 ausgelaufen. Im Vorfeld gab es große Bemühungen, im Saarland einen dritten Arbeitsmarkt für Langzeitarbeitslose zu etablieren, z.B. durch das Modellprojekt Passiv-Aktiv-Tausch des Regionalverbandes. Alle Hoffnungen wurden Ende des Jahres von der Berliner Regierung jäh zerschlagen, als klar war, dass bundesweit und speziell im Saarland kein vergleichbares Beschäftigungsprogramm kommen wird. Es hat viele Träger und deren MitarbeiterInnen hart getroffen. Projekte, die über drei Jahre in Bürgerarbeit mit viel Erfolg gearbeitet haben, mussten beendet werden, b.z.w. kräftig abspecken. Auch das Stadtteilservice - Projekt der PÄDSAK ist stark betroffen. Von bisher siebzehn Bürgerarbeitsstellen sind uns ab Januar sieben Arbeitsgelegenheiten (Ein-Euro-Jobs, AGH) geblieben. Besonders hart getroffenen hat es unsere Mitarbeiterinnen in der Küche, die jeden Tag ein gesundes und leckeres Mittagessen für ungefähr 80 Kinder und Erwachsene auf den Tisch bringen. Von bisher neun Frauen sind bei gleicher Essensanzahl fünf AGH-Stellen übrig geblieben. Wenn von diesen fünf eine krank ist oder Urlaub hat, wird es sehr eng, und die Verbleibenden kommen ganz schön ins Schleudern. mb 4 Einladung zur Vernissage zum Projekt "Cool Genug!?" am 30. Mai um 15.00 Uhr auf der Jugendetage der PÄDSAK e.V. Rubensstraße 64 Gezeigt und ausgestellt werden Ergebnisse einer intensiven dreimonatigen Projektarbeit mit Jugendlichen zum Thema Sucht und Drogen. Eingeladen sind alle Interessierten. Über Ihr Kommen freuen sich: Lara K., Tatjana, Lara A., Laura, Jaro, Lisa, Maike, Zoé, Damian, Dustin, Sarah, Alina Wackenberger Echo Ι Nr. 134 Ι Frühjahr 2015 Aktuelles Die Sängervereinigung St. Arnual wird dieses Jahr 150 Jahre alt Neujahrsempfang: CDU St. Arnual ist dankbar für die aktive und gute Gemeinschaft im Stadtteil – Gemeinwesenarbeit als Motor der Integration Die Sängervereinigung St. Arnual hat einen neuen Vorstand gewählt. Der bisherige 1. Vorsitzende Bernd Pasterkamp hat aus beruflichen Gründen nicht mehr kandidiert. Neue Vorsitzende ist jetzt Rita Schäffer, als 2. Vorsitzender steht ihr Oswald Nerlich zur Seite. Schatzmeisterin bleibt Helga Schmitt, ihre Vertreterin ist Ulrike Lessel. Schriftführer sind Monika Lauer und Edgar Uthke. Hauskassiererin ist Margot Bohnenberger. Als Beisitzer wurden Helga Lasch, Irma Lenz, Gabrielle Heinzel und Norbert Schmidt gewählt. Notenwartinnen sind Christa Gerber und Ulla Egler. Die Kasse prüfen Monika Kunz und Horst Lenz. Nach dem Jahresbericht des bisherigen Vorsitzenden Pasterkamp war 2014 ein erfolgreiches Vereinsjahr mit vielen Auftritten des Chores. Höhepunkt war das Benefizkonzert in der Stiftskirche in St. Arnual am 28. November mit den Kirchenchören Maria Königin und St. Augustinus sowie St. Roche et le Choer Jubilate aus Stiring-Wendel. 2015 wird der Verein 150 Jahre alt. Aus diesem Anlass wird am 18. September ein Jubiläumskonzert in der Stiftskirche s tattfinden. red. Rund 80 Gäste konnte Stefan Brand, der Vorsitzende des CDU-Ortsverbandes St. Arnual und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft St. Arnualer Vereine und Kirchengemeinden, am Freitag dem 16.01.2015 im Albert- Schweitzer-Haus zum Neujahrsempfang begrüßen, darunter u. a. Dr. Armin Kuphal, den Vorsitzenden des Paritätischen Bildungswerkes Landesverband Rheinland-Pfalz/Saarland e.V., die Kreisvorsitzende der CDA Saarbrücken, Martina Stabel-Franz sowie Peter Edlinger, Geschäftsführer der Saarbahn GmbH und Stadtbahn Saar GmbH. In seiner Begrüßungsrede nahm Brand Bezug auf den Terroranschlag in Paris wenige Tage zuvor und widmete den Opfern eine Gedenkminute. Er erinnerte daran, dass in St. Arnual 2012 auf Initiative der SPD das Bündnis gegen Rassismus und Gewalt gegründet wurde, dem ohne zu zögern alle Vereine, Parteien und Kirchengemeinden beigetreten waren. Gemeinsam trage man seit dem diesen Gedanken bei allen Festen nach außen und stelle sich auch gemeinsam den Aufgaben der Inklusion im Ort. Das gemeinsame Ziel sei es zu zeigen, dass St. Arnual ein freundlicher und Einbruch im Markt am Wackenberg Kunstrasen für den FC St. Arnual Einen Riesenschreck bekam Frau Nicole Quinten (Geschäftsführerin vom Markt am Wackenberg), als sie kürzlich am frühen Morgen die Geschäftsräume betrat: Es war eingebrochen worden! Die Täter hatten alles verwüstet, etliches gestohlen und einen hohen Sachschaden an der Einrichtung hinterlassen. Frau Quinten ist empört und bezeichnet das Ganze als eine bodenlose Frechheit – nicht zuletzt auf Grund der Tatsache, dass das Geschäft von einem gemeinnützigen Verein betrieben wird. Seit sieben Jahren nun unterhält die Neue Arbeit Saar (NAS) den Markt am Wackenberg. Gerade in der letzten Zeit freut sich das Team über ein überaus positives Feedback und hofft auf einen weiter wachsenden Zuspruch bei den WackenbergerInnen. Auch wir wünschen dem Markt am Wackenberg weiterhin viel Erfolg – und dass es nicht wieder zu einem Einbruch kommt! ro Die Führungsmannschaft des neuen FC St. Arnual um Stefan Brand (Präsident) und Dieter Schaum (1. Vorsitzender) hat Wort gehalten und erreicht, dass der FC St. Arnual für die nächste Saison einen Kunstrasenplatz erhalten wird. Im Stadtrat der LHS ist dies bereits beschlossen, die Zustimmung der Kommunalaufsicht ist, wie bei allen größeren Projekten, noch erforderlich. Dann kann der Umbau beginnen. Nach vielen unterschiedlichen Planungen und Ideen hat sich der FC aus Kostengründen für die „kleine Lösung“ entscheiden müssen – es wird nur ein Kunstrasenfeld geben, das nicht quer zum jetzigen Platz liegen wird, sondern exakt auf dem vorhanden Platz aufgebaut wird. Der jetzige große Platz wird etwas kleiner, 90 m lang und 55 m breit. Es wird keinen 2. Platz und keinen zusätzlichen Trainingsplatz geben. Die Laufbahn fällt weg, vom alten VfR Heim wird der Bodenbelag bis zum Kunstrasenfeld hin gepflastert. Wenn nach der ersten Maiwoche die Bau- weltoffener Stadtteil von Saarbrücken ist, in dem die Bewohner in Frieden und gegenseitigem Respekt füreinander leben wollen. Auf politischer Ebene habe sich die CDU St. Arnual mit für die Umgestaltung des Daarler Marktes eingesetzt, was im letzten Jahr umgesetzt werden konnte. Im neuen Jahr werde auf dem Sportplatz Wackenberg der lang ersehnte Kunstrasenplatz gebaut, wofür der FC St. Arnual noch um finanzielle Unterstützung bitte. Politisch werde man weiterhin für eine Lärmschutzwand entlang der Stadtautobahn kämpfen und sich um eine Lösung für die schwierige Parkplatzsituation der Anwohner in Daarle bemühen. Dr. Armin Kuphal, der Festredner des Abends, knüpfte an die Ausführungen von Stefan Brand an und beschrieb die Entwicklung des ursprünglich durch den Zuzug vieler Flüchtlinge geprägten Stadtteils nach dem zweiten Weltkrieg bis heute mit seiner gewachsenen gesellschaftlichen Struktur. Die Bereitschaft von Menschen sich innerhalb eines Stadtgebietes als Gemeinschaft zu betrachten und ein Zusammengehörigkeitsgefühl zu entwickeln, sei keine Selbstverständlichkeit; Dieter Schaum und Stefan Brand (v. li.) arbeiten nach Plan beginnen, wird der Fußballplatz für die Öffentlichkeit ganz gesperrt. Dies wird dann auch immer so bleiben – den alten und gerne genutzten Durchgang über den Fußballplatz wird es nicht mehr geben. Ebenso wird das Fußballfeld nicht mehr, wie bisher üblich, von allen und zu fast jeder Zeit genutzt werden können. Dies bringt der Umbau zum Kunstrasen mit sich. Umso wichtiger wäre es, insbesondere für Kinder und Jugendliche ein Fußballfeld vorzuhalten. Auf dem zumal die Bevölkerung in St. Arnual eine sehr unterschiedliche soziale Zusammensetzung aufweise. Die jahrelange aktive und engagierte Gemeinwesenarbeit im Stadtteil habe für Begegnungen, Austausch und damit für Annäherung gesorgt und damit ein lebendiges Miteinander der Bewohner geschaffen. Dennoch gebe es weiter viel zu tun – die sozialen Unterschiede innerhalb des Ortes seien nach wie vor groß. Ziel müsse es sein, kulturelle Unterschiede und soziale Armut nicht von Generation zu Generation weiterzuvererben. Der wichtigste Ansatz hierfür sei Präventionsarbeit, also bereits für Kleinkinder Angebote wie z. B. Krabbelgruppen anzubieten, um spätere Sozialhilfefälle zu vermeiden. Die Angebote der „Frühen Hilfen“ seien für die Gesellschaft im Erfolgsfall wesentlich billiger als später die sozialen Hilfen im Erwachsenenalter im schlechtesten Fall bis zum Tod. Auch das Projekt der Inklusion in St. Arnual werde weiter helfen, die sozialen Kontakte untereinander zu fördern und das Zusammengehörigkeitsgefühl zu stärken red. Jugendgelände Pavillonia ist dies möglich, der vorhandene Belag müsste aber dringend erneuert werden. Für den Kunstrasenplatz hat der Verein hohe finanzielle Belastungen auf sich nehmen müssen. Das gesamte Projekt hat ein Volumen von rund 330.000 €. Davon übernimmt die LHS 150.000 €, den Rest in Höhe von 180.000 € muss der Verein selber zahlen. Monatliche bedeutet dies eine Belastung von ca. 1.000 €. Bewusst hat der Verein auf einen möglichen Landeszuschuss verzichtet, da die Finanzierung mit diesem Zuschuss durch die damit verbundenen Auflagen und Bedingungen letztendlich das ganze Projekt noch teurer gemacht hätten. Geplant ist eine Bauzeit von 6 Wochen. Am ersten Wochenende im August ist die Eröffnungsfeier mit Sportfest vorgesehen. Schön wäre es – und das wünschen wir dem Verein – wenn dann zum neuen Kunstrasen auch der Aufstieg der 1. Mannschaft in die Bezirksliga gefeiert werden könnte. rh Frühjahr 2015 Ι Nr. 134 Ι Wackenberger Echo 5 Der Wackenberg wird bunter und lebendiger Flüchtlinge auf dem Wackenberg I n Deutschland sind in 2014 die Antragszahlen auf Asyl enorm angestiegen und haben mit 202.834 Anträgen (173.072 Erstanträge) ein ähnlich hohes Niveau wie letztmals Anfang der 1990’er Jahre erreicht. Dabei ist die Zahl der Anträge nicht mit der Zahl der anerkannten Asylbewerber zu verwechseln. Recht auf Asyl nach dem Grundgesetz (Artikel 16 a GG) erhalten nur ganz wenige in Deutschland – in 2014 waren es bei 128.911 Entscheidungen nur 2.285 Personen (1,8%). Rechnet man allerdings auch die geschützten Personen nach dem Asylverfahrensgesetz, mit subsidiärem Schutz und Abschiebeverbot hinzu, konnten nach den Entscheidungen in 2014 insgesamt 40.563 Personen (31,47%) in Deutschland bleiben. Im gleichen Zeitraum wurden die Asylanträge von 43.018 Personen abgelehnt und 45.330 Verfahren aus formellen Gründen erst gar nicht zugelassen. Für 2015 wird mit weiter steigenden Asylantragszahlen gerechnet. Die Bundesregierung kalkuliert mit 300.000 Anträgen bzw. Menschen. Die Bundesländer rechnen mit weit höheren Zahlen. So wundert es nicht, dass sich derzeit die Bundesländer mit der Bundesregierung über Zuschüsse zur Bewältigung der Zuwanderung streiten. Im Saarland kommen monatlich in der Landesaufnahmestelle in Lebach ca. 300 Flüchtlinge an, die in relativ kurzer Zeit auf die Kommunen verteilt werden sollen. In Saarbrücken ist das Amt für soziale Angelegenheiten (die folgenden auf Saarbrücken bezogenen Zahlen hat uns Guido Freidinger, LHS zur Verfügung gestellt) verantwortlich für die Zuweisung der Flüchtlinge. Von Oktober 2013 bis Februar 2015 kamen insgesamt 504 Flüchtlinge nach Saarbrücken. Davon leben derzeit noch 354 Personen in den ihnen ursprünglich zugewiesenen Wohnungen, 150 Personen sind bereits 6 Für uns als Gemeinwesenprojekt aus- bzw. umgezogen. Die meisten Flüchtlinge kommen aus Syrien ist es vor allen Dingen auch eine (71,64%) und aus Eritrea (20,90%), Frage der Kommunikation mit den meistens sind es alleinstehende BewohnerInnen und der VermittMänner (81,72%). Während in 2014 lung in den Quartieren und Stadtmonatlich im Schnitt 28 Menschen nach Saaarbrücken kamen, waren Werner Benedyczuk es im Januar 2015 bereits 54 und vom Amt für s oziale Februar 40 Menschen. UntergeAngelegenheiten kam zu bracht werden die Flüchtlinge einer B esprechung zur PÄDSAK. Er ist mit seinem dezentral und überwiegend in bis dahin leestehenden Wohnungen Team v erantwortlich für die Unterbringung der Flüchtder Saarbrücker Siedlungsgeselllinge in Saarbrücken. E schaft. In Dudweiler, Malstatt und der Folsterhöhe fanden so bereits 205 teilen. Wir stellen uns gerne diesen neuen Entwicklungen und VerändePersonen ein neues Z uhause. rungen – wohlwissend, dass dies für Was bedeutet dies alles uns auch alles neu ist und wir eigene für den Wackenberg? Erfahrungen machen müssen. Auf den Wackenberg sollen bei Gespräche mit Kolleginnen von weiter gleichbleibendem Zustrom der Folsterhöhe und aus Malstatt, von Flüchtlingen nach den Pla- die bereits Erfahrungen mit der nungen der Landeshauptstadt bis Zuwanderung von Flüchtlingen Ende April bis zu 62 Personen in gemacht haben, zeigten uns auf, Wohnungen der SGS zugewiesen dass es in ihrem Stadtteil eine große werden. Entsprechende Vereinba- Empathie für Flüchtlinge gibt und rungen wurden mit der Siedlungsge- viel spontane Hilfe und Unterstütsellschaft getroffen. Dabei sollen vor- zung angeboten wird. wiegend solche Wohnungen in Frage Bestärkt wurden wir zudem kommen, die derzeit leerstehen und durch eine erste Gesprächsrunde von der SGS nur aufgrund der zu- mit Wackenberger BewohnerInnen sätzlichen Landes- bzw. Bundeszu- zum Thema Flüchtlinge. Wichtig war schüsse renoviert und hergerichtet es uns, die berechtigten Fragen und werden können. kritischen Einwänden ernst zu nehNach allen bisherigen Gesprächen men und auch zuzulassen. So wurund Informationen ist deutlich zu den wir immer wieder konfrontiert erkennen, dass Stadt und Siedlung mit der Sorge um Kindergartenplätze derzeit bei der Bewältigung der Zu- und der Angst, dass jetzt die Kinder wanderung durch Flüchtlinge ein von Flüchtlingen den Wackenbergern klares und vernünftiges Konzept die Plätze streitig machen werden. verfolgen, dass sie mit Bedacht vor- Hier müssen wir ganz klar Stellung gehen, keine menschenunwürdigen beziehen: Die Sorge um die KinderSammelunterkünfte vorsehen und gartenplätze ist durchaus berechversuchen, sowohl die Belange der tigt. Bereits jetzt fehlen auf dem Stadt, der Flüchtlinge und der jeweiligen Wohngebiete, miteinander in Einklang zu bringen. Die SGS hat aufgerüstet und ein eigenes Sozialmanagement gegründet, welches sich zunächst v erstärkt um Flüchtlinge kümmern soll. Von links nach rechts: Lothar Bock, Sandra Marx, Bettina Zeller, Basma Kaldi E Wackenberger Echo Ι Nr. 134 Ι Frühjahr 2015 zur Unterstützung der Flüchtlinge zusammen gefunden haben. Derzeit ist die S i e d lu n g s g e s e l l schaft bemüht, leestehende Wohnungen herzurichten und für Flüchtlinge einzurichten. Wir konnten uns bereits eine fertiggestellG Ein erstes gemeinsames Treffen bei der PÄDSAK: Reinhard te Wohnung auf Walker (ANKOMMEN), Basma Kaldi (ANKOMMEN), Guido dem Wackenberg Freidinger (Leiter des Amtes für soziale Angelegenheiten), ansehen. Die war Klaus Lohr (ANKOMMEN), Veronika Kabis (ZIB), Suada Kadic gut renoviert und (ANKOMMEN) und Martin Becker (ZIB) (von links nach rechts) mit den notwenWackenberg knapp über 30 Plätze digsten Einrichtungsgegenständen im Kindergartenbereich (0-6 Jahre). (nach aktuellem Sozialhilfebedarf) Allerdings hat dies absolut nichts für vier Männer möbliert, die dann mit dem Zuzug von Flüchtlingen als Wohngemeinschaft in einer zu tun. Denn dieses Problem haben 3-Zimmer, Küche, Bad Wohnung wir bereits seitdem der kath. Kinder- leben werden. Die SGS hat sich garten Pius geschlossen wurde. Auf richtig Mühe gegeben, nicht nur der dem Wackenberg fehlt schlicht und Willkommensgruß an der Haustür, ergreifend ein weiterer Kindergar- auch das Haushaltspaket pro Person ten. Auf diesen Missstand weisen zeigen dies deutlich. wir schon seit Langem hin – der Bislang sind erst wenige Flüchtevang. Kindergarten Melanchthon linge auf den Wackenberg zugewiesieht dies genauso. Dies muss mit sen worden. Anfang April kamen Jugendamt, mit der LHS und den ent- vier Flüchltlinge aus Afghanistan F Ein Wohn- und Schlafzim- auf den Wackenberg, wir mit weiteren mer für zwei Männer. Wenn rechnen jemand auszieht, bleibt bis Menschen überwiegend auf die Matratze und das aus Syrien, vielleicht auch persönliche Haushaltspaket aus Eritrea. alles in der Wohnung. Das Verfahren der sprechenden Zuweisung ist eindeutig geregelt. Stellen disku- Die LHS erhält von der Landesauftiert werden, nahmestelle in Lebach ein Fax und darf aber dann kommen zu einem vereinauf keinen Fall auf dem Rücken der barten Zeitpunkt eine Anzahl von Flüchtlinge ausgetragen werden. Flüchtlingen mit einem Kleinbus Wir erlebten die Wackenberger- nach Saarbrücken. Herr Benedyczuk Innen in diesen Diskussionen als (siehe Foto) und sein Team nehmen sehr offen und engagiert, geradezu diese Menschen in Empfang und authentisch – vernahmen aber auch weisen ihnen Wohnungen auf dem deutliche Zeichen für Verständnis Wackenberg zu. Ab diesem Zeitund Gelassenheit. Gerade in Zeiten punkt übernimmt das DRK mit von Pegida und Sagida freut uns seinen beiden Integrationslotsen dies und macht uns Mut für die die weitere Betreuung. Diese Zeit ist kommenden Aufgaben. für die Flüchtlinge schwierig – sie Kooperieren werden wir mit haben viel Zeit, sind hoch motiviert, dem ehrenamtlichen Netzwerk dürfen aber nicht arbeiten und Ankommen, in dem sich viele bekommen keine offiziellen SprachSaarbrücker Bürgerinnen und Bürger kurse angeboten. Hier könnten wir uns vorstellen, in Absprache mit dem Netzwerk Ankommen erste ehrenamtliche Sprachkurse anlaufen zu lassen. In der Regel stehen diese Menschen kurz vor der Anerkennung ihres Asylantrages oder ihrer Aufenthaltsgenehmigung. Ist diese erfolgt, übernimmt auf dem Wackenberg der Migrationsdienst der Caritas die weitere Betreuung. Ab diesem Zeitpunkt müsste auch die Alg II Berechtigung und die Arbeitserlaubnis vorliegen und verpflichtende Sprachkurse beginnen. Auf dem Wackenberg leben bereits einige Familien, die vor etlichen Jahren aus Syrien geflohen sind. Wir kennen sie und erleben sie als sehr höflich, freundlich und dankbar, dass sie in Deutschland Zuflucht bekommen haben. Die Kinder sprechen perfekt deutsch, sind integriert und werden überhaupt nicht als Ausländer oder als Syrer wahrgenommen. Mit ihnen Kontakt zu haben, mit ihnen zu sprechen, ist sehr erfreulich, interessant und angenehm. Mit Unterstützung der Siedlung werden wir demnächst für alle WackenbergerInnen im ehemaligen Friseurladen im Gebäude des Stützpunktes der SGS einen Umschlagplatz für gespendete Kleider, Haushaltswaren, Kinderspielzeug und vieles mehr, eröffnen. Um diesen Second-Hand Laden betreiben zu können, brauchen wir nicht nur Sachspenden – richtig helfen würden uns natürlich auch Geldspenden. Reinhard Schmid Derzeit sind wir dabei diesen Laden zu renovieren und einzurichten. Über tatkräftige Hilfe und Unterstützung würden wir uns freuen. H Frühjahr 2015 Ι Nr. 134 Ι Wackenberger Echo 7 Gerüchte, Fragen und Fakten Stimmt das eigentlich mit den syrischen Flüchtlingen? I mmer dann, wenn neue Landeshauptstadt ist bemüht, über terbringung angemessen hergerichSituationen entstehen, rumort die die bloße Unterbringung hinaus eine tet und ausgestattet werden. Diese „berühmte Gerüchteküche“ nach "gelingende Integration" im Stadtteil Ausstattung richtet sich nach den dem Motto: Hast du schon gehört? und in der Gesellschaft zu bewerk- Vorgaben der jeweils gültigen SozialOder wie ist das eigentlich? Das hilferichtlinien. Auf diese Weise Wackenberger Echo möchte hier wird bewusst vermieden, dass die einige Fragen und angebliche Unterbringung von AsylbewerGerüchte aufgreifen um diesen bern in Konkurrenz zu dem in eidie entsprechenden Antworten nigen Stadtteilen durchaus knapund Fakten gegenüberzustellen. pen Angebot mit preisgünstigem Wir danken an dieser Stelle herzWohnraum tritt. Im Vorfeld der lich dem Leiter des Amtes für Unterbringung haben wir bisher soziale Angelegenheiten, Guido immer auch die betreffenden Guido Freidinger Angela Di Pietrantonio Freidinger, und der zuständigen Quartiere und Wohngebiete Sozialarbeiterin des Migrations- stelligen. Hierbei werden wir von über die anstehende Unterbringung dienstes vom Caritasverband Saar- zahlreichen, professionellen Integra- informiert. In allen Stadtteilen erlebrücken, Angela Di Pietrantonio, tionsdiensten und ehrenamtlichen, ben wir in diesem Zusammenhang die uns die Antworten und Fakten zivilgesellschaftlichen Helferinnen eine überaus große Bereitschaft, und auch folgende Vorbemerkung und Helfern unterstützt, ohne die, die Stadt und die Integrationsfachgeliefert haben: diese gelingende Integration nicht dienste bei der Unterbringung und Seit dem Beschluss des Minister- möglich wäre. Die Landeshaupt- Integration in das lokale Gemeinrates werden bestimmte Personen- stadt ist darüber hinaus bemüht, wesen tatkräftig zu unterstützen. gruppen, die bis dato zentral in der die Unterbringung möglichst gleich Landesaufnahmestelle in Lebach über verschiedene Stadtteile zu Dieser Artikel wurde uns freundlicheruntergebracht wurden, auf die Kom- verteilen. Gemeinsam mit der städt. weise vom WOLKENKRATZER, der munen verteilt. Die Kommunen sor- Wohnungsbaugesellschaft greifen Stadtteilzeitung für die Folsterhöhe zur gen hier für eine angemessene Unter- wir dabei überwiegend auf bislang Verfügung gestellt. Wir haben einzelne bringung der ihnen zugewiesenen nicht vermietete Wohnungsbestände Passagen an die Situation auf dem Asylbewerber und Flüchtlinge. Die zurück, die für den Zweck der Un- Wackenberg angepasst. red. GERÜCHT 1 GERÜCHT 2 Stimmt es eigentlich, dass in 2014 eintausend Flüchtlinge von der Landesaufnahmestelle Lebach nach Saarbrücken zugewiesen wurden – und wie viele davon sind im Wohngebiet Wackenberg untergebracht? FAKT Im Jahr 2014 kamen 336 Flüchtlinge nach Saarbrücken. Im Januar und Februar 2015 waren es bereits 94 Menschen. Auf dem Wackenberg sollen bis Ende April 62 Flüchtlinge – hauptsächlich syrischer Herkunft – in Siedlungswohnungen untergebracht werden. Überwiegend handelt es sich bei den Unterzubringenden um alleinstehende junge Männer. Stimmt es eigentlich, dass die syrischen Flüchtlinge die Wackenberger Kindergarten-Plätze belegen? FAKT Auf dem Wackenberg sind lediglich 2 Kinder aus den Asylbewerberfamilien im Kindergarten untergebracht. GERÜCHT 3 Was hinderte die Männer, ihre Frauen und Kinder auf die Flucht mitzunehmen – und was heißt eigentlich „Familiennachzug“? FAKT Die Flucht ist mit enormen Gefahren 8 Wackenberger Echo Ι Nr. 134 Ι Frühjahr 2015 für das Leben verbunden - sodass die Männer allein bessere Chancen haben, diese riskante Reise zu überleben. Die Flucht bedeutet immer eine große finanzielle Belastung. Die meisten mussten Schlepper und andere korrupte Organisationen bezahlen, um einen Patz auf maroden Schiffen zu erwerben oder um Reisemöglichkeiten über das Festland zu finden. Das Geld hätte nicht für alle Familienmitglieder gereicht. Die einzige Möglichkeit, die übrig bleibt, ist, dass die Männer allein versuchen sich nach Deutschland durchzuschlagen, in der Hoffnung, dass ihr Asylantrag anerkannt wird und dann die Familie durch Antrag auf Familienzusammenführung nachkommen kann. Familiennachzug heißt: Ehegatten und minderjährige Kinder eines Asylberechtigten oder Flüchtlings, dürfen in die Bundesrepublik einreisen, um mit ihnen gemeinsam zu leben. Die Aufenthaltserlaubnis wird zur Herstellung und Wahrung der familiären Lebensgemeinschaft für ausländische Familienangehörige zum Schutz von Ehe und Familie im Sinne des Art. 6 GG erteilt. Die Erlaubnis zum Familiennachzug müssen ihre Angehörigen dann vor der Einreise im Herkunftsland bei der deutschen Botschaft einholen. Frauen und Kinder können dann im Rahmen des Familiennachzuges mit einem für diesen Fall besonderen Visum nachreisen. GERÜCHT 6 GERÜCHT 9 Wie hoch ist der monatliche Betrag nach dem Asylbewerberleistungsgesetz? FAKT Die mtl. Hilfeleistung beträgt pro Person ca. 360,- € plus angemessene Miete zunächst auf der Basis des Asylbewerberleistungsgesetzes und nach Erteilen der Aufenthaltserlaubnis auf der Grundlage des ALG II ("Hartz IV"). GERÜCHT 4 GERÜCHT 7 Stimmt es eigentlich, dass hier auf dem Wackenberg jeder syrische Bürgerkriegsflüchtling eine eigene Wohnung zugewiesen bekommen hat? FAKT Nein, stimmt nicht. Auf dem Wackenberg werden jeweils vier syrische Flüchtlinge in einer 3 ZKBWohnung leben. Einzelpersonen haben schon allein, weil solcher Wohnraum nicht zur Verfügung steht, keine eigenen Zimmer. Lediglich für komplette Familienverbände ist die LHS bemüht, eine angemessene eigene Wohnung zur Verfügung zu stellen. Stimmt es eigentlich, dass die syrischen Flüchtlinge kostenlos mit dem Bus fahren können? FAKT Nein, stimmt nicht. Die Stadt Saarbrücken gibt jedem neuen angemeldeten Bürger, also allen, die von auswärts nach Saarbrücken ziehen, die Möglichkeit, für eine einzige Woche kostenlos zu fahren mit einem so genannten Schnupper-Ticket. Danach stehen den Asylbewerbern die gleichen Unterstützungen im Rahmen der Sozial-Card Saarbrücken, wie sie für alle anderen Hilfeempfänger auch gelten, zur Verfügung. GERÜCHT 5 GERÜCHT 8 Wie sind diese Wohnungen ausgestattet und wem gehört diese Ausstattung? FAKT Die Ausstattung dieser Wohnungen erfolgt nach dem üblichen Standard der Sozialhilfe - also nur mit dem für die Wohnungsnutzung üblichen und notwendigen. Dazu zählt pro Wohnung jeweils ein Tisch, entsprechend Stühle, eine Kochgelegenheit bzw. Herd, ein Kleiderschrank, ein Küchenschrank und eine Waschmaschine sowie ein kleineres TV. Diese Ausstattung entspricht im Übrigen der im Rahmen der Sozialhilfe festgelegten "Erstausstattung". Stimmt es eigentlich, dass sie keiner Arbeit nachgehen dürfen? FAKT Während des Asylbewerberverfahrens haben die Flüchtlinge in der Tat keine Arbeitserlaubnis – für die ersten 3 Monate gilt Arbeitsverbot, danach kann unter bestimmten Voraussetzungen eine Arbeitsaufnahme erfolgen. Primäres Ziel ist jedoch die Teilnahme an einem Sprach- bzw. Integrationskurs. Stimmt es eigentlich, dass Flüchtlinge im ersten Halbjahr die deutsche Sprache nur von Ehrenamtlichen (z.B. von Caritas oder Projekt Ankommen) vermittelt bekommen? FAKT Ab Erteilung der Aufenthaltserlaubnis wird für alle Flüchtlinge (früher oder später je nach Verfügbarkeit) die Teilnahme an einem (von professionellen Kräften geleiteten) Integrationskurs erwartet. Bis zur Zuweisung in den Integrationskurs werden häufig auch ehrenamtlich organisierte Sprachkurse angeboten, wofür wir und auch die Betroffenen außerordentlich dankbar sind. Hierfür sei den ehrenamtlich Tätigen beim Netzwerk Ankommen oder der Caritas oder dem Diakonische Werk ausdrücklich gedankt. Das Interesse an solchen Sprachkursen ist außerordentlich hoch. GERÜCHT 10 Wie viele Asylbewerber wurden in 2014 in Saarbrücken nicht als Flüchtlinge anerkannt und abgeschoben? FAKT Kein Flüchtling aus Eritrea oder Syrien wurde in sein Heimatland abgeschoben. Einige Wenige wurden nach dem Dublinverfahren in das erste sichere Land, das sie erreicht haben abgeschoben. Von den rund 500 inzwischen zugewiesenen Asylbewerbern und Flüchtlingen sind nur wenige ins Erstaufnahmeland Bulgarien, Italien zurückgeschickt worden, da die Landesaufnahmestelle die Verteilung auf die Kommunen in der Regel erst nach Vorliegen eines berechtigten Asylbegehrens vornimmt. Frühjahr 2015 Ι Nr. 134 Ι Wackenberger Echo 9 Flüchtlinge Warum müssen Menschen flüchten und wohin flüchten sie? E weit mehr als 200.000 Tote gefordert hat. Aber auch der Terror durch den Islamischen Staat (IS) verschärft die Lage in Syrien zusätzlich und wütet auch im Irak. Die Menschen haben große Angst. Sie fürchten um das eigene, aber vor allem um das Leben ihrer Kinder. Medizinische Versorgung gibt es kaum noch. Sie könnten von Kugeln getroffen, von Bomben zerfetzt oder von den IS-Kämpfern getötet werden. Oftmals sind es aber auch die Regierungen einiger Länder Genfer Flüchtlingskonvention Anhand der Genfer Flüchtlingskonvention, dem wichtigsten internationalen Dokument zum Flüchtlingsschutz, die bisher von 147 Staaten unterzeichnet wurde, wird eindeutig festgelegt, „wer ein Flüchtling ist, welchen rechtlichen Schutz, welche Hilfe und welche sozialen Rechte sie oder er von den Unterzeichnerstaaten erhalten sollte. Aber sie definiert auch die Pflichten, die ein Flüchtling dem Gastland gegenüber erfüllen muss und schließt bestimmte Gruppen – wie z.B. Kriegsverbrecher – vom Flüchtlingsstatus aus.“ * Anerkannte Flüchtlinge sind Menschen, die wegen ihrer „Rasse“, Religion, Nationalität, politischen Überzeugung oder der Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe verfolgt werden. In Staaten allerdings, welche die Konvention nicht unterzeichnet haben, erhalten Flüchtlinge häufig weder Schutz, Unterkunft, medizinische Versorgung, Bildung oder Sozialleistungen. Aber auch viele (europäische) Regierungen, die sich zum Schutz von Flüchtlingen verpflichtet haben, kommen ihren Verpflichtungen nicht immer nach, falls die Flüchtlinge denn überhaupt ins EU-Gebiet gelangen, da viele Grenzen militärisch abgesichert werden. * www.unhcr.de/mandat/genfer-fluechtlingskonvention.html ines der wichtigsten politischen und auch menschlichen Themen der heutigen Zeit, ist die Situation von Flüchtlingen – bedingt vor allem durch den Syrien-Krieg und dessen Auswirkungen. Einem Bericht des UN-Flüchtlingskommissariats UNHCR zufolge waren Im Juni 2014 weltweit ca. 51,2 Millionen Menschen auf der Flucht (aktuelle Schätzungen von Amnesty International gehen sogar von 57 Millionen aus). Diese Menschen müssen fliehen, weil sie politisch oder religiös verfolgt werden, sie fliehen vor den Folgen von Naturkatastrophen oder vor Übergriffen, die sie erfahren weil sie Minderheiten im eigenen Land sind. Der größte Teil dieser Menschen – rund 33 Millionen – flieht dabei innerhalb des eigenen Landes, in eine andere Region, in der sie hoffen, nicht mehr bedroht zu werden (sogenannte Binnenflüchtlinge). 16,7 Millionen Menschen dagegen sind weltweit auf der Flucht, weil sie in ihrer Heimat keine Sicherheit finden können. Dort drohen ihnen Haft, Misshandlung, Folter oder der Tod. Ein Beispiel hierfür ist der verheerende Bürgerkrieg in Syrien, der seit 2011 schon 10 Wackenberger Echo Ι Nr. 134 Ι Frühjahr 2015 selbst, die Teile ihrer Bevölkerung verfolgen, inhaftieren, foltern und töten oder in denen im Zuge der dort herrschenden Konflikte unschuldige Zivilisten zum Opfer fallen, beispielsweise in Eritrea, Somalia oder auch in der Ostukraine. Die Flüchtlinge suchen Schutz, indem sie um ihr Leben rennen. Oftmals nehmen sie dafür große Gefahren in Kauf. Besonders wenn sie nach Europa flüchten wollen, müssen sie tausende von Euro für Schlepperbanden aufbringen, um dann über gefährliche Routen, z.B. mit Booten aus der Türkei oder Afrika über´s Meer zu fliehen. Dabei verlieren viele ihr Leben, denn die Schiffe sind marode und sinken, weil sie von Wellen zum kentern gebracht werden oder völlig überfüllt sind. Das alles ist es diesen Menschen jedoch scheinbar wert, sie nehmen dies alles im Kauf, für eine sichere und bessere Zukunft – auch für ihre Kinder. Bevölkerungen nehmen also ausgerechnet die ärmsten Länder der Welt die meisten Flüchtlinge auf. Flüchtlinge weltweit Die Mehrzahl der Flüchtlinge stammt aus Syrien, Afghanistan und Somalia. Flüchtlinge aus diesen Ländern stellen zusammen genommen mehr als die Hälfte aller Flüchtlinge weltweit. Länder, die am meisten Flüchtlinge aufgenommen haben, sind Pakistan, Iran sowie der Libanon. Der überwiegende Anteil der Flüchtlinge sucht in angrenzenden Nachbarländern Schutz, dem entsprechend kommen die meisten Menschen im Nahen Osten sowie in Afrika unter, das heißt, sie fliehen teilweise in Länder, in denen sie entweder schlechte Versorgungsbedingungen (z.B. keine medizinische Versorgung, keine sicheren Unterkünfte) vorfinden oder in denen ebenfalls Krieg und Gewalt herrschen. Ungefähr 80% aller Flüchtlinge halten sich in Entwicklungsländern auf, umgerechnet auf das Pro-Kopf-Einkommen der jeweiligen Flüchtlinge in Europa Zwar werden in Deutschland europaweit die meisten Asylanträge gestellt, allerdings meist ohne Erfolg, da viele dieser Anträge abgelehnt und Flüchtlinge in andere Länder abgeschoben werden. 2013 wurden in Europa die meisten Asylbewerber von Schweden aufgenommen (24015), es folgten Deutschland (20125), Italien (16.185), Frankreich (10.470) und die Niederlande(9545). Jahr 2014 stellten aufgrund des Krieges Flüchtlinge aus Syrien. Eine ebenfalls recht hohe Anzahl von Flüchtlingen kam im vergangenen Jahr aus Serbien und Eritrea in unser Land. In Deutschland wird mit Hilfe eines Vertei lu ngssc h lüssels entschieden, wie viele Asylsuchende jedes Bundesland aufnehmen muss. Dies hängt von den Steuereinnahmen und der B evöl ker u ngsz a h l der Bundesländer ab. Die meisten Flüchtlinge werden demnach aktuell von Nordrhein- Westfalen, Bayern und BadenWürtemberg aufgenommen. Das Saarland nimmt mit nur 1,2% aller Asylbewerbern eine sehr geringe Anzahl auf. Daniel Stephan Quellen: UN-Flüchtlingsbericht, UNHCR, Eurostat., BAMF, Tagesschau Flüchtlinge in Deutschland Den mit Abstand größten Teil der Asylsuchenden in Deutschland im Frühjahr 2015 Ι Nr. 134 Ι Wackenberger Echo 11 C Alt werden (und jung bleiben…) im Sportverein Der TuS St. Arnual von 1874 e.V. hält seine langjährigen und hochbetagten Mitglieder in Ehren E lli Peters ist 92 Jahre alt. Zur 130-Jahr-Feier des TuS St. Arnual im vergangenen Jahr wurde sie für 77 Jahre Mitgliedschaft geehrt. Sie ist seit längerem Ehrenmitglied, was heißt, sie bleibt als treue Kameradin mit dabei, und das, obwohl sie inzwischen keinen aktiven Sport mehr betreibt. Die Kameradschaft im Verein ist ihr bis heute wichtig, an den Fahrten und Wanderungen hat sie noch lange teilgenommen, bei den Festen ist sie bis heute dabei. Elli Peters war immer sportlich, selbst mit über 80 Jahren ist sie noch gewandert und ist Rad gefahren. Ihr sportliches Talent konnte sie schon 1936 bei den Leichtathletikwettkämpfen auf dem Wackenberger Sportplatz unter Beweis stellen, als sie mit 13 Jahren Gruppensiegerin von St. Arnual und Alt-Saarbrücken wurde. Ihre ganze Familie war sportlich, auch ihr Mann spielte sein Leben lang Fußball, Prellball und Tennis, war für den Sport auch in die Welt rausgegangen, nach Schweden und Finnland mit dem Eisenbahnsportverein. Seinen Söhnen war er nicht nur ein Vorbild, sondern er nahm sie schon früh aktiv mit zum Sport und konnte so auch bei ihnen die Sportbegeisterung wecken. So war auch Wenn Sie von Hand eine ganz private Kleinanzeige aufgeben möchten, die nicht alle dreitausend LeserInnen dieser wunderbaren Stadtteilzeitung lesen sollen, sondern nur ein bestimmter Leser oder eine bestimmte Leserin, dann bieten wir Ihnen diesen kleinen Kasten dazu an: der jüngere Sohn schon mit 20 Jahren mit der Deutschen Tu r nerbu nd-Nationalmannschaft zu einem Prellballturnier in Argentinien. Dessen älteste Tochter fängt jetzt mit dem Sportstudium in Saarbrücken an. So setzt sich das Thema Sport in dieser Familie über die Generationen hinweg fort. Seit ihrem 14. Lebensjahr, seit 1937, ist Elli Peters im TuS St. Arnual sportlich aktiv. Sie kam über das Frauenturnen in den Verein und probierte dann viele Sportarten aus: Leichtathletik, Ringtennis, Fechten, Prell- und Volleyball, alles machte ihr Spaß. Es war ihr auch nicht zuviel, sonntags morgens mit St. Arnualer Sportlern nach Güdingen zu laufen, um mit ihnen dort Ringtennis zu spielen. Doch die Zeichen standen schon bald nicht auf Freizeit und Vergnügen, denn im September 1939 begann der zweite Weltkrieg. Elli Peters machte – wie viele Saarländer – zwei Evakuierungen mit. So lernte sie 17-jährig in Gera auf einer Privathandelsschule Steno und Schreibmaschine, wo sie mit ihrer Familie beim stellvertretenden Bürgermei- ster einquartiert war. Immerhin, das war ein Glück, denn nicht alle konnten in den Kriegswirren einen ordentlichen Beruf erlernen. Wieder in der Heimat zurück, fand sie 1941 dann auch Arbeit beim Landeswirtschaftsamt, allerdings war zu dieser Zeit „der Sport tot“, wie sie sagt. Schuld daran waren die ständigen Bombenangriffe und eine weitere Evakuierung mit der Arbeitsstelle nach Böhl-Iggelheim bei Ludwigshafen, wo sie das Kriegsende erlebte. Erst nach dem Krieg konnte sie ihre sportlichen Aktivitäten wieder aufnehmen. Auf dem Gelände des heutigen Totobades, dem früheren Luftbad, traf sie sich mit anderen Ringtennisspielern zum Spielen. Im Deutschmühlenbad wurde Elli 1947 Landesmeisterin im Ringtennis. 1963 war sie beim Gruppensieg im Prellball mit in der Mannschaft. Sport war für sie und ihre Familie Lebensinhalt – und Lebenselixier. Auch mit 92 ist sie immer noch körperlich und geistig erstaunlich rüstig. Sie hat sich nie bei einem Sturz die Knochen gebrochen. Bestimmt hat der regelmäßige und lebenslänglich ausgeübte Sport hier einen guten Job an Ellis Knochensubstanz getan. Irmtraud Müller-Hippchen (TuS St. Arnual)/red. �������������������������������� �������������������� ������������������ 12 Wackenberger Echo Ι Nr. 134 Ι Frühjahr 2015 ������������������������������������� ������������������������������������� ������������������������ M Y CM MY CY CMY K Schicke Wohnung sucht netten Mieter Sie suchen eine neue Wohnung? Dann sind Sie bei uns genau richtig. Mit einem großen Angebot gut ausgestatteter Wohnungen haben Sie bald mehr Platz zum Wohlfühlen. Kommen Sie vorbei und überzeugen Sie sich selbst. Rathausplatz 2 · 66111 Saarbrücken Tel. 0681/3016-110 www.mehr-als-gewohnt.de Alle brauchen die Feuerwehr. Die Feuerwehr braucht dich! A n einem Samstagvormittag im März traf sich die Freiwillige Feuerwehr St. Arnual bei freundlichem Vorfrühlingswetter zu ihrem jährlichen Atemschutztraining. Allein schon an der Terminwahl, nämlich einem Wochenende, ist deutlich zu erkennen, mit wieviel Engagement und persönlichem Einsatz die Mitglieder ihrer Aufgabe nachgehen, zumal die Erwachsenen alle einen Beruf ausüben bzw. eine Familie versorgen. Die Feuerwehr St. Arnual besteht aus der Jugendfeuerwehr, der aktiven Feuerwehr und der Seniorenabteilung. Wir unterhielten uns mit dem Löschbezirksführer St. Arnual, Herrn Detlef Dietrich, der uns erklärte: “Viele Leute denken, dass es überall ganz selbstverständlich eine Berufsfeuerwehr gibt. Das wird aber nach dem Gesetz erst ab 200 000 Einwohnern gefordert.“ Vor 14 im Staatstheater. Von uns arbeiten 24 Leute im Sicherheitswachdienst.“ Herr Dietrich Dillschneider ist für die wichtige Brandschutzerziehung in Schulen und Kindergärten zuständig. Dort zeigt er den Kindern aber Lehrer/innen und Erzieher/ innen z.B. wie man sich im Brandfall richtig verhält und wie man einen Notruf absetzt. Er führt vor Ort Feuerlöscherkurse durch und Timo Wingen, ausgerüstet mit einem Hohlstrahlrohr und einem Einsatzschutzanzug aus einem speziellen hitzebeständigen Gewebe sowie einem umluftunabhängigen Atemschutzgerät zum Schutz vor Sauerstoffmangel und giftigen Gasen im Einsatzbereich. Ort sind auch Herr Patrick Blindauer, der Gerätewart sowie Herr Helmut Krötz, dessen Schwerpunkt die Ausbildung ist und der uns erzählt: „Viele Einsatzzeiten fallen an den Abenden an, wie beispielsweise die acht monatlichen Sicherheitswachen Wackenberger Echo Ι Nr. 134 Ι Frühjahr 2015 erklärt unter vielem anderen was ein Rauchmelder ist. Sein Kollege Michael Bastian ist der Jugendwart der Feuerwehr St. Arnual. Er ist auch verantwortlich für die Verpflegungsabteilung und - ganz wichtig - im Notfall seelsorgerisch tätig. Die aktive Feuerwehr St. Arnual besteht zur Zeit aus 26 aktiven Feuerwehrmännern und -frauen. Die Aufgabe der Freiwilligen Feuerwehr St. Arnual ist der abwehrende und vorbeugende Brandschutz. Im Bereich des vorbeugenden Brandschutzes ist die Freiwillige Feuerwehr St. Arnual regelmäßig bei Sicherheitswachdiensten im Staatstheater, Alter Feuerwache, Kongresshalle und Messegelände tätig. Desweiteren ist bei ihr die Brandschutzausbildung für Kindergärten und Schulen angesiedelt. Im Bereich des abwehrenden Brandschutzes wird die Freiwillige Feuerwehr St. Arnual bei größeren Schadenslagen im gesamten Stadtgebiet Saarbrücken eingesetzt. Bei einem Feuer (Brand 3) im Bereich St. Arnual wird (in der Zeit zwischen 18.00 und 6.00 Uhr) die Freiwillige Feuerwehr St. Arnual gemeinsam mit der der Berufsfeuerwehr eingesetzt. Weiterhin wird von der Freiwilligen Feuerwehr St. Arnual die Einsatzkomponente Verpflegung und Logistik gestellt. Ihr obliegt bei größeren Schadenslagen die Versorgung und Verpflegung der gesamten Einsatzkräfte. Wichtiger Grundpfeiler ist die Jugend Die Aufahme in die aktive Feuerwehr erfolgt frühestens ab dem 16. Lebensjahr. Voraussetzung ist die Eignung für den Feuerwehrdienst. Nach abgeschlossener Grundausbildung (hierbei handelt es sich um den Lehrgang in dem das grundlegende Wissen des Feuerwehrdienstes vermittelt wird) wird der bzw. die Feuerwehranwärter/in in den Einsatzdienst eingebunden. Bei der Jugendfeuerwehr werden den Kindern und Jugendlichen spielerisch die verschiedenen Aufgaben der Feuerwehr vermittelt. Bei der Erstellung des Dienstplanes wird aber auch darauf geachtet, dass neben der feuerwehrtechnischen Ausbildung auch Spiel und Spaß nicht zu kurz kommen. So finden im Winter nicht nur theoretische Dienste statt, auch Bastel-, Spiel- und Filmabende stehen auf dem Programm. So lernen die Jugendlichen schon früh, eigene Verantwortung zu übernehmen und im Team zu arbeiten. Das Einbringen von Meinungen und das Umsetzen von Ideen gehören in der Jugendfeuerwehr St. Arnual dazu. Jede und Jeder soll die Möglichkeit erhalten, sich aktiv in die Arbeit der Jugendfeuerwehr einzubringen und somit das Jugendfeuerwehrleben zu bereichern. >> Frühjahr 2015 Ι Nr. 134 Ι Wackenberger Echo 15 Es gilt, Demokratie zu fördern und die Stimmen junger Menschen nicht nur zu hören, sondern auch wirken zu lassen. Die Mitgliedschaft in der Jugendfeuerwehr St. Arnual endet in der Regel mit dem 16. Lebensjahr und der Überleitung in den aktiven Nadine Frantz und Isabell (zweieinhalb Jahre) euerwehrdienst. Die JugendfeuerF wehr St. Arnual trägt in erheblichem Maße zur Sicherung des Nachwuchses für den aktiven Feuerwehrdienst bei. Nicht vergessen werden soll auch die Seniorenabteilung. Hinter dieser etwas „nüchtern“ klingenden Dienstbezeichnung verbirgt sich einwichtiger Bestandteil unserer Feuerwehr. In diese Abteilung werden all jene Feuerwehrkameradinnen und -kameraden aufgenommen, die mit dem Erreichen der Altersgrenze oder aus gesundheitlichen Gründen den aktiven Feuerwehrdienst beenden mussten. Diese recht rege und mobile Truppe, die Jahrzehnte gemeinsam in der aktiven Wehr treu und pflichtbewusst ihren Dienst geleistet hat, sowie deren Ehepartner und Lebensgefährten, treffen sich am 1. Donnerstag des Monats zum gemütlichen Miteinander im Gerätehaus. So bleibt der Kontakt zur aktiven Wehr stets erhalten, welcher von beiden Seiten sehr geschätzt wird. Gerne wird von der „guten alten Zeit“ berichtet. Was hier dann herauskommt, gestaltet sich oft als eine lebende Chronik. Mit der ein oder anderen heiteren Geschichte oder der Erinnerung an ein lustiges Missgeschick ist man schnell wieder mittendrin in der guten alten Feuerwehrzeit. Frei nach dem Motto: Weißt du noch damals...!? Detlef Dietrich/red. Kontakt Ansprechpartner: Löschbezirksführer Detlef Dietrich Jugendwart Michael Bastian E-Mail: [email protected] Übungsdiensten der Erwachsenen: freitags zwischen 19.00 und 21.00 Uhr "Du hast doch nur Pommes im Kopf!" Die Skifreizeit 2015 I m letzten Jahr wurden wir auf der Piste auf unsere „Pommes“ (alte Ski) angesprochen. Dieses Jahr machten wir Bekanntschaft mit Pizza auf der Piste. Gemeint waren damit unterschiedliche Skipositionen, „Pommes“ bedeutet dabei soviel wie Parallelstellung der Ski und „Pizza“ die Pflug- oder Dreieckstellung. Diese Begriffe wurden von unserem ehrenamtlichen Skilehrer Wer sich als Junge oder Mädchen für die Mitarbeit in der Jugendfeuerwehr St. Arnual interessiert und zwischen 8 und 16 Jahren alt ist, ist herzlich eingeladen, montags zwischen 17.00 und 19.00 Uhr im Feuerwehrgerätehaus vorbeizuschauen. S Lukas eingeführt und natürlich schnell übernommen. Während einer Einzelbetreuung hörten wir Volker dann verzweifelt rufen: „Du hast nur Pommes im Kopf, denk doch auch mal an Pizza!“ Neugierde zeigte Dustin bzgl. unseres Reisebusses: „Warum ist der Bus denn angekettet?“ wollte er wissen – gemeint waren die Schneeketten.! Fazit dieser Freizeit: Alljährlich und so auch wieder in diesem Jahr, gleichen die Erfolgserlebnisse der Kinder und Jugendlichen alle Anstrengungen aus. Unterschiedliche Menschen unterschiedlicher Altersgruppen schaffen es jedes Jahr aufs Neue, sich während unserer Skifreizeit mit viel Respekt und Unterstützung zu begegnen und die positiven Erfahrungen der Teilnehmer können in schwierigen Alltagssituationen als F "Pommes" (Parallelstellung) Motivation genutzt G und "Pizza" (Pflugstellung) werden, wenn etwas anstrengend oder unmöglich erscheint. Ein riesengroßer Dank gilt außerdem, wie in jedem Jahr, dem überdurchschnittlichen Engagement unserer freiwilligen Helfer und Helferinnen, denn ohne diese Menschen wäre eine solche Freizeit schlicht und ergreifend nicht durchzuführen. Ricarda Remmlinger "Mama – lies mal was vor!" paß beim Vorlesen, Bilder- Legespielen und Puzzeln haben Kinder von 1 bis 3 Jahren mit ihren Eltern an jedem Mittwochmorgen von 10.00 bis 11.00 Uhr im Fantasieraum der PÄDSAK e.V.. Rena Eils, allen bekannt durch das „Purzelturnen“ betreut das Angebot. Bilderbücher ansehen, vorlesen und darüber reden, fördert nicht nur die Fantasie, sondern auch das Sprachvermögen und die Konzentrationsfähigkeit und ist nicht zuletzt der erste Schritt zum selbständigen Lesen und damit Grundlage für lebenslanges Lernen. Beim Vorlesen kommt auch das Kuscheln nicht zu kurz, eine wichtige Grundlage für die Eltern-Kind-Beziehung. Das Angebot ist ein Kooperationsprojekt der PÄDSAK e.V. und des Kultur- und Lesetreff St. Arnual. Jutta Knauf Frühjahr 2015 Ι Nr. 134 Ι Wackenberger Echo 17 Wa c k e n b e r g e r L e u t e Wa c k e n b e r g e r L e u t e und solche, die mit dem Wackenberg zu tun haben und solche, die mit dem Wackenberg zu tun haben Überraschende Ehrung N W olfgang Steffen, Jahrgang 1941, hat Theologie und Soziologie studiert, war in den Anfangszeiten der PÄDSAK auf dem Wackenberg mit dabei und hat mitgeholfen, den Verein auf dem Wackenberg zu etablieren. In der Vorschule im Lehmkaulweg war er als Supervisor tätig und hat aktiv in der Elternarbeit gearbeitet. Er lebt seit vielen Jahren mit seiner Familie und sechs weiteren auf dem Gelände der ehemaligen Kettenfabrik in St. Arnual und somit in unmittelbarer Nähe der Stiftskirche, die ihn schon immer magisch anzog. Sein Lieblingsfach Geschichte, seine Pilgererfahrungen auf den Jakobswegen und dieser besondere Bezug zur Stiftskirche haben ihn zu einem Buch über den geistlichen Chorherrenstift St. mb Arnual inspiriert. Kurzbeschreibung Die tausendjährige Geschichte des geistlichen Chorherren-Stiftes St. Arnual (Saarbrücken) endet mit seiner Auflösung im Jahre 1573 durch seinen letzten katholischen Grafen von Saarbrücken, Johann IV, ein Jahr vor seinem Tod. Die Stiftsherren mit ihren reformatorischen Bestrebungen gaben ihm die nötige Handhabe. Diese romanhafte Erzählung beschreibt die letzten Jahre mit Hilfe der Romanfigur des Stiftsherrn, Johann von Finstigen. Aus niederem Landadel stammend, früh im kirchlich-mönchischen Milieu geprägt, hat eine gewisse Naivität, ist aber immer bemüht, seinen Aufgaben gerecht zu werden. Er weiß sich – gut mittelalterlich – von Gott getragen, wird aber durch das Leben geprüft: Ein Missbrauchs-Vorwurf ist die erste große Herausforderung in seinem Leben, die er nicht besteht, sondern durch Verdrängung und übergroße Treue zur Kirche zu kompensieren versucht. Dazu kommen noch ein Ketzer- und letztendlich ein Mord-Vorwurf. Letztere erträgt er geduldig als Prüfungen Gottes. Erst die lange dunkle Kerkerhaft bringt ihn in eine echte Glaubens-, Gottes- und Persönlichkeitskrise, an er zerbricht. Als körperlich und seelisch Gebrochener wird er Christus am Kreuz, der sich von Gott verlassen fühlt, immer ähnlicher. Sein Ende ist versöhnlich, weil er in der Obhut eines Mitbruders zu seiner Lebensschuld stehen und sie bekennen kann. Dem vorangestellt sind Geschichten, wie ein zwölfjähriger Junge aus dem Dorf St. Arnual den Untergang des Stiftes erlebte. Zu beziehen über den Autor, die evangelische Kirchengemeinde in St. Arnual und die Buchhandlung Schmidt. > Autor: Wolfgang Steffen, Tel. 0681/9850082, Buchpreis: 14,90 € Herzlichen Glückwunsch Cadence Nico Ella 10.12.2014 30.01.2015 28.10.2014 Kilgore 18 Wackenberger Echo Ι Nr. 134 Ι Frühjahr 2015 Puffay Jackstadt orbert Schmidt war mehr als erstaunt, als er an einem Morgen im vergangenen November einen Anruf aus der Staatskanzlei erhielt. Eine Mitarbeiterin wollte mit ihm den Ablaufplan seiner "bevorstehenden Ehrung" durchgehen. Herr Schmidt war verwirrt, denn er wusste von nichts! Ein Gang zum Briefkasten klärte alles auf: Ihm sollte die Bundesverdienstmedaille verliehen werden – zur Würdigung seines jahrzehntelangen ehrenamtlichen Engagements. Vorgeschlagen hatte ihn Stefan Brand, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der CDU-Fraktion im Bezirksrat Mitte. Wie sich herausstellte, war die Ehefrau von Herrn Schmidt bereits im Bilde – "hielt aber dicht" – damit die Überraschung perfekt war. Norbert Schmidt (72 J.) bezeichnet sich selbst als einen Späteinsteiger ins Ehrenamt. Zum Zeitpunkt seines Beitritts zur Freiwilligen Feuerwehr St. Johann war er 38 Jahre. Von 1982 bis 1999 war er hier Mitglied – zehn J Johnny Be Good auf dem Wackenberg ohnny, mit richtigem Namen Titus Ottiji, wuchs als jüngstes von sieben Geschwistern in Nigeria auf. Schon früh war Fußball sein Leben, ob vor oder nach der Schule – Fußball spielen war das Wichtigste! Nach dem Besuch einer Technikerschule kam Johnny mithilfe eines Spielerberaters nach Griechenland, wo er in der 3. Liga spielte und mit Fußball und einem Nebenjob seinen Lebensunterhalt verdienen konnte. Vier Jahre später verschlug es ihn dann nach Darmstadt, wo er während der nächsten drei Jahre in der Regionalliga sein Können als Mittelfeldspieler und Stürmer beweisen konnte. Hier erhielt er auch seinen Spitznamen Johnny – nach der gleichnamigen Sportkomödie Jahre davon war er Löschbezirksführer. Schon hier wird der rote Faden seines Wirkens deutlich: die konsequente Übernahme von Verantwortung und der Wille zur Entwicklung. So war es u.a. seinem persönlichen Einsatz zu verdanken, dass zum ersten Mal ein NichtEuropäer Mitglied einer Freiwilligen Feuerwehr werden konnte. Die Liste seiner Ehrenämter ist lang und kann hier nur im Überblick skizziert werden: Bereits seit 1977 ist Norbert Schmidt Mitglied des Obst- und Gartenbauvereins St. Arnual, wo er von 2005 bis März 2015 den Vorsitz inne hatte. Mitglied der Sängervereinigung St. Arnual ist er seit 2005 und seit 2015 im Vorstand als Beisitzer, Mitglied im Vorstand der Arbeitsgemeinschaft St. Arnualer Vereine seit 2010, davon zwei Jahre als 2. Vorsitzender und Mitglied des HeartChors Saar e.V., davon zwei Jahre im V orstand. " Johnny Be Good". Von Darmstadt ging es weiter nach Elversberg. Hier spielte er ebenfalls sehr erfolgreich in der Regionalliga. Seine Fußballkarriere endete dann ziemlich abrupt durch eine Knieverletzung. Weder Fußball noch einen Job – keine gute Perspektive! Einige Jobs konnte Johnny dann krankheitsbedingt nicht dauerhaft ausüben, was ihn sehr belastete. Über Freunde kam er zur PÄDSAK, wo er mittlerweile schon dazu gehört. Immer ein Lachen im Gesicht, freundlich und hilfsbereit begegnet er seinen Mitmenschen. Den Wackenberg mag er, weil es hier ruhiger sei als in der Stadt. Auch die Menschen begegneten ihm freundlich und offen. In unserem Gespräch betont er, wie sehr ihm die beiden Projekte mit der PÄDSAK am Herzen liegen: zum einen der Bau der Hochbeete mit Kindern und Jugendlichen vom Wackenberg, der durch seine Hilfe verwirklicht werden konnte – zum anderen das gemeinsame Konzert des HeartChors und den Kindern der PÄDSAK, das unter dem Motto "Jung und Alt" stand. Wir wünschen Norbert Schmidt weiterhin viel Freude bei seinem engagierten Wirken und gratulieren ihm ganz herzlich zur verdienten Eva Jung Ehrung! Fragt man ihn nach seinen Wünschen: einen Arbeitsplatz im technischen Bereich, den er trotz seiner körperlichen Einschränkung ausüben kann. Wir drücken ihm die Daumen! Ricarda Remmlinger Frühjahr 2015 Ι Nr. 134 Ι Wackenberger Echo 19 I Cool genug!? Kinder stärken Ein Suchtpräventionsprojekt in St. Arnual Tipps für Eltern m Februar startete das Suchtpräventionsprojekt „Cool genug!?“ für Jugendliche aus St. Arnual im Alter von 10 bis 16 Jahren. Es ist ein Kooperationsprojekt der offenen Jugendarbeit der PÄDSAK e.V., des Daarler Juz von juz-united e.V. und der Psychosozialen Beratung der Drogenhilfe Saarbrücken gGmbH. Über einen Zeitraum von drei Monaten können sich die Jugendlichen in verschiedenen Workshops und Aktionen mit folgenden Fragen auseinandersetzen: Was ist Sucht? - Wann ist man süchtig? - Was sind Drogen? Was machen diese mit einem? - Bin ich auch noch cool genug, wenn ich nein sage? - Bin ich gerade dann cool, wenn ich nein sage? - Wie kann ich lernen, nein zu sagen? - Was tue ich, wenn Freunde oder Verwandte Drogen nehmen oder süchtig sind? Diese Fragen werden auf außergewöhnliche Weise bearbeitet, z.B. mittels Filmdreh, einem Rapworkshop, in Gruppen- und Rollenspielen, Kunst-Aktionen, Fotografie und vielem mehr. Mit dem Projekt wollen wir die Jugendlichen stark machen und ihre Selbstkompetenz stärken. Sie sollen dazu befähigt werden, sich selbst einschätzen und helfen zu können. Ziel ist es dafür Sorge zu tragen, dass Süchte garnicht erst entstehen oder bereits bestehende Suchtkreisläufe langfristig durchbrochen werden können. Doch richtet sich das Projekt nicht nur an Jugendliche, sondern auch an interessierte Eltern. Für diese wird eine Tagesveranstaltung angeboten, bei der sie Fragen und Sorgen los werden können und wichtige Informationen rund um das Thema erhalten. Die Ergebnisse des Projektes werden zum Abschluss in einer Vernissage im Discoraum der PÄDSAK e.V. präsentiert. Da das Projekt finanziell von „Kultur macht stark – Bündnisse für Bildung“ unterstützt wird, ist es möglich, dass die Workshops fachlich von professionellen Honorarkräften angeleitet werden. Regina Maierhöfer zum Beispiel, begleitet das Projekt fachlich und ist für die Wissensvermittlung rund ums Thema zuständig. Sie arbeitete zuvor u.a. auch in der Psychosozialen Beratung der Drogenhilfe und kennt sich daher bestens mit dem Thema aus. Lena Schmidt Hilfsangebote Sollten Sie Fragen, Sorgen oder Probleme rund ums Thema Sucht haben, finden Sie Hilfe in den Angeboten der Psychozialen Beratung der Drogenhilfe Saarbücken gGmbH – Saargemünderstr. 76 in St. Arnual (schräg gegenüber der Pizzeria Per Tutti). Folgende Hilfen werden angeboten: Für Eltern oder Angehörige: Einzeltermin in der Familiensprechstunde (Eltern mit und ohne Kinder), Anprechpartnerin: Frau Mohra Kleine Elterngruppe, alle zwei Wochen dienstags Abend, Ansprechpartner: Herr Kuntz Für selbst Betroffene: Wenn Jugendliche oder Erwachsene Probleme mit Drogenkonsum haben und Hilfe brauchen, können sie über die unten genannte Nummer einen Einzeltermin vereinbaren. Die Psychosoziale Beratung arbeitet kostenfrei und unterliegt der Schweigepflicht. Terminvereinbarung persönlich in der Psychosozialen Beratung oder telefonisch: 0681/98541-0, während der Öffnungszeiten. Diese sind täglich von 10-16 Uhr. Foto von der Vertragsunterzeichung der beteiligten Organisationen am 20. Mai 2014 bei der PÄDSAK. Von links: Stefanie Mohra (psychoziale Beratung), Regina Maierhöfer (Referentin des Projekts), Lena Schmidt (PÄDSAK e.V.), Felix Kruft (juz-united), Jutta Knauf (PÄDSAK e.V.), Theo Koch (juz-united), Jennifer Bach (juz-united) 20 Wackenberger Echo Ι Nr. 134 Ι Frühjahr 2015 Im Rahmen unseres Suchtpräventionsprojektes „Cool genug!?“ baten wir auch einen Elternworkshop an. Im Vorfeld sammelten wir gemeinsam mit den Eltern Fragen, mit denen sie sich im Workshop auseinandersetzen wollten. Die Fragen und Sorgen der Eltern ähnelten sich sehr: Ich möchte mein Kind vor Drogen und Sucht schützen. Aber wie kann ich das? Wie kann ich mein Kind stärken? Es gibt keine einfachen, aber vor allem keine eindeutigen Antworten auf diese Fragen. Das fanden die Eltern beim Workshop schnell heraus. Aber es gibt etliche gute Tipps. Bezugnehmend auf den produktiven Elternworkshop und die tollen Ideen, die unsere teilnehmenden Eltern hatten, folgen nun Tipps, Ratschläge und Erkenntnisse, die alle Eltern interessieren dürften. Was ist eigentlich Sucht? Zunächst ist es wichtig, sich noch einmal zu verdeutlichen, was genau eigentlich Sucht ist und warum Süchte entstehen. „Mmmhh, davon könnte ich richtig süchtig werden!“ Wer kennt das nicht? Jeder hat irgendwas, bei dem er richtig schwach werden kann. Ist man dann schon suchtgefährdet? Nein! – Wer etwas richtig genießen kann, ist noch lange nicht süchtig. Erst wenn aus Genuss Gewöhnung wird und dem Verlangen irgendwann nichts mehr entgegengesetzt werden kann, spricht man von Sucht. Sucht wird meistens mit Suchtmitteln wie Alkohol, Tabak oder Cannabis in Verbindung gebracht. Süchtig kann man aber auch z.B. danach sein, Kleidung zu kaufen, ständig Computerspiele zu spielen oder viel zu essen. Hat man Frust, greift man gern nach kleinen Trostspendern, wie beispielsweise Schokolade oder nach einem Glas Wein. Schon Kindern bietet man Süßigkeiten an, um sie zu trösten. Wird man deswegen süchtig? Nein, so einfach ist das nicht. Aber wenn es zu dem Punkt kommt, dass man mit Frust, Konflikten oder Niederlagen nur noch mithilfe eines „Trostspenders“ fertig wird, dann wird es bedenklich. Kinder und Jugendliche müssen lernen, dass man Probleme lösen kann, indem man über sie spricht, und dass man kein Mittel braucht, um seinen Kummer zu betäuben. Je geringer das Selbstwertgefühl und das Selbstvertrauen, desto eher kann sich Suchtverhalten entwickeln. An die Stelle von Süßigkeiten treten dann Alkohol, Zigaretten oder Drogen. Umso wichtiger ist es, dass Kinder schon früh darin unterstützt werden, ihre persönlichen Stärken zu entwickeln. Wie kann ich meinem Kind dabei helfen? 1. Vertrauen und Rückhalt Haben Kinder das Gefühl, sie werden geliebt und anerkannt wie sie sind, bekommen sie das Vertrauen, auch dann dann aufgehoben zu sein, wenn mal etwas schief läuft oder es zu Streit kommt. Sich geliebt und anerkannt zu fühlen, wie man ist, gibt Kindern das Vertrauen, auch dann geborgen und aufgehoben zu sein, wenn mal etwas schief läuft oder es zu Streit und Ärger kommt. Mit der Gewissheit, dass die Eltern auf ihr Kind vertrauen und ihm etwas zutrauen, wächst der Mut, die eigenen Kräfte auszuprobieren. So lernen sie außerdem, Selbstbewusstsein zu entwickeln und schwierige Situationen eigenständig meistern zu können. Dann sind sie auf einem guten Weg in ein selbstbestimmtes Leben. 2. Zuhören und Reden Für Kinder ist es wichtig, dass sie immer zu ihren Eltern gehen und mit ihnen reden können, wenn sie Probleme haben. Auch dann, wenn sie etwas angestellt haben oder die Klassenarbeit mal wieder eine Fünf ist. Ein offenes Ohr, egal was passiert, gibt ihnen Halt. So können sie lernen, sich ohne Angst anzuvertrauen und in schwierigen Situationen um Hilfe oder Unterstützung zu bitten. Stoßen sie auch bei den Eltern auf Unverständnis oder Vorwürfe, ziehen sie sich mehr und mehr zurück oder sie suchen Zuflucht in „Trostpflastern“, die ihnen nicht weiterhelfen. Sie stopfen sich mit Süßigkeiten voll, ziehen sich vor den Fernseher oder die Playstation zurück oder lassen Wut und Enttäuschungen an anderen aus. 3. Freiräume geben Kinder haben den Drang und die Neugier, Dinge selbstständig auszuprobieren. Und nur wenn sie selbst etwas ausprobieren, können sie ihre eigenen Fähigkeiten und Grenzen kennenlernen. Und Dazu brauchen sie den nötigen Freiraum und das Gefühl, auch Fehler machen zu dürfen. Wenn Eltern zu früh eingreifen, haben Kinder das Gefühl, es selbst nicht zu können. Irgendwann werden sie sich dann nicht mehr trauen, Neues auszuprobieren. Einige sind ängstlich und brauchen viel Zuspruch, um etwas allein zu wagen. Andere sind waghalsig und müssen auch schon einmal gebremst werden. Kinder brauchen jedoch immer die Gewissheit, dass sich die Eltern dafür interessieren, was sie tun, und dass zur Not jemand da ist, wenn etwas schief geht. Wer zu sehr behütet wird, traut sich auch später nur wenig zu. Wer hingegen das Gefühl hat, keinerlei Grenzen zu erfahren und alles machen zu können, ohne dass es irgendjemanden interessiert, bekommt auf Dauer das Gefühl, nicht ernst genommen zu werden. Anerkennung und Trost suchen viele dann auf anderem Weg. Und dabei können auch Suchtmittel wie Alkohol und Drogen eine Rolle spielen. 4. Klare Regeln Eltern sollten zunächst die Regeln, die sie aufstellen, nachvollziehbar begründen. Dann ist es wichtig darauf zu achten, dass sie von beiden Seiten tatsächlich eingehalten werden. Nur so wird das Kind sie akzeptieren. Regeln sind wichtig für das Familienleben. Zudem sind faire und verständnisvolle Regeln auch ein Zeichen von Interesse und Liebe. Ich bin meinen Eltern so wichtig, dass es ihnen nicht egal ist, was ich mache. Sie machen sich Sorgen um mich und achten auf mich. Regeln begegnen den Kindern außerdem auch überall außerhalb ihrer Familie. Je mehr sie an Regeln in der Familie gewöhnt sind, die sie verstehen, desto eher werden sie auch Regeln außerhalb der Familie, z.B. in der Schule oder im Ausbildungsbetrieb akzeptieren. Wenn Sie, liebe Eltern, sich diese Tipps zu Herzen nehmen, sind Sie auf dem richtigen Weg Ihr Kind zu stärken und ihm das zu geben, was es braucht, um eine starke, selbstbewusste und glückliche Persönlichkeit zu werden. Lena Schmidt Tipps und Ratschläge teilweise entnommen aus der Broschüre „Starke Kinder“. Herausgegeben von der BZgA. Bestellnummer: 33710000. Die Broschüre ist auch bei der PÄDSAK erhältlich. Frühjahr 2015 Ι Nr. 134 Ι Wackenberger Echo 21 Z u B e s u c h a u f d e m Wa c k e n b e r g Neues bei der PÄDSAK Tschüss Andi A ndreas Guth - unser Andi – wird die PÄDSAK verlassen. Recht kurzfristig, aber nicht überraschend wird er in einer psychosozialen Beratungsstelle als Psychotherapeut beginnen. Andi begann bei der PÄDSAK in der Therapeutischen SchülerInnengruppe im Sommer 1998, erließ uns dann im Frühling 2002, v um in einer Flüchtlingsberatungsstelle zu arbeiten. Anfang 2005 kam er wieder, um mit einer halben Stelle in der offenen Kinder- und Jugendarbeit zu beginnen. Viel Engagement zeigte er bei den Planungsvorbereitungen der Neugestaltung des Jugendfreizeitgeländes Pavillonia. Schwerpunkt seiner Arbeit war unter anderem auch die jährliche Skifreizeit mit jeweils ca. 70 Kindern und Jugendlichen. Später kam noch die Tätigkeit in der Sozialberatungsstelle dazu. Was er auch begann, war gekennzeichnet durch eine hohe Fachlichkeit und Zuverlässlichkeit. Andi wurde so zu einer vertrauten Ansprechperson auf dem Wackenberg und uns zu einem sehr geschätzten und liebgewonnenen Kollegen. 16 Jahre – eine lange Zeit und wir werden ihn vermissen! Ein Trost: Er bleibt der PÄDSAK als Vereinsmitglied erhalten und wird auch dem aktuellen Geschehen auf dem Wackenberg nahe bleiben. Wir wünschen Andi für seine Zukunft alles Liebe und Gute! Jutta Knauf 22 M ein Name: Peter Forster. Bis im März vor einem Jahr war ich als Dipl. Sozialarbeiter/Sozialpädagoge beim Caritasverband in Saarlouis im Beratungsdienst tätig und schied mit Beginn meiner Rentenzeit aus dem aktiven Dienst aus. Meine Arbeit im Beratungsdienst wollte ich aber noch nicht aufgeben, weil sie mir über all die Jahre meiner Tätigkeit lieb und teuer wurde. So nahm ich auch weiter an den Arbeitskreistreffen des AKKS (Arbeitskreis Kindergeld und Sozialhilfe) teil und blieb im Redaktionsteam der „Merkblätter für Hartz IV“ des AKKS. Einmal im Monat bin ich auch als Dozent Gast bei Teilnehmern eines Jobcenterkurses „50 plus“, um Wir kochen „Pelmeni“ (russische „Tortellini“) I m Rahmen des wöchentlich stattfindenden Kinderkochprojektes der Therapeutischen SchülerInnenhilfe der PÄDSAK laden wir häufig Eltern der teilnehmenden Kinder ein, um mit ihnen gemeinsam ein nationales Gericht ihres Ursprungslandes herzustellen. Im Februar war Herr Constantin Rudel so nett uns zu unterstützen. Herr Rudel kommt ursprünglich aus Russland, weshalb wir uns für „Pelmeni“ entschieden. „Pelmeni“ Wackenberger Echo Ι Nr. 134 Ι Frühjahr 2015 Lang, lang ist´s her. die Teilnehmer in Sachen „Hartz IV“, Grundsicherung, Hilfe zum Lebensunterhalt etc. fit zu machen. Als mir angeboten wurde, hier auf dem Wackenberg in der Sozialberatungsstelle der PÄDSAK tätig zu werden, habe ich gerne zugesagt. Ich freue mich darauf, die Wackenberger kennen zu lernen und ihnen mit meiner langjährigen Erfahrung zur Seite zu stehen. Peter Forster sind eine russische Art „Tortellini“, die bei Kindern in der Regel sehr beliebt sind. Vor und während der Herstellung sprachen wir über Russland, anderen länderspezifischen Speisen, geografische Lage und Sprache des Landes. Es ist immer wieder eine Freude zu sehen, mit welcher Begeisterung die Eltern und die Kinder des Kinderkochprojektes zusammen arbeiten und anschließend speisen. Gemeinsames Herstellen einer nationalen Speise ist immer eine sehr gute Möglichkeit mehr über andere Länder und Sitten kennen zu lernen. Das Rezept finden Sie auf Seite 26. прия́тного аппети́та! (Guten Appetit!) Dirk Becker Von SaarConnect Gleich zu Beginn des neuen Jahres, im Januar, besuchte Herr Georg Rase (2. v. li.), einer der beiden Geschäftsführer der Firma SaarConnect, die PÄDSAK. SaarConnect ist eine Tochterfirma der Saarbrücker Zeitung und der Sparkasse Saarbrücken. Herr Rase übergab den Spendenscheck der Firma und informierte sich vor Ort über unsere Arbeit und die Lebenssituation von Kindern und Jugendlichen im S tadtteil. mb Lieben Besuch erhielt die PÄDSAK im März von einer ehemaligen Mitarbeiterin in der Küche Tanja Linsler. Sie wohnte früher hier auf dem Wackenberg und gehörte 2001 mit zum Team in der Küche, mittlerweile ist sie beim Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz tätig. Eine Pause bei einem Seminar im Landesumweltamt hat Tanja dazu genutzt, kurz bei der PÄDSAK „Hallo“ zu sagen. Mit ihrer Familie lebt sie jetzt in der Saarbrücker Innenstadt, der große Sohn ist mittlerweile schon Von der ChildguardStiftung Noch im Dezember waren Frau Katja Braun (Bildmitte) und Herr Rudolf Schäfer (2. von links) von der Childguard – Stiftung zu Besuch bei der PÄDSAK. Beim gemeinsamen Mittagessen im Café ließen sie sich mit großem Interesse über die Arbeitsschwerpunkte des Vereins berichten und danach das gesamte Haus zeigen. Durch die Spende der Stiftung wurde im Rahmen des einjährigen Projektes „Prachtkinder“ ein Jahreskalender für 2015 gedruckt, den die Mädchen der Therapeutischen SchülerInnengruppe gestaltete hatten. 22 Jahre, von ihrer kleinen Tochter von zweiei n halb Jahren wird sie „ganz schön auf Trab gehalten“. „Hier ist es ja noch viel schöner geworden — es wird sicher nicht mehr so lange dauern, bis ich euch wieder besuche“ sagt Tanja. Das hoffen wir doch sehr! mb Meine bunten Tiere Kinder, Kunst ... und Franz Marc 2015 Mit auf dem Foto sind: Eva Jung (links), Jutta Knauf und Reinhard ej Schmid (rechts). Immer wieder gerne Immer wieder gerne zu Besuch bei der PÄDSAK haben wir Katja Paulus vom Jobcenter Saarbrücken. Frau Paulus ist unsere „Patin“ in der Beschäftigungsmaßnahme „Stadtteilservice auf dem Wackenberg“ und zuständig für die Zuweisung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer an uns. Die Zusammenarbeit mit ihr besteht nun schon seit vielen Jahren und klappt hervorragend. Es war dann mal wieder Zeit für einen Besuch vor Ort und einen intensiven Austausch über das mb Projekt. Frühjahr 2015 Ι Nr. 134 Ι Wackenberger Echo 23 Katharina Maas, 89 Jahre. Frau Maas wurde am 17. Mai 1925 in Saarbrücken geboren. Während des zweiten Weltkrieges lernte sie ihren späteren Ehemann Werner Maas kennen, den sie nach dem Krieg heiratete. Aus der Ehe gingen zwei Söhne hervor. Werner lebt auf dem Wackenberg, Karl-Heinz ist bereits verstorben. Insgesamt hat Katharina Maas sieben Enkelkinder. Katharina Maas hatte ein bewegtes Leben, insbesondere die K r ieg s ja h r e und die Zeit danach hatten sie stark geprägt. Sie war ein Familienmensch. Gemeinsam mit ihrem Mann hielt sie die Familie zusammen – sie war immer für alle da. Jahre lang hatte sie mit ihrem Mann ein großes Gartengrundstück, das sie mit den Familien der Söhne gemeinsam bewirtschafteten, pflegten und bewohnten. Die Sommer verbrachten sie oft ausschließlich im Garten. Katharina Maas wird als eine starke Persönlichkeit, eine liebevolle Oma und Mutter beschrieben, die ein ganz enges Verhältnis – insbesondere zu ihren Söhnen hatte. Auf dem Wackenberg war Frau Maas sehr bekannt und ebenso beliebt. In den letzten Monaten wurde Katharina Maas altersbedingt etwas vergesslich – ihre nette Art und ihren freundlichen Umgang mit ihren Mitmenschen hatte sie nie verloren. Katharina Maas starb kurz vor ihrem 90. Geburtstag am 23.03.2015 im Klinikum Winterberg. Reinhard Schmid Familienanzeigen im Wackenberger Echo sind kostenlos. Ob Geburtsanzeigen, Glückwünsche oder Nachrufe – teilen Sie den Menschen im Stadtteil die Neuigkeit mit! Wir helfen gerne mit Text und Foto. Wenden Sie sich an die Redaktion in der Rubensstr. 64 Tel.: 8 59 09 10 / bzw. -61 24 e d n ü r G e t u 6g x u L r o L r a a S für Energie rt denzentrum vor O • Kun e Anbieter • Faire Preis • Saarländischer gement a g n E s • Ökostrom le ia z o S • hpartner c e r p s n A e h c li n ö s • Per I Foto: Becker&Bredel m Februar war die Autorin Madeleine Giese zu Gast im Kultur- und Lesetreff St. Arnual, um ihr neustes Buch „Galgenheck“ vorzustellen. Die Autorin, die aus dem Saarland stammt, veröffentlichte bereits Kriminalromane und Kurzgeschichten, schreibt Texte für Theater und Kabarett und ist auch als Autorin für die ARD Serie „Radio Tatort“ tätig. In „Galgenheck“ wirft sie einen Blick hinter die Kulissen einer Vorortsiedlung. Sehr unterhaltsam, wortgewandt und pointiert präsentierte die gelernte Schauspielerin ihr Buch und zog die anwesenden Zuhörer in ihren Bann. Ein schöner, kurzweiliger Abend im Kultur- und Lesetreff, der mit 21 Zuhörern sehr gut besucht war. Gabi Reis-Barrois Kultur- und Lesetreff St. Arnual Öffnungszeiten: Montag: 11.00 - 15.30 Uhr Dienstag + Mittwoch: 11.00 - 16.00 Uhr Donnerstag: 14.00 - 19.00 Uhr > Tel.: 8 59 09 52 (Gabi Reis-Barrois) Wackenberger Echo Ι Nr. 134 Ι Frühjahr 2015 www.energie-saarlorlux.com Lesung mit Madeleine Giese im Kultur- und Lesetreff St. Arnual nachruf Madeleine Giese – Galgenheck Kurzbeschreibung Der Galgenheck, eine von Einfamilienhäusern durchsetzte Vorortsiedlung, brät in der Julihitze. Seine Bewohner verlangen nichts als kühle Getränke, einen gepflegten Rasen und dass alles so bleibt, wie es ist. Idylle pur. Aber die Sterne stehen nicht günstig für die redliche Gemeinschaft. Nicht nur, dass sich der Tag und die Nacht gegen sie verbünden – da sind auch noch Hugo, Trunkenbold und alter Lateiner, der die müden Knochen zusammenrafft, um gemeinsam mit seinem jungen Freund Alex Unfrieden zu stiften, Isabell, die Königin der Reglosigkeit, und ein Kater, Liebling der Nacht und im Bund mit Dämonen. Aber eines kann man dem Galgenheck nicht nachsagen: dass er wehrlos ist. Erhältlich auch im Kultur- und Lesetreff St. Arnual > Conte Verlag, 16,90 € ISBN 978-3-95602-020-9 Wir haben die bessere Energie. Frühjahr 2015 Ι Nr. 134 Ι Wackenberger Echo 25 Das ABC der Inklusion Frauentreff Bildungsangebote / Kreativ-Werkstatt PC-Kurse / Kaffee-Nachmittag / Freizeiten Beratung / Beschäftigungsprojekt uvm. Öffnungszeiten: Mo. 8.00 - 14.00 Uhr und punktuell von 20.00 - 22.00 Uhr Di. 8.00 - 17.00 Uhr Mi. 8.00 - 16.00 Uhr Do. 8.00 - 17.00 Uhr Monika Bielen Eva Jung-Neumann (06 81) 8 59 09 21 Kultur- und Lesetreff St. Arnual Bücherausleihe und weitere Angebote wie: Lesungen / Kulturelle Veranstaltungen Nordic-Walking / Tagesfahrten Öffnungszeiten: Mo., Di. + Mi. 11.00 - 16.00 Uhr Do. 14.00 - 19.00 Uhr Gabi Reis-Barrois (06 81) 8 59 09 52 Redaktion Stadtteilzeitung Wackenberger Echo e ng pa ts Os A620 ße s-K Ju Diese Serie will den Begriff „Inklusion“ anhand des ABC erklären. a Str er f e i P pe trep s Stift e SAK traß PÄD ubenss ns s tr a ß e R be Grafik: Susanne Wustmann - Fotolia www.paedsak.de r aa S Der weg zu uns liu Quelle: Initiativkreis „St. Arnual in Bewegung“ nach einer Idee des Inklusionsteams der Gemeinde Wiener-Neudorf (Österreich) S aar gem ün de rS tra ße In unserem Stadtteil steht dieser Prozess unter dem Motto „St. Arnual in Bewegung – Ein Stadtteil auf dem Weg zur Inklusion“. Thomas Kruse Monika Bielen (06 81) 8 59 09 21 Bert Romann (06 81) 8 59 09 61 (Anzeigen) R u Wackenberger Echo Ι Nr. 134 Ι Frühjahr 2015 Therapeutische SchülerInnen-Gruppe (TSG) Mo. - Do. 12.30 - 17.00 Uhr Mittagstisch um 13.30 Uhr Fr.: Einzelförderung Dirk Becker (06 81) 8 59 09 31/ oder -30 Ricarda Remmlinger (06 81) 8 59 09 35/oder -30 Daniel Stephan (06 81) 8 59 09 32/ oder -30 Beate Weiler (06 81) 8 59 09 30 26 C wie Courage Courage heißt Mut, Tapferkeit, Beherztheit. Zivilcourage ist das öffentliches Eintreten für soziale Werte und hat etwas mit sozialer Verantwortung zu tun. Es braucht Courage, unangenehme Dinge anzusprechen, Probleme oder Ungerechtigkeiten aufzuzeigen. Es braucht Courage, sich für benachteiligte Menschen oder Menschen in Not einzusetzen. Es braucht Courage, eingefahrene Wege zu verlassen und Neues zu probieren. Offene Jugendarbeit Schulische Unterstützung: Mo., Di. und Mi. 13.00 - 15.00 Uhr Offenes Angebot: Mo. und Mi. 15.00 - 17.30 Uhr Musikprojekt: Mo. 17.30 - 18.15 Uhr Mädchentag: Di. 15.00 - 21.00 Uhr Jungentag: Do. 13.00 - 19.00 Uhr Projekttag: Fr. 14.00 - 20.00 Uhr Andreas Guth (06 81) 8 59 09 17 Jutta Knauf (06 81) 8 59 09 40 Lena Schmidt (06 81) 8 59 09 40 Mobiler Hilfsdienst nach besonderer Vereinbarung (06 81) 8 59 09 12 Mehl in eine Rührschüssel geben, eine Vertiefung formen und Ei, Salz und Wasser zugeben. Das Ganze zu einem festen Teig kneten (Nudelteig), mit einem Tuch abdecken und 20 – 30 Minuten ruhen lassen. Das Fleisch mit kleingehackten Zwiebeln, Butter, Pfeffer und Salz vermengen. Den Teig bis zu einer Dicke von ca. 2 mm ausrollen und dann mit einem Glas runde Stücke ausstechen. Darauf mit Hilfe eines Löffels die Fleischmasse legen, das Fleisch im Teig einschließen und die Ränder zudrücken. Die Pelmeni in kochendes Salzwasser, oder in Brühe legen. Nach dem das Wasser wieder aufkocht und die Pelmeni an die Oberfläche schwimmen noch ca. 2-3 Minuten ziehen lassen. Wasser abgießen, Pelmeni in eine Schüssel geben. Die Pelmeni kann man mit Butter, mit Schmand, mit Essig oder mit der Mischung aus gehacktem Knoblauch oder Zwiebeln, Pflanzenöl, Essig, Salz und Pfeffer servieren. Inklusion meint die gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen an der Gesellschaft. Oder anders ausgedrückt: Alle sollen gleichberechtigten Zugang zu Bildung, Arbeit, Kultur und so weiter haben. Inklusion ist somit das Gegenteil von Ausgrenzung (Exklusion). Es geht also nicht nur darum, geh- oder sehbehinderte Kinder in der Regelschule aufzunehmen, sondern es geht um den gesamten Stadtteil St. Arnual, um Jung und Alt, Arm und Reich, Oben und Unten, Zugezogen und Alteingesessen und so weiter. Die Idee ist: Jeder soll teilnehmen können am gesellschaftlichen Leben des Stadtteils, niemand soll ausgeschlossen werden. Inklusion ist nichts, was morgen erreicht werden kann. Inklusion ist ein Ziel, dass wir erreichen wollen, auch wenn es lange dauert und viele kleine Schritte dazu nötig sind. Hauswirtschaft und Altenhilfe Anmeldung zum Mittagessen spätestens am Vortag (bis 10.00 Uhr) Öffnungszeiten: Mo. - Fr. 8.00 - 14.00 Uhr Ursula Becker-Pinkle Katja Elsigk (06 81) 8 59 09 22/ oder -20 Zubereitung B wie Barriere Eine Barriere ist eine Schranke, die einen Weg versperrt. Eine Barriere ist aber auch eine Hürde, die Menschen daran hindert, miteinander harmonisch zu leben und zu arbeiten. Beispiele für Barrieren sind: - bauliche Barrieren wie ein Zaun, eine Treppe, ein zu enger Durchgang - sprachliche Barrieren wie Amtssprache, Fremdsprache, wissenschaftliche Sprache, Fehlen eines Dolmetschers - gesellschaftliche Barrieren wie Vorurteile, fehlende Information, Zugangsbeschränkungen, Verbote Barrieren abbauen kann jeder im alltäglichen Leben. Zum Beispiel im Umgang mit den Nachbarn: ein Schwätzchen halten, Hilfe anbieten, Tipps geben. Was ist Inklusion? Frühe Förderung und Bildung für Kinder von 0 bis 3 Jahren Spielkreis: Mo. 10.00 - 11.00 Uhr Musikalische Früherziehung: Di. 10.00 - 11.00 Uhr Purzelturnen: Do. 10.00 - 11.00 Uhr Babymassage: Fr. 10.00 - 11.00 Uhr Eva Jung-Neumann (06 81) 8 59 09 21 Jutta Knauf (06 81) 8 59 09 40 Lena Schmidt (06 81) 8 59 09 40 Beate Weiler (06 81) 8 59 09 30 Sozialberatung Öffnungszeiten: Mo. 9.00 - 12.00 Uhr und 14.00 - 17.00 Uhr Di. 9.00 - 12.00 Uhr Do. 9.00 - 12.00 Uhr und 14.00 - 17.00 Uhr Peter Forster (06 81) 8 59 09 17 Reinhard Schmid (06 81) 8 59 09 13 Für den Teig: 400g Mehl 2 Eier 150 ml Wasser ½ TL Salz Für die Füllung: 400g Hackfleisch, halb Schwein halb Rind 50g Butter 3 EL Sahne 2 Zwiebeln Salz Pfeffer Für die Sauce: Knoblauch oder Zwiebeln nach Bedarf 2 EL Butter 3 EL Essig Salz und Pfeffer, nach Geschmack Brühe, aus Brühwürfel Schmand Verwaltung Jutta Wiltz Telefon: (06 81) 8 59 09 15 Fax: (06 81) 8 59 09 77 Zutaten für 4 Portionen: A Pelmeni wie Achtung Das Wort „Achtung“ hat zwei Bedeutungen: Zum einen drückt es Wertschätzung und Aufmerksamkeit gegenüber einem anderen Lebewesen oder einer Institution aus. Eine respektvolle Haltung ist das Gegenteil von egoistischem Verhalten und hat auch viel mit Höflichkeit zu tun. Es wird aber auch im Sinn einer Warnung, im Sinne von Vorsicht, von „Pass auf!“ verwendet. Wie oft fühlen wir uns nicht wertgeschätzt! Respektloses Verhalten passiert im Alltag schnell. Da ist Vorsicht, Achtsamkeit angesagt! Gemeinwesenarbeit auf dem Saarbrücker Wackenberg 66119 Saarbrücken · Rubensstraße 64 · Tel. (06 81) 8 59 09-10 · [email protected] Lehmkaulweg Hänsel und Gretel heute: Schöner wohnen statt Hexenhaus. Märchen werden wahr mit der Sparkassen-Baufinanzierung. Top-Konditionen. Individuelle Lösungen. Faire Beratung. Erfüllen Sie sich Ihren persönlichen Traum vom Wohnen! Von der Finanzierung bis zur Absicherung Ihrer Immobilie erhalten Sie alle Infos in Ihrer Filiale und unter www.sparkasse-saarbruecken.de
© Copyright 2024 ExpyDoc