Bekennende Lutherische Kirche

01/15 März 2015
Bekennende
Lutherische Kirche
Kirchenblatt der Freien Evang.-Luth. Synode in Südafrika
Inhaltsübersicht
Wort zur Jahreszeit …………...……..………………………....
Ein neuer Abschnitt für Newcastle! …………………………..
„Der Herr ist mein Hirte“ — Bericht vom Kinderlager ….……
Das Teenagerlager 2014 ………………………………………
Wir glauben, lehren und bekennen — Teil 3
Die Apologie des Augsburger Bekenntnisses, 1531 ...
Zur Geschichte der FELSISA — Teil 8 …….……………..….
Allgemeine Jugendrüstwoche 2014 …………………………..
Synodaler Terminkalender …………………………………….
Seelsorge mit Wort und Sakrament — Teil 2….….……….…
Amtliche Bekanntmachungen …………………………….......
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Titelseite:
Ein Ausschnitt aus dem Gruppenfoto der allgemeinen
Jugendrüstwoche 2014 in Wittenberg (siehe Bericht S. 16).
Bekennende Lutherische Kirche
Herausgegeben im Auftrag vom Synodalausschuss der FELSISA
Redaktion: Pastor Michael Ahlers
P.O. Box 111
Wartburg 3233
[email protected]
Pastor Rüdiger Gevers
209 Heeren Street
Vryheid 3100
[email protected]
Bitte schicken Sie Ihre Leserbriefe, Kommentare und Fragen an die Redaktion.
Redaktionsschluss der nächsten Ausgabe: 30. April 2015
2
Wort zur Jahreszeit
hätten“ – lesen wir bei Jesaja. Schon
damals ließ Gott verkündigen, was
sein Sohn Jesus Christus für uns
durch seinen Tod am Kreuz einmal
bewirken würde.
Wort zur Jahreszeit
Pastor Kurt Böhmer, Uelzen
Da wir nun gerecht geworden
sind durch den Glauben,
haben wir Frieden mit Gott
durch unsern Herrn Jesus
Christus; … Denn Christus ist
schon zu der Zeit, als wir noch
schwach waren, für uns Gottlose
gestorben.
Römer 5,1.6
Dass
wir
Menschen
Frieden mit
Gott haben,
ist
alles
andere
als
selbstverständlich.
Im Gegenteil. Wir sind
es, die den Krieg angezettelt haben.
Wir haben ihn angegriffen; ihn
verletzt, indem wir uns gegen ihn
aufgelehnt, gegen ihn rebelliert haben;
indem wir meinten, dass wir besser
wüssten als er, was uns zum Guten
dient und uns von seinem Wort und
damit von Ihm selbst abgewandt
haben.
Deprimierend – so empfinden nicht
wenige die Passionszeit, in der wir uns
mit dem dunkelsten Geschehen der
Bibel befassen, die Geschichte von
Hinterlist und Verrat, von Mord und
Totschlag; eine Zeit in der uns die
ganze Bosheit des menschlichen
Herzens vor Augen geführt wird.
Und doch soll gerade diese Zeit des
Kirchenjahres uns die unermessliche
Liebe und Barmherzigkeit unseres
himmlischen Vaters offenbaren. Denn
in allem Grauen und Entsetzen der
Leidensgeschichte unseres Herrn,
werden uns die Worte „Für dich“
zugerufen. Für dich ging der Sohn des
Allmächtigen diesen Weg nach
Jerusalem, den Weg ins Leiden und
Sterben. Für dich ließ er sich geißeln
und verspotten. Für dich erniedrigte
er sich bis zum Tod am Kreuz.
Stellvertretend für dich ließ er sich
bestrafen. Als Opferlamm Gottes trug
er auch deine Sündenschuld, damit du
Frieden mit Gott habest. „Die Strafe
liegt auf ihm, auf dass wir Frieden
Das hat uns nicht zum Guten gedient;
hat uns vielmehr das Leben zerstört,
das wir bei Gott hatten, hat uns den
Frieden geraubt, den Gott uns
zugedacht hatte. Im Krieg mit Gott
und mit einander – so könnte man das
Leben des Menschen nach dem
Sündenfall beschreiben. Und das Alles
hätte nur katastrophal enden können.
Dass es alles anderes geworden ist,
liegt nicht an uns.
Dass wir im Frieden mit Gott leben,
liegt einzig und allein an Gott selber –
nicht daran, dass er kapituliert und
3
Ein neuer Abschnitt für Newcastle
auf Strafmaßnahmen verzichtet hat,
sondern so, dass er seinen ganzen
Zorn über unsere Sünde und Schuld
auf seinen Sohn abgewälzt hat. Durch
den Tod seines Sohnes hat Gott uns
mit sich versöhnt, hat dadurch alles
weggenommen, was seinen Zorn
verdient hätte. Und das ist geschehen,
längst bevor wir auf die Welt kamen,
und ohne dass wir irgendetwas dazu
beigetragen hätten. Es ist allein Gottes
Tat. Christus ist schon zu der Zeit, als
wir noch schwach waren, für uns
Gottlose gestorben.
Die Passionszeit will uns Jahr um Jahr
daran erinnern, dass Gott keinen Krieg
mit uns führt. Der Sieg über das Böse
ist bereits errungen. Alle Angst und
Schuld, aller Unfriede ist gebannt.
Frieden liegt vor uns. Und das ohne
Ende!
Deprimierend? Wohl kaum!
■
Ein neuer Abschnitt für die Ev.-Luth. Gemeinde Newcastle!
Lutz Böhmer, Newcastle
Im Mai 2014 wurde der Kirchenvorstand der Gemeinde Newcastle zu
einer Versammlung mit Missionar
Christoph Weber (Repräsentant der
Mission of Lutheran Churches – MLC)
und
dem
Missionsdirektor
der
Lutherischen Kirchenmission (LKM)
Roger Zieger eingeladen, bei der es um
die Frage ging, eventuell in Newcastle
einen Missionar anzustellen.
selbständigen Gemeinde wachsen zu
können.
Nach einer Gemeindeversammlung
wurde der Vorstand beauftragt, den
Vorschlag weiter zu untersuchen, denn
die Gemeinde wäre bei Umsetzung des
Vorhabens vor schwere finanzielle und
andere Herausforderungen gestellt.
Auch für unsere Schwestergemeinde in
Vryheid hätte diese Entscheidung
finanzielle Konsequenzen.
Der Vorschlag war, dass dieser
Missionar in der Stadt Newcastle und
in den umliegenden Townships tätig
sein würde. Da der Missionar hauptsächlich die Evangelisch-Lutherische
Gemeinde Newcastle aufbauen würde,
würde er keine Gottesdienste in den
Townships halten, sondern nur
Unterstützungsarbeit für die bestehenden Township-Gemeinden leisten. Der
Schwerpunkt der Arbeit würde also die
Stadt und die Gemeinde Newcastle
bilden, wodurch wir hoffen zu einer
Beschlossen wurde, dass die Gemeinde
Newcastle für dieses Missionsprojekt
zur Verfügung stellen würde, was ihr
möglich ist. Die restlichen Finanzen
würden von der MLC bzw. von der
LKM gestellt werden. Der normale
Gemeindebetrieb sollte so weiterlaufen
wie bisher.
Im Dezember 2014 gab es eine weitere
Begegnung zwischen dem Vorstand
4
Ein neuer Abschnitt für Newcastle
der Gemeinde und der
Missionsleitung, die
gerade in Südafrika auf
Reisen
war. Diese
Versammlung, bei der
auch Bischof Voigt von
der Selbständig Evangelisch-Lutherischen
Kirche
(SELK)
in
Deutschland zugegen
war, verlief sehr positiv.
Nun war es klar, dass
nur noch einige FormaliVertreter der Gemeinde Newcastle, LKM und MLC
täten geklärt werden
beim Treffen im Dezember 2014
mussten, bis wir unseren
„eigenen“ Pastor kriegen
würden. Die LKM sagte Ja, die SELK auch noch mit der Gemeinde Panbult)
sagte Ja, die MLC sagte Ja, die St. geteilt haben. Wir freuen uns schon
Petrusgemeinde Vryheid, die durch die darauf, dass wir bald jeden Sonntag
gemeinsame Parochie bezogen ist, immer zur gleichen Uhrzeit unseren
sagte Ja, und zum Schluss gab auch Gottesdienst feiern können.
unsere Gemeinde ihr Ja. Nun war es
beschlossen: Missionsvikar Thomas „In einer Kirche kommen Menschen
Beneke soll am 1. Mai seinen Missions- zusammen, die nicht zueinander
dienst hier in Newcastle beginnen!
passen, die so unterschiedlich sind,
dass man sie in keinem Club beieinanDie Vorteile missionarischer Arbeit der halten könnte. Ja, eben darum
innerhalb einer existierenden Gemein- kommen so unterschiedliche Mende liegen auf der Hand. Die Missions- schen in der Kirche zusammen, weil
arbeit fließt direkt in die bestehende der Maßstab dafür, dass jemand in
Gemeinde ein. Es entsteht eine die Kirche passt, gerade nicht der ist,
wechselseitige Beziehung zwischen der dass er sich menschlich gut mit den
Mission und der bestehenden Gemein- anderen dort versteht. Vielmehr ist es
de. Für die Mission ist es wertvoll, dass Christus selber, der Menschen in seine
eine Infrastruktur bereits vorhanden Kirche ruft und aufnimmt.“ (Neujahrsist. Unsere Gemeinde hat den Vorteil, predigt von SELK-Pastor Dr. Gottfried
dass wir nun unseren „eigenen“ Pastor Martens zu Röm. 15, 7.)
haben, weil wir ja seit der Entstehung
unserer Gemeinde unseren Pastor mit Wir sind uns bewusst, dass dieser
der Gemeinde Vryheid (am Anfang Beschluss weitreichende Konsequen-
5
Ein neuer Abschnitt für Newcastle
zen für unsere Gemeinde hier in
Newcastle haben kann. Wenn ein
Missionar auch in englischer Sprache
missioniert, dann werden wahrscheinlich auch Menschen zu unserer
Gemeinde stoßen, die nicht Deutsch
reden und einer anderen Kultur
angehören. Hier werden Menschen
zusammenkommen, die ganz offensichtlich nicht zueinander passen, die
so unterschiedlich sind, dass sie
niemals in ein und demselben Club
Platz hätten: Wie soll das denn auf die
Dauer gut gehen, wie sollen die denn
alle in ein und derselben Gemeinde
leben?
sogar als Christen denken, sagen und
tun. Doch Jesus hat sich damals eben
gerade nicht von den Sündern
abgewendet, hat sie nicht verurteilt
und verdammt, sondern ist für ihre
Sünde ans Kreuz gegangen und
gestorben. Und er ist eben auch für
deine und für meine Sünde am Kreuz
gestorben, hat die Strafe auf sich
genommen, die wir verdient haben.
Ja, Jesus will mit uns Sündern zu tun
haben, will mit uns Gemeinschaft
haben, auch wenn ihm so vieles
immer noch nicht an uns passt.
Und er schließt uns gerade so zu einer
Gemeinschaft zusammen, die nicht
auf Sympathie oder gemeinsamer
Mentalität beruht, sondern einzig und
allein darauf, dass wir alle miteinander aus seiner Vergebung leben. Und
eben so und eben dadurch sollen und
dürfen wir einander annehmen, wie
Christus uns angenommen hat.“ (ebd.)
Da kann die Jahreslosung 2015
weiterhelfen, Römer 15, 7: Nehmt
einander an, wie Christus euch
angenommen hat zu Gottes Lob!
„Wenn Paulus davon spricht, dass wir
einander annehmen sollen, dann
meint er nicht, dass wir einander alle
nett und sympathisch finden sollen
oder alles okay finden sollen, was die
anderen in der Gemeinde sagen und
tun. Paulus nennt uns hier einen ganz
anderen Richtpunkt: Nehmt einander
an – wie Christus euch angenommen
hat. Wie hat Christus uns angenommen? Nicht so, dass er gesagt hat: Ich
finde alles gut, was ihr macht, ihr seid
alle okay, und ich finde das so schön,
mit euch zusammen zu sein!
„Nehmt einander an, wie Christus
euch angenommen hat“ – Was für ein
wunderbares Wort, das über diesem
Jahr 2015 steht, das für uns in der
Gemeinde so viel Neues bringen soll!
Was uns auch in diesem Jahr erwarten
mag, wen uns Christus noch alles
schicken mag, wir wollen diesen
Beschluss und dieses Projekt in Gottes
Hände legen und uns von ihm leiten
lassen gemäß der Bitte: „Weise mir
Herr, deinen Weg, dass ich wandle in
deiner Wahrheit; erhalte mein Herz
bei dem einen, dass ich deinen Namen
fürchte.“ (Psalm 86, 1)
■
Jesus findet vieles von dem, was wir
denken, sagen und tun, überhaupt
nicht okay. Das tut ihm weh, ja, das
stößt ihn ab, vor allem, wenn wir das
6
Kinderlager 2014
„Der Herr ist mein Hirte“ — Bericht vom Kinderlager 2014
Ingrid Kruse, Durban
Anreisetag war der 11. Dezember. Mit
den Kindern sind wir fröhlich bei dem
Ort „Lewende Waters“ außerhalb
Pretoria angekommen. Nachdem alle
ihre Zimmer bezogen hatten, lernten
wir uns am ersten Abend in fröhlicher
Runde kennen.
Barmherzigkeit schenkt. Er, unser
Heiland, wird uns nie verlassen,
sondern immer der Weg sein, auf dem
wir gehen können und so ewiges Leben
bekommen.
Die Gemeindefrauen aus der Gemeinde Pretoria haben uns leiblich sehr gut
versorgt. Es gab genug zu essen, wir
haben uns wohl gefühlt und sind ihnen
von Herzen dankbar für alle Mühe.
Am nächsten Morgen beschäftigten
wir uns mit dem Thema „Der Herr ist
mein Hirte“ und zwar in Bezug zu
Johannes 10. Wir hörten: Der gute
Hirte kennt seine Schafe bei Namen.
Er behütet sie vor Gefahren, Dieben
und Räubern. Die Schafe kennen die
Stimme des guten Hirten, und wenn
sie ihm folgen, bringt er sie ganz sicher
in den Stall. Jesus ist gekommen als
unser gute Hirte und hat sich selber
für uns gegeben, damit wir das ewige
Leben haben sollen.
Leider hat „Lewende Waters“ sich
etwas verrechnet mit den Unterkunftsmöglichkeiten. Es gab einen großen
Zulauf von Menschen und so siedelten
wir am nächsten Tag nach „Die
Hoekie“ um, wo das Teenagerlager
stattfand, nachdem der Kirchenvorstand von Arcadia sich dafür eingesetzt
hat dies möglich zu machen. Wir
danken ihm herzlich.
Am zweiten Tag haben wir uns anhand
von Psalm 23 daran erinnert, wer
unser Hirte ist und wer uns Gnade und
Nun gab es sehr viel Spaß. Wasserballons flogen hin und her und die
Im Gottesdienst der St. Paulusgemeinde Pretoria
7
Teenagerlager 2014
sechste Klasse hatte große Angst, dass
ihre Party eine Überraschung der
Teenager einschließen würde. Zum
Glück hat der Regen sie gerettet!
Das Kinderlager war wieder einmal ein
großer Segen für alle Beteiligten! Wir
danken unserem himmlischen Vater,
dass wir seine Botschaft mit so viel
Begeisterung den Kleinen weitergeben
durften. (Mit den T-Shirts „I pray“
wünschen wir ihnen, dass sie immer
gerne die Stimme ihres guten Hirten
hören werden.)
Die Kinder hatten viel Spaß am
Basteln, Wasserpolo, Volleyball und
Ball über den Strick, Singen, Blasen,
Gutenachtgeschichten vom Lagervater
und zuletzt am Konzert der Kinder der
sechsten Klasse, die im nächsten Jahr
zu dem Teenagerlager wechseln.
„Der Herr ist mein Hirte, mir wird
nichts mangeln“.
■
SCHULE LÜNEBURG
Wir suchen eine deutschsprachige Lehrerin für die
zweite Klasse (Schulbeiratsposten)!
Für nähere Information wenden Sie sich bitte an die
folgende Adresse und schicken Sie Ihren Lebenslauf
(Curriculum Vitae) mit: [email protected]
Bericht vom Teenagerlager 2014
Amanda Schröder und Klara Lange
„Wie weit ist es noch?“ Diese Frage
wurde immer wieder von vielen
aufgeregten Teenagern gestellt, die
unterwegs zum Teenagerlager waren,
das im Dezember 2014 bei „Die
Hoekie“ nahe Pretoria stattfand.
und gelacht wurde. Da waren so viele
Teenager zum gegenseitigen Kennenlernen!
Es wurde Touch-Rugby und Volleyball
gespielt, geschwommen und Berg
gestiegen. Sport mit Tante Imke hat
auch immer Spaß gemacht. Wir haben
an einem Abend sogar auch ein
Es waren vier sehr beschäftige Tage,
an denen viel miteinander geschwatzt
8
Teenagerlager 2014
Lagerfeuer gemacht. Am Samstagabend haben wir Sketche aufgeführt
zum Thema der Woche.
vom Kinderlager auch bei „Die
Hoekie“ angekommen waren, wurde
sofort einen Plan geschmiedet, um sie
irgendwie zu überraschen. Die Kinder
wurden mit Wasserballons überfallen!
Irgendwann haben die sich dann aber
auch revanchiert...
Das Thema war: „Mehr Zeit mit
Christus, welch ein Segen!“ Die
Bibelstunden waren gut und wir sind
dankbar, dass wir mehr von Gott und
seinem Wort lernen konnten.
Herzlichen Dank an die Pastoren
Martin Paul, Kurt Böhmer und Roland
Johannes.
Tante Renate hat uns sehr mit dem
Essen verwöhnt. Es war super! Danke.
Der Samstag kam viel zu schnell, aber
was ist ein Teenagerlager ohne eine
Party? Wir haben die Feier sehr
genossen!
Wir lernten wunderschöne Lieder
kennen, die Tante Edeltraut uns
gelehrt hat. Am Sonntag haben wir sie
im Gottesdienst der St. Paulusgemeinde Arcadia gesungen.
Leider kommt alles Schöne auch zu
Ende. Wir freuen uns jedoch auf ein
Wiedersehen in 2015.
Es gab sogar flüchtige Berührungspunkte mit dem Kinderlager: Als wir
Teenager ausfanden, dass die Kinder
Onkel Gerhard und Tante Carmela,
vielen Dank für Alles!
■
9
Wir glauben, lehren und bekennen… Teil 3
Wir glauben, lehren und bekennen…
Die Apologie des Augsburger Bekenntnisses, 1531
Pastor Nathan Mntambo, Pretoria (Übersetzt aus dem Englischen)
Geschichtlicher Überblick
Von Natur aus sind alle Menschen
sündig; sie sündigen täglich. Noch
schlimmer ist, dass der Mensch nach
eigenen Methoden sucht, sich von der
Sünde freizukaufen.
Die Apologie der Augsburgischen
Konfession wurde von Philipp
Melanchthon verfasst, um den
Glauben
und
die
Theologie der Reformatoren, wie sie in der
Augsburgischen
Konfession (CA) von
1530 dargelegt worden
war, zu verteidigen. Die
Apologie bietet einen
ersten und einzigartigen
Kommentar zur CA. Sie
wurde auf Grund der
Bibel geschrieben, die
Angriffe des Papsttums
zu widerlegen. Diese
Angriffe auf die CA,
verfasst
in
der
„Konfutation“ (Widerlegung), wurden vom
Papsttum gebraucht,
angebliche Fehler der
Deckblatt der Übersetzung der
CA nachzuweisen.
Apologie der CA von Justus Jonas
Jesus der Herr, die
zweite Person der
Dreieinigkeit,
ist
wahrer Gott. Jesus
ist von Gott dem
Vater gesandt, der
Heiland
aller
Menschen zu sein,
und von daher
kann der Mensch
seinem
Werk
vertrauen.
Jesus
wird wiederkommen, alle Toten
auferwecken und
allen Gläubigen das
ewige Leben geben.
Die
menschliche
Vernunft
kann
äußerliche Werke
hervorbringen, die aus der natürlichen
Erkenntnis des Gesetzes Gottes
kommen. Aber menschliches Bemühen
kann keine Vergebung der Sünden und
keine Gerechtigkeit vor Gott erwirken.
Lehre
Die Apologie stimmt mit der CA in der
Lehre der Dreieinigkeit (Trinität)
überein. Gott ist ein eifriger Gott, der
sein Gott-sein mit keinem teilt. Er
verlangt von uns Menschen, dass wir
ihn über alles fürchten, lieben und
vertrauen.
Nachdem Gott am Menschen gewirkt
hat, das heißt ihn gerechtfertigt hat,
kann der Mensch in Gott wohlgefälli-
10
Wir glauben, lehren und bekennen… Teil 3
ger Weise gute Werke tun. Gerettete
Menschen werden als Folge ihrer
Rettung Gott und anderen durch gute
Werke dienen und so die befreiende
Kraft des Evangeliums durch Vergebung der Sünden zum Ausdruck
bringen.
Gottes souveräne Herrschaft gilt in
beiden, dem geistlichen und im
weltlichen oder politischen Reich. Gott
herrscht in beiden Reichen zum Wohl
der Erlösten und zum Wohl aller
Menschen.
Heutige Anwendung
In den Artikeln von der Kirche wird
betont, dass die Kirche die Gemeinschaft derer ist, die durch die Gnadenmittel gerettet sind, und die in der
Gemeinschaft mit einander und mit
Christus verbunden sind.
Angesichts dessen, dass wir Gott nicht
gefallen können außer durch Christi
Verdienst, hat Gott uns sein Wort und
seine Sakramente geschenkt. Das sind
die Gnadenmittel, durch die wir seinen
Frieden genießen dürfen. Gott schafft
den Glauben durch sein Wort, bringt
uns zu seiner Familie durch die Taufe,
und erhält uns im Glauben durch die
Kraft seines Leibes und Blutes.
Gott offenbart seine Güte dadurch,
dass er unter uns Menschen durch
ganz gewöhnliche (irdische) Mittel
gegenwärtig ist. Er sandte seinen Sohn
zu uns als Mensch. Wasser, Brot und
Wein zählen zu den alltäglichen
Sachen, die er gebraucht um den
Menschen zu ihrem Vorteil zu dienen.
Der Geist Gottes ermöglicht uns, das
zu wollen und zu tun, was Gott von
seinen Erlösten begehrt. Er stärkt uns
auf dem Weg der Gerechtigkeit und
macht uns zu Tätern von Gott
wohlgefälligen Werken. Er wirkt den
Glauben in uns und hilft uns seiner
Vergebung zu vertrauen.
Das Heilige Abendmahl, Jesu Leib und
Blut, tröstet die Gewissen und nährt
den Glauben und das Leben der
Gläubigen in Christus. Für den
Menschen wirkt es Vergebung der
Sünden, Leben und Seligkeit.
Dies alles tut er in der Kirche, die die
Gemeinschaft derer ist, unter denen
sein Wort gepredigt, die Taufe im
Namen des dreieinigen Gottes
gespendet, Bußfertige absolviert
werden und Gottes Volk Christi Leib
und Blut essen und trinken.
Die Heilige Schrift lehrt den hohen
Wert der Beichte und der Absolution
für das Volk Gottes. Durch den
Glauben hören die Christen, wie der
lebendige Christus auch heute noch
ihre tiefsten Bedürfnisse anspricht:
Vergebung, neues Leben und Rettung.
Die Worte der Absolution bringen den
Trost und die Hoffnung des Evangeliums.
Gott erscheint uns in einfachen
Weisen, indem er zu uns redet mit
Worten, die wir hören und lesen
können. Er kommt zu uns durch
11
Wir glauben, lehren und bekennen… Teil 2
Wasser, Brot und Wein. Wir werden
angenommene Glieder seines Leibes,
uns wird vergeben, und unser Leben
ändert sich. Durch diese gewöhnlichen
Mittel wirkt Gott das Außergewöhnliche, das nur er alleine in uns schaffen
kann.
Von uns erwartet er ein rechtes
Verstehen, einen würdigen und
regelmäßigen Empfang dieser
Mittel. Er macht uns Versprechen, die wir behalten und ehren
sollen. Seine Kraft hilft uns mit
diesen Erwartungen.
lieben und zu vertrauen. Oft stehen wir
in der Versuchung, Sachen und
Personen im Leben für wichtiger als
Gott zu halten. Auch versuchen wir,
Gott durch unsere eigenen Fähigkeiten
zu gefallen, uns selbst zu dienen und
Christus zu verachten, der doch gerade
dazu gesandt wurde. Er ist unserethalben gekommen um
uns zu erretten und
wir
das Gesetz an unserer
Statt zu erfüllen zum
glauben,
Wohlgefallen
des
lehren und Vaters.
bekennen...
Der dreieinige Gott
hat unsere Erlösung
vollbracht, indem er uns unsere
Sünden vergibt, uns zum Glauben und
zur Treue beruft, und uns bemächtigt
das zu tun, was wir aus uns selber
nicht tun können: Ihn über alles zu
fürchten, zu lieben und zu vertrauen.
Gott der Vater hat seinen Sohn
gesandt, um unser Erlöser zu sein.
Es gibt zwei Reiche, in denen wir
Christen leben: das politische und das
geistliche. In beiden Bereichen sollen
wir unser Leben treu führen, damit wir
selber den Segen empfangen, den Gott
uns in beiden Reichen anbietet, und
damit auch andere Gottes Gaben
empfangen zu ihrem geistlichen und
leiblichen Wohl.
Jesus kommt wieder, die Lebendigen
und die Toten zu richten. Dennoch
leben wir oft so, als hätten wir keine
Hoffnung; wir haben Angst vor der
Gegenwart, sowie der Zukunft und vor
allem vor dem Tod. Gottes Vergebung
bleibt aber ein immerwährendes
Geschenk an seine Gemeinde in
Christus. In Jesu Tod und Auferstehen
finden wir dauerhafte Hoffnung und
eine ewige Perspektive für unser
Leben.
Die Heilige Schrift erinnert uns daran,
dass wir ohne Gottes Eingreifen
verlorene und verdammte Geschöpfe
sind. Aber um Christi Willen kommt
Gott zu uns und macht uns geistlich
lebendig. Der Heilige Geist ruft uns
zum Glauben und zu einem neuen
Leben in Christus. Von Ewigkeit her
hat Gott geplant, dass wir die
Vergebung unserer Sünden bekommen
und gerecht vor ihm sein sollten. In
Christus rechtfertigt der himmlische
Vater uns, ruft uns zum Glauben,
erneuert unsere Hoffnung und
befähigt uns ihm täglich zu dienen. ■
Wir haben oft darin gefehlt den
wahren Gott über alles zu fürchten, zu
12
Zur Geschichte der FELSISA
Zur Geschichte der FELSISA - Teil 8:
Die Amtszeit von Präses Johannes Kehrhahn (1924-1925)
Präses (em.) Peter Ahlers, Hillcrest
Turbulente Amtszeit
Absetzung von Pastor Johannes
Die Wahl von Pastor Johannes
Kehrhahn (Gemeinde Bergen) zum
Präses auf der Synodalversammlung
in Lüneburg Anfang Juli 1924 leitete
ein recht turbulentes Jahr für die
FELSISA ein. Die wichtigste
Angelegenheit war immer noch die
Annäherung zur Hermannsburg
deutsch-ev.-luth. Synode in Südafrika
(HDELS), wozu die Synodalversammlung eine siebenköpfige Kommission
gewählt hatte, um die Angelegenheit
neu zu verhandeln.
Das zweite Ereignis, das die Gemeinden der FELSISA in dieser Zeit stark
erschütterte, war die Absetzung von
Pastor Johannes, dem langjährigen
Hirten der Gemeinde Wittenberg und
vorherigen Präses der FELSISA, im
Oktober 1924 durch Präses Kehrhahn.
Die wahren Gründe dafür sind aus den
Protokollen der mancherlei darauf
folgenden Versammlungen und
Sitzungen nicht zu erkennen. Es
werden nur vage Beschuldigungen
genannt aber keine konkreten
Verfehlungen. Entweder wussten alle
Teilnehmer an den Versammlungen
darüber Bescheid, oder die Protokolle
schweigen bewusst über die Ursachen.
Erneute Verhandlungen
Diese Kommission konnte ihren
Auftrag jedoch nicht ausführen, da der
auf der Synode neu gewählte Synodalausschuss mit Präses Kehrhahn an der
Spitze selber mit dem Synodalausschuss der HDELS verhandeln wollte.
Dieser erreichte aber nicht, dass der
Zusatz über die nicht bestehende
Abendmahlsgemeinschaft mit der
Hannoverschen Landeskirche im
Friedensdokument stehen blieb,
sondern nur, dass der Friedensvorschlag von 1923 etwas abgeändert
wurde.
Wie dem auch sei — Präses Kehrhahn
hat die Absetzung ohne Wissen der
übrigen Glieder im Synodalausschuss
und ohne vorhergehende ordentliche
Untersuchung vorgenommen. Die
Gemeinde Wittenberg erkannte das
Absetzungsurteil nicht an, beugte sich
aber darunter. In der FELSISA
verursachte dieser Vorfall tiefe
Bestürzung und große Aufregung. Eine
eigens deswegen einberufene Spezialsynode erklärte zwar schließlich
zögernd, „dass sie die Absetzung des
Herrn P. Johannes für wohl begründet
und correct befunden hat“1, konnte
damit aber die Empörung in der
Dieser Vorschlag aber wurde von der
Mehrheit der FELSISA Gemeinden als
völlig unannehmbar abgelehnt.
13
Zur Geschichte der FELSISA
FELSISA über die Handlungsweise
von Präses Kehrhahn nicht beilegen.
Synodalversammlung 1925
So kam die Angelegenheit auf der
Synodalversammlung im Juli 19252
wieder zur Sprache. Sie nahm sogar
einen weit wichtigeren Platz ein als die
Annäherung zur HDELS. Die Flut von
65 Anträgen, von denen die meisten
die Absetzung von Pastor Johannes
bzw. das Handeln des Präses betrafen,
zeugen von der tiefen Betroffenheit der
Synodalgemeinden.
Annäherung zur HDELS
Zunächst soll jedoch die Annäherung
zur HDELS dargestellt werden. Dazu
ein Zitat von Pastor Bielefeldt aus dem
Protokoll 3 : „Wir wünschen von
ganzem Herzen eine Annäherung mit
Hermannsburg, aber eine Annäherung
in der Wahrheit... Wir können nur ein
Friedensdokument annehmen, wenn
die Wahrheit darin klar und unzweideutig zum Ausdruck gekommen ist.“
Johannes Kehrhahn
Präses der FELSISA 1924-1925
Johannes in Anspruch. In ihr kam eine
große Unzufriedenheit über die
Handlungsweise des Synodalausschuss
zum Ausdruck, wobei besonders das
Verhalten von Präses Kehrhahn von
Vielen als selbstherrlich und autoritär
empfunden wurde. Vier (von sechs)
Pastoren beantragten: „Da die
Aussprache auf der Pastorenkonferenz
ergeben hat, dass alle Pastoren, außer
den geistlichen Mitgliedern des S.A.
(Syn. Ausschuss) eine Revision des
Absetz-Urteil, als eines zu schweren,
für nötig halten... so bitten wir um eine
Nachprüfung der Absetz-Urkunde und
die daraus sich ergebende Abänderung
des Urteils“.5 Die Synodalversammlung fasste aber keinen Beschluss
darüber.
Daraufhin beschloss die Synode, dass
ein weiterer Versuch gemacht werden
möge, die Verhandlungen auf Abendmahlsgemeinschaft zwischen der
Hermannsburger ev. luth. Synode und
der Südafrikanisch ev. luth. Synode4
zum Abschluss zu bringen.
Absetzung von P. Johannes
Die weitaus größte Zeit nahm die
Debatte über die Absetzung von Pastor
14
Zur Geschichte der FELSISA
Disziplinar- und
Beschwerdeordnung
Die Synodalversammlung suchte aber
auch einen positiven Ausweg aus dem
bestehenden Dilemma und beschloss,
eine Disziplinar- und Beschwerdeordnung erarbeiten zu lassen. Damit
wollten die Gemeinden sich vor
Am t s w il l kü r u n d - M is s b ra uch
schützen und bei Konflikten eine klare
und geordnete Vorgehensweise
festlegen.
Immer wieder wurde das Verhalten
des Präses kritisiert. Man warf ihm
unter anderem vor, dass er Kläger,
Zeuge und Richter in ein und
derselben Angelegenheit gewesen war,
einen wichtigen Synodalbeschluss
ignoriert hatte, indem er die 1924 für
die Verhandlungen mit der HDELS
gewählte Kommission nicht
zusammen gerufen hatte, da ihm
deren Mitglieder nicht gepasst hätten,
und dass er sich bei der Wahl zum
Präses selber gewählt habe.
Wichtiger Meilenstein
Damit gehört die Synodalversammlung von 1925 trotz aller Spannungen
zu den wichtigen Meilensteinen in der
Geschichte der Freien EvangelischLutherischen Synode in Südafrika.
Es fielen Worte wie größte Pflichtverletzung, Ungerechtigkeit und freche
Patrone. Wie hoch die Wellen der
Emotionen auf dieser Versammlung
gewesen sein müssen, kann man daran
ablesen, dass die Bestimmung in der
Synodalordnung der FELSISA, wonach
alle Synodalen sich aller persönlichen
und verletzenden Äußerungen zu
enthalten haben 6 , eine direktes
Resultat von den Vorgängen auf der
Synode von 1925 ist.
Sie setzte auch dadurch ein klares
Zeichen für den von ihr gewünschten
Kurs der FELSISA, dass Johannes
Kehrhahn nicht wieder als Präses
gewählt wurde, sondern der als
„Friedenspräses“ charakterisierte
Pastor Martin Bielefeldt von der
Gemeinde Eschede.
Fortsetzung folgt.
■
——————————————————
1
2
3
4
5
6
Protokoll der Spezial-Synode am 19. Februar 1925 auf Bergen.
Synodalversammlung auf Bergen am 2. und 3. Juli 1925.
Synodalversammlung auf Bergen am 2. und 3. Juli — 2. Tag, Punkte 1+3.
Es ist das erste Mal, dass in einem Synodalprotokoll der Name „Südafrikanisch ev. luth.
Synode“ für die FELSISA gebraucht wird. Er wurde in der Zeit von Präses Graustein
(1928-1932) auch auf Briefköpfen der Synode benutzt. Da dieser Name aber von keiner
Synodalversammlung beschlossen wurde muss man annehmen, dass er eine inoffizielle
Bezeichnung war (ähnlich wie man heute von der ‚Freien Synode‘ spricht), die auch
bald wieder aufgegeben wurde.
Synodalversammlung auf Bergen am 2. und 3. Juli — 2. Tag.
Kirchen- und Synodalordnung § 2.6.1.
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Allgemeine Jugendrüstwoche 2014
„Das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns“ — Bericht
von der allgemeinen Jugendrüstwoche 2014
Alexander Johannes, Pretoria
Wir nähern uns dem Ziel: Die 2014
Rüstwoche in Wittenberg. Nervosität
steigt in mir hoch: Wen werde ich
wieder erkennen? Wie viele werde ich
gar nicht kennen? Wie wird das
Programm sein? Leicht peinlich ist es
mir, dass ich die Rüstwoche zum
ersten Mal mitmache. Doch lieber jetzt
als nie.
Geister. Der allgemeine Ablauf des
Vormittags nach dem Frühstück ist
eine kurze Andacht in unseren
Gruppen, eine Bibelarbeit mit zwei
drauffolgenden Ansprachen zu einem
bestimmten Thema, Singen und dann
das ersehnte Mittagessen!
Nach dem Mittagessen ist laut
Programm eine zweistündige Pause.
Dieses täuscht jedoch, da ein Teil der
AG-Zeit den letzten Teil der Pause
formt. Wahrscheinlich ist der Gedanke
hier, dass man mit anderen Jugendlichen zusammen richtig viel Spaβ
erlebt bei den AGs und so die Zeit ganz
vergisst.
Zum Einstieg bekommt die erwartungsvolle Gruppe einen kurzen
Einblick zu dem Verlauf der Woche.
Die Rüstwoche steht unter dem Wort
aus Johannes 1, 14 „Das Wort ward
Fleisch und wohnte unter uns“.
Auβerdem werden alle in Gruppen
verteilt und jeder soll sich eine AG
aussuchen. Die AGs, die zum Angebot
stehen sind Community Service,
Backen, ein Dirigierkursus, Singen
beim Altersheim, Kerzen machen und
Tontaubenschieβen. Zum Ausklang
des Abends werden
Freundschaften
wieder neu geknüpft
durch Gesellschaftsspiele
sowie
viel
Lachen
und
Quatschen.
Morgens fällt das
Erwachen schwer —
doch das Blasen aus
der Ferne weckt so
manche
müden
Ich habe mich beim Community
Service eingetragen und bin somit auf
dem Weg in eine nahegelegene
Ortschaft, die an Piet Retief grenzt. Es
soll ein Weg um ein bestehendes
Körperlicher Einsatz beim „Community Service“
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Allgemeine Jugendrüstwoche 2014
Klassenzimmer mit Zement gegossen
werden und dazu muss erstmal die
überflüssige Erde weggekarrt werden.
Kurzum: es ist HARTE Arbeit. Doch
mit den Anderen ist es halbe Mühe.
Die anderen AGs scheinen auch guten
Anklang bei den Jugendlichen
gefunden zu haben.
Am Sonntag konnte sich die Gemeinde
freuen an dem herrlichen Singen der
Jugendlichen. Es gab viel gutes
Feedback! Einen herzlichen Dank an
dieser Stelle an Bernhard Böhmer, der
sich stets vornimmt, das Beste aus
allen zu bekommen. Es ist keine
leichte Aufgabe, Jugendliche zum
Singen zu begeistern, und doch schafft
Bernhard es immer irgendwie wieder.
Der späte Nachmittag und Abend der
Tage wurde mit Singen, einer kurzen
Reflektion des Tages, einem Abschlussprogramm und einer Andacht
gefüllt. Auf dem Programm standen
der Film „Da Vinci Code“ (der gut von
Pastor Corzine zusammengefasst
wurde: „Man braucht diesen Film gar
nicht zu analysieren“), ein Lagerfeuerabend mit Singen, ein Fragekasten und
am letzten Abend ein Sokkie.
Zudem ein Dankeschön an die neuen
Jugendeltern, Ralph und Cornelia
Schröder, die erstklassige Arbeit
geleistet haben; an die Pastoren,
Helmut Paul, Michael Ahlers und
Jacob Corzine, für eure Vorbereitungen zu den Vorträgen und Handouts!
Wir haben alle bestimmt etwas
mitgenommen von dieser gesegneten
Zeit! Und natürlich geht ein Dank
auch an die Gemeinde Wittenberg,
dass wir so gut untergekommen sind
und stets gut essen konnten!
Wie üblich gab es am Samstag einen
Ausflug. Dieser war zum Heyshope
Dam. Trotz kaltem, bewölktem Wetter
war die Stimmung toll und alle hatten
viel Spaß mit Wasserski, Tubing,
Kartenspielen und einer südafrikanische Version von Baseball.
Es war eine gesegnete Zeit und ich
freue mich schon sehr auf die nächste
Rüstwoche in Lüneburg!
■
SYNODALER TERMINKALENDER 2015
30. April - 3. Mai
27.+28. Juni
2. August
17.-20. August
11. Oktober
6.-7. November
8.-13. Dezember
10.-13. Dezember
Ältere Jugendrüstwoche (Drakensberge)
Jugendtag und Posaunenfest in Kirchdorf
Regionales Mission– und Sängerfest (PMB/Durban)
Pastorenkonvent (Impalabos)
Synodales Sängerfest in Durban/Westville
Kirchenvorstehertagung (FELS)
Jugendrüstwoche in Lüneburg
Kinder– und Teenagerlager
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Seelsorge mit Wort und Sakrament — Teil 2
„Ein Arzt ist uns gegeben, der selber ist das Leben“ —
Seelsorge mit Wort und Sakrament in einer
psychiatrischen Klinik — Zweiter Teil
SELK-Superintendent i.R. Wolfgang Schillhahn, Oberursel (Deutschland)
Auf dem Weg in die Seelsorge
„Ich bin“, sagt der Ehemann, „vier
Wochen hier in der Klinik. Vor zwei
Wochen hat meine Frau sich das
Leben genommen. Ich war mal
gläubig, habe aber keine Gemeinde.
Ich glaube, Gott sieht mich nicht
mehr.“
Fortsetzung des Artikels der Ausgabe
BLK 04/2014:
Wenn es zu einem Seelsorgetermin
gekommen ist, sitzt der Patient mir in
meinem Zimmer an einem kleinen
runden Tisch gegenüber. Über uns
hängt ein Kruzifix an der Wand. Eine
Bibel liegt in Reichweite. Man weiß in
der Regel nicht, mit welchen Anliegen
die Menschen kommen. Gewöhnlich
nehme ich mir bis zu 45 Minuten Zeit
für ein Gespräch. Manchmal ist diese
Zeit zu kurz, manchmal aber auch viel
zu lang. Aus unterschiedlichsten
Gründen kann es dem Patienten
augenblicklich
an
der
nötigen
Konzentration fehlen. Wenn sich seine
Gedanken nur noch im Kreise
bewegen und neue Erkenntnisse
ausbleiben, ist es sinnvoll sich erneut
zu einem Gespräch zu verabreden. Das
gehört zu unserem Seelsorgealltag,
denn mein Gesprächspartner ist ein
Kranker mit einer Krankheit. Er darf
depressiv und unkonzentriert sein und
muss sich nicht schämen, wenn er
weint und nicht weiter weiß.
Eine Gemeindeschwester, einst voller
Idealismus und Arbeitsbegeisterung,
kann nur noch sagen: „Wer bin ich
schon, was kann ich schon, wie sollte
mich niemand wertschätzen.“
Eine alleinlebende Frau, Verwaltungshilfskraft: „Niemand will mich. Ich
werde herumgestoßen. Jetzt soll ich
auch noch in die nächste Stadt
versetzt werden. Ich habe doch kein
Auto!“ Und dann (unter Tränen): „Ich
habe vor 10 Jahren ein Kind abgetrieben. Mein Freund wollte es. Was sagt
Gott dazu?“
Eine Studentin: „Ich war immer aktiv
in meiner Gemeinde. Der Glaube war
wichtig. Jetzt habe ich keine Lust
mehr, die Bibel zu lesen. Zu beten. Der
Glaube ist im Kopf. Aber wie kommt er
lebendig in mein Herz?“
Welche Probleme tragen die Menschen mit sich herum, die uns in der
Seelsorge gegenüber sitzen? Beispiele
sind anonymisiert:
Eine Frau, stark gehbehindert: „In
meiner Gemeinde sagen sie, ich
müsste mehr beten, dann könnte ich
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Seelsorge mit Wort und Sakrament – Teil 2
auch wieder laufen. Ich weiß aber,
dass auch meine Krankheit von Gott
kommt. Ich habe die Gemeinde
verlassen. Wie ist das mit Krankheit
und Gesundheit in der Bibel?“
Pixelio | © Dieter Schütz
Eine
Religionslehrerin:
„Unser
schwerstbehinderter Junge fordert alle
Kraft. Auch der andere Sohn braucht
viel Zuwendung. In meiner Gemeinde
bin ich sehr aktiv. Jetzt soll unser
Sohn in eine behütete Einrichtung. Ich
kann nicht schlafen. Mein Glaubensleben ist lustlos. Für unsere Ehe müssen
wir auch mehr tun als bisher.“
„Ich habe das Gefühl, mich ständig im
Kreise zu drehen …... ich bin gefangen
in einem endlosen, sinnlosen Labyrinth. Nimm meine Hand, zeig mir den
richtigen Weg, führe mich auf die
richtige Straße ……….. Nur du kannst
es. Ich brauche dich.“
Seelsorge sein, wenn Seelsorger
„Seelsorge an der eigenen Seele“
zulassen. Seelsorge an anderen ohne
Selbsterkenntnis und Selbstwahrnehmung steht auf schwachen Füssen.
Christus hat sich dem ganzen Menschen zugewandt wie kein anderer.
Dieses Gedicht eines Betroffenen, das
schon fast ein Gebet ist, lässt uns
erahnen, wie sich Menschen fühlen
können, wenn sie auf dem Weg in die
Seelsorge angekommen sind.
Weil er unser Mund, Beistand und
Tröster ist, können wir unsere Herzen
und Ohren öffnen und Seelsorge
wagen. Das aber entbindet uns nicht
von der eindringlichen Frage, warum
und wozu ich Seelsorger sein möchte.
Ungeistliche Motive, die nie auszuschließen sind, müssen erkannt und
benannt werden.
Der Seelsorger Jesus Christus
Der auferstandene Gottessohn Jesus
Christus ist der Seelsorger schlechthin.
Seelsorge geschieht in seinem Namen
und Auftrag. Dieser Konsens schafft
das Klima, in dem Klinikseelsorge
gedeihen kann und nicht etwa als
„Fremdkörper“ um Anerkennung
ringen muss. Darüber hinaus wird
Seelsorge nur dann gesegnete
Therapie und Seelsorge
Ich bin Seelsorger, kein Therapeut.
Vor Seelsorgern, die sich eher als
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Seelsorge mit Wort und Sakrament — Teil 2
„Therapeut für die leichteren Fälle“
verstehen mögen unsere Patienten
verschont bleiben. Natürlich muss der
Seelsorger die seelischen Erkrankungen in Ursprung und Verlauf kennen,
aber zum Therapieren hat die Klinik
ausgewiesene Experten. Seelsorger
und Therapeut ergänzen und akzeptieren sich in ihrer jeweiligen Begrenzung. „Das müssen sie unbedingt mit
ihrem Therapeuten besprechen“ sage
ich, wenn ich die Grenze spüre.
Mancher Patient sagt mir: „Mein
Therapeut hat geraten, einen Seelsorger aufzusuchen.“
Natürlich ist es wahr, dass Jesus
Christus heilen kann. Auch
Depressionen. Er hat Wunder getan
und tut sie noch heute.
Aber was ist, wenn Christen, trotz
ihres Glaubens,
trotz allerreinster
Lehre und anhaltendem Gebet
depressiv werden und bleiben? Wir
denken z.B.an den Apostel Paulus.
Depressive Menschen sind krank. So
wie es wirksame Medikamente für
unsere körperlichen Gebrechen gibt,
so gibt es wirksame Verfahren und
Medikamente, die der kranken Seele
helfen. Wir nehmen sie gerne und
dankbar an, weil sie als gute Gabe und
Geschenk Gottes zu uns kommen und
es in ihrer Wirksamkeit den Menschen
leichter macht, Lebens- und Sinnfragen in der Seelsorge zu bearbeiten.
Das „gute Herz“, der Wunsch, den
angefochtenen Menschen helfen zu
wollen ist wichtig, aber nicht ausreichend. Man braucht Handwerkszeug.
Wir sind überzeugt, dass der Mensch
beides braucht: Therapie einschließlich Medikamente und Seelsorge. Ganz
fromme Menschen widersprechen:
„Jesus allein reicht für Heil und
Heilung.“ Wir brauchen keine
Therapie, schon gar keine Medikamente. Das Motto lautet dann: Mit
Jesus ist alles o. k!
Das
Konzept der biblischtherapeutischen Seelsorge ist mir
sympathisch, weil es offen ist für die
Psychotherapie und die biblischen
Wahrheiten, die unangetastet bleiben.
Fortsetzung folgt.
■
MAGDALENE BÖHMER (geb. Gerken)
26.08.1922 – 31.01.2015
„Fürchte dich nicht, ich habe dich erlöst. Ich habe dich bei
deinem Namen gerufen; du bist mein“. Jes. 43, 1
Ein ganz herzlicher Dank für alle Gebete, Karten, Blumen, Anrufe und
Beileidswünsche mit dem Heimgang unserer lieben Mutter, Oma und
Uroma. Ein besonderer Dank gilt den Pastoren Klaus-Eckart Damaske
und Harry Niebuhr für ihren liebevollen Dienst und die Trostworte.
Die Familien Böhmer und Koch
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Amtliche Bekanntmachungen
AMTLICHE BEKANNTMACHUNGEN
Heimgang von Pastor Charly Huppe
Am 26. Januar 2015 verstarb Pastor Werner Charly Lorenz Huppe. Er wurde
am 31. Dezember 1942 in Hamburg, Deutschland geboren, wo er nach der
Schulzeit zunächst eine Ausbildung als Sozialarbeiter erhielt. Dem schloss
sich nach einigen Berufsjahren das Studium der Theologie an. Nachdem C.
Huppe in mehreren Hafenstädten als Seemannspastor deutsche Seeleute
betreut hatte, wurde er von der Evangelisch-Lutherischen Gemeinde in der
Strand Straße, Kapstadt als Pastor berufen. Als daraus 1993 die Evangelical
Church Lutheran Confession, St. Thomas Congregation in Kapstadt entstand,
diente er dieser Gemeinde als Pastor bis zum Jahr 2000. Danach wurde er
Pastor der St. Johannes Gemeinde in Shelly Beach (2000-2004). Aus gesundheitlichen Gründen ging Pastor Huppe frühzeitig in den Ruhestand und
kehrte nach Deutschland zurück, wo er bis zu seinem Tod blieb. Möge er im
Frieden Gottes ruhen und sehen, was er verkündigt hat.
Pastor Karl Böhmer schließt sein Doktorstudium ab und wird Dozent am
Lutherischen Theologischen Seminar in Tshwane (LTS)
Im Oktober 2014 reichte Pastor Karl Böhmer seine Doktorarbeit beim Concordia Theological Seminary, Fort Wayne, USA ein. Als Doktorvater fungierte
Professor Dr. Klaus Detlev Schulz, Sohn des verstorbenen ehemaligen
Bischofs der Lutherischen Kirche im Südlichen Afrika (LuKiSa) Georg Schulz.
Da Pastor Böhmer in Südafrika wohnhaft ist, fand das Rigorosum (mündliche
Abschlussprüfung) in Form einer internationalen Webkonferenz zwischen
Deutschland, Südafrika und den USA statt. Der Doktortitel wurde ihm am
27. Februar 2015 verliehen; die Promotion soll am 20. Mai in den USA stattfinden.
Pastor Dr. Böhmer studierte zuerst alte Sprachen an der Universität Pretoria
(Südafrika), und im Anschluss Theologie an der Lutherischen Theologischen
Hochschule in Oberursel (Deutschland) und am Concordia Seminary in
St. Louis, Missouri (USA). Nach seinem Vikariat an der Ev.-Luth. St. Petrusgemeinde, Greytown wurde er am 3. November 2002 in der EvangelischLutherischen St. Paulusgemeinde, Pretoria ordiniert. Vom 15. Dezember
2002 bis März 2008 betreute er gleichzeitig die Ev.-Luth. Immanuelsgemeinde in Pietermaritzburg und die Our Saviour Gemeinde in Wartburg.
Nachdem er eine Berufung aus den USA angenommen hatte, wurde Pastor
Böhmer am 13. April 2008 als Pastor der Mount Calvary Lutheran Church in
Gunnison, Colorado, einer Gemeinde der Lutheran Church-Missouri Synod
(LCMS), eingeführt. Hier durfte er fünf ein halb Jahre im Segen dienen.
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Amtliche Bekanntmachungen
Sein Wechsel in die USA erlaubte es ihm, nebenbei zu promovieren. Am
6. September 2013 bestand er die Doktorprüfungen, worauf er in gegenseitigem Einvernehmen von seiner Berufung freigestellt wurde, um sich vollzeitig
seiner Dissertation widmen zu können. Kurz darauf wechselte Pastor Böhmer
nach Südafrika, wo er die Dissertation verfasste. Er wohnt seitdem mit seiner
Frau Brigitte und zwei Kindern in Pretoria.
Dr. Böhmer, ein passionierter Kirchengeschichtler, schreibt zur Themenwahl
seiner Doktorarbeit:
Warum sind wir als deutschsprachige Lutheraner hier? Das war die Frage, die mich beschäftigte. Klar, viele unserer Vorfahren kamen im Dienst
der Hermannsburger Mission (HM) nach Südafrika. Bekanntlich sandte
Louis Harms sowohl Missionare als Laien, mitunter ganze Familien aus.
Wenn unsere Vorfahren aber im Dienst der Mission nach Südafrika kamen, wann und insbesondere warum wurde die feste Verbindung zur Mission gelöst? Schließlich gelobten die meisten, die mit der Kandaze herauskamen, Gott und L. Harms die Treue und verpflichteten sich vor dem
Altar in Hermannsburg (DE) dazu, der Mission lebenslänglich treu zu bleiben. Wie kam es denn zum Bruch? Die Antwort auf diese Frage findet
sich in einer Reihe heftiger Konflikte, die in der HM zwischen 1859 und
1863 tobten und kollektiv als „der Hardelandkonflikt“ bekannt sind. Es
handelte sich dabei um abweichende Idealvorstellungen zwischen Louis
Harms und August Hardeland, dem ersten Missionssuperintendenten in
Südafrika, die zu Konflikten zwischen ihm, L. Harms und vielen Missionaren und Kolonisten führten. Dabei spielten Hardelands schroffe Art und
sein Hang zur Brutalität eine entscheidende Rolle. Endergebnisse waren
u.a. der Verlust der blühendsten Missionsstationen (im heutigen Botswana), zunehmende Trennung zwischen Schwarzen und Weißen in der Mission, das Ende der Gütergemeinschaft (des sog. „Kommunismus“), die
Entlassung aller Laien, die Einführung von Gehältern für die Missionare
und die Gründung der Gemeinde Lüneburg. In meiner Arbeit untersuchte
ich Hardelands Werdegang, die Vorstellungen von L. Harms und deren
Verwirklichung in den ersten Jahren in Südafrika, und dann den Ablauf
und die Folgen der Konflikte. Was dabei herauskam, hätte ich selbst nicht
erwartet. Es finden zurzeit Verhandlungen statt, die Ergebnisse meiner
Arbeit als Buch herauszugeben, falls sich Sponsoren für den Druck finden
lassen.
Nachdem er nach Südafrika zurückgekehrt war, stellte Dr. Böhmer sich für
eine Berufung in die FELSISA nach erfolgreicher Promotion zur Verfügung.
Weil aber keine Vakanzen in 2015 absehbar sind, bewarb er sich anfangs für
ein Post-Doctoral Fellowship an der Universität Pretoria. Daraufhin beschloss
der Vorstand vom LTS jedoch, Dr. Böhmer einen teilzeitigen Posten als
Dozent am Seminar anzubieten. Dankenswerterweise stellte die Mission of
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Amtliche Bekanntmachungen
Lutheran Churches (MLC) unter der Schirmherrschaft der Lutherischen Kirchenmission (DE) Mittel für diesen Zweck bereit. Diese werden über die
FELSISA geleitet, damit Dr. Böhmer in ihrer Pastorenliste geführt werden und
an ihren Konventen teilnehmen kann. Es wurde vorerst ein einjähriger Dienstvertrag abgeschlossen. Nebst dem Unterricht am Seminar soll Dr. Böhmer
sich um Veröffentlichungen über die Universität Pretoria und um die Übersetzung diverser theologischer Fachliteratur bemühen.
Verlängerung der Dienstzeit von Pastor Dr. Walter Winterle
Dr. Winterle’s Dienstvertrag mit der FELSISA läuft Ende 2015 ab. Allerdings
hat er schon länger den Wunsch ausgesprochen, auch über seinen 65.
Geburtstag (Juli 2015) hinaus der Kirche zu dienen, ob in Südafrika oder anderswo, solange seine Gesundheit es ihm ermöglicht. In Anbetracht dessen
und der Einstellung von Dr. Karl Böhmer am LTS für 2015, untersucht der
Syn.-Ausschuss der FELSISA die Möglichkeit, gemeinsam mit der MLC sowohl Pastor Dr. Böhmer als auch Pastor Dr. Winterle jährlich verlängerbare
Verträge anzubieten, die es beiden erlauben würden, ihre Arbeit am LTS,
bzw. in der St. Thomasgemeinde fortzusetzen. Während der Jahreshauptversammlung der Thomasgemeinde am 22. Februar 2015 wurde der Vorschlag
im Prinzip angenommen. Dadurch ist die Gelegenheit gegeben, die Erneuerbarkeit der Dienstverträge zu untersuchen und eine Verlängerung der Arbeitsgenehmigung von Pastor Dr. Winterle zu beantragen. Wenn der Erneuerbarkeit zugestimmt wird, würden die Dienstverträge jährlich überprüft. Die
Einrichtung einer langfristig angelegten Professur am LTS müsste von der
Synodalversammlung der FELSISA beschlossen werden.
Vikar Thomas Beneke wird nach Newcastle entsandt
Ausführliche Verhandlungen haben zu der Entsendung
von Vikar Thomas Beneke nach Newcastle geführt. Sie
ist ein gemeinsames Missionsprojekt der Ev.-Luth.
Gemeinde Newcastle (FELSISA) und der Mission of
Lutheran Churches (MLC). Ziel des Einsatzes ist es,
sowohl der deutschen Gemeinde zu dienen als auch
englischsprachige Ausbreitungsarbeit in der Gemeinschaft zu ermöglichen. In vielen Hinsichten ähnelt das
Projekt dem Einsatz Missionar Christian Tiedemanns in
der Our Saviour Gemeinde in Wartburg. Vikar Beneke’s Dienstantritt ist für
Mai 2015 geplant. Seine Einführung soll am 10. Mai um 15.00 Uhr stattfinden.
Der Einsatz von Vikar Beneke bringt auch den Vorteil der Entlastung des
stellvertretenden Bischofs Rüdiger Gevers mit sich, der bislang sowohl der
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Newcastler Gemeinde als auch derjenigen in Vryheid gedient hat. Dadurch
kann er sich ganz der Arbeit in Vryheid widmen. Dieser Schritt soll zu neuen
missionarischen Initiativen und Projekten im Großraum der Stadt Vryheid führen. Derzeit werden sowohl Dienstverträge als auch ein Abkommen zwischen
der FELSISA und der MLC aufgestellt. Laut Abmachung soll der Einsatz von
Vikar Beneke in Newcastle zu keiner finanziellen Belastung für die FELSISA
führen. Alle Entscheidungen, die finanzielle Auswirkungen auf die FELSISA
haben, müssen von der Synodalversammlung der FELSISA beschlossen
werden.
Zweite Internationale Konferenz über Konfessionelle Leiterschaft
Auf Einladung der Lutheran Church-Missouri Synod (LCMS), USA wird
Bischof Dieter Reinstorf an der zweiten Internationalen Konferenz über Konfessionelle Leiterschaft teilnehmen. Die Konferenz findet vom 3. bis 9. Mai
2015 in Wittenberg, Deutschland statt. Sie beginnt mit der Einweihung der
Alten Latein Schule als einem Ausbreitungszentrum, das das Erbe von Martin
Luther ehren und durch regelmäßige Vorträge ein kräftiges biblisches Zeugnis geben soll. (Mehr Informationen unter http://thewittenbergproject.org).
Nach der Konferenz wird Bischof Reinstorf einen kurzen Besuch bei der
Lutherischen Theologischen Hochschule (LThH) in Oberursel machen. Er
wird vom 1. bis 11. Mai in Deutschland sein.
Einführung von Bischof S.M.A. Maragelo
Am Sonntag den 1. März 2015 wurde Pastor
Modiso Maragelo (Krugersdorp) als der neue
Bischof der Lutheran Church in Southern Africa
(LCSA) eingeführt. Der Einführungsgottesdienst
fand in Salem bei Piet Retief/Mpumalanga statt. Der
scheidende Bischof und Rektor des Lutherischen
Theologischen Seminars (LTS) in Tshwane, Dr. W.
Weber jun., nahm die Einführung vor. Ebenfalls zugegen waren Vertreter der Lutheran ChurchMissouri Synod (LCMS), der Mission of Lutheran
Churches (MLC), und der Bischof der FELSISA.
Bischof Maragelo arbeitete zunächst als Lehrer an
der Boitumelo Primary School (1984-1989). Nachdem er seine theologischen
Studien am Lutherischen Theologischen Seminar in Enhlanhleni abgeschlossen hatte, diente er als Pastor in Botswana (1995-2006). Nach seiner
Rückkehr nach Südafrika diente er den Gemeinden Ikopleng/Magokgwane in
Mafikeng (2007-2010) und Kagiso in Krugersdorp (2010 bis jetzt).
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