Saaltexte "Der Kongress fährt"

Der Wiener Kongress 1814/15
Im September 1814 versammelten sich Herrscher, politische Entscheidungsträger und »Lobbyisten« aus ganz
Europa in Wien, um die Welt nach dem Sturz Napoleon Bonapartes und den enormen gesellschaftlichen und
politischen Umwälzungen der letzten Jahrzehnte neu zu
organisieren. Das »Fürstentreffen«, bei dem man auch
den lang ersehnten Frieden feiern wollte, sollte ursprünglich sechs bis acht Wochen dauern. Doch schon bald
stellte sich heraus, dass die Bezwinger Napoleons über
die politische Zukunft Europas keineswegs einig waren.
Vor allem zwei Fragen hatten enormes Konfliktpotential: das Schicksal Polens, dessen Königskrone der russische Zar für sich selbst erlangen wollte, und die Zukunft Sachsens, dessen gesamtes Gebiet der König von
Preußen beanspruchte. Der Achse Russland – Preußen
standen Österreich, England und das wiederhergestellte Königreich Frankreich gegenüber, die den Machtzuwachs der beiden Staaten verhindern wollten. Während man in Konferenzen und Salons, bei Bällen, Festen
und Jagden um einen Kompromiss in dieser Frage rang,
wurde in unzähligen Komitees über territoriale, gesellschaftliche und politische Themen beraten, die Europa
langfristig den Frieden sichern sollten. Das Ergebnis der
Schlussakte des Wiener Kongresses, die am 9. Juni 1815
unterzeichnet wurde, war daher in vielerlei Hinsicht
richtungsweisend: Neben einer Neuordnung der politischen Landkarte brachte sie auch die Abschaffung des
Sklavenhandels in Amerika, die freie Flussschifffahrt
und die heute noch gültige Rangordnung diplomatischer
Vertretungen nach dem Prinzip der Anciennität.
The Congress of Vienna 1814/15
In September 1814 monarchs, policy makers and »lobbyists« from all over Europe gathered in Vienna to reorganize the continent after the fall of Napoleon and the
enormous social and political upheavals of the previous decades. Initially planned to last six to eight weeks,
this »conference of princes« was also a celebration of
the longed-for peace. But it soon transpired that the
victors over Napoleon disagreed about Europe’s political future. Two questions in particular proved highly
contentious: the future of Poland – the Russian Czar
wanted to secure its crown for himself – and the future
of Saxony, to which the King of Prussia laid claim. This
Prussian-Russian axis was opposed by Austria, England and the re-established kingdom of France, with
the latter trying to prevent the former from becoming
too powerful. At meetings and in drawing rooms, at
balls, parties and hunts, power brokers grappled with
this problem, looking for a compromise while countless committees discussed territorial, social and political topics in the hope of securing a long-term peace for
Europe. The resulting treaty, the final act of the Congress
of Vienna, was signed on June 9, 1815, and it set many
a precedent: in addition to a redrawn map of Europe
it proclaimed the abolition of slavery in America, free
shipping on Europe’s rivers, and the still valid order of
diplomatic precedence based on seniority.
Zweisitziger Reise-Schlafwagen
von Kaiser Franz I. (W 51)
HOFSATTLEREI
(WIEN), UM 1833
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts war es am bequemsten
und effizientesten, mit der Kutsche zu reisen. Für längere Reisen benützte man Wägen, in denen sogar, so wie
hier, ein Bett eingerichtet werden konnte. Sie waren robust gebaut, da sie den schlechten, meist ungepflasterten
Land- und Bergstraßen standhalten mussten. Außerdem
hatten sie gusseiserne Bremsschuhe, Bergstützen und am
Dach montierte Koffer für das Gepäck. Sie waren daher
reine Überland-Fahrzeuge, mit denen elegante Herrschaften keinesfalls in der Stadt unterwegs sein konnten.
Zu den vielen logistischen Herausforderungen, mit denen die Stadt aus Anlass des Wiener Kongresses 1814
konfrontiert war, gehörte daher die monatelange Unterbringung von rund 400 Reisekutschen, mit denen die
fremden Fürsten und ihr Gefolge angereist waren.
Travelling-Sleeping Chariot of
Emperor Francis I (W 51)
IMPERIAL SADDLERY
(VIENNA), C. 1833
In the early 19th century the easiest and most comfortable way to travel was by carriage. Travelling vehicles for
longer journeys often had a bed that could be made up.
They were solidly built as they had to withstand generally bad and frequently unpaved country and mountain
roads. In addition, they were fitted with cast-iron brake
shoes, mountain checks, and trunks on the roof to hold
the luggage. They were designed solely for overland travel, and it was out of the question for elegant travellers to
use them in town. One of the many logistical challenges
faced by Vienna during the Congress was housing for
months on end the around 400 travelling carriages in
which the foreign princes and their retinue had journeyed to the Austrian capital.
Gala-Coupé des
Oberststallmeisters (W 12)
WIEN, UM 1790
Der Oberststallmeister, einer der vier höchsten Funktionäre bei Hof, war für den gesamten Fuhrpark und somit
auch für die Organisation von repräsentativen Wagenauffahrten zuständig. An solchen Anlässen, von denen
es während des Wiener Kongresses besonders viele gab,
nahm er auch selbst an prominenter Stelle teil, wobei er
diesen um 1790 angefertigten Galawagen benützte.
Dress Chariot of the Master of
the Horse (W 12)
VIENNA, C. 1790
The Master of the Horse, one of the four highest offices
at court, was responsible for the entire fleet of court carriages and for organizing all state carriage processions.
In these – of which there were many during the Congress
of Vienna – he was a prominent participant, taking his
seat in this dress chariot built around 1790.
Die Uniformierung der Hofgesellschaft
Zwischen 1792 und 1814 befand sich Europa fast permanent im Kriegszustand, weshalb Militär und Uniform zu
selbstverständlichen Bestandteilen des Alltags wurden. Diese Militarisierung der Gesellschaft brachte es mit sich, dass
man in vielen Staaten auch die Zivilbevölkerung, von den
Beamten bis hin zu Adel und Würdenträgern, uniformierte. Da diese Tendenz stark von Frankreich beeinflusst war,
wurde sie vom österreichischen Kaiser zunächst abgelehnt.
Nur bei zwei Gruppen machte er eine Ausnahme: Die Diplomaten erhielten 1810 prunkvolle Dienstkleider, da sie
seinen Hof im Ausland würdig vertreten sollten, und auch
den adeligen Landständen bewilligte er nach und nach elegante Uniformen, um sie für ihre Treue in Kriegszeiten zu
belohnen. Erst als 1814 beschlossen wurde, ein großes Fürstentreffen in Wien zu veranstalten, gewährte Kaiser Franz
auch den übrigen Beamten und Würdenträgern prächtige
Dienstkleider, deren Schönheit bei den geplanten Feierlichkeiten die Bedeutung und Würde seines Reiches widerspiegeln sollte.
Alle in der Hofburg untergebrachten Fürsten und Fürstinnen erhielten 1814 einen österreichischen Hofstaat, zu dem
je ein Obersthofmeister, zwei oder drei Offiziere (an deren
Stelle bei Fürstinnen sogenannte Palastdamen traten), zwei
Kämmerer und zwei bis vier Edelknaben aus heimischem
Adel gehörten. Bei der Ausübung ihres Dienstes trugen sie
die eben eingeführten österreichischen Hofuniformen.
Nur wenige Uniformen des frühen 19. Jahrhunderts haben
sich bis heute erhalten. Doch auch wesentlich später entstandene Dienstkleider vermitteln ein anschauliches Bild
der Kongressgesellschaft, da ihr Design in vielen Fällen bis
1918 weitgehend unverändert beibehalten wurde.
The Court Society
Between 1792 and 1814 Europe was almost continually at
war, turning the army and uniforms into an integral part of
every-day life. A result of this militarization of society was
that in many countries also the civilian population – from
public servants to the nobility to high officials and dignitaries – began to wear uniforms. As this development had
originated in France it was initially rejected by the Austrian
Emperor, who permitted only two exceptions: in 1810 his
diplomats were issued sumptuous official robes to represent the imperial court in style; and gradually he also permitted the gentry to wear elegant uniforms as a reward for
their wartime loyalty. In 1814 it was agreed to hold a large
congress of princes in Vienna, and this led Emperor Francis to grant the remaining civil servants and dignitaries of
his court the right to wear sumptuous uniforms that would
reflect his and his empire’s power and authority during the
planned festivities.
In 1814 each of the princes and princesses put up at Hofburg Palace was assigned an Austrian household comprising a Lord Chamberlain, two or three officers (replaced by
ladies-in-waiting for princesses), two chamberlains and two
to four pages drawn from the Austrian nobility. While at
court they all wore the newly-introduced Austrian court
uniforms.
Only very few uniforms from the early 19th century have
survived. But as their designs remained mostly unchanged
until 1918 uniforms made much later still offer a vivid picture of contemporary society during the Congress of Vienna.
GALA-LIVREE EINES KAISERLICHEN
KUTSCHERS ODER LAKAIEN
KUNSTHISTORISCHES MUSEUM WIEN, MONTURDEPOT,
INV.-NR. U 0016–010
Die Hofequipagen erkannte man nicht nur am einheitlichen Dekor der Wägen, sondern auch an den
Livreen der mitfahrenden Kutscher und Lakaien,
die im Alltag in Beige und bei Gala in den habsburgischen Hausfarben Schwarz-Gelb gehalten waren.
Die für den Kongress angeschafften Gala-Livreen
wurden noch mehrere Jahrzehnte verwendet und
in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts im gleichen Stil erneuert.
STATE LIVERY OF AN IMPERIAL
COACHMAN OR FOOTMAN
KUNSTHISTORISCHES MUSEUM VIENNA, MONTURDEPOT,
INV. NO. U 0016–010
Court carriages were easily identified by their uniform décor and the coachman’s or footman’s livery,
which was beige for every-day use and black and
yellow, the Habsburg’s heraldic colours, on state
occasions. The state liveries commissioned for the
Congress of Vienna continued to be used for several decades, and were renewed in similar style in
the second half of the 19th century.
UNIFORM DER KÖNIGLICH
UNGARISCHEN LEIBGARDE
KUNSTHISTORISCHES MUSEUM WIEN, MONTURDEPOT,
INV.-NR. U 1012
Die Ungarische Leibgarde war bei allen großen Einzügen und Festen des Kongresses anwesend und
begleitete bei der großen Schlittenfahrt zu Pferd die
Equipagen der Kaiser und Könige. Mit ihren viel bewunderten, pittoresken Uniformen, zu denen auch
echte, silbermontierte Leopardenfelle gehörten,
trug sie wesentlich zum prächtigen Erscheinungsbild des Zuges bei. Auch diese Uniformen wurden
bis 1918 weitgehend unverändert beibehalten.
UNIFORM OF AN OFFICER OF THE
ROYAL HUNGARIAN LIFE GUARDS
KUNSTHISTORISCHES MUSEUM VIENNA, MONTURDEPOT,
INV. NO. U 1012
The Hungarian Life Guards were present at all
formal processions and festivities held during the
Congress of Vienna; during the Great Sleigh Ride
mounted Life Guards accompanied the sleighs of
the emperors and kings. Their much admired picturesque uniforms comprising real leopards’ skins
mounted in silver did much to make the procession
an unforgettable spectacle. These uniforms were
also retained more or less unchanged until 1918.
GALA-LIVREE EINES KAISERLICHEN
KUTSCHERS ODER LAKAIEN
KUNSTHISTORISCHES MUSEUM WIEN, MONTURDEPOT,
INV.-NR. U 0016–010
Die Hofequipagen erkannte man nicht nur am einheitlichen Dekor der Wägen, sondern auch an den
Livreen der mitfahrenden Kutscher und Lakaien,
die im Alltag in Beige und bei Gala in den habsburgischen Hausfarben Schwarz-Gelb gehalten waren.
Die für den Kongress angeschafften Gala-Livreen
wurden noch mehrere Jahrzehnte verwendet und
in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts im gleichen Stil erneuert.
STATE LIVERY OF AN IMPERIAL
COACHMAN OR FOOTMAN
KUNSTHISTORISCHES MUSEUM VIENNA, MONTURDEPOT,
INV. NO. U 0016–010
Court carriages were easily identified by their uniform décor and the coachman’s or footman’s livery,
which was beige for every-day use and black and
yellow, the Habsburg’s heraldic colours, on state
occasions. The state liveries commissioned for the
Congress of Vienna continued to be used for several decades, and were renewed in similar style in
the second half of the 19th century.
UNIFORM DER KÖNIGLICH
UNGARISCHEN LEIBGARDE
KUNSTHISTORISCHES MUSEUM WIEN, MONTURDEPOT,
INV.-NR. U 1012
Die Ungarische Leibgarde war bei allen großen Einzügen und Festen des Kongresses anwesend und
begleitete bei der großen Schlittenfahrt zu Pferd die
Equipagen der Kaiser und Könige. Mit ihren viel bewunderten, pittoresken Uniformen, zu denen auch
echte, silbermontierte Leopardenfelle gehörten,
trug sie wesentlich zum prächtigen Erscheinungsbild des Zuges bei. Auch diese Uniformen wurden
bis 1918 weitgehend unverändert beibehalten.
UNIFORM OF AN OFFICER OF THE
ROYAL HUNGARIAN LIFE GUARDS
KUNSTHISTORISCHES MUSEUM VIENNA, MONTURDEPOT,
INV. NO. U 1012
The Hungarian Life Guards were present at all
formal processions and festivities held during the
Congress of Vienna; during the Great Sleigh Ride
mounted Life Guards accompanied the sleighs of
the emperors and kings. Their much admired picturesque uniforms comprising real leopards’ skins
mounted in silver did much to make the procession
an unforgettable spectacle. These uniforms were
also retained more or less unchanged until 1918.
Eine Meisterleistung der Logistik
Für den kaiserlichen Hof und das vom Krieg gezeichnete
Wien war der Kongress eine enorme logistische Herausforderung: Nie zuvor und nie danach waren in einer einzigen Stadt so viele Souveräne, Politiker und »Lobbyisten«
aller Art zusammengekommen – und niemals waren sie so
lange geblieben. Dreizehn Fürsten und Fürstinnen residierten in der Hofburg, darunter der russische Zar und die Könige von Dänemark, Preußen, Bayern und Württemberg.
Um ihnen Platz zu machen, wurde die kaiserliche Familie
nach Schönbrunn ausquartiert. Rund 200 Staaten und Interessensgruppen hatten an die 700 Vertreter geschickt, um
ihre Wünsche durchzusetzen. Hinzu kam eine Vielzahl von
Künstlern, die für die Feiern engagiert worden waren, und
eine enorme Menge von Glücksrittern und »Kongresstouristen«, die nach Wien reisten, um die einmalige Zusammenkunft der Mächtigen miterleben zu können. Wie viele
Fremde in der Stadt waren, ist heute nicht mehr feststellbar – Augenzeugen sprechen von bis zu 100.000. Die Folge
war eine Explosion der Preise für Wohnungen, Lebensmittel, Holz und Kerzen, aber auch ein Reigen von Festen und
eine »Inflation« an Prominenz, mit der selbst der »kleine
Mann auf der Straße« täglich in Tuchfühlung kam.
Unter der Leitung von Obersthofmeister Fürst Trauttmansdorff hatte der Hof schon im Jänner 1814 begonnen, Quartiere anzumieten, Festsäle und Jagdgehege herzurichten und
außergewöhnliche Events zu planen. Darüber hinaus wurden in aller Eile tausende neuer Dienstkleider entworfen
und angefertigt, die der Kaiser seinen Hofwürdenträgern,
Beamten und Dienern im Hinblick auf den Kongress bewilligt hatte: Sie sollten durch ihr elegantes Design und ihren reichen Dekor die Würde des Hofes darstellen und zugleich verhindern, dass die großteils verarmten Wiener den
Kongressfesten fern blieben, weil sie sich keine adäquate
Kleidung leisten konnten. Viele dieser Uniformen wurden
bis 1918 weitgehend unverändert beibehalten und prägten
so für mehr als 100 Jahre das Erscheinungsbild der Wiener
Gesellschaft.
A Logistical Feat
For the imperial court and war-scarred Vienna the Congress was an enormous logistical challenge. Never before
or since has a single city welcomed so many sovereigns,
politicians and all kinds of »lobbyists« – and never have
they stayed so long. Thirteen princes and princesses resided at Hofburg Palace, among them the Russian Czar and
the kings of Denmark, Prussia, Bavaria and Wurttemberg.
To make space for them the imperial family had decamped
to Schönbrunn Palace. Around 200 countries and interest groups had sent almost 700 representatives. They were
joined by countless artists engaged in connection with the
festivities and a mass of adventurers and »congress tourists« who had travelled to Vienna to witness this unique
get-together of Europe’s leaders. Today it is impossible to
determine how many strangers Vienna welcomed – contemporaries speak of up to 100.000. This resulted in an explosion of the prices for lodgings, food, firewood and candles but also in a whirl of festivities and an »inflation« of
VIPs who rubbed shoulders with ordinary people on the
city’s streets every day.
Supervised by Prince Trauttmansdorff, the Lord Chamberlain, the imperial court began as early as January 1814 to
rent lodgings, decorate ballrooms, stock up deer parks and
plan exceptional entertainments. In addition, thousands of
new uniforms were designed and tailored almost overnight,
which the Emperor had authorized for the dignitaries, civil
servants and footmen of the imperial court in preparation
for the Congress. Their elegant designs and rich embellishments reflected the splendour of the imperial court and ensured that the generally impoverished Viennese could attend the festivities arranged in connection with the Congress
in suitable attire. Many of the uniforms remained more or
less unchanged until 1918, dominating the appearance of
Viennese society.
Der Kongress fährt:
die Leihfahrzeuge des Hofes
Eine besondere Herausforderung bildete auch der Transport: Die hohen Gäste kamen mit geländegängigen Reisewägen nach Wien, deren Verwendung in der Stadt protokollarisch unmöglich war. Der Wiener Hof musste also einerseits
für die Unterbringung der Reisewägen während der Dauer
des Kongresses und andererseits für die Beistellung einer
ausreichenden Zahl eleganter Kutschen zum Gebrauch in
der Stadt sorgen.
Im Auftrag des Oberststallmeisters Graf Trauttmansdorff (er
war der Sohn des Obersthofmeisters) wurden in nur einem
Monat 170 elegante Stadtwägen neu angefertigt. Darüber
hinaus mussten 700 Pferde angeschafft und rund 200 zusätzliche Kutscher angestellt werden. Sensationell war nicht
nur die große Anzahl und die hohe Qualität der Equipagen,
sondern auch ihre Gestaltung: Erstmals in der Geschichte
hatten sie ein einheitliches Design und waren daher sofort
als Hofwägen erkennbar.
Die Kongressteilnehmer konnten die Kutschen mit einem
eigens aufgelegten Formular anfordern und dann bei einer
von vier Remisen abholen lassen. Dort herrschte 24 Stunden Betrieb, wobei neben den Kutschern auch Personal für
die Wartung der Fahrzeuge anwesend war. Für die Kutscher
gab es strikte Regeln: So war es ihre Aufgabe, einen zum
Dienst in der Stadt angeforderten Wagen binnen 15 Minuten zum Einsatzort zu bringen. Befand sich der Gast in der
Vorstadt, musste er innerhalb von 23 Minuten abgeholt werden ‒ bei Verspätung drohten Strafen.
Das System dürfte reibungslos funktioniert haben: Mit berechtigtem Stolz wurde nach Kongressende berichtet, dass
es über 40.000 Fuhren gegeben hatte, wobei Kutscher, Pferd
und Wagen oft bis zu 4 Mal am Tag ausgefahren waren. Obwohl der Oberststallmeister sein Budget mit insgesamt rund
1.500.000,‒ Gulden weit überschritten hatte, lohnte sich
die Investition in weiterer Folge: Die unzähligen einheitlich
gestalteten Hofkutschen, die überall in der Stadt zu sehen
waren, erregten allgemeine Bewunderung, und das am Wiener Kongress entwickelte System der »Corporate Identity«
eines fürstlichen Fuhrparks wurde in der Folge von allen
europäischen Höfen übernommen.
Coaching the Congress Along:
Imperial Rent-a-Carriages
A major challenge was transport: The noble visitors had
journeyed to Vienna in overland travelling coaches, but
protocol forbade their use in town. So the imperial court
needed to find places to park these travelling coaches for
the duration of the Congress, while providing enough elegant carriages for use in town.
Count Trauttmansdorff, the imperial Master of the Horse
and the son of the Lord Chamberlain, commissioned
170 town carriages, which were built in only a month.
In addition, he acquired 700 horses and engaged around
200 additional coachmen. The number of carriages was as
remarkable as their high quality and design: For the first
time in history they were given a uniform appearance and
were thus immediately identifiable as imperial coaches.
Congress members could order one of these carriages using a specially printed form; it was then collected from
one of the four vehicle halls, which were open day and
night, with both coachmen and maintenance staff always
in attendance. There were strict rules for the coachmen:
they had only fifteen minutes to reach an address in town
for which a carriage had been ordered. If a guest ordered
a carriage for a location outside the city walls, he had
to be picked up within twenty-three minutes – any delay
was penalized.
The system seems to have worked extremely well: Documents
at the end of the Congress proudly record a total of over
40.000 drives, with coachmen, horses and carriage clocking
up to four outings a day. Although the Master of the Horse
had greatly exceeded his original budget of 1.500.000 guilders, it proved a worthwhile investment: The fleet of uniform court carriages seen all over town was widely admired,
and this new system of a »corporate identity« for a princely fleet of carriages was soon adopted by all the courts of
Europe.
Ritterorden als
Friedensnetzwerke
Seit dem Mittelalter scharten die Herrscher Europas die
mächtigsten ihrer Untertanen in Ritterorden um sich,
deren äußeres Zeichen prunkvolle Ornate waren. Ausländische Souveräne wurden nur selten in diese »Hausorden« aufgenommen. Das änderte sich nach dem Sturz
Napoleons, als die siegreichen Monarchen ihre Bündnisse auch dadurch bekräftigten, dass sie sich gegenseitig in
ihre Ritterorden aufnahmen. So wurde der protestantische Prinzregent von England im Juni 1814 in den
katholischen Orden vom Goldenen Vlies aufgenommen,
während er selbst Kaiser Franz, dem Zaren und dem
König von Preußen den Hosenbandorden verlieh. Nach
der endgültigen Niederlage Napoleons benützte auch
der Bourbonenkönig Ludwig XVIII. dieses Mittel zur
Festigung der Freundschaft und nahm im August 1815
die führenden Herrscher der anti-napoleonischen Allianz in den königlich französischen Orden vom Heiligen
Geist auf. Die Ordensgewänder, die er für Kaiser Franz
anfertigen ließ, haben sich großteils bis heute erhalten
und sind ein eindrucksvolles Zeugnis für Schönheit, Eleganz und Prunk der Garderobe des bourbonischen
Hausordens.
Knightly Orders as Networks
for Peace
Since the Middle Ages Europe’s rulers had admitted their
most powerful subjects to their knightly orders, with
magnificent robes documenting membership.
Fellow sovereigns were rarely invited to become members of these »house orders«. This changed after the fall
of Napoleon when the victors buttressed their alliance
by inviting each other to join their respective knightly
orders. In June 1814, for example, Britain’s Protestant
Prince Regent was inducted into the Catholic Order of
the Golden Fleece; he, in turn, invested Emperor Francis, the Russian Czar and the King of Prussia with the
Order of the Garter. After the final defeat of Napoleon,
King Louis XVIII of France also made use of this political tool to cement his new friendships, inviting the leading monarchs of the alliance against Napoleon to join
the French royal Order of the Holy Spirit in August 1815.
Most of the vestments he commissioned for Emperor
Francis have survived and document the elegance and
splendour of the Bourbon’s house order.
Berline des Wiener Hofes
KAISERLICHE
WAGENBURG WIEN,
INV.-NR. W 013
Die viersitzige, geschlossene Berline war der eleganteste
Fahrzeugtyp der Kongresszeit. Wenn sie rundum verglast
war, diente sie als Galawagen für regierende Häuser. War
sie hingegen, so wie hier, mit drei Fenstern versehen,
konnte sie entweder als elegantes Alltagsfahrzeug für
Souveräne oder als Galawagen für den höfischen Adel
verwendet werden. So wie alle Fahrzeuge der Kongresszeit hat die dunkelgrün lackierte Berline eine reiche Vergoldung, vergoldete Applikationen, die kaiserliche Wappen und auf Pölstern liegende Kronen zeigen, und einen
großen Kutschbock aus schwarzem, goldbordiertem
Samt.
Berline of the Imperial Court
IMPERIAL CARRIAGE
MUSEUM VIENNA,
INV. NO. W 013
A four-seater covered Berline was the most elegant type
of carriage around 1815. With wrap-around glazing it
served as the state carriage for members of a ruling family. However, fitted with three windows – like this example – it served either as an elegant every-day carriage for
sovereigns or as a state coach for members of the nobility. Like all contemporary carriages, this green Berline
features elaborate gilding, gilt applications depicting the
imperial arms and crowns resting on cushions, and a
large coachman’s seat covered with black velvet trimmed
in gold.
Landauer des Wiener Hofes
KAISERLICHE
WAGENBURG WIEN,
INV.-NR. W 038
Der Landauer war ein beliebtes Modefahrzeug der
1. Hälfte des 19. Jahrhunderts, da man ihn sowohl offen
als auch geschlossen verwenden konnte. Auf den ersten
Blick scheint sich dieser Wagen nicht von der optisch
gleich gestalteten Berline zu unterscheiden. Beim Landauer kann man jedoch die Lederverdecke mit Hilfe der
reich ziselierten vergoldeten Spreitstangen zurückklappen und die Fenster in den Türen versenken, wodurch er
sich in ein elegantes Schönwetter-Fahrzeug verwandelt.
BRUSTGESCHIRR FÜR ZWEI PFERDE EINES SECHSERZUGES
DES KAISERLICHEN MARSTALLS
KAISERLICHE
WAGENBURG WIEN,
Brustgeschirr aus schwarzem Leder mit reichen, teils heraldischen Applikationen aus vergoldetem Messing.
INV.-NR. G 012
Landau of the Imperial Court
IMPERIAL CARRIAGE
MUSEUM VIENNA,
INV. NO. W 038
In the first half of the 19th century the landau was a popular and fashionable carriage that was driven with the
top either up or folded down. At first glance this carriage
does not differ much from a Berline. However, the landau has delicately chiselled gilt sham joints that allow
passengers to fold down the collapsible leather top and
sink the windows into the doors, turning it into an elegant open carriage for fine weather drives.
IMPERIAL HARNESS (FOR TWO HORSES FROM A TEAM OF SIX)
IMPERIAL CARRIAGE
MUSEUM VIENNA,
INV. NO. G 012
Breast collar harness made of black leather with rich applications of gilt brass.
»Pirutsche« von Kaiser Franz I.
KAISERLICHE
WAGENBURG WIEN,
INV.-NR. W 065
Die »Pirutsche« (»Barouche«) war eines der beliebtesten
Sommerfahrzeuge: ein flotter Zweisitzer mit Klappverdeck, den der Herr selber lenkte. Der Hof veranstaltete
während des Kongresses mehrere »Pirutschaden«, doch
konnte man Kaiser Franz und seine Gemahlin auch bei
Ausfahrten im Prater in diesem Wagen sehen. Nur an
der vollständigen Vergoldung von Rädern und Fahrgestell erkennt man den Leibwagen des Kaisers – ansonsten gleicht sein Dekor zur Gänze jenem der anderen
Kongressfahrzeuge.
»Pirutsche« (Barouche) of
Emperor Francis I
IMPERIAL CARRIAGE
MUSEUM VIENNA,
INV. NO. W 065
The barouche was among the most popular summer
carriages. This dashing two-seater with collapsible
top was driven by the gentleman himself. During the
Congress the imperial court organized a number of
outings in barouches – but Emperor Francis and his
wife used this vehicle also for private drives in the
fashionable Prater park. Its completely gilt wheels
and undercarriage identify it as the Emperor’s carriage; the rest of the décor conforms to that of the other vehicles built for the Congress of Vienna.
Die große Schlittenfahrt
Als Ende 1814 klar wurde, dass der Kongress bis ins kommende Jahr dauern würde, musste der Hof neue Events erfinden, um Gäste und Volk auch weiterhin adäquat unterhalten zu können. Auf Vorschlag des Oberststallmeisters
beschloss man daher, eine Schlittenfahrt nach barockem
Muster zu veranstalten. In aller Eile wurden 24 ebenso moderne wie prunkvolle Schlitten gebaut und aus vorhandenen Materialien wurden reiche Pferdegeschirre zusammengestellt. Auch der höfische Adel wurde eingeladen, sich zu
beteiligen, sofern er über entsprechend schöne Equipagen
verfügte. Als die Schlittenfahrt am 22.1.1815 stattfand, wurde den Zuschauern eines der spektakulärsten Ereignisse des
Kongresses geboten: Begleitet von berittenen Garden, Dienern und Edelknaben fuhren zwei Kaiser, zwei Könige und
zahlreiche Fürsten mit ihren Damen zunächst durch die
Stadt und dann weiter nach Schönbrunn, wo sie ins Theater gingen und dinierten. Abends kehrte man bei Fackelschein in die Stadt zurück, so dass die Prozession aus der
Ferne an einen sich durch den Schnee schlängelnden »Feuerfluss« erinnerte. Wiener und Fremde aller Gesellschaftsklassen hatten wochenlang diesem Ereignis entgegengefiebert. Menschenmassen drängten sich auf den Straßen sowie
an Fenstern und Balkonen der angrenzenden Häuser, um
die Monarchen in ihren wie »elegante Throne« wirkenden
prächtigen Gefährten über den Schnee gleiten zu sehen.
»Es ist schwer, sich ein prachtvolleres Spektakel vorzustellen«, urteilte ein Augenzeuge. »Die Schlitten waren von
einem exzessiven Reichtum, ganz vergoldet, mit grünem,
goldgestickten Samt ausgelegt und mit goldenen Fransen
verbrämt. […] Es wäre unmöglich etwas Schöneres zu sehen,
als den Anblick dieser Schlitten, wie sie ihre Runden drehen,
sich dabei kreuzen und sich auf einmalige Weise auf einem
Teppich aus weißem Schnee abheben.« Angesichts der eisigen Kälte dürfte das Spektakel den Zusehern mehr Vergnügen bereitet haben als den Teilnehmern. So wunderten sich
viele darüber, »dass die Herrscher dieser Welt durch Kälte
und Schnee fahren, nur um den Bewohnern der Stadt eine
Unterhaltung zu bieten«.
The Great Sleigh Ride
When it became clear in late 1814 that the Congress would
continue into the coming year the court had to come up with
new events to entertain both noble visitors and the populace. One of them, suggested by the Master of the Horse, was
a sleigh ride in the style of those organised by the court in
the 18th century. In great haste twenty-four modern as well
as magnificent sleighs were built, and sumptuous harnesses constructed from available parts. Members of the nobility who owned suitable elegant equipages were invited to
participate. The sleigh ride took place on January 22, 1815
and it was surely one of the most magnificent spectacles of
the entire Congress: Accompanied by mounted guards, footmen and pages, two emperors, two kings, countless princes and their ladies drove through the city and then out to
Schönbrunn Palace, where they attended first a theatre performance and then a dinner. In the evening they returned
to town accompanied by torchbearers, and from a distance
the procession looked like a »river of fire« winding its way
through the snow. Both foreign visitors and Viennese of all
ranks had excitedly looked forward to this event for many
weeks. Countless spectators crowded the streets, as well
as the windows and balconies of houses along the route,
to catch a glimpse of the monarchs gliding over the snow
in sleighs that were compared to »elegant thrones«. »It is
difficult to imagine a more magnificent spectacle«, reported an eye-witness. »The sleighs were sumptuously decorated, gilt all over, appointed with green velvet embroidered
in gold and trimmed with gold fringes […]. One could not
imagine anything more beautiful than these sleighs, driving their rounds, crossing each other’s paths, beautifully set
off by the carpet of virgin snow«. Considering how cold it
was, the spectacle was probably more enjoyable for spectators than for the participants. Many were surprised »that
the rulers of this world drive though the cold and the snow
to entertain the city’s populace«.
Rekonstruktion des
»Kaiserschlittens«
Die viel bewunderten »Kaiserschlitten« für die Monarchen Österreichs und Russlands wurden 1855 abgebrochen. Da sich aber die zugehörigen prunkvollen Schlittendecken und Pferdegeschirre in der Wagenburg erhalten haben und das Aussehen der Schlitten durch
Bildquellen bestens dokumentiert ist, konnte einer von
ihnen für die Ausstellung rekonstruiert werden.
SCHLITTENDECKE FÜR DEN KAISERSCHLITTEN
KAISERLICHE
WAGENBURG WIEN,
INV.-NR. S 191
Um die Insassen der Schlitten vor aufspritzendem
Schnee und Kälte zu schützen, wurde der vordere Bereich mit prächtigen Decken belegt. Für die »Kaiserschlitten« waren sie aus schwarzem Samt gearbeitet und
mit dem großen kaiserlichen Wappen in bunter Reliefstickerei sowie goldgestickten Ornamenten, Goldfransen
und Goldbouillon verziert.
SCHLITTENGESCHIRR FÜR DEN KAISERSCHLITTEN
KAISERLICHE
WAGENBURG WIEN,
INV.-NR. G 348
Um Zeit und Geld zu sparen, wurden für die Gespanne
der »Kaiserschlitten« barocke Prunkgeschirre umgearbeitet, wobei vor allem die prächtige Goldstickerei und
die rund 350 vergoldeten Glöckchen weiterverwendet
wurden.
Reconstruction of the
»Imperial Sleigh«
In 1855 the much admired »imperial sleighs« built for
the rulers of Austria and Russia were broken up, but
their sumptuous covers and harnesses have survived in
the Imperial Carriage Museum. Extant pictorial records
documenting their appearance have therefore allowed us
to reconstruct one of the sleighs for this exhibition.
COVER FOR THE IMPERIAL SLEIGH
IMPERIAL CARRIAGE
MUSEUM VIENNA,
INV. NO. S 191
To protect the passengers from snow splashes and the
cold the sleigh’s front part was covered with sumptuous
blankets. Those for the »imperial sleighs« were made of
black velvet decorated with large imperial coats-of-arms
in colourful relief embroidery and ornaments embroidered in gold, with gold tassels and gold bouillon.
HARNESS FOR THE IMPERIAL SLEIGH
IMPERIAL CARRIAGE
MUSEUM VIENNA,
INV. NO. G 348
In order to save time and money sumptuous baroque
harnesses were adapted for the horses drawing the »imperial sleighs«; the main focus was on reusing elaborate
gold embroidery and the over 350 gilt bells.
Phaeton-Schlitten des Fürsten
Windisch-Graetz
KAISERLICHE
WAGENBURG WIEN,
INV.-NR. D 013
Zu den wenigen Mitgliedern des höfischen Adels, die mit
einer prächtigen eigenen Equipage an der Schlittenfahrt
teilnahmen, gehörte Fürst Alfred zu Windisch-Graetz.
Sein vollständig vergoldeter Schlitten, der mit reichem
skulpturalen Dekor, damals hochmodernen ägyptischen
Motiven und (ursprünglich echtem) Leopardenfell verziert ist, ist das einzige heute noch erhaltene Fahrzeug
des großen Spektakels.
REICHES SCHLITTENGESCHIRR DES WIENER HOFES
KAISERLICHE
WAGENBURG WIEN,
INV.-NR. G 340
Von den zahlreichen für die Schlittenfahrt angefertigten
Pferdegeschirren des Hofes haben sich einige bis heute
erhalten. Das hier gezeigte Geschirr ist aus grünem Samt
gearbeitet und trägt eine reiche Verzierung aus Goldborten und Fransen sowie vergoldeten Schnallen, Reliefs
und Glöckchen.
Phaeton-Sleigh of Prince
Windisch-Graetz
IMPERIAL CARRIAGE
MUSEUM VIENNA,
INV. NO. D 013
Prince Alfred of Windisch-Graetz was among the few
Austrian noblemen who joined the sleigh ride in his
sumptuous equipage. Today his gilded sleigh – with
elaborate sculptural décor featuring then up-to-date
Egyptian motifs and (originally real) leopard skin – is
the only preserved vehicle from that fabulous court
entertainment.
ELABORATE IMPERIAL SLEIGH HARNESS
IMPERIAL CARRIAGE
MUSEUM VIENNA,
INV. NO. G 340
A few of the countless imperial harnesses made for the
sleigh ride have come down to us. This harness made of
green velvet is elaborately trimmed in gold with fringes,
gilt clasps, reliefs and bells.
Prunkschlitten der Fürsten
Thurn und Taxis
KAISERLICHE
WAGENBURG WIEN,
INV.-NR. D 091
Der wohl um 1815/25 in Süddeutschland entstandene
weiß-goldene Prunkschlitten der Fürsten Thurn und
Taxis wurde nicht bei der Kongress-Schlittenfahrt verwendet. Mit seinen filigranen Formen und seinem eleganten, reichen Dekor gibt er aber einen guten Eindruck
vom Aussehen der mitfahrenden Equipagen.
REICHES SCHLITTENGESCHIRR DES WIENER HOFES
KAISERLICHE
WAGENBURG WIEN,
INV.-NR. G 339
Auch das hier gezeigte Schlittengeschirr dürfte 1815 für
den Wiener Kongress angefertigt worden sein. Es ist aus
grünem Samt gearbeitet und besitzt einen reichen Dekor
aus Goldborten und Fransen sowie vergoldeten Schnallen, Reliefs und Glöckchen.
State Sleigh of the Princes
Thurn und Taxis
IMPERIAL CARRIAGE
MUSEUM VIENNA,
INV. NO. D 091
This white-and-gold state sleigh of the princes Thurn
und Taxis was probably built in southern Germany
around 1815/25. It was not used during in the Congress
sleigh ride but its delicate body and elegant and rich décor give us an idea of the appearance of the vehicles that
participated.
ELABORATE IMPERIAL SLEIGH HARNESS
IMPERIAL CARRIAGE
MUSEUM VIENNA,
INV. NO. G 339
This harness was probably also constructed in 1815 for
the Congress of Vienna. It is made of green velvet and
elaborately decorated with gold trimming and fringes as
well as gilt clasps, reliefs and small bells.
Prunkschlitten der Fürsten
Thurn und Taxis
KAISERLICHE
WAGENBURG WIEN,
INV.-NR. D 092
Der wohl um 1815/25 in Süddeutschland entstandene
braun-schwarz-goldene Prunkschlitten der Fürsten Thurn
und Taxis wurde nicht bei der Kongress-Schlittenfahrt
verwendet. Mit seinen filigranen Formen und seinem eleganten, reichen Dekor gibt er aber einen guten Eindruck
vom Aussehen der mitfahrenden Equipagen.
REICHES SCHLITTENGESCHIRR DES WIENER HOFES
KAISERLICHE
WAGENBURG WIEN,
INV.-NR. G 344
Auch dieses aus schwarzem Samt gearbeitete, reich mit
Goldborten und Fransen sowie vergoldeten Schnallen,
Reliefs und Glöckchen verzierte Schlittengeschirr dürfte
1815 für den Wiener Kongress angefertigt worden sein.
State Sleigh of the Princes
Thurn und Taxis
IMPERIAL CARRIAGE
MUSEUM VIENNA,
INV. NO. D 092
This brown-black-and-gold state sleigh of the Princes
Thurn und Taxis was probably built in southern Germany around 1815/25; it was not used in the sleigh ride
organized during the Congress of Vienna. However, its
delicate body and rich elegant décor give you a good
idea of the appearance of participating sleighs.
ELABORATE IMPERIAL SLEIGH HARNESS
IMPERIAL CARRIAGE
MUSEUM VIENNA,
INV. NO. G 344
This black velvet sleigh harness trimmed in gold with
fringes, gilt clasps, reliefs and bells was probably made
in 1815 for use during the Congress of Vienna.