Wie der Verkehr gesteuert wird Der ITS World Congress, der 2012 erstmals in Österreich stattfinden wird, wirft seine Schatten voraus. t e x t: Ma r t i n K u g l e r Schüler lernten, wie Verkehrsüberwachung (durch die Polizei) und -steuerung (bei der Asfinag) funktionieren. F o t o s : A u s t r i aT e c h Telematik-Sommer-Uni Feedback von den Usern ITS World Congress 2012 Als Benutzer eines Verkehrsinformationssystems fühlt man sich bisweilen ein bisschen „verarscht“: Man bekommt die Information über eine Verkehrsstörung – aber in Wirklichkeit nimmt man nichts Ungewöhnliches wahr. Um dieses Wissen auch anderen Verkehrsteilnehmer mitteilen zu können, wünscht man sich da einen „Rückkanal“ zum Verkehrsinformationssystem. Der ITS World Congress findet nächstes Jahr erstmals in Österreich statt. Dieses Stelldichein der globalen Verkehrstelematik-Branche wird ungefähr 7000 Experten aus aller Welt nach Wien bringen. Diskutiert wird darüber, wie der Verkehr sicherer, effizienter und nachhaltiger wird. Gastgeber ist das Infrastrukturministerium (BMVIT), organisiert wird der Kongress von der AustriaTech, einer 100-prozentigen Tochter des BMVIT, die sich schwerpunktmäßig um Verkehrstelematik kümmert (siehe links). Genau das steht im Zentrum des EUProjekts „Co Cities“, das zu Jahresbeginn gestartet wurde: Durch eine „FeedbackSchleife“ zu den Usern sollen die Verkehrsdaten rasch und verlässlich validiert werden. An dem Projekt sind 14 Partner beteiligt, geleitet wird es von der AustriaTech. Das System beruht auf dem System „In-Time“, in dem wie berichtet eine einheitliche Plattform für unterschiedlichste Verkehrsdaten entwickelt wurde. Pilotversuche sollen unter anderem in Wien stattfinden. Die Werbetrommel für das Ereignis wurde bereits im Juni beim ITS-EuropaKongress in Lyon gerührt. Dort wurden auf einem Stand unter anderem ein autonomes Auto der Uni Klagenfurt gezeigt, das den Besuchern folgte oder innovative LEDWechselverkehrskennzeichen von Swarco gezeigt. Der heurige ITS World Congress findet Mitte Oktober in Orlando (USA) statt. Die 60 Kinder zwischen neun und zwölf Jahren staunten nicht schlecht, als sie erfuhren, dass allein in den Stationen der Wiener U-Bahn 1600 Kameras installiert sind, die den reibungslosen Betrieb der 105 U-Bahn-Züge überwachen. Im Rahmen der heurigen „KinderUni“ besuchten sie unter anderem die Leitstelle der Wiener Linien in Erdberg, wo auf riesigen Tafeln das Netz und der Betriebszustand der U-Bahn-Linien dargestellt sind. Den Schülern sollte deutlich gemacht werden, wie Verkehrssteuerung funktioniert, und wie Telematik dabei hilft. Die Organisatoren, AustriaTech und FH Technikum Wien, wollen damit aber nicht nur den Wissensdurst der Schüler stillen, sondern die Verkehrstelematik als zukunftsträchtiges Berufsbild auf ihren „Radar“ bringen. Eingebettet war die Aktion in die Vorbereitungen zum ITS World Congress 2012 in Wien (siehe links). Dabei sollen u. a. in der Nachwuchsförderung nachhaltige Maßnahmen gesetzt werden. forschung 33
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