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Termin:
Die Fürstenrieder Schlossgespräche
greifen seit 2012 aktuelle Fragen
auf und geben Anregungen für die
Lebensgestaltung.
Mittwoch, 25. März 2015
Beginn:
Ende:
19:00 Uhr
21:00 Uhr
Fürstenrieder Schlossgespräche
Schloss Fürstenried ist seit 1925
Exerzitienhaus der Erzdiözese
München – Freising. Angebote
zu Exerzitien, Hl. Schrift und
Spiritualität finden Sie im JahresProgramm, auch unter:
www.schloss-fuerstenried.de
Mittwoch, 25. März 2015
19:00 – 21:00 Uhr
Eintritt frei
Erzdiözese München und Freising
HERZLICH
WILLKOMMEN!
Schloss Fürstenried-Exerzitienhaus
Forst-Kasten-Allee 103
81475 München
Tel. 089/ 7450829-0
www.schloss-fuerstenried.de
Verantwortlich: P. Christoph Kentrup SJ
„Seismograph Familie“
Generationen –
Wer macht was?
Referent: Dr. Walter Bien
Leiter des Zentrums für „Dauerbeobachtung
und Methoden“ am Deutschen Jugendinstitut
e. V. in München
Generationen –
Wer macht was?
Familie in der öffentlichen Diskussion
scheint anachronistisch zu sein. Gelebte
Familie ist aber für nahezu alle von uns
der wichtigste Lebensbereich. Die eigene
Familie wird gelebt und hat eine Realität
mit unterschiedlichen Personen, die zu
unterschiedlichen Zeiten unterschiedliche
Aufgaben erfüllen. Familie ist dabei ein
System, das weit über den engen Zeitraum
des Aufziehens von ein oder zwei Minderjährigen hinausgeht. Sie umfasst für die meisten
(zumindest im Westen der Republik und insbesondere in Bayern) die eigene auf Dauer
angelegte (auch wenn es unmodern klingt:
„Bis dass der Tod Euch scheidet!“) Paarbeziehung, die auf Dauer angelegten Eltern- Kindbeziehungen, die auf Dauer angelegten Geschwisterbeziehungen, die auf Dauer angelegten Enkel- bzw. Großelternbeziehungen wie
auch weitere Verwandtschaftsbeziehungen.
Was jemand real macht, ist dabei weniger
wichtig, als die Tatsache, dass derjenige da ist.
D.h. familiale Solidarität in guten Zeiten, wie
wir sie jetzt erleben, ist weniger aktive Hilfeleistung als vielmehr die gefühlte Bereitschaft
zur Hilfe bzw. die Möglichkeit, auf ein funktionierendes und zuverlässiges (im Prinzip unkündbares) Hilfenetzwerk zurückgreifen zu
können.
In diesem Wissen streitet und zankt man
sich, regt sich übereinander auf, schimpft
über Familienrituale, Einmischung und
Ignoranz und lobt (bei Umfragen) trotzdem
das eigene Familienleben „in den höchsten
Tönen“. Familie und Ehe hat gerade bei
jungen Erwachsenen, die an der Schwelle
des Ausziehens und der Gründung einer
eigenen Familie stehen, eine sehr hohe
Bedeutung.
Die heute gelebte wechselseitige Akzeptanz
und Achtung zwischen den Generationen, in
den Partnerschaften und im Verwandtennetzwerk ist nicht selbstverständlich. Gerade weil
Liebe, Toleranz und Rücksichtnahme auch
anstrengend ist und natürlich nicht immer
zum gewünschten Erfolg führt, kann man
auch eventuell tapsige Versuche nicht genügend loben: „Doing family“ ist anstrengend,
aber lohnend.
Die berichtete Zunahme der Vielfalt von
Familienmodellen dagegen ist oft das Ergebnis
des Scheiterns an zu hohen Idealen, verbunden
mit dem Versuch, in den übrig gebliebenen
Trümmern zu überleben und weniger eine
gezielte und gewollte Alternative zum traditionellen Familienmodell.
Referent: Dr. Walter Bien
Leiter des „Zentrums für Dauerbeobachtung
und Methoden“ am Deutschen Jugendinstitut
e.V. in München.
Das Zentrum erfasst Entwicklungen der Lebenslagen
und Lebensbewältigung von Kindern, Jugendlichen
und Familien.
Moderation: Johannes Hagl, Pastoralreferent