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Kümmerer zurück an den Absender
Kälbermäster Peter Messerli setzt konsequent auf Qualität. Kranke
Tränker werden innerhalb der rechtsgültigen Gewährleistungsperiode dem Händler
zurückgegeben. Auch in der Fütterung macht Messerli keine Kompromisse. Um den
Kälbern gehaltsreiche Milch anbieten zu können, muss ebenfalls die Ernährung der
Kühe stimmen.
Ueli
Schütz
Michael
Minnig
Peter Messerli, Bolligen, erwirtschaftet sein Haupteinkommen mit
der Kälbermast. 35 Kälberplätze
sind in zwei Buchten aufgeteilt, die
im Rein-Raus bestossen werden. Die
räumliche Trennung verhindert die
Übertragung von Krankheiten und steigert die Flexibilität in der Fütterung.
Die Gruppen werden mit zwei Förster-Tränkeautomaten ernährt.
Grosse, lange Kälber erwünscht
Peter Messerli kauft ausschliesslich
AA-Tränker zu. Neben einer guten Tiergesundheit wünscht er grosse, lange
Kälber. Beste Erfahrung macht er mit
Blaubelgier-Kreuzungen. Aber auch
fleischige Schweizer Fleckviehkälber
Erfolg mit «UFA top-fit»
Aus Überzeugung setzt Peter Messerli zur Mineralisierung und Vitaminierung der Tränke das Wirkstoffkonzentrat «UFA top-fit» ein. Von
Natur aus mangelt es Kuhmilch insbesondere an Eisen, Vitamin E,
Vitamin D, Magnesium und Kalzium (unter anderen).
«UFA top-fit» bewährt sich seit Jahren auf vielen Betrieben. Es ist leicht
löslich und kann über den Zudosierer am Tränkeautomaten praktisch
verabreicht werden. Neben der Kälbermast kommt «UFA top-fit» auch
in der Jungviehaufzucht auf Milch-
produktions- und Munimastbetrieben
zum Einsatz.
Effekt ist überall der gleiche: Die Abwehrkräfte der Kälber werden unterstützt, die Verdauung dank Milchsäurebakterien stabilisiert und die Sauglust
gesteigert.
Anwendung: Zu Vollmilch 80 g pro 100 kg
Lebendgewicht und Tag. Bei Einsatz von
Vollmilchergänzern gemäss Empfehlung
des UFA-Beratungsdienstes (zirka 40 g je
Tier und Tag).
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bringen gute Resultate, bestätigt er.
Wird ein Tränker innerhalb von neun
Tagen nach Anlieferung krank oder
kümmert, kontaktiert Peter Messerli
den Händler und gibt die Tiere innerhalb von drei, vier Tagen zurück. Das
gesetzliche «Rückgaberecht» beläuft
sich auf neun Tagen nach der Anlieferung.
95 % H und besser Eine Mast dauert maximal 110 Tage. Innerhalb von
14 Tagen wird ausgestallt. Mit seinem
Tiermaterial erreicht Peter Messerli
hervorragende Schlachtresultate. Rund
95 % der Schlachtkälber schneiden mit
einem C oder H und einer Fettgewebe-Klassierung von 3 oder 4 ab. Über
160 Tage alte Tiere sind kein Thema.
Vollmilchmast wieder interessant
Mit den sinkenden Milchpreisen ist es
wieder interessant, die Milch via Kälbermast zu veredeln. Kalkulationsgrundlagen liefert der Schweizer Bauernverband unter www.sbv-usp.ch
(Statistik – Preise – Bruttomarge für
Milch).
Wirkstoffergänzung Peter Messerli füttert mit einem Vollmilchanteil
von 70 %, die Ergänzung erfolgt mit der
entsprechenden Kälbermilch «UFA
202». Zum Einstallen erhalten alle Kälber eine Eisen- und Selengabe. Die
Milch wird mit den Wirkstoffkonzentraten «UFA top-start» (bis zirka 100 kg)
und «UFA top-fit» (siehe Kasten) ergänzt.
Milchqualität entscheidend «Gab
es früher eine schlechte Kuh zu verkaufen, sagte man, sie genüge noch für ei-
nen Kälbermastbetrieb», erinnert sich
Peter Messerli. «Heute ist das anders.
Die vertränkte Milch muss Bestqualität
aufweisen.» Entscheidend ist vor allem
der Gehalt an Fett und Eiweiss. Aber
auch Mineralstoffe und Spurenelemente sind ein Kriterium. Um eine gute
Versorgung der Kühe, insbesondere
auch mit Selen sicherzustellen, setzt
Peter Messerli auf «Minex». In dieser
Mineralfutter-Produktelinie liegt Selen
in äusserst schmackhafter Form sowohl
organisch (25 bis 50 % je nach Produkt)
als auch anorganisch vor – eine Kombination, welche die Versorgungssicherheit maximiert.
Kreuzdorn gegen Flechten Früher
gab es Probleme mit Flechten, die zwar
nicht zu Abgängen führen, den Mast-
erfolg aber beeinträchtigen können.
«Seit ich einen Kreuzdorn aufhänge,
sind Flechten kein Thema mehr», sagt
der Praktiker. Empfohlen wird, den
Kreuzdorn alle sechs Monate zu wechseln. Ergänzende Hausmittel zur Behandlung von Flechten sind Jod (2 x
bestreichen), Vaseline oder Schmierseife.
Nutzkuhverkauf Zweites
Standbein ist für Peter Messerli der Verkauf
von Nutzkühen. Der Blick in den Stall
zeigt attraktive und vielseitige Genetik.
Da stehen 16 bis 18 Tiere, vorwiegend
Holstein, vereinzelt aber auch Red Holstein, Schweizer Fleckvieh oder Simmentaler.
Die Milchkühe fressen Silogras und
Silomais, den Messerli auf 2.5 ha selber
anbaut. Zusätzlich zum Rationsausgleich mit Eiweiss erfolgt eine Ergänzung mit dem Leistungsfutter «UFA
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Fünf Fütterungsmassnahmen für eine hohe Schlachtqualität
Qualität in der Kälbermast bedeutet, dass möglichst viele Kälber mit T3 und besser
abschneiden. Neben der Genetik spielt dabei die Fütterung eine entscheidende Rolle:
• Von Anfang an Gas geben: In der ersten Hälfte der Mast setzen Kälber vorwiegend
Fleisch an, während in der zweiten Hälfte der Fettansatz verhältnismässig zunimmt.
Wer am Start Gas gibt (Eisen- und Wirkstoffergänzung, Einsatz einer Startermilch),
kann die Kälber frühzeitig abliefern und gute Schlachtresultate erzielen.
• Das richtige Milchpulver: Das Milchpulver muss auf den Vollmilchanteil in der Ration
sowie das Wachstumsstadium der Kälber angepasst sein. Die Menge Milchpulver je
Liter Vollmilch oder Wasser ist im Verlauf des Wachstums anzupassen.
• Immunsystem stärken: Zu einer ausgewogenen Ernährung gehören auch Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine.
• Automatisch besser: Moderne Tränkeautomaten bringen viele positiven Eigenschaften
mit (konstante Tränketemperatur, über den Tag verteilte Milchaufnahme) und führen
zu Top-Leistungen. Wichtig ist aber, die Hygiene- und Wartungsempfehlungen umzusetzen.
• Vier Augen sehen mehr: Landwirte haben vielseitige Verantwortungen wahrzunehmen. Keiner kann alles wissen. Eine Zusammenarbeit mit einem Fütterungsspezialisten
lohnt sich in der Kälbermast besonders, da junge Tiere hohe Anforderungen stellen.
Nachkommen dieser schönen Kühe
stehen im Stall von
Peter Messerli.
Peter Messerli ist ein erfahrener
Kälbermäster.
Autoren Ueli Schütz,
Kälbermastspezialist,
und Michael Minnig,
Milchviehspezialist im
UFA-Beratungsdienst,
3052 Zollikofen,
www.ufa.ch
Fr. 10.– Rabatt pro
100 kg UFA-Kälbermilch – bis 21. März
2015 in Ihrer LANDI.
www.ufarevue.ch
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