nutztiere Würmer erwachen mit dem Frühling Parasitenbekämpfung bei Schafen Im Frühling erwacht alles zu neuem Leben. Werden die Tage länger und wärmer, grasen die Schafe wieder auf den Weiden. Doch das heisst wie jedes Jahr: Parasiten wollen den Schafen an den Kragen. Wie stark der Wurmdruck wird, ist massgeblich von der Anzahl überwinterter Larven und der Eiausscheidung der Muttertiere abhängig. Eva Forster Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, eine Strategie für die Weidesaison 2015 zu planen. Bild: agrarfoto.com 68 Beim Schaf richten neben Lungen-, Bandwürmern, Leberegeln und Milben die Magendarmwürmer mitunter sehr grosse Verluste an. Wie der Name sagt, leben die erwachsenen Würmer im Labmagen oder in den Därmen von Schafen. Via Kot werden die vom erwachsenen Wurm produzierten Eier ausgeschieden, gelangen auf die Weide und entwickeln sich zu ansteckenden Larven. Diese werden beim Fressen von Gras aufgenommen und der Kreislauf beginnt von Neuem. Auf Weide und in Tier Ein Teil der Würmer lebt auf der Weide, der andere in den Tieren. Es gilt, alles Mögliche zu unternehmen, um den Wurmdruck auf den Weiden und im Tier möglichst tief zu halten. Für die Planung einer Bekämpfungsstrategie bietet sich der Frühling bestens an. Wie war der Sommer 2014? Eher feucht und nicht zu heiss, wie es Wurmlarven auf der Weide mögen. Wie sahen die Lämmer aus? Gab es Verluste wegen Würmern? Wenn der Wurmdruck auf den Weiden hoch ist, erkranken und sterben zuerst die Lämmer. Ihre Abwehr ist noch nicht so stark wie jene der er- wachsenen Tiere. So gibt es nicht selten im Hochsommer und Herbst Abgänge von «blassen» Lämmern. Sie werden vom gedrehten Magenwurm (Haemonchus contortus) regelrecht ausgesogen, sterben an Blutarmut und zwar genau zum Zeitpunkt, wenn die Larvenzahl auf den Weiden (= Wurmdruck) am höchsten und gefährlichsten ist. Warmer Winter steigert Wurmdruck Durch die Kälte im Winter sterben viele Wurmlarven ab. Im Winter 2014/2015 wurden die Tiere aber noch lange geweidet und die Temperaturen fielen weniger tief als in anderen Wintern. So kann davon ausgegangen werden, dass die Weiden diesen Frühling stärker belastet sein werden. Wurden die Tiere beim Einstallen entwurmt? War dies nicht der Fall, beginnt bei den Mutterschafen bei Weideaustrieb durch die längeren, wärmeren Tage wieder die Eiausscheidung (= spring rise). Die Lämmer stecken sich genau an diesen Eiern neu an. Eine Kot-Untersuchung auf Parasiteneier bei den Mutterschafen ist nie falsch. Eine darauf angepasste Entwurmung bietet sich an. Mit welchem Mittel die Schafe entwurmt werden sollen, bespricht man am besten mit dem Tierarzt. Es gibt Produkte mit kürzerer (Eingabe ins Maul) und solche mit längerer Wirkdauer (zum Spritzen). Je länger die Wirkdauer, umso länger der Schutz. Der Umgang mit Entwurmungsmitteln soll achtsam und sinnvoll sein, denn resistente Würmer gibt es auch in der Schweiz. Das Gewicht der Tiere muss richtig geschätzt (oder gemessen) werden, um Unterdosierungen zu vermei- Wider- standskraft via Fütterung stärken Gesunde Lämmer und Schafe sind widerstandsfähiger und können Angriffe durch Würmer besser abwehren als geschwächte Tiere. UFA-Futter mit dem Zusatz «ProRumin» (Niacin, Kräuter, Lebendhe- fen) sind für ihre positive Wirkung auf Entwicklung und Immunsystem der Kleinwiederkäuer bekannt und während dem Futtermonat in Ihrer LANDI zu Aktionspreisen erhältlich: • UFA 772 ProRumin: Milchleistungsfutter zu ausgeglichenen Rationen. • UFA 763 ProRumin und UFA 864 Bio: Aufzucht- und Mastlämmerfutter ab der 3. Lebenswoche. 10 % Rabatt bis 25. April 2015 Hans-Ueli Baumgartner, UFA-Schafspezialist den. Jede zusätzliche Entwurmung kann neue Resistenzen hervorrufen. Weiderotation Je mehr und je jünger die Tiere pro Fläche, umso mehr Würmer auf der Weide. Weiderotation, die abwechselnde Beweidung mit anderen Tieren (z. B. Pferden) und Zwischenschnitte unterstützen den Kampf gegen den Wurmdruck. m Autorin Dr. med. vet. Eva Forster, 8052 Zürich www.ufarevue.ch 4 · 15 4 2015 · UFA-REVUE
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