Fachartikel - Würmer erwachen mit dem Frühling (pdf / 3152 KB)

nutztiere
Würmer erwachen mit dem Frühling
Parasitenbekämpfung bei Schafen Im Frühling erwacht alles zu neuem
Leben. Werden die Tage länger und wärmer, grasen die Schafe wieder auf den Weiden.
Doch das heisst wie jedes Jahr: Parasiten wollen den Schafen an den Kragen. Wie stark der Wurmdruck wird, ist massgeblich von der Anzahl überwinterter
Larven und der Eiausscheidung der Muttertiere abhängig.
Eva Forster
Jetzt ist der richtige
Zeitpunkt, eine
Strategie für die
Weidesaison 2015 zu
planen.
Bild: agrarfoto.com
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Beim Schaf richten neben Lungen-,
Bandwürmern, Leberegeln und
Milben die Magendarmwürmer
mitunter sehr grosse Verluste an.
Wie der Name sagt, leben die erwachsenen Würmer im Labmagen oder in
den Därmen von Schafen. Via Kot werden die vom erwachsenen Wurm produzierten Eier ausgeschieden, gelangen
auf die Weide und entwickeln sich zu
ansteckenden Larven. Diese werden
beim Fressen von Gras aufgenommen
und der Kreislauf beginnt von Neuem.
Auf Weide und in Tier Ein Teil der
Würmer lebt auf der Weide, der andere
in den Tieren. Es gilt, alles Mögliche zu
unternehmen, um den Wurmdruck auf
den Weiden und im Tier möglichst tief zu
halten. Für die Planung einer Bekämpfungsstrategie bietet sich der Frühling
bestens an. Wie war der Sommer 2014?
Eher feucht und nicht zu heiss, wie es
Wurmlarven auf der Weide mögen. Wie
sahen die Lämmer aus? Gab es Verluste
wegen Würmern? Wenn der Wurmdruck
auf den Weiden hoch ist, erkranken und
sterben zuerst die Lämmer. Ihre Abwehr
ist noch nicht so stark wie jene der er-
wachsenen Tiere. So gibt es nicht selten
im Hochsommer und Herbst Abgänge
von «blassen» Lämmern. Sie werden vom
gedrehten Magenwurm (Haemonchus
contortus) regelrecht ausgesogen, sterben an Blutarmut und zwar genau zum
Zeitpunkt, wenn die Larvenzahl auf den
Weiden (= Wurmdruck) am höchsten
und gefährlichsten ist.
Warmer Winter steigert Wurmdruck Durch die Kälte im Winter
sterben viele Wurmlarven ab. Im Winter 2014/2015 wurden die Tiere aber
noch lange geweidet und die Temperaturen fielen weniger tief als in anderen
Wintern. So kann davon ausgegangen
werden, dass die Weiden diesen Frühling stärker belastet sein werden. Wurden die Tiere beim Einstallen entwurmt? War dies nicht der Fall, beginnt
bei den Mutterschafen bei Weideaustrieb durch die längeren, wärmeren
Tage wieder die Eiausscheidung (=
spring rise). Die Lämmer stecken sich
genau an diesen Eiern neu an.
Eine Kot-Untersuchung auf Parasiteneier bei den Mutterschafen ist nie
falsch. Eine darauf angepasste Entwurmung bietet sich an. Mit welchem Mittel die Schafe entwurmt werden sollen,
bespricht man am besten mit dem Tierarzt. Es gibt Produkte mit kürzerer (Eingabe ins Maul) und solche mit längerer
Wirkdauer (zum Spritzen). Je länger die
Wirkdauer, umso länger der Schutz.
Der Umgang mit Entwurmungsmitteln
soll achtsam und sinnvoll sein, denn resistente Würmer gibt es auch in der
Schweiz. Das Gewicht der Tiere muss
richtig geschätzt (oder gemessen) werden, um Unterdosierungen zu vermei-
Wider-
standskraft via Fütterung stärken
Gesunde Lämmer und Schafe sind widerstandsfähiger und können Angriffe durch
Würmer besser abwehren als geschwächte Tiere. UFA-Futter mit dem Zusatz
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Hans-Ueli Baumgartner,
UFA-Schafspezialist
den. Jede zusätzliche Entwurmung
kann neue Resistenzen hervorrufen.
Weiderotation Je mehr und je jünger die Tiere pro Fläche, umso mehr
Würmer auf der Weide. Weiderotation,
die abwechselnde Beweidung mit anderen Tieren (z. B. Pferden) und Zwischenschnitte unterstützen den Kampf
gegen den Wurmdruck. m
Autorin Dr. med. vet. Eva Forster,
8052 Zürich
www.ufarevue.ch
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4 2015 · UFA-REVUE