Bericht zur Tierschau 40 Jahre Rinderzucht Süd am 21.02.15

Rinderzucht Süd feiert 40 jähriges Jubiläum
Ein großer Tag für die oberbayerische Rinderzucht war am Samstag den 21. Februar in Weilheim. Die Rinderzucht Süd, bestehend aus den fünf oberbayerischen Rinderzuchtverbänden
und den vier oberbayerischen Besamungsstationen feierten ihr 40 jähriges Jubiläum. Die
Traunsteiner Rinderzüchter nahmen mit 14 Schaukühen und drei Nachzuchtkühen an der Tierschau teil. Traunsteiner Züchter konnten sich bereits im Vorfeld als Gewinner der Schau sehen.
Von den 65 Schaukühen hatten 29 % einen Vater, der in Traunstein gezüchtet wurde. Bei den
jüngeren Schautieren dominierten Waldbrand Töchter mit sieben Kühen das Geschehen. Bei
den Kühen mit mehr als sechs Kalbungen waren unter den neun Kühen drei Engadin Töchter
und Töchter der Bullen Vanstein, Ruap und Regio. Alles wertvolle Traunsteiner Vererber des
20. Jahrhunderts. Auch bei zwei der vier Nachzuchtkollektionen waren Stiere aus Traunstein
die Väter. Beide Väter sind nicht irgendwelche Besamungsstiere. Von den Besamungsstieren
ohne genetische Besonderheiten besitzt der Stier Polarbär momentan den höchsten Gesamtzuchtwert von allen Nachkommen geprüften Stieren. Gezüchtet wurde der Stier auf dem Gut
Sossau der Meltl GmbH. Toni Astner, der Herdenmanager des Betriebes, wurde durch die Besamungstation CRV Deutschland für seine züchterische Leistung geehrt. Auch der zweite Stier
mit ausgestellten Nachzuchtkühen gehört zur Spitze der Fleckviehzucht. Der Stier Herzogstand
ist der beste aktuelle Milchvererber in Besamungseinsatz. Als Dank für die züchterische Leistung bekam Hubert Hartl aus Bürghub, Seeon ein großes Bild des Stieres von Dr Thomas
Grupp, Bayern Genetik überreicht. Besonders züchterisch wertvoll an beiden Stieren ist, dass
sie breit einsetzbar sind, weil die wichtigsten Linien der Fleckviehzucht in ihrem Pedigree nicht
vertreten sind.
Bei den Kühen mit einer Kalbung waren in den vier Gruppen Traunsteiner Züchter mit vier Kühen vertreten. Johann Breu aus Schwaig bei Brannenburg errang mit seiner Romario Tochter
den 2.Platz von sieben Kühen.
Der Preisrichter Hubert Schönenberger aus Baden Württemberg lobte das hoch ansitzende Euter der Jungkuh.
In der zweiten Gruppe wurde Gabriele Noichl aus Pettendorf ebenfalls Gruppenreservesiegerin. Sie präsentierte eine sehr elegante Wichtl Tochter auf der Schau.
In der vierten Gruppe konnte Andreas Kaiser aus Höpperding, Traunstein mit einer Form schönen Wille Tochter einen 1c Preis erringen.
Gruppensieger und später Klassenreservesiegerkuh bei den Erstlingskühen wurde Georg Mayer aus Moosen, Saaldorf mit seiner Waldbrand Tochter Marilyn.
Jungzüchter Seppe Niederbuchner hatte bei der Schau die Kuh betreut. Der Preisrichter lobte
die Ausstrahlung und die gute Euterstrichplatzierung der Kuh.
Bei den Kühen mit zwei Kalbungen stellte sich nur Johann Mayer aus Zacking, Rimsting dem
Richtwettbewerb.
Bei der Besprechung der Kuh beschrieb der Preisrichter diese Wyoming Tochter als eine sehr
lange, harmonische Kuh mit einem guten Becken und trockenen Fundament. Gereiht wurde die
Kuh auf 1c in ihrer Gruppe.
Anders verhielt es sich bei den Drittkalbskühen. Hier stellten Traunsteiner Züchter drei der
sechs Ausstellungskühe. Der Familienbetrieb Kellner aus Rotkampeln, Asten konnte sich mit
dem hauseigenen Zuchtprodukt der Manton Tochter Mida in der Gruppe platzieren.
Einen 1c- Preis errang Uwe Hörl mit seiner Narr Tochter Gitta. Besonders beeindruckte den
Preisrichter das weit in den Bauchraum vorgehende Euter der Kuh.
Alle fünf Mitbewerber hinter sich ließ die Domingo Tochter Larissa aus dem Zuchtbetrieb Rudolf
Kaltner aus Mörn, Seeon. Ein hoch ansitzendes Euter mit guter Strichstellung waren für den
Preisrichter die entscheidenden Kriterien für den Klassensieg.
In der Klasse Kühe mit vier und fünf Kalbungen stellten sich zwei Traunsteiner Züchter dem
Wettbewerb. Die Kuh Zaira von Willi Siglreitmeier aus Moosen, Übersee reihte der Preisrichter
auf 1c. Das für eine Rau Tochter typische drüsige Euter und ein hervorragendes Seitenprofil
waren für die Reihung entscheidend.
Christian Niederbuchner aus Aiging war mit der Mal Tochter „Einmal“ erfolgreicher. Ein feinadriges Euter mit guter Strichstellung, gutes Zentralband und trockene Fundamente bei einem
kompakten Körper beeindruckten den Preisrichter Hubert Schönenberger so sehr, dass er der
Kuh den Klassensieg und nachher den Preis einer von vier Champion- Kühen zuerkannte.
Christian Niederbuchner bewies ein glückliches Händchen, da er diese Kuh letztes Jahr von
Alois Oblinger aus dem Pfaffenhofener Zuchtbetrieb zukaufte.
In der Klasse Kühe mit sechs und mehr Kalbungen vertrat Josef Thaler aus Emmering bei Leobendorf und Anton Hasholzner aus Ranham, Palling den Traunsteiner Zuchtverband. In dieser
Kuhklasse steht neben der Schönheit vor allem die Rendite, die diese Kühe für die Betriebe
bereits gebracht haben. Die Kuh Monic von Josef Thaler konnte sich in der Schau platzieren.
Monic stammt väterlicherseits von Engadin ab, ein Zuchtprodukt aus dem Hause Thaler. Die
Mutter der Kuh, die Kuh Rehlein, ist die Mutter des Stieres Imhof.
Genauso verhält es sich bei der Kuh Schlapi von Anton Hasholzner, die mit einem 1c Preis die
Schau beendete. Franz Hasholzner züchtete den Vater der Kuh, den Stier Vanstein, der die
größte Verbreitung unter allen Fleckviehstieren hat. Annähernd 20 % der Bullenmütter im fränkischen Raum gehen auf Vanstein zurück.
Komplettiert wurden die Traunsteiner Ausstellungskühe von der natürlich hornlosen Kuh Rickana von Josef Kaiser Höpperding. Sie wurde in einer Gruppe mit sechs natürlich hornlosen Kühen mit einem 1b Preis ausgezeichnet. Der Preisrichter beschrieb die Kuh als eine Kuh mit viel
Eleganz, einem guten Eutersitz und guter Strichstellung.
Für die Nachzuchtpräsentation des Stieres Polarbär stellten die Zuchtbetriebe Michael Holzmann und Konrad Berger aus Grabenstätt, sowie Johann Rausch aus Palling Kühe zur Verfügung. Für ihren Beitrag zur Ausstellung gilt ein Dank.
Als ein Höhepunkt und Besuchermagnet erweist sich bei jeder Schau die Eliteversteigerung.
Pech für die Traunsteiner Züchter, dass im Vorfeld zwei der drei gemeldeten Stiere ausgefallen
sind. Sie werden zu einem späteren Zeitpunkt auf dem Traunsteiner Markt versteigert. Der Aufzuchtbetrieb Josef Lechner aus Ramsdorf konnte einen Meru Sohn seines Schwagers Franz
Gumpinger aus Walchen bei Kay anbieten.
Der Stier „Monte Casino“ ist derzeit nach Gesamtzuchtwert der zweitbeste unter 88 getesteten
Meru Söhnen. Die Besamungsstation Bayern Genetik bekam den Zuschlag bei diesem Stier bei
13200 Euro.
Den höchsten Preis bei der Versteigerung erzielte ein genetisch, heterozygot hornloser Valero
Sohn aus dem Ansbacher Zuchtgebiet. Die Besamungsstation Höchstätt ist der neue Eigentümer des Stieres. Hart blieb der Mitbieter, als Versteigerer Michael Walser vor dem Zuschlag als
nächstes Gebot für den Stier mit 99.999 Euro aufwarf.