stadtleben DAS MIETERMAGAZIN AUSGABE 01 / 2015 „Der Der Mieter steht im Fokus“ Kristina Jahn ist die Neue im degewo-Vorstand. Im Interview erzählt sie, was ihr wichtig ist – und warum Wohnungen mehr sind als vier Wände Seite 20 en & h c a m t Mi nen gewinat mietfrei on en Einen M h Muse hts durc n und c a n , n d fahre wohne ern, Ra schlend mehr s le ie v Endlich zu Hause Ute Wenzel ist ihr Leben lang ständig umgezogen, jetzt nach Friedenau – aber dort will sie nicht mehr weg. Ein Kiezspaziergang Seite 28 Berlin, wie es mir schmeckt László Trepák hatte es satt, dass es in seinem Kiez kaum Restaurants gab. Also eröffnete er zusammen mit Freunden das „Volta“ und serviert dort heute gehobene Imbisssnacks. stadtleben erzählt, warum Berlin hungrig auf solche Ideen ist – und vor allem auf gutes Essen ab Seite 08 02 AKTUELLES stadtleben 01 / 2015 Elektromobilität Die eigene Zapfsäule E N SIE WE R D NG IG HÄ UNAB ation t Lades lassen en r ie install ELEKTROAUTOS KÖNNEN NUR EIGENHEIMBESITZER FAHREN? NEIN! degewo-Parkplatzmieter können ab sofort an ihrem Stellplatz eine Ladestation für Elektro- und Hybridautos installieren lassen. degewo kooperiert dafür mit dem Anbieter „The New Motion“, der die Anlagen aufbaut. Die Kosten der Station und der Installation trägt der Mieter. „Wir haben erkannt, dass der Bedarf bei unseren Mietern vorhanden ist. Die Nachfrage steigt stetig“, sagt Volker Ries, Energiemanager bei degewo. Das Wohnungsunternehmen verwaltet insgesamt 13.000 Stellplätze in ganz Berlin. Wer daran interessiert ist, eine Ladestation an seinem gemieteten Stellplatz installieren zu lassen, findet hier mehr Informationen: auf www.degewo.de, auf www.thenewmotion.de/ladestationen-uebersicht oder in Ihrem degewoKundenzentrum AKTUELLES stadtleben 01 / 2015 EDITORIAL Alltagsfreuden In Berlin hat sich in den vergangenen Jahren etwas geändert: Die Stadt ist auf den Geschmack für richtig gutes Essen gekommen. An allen Ecken triff t man auf innovative Gastronomie- und CHRISTOPH BECK Lebensmittelhandelsdegewo-Vorstandskonzepte. Bemerkensmitglied wert finde ich daran, dass es so etwas Alltägliches wie Essen ist, das zum Trend wird. Es begeistert und verbindet uns – den Gastronomen, die Nachbarinnen, die Kinder aus dem Kiez (lesen Sie ab Seite 8). Alltägliches sollten wir nicht unterschätzen. Das sagen wir uns auch bei degewo immer wieder: Sich für das, was man tagtäglich macht, zu begeistern, macht das Leben spannender. Ich begeistere mich zum Beispiel für unseren Geschäftsbereich, der Wohnungen und Gebäude zukauft. Da hat sich in letzter Zeit einiges getan: Wir haben bestehende Mehrfamilienhäuser gekauft sowie schlüsselfertige Neubauprojekte. Wir tun das nicht nur, um unseren Bestand zu erweitern, wir sichern damit auch günstige Mieten in ganz Berlin. Denn jede Wohnung, die eine städtische Gesellschaft baut, kauft oder im Bestand hält, steht unter dem Schutz des Mietenbündnisses, das wir gerade erst verlängert haben. Denn das ist uns jeden Tag bewusst: Alles, was wir tun, tun wir für unsere Mieter. Darüber spricht übrigens auch meine neue Vorstandskollegin Kristina Jahn im Interview ab Seite 20. Titelmodel ist László Trepák aus dem Wedding. Er erzählt in der Titelgeschichte ab Seite 8 von seiner Kiezkneipe Inhalt 22 01 / 2015 RAUS AUS DEN SCHULDEN AKTUELLES WOHNEN 02 16 ELEKTROMOBIL HERR K. UND DER LENZ Parkplatzmieter können ihre eigene Zapfsäule installieren lassen Bei den Nachbarn sind die Frühlingsgefühle ausgebrochen – das kann anstrengend sein 04 GANZ SCHÖN VIEL LOS 05 TERMINE, TERMINE 06 17 9 x FRÜHLING Tipps und Tricks, wie Sie Ihren Balkon fit für die warmen Jahreszeiten machen degewo AKTUELL 20 07 GUT VERSICHERT? LEBEN 08 SO SCHMECKT BERLIN Viel Spaß bei der Lektüre wünscht Ihnen Ihr Christoph Beck STADT Die Hauptstadt hat Hunger: auf Streetfood, neue Gastronomie und Kulinarisches aus aller Welt. Gutes Essen ist im Trend „ES GEHT UM CLEVERE LÖSUNGEN“ degewo-Vorstandsmitglied Kristina Jahn im Gespräch über ihre Ziele und die ersten Wochen im Unternehmen Gudrun Böttcher hatte Mietschulden, um da wieder herauszukommen, brauchte sie Hilfe 24 DIE ZEITMASCHINE In der Wohnanlage am Hindenburgdamm in Lichterfelde steht die Zeit ein wenig still 26 ABWASSER MARSCH! degewo-Mieter besichtigen das Hauptpumpwerk des Abwasserwerks 28 „HIER WILL ICH BLEIBEN“ Ute Wenzel zeigt ihren Kiez: Friedenau 30 IMPRESSUM 31 RÄTSEL & RABATTE 03 04 AKTUELLES stadtleben 01 / 2015 Ganz schön viel los Aufgepasst! degewo lädt Sie zu Veranstaltungen und Aktionen ein. stadtleben erklärt, wie Sie teilnehmen können Nächtliche Forschung VERLOSUNG. stadtleben verlost fünf Familientickets und 5 x 2 Freikarten an degewo-Mieter. Wer teilnehmen möchte, schreibt bis zum 20. April an degewo, Marketing, Potsdamer Str. 60, 10785 Berlin, oder an [email protected], Stichwort: Wissenschaften. Die Gewinner werden benachrichtigt, Telefonnummer nicht vergessen! 29.000 ZAHL DES QUARTALS: Wissensdurstig R HT DE E N AC L AN G SCHAF TE N N WISSE gewinnen! Kar ten Hektar Wald verwaltet die „Berliner Forsten“ in der Hauptstadt und im angrenzenden Brandenburg. Sie ist die größte Stadtforstverwaltung Deutschlands, denn Berlin ist grün – im Moment frühlingsfrisch grün. Also nichts wie raus in die Wälder, die insgesamt eine Fläche von circa 40.000 Fußballfeldern einnehmen. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Ausflug in den Grunewald? Der amtiert derzeit als Deutschlands „Waldgebiet des Jahres 2015“. LANGE NACHT DER WISSENSCHAFTEN – Institute, Labore und andere Forschungseinrichtungen öffnen am 13. Juni 2015 von 17 bis 24 Uhr ihre Türen für jedermann. Dahinter erwarten die Besucher spektakuläre Experimente, Wissenschaftsshows, Führungen durch sonst verschlossene Labore und vieles mehr. Mit speziellem Kinderprogramm. Mehr zu Programm und Teilnehmern: www.langenachtderwissenschaften.de Sportlich Ab aufs Rad! Hochbegabt Eine Schule wächst GRUND ZUR FREUDE. Das Galileo Gymnasium in der Schlangenbader Straße ist nach vier Jahren Probezeit zur „Staatlich Anerkannten Ersatzschule“ erklärt worden. Das private Gymnasium für Hochbegabte (mindestens ein Drittel der Schüler hat einen IQ über 130) wurde im September 2011 gegründet. Zielgruppe sind wissbegierige und talentierte Kinder, die in normalen Schulen vielleicht unterfordert sind. Die Schule hat ihren Sitz bei degewo in der Schlangenbader Straße 31 und soll nächstes Jahr noch weiter ausgebaut werden. [email protected], www.galileo-gymnasium.de PASSENDES HOBBY FÜR KINDER GESUCHT? Der stadtleben-Vorschlag: Radfahren! degewo lädt 50 Kinder von Mietern zum Probetraining des Marzahner Radsport Club (MRC) ein. Die Trainingsstunden finden am 18. und 19. April (Samstag und Sonntag) sowie am 9. Mai (Samstag) jeweils von 14 bis 17 Uhr statt. Mitmachen können alle, die zwischen acht und 13 Jahre alt sind. Bitte einen Helm und festes Schuhwerk mitbringen. degewo übernimmt die Kosten. Anmeldung bei Michael Lemke: 030 / 93 02 35 04 oder [email protected] Trainingsort: Parsteiner Ring 44, 12679 Berlin AKTUELLES stadtleben 01 / 2015 Termine, Termine Der degewo-Kalender. stadtleben verrät Ihnen die wichtigsten Ereignisse des Frühlings. In Ihrem Kiez und in ganz Berlin MARZAHN, 12. APRIL SCHÖNEBERG, 02. & 03. MAI Kirschblütenfest Spargelfest Jetzt wird's japanisch. Die Gärten der Welt in Marzahn öffnen ihre Tore zum Japanischen Kirschblütenfest. Der Anlass: den Frühling genießen und sich auf den Sommer freuen. Dazu gibt es exotische Kostümparaden, traditionelle Tänze und asiatische Leckereien. Es ist Mai, also ist Zeit für Spargel! In Schöneberg wird das traditionell mit einem großen Fest gefeiert. Zwischen dem Brunnen im Rudolph-Wilde-Park, Freiherrvom-Stein-Straße und John-F.Kennedy-Platz bieten Kunsthandwerker, Weinhändler und Bauern ihre Waren feil – das weiße Gold natürlich auch. Sonntag 12 bis 17 Uhr, Eisenacher Str. 99, 12685 Berlin, Eintritt: 7 Euro, ermäßigt 3,50 Euro. Jahreskartenbesitzer haben freien Eintritt, degewo-Mieter können vergünstigte Jahreskarten kaufen, mehr Infos auf www.degewo.de Samstag bis Sonntag am Rudolph-Wilde-Park WEDDING, 18. APRIL Flohmärkte KREUZBERG, 13. & 14. JUNI Im Brunnenviertel startet das Quartiersmanagement eine Flohmarktreihe. Der erste Markt findet am 18. April im Familienzentrum, Wattstraße 16, statt. Die weiteren Termine: 9. Mai, Gebiet Brunnenstr. 13. Juni, Ackerstr./Ecke Usedomer Str. 11. Juli, Gebiet Brunnenstr. Zukunftswerkstatt Wer einen Stand reservieren möchte, schreibt eine Mail an Organisator Hussein Chahrour: [email protected] Samstag, 12 bis 18 Uhr, Sonntag 10 bis 15 Uhr, Adalbertstr. 23 (Sporthalle Familienzentrum), Anmeldung: 030 / 40 30 10 22 4, [email protected] Wie soll das Quartier am Mariannenplatz in Zukunft aussehen? Wie wollen die Menschen dort leben und arbeiten? Ideen für Antworten auf diese Fragen erarbeiten alle Interessierten in der „Zukunftswerkstatt“ im Rahmen des Programms „Soziale Stadt“. PRENZLAUER BERG BRITZ Anno 1900 Bewegung Sie wollen wissen, wie man zu Beginn des 20. Jahrhunderts gelebt hat? In Prenzlauer Berg wurde eine Zweizimmerwohnung so eingerichtet wie damals – eine kleine Zeitreise des Wohnens. Eine gesunde Körperhaltung kann jeder lernen und das sogar ohne körperliche Anstrengung – so verspricht es Sabine Gutknecht, Leiterin des Kurses „Bewegung im Alltag“. Dunckerstr. 77, täglich 11 bis 16.30 Uhr (außer mittwochs), www.ausstellung-dunckerstrasse.de Jeden Montag, 16 bis 17 Uhr, Kita Sonnenkäfer, Holzmindener Str. 23, 12347 Berlin, Anmeldung bei Sabine Gutknecht: 030 / 30 54 28 01 05 06 AKTUELLES stadtleben 01 / 2015 degewo NEWSTICKER KONTROLLE DER WASSERQUALITÄT degewo aktuell Gut zu wissen: 1.100 Mitarbeiter, 75.000 Wohnungen und noch mehr Mieter – stadtleben verrät, was bei degewo passiert In diesem Frühjahr lässt degewo wieder die Trinkwasserqualität in den Gebäuden überprüfen. Bei zentral versorgten Häusern wird dafür am Warmwasserspeicher eine Probe genommen, in Wohnungen an den Zapfstellen. Das Wasser wird in einem Labor untersucht, die Bewohner werden in den Hausaushängen über die Ergebnisse informiert. Die Wasserqualität wird alle drei Jahre kontrolliert, so schreibt es die Trinkwasserverordnung vor. Bislang waren die Proben immer unauffällig. MIETENBÜNDNIS AUSGEWEITET Die städtischen Wohnungsbaugesellschaften halten sich seit zwei Jahren an das „Bündnis für soziale Wohnungspolitik und bezahlbare Mieten“, jetzt haben alle Beteiligten beschlossen das Bündnis fortzusetzen – und auszuweiten. Die wichtigste Neuregelung ist, dass der Kreis der Haushalte erweitert wird, die verlangen dürfen, dass die Kaltmiete nach einer Mieterhöhung nicht mehr als 30 Prozent ihres monatlichen Nettoeinkommens beträgt. STROM AUS DER KIETZER VORSTADT In der Kietzer Vorstadt in Köpenick können degewo-Mieter ab sofort Strom nutzen, der vor ihrer Haustür erzeugt wird. In der Heizzentrale in der Köpenicker Karlstraße wurde ein Blockheizkraftwerk eingesetzt. „Wir erzeugen hier nun umweltfreundlich Wärme und Strom. Die Wärme nutzen wir als Heizenergie, den Strom können unsere Mieter zu einem günstigen Preis beziehen“, erklärt Christian Glaubitz, Leiter des Kundenzentrums Köpenick. Der umweltfreundliche Strom „Original Berliner Watt“ kostet pro Kilowattstunde 24,98 Cent, der Grundpreis liegt bei 5,36 Euro im Monat. Neubau mit Tradition degewo BAUT NEU UND BETREIBT STADTREPARATUR – ein sperriges Wort, das aber passt: Der Grundriss des Mehrfamilienhauses, das derzeit in der Graunstraße 13 entsteht, orientiert sich an der historischen Blockrandstruktur des Kiezes. Zuvor hatte an der Stelle seit 1977 ein Seniorenpflegeheim gestanden, das abgerissen worden ist, nachdem der bisherige Betreiber ausgezogen war. Im Neubau entstehen 104 Ein- bis Dreizimmerwohnungen, die zwischen 40 und 78 Quadratmeter groß sind. Die Miete beginnt bei 6,50 Euro pro Quadratmeter nettokalt. Die Wohnungen sind alle barrierearm, 18 auch für Rollstuhlnutzer geeignet. Wohnungsbrand: Frau gerettet GRÜNDERPREIS: DIE IDEE ZÄHLT Die Gewinner des Gründerpreises stehen fest: ein Onlineshop für Fecht-Equipment, ein Handarbeitsgeschäft und eine Reha-Praxis. Die drei Unternehmer beziehen nun neue Verkaufsräume – und zwar ein Jahr mietfrei. „Mit dem Gründerpreis wollen wir Existenzgründer in der schwierigen Anfangsphase unterstützen und gleichzeitig unsere Quartiere stärken“, sagte degewo-Vorstandsmitglied Kristina Jahn bei der Preisverleihung. Für die Jury mit Vertretern der Berliner IHK, des Handelsverbandes BerlinBrandenburg, der WALL AG und degewo waren die originellen Konzepte, die Finanzplanungen und das Gespür für die Kieze entscheidend. UMSICHTIG GEHANDELT. In der Soldiner Straße 92 im Ortsteil Gesundbrunnen hat es kurz vor Silvester 2014 gebrannt. Die Feuerwehr hat den Wohnungsbrand, der in einem Schlafzimmer ausgebrochen war, gelöscht. Menschen wurden nicht verletzt – auch wegen des Eingreifens der Hausbetreuer David Böttcher und Rene Drewes von der degewoTochter MarzahnGegenbauer Service GmbH. Sie waren vor Ort, um Reparaturen zu erledigen, und sahen Rauch in einem Treppenhaus. Im Flur entdeckten sie eine ältere Frau, die sie aus dem Haus lotsten. Die Feuerwehr war zu dem Zeitpunkt schon alarmiert. AKTUELLES stadtleben 01 / 2015 Gut versichert? Nachgehakt. Wenn man für einen Schadensfall – egal ob selbst verschuldet oder nicht – nicht ausreichend versichert ist, kann man leicht in finanzielle Schräglagen geraten. Wann eine Hausrats- und vor allem eine Haftpflichtversicherung eine gute Idee ist, hat stadtleben Elke Weidenbach von der Verbraucherzentrale NRW gefragt Frau Weidenbach, sollte jeder eine Haftpflichtversicherung abschließen? Eindeutig ja! Ich bin sogar dafür, dass es eine Pflichtversicherung wird. Es kann so schnell etwas passieren: Stellen Sie sich vor, Sie gehen über die Straße und verursachen einen Verkehrsunfall, weil ein Auto ausweichen muss. Dabei kann ein enormer Schaden entstehen. Das hilft mir aber nicht, wenn ich das Opfer bin … Doch, auch wenn Sie von einem Schaden betroffen sind, kann die Versicherung sinnvoll sein. Es haben nämlich nur zwei Drittel der Deutschen eine Haftpflichtversicherung. Stellen Sie sich vor, ihr Nachbar verursacht einen Wasserschaden. Sie sind davon betroffen, er hat aber keine Haftpflichtversicherung, da bleiben Sie unter Umständen auf den Kosten sitzen. „Es haben nur zwei Drittel der Deutschen eine Haftpflichtversicherung. Ist man von einem Schaden betroffen, kann man daher ganz schnell auf seinen Kosten sitzenbleiben.“ Elke Weidenbach TYPISCHE HAFTPFLICHTSCHADENSFÄLLE • Haustürschlüssel verloren und die gesamte Schließanlage eines Hauses muss ausgetauscht werden • Einrichtung einer Mietwohnung beschädigt. Zum Beispiel ein Waschbecken • Loch in die Wand gebohrt und eine Wasserleitung getroffen TYPISCHE HAUSRATSCHADENSFÄLLE • Brand • Einbruch • Falls mitversichert: Fahrraddiebstahl ELKE WEIDENBACH, Rechtsanwältin, ist Referentin für Versicherungen in der Gruppe Finanzdienstleistungen der Verbraucherzentrale NordrheinWestfalen – der größten Verbraucherzentrale Deutschlands. Haftpflichtversicherungen werden häufig im Paket mit Hausratversicherungen verkauft. Wofür braucht man die? Die Hausratsversicherung versichert das Inventar eines Haushalts, also Kleidung, Lebensmittel, Computer, Möbel und so weiter. Am häufigsten verliert man diese Dinge bei Einbrüchen, aber auch bei einem Brand würde die Versicherung einspringen. KOSTEN Haftpflichtversicherungen gibt es für Einzelpersonen ab 35 Euro pro Jahr, Familien zahlen rund 100 Euro. Der Beitrag für Hausratsversicherungen ist schwer zu schätzen. Er hängt von verschiedenen Faktoren ab: Größe der Wohnung, Ausstattung und Standort (in der Stadt ist das Risiko für Einbruch höher). Die sollte also auch jeder abschließen? Für manche Studentenbude mag sich so eine Versicherung nicht lohnen, aber in den meisten Haushalten gibt es heute allerlei Wertgestände. Man denke nur an Computer, Fernseher, Tablet und so weiter. Als Richtlinie gilt: Überlegen Sie sich, was passieren würde, wenn Ihre Wohnung ausgeraubt oder ausbrennen würde – könnten Sie den Schaden aus der Portokasse ersetzen? Falls nicht, sollten Sie eine Versicherung abschließen. Und wie kann mir meine eigene Haftpflichtversicherung dabei helfen? NOCH MEHR INFOS Indem man darauf achtet, dass die eigene Haftpflichtversicherung eine Vorsorgeversicherung beinhaltet. Dann würde der Schaden von Ihrer Versicherung übernommen. Informationen zu beiden Versicherungstypen hat die Stiftung Warentest: test.de (es entstehen Kosten pro Download eines Testberichtes) Die Verbraucherzentrale Berlin bietet Beratungen an. Eine halbe Stunde kostet 40 Euro. vz-berlin.de 07 08 LEBEN stadtleben 01 / 2015 So schmeckt Berlin Text: Margitta Schulze Lohoff Fotos: Philipp Langenheim Alle reden von Essen, von regionalen Lebensmitteln und vom neuesten Restaurant um die Ecke – in Berlin ist ein regelrechter Rummel um gutes Essen ausgebrochen. stadtleben erklärt, was das bedeutet und dass es beim Thema Essen noch um mehr geht als nur um kulinarische Genüsse: Es ist Geschäftsmodell, verbindet Fremde und Freunde und lädt zum Teilen ein stadtleben 01 / 2015 LEBEN 09 10 LEBEN stadtleben 01 / 2015 WEDDING MOABIT KREUZBERG GROPIUSSTADT I REZEPTE AUS DEM INTERNET? DAS SIND DIE stadtleben-TIPPS Multikulinarisches Die Berlinerin Peggy Schatz erzählt auf Ihrem Blog vergnügt von Erfolgserlebnissen wie Missgeschicken in ihrer Küche. www.multikulinarisch.es Berliner Küche Bei Jessica Benczewski dreht sich alles um die moderne Hausmannskost – zum Beispiel um Kartoffel-WirsingSuppe mit Speck. berlinerkueche.blogspot.de Chefkoch Kein Blog, sondern eine Online-Plattform: Bei Chefkoch stellen Hobbyköche aus ganz Deutschland ihre Rezepte ein. www.chefkoch.de n den 1990er Jahren hat Berlin nach durchfeierten Nächten geschmeckt. Für ihre Feierfreudigkeit war die Stadt in aller Welt bekannt, noch heute strömen deshalb etliche Touristen hierher. Seit einigen Jahren hat die Stadt zusätzlich einen ganz anderen Geschmack: Sie schmeckt nach gutem Essen! „Essen ist die neue Party!“, nennen einige den Trend. Ein englischsprachiges Onlinemagazin berichtet gar von einem wahnsinnigen Trend rund um neue Restaurants, in Manufakturen hergestellte regionale Lebensmittel und innovative Gastronomiekonzepte. „Ja, in den vergangenen fünf Jahren hat sich die Szene rasant verändert“, sagt Cathrin Brandes. Sie bietet mit ihrer Agentur „Tidbits“ kulinarische Beratung an und gilt als Kenner der Berliner Gastronomieszene: „Plötzlich muss sich Berlin nicht mehr hinter Städten wie New York und London verstecken. Wir sind jetzt auf Augenhöhe.“ Der Grund dafür sind nicht nur Ideen aus der klassischen Gastronomie. Außergewöhnliche Restaurants gab es schon immer in Berlin. Neu sind Innovationen, die auf der Straße stattfinden, in Privatwohnungen und in Markthallen. In den vergangenen Jahren waren „Supperclubs“ der letzte Schrei: Ambitionierte Hobby- oder innovative Profi köche luden in ihr Esszimmer ein und tischten Fremden ein Menü auf. „Meiner Meinung nach ist das Thema schon fast wieder durch. Im Moment würde ich Streetfood als größten Trend beschreiben“, so Brandes. Vorreiter waren die Betreiber der „Markthalle Neun“ in Kreuzberg. Dort findet jeden Donnerstag ein Streetfood-Markt statt. An rund 50 Ständen gibt es seit zwei Jahren Imbisse aus aller Welt und inzwischen wird deren bodenständiges Essen an allen Ecken der Stadt angeboten. Der Trend kommt aus den USA und aus London. „Das ist das Einzige, was Berlin noch von Städten wie London unterscheidet: Berlin setzt noch keine eigenen Trends, wir übernehmen sie eher“, weiß Cathrin Brandes. Selbst die zunehmende Beliebtheit regionaler Produkte stammt eher aus einer globalen Bewegung zu nachhaltiger Lebensmittelproduktion. Berlin übernimmt Trends oder sie kommen in Koffern junger Menschen aus aller Welt nach Berlin. Immer mehr zieht es in die Hauptstadt, weil die als „hip“ gilt oder mehr Chancen bietet als das Heimatland. Das beflügelt die Esskultur in Mitte, Prenzlauer Berg, Kreuzberg, Neukölln, weniger allerdings die der Randbezirke. Der Trend ist regional relativ begrenzt. „Aber er hat noch enormes Potenzial“, glaubt Brandes. Essen sei einfach viel zu wunderbar, als dass die Lust danach wieder einschlafen würde. Und das „Selberkochen“ steht sowieso nicht nur in den Restaurants in Mitte hoch im Kurs, sondern überall in Berlin. In Gropiusstadt genauso wie in Moabit. Kochen ist kreativ, verbindet und macht Spaß. Wer braucht F da noch Partys? LEBEN stadtleben 01 / 2015 Moabit Frau Bunt kocht fürs Netz Sandra Anna Christen sitzt an einem Tisch in der Arminius-Markthalle in Moabit und tippt auf ihrem Laptop. Sie kennt die Halle gut, im Keller hat sie einen Raum gemietet, in dem sie Müslis herstellt. An den Ständen kauft sie gerne ein: „Hier ein tolles Stück Käse, dort ein gutes Brot oder feines Fleisch.“ Lebensmittel hätten sie immer schon interessiert – und zu kochen sowieso, erzählt sie und klappt ihren Laptop zu. Der neue Blog-Post ist geschrieben. Blog-Post? „Ja, ich blogge über Essen, Trinken und Kochen. Ein Post ist ein neuer Eintrag“, sagt Christen. Blog sei die Kurzform für Weblog, englisch für Internettagebuch. Ihres heißt „Frau Bunt kocht“. Im März 2013 hat sie den ersten Eintrag geschrieben. Inzwischen hat sie im Monat rund 12.000 Klicks. „Ich bin mit der Zahl SO FINDEN SIE IHREN LIEBLINGSBLOGGER sehr zufrieden, aber natürlich gibt es Foodblogger, die viel mehr Besucher haben, aber darum geht es beim Bloggen ja nicht nur“, sagt sie, „bloggen ist vor allem teilen.“ Schätzungsweise Zehntausende Foodblogger gibt es in Deutschland, sie alle stellen Rezepte ins Netz, erzählen von neuen Lebensmitteln oder plaudern aus ihrem Leben. Bei Frau Bunt stehen die Rezepte im Mittelpunkt: deutsches oder europäisches Soulfood mit Pfiff. Essen für die Seele. Oder in Gerichten ausgedrückt: RhabarberCrumble oder Süßkartoffelfritten mit Apfel-Chutney. „Jetzt gehe ich einkaufen, dabei kommen mir immer die besten Ideen für neue Rezepte.“ Sie steckt den Laptop in die Tasche. Am Stand nebenan türmt sich bunt das Gemüse. Sie haben noch nie Blogs gelesen, sind aber neugierig? Dann los! Einfach „Blog essen trinken“ (oder auch ein anderes Thema, das Sie interessiert) in eine Internet-Suchmaschine eingeben und los gehts. Klicken Sie sich durch die Treffer, schauen Sie, welcher Blog Ihnen gefallen könnte. Und halten Sie auf jedem Blog Ausschau nach einer Linkliste – dem sogenannten Blogroll. Dort erzählt ein Blogger von den Blogs, die er gerne liest. So kann man noch viele Blogs mehr entdecken als die, welche die Suchmaschine auf Anhieb ausspuckt. GENUSSMENSCH Sandra Christen ist oft in der Arminius-Markthalle in Moabit. Hier sucht sie nach neuen Inspirationen für ihre Rezepte und tippt sie manchmal auch direkt in ihren Blog 11 12 ALLE AN DEN HERD! Gropiusstadt Die Pfannen sind heiß, der Teig steht bereit, jetzt werden die Crêpes gebacken – das Holz-T hilft, die Masse gleichmäßig zu verteilen Das sonntägliche Nachbarschaftsessen KOCHSPASS Thomas Bellstedt arbeitet für einen Veranstaltungsservice, der unter anderem Kochen für Kinder organisiert Die riesigen Siebe und Schüsseln baumeln auf Augenhöhe über dem Herd. Merna, 11, und Janin, 12, haben beide die linke Hand auf die Stiele der zwei Pfannen gelegt, in der rechten halten sie ein großes hölzernes T. „Damit verteilt ihr den CrêpesTeig gleichmäßig in der Pfanne“, sagt Thomas Bellstedt, 44, den hier alle nur Bello nennen. „Ja, genau so!“ Vor einigen Jahren hat degewo eine Aktion zur Nachbarschaftsförderung gesucht und deshalb „Kochen und basteln“ für Kinder, Eltern, Großeltern und Nachbarn ins Leben gerufen. Alle vier Wochen sind Bellstedt und seine Kollegin Jana Sandomirski sonntags in Mariengrün und an einem anderen Sonntag alle vier Wochen hier in Gropiusstadt in der Küche der Martin-LichtensteinGrundschule. Im Raum nebenan basteln einige Kinder und ihre Mütter Broschen in Form von Schafen. Merna und Janin schieben die Pfannenwender unter ihre Crêpes. „Ja, wenn sie sich ganz leicht lösen lassen, sind sie bereit zum Wenden“, erklärt Bellstedt. Nebenan ist schon der Tisch gedeckt. „Wir machen jedes Mal etwas anderes“, sagt er. Mal haben sie Pasta selbst gemacht, mal gesunde Burger mit Putenfleisch. „Und danach sitzen alle zusammen an einem Tisch. Kochen verbindet!“ LEBEN stadtleben 01 / 2015 Kreuzberg Die Freundinnen vom Mariannenplatz Es geht alles rasend schnell. Eine Frau kümmert sich um den Bulgur (zu Deutsch: Weizengrütze), eine andere hackt Kräuter, die nächste schneidet Gemüse klein: zwei spitze rote Paprika, ein Bund Frühlingszwiebeln. Alles wurde gerade erst im türkischen Supermarkt gekauft, natürlich auch gemeinsam, natürlich auch ohne Zeit zu verlieren. Die Frauen sind ein eingespieltes Team. Sie treffen sich seit mehr als zwei Jahren in dem kleinen Mietertreff in der Waldemarstraße. Vorher kannten sich die Nachbarinnen aus dem Quartier am Mariannenplatz nicht alle gegenseitig. Doch dann haben das Quartiersmanagement, die Johanniter Unfallhilfe und degewo im Rahmen des Programms „Soziale Stadt“ ein „Interkulturelles Kochen“ angeboten. Jeden Montag. Sechs bis acht türkische Nachbarinnen kamen immer wieder und wurden Freundinnen. Heute ist das Projekt längst ausgelaufen. Sie treffen sich trotzdem in den Räumen, die degewo immer noch zur Verfügung stellt, und kochen vor allem türkisch. Der Bulgursalat, Kısır genannt, steht längst auf dem Tisch. Jetzt wird gegessen – und gequatscht, wie sich das für Freundinnen gehört. MITTAGSKLATSCH Die Freundinnen vom Mariannenplatz kochen jeden Montag miteinander, sie kaufen ein, schnibbeln, trinken Tee und haben Zeit zum Reden. Heute gibt es Kısır – türkischen Bulgursalat 13 14 LEBEN stadtleben 01 / 2015 Wedding Den Kiez zum Kochen bringen IN-RESTAURANT László Trepáks Kiezkneipe „Volta“ ist eine Mischung aus Bar und Imbiss Manche Lösungen hat man direkt vor der Nase. Der Grafiker László Trepák und ein Kollege saßen einen Sommer lang in ihrem Büro an der Brunnenstraße und ärgerten sich. „Bei uns im Kiez gab es einfach keine gute Gastronomie“, erinnert sich Trepák. Doch murren nutzt ja nichts, sagten sie und der „Cookies Cream“-Koch Stephan Hentschel sich: „Machen wir es doch einfach selbst.“ Und der Pavillon vor dem Fenster wäre der perfekte Ort … Sie machten ein Konzept, überzeugten den Pavillon-Vermieter degewo, schrieben einen Businessplan – fanden aber keine Bank, die ihnen Geld leihen wollte. Nur mit Hilfe von Eltern und Freunden konnten sie ihren Traum von der Kiezkneipe umsetzen: das „Volta“. 55 Plätze, eine kleine Karte mit gehobenen Imbissen wie dem Volta-Burger: Black Angus Rindfleisch zwischen zwei süßen Brioche-Scheiben. „Wegen des Burgers kommen die Leute aus ganz Berlin hierher.“ Und aus dem Kiez? „Da könnte ruhig noch mehr kommen“, sagt Trepák und lächelt. Er weiß, dass es moderne Gastronomie im Wedding immer noch nicht leicht hat. LEBEN Die Adressen aus unseren Geschichten FRAU BUNT KOCHT Sandra Anna Christen bloggt als Frau Bunt. www.fraubuntkocht. blogspot.de KOCHEN FÜR KINDER MARKTHALLE NEUN Alte Markthalle mit klassischen Markttagen dienstags, freitags und samstags und dem Streetfood Thursday jeden Donnerstag, Eisenbahnstraße 42/43, 10997 Berlin, www.markthalleneun.de VOLTA Im Pubrestaurant „Volta“ gibt es Imbisse mit Pfiff, Brunnenstr. 73 im Pavillon, 13355 Berlin, Mo bis Sa ab 18 Uhr, www.dasvolta.com ARMINIUSMARKTHALLE Arminiusstr. 2–4, 10551 Berlin, www.arminiushalle. zunftnetz.org FEIERABEND Das „Volta“ ist nur abends geöffnet. Auf der Karte stehen – neben Bier aus dem Wedding und kreativen Cocktails – Burger mit süßen Brötchen oder Wan-Tan-Pizzen, die im Pizzakarton serviert werden. „Wir wollen unsere Gäste immer wieder überraschen“, sagt Inhaber Trepák In Gropiusstadt und Mariengrün lädt degewo Alt und Jung alle vier Wochen sonntags von 15 bis 18 Uhr zum Kochen, Basteln und Spielen ein. Gropiusstadt: VGH-Küche Martin-LichtensteinGrundschule, Wutzkyallee 80, 12353 Berlin Mariengrün: Nachbarschaftscafé Altes Waschhaus, Waldsassener Str. 40a, 12279 Berlin Die nächsten Termine: Spaghetti Bolognese (und Frühlingsdeko bemalen) in Mariengrün am 19. April, in Gropiusstadt am 26. April Gemüsesticks mit Dip und Ciabatta-Brot (Schmetterlinge basteln) in Mariengrün am 10. Mai, in Gropiusstadt am 31. Mai 15 16 WOHNEN stadtleben 01 / 2015 Herr K. und der Lenz Flurfunk. Der Frühling ist ausgebrochen und im Haus herrscht plötzlich Hektik. Lenz Koppelstätter schlägt das aufs Gemüt – und seine schlechte Laune bleibt nicht unbemerkt Illustrationen: Ralf Nietmann und Lisa Schweitzer I n Berlin beginnt der Frühling traditionsgemäß spät, aber wenn er beginnt, dann richtig. Man erkennt das daran, dass bei den ersten Sonnenstrahlen, die nach Monaten die graue Wolkendecke durchbrechen, alle Berliner sofort ihre Wohnungen verlassen und ihre blassen Gesichter dem Himmel entgegenrecken. Wogegen ja grundsätzlich nichts einzuwenden wäre, wenn es nur nicht alle gleichzeitig täten. Alle. Wirklich alle. Alle Dreikommafünfmillionen. Das führt zu Begegnungen vor dem Aufzug. Ich mag Begegnungen vor dem Aufzug nicht besonders. Bei Begegnungen vor dem Aufzug kommen die Nachbarn gerne auf den Gedanken, The- men anzusprechen, die sie eh schon immer mal ansprechen wollten. „Ah, Herr Nachbar“, höre ich am ersten Frühlingstag Nachbar B. sagen, „was ich Ihnen lange schon mal sagen wollte: Putzen Sie gefälligst Ihre Fenster! Es geht nicht, dass wir hier alle im Haus Frühjahrsputz machen, nur Ihre Fenster bleiben schmutzig.“ Ich fahre aus der Haut und beschimpfe ihn mit allem winterlichen Groll, der sich in den vergangenen Monaten in mir angesammelt hat. Es gibt nichts Schlimmeres als Nachbarn, denen nichts wichtiger ist als der Frühjahrsputz und saubere Fenster. Oder etwa nicht? Doch da fällt mir ein: Noch schlimmer sind jene Nachbarn, die von liebestollen Frühlingsgefühlen übermannt werden. Zum Beispiel der 14-jährige Sohn von Nachbarin H. Hemmungslos knutscht er am Tag nach meinem Ausraster mit seiner neuen Freundin in der einen Ecke des Aufzugs herum, während ich in der anderen Ecke verschämt versuche, nicht hinzuschauen. Damit nicht genug, kritzelt er auch noch mit einem wasserfesten Filzstift etwas an die Spiegelwand. Kichernd stolpern die beiden in Etage vier auf den Flur hinaus, wo sich der Sperrmüll der frühjahrsputzenden Nachbarn stapelt. Ich schimpfe ihnen hinterher und beschließe zu schauen, was die da hingeschmiert haben. Wahrscheinlich ein Herzchen oder ihre beiden Anfangsbuchstaben mit einem Plus dazwischen. Diese Vandalen! Könnten die Liebesbotschaft doch in eine Parkbank ritzen, so wie wir früher – das war zumindest noch romantisch! In der gleichen Etage steigen ausgerechnet auch noch Nachbarin S. und Nachbar B. ein, können noch vor mir auf das Geschmiere schauen – und fangen sofort an zu lachen. „Na, wo sie recht haben, haben sie recht“, sagen beide gleichzeitig, während der Fahrstuhl sich wieder mit einem Ruck in Bewegung setzt. Und im selben Moment kann auch ich das Dahingekritzelte entziffern. Da steht: Nachbar K. ist ein A …! F KOLUMNIST Lenz Koppelstätter, 32, ist gebürtiger Südtiroler und lebt seit elf Jahren in Berlin. Was er an der Stadt besonders mag: im Frühling die Parks, die Eisdielen im Sommer, die Museen im Herbst und im Winter die Kneipen. Und seine Nachbarn – trotz allem. WOHNEN stadtleben 01 / 2015 9 x Frühling Ab auf den Balkon! Ihnen fällt langsam die Decke auf den Kopf? Rettung naht, die Tage werden wieder länger und wärmer. Also nichts wie raus – und zwar zuallererst auf den Balkon. stadtleben zeigt, wie Sie ihn fit für den Frühling machen 01 Früh, früh blüht der … … Balkon. Warten Sie nicht darauf, dass Sommerblumen in den Blumenkästen für gute Laune sorgen. Ihr Balkon kann auch schon im Frühjahr blühen. Und wenn Sie Tulpen zu langweilig finden und Hyazinthen nicht riechen können, pflanzen Sie einfach diese Frühlingsblüher: Tränendes Herz – blüht Ende April bis Juni im Schatten und Halbschatten, circa 50 Zentimeter hoch, viel gießen, Staunässe vermeiden Wald-Vergissmeinnicht – Blütezeit von März bis Juni, Standort: am liebsten im Halbschatten oder Schatten, 13 bis 48 Zentimeter hoch, Erde feucht halten, aber nicht nass Ranunkel – blühen von Mai bis Juli, alle Standorte, 20 bis 40 Zentimeter hoch 02 ZIMMER PLUS So ein Balkon ist ganz schön praktisch: Im Winter lagern dort die Getränkekisten, im Sommer trocknet hier die Wäsche. Aber wollen Sie ihn wirklich als Abstellraum nutzen? Schließlich kann er so viel mehr: Er könnte als persönliches Spa dienen oder als Schlafzimmer in heißen Sommernächten. Also: Kisten, Wäsche und Gerümpel in den Keller – und den Balkon neu einrichten. Wie wäre es zum Beispiel mit einer Kuschelecke? Gute Idee? Dann lesen Sie mal Tipp 07. 17 18 WOHNEN stadtleben 01 / 2015 03 Schön auf dem Teppich bleiben EXPERTEN-TIPP „Balkonböden sind häufig keine Hingucker. Doch man kann leicht Abhilfe schaffen: mit Holzdielen oder Holzfliesen zum Beispiel. Die kann man problemlos über bestehenden Böden verlegen und auch wieder abbauen, weil sie im Stecksystem montiert werden. Ein Tipp: Greifen Sie lieber zu kleineren Fliesen. Die lassen sich leichter an die Grundfläche anpassen. Noch einfacher – und oft auch farbenfroher – ist es, den Balkon mit einem Outdoor-Teppich auszulegen, der aus wetterbeständigen Kunstfasern besteht. Es gibt eine große Auswahl verschiedener Farben und Muster, mit denen jeder Balkon individuell gestaltet werden kann.“ Outdoor-Teppiche gibt es zum Beispiel hier: www.britasweden.se oder www.liv-interior.com 04 DER DO-IT-YOURSELF-SICHTSCHUTZ EXPERTEN-TIPP „Ein Balkon ist ein Wohlfühlort. Beim Sonnenbad möchte man nicht das Gefühl haben, vom Nachbarn beobachtet zu werden – aber so manch ein Sichtschutz kann eine ganz schön eintönige Sache sein. Wie wäre es hiermit? Kaufen Sie eine preisgünstige Sichtschutzmatte aus Bambus oder Schilf und peppen Sie sie mit der DIP-DYE-Technik auf. Das geht ganz einfach: Die Matte von einer Seite aus mit wetterfester Farbe ansprühen und zur Mitte hin auslaufen lassen. Fertig!“ 05 DER BALKON-KNIGGE Scheint die Sonne, sind alle draußen – keine Wand schützt mehr vor den Marotten der Nachbarn. Drei Vorschläge, damit der Balkon nicht zur Kampfzone wird: Nummer 1 Pflegen Sie ihre Pflanzen, gießen Sie Ihre Blumen aber nur, wenn der Nachbar unter Ihnen nicht auf seinem Balkon ist. Nummer 2 Ob von Zigaretten oder vom Grill – Qualm und Rauch stören beim Frischluftgenuss. Nehmen Sie Rücksicht! Nummer 3 Genießen Sie die Nächte draußen. Aber gaaaanz leise! Ab 22 Uhr ist Nachtruhe. 06 FRISCHES FÜR DEN TISCH Ein Gemüsegarten ist nur etwas für Eigenheimbesitzer? Mitnichten! Tomaten, Salate, Erdbeeren, Radieschen und Co. können Sie auch auf dem Balkon anbauen. Wie das geht, verrät das Buch „Der Selbstversorger-Balkon“ von Michael Breckwoldt, BLV Verlag, ISBN 978-3835409248. WOHNEN stadtleben 01 / 2015 07 EIN BALKON ZUM KUSCHELN EXPERTEN-TIPP „Finden Sie auch, dass ein Balkon gemütlich sein sollte? Dann durchforsten Sie Ihre Wohnung nach alten Kissen und Matratzen und beziehen Sie sie mit Outdoor-Stoffen. So können Sie Ihre ausrangierten Sachen weiter nutzen und dank der wetterfesten Hülle kann alles auch bei Regen draußen bleiben. Die passende Decke darf für kalte Frühlingsabende natürlich auch nicht fehlen, muss dann aber abends rein. Ergänzen Sie Ihr neues Freiluft-Sofa mit schönen Kerzen und Lampions – und der Frühling kann kommen!“ 08 Grüne Oase SO KLAPPT'S Den Balkon in ein Pflanzenmeer zu verwandeln, ist keine Kunst. Sie sollten aber auf ein paar Dinge achten: Blumenkästen Kästen aus Kunststoff sind am kostengünstigsten. Setzen Sie jedoch auf Qualität: Nasse Erde kann sehr schwer sein. Blumenerde Die Erde sollte besonders nährstoffreich sein. Schon beim Pflanzen düngen und regelmäßig wiederholen. Pflanzen Bedenken Sie beim Kauf, wo die Pflanzen stehen sollen: in der Sonne, im Schatten, im Halbschatten? Pflege Nicht zu trocken, nicht zu nass – kontrollieren und pflegen Sie Ihre Pflanzen täglich. 09 FENSTER MIT AUSSSICHT Sie haben keinen Balkon? Kein Problem, das Gefühl, draußen zu sein, können Sie sich auch ins Haus holen. Mit einer Balkonecke! Räumen Sie ein Fenster frei, stellen Sie Ihren Lieblingssessel davor und entspannen Sie bei geöffnetem Fenster. Und im Gegensatz zum Balkon können Sie Ihre Frischluftecke auch bei Regen nutzen … WOHNEXPERTIN Christina Maria Götte, 35, ist die stadtlebenWohnexpertin. Die Architektin arbeitet seit neun Jahren in Berlin. Und wenn sie nicht arbeitet, brütet sie über neuen Einrichtungsideen für ihre Wohnung. 19 20 WOHNEN stadtleben 01 / 2015 „Es geht um clevere Lösungen“ Hinter den Kulissen. Kristina Jahn ist seit Oktober degewo-Vorstandsmitglied. Ihr Ziel: Immer im Interesse der Mieter handeln. stadtleben hat nachgefragt, was das genau bedeutet Interview: Margitta Schulze Lohoff Fotos: Holger Talinski ORTSTERMIN Maßarbeit: Kristina Jahn und der Bauleiter überprüfen die Wärmedämmung Frau Jahn, Sie sind für Ihr neues Amt vom Ruhrgebiet nach Berlin gezogen. Haben Sie sich schon eingelebt? Ja (lacht), das kann man wohl sagen. Berlin hat es mir aber auch sehr leicht gemacht. Es ist toll zu sehen, wie vielfältig die Stadt ist und dass sich so viel entwickelt. Sie haben bei Ihrem Antritt gesagt, dass Sie den Mieter in den Mittelpunkt Ihrer Arbeit stellen wollen. Warum ist Ihnen das so wichtig? Das ist unser Auftrag! Wir haben die Aufgabe, die Berliner mit bezahlbarem Wohnraum zu versorgen. Dieser Aufgabe ordnen wir alles unter. Alles dreht sich darum, ob es dem Mieter einen zusätzlichen Nutzen bietet – und auch seine Geldbörse schont. Deshalb investieren wir zum Beispiel auch so stark in den Neubau. Davon profitieren nicht nur unsere Mieter, sondern alle Berliner, die zur Miete wohnen. Ein größeres Angebot entspannt den Wohnungsmarkt insgesamt. Die Sorge um steigende Mieten beschäftigt die Mieter natürlich. Sind Mietpreisbremse und Mietspiegel nicht ausreichend, um diese Sorgen zu zerstreuen? Diese Instrumente sind sehr gut, aber wir wollen tatsächlich noch mehr tun. Schließlich geht es dabei nicht nur um die Kaltmieten, deren Höhe können wir als Vermieter selbst steuern. Die Warmmiete hingegen ist von den Energiepreisen abhängig, auf diese Preisentwicklung haben wir keinen Einfluss. Da müssen wir neue Wege gehen. Ein Wohnungsunternehmen müsste sich für die Warmmiete doch gar nicht interessieren … Doch, natürlich! Uns ist ja nicht geholfen, wenn unsere Mieter ihre Gesamtkosten nicht mehr tragen können. Die Energiepreise bestimmen die Nebenkosten der Mieter. Deshalb gehört auch Energie zu unserem Kerngeschäft. Und wie wollen Sie die Energiekosten beeinflussen? Wir arbeiten mit Hochdruck daran, das zu lernen. Wir müssen unabhängiger werden von den Energieversorgern. Welche Möglichkeiten am besten für unsere Anforderungen geeignet sind, müssen wir ausprobieren. Deshalb bauen wir jetzt in Lankwitz ein bestehendes Mehrfamilienhaus zu einem Niedrigenergiehaus um, das einen Großteil der benötigten Energie selbst erzeugen wird. Das ist keine Spielerei, wir tun das für die Kostensicherheit. Um den Mietern Kostensicherheit garantieren zu können, müssen Sie jedoch bei allen Baumaßnahmen auf die Kosteneffizienz achten. Wie stellen Sie dabei die Qualität sicher? WOHNEN eines kaputten Balkongeländers, gehört das zum täglichen Geschäft. Bei den Sanierungen haben wir eine ganz klare Strategie. Wir haben Sanierungspläne, die über Jahre hinaus festlegen, wann welches Objekt saniert wird. Dabei steht immer das Quartier im Mittelpunkt und nicht nur die Dringlichkeit der Sanierung einzelner Gebäude. Weil Sie nicht nur für die Gebäude Verantwortung tragen, sondern auch für die gesamten Quartiere? Ganz genau. Wir gestalten ein Stück weit die Stadt mit. Das Besondere an unserem Produkt „Wohnraum“ ist ja, dass es nicht erst an der Haustür beginnt. Wenn ich zum Beispiel sage, „Hier ist die Lage schwierig!“, dann spreche ich von der Umgebung, nicht vom Haus. Es geht um das Miteinander, deshalb ist auch die Quartiersentwicklung Teil unseres Produkts. Indem wir an den Baunebenkosten sparen und nicht an den Materialien und Bauqualitäten. Wir setzen keine Pappwände oder minderwertige Fliesen ein. Unsere Häuser sollen Bestand haben, billiges Material und minderwertige Bauqualitäten würden sich rächen. Nein, hier geht es um clevere Lösungen. Die Entwurfsplanung für den Neubau in der Waldsassener Straße in Mariengrün haben wir zum Beispiel komplett selbst erbracht – und so mussten wir keinen externen Architekten beauftragen. Bei den Planungen achten wir darauf, dass wir effizient und nachhaltig kostengünstig bauen: Wie viele Aufzüge und Treppenhäuser brauchen wir? Oder kann man eine Wohnung auch mit nur einem Versorgungsstrang ausstatten anstatt mit zwei oder drei? Das gilt sowohl für Neubaumaßnahmen als auch bei Sanierungen. degewo besitzt mehr als 5.000 Gebäude. Wie stellen Sie sicher, dass kein Haus zu kurz kommt? Da müssen wir erst einmal ganz klar trennen: Geht es um die Instandhaltung, beispielsweise KRISTINA JAHN 40, Mitglied des degewo-Vorstands. Jahn ist seit dem 1. Oktober 2014 Vorstandsmitglied bei degewo. Die Architektin und Betriebswirtin hat zuletzt bei dem privaten Wohnungsunternehmen „Deutsche Annington“ in Nordrhein-Westfalen gearbeitet. Jahn lebt mit Mann und Kindern im Südwesten von Berlin. Insbesondere in einer Großsiedlung wie hier in Gropiusstadt ist das von Bedeutung. Sie haben sich vor unserem Gespräch auf der Baustelle umgesehen. Warum ist Ihnen das wichtig? Wie gesagt, wir müssen uns immer wieder daran orientieren, was der Mieter braucht. Und ganz ehrlich: Es gibt ja auch immer mal Tage im Jahr, an denen man sich fragt, wofür mache ich das eigentlich alles? Dann fahre ich in die Quartiere und weiß es wieder: Wir tun es für die Menschen, F die dort leben. BLICK NACH OBEN Jahn, die Architektin und der Bauleiter inspizieren Treppenhaus und Eingangsbereich des Hauses in der Gropiusstadt 21 22 STADT stadtleben 01 / 2015 01 „Die Schuldner müssen ihren Teil dazu beitragen, damit es klappt. Bei Frau Böttcher wusste ich sofort, das wird funktionieren.“ Karla Riebisch (r.) 02 01 Karla Riebisch (r.) berät Gudrun Böttcher bei der Entschuldung 02 Weil sie einen Kredit aufgenommen hatte, konnte Böttcher viele Rechnungen nicht mehr zahlen 03 03 Erst Verzweiflung, jetzt Zuversicht: Gudrun Böttcher hat keine Mietschulden mehr STADT stadtleben 01 / 2015 Raus aus den Schulden Stadtmenschen. Die Miete nicht mehr zahlen können? Kann mir nicht passieren, denken viele. Dass manchmal nur eine unglückliche Entscheidung dazu führen kann, weiß degewo-Mieterin Gudrun Böttcher. Sie hat den Schritt aus den Schulden aber bereits geschafft. Mithilfe der Schuldnerberaterin Karla Riebisch Text: Margitta Schulze Lohoff Fotos: Holger Talinski D er Brief war ein Signal. Darin stand schwarz auf weiß, was Gudrun Böttcher vorher immer verdrängt hatte: „Fristlose Kündigung“. Seit drei Monaten hatte sie ihre Miete nicht mehr gezahlt. Das war die Konsequenz. „Bis dahin habe ich immer gedacht, ich komme irgendwie raus aus den Schulden“, erzählt Böttcher. Die 67 Jahre alte Rentnerin sitzt auf ihrer mintgrünen Ledercouch. Vor ihr auf dem Tisch stapeln sich Papiere. Mietkontoauszüge, Mahnungen, Kündigungen. Auf dem Sofa neben ihr sitzt Karla Riebisch und zeigt Böttcher eine Stelle in den Unterlagen. Riebisch ist Gudrun Böttchers Schuldnerberaterin. Und auch das hat mit dem Brief zu tun. „Als der Brief von degewo kam, habe ich sofort im Forderungsmanagement angerufen“, erzählt Böttcher. Ihr Ansprechpartner habe sie erst einmal beruhigt, „und gesagt, dass degewo eine kostenlose Mietschuldenberatung anbietet. Das wusste ich nicht.“ Sie hat sofort die nächste Nummer gewählt – die von Karla Riebisch. Drei Tage später saßen sie das erste Mal in Böttchers Wohnzimmer zusammen. Das war im September 2014. Inzwischen steht der Kalender auf Anfang 2015 und Gudrun Böttcher ist mietschuldenfrei. „Die Schuldner müssen ihren Teil dazu beitragen, damit es klappt. Bei Frau Böttcher wusste ich sofort, das wird funktionieren“, sagt Karla Riebisch. Beim ersten Treffen im September hat sie sich einen Überblick verschafft, dann haben sie gemeinsam einen Plan aufgestellt und Termine beim Amt für Soziale Wohnhilfe vorbereitet. Als die Behörde überzeugt war, dass Böttcher die richtigen Maßnahmen ergreift, um aus den Schulden rauszukommen, wurden die Mietschulden übernommen. „Ich hätte nie gedacht, dass ich in so eine Situation kommen könnte“, sagt Böttcher heute. Als ihr Lebenspartner gestorben war, wollte sie sich einfach etwas gönnen. Die alten Möbel erinnerten sie zu sehr an ihn. Sie hat bei einer Bank einen Kredit aufgenommen und plötzlich hatte die Rentnerin 10.000 Euro auf dem Konto. „Dann habe ich über meine Verhältnisse gelebt und nicht auf die Kontoauszüge aufgepasst.“ Sie bekommt im Monat 711 Euro Rente plus einen Extra-Betrag vom Sozialamt für die Grundsicherung. Doch das Amt wollte wissen, wofür sie die 10.000 Euro ausgibt. Böttcher war das zu blöd, „und da bin ich nicht mehr hin.“ Die Zahlung der Grundsicherung wurde eingestellt. Nun musste sie von den rund 700 Euro monatlich die Miete in Höhe von 400 Euro und die Raten für den Kredit zahlen: 226 Euro. Zum Leben und für die laufenden Kosten blieb nichts übrig. Böttcher und Riebisch beugen sich wieder über die Unterlagen. Böttcher möchte jetzt noch Privatinsolvenz anmelden. Wenn alles gut geht, könnte sie in sechs Jahren schuldenfrei sein. Und dann? „Wenn ich noch einen Wunsch frei hätte, würde ich gerne noch einmal in den Urlaub fahren. Aber ob ich das verdient habe?“, fragt Böttcher verlegen. Karla Riebisch protestiert: „Aber, Frau Böttcher, natürlich! Man braucht Träume im Leben und Sie können wirklich stolz auf sich sein. Sie hatten den Mut, sich dem Problem zu stellen.“ „Ja? Finden Sie? Ich hatte doch auch selbst Schuld … Aber eigentlich ist mir nur wichtig, andere zu warnen, nicht den gleichen Fehler zu machen. Und wenn sie ihn doch gemacht haben, sollten sie sich F Hilfe holen. Alleine schafft man das nicht.“ GESUNDBRUNNEN 10 JAHRE MIETSCHULDENBERATUNG degewo bietet Mietern, die Schwierigkeiten haben, ihre Miete zu zahlen, seit zehn Jahren eine kostenlose Mietschuldenberatung an. Der Kontakt wird über das Forderungsmanagement vermittelt, es gibt aber auch offene Sprechstunden: Mietschuldenberatung Brunnenviertel, donnerstags, 18.45 bis 20 Uhr; Schuldnerberatung, samstags, 9 bis 14 Uhr, beides im Pavillon in der Brunnenstr. / Demminer Str.; Anmeldung (auch für Termine außerhalb der Sprechzeiten): 030 / 467 925 89 Mietschuldenberatung Marzahn Jeden ersten und dritten Mittwoch im Monat, 10 bis 14 Uhr, Mieterbüro, Havemannstr. 17a 23 24 STADT stadtleben 01 / 2015 Die Zeitmaschine Damals wie heute. Hindenburgdamm Nummer 81/82, drei Gebäuderiegel, zwei Kopfhäuser, ein begrünter Innenhof – alles anno 1925. In der Wohnanlage scheint die Zeit stillzustehen – und trotzdem wohnt man dort modern LINKE SEITE Die Wohnhäuser am Hindenburgdamm stammen aus den 1920er-Jahren und sind beispielhaft für die Architektur und die Gartengestaltung der damaligen Zeit D as Gebäudeensemble fällt auf. Nicht mit einer prunkvollen Fassade oder außergewöhnlichen Höhen. Nein, es fällt auf mit seiner Offenheit. Hier am Hindenburgdamm sind alle Häuser direkt an den Bürgersteig gerückt, geschlossene Bebauung heißt das im Fachjargon. Nummer 81/82 ist anders: Die Wohnhäuser sind um einen Innenhof drapiert, zur Straße hin ist eine Lücke in der Bebauung, ein Tor. Sie vermittelt den Eindruck, als würde 81/82 die Welt umarmen. DAMALS … Es sind die 1920er-Jahre. Der Erste Weltkrieg ist noch in Erinnerung. In Berlin herrscht Bauboom. Die Bevölkerung braucht dringend neuen Wohnraum – mit funktionaleren Grundrissen, weniger Protz und Tamtam. Die Häuser am Hindenburgdamm sind ein gutes Beispiel für diese Form des „Neuen Wohnens“. Der Regierungs- und Baurat Erich Richter konzipierte die Anlage zweckmäßig und puristisch, jedoch nicht ohne spannende Details: Die bündig sitzenden Sprossenfenster und STADT stadtleben 01 / 2015 LICHTERFELDE RECHTE SEITE Stilecht: Im Gartenhof am Hindenburgdamm thront die Statue „Mutter mit Kind“ auf einer Säule und steht wie die Gestaltung der Fassaden und Schmuckelemente beispielhaft für das Neue Wohnen der 1920er-Jahre der Rathenower Klinker gliedern und gestalten die Fassade. Dazu ein paar flache Risalite und Treppenhäuser, die mit Zinnen besetzt sind und sich mit einigen farbigen Steinen absetzen. Bauherr war übrigens die „Gemeinnützige Heimstätten-BauGesellschaft der Berliner Straßenbahn-BetriebsGmbH“. Seit 2014 gehört die Anlage zu degewo. … WIE HEUTE 90 Jahre sind ein stolzes Alter. Doch dem Hindenburgdamm 81/82 merkt man es nicht an. Hier ist alles beim Alten und doch auf der Höhe der Zeit: Das Ensemble steht unter Denkmalschutz und ist original erhalten. Nur die Wohnungen wurden im Laufe der Jahre immer wieder modernisiert. Heute beherbergt die Anlage 103 Wohnungen mit 2,5 bis vier Zimmern. Das Dach ist saniert worden, irgendwann wurde die Fassade gesandstrahlt. Das wars, mehr war noch nicht nötig – auch nicht im Gartenhof. Der von drei Seiten umschlossene Hof steht auch unter Denkmalschutz. Er sei beispielhaft für die Gartenhofgestaltung der 1920er-Jahre, heißt es in der Begründung des Denkmalwerts. „Neues Wohnen“ betraf nicht nur die Funktionalität, sondern auch die Gestaltung des Umfelds. NEUES BAUEN Der Stil des „Neuen Bauens“ setzte sich in Deutschland in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg bis hinein in die Weimarer Republik durch. Ziel war eine sachlichschlichte Art des Bauens gepaart mit sozialer Verantwortung. Zwischen den Kopfbauten an der Straßenseite tritt man wie durch ein Tor in einen grünen Hof. Zwei Rosskastanien bewachen links und rechts die Einfahrt. In der Mitte des Hofs liegt eine große Rasenfläche mit einem Brunnen darauf, dahinter eine Achtecksäule, auf der die Skulptur „Mutter mit Kind“ thront. Fichten, Wacholdersträucher, Apfelbäume, Zierkirsche und Rosenbeete zieren den weitläufigen Platz genau wie vor 90 Jahren. Ja, hier scheint die Zeit ein bisschen stehen geblieben zu F sein. 25 26 STADT stadtleben 01 / 2015 FRIEDRICHSHAIN 01 02 „Sobald zur Halbzeit gepfiffen wird, gehen alle auf die Toilette.“ Robert Ermark 04 01– 04 Viel zu sehen im Hauptpumpwerk: Die degewoMieter schauen beim Rundgang auf Schaltpläne, automatische Informationssysteme und mächtige Rohre 03 STADT stadtleben 01 / 2015 Abwasser marsch! Mieterundgang. Was passiert eigentlich mit dem Wasser, das in den Abfluss fließt? Eine Gruppe degewo-Mieter fand es heraus – bei einer Führung durch das Hauptpumpwerk des Abwasserwerks Text: Beate Scheder Fotos: Holger Talinski N ur ein leises Rauschen ist im Maschinenraum zu hören und verrät, dass hier ein Hochleistungssystem am Werk ist. Robert Ermark, technischer Angestellter beim Berliner Abwasserwerk, schaut auf ein Display und sagt: „Wir fördern gerade 200 bis 220 Liter pro Sekunde. Alles im normalen Bereich.“ Seinen Zuhörern, einer Gruppe degewo-Mietern, zeigt er gerade einen ebenso exotischen wie alltäglichen Ort: das Hauptpumpwerk in der Holzmarktstraße. Hier sorgen 40 Mitarbeiter im FünfSchichtsystem dafür, dass die Kanäle nicht überlaufen. Auch dann nicht, wenn einmal etwas mehr anfällt, etwa als sich im vergangenen Sommer die deutsche Fußballnationalmannschaft den Weltmeistertitel erkämpfte. Aus Erfahrung weiß man: „Sobald zur Halbzeit gepfiffen wird, gehen alle auf Toilette“, sagt Ermark. So war beim Spiel Deutschland gegen Argentinien der Wasserverbrauch in der Pause viermal so hoch wie während des Spiels (woran vermutlich auch einige der Teilnehmer der Führung mitgewirkt haben). Gefährlich sind so eine „Spülpause“ und der Abwasseranstieg, den sie verursacht, aber nicht. Im Abwasserwerk stellt man sich darauf ein – genau wie auf den „Tatort“ am Sonntag, der sich nicht ganz so extrem, aber doch deutlich bemerkbar macht. Pünktlich um 21.45 Uhr, wenn der Fall gelöst ist, erledigen die Berliner ihr Geschäft. Normalerweise laufen die Pumpen im Abwasserwerk automatisch – seit 2008 zentral gesteuert FACHMANN Robert Ermark, technischer Angestellter, zeigt degewo-Mietern das Hauptpumpwerk vom Leit- und Informationssystem Abwasser, kurz LISA. Die Bediener können aber bei Bedarf oder Störungen jederzeit eingreifen. „Das läuft alles über den Rechner?“, fragt Mieterin Ingeborg Lenz erstaunt. Wie die meisten der anderen hat sie sich vorher nie Gedanken darüber gemacht, was eigentlich mit dem Wasser passiert, das sie täglich in den Abfluss kippt. Die Daten und Fakten, die Ermark darüber in einer Präsentation erläutert, verändern ihren Blick darauf, besonders auf die Dimensionen. Beispiel gefällig? Pro Tag werden 525.000 Kubikmeter Abwasser befördert. Würde man zum Beispiel die O2-World damit füllen, bliebe Wasser übrig. Vor dem 19. Jahrhundert war das noch anders. Damals transportierten Latrinen und Rinnsteine die Abwässer in Richtung Flüsse, was nicht nur unangenehm für Auge und Nase war, sondern auch Krankheiten verbreitete. Dann dachten sich der Arzt Rudolf Virchow und der Baurat James Hobrecht für Berlin ein für die damalige Zeit überaus innovatives Kanalisationssystem aus zwölf Radialsystemen aus. Heute ist die Technik natürlich viel weiter, aber sie hat noch immer ihre Grenzen: zum Beispiel wenn man Gegenstände herunterspült, die die Rohre verstopfen. Auch das ist etwas, was die Mieter bei der Führung lernen: Feuchttücher, Wattestäbchen und Wattepads haben in der Toilette F nichts verloren. ABWASSER Alles, was in die Abflüsse von Waschbecken, Toilette und Co. fließt, wird als Abwasser bezeichnet. Es wird in der Kanalisation gesammelt und über die Rohrsysteme zu Kläranlagen gepumpt. Dort werden für die Umwelt schädliche Stoffe herausgefiltert. 27 28 STADT stadtleben 01 / 2015 „Hier will ich bleiben“ Kiezspaziergang. Ute Wenzel hat schon in vielen Ecken Deutschlands gelebt. Doch jetzt zog es sie zurück in ihre Heimat Berlin. Genauer gesagt nach Friedenau – wegen der schönen Altbauten und des Kleinstadtcharmes Protokoll: Margitta Schulze Lohoff Fotos: Maria Sturm FRIEDENAU I ch habe in meinem Kiez noch viel zu entdecken. Ich bin ja gerade erst wieder hergezogen, die vergangenen zehn Jahre habe ich in Mainz gelebt. Doch ich hatte Heimweh nach meinem Berlin. Meine Tochter wohnt hier, und es ist einfach meine Heimat. Also ging es 2014 zurück. Da habe ich erst mal in einer zu kleinen Wohnung in der Holsteinischen Straße gewohnt, um in Ruhe nach einer passenden zu suchen. Ich bin in der Zeit ganz oft durch die Straßen hier gestreift, um zu schauen, wo ich gerne wohnen würde. Hier gibt es so viele tolle Gebäude: kleine einstöckige Landhäuser, große villenartige Mehrfamilienhäuser mit außergewöhnlichen Fassaden und prunkvollen Eingängen. Und viele haben noch schmiedeeisern eingezäunte Vorgärten. Ich liebe diese Straßen voller Altbauten, das hat man nicht oft in Berlin. Deshalb war für mich auch immer klar: Ich will in Friedenau leben. Ganz geklappt hat es allerdings nicht. Ich habe meine Wohnung in der Cranachstraße gefunden, die gehört streng genommen noch zu Schöneberg. Aber die Menschen hier nennen das Viertel auch Neu-Friedenau. Es heißt aber auch Malerviertel oder Dürerkiez, weil die Straßen hier nach alten Meistern benannt sind. Hier und in Friedenau haben schon viele berühmte Persönlichkeiten gelebt: Die Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller wohnt nur eine Straße von mir entfernt. Günter Grass, Uwe Johnson, Erich Kästner – sie „ UTE WENZEL, degewo-Mieterin, ist Diplom-Pädagogin und Betriebswirtin. Heute arbeitet sie als kaufmännische Assistenz im öffentlichen Dienst. Wenzel lebt in Friedenau und hat eine Tochter. haben alle in Friedenau gelebt und gearbeitet. Ich habe mir auch fest vorgenommen, mal im Literaturhotel bei einer Lesung vorbeizuschauen. Ja, wie gesagt, ich habe noch viel zu entdecken im Kiez: Das kleine Bistro Lula Deli Deluxe muss ich unbedingt mal ausprobieren. Einen meiner Lieblingsplätze habe ich allerdings schon gefunden: ein altes Fabrikgebäude, genannt die Goerz-Höfe. Heute sitzen dort viele Firmen. Es muss toll sein, dort zu arbeiten – mit den alten Industrieaufzügen und den riesigen Fenstern. Und auf dem Dach gibt es noch eine alte Stahlkonstruktion mit Kran. Herrlich! Um die Ecke ist auch mein Lieblingsvietnamese Lac Viet, ich mag die freundliche Atmosphäre dort. Und natürlich das Essen, das schmeckt genauso gut wie in Vietnam. Dorthin habe ich eine meiner ersten Fernreisen gemacht. Ich bin viel gereist in meinem Leben. Unter anderem nach Vietnam, Thailand, Afrika. Aber das ist jetzt genug. Ich bin an einem Punkt angekommen, an dem ich ein Nest brauche, und ich glaube, ich habe es in der Cranachstraße gefunden. Hier habe ich alles vor der Tür, was ich brauche, vor allem den Bäcker direkt nebenan. Oder einen Italiener ein paar Häuser weiter. Und wenn ich zu Hause in meiner Hinterhofwohnung bin, habe ich absolute Ruhe. Das ist perfekt. Denn eines habe ich mir fest vorgenommen: Ich ziehe in meinem Leben nicht noch einmal um. Ich bin F angekommen. Zu Hause.“ 29 VIELFÄLTIG „Friedenau hat so viel zu bieten: das Kino Cosima, den Süßkramdealer in der Varziner Straße, das Literatur-Hotel und Straßen, die von Altbauten gesäumt sind. Herrlich!“ (von oben im Uhrzeigersinn in die Mitte) 30 stadtleben 01 / 2015 06 FRIEDENAU 02 05 07 03 01 04 08 Insider-Entdeckertipps BUMMEL DURCH DEN KIEZ 01 DÜRERKIEZ 03 HOTEL FRIEDENAU 05 SÜSSKRAMDEALER Auf Tuchfühlung mit den großen Meistern? Ab in den Dürerkiez, auch Malerviertel genannt. Zwischen Dürerplatz, Cranach- und Rubensstraße finden Sie zwar keine Kunst, dafür jedoch eine intakte Einzelhandelsstruktur und schmucke Altbauten. Schönes Flair. Dürerplatz Das kleine Hotel im Biedermeierstil trägt den Untertitel „Das Literaturhotel“, bietet ein Frühstücksbuffet (10 Euro) und lädt regelmäßig im Salon zu Lesungen ein. Wer das nicht verpassen will, sollte auf der Website den Newsletter abonnieren. Fregestr. 68, 12159 Berlin, 030 / 85 90 960, info@ literaturhotel-berlin.de, literaturhotel-berlin.de Ein ganzer Laden voller Schokolade – beim Süßkramdealer wird der Traum wahr. Der Verkaufsraum ist mit dunklem Holz vertäfelt, das Café nebenan strahlt in Pastellfarben, der Süßkram schmeckt in beiden Räumen gleich gut. Varziner Str. 4, 12159 Berlin, 030 / 850 777 97, Mo bis Fr ab 11.30 Uhr, Sa und So ab 13 Uhr, Preise: 3 bis 9 Euro, suesskramdealer.de 02 LULA DELI DELUXE Prenzlauer Berg, Kreuzberg und Friedrichshain sind weit weg – und das Lula ist der beste Beweis dafür, dass ein gutes Lokal keine Szenelage braucht. Hier ist alles hausgemacht mit frischen Zutaten und Rezepten aus aller Welt: asiatisches Curry, italienische Pasta und französisches Ratatouille. Lecker! Hedwigstr. 1, 12159 Berlin, 030 / 85 10 57 89, Mo bis Fr 8.30 bis 24 Uhr, Sa und So 9 bis 24 Uhr, Preise: zwischen 4 und 14 Euro, lula-berlin.de 04 KAISEREICHE Kerzengerade und standfest thront die Eiche mitten auf der Rheinstraße. Dort wurde sie 1879 gepflanzt als kleine Aufmerksamkeit zur Goldenen Hochzeit von Kaiser Wilhelm I. und seiner Frau Augusta. Die heutige Eiche ist Naturdenkmal, allerdings nicht mehr original: 1883 wurde sie bei Protesten beschädigt und ersetzt. Auf der Kreuzung Rhein-, Schmijan- und Saarstr. GESCHMACKVOLL „Hier muss ich noch mal hin: Der Apfel-Ingwer-Aufguss im Café neben dem Süßkramdealer ist ganz nach meinem Geschmack und die Inneneinrichtung auch.“ (oben) 06 GOERZ-HÖFE Eine ehemalige Fabrik ist das kreative Zentrum Friedenaus: Wo die Firma „Optische Anstalt C. P. Goerz“ ab 1897 Linsen und Kameras herstellte, sitzen heute Architekten, Sportstudios, eine Tanzschule oder auch eine Agentur für Special Effects in Filmen. Imposante Industriearchitektur. Rheinstr. 45/46, 12161 Berlin IMPRESSUM Herausgeber und Verleger degewo Aktiengesellschaft, Potsdamer Str. 60, 10785 Berlin Projektleitung Kristina Jahn (V. i. S. d. P.), Isabella Canisius, 030 / 26485 1513, [email protected], www.degewo.de Redaktion G+J Corporate Editors GmbH, Büro Berlin (Leitung Joerg Strauss), Friedrichstr. 82, 10117 Berlin, www.corporate-editors.com Publishing Management Eva Kanthack, 030 / 2757 2409 6822 Redaktionsleitung Margitta Schulze Lohoff (FR) Art Direction Britta Hinz Layout Diana Müller (FR) Bildredaktion Isabell Seifert (FR) Schlussredaktion Dr. Egbert Scheunemann (FR) Druck Neef + Stumme, Wittingen Titelfoto Philipp Langenheim Fotos PR (S. 2, 18); degewo (S. 3, 6); TU Berlin/Pressestelle/Jacec Ruta (S. 4); Plainpicture (S. 4, 5, 18, 19); Getty Images (S. 5, 18); imago sportfotodienst (S. 5); Philipp Langenheim (S. 6, 8–15); Privat (S. 7); Renáta Török-Bognár/Stocksy (S. 17); Picture Press (S. 19); Michael Zwahlen/Stocksy (S. 19); Holger Talinski (S. 20–22, 26–27); Landesarchiv Berlin (S. 24); Tina Merkau (S. 25); Maria Sturm (S. 28–30) Illustration Ralf Nietmann (S. 16); Lisa Schweitzer (S. 16, 19) Ilustration Lisa Schweizer (S. 16, 19), Ralf Nietmann (S. 16) stadtleben erscheint vier Mal jährlich. Auflage 79.000 Exemplare UNTERHALTUNG stadtleben 01 / 2015 Rätseln Mehr für Sie! Wohnen Sie einen Monat mietfrei! Rätsel lösen, einsenden und dann – Daumen drücken Berliner Ortsteil in TreptowKöpenick Bauwerk am Gendarmenmarkt Komponist von „Berliner Luft“ KurzAusruf form von spanisch: der BeTheresia Sankt grüßung GREIFEN SIE ZU! Sparen Sie mit den Angebo ten von degewo und ihrer Kooperationspartner. Nehmen Sie an den Verlosungen teil Wohlgeruch Verehrer eines Stars Kammerkonzert mit Daniel Hope 2 beliebtes Dessert Oper von Verdi süße Früchte 5 Berliner Fußballverein 6 chem. Zeichen für Technetium Leibesertüchtigung im Winter 8 Vorname der Meysel † französisch: in 12 Fußhebel englisch: oder Kurgebühr 1 Geschäftszentrum einst französisch: eine exotische Echse Das Deutsche Kammerorchester und der Solist Daniel Hope widmen das Mai-Konzert Künstlern wie Mieczyslaw Weinberg, Gideon Klein, Erich Wolfgang Korngold und Hanns Eisler, die während des Nationalsozialismus ins Exil gehen mussten. Beginn von „#5 Exil“ ist am 21. Mai um 20 Uhr im Kammermusiksaal der Philharmonie. stadtleben verlost 10 x 2 Freikarten. Einsendeschluss: 30. April, Stichwort: „Deutsches Kammerorchester“ Senden Sie eine E-Mail an [email protected] oder eine Postkarte an: degewo, Marketing/Unternehmenskommunikation, Potsdamer Str. 60, 10785 Berlin. Die Gewinner werden benachrichtigt, Telefonnummer nicht vergessen! 4 Berliner Bauwerk von Schinkel 31 Zuruf beim Trinken Im Fuchsbau 9 chem. Zeichen für Radon 3 Vorname Capones Kurzform von Diana Lebewohl 10 Ortsteil mit Sitz der FU Berlin Berliner Spitzname Fluss durch Frankfurt 01 Fluss durch Meppen zu der Zeit HandyPost 11 02 03 04 05 06 07 08 7 09 RM167922 10 12 TEILNEHMEN & GEWINNEN: EINEN MONAT MIETFREI Bringen Sie die Lösungsbuchstaben in die richtige Reihenfolge. Schicken Sie uns das Lösungswort und vergessen Sie dabei nicht, Ihre vollständige Adresse und die Mietvertragsnummer anzugeben. Mit etwas Glück wohnen Sie schon bald einen Monat mietfrei (eine Kaltmiete). degewo, Marketing/Unternehmenskommunikation, Stichwort: Kreuzworträtsel, Potsdamer Str. 60, 10785 Berlin oder per E-Mail an: [email protected] Einsendeschluss ist der 20. April 2015. Der Gewinner wird in der nächsten Ausgabe bekannt gegeben. Gewinner aus dem vergangenen Heft ist Reinhard Prehm aus Lichtenberg. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Lösung Heft 04/14 Lösungswort: unterwegs Einsendeschluss: 30. April, Stichwort: „Füchse“ Senden Sie eine E-Mail an [email protected] oder eine Postkarte an: degewo, Marketing/Unternehmenskommunikation, Potsdamer Str. 60, 10785 Berlin. Die Gewinner werden benachrichtigt, Telefonnummer nicht vergessen! Im Süßwarenhimmel 201501 11 Für das Heimspiel der Füchse gegen den SC Magdeburg am 24. Mai verlost stadtleben 25 x 2 Freikarten. Spielbeginn ist um 16.45 Uhr in der Max-Schmeling-Halle. Lust auf süße Leckereien? Die Tortenwerkstatt Berlin auf der Weddinger Seite der Gleimstraße ist berühmt für ihre süßen Kreationen. stadtleben-Leser bekommen dort Rabatt. Legen Sie diesen Coupon dort vor und genießen Sie im Café ein Stück Kuchen oder Sahnetorte nach Wahl inklusive einer Tasse Kaffee zum Preis von 4,90 Euro. Einzulösen bis zum 31. Mai 2015 in der Tortenwerkstatt Berlin, Gleimstr. 6, 13355 Berlin, 0163 / 17 31 571, Mo, Mi-So 13-19 Uhr, Di bis 20 Uhr, www.tortenwerkstatt-berlin.de Venezianische Nacht bei degewo im Britzer Garten Programmhighlights: • Piazza San Marco – Showtime auf dem Markusplatz • Lido di Venezia – flanieren und genießen • Palazzo Ducale – prachtvoller Maskenball • La grotta – venezianische Lebenskultur • Campo dei bambini – märchenhafte Spiele • Großes Feuerwerk ... und vieles mehr! Jetzt vormer 26.06.2ken: 015
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