Zusammenfassung der Ergebnisse

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Mobilitätsuntersuchung Stadt Dülmen - Ergebniszusammenfassung
Zusammenfassung der Befragungsergebnisse
Stichprobenumfang: Als Ergebnis der Befragung lagen auswertbare Daten von
596 Haushalten mit Angaben von 1.383 Personen vor. Damit haben 19 % der 3.152
angeschriebenen Haushalte geantwortet und 3 % der Dülmener Bevölkerung hat
Angaben zu ihrem Mobilitätsverhalten gemacht.
Verkehrsmittelverfügbarkeit: Die Ausstattung der Haushalte mit Pkw und
Fahrrädern ist in Dülmen im Vergleich zum deutschen Durchschnitt hoch. Nur
10 % der Haushalte besitzen kein Fahrrad (Deutschland: 18 %)1 und in 7,7 % der
Haushalte ist kein Pkw vorhanden (Deutschland: 18 %). Auf 1.000
Einwohnerinnen und Einwohner kommen in Dülmen 1.022 Fahrräder
(Deutschland: ca. 900) und 605 Pkw (Deutschland: 501). Motorräder, Mofas und
Roller sind hingegen nur in 14 % der Haushalte und Zeitkarten für den öffentlichen
Verkehr in 22 % aller Haushalte vorhanden.
0%
20%
40%
60%
80%
100%
Pkw
(n=589)
Motorrrad/Moped/Mofa/Roller
(n=595)
Fahrrad, inkl. E-Bike
(n=589)
Zeitkarte für den ÖV
(n=595)
0
1
2
3
4 und mehr
Abbildung 1: Verfügbarkeit von Verkehrsmitteln und ÖV-Zeitkarten im Haushalt
Wegelänge und Wegedauer: An einem Werktag begeben sich 90 % der
Dülmenerinnen und Dülmener mindestens einmal außer Haus. Im Mittel legt eine
Person dann 3,8 Wege zurück und benötigt dafür 99 Minuten. Ein
durchschnittlicher Weg ist 11,9 km lang und dauert 25 Minuten. Betrachtet man
nur Wege innerhalb Dülmens, ergibt sich eine durchschnittliche Entfernung von
4,1 km und eine Dauer von 19 Minuten. Innerhalb von Dülmen-Mitte ist ein Weg
im Schnitt 2,3 km lang, dauert im Schnitt 18 Minuten und wird in über einem
Viertel der Fälle zu Fuß bewältigt (27 %).
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Alle Vergleichswerte aus MiD – Mobilität in Deutschland 2008, Ergebnisbericht
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Mobilitätsuntersuchung Stadt Dülmen - Ergebniszusammenfassung
Verkehrsmittelwahl (Modal Split) im Gesamt- und Binnenverkehr: Die
Einwohnerinnen und Einwohner Dülmens legen beim Gesamtverkehr 49 % der
Wege als Fahrerin bzw. Fahrer und 10 % der Wege als Mitfahrerin bzw. Mitfahrer
im MIV zurück. Für 22 % der Wege wird das Fahrrad benutzt, 13 % werden zu
Fuß und je 3 % mit Bus und Bahn zurückgelegt. Während die Wege zu Fuß und
mit dem Fahrrad fast ausschließlich innerhalb Dülmens stattfinden, wird bei 36 %
der Wege mit dem MIV die Stadtgrenze überquert. Beim Binnenverkehr betragen
die Anteile des Fußverkehrs 17 % und des Radverkehrs 29 %.
13%
Gesamtverkehr
(n=4.359)
2%
0%
zu Fuß
41%
71%
20%
Fahrrad/E-Bike
10% 6% 1%
49%
29%
17%
Binnenverkehr
(n=3.136)
Quell- und Zielverkehr
(n=1.106)
22%
40%
MIV
9% 4%
11% 12% 3%
60%
MIV Mitfahrer
80%
ÖV
100%
Sonstiges
Abbildung 2: Verkehrsmittelwahl (Wege bis 100 km)
Verkehrsmittelwahl in Dülmen-Mitte: 37 % der erfassten Wege beginnen und
enden in Dülmen-Mitte, also der Kernstadt mit 28 Tsd. Einwohnerinnen und
Einwohnern. Diese Wege werden zu 37 % mit dem MIV, zu 36 % mit dem Fahrrad
und zu 0,4 % mit dem Öffentlichen Verkehr zurückgelegt. 27 % der Wege werden
zu Fuß bewältigt. In der Dülmener Kernstadt als besonders verkehrsintensives
„Nachfragesegment“ der Mobilität liegen demnach mit 63 % die größten
Potenziale des Umweltverbundes (Summe des Nichtmotorisierten und Öffentlichen
Verkehrs) vor. Das heißt die Verkehre in Dülmen-Mitte sind besonders
umweltfreundlich.
27%
Anteil der Wege
(n=1.073)
0%
zu Fuß
20%
Fahrrad/E-Bike
36%
40%
MIV Fahrer
60%
5% 0,4%
80%
100%
MIV Mitfahrer
Abbildung 3: Verkehrsmittelwahl in Dülmen Mitte (Wege bis 100 km)
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32%
ÖV
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Mobilitätsuntersuchung Stadt Dülmen - Ergebniszusammenfassung
Verkehrsmittelkombination: Bei 92 % der Wege wird nur ein einziges
Verkehrsmittel genutzt, bei den restlichen 8 % mehrere Verkehrsmittel
hintereinander. Beim ÖV spielt die Kombination mehrerer Verkehrsmittel die
größte Rolle: 28 % der Wege mit dem Bus finden in Kombination mit dem Fahrrad
statt, beim Nahverkehr mit der Bahn sind es 42 %. Von den Wegen mit dem
Öffentlichen Verkehr beinhalten 14 % Teilwege mit dem MIV als Zu- oder
Abbringer.
Räumliche Verkehrsbeziehungen: 75 % der Wege des Gesamtverkehrs finden
innerhalb der Stadtgrenze statt, wobei 37 % der Wege innerhalb von DülmenMitte, 20 % innerhalb anderer Ortsteile und 18 % zwischen verschiedenen
Ortsteilen stattfinden. Wege im Quell- und Zielverkehr sind zu 60 % Arbeits- und
Ausbildungswege und führen am häufigsten nach Münster, gefolgt von Coesfeld.
Sie werden zu 82 % mit dem MIV zurückgelegt, gefolgt vom ÖV mit 13 %.
Wegezweck: Etwa ein Drittel der Wege im Gesamtverkehr sind Arbeits- und
Ausbildungswege, ebenfalls ein Drittel entfällt auf die Zwecke Einkauf und
Erledigung, 18 % der Wege sind Freizeitwege, 9 % dienen dem Bringen oder
Holen anderer Personen und 6 % haben einen anderen Zweck.
Wegezwecke
Gesamtverkehr
(Wege bis 100 km,
inkl. Wege nach
Hause)
(n=2.640)
Anderer
Bringen und Zweck
6%
Holen
9%
Freizeit
18%
Arbeit
21%
Dienstweg
5%
Ausbildung
8%
Einkauf/
Versorgung
11%
Private
Erledigung
15%
Abbildung 4: Wegezweck
Zufriedenheit: Die Verkehrssituation in der Stadt Dülmen wird beim Fußverkehr
am besten bewertet (92 % zufrieden), gefolgt von der Situation für den Radverkehr
(81 % zufrieden). Beim MIV sind gut 60 % zufrieden, während es beim ÖV nur
31 % sind. Diese Werte bilden zweifellos wichtige Tendenzen und Relationen ab,
dürfen aber wegen dem individuell sehr unterschiedlichen Verständnis von
„Zufriedenheit“ nicht überbewertet werden.
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Mobilitätsuntersuchung Stadt Dülmen - Ergebniszusammenfassung
0%
20%
40%
60%
80%
100%
zu Fuß (n=1.158)
Fahrrad / E-Bike (n=1.117)
Pkw (n=1.062)
Motorrad / Mofa / Roller (n=180)
Busse & Bahnen (n=599)
sehr zufrieden
zufrieden
weniger zufrieden
unzufrieden
Abbildung 5: Bewertung der Verkehrssituation
Wünsche der Bürgerinnen und Bürger: Gemäß den Anregungen der
Befragungsteilnehmerinnen und -teilnehmer sollte sich die Stadtverwaltung in
erster Linie um den Radverkehr bemühen (254 Anmerkungen), obwohl die Stadt
mit großer Mehrheit am Befragungszeitpunkt bereits als fahrradfreundlich
eingeschätzt wird. An zweiter Stelle der Wünsche steht das Thema
Verkehrsberuhigung der Innenstadt (224 Antworten). In diesem Zusammenhang ist
ein häufiger Wunsch auch der Bau bzw. die Vervollständigung von
Umgehungsstraßen (100 Antworten), um die Innenstadt vom Durchgangsverkehr
zu befreien. Im Bereich des ÖV wird ein Busangebot gewünscht, das über den
bisher bestehenden Schülerverkehr hinaus geht und auch dem Alltagsverkehr
gerecht wird.
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