Ein hierarchisches („nested“) Logit-Modell für die Analyse kombinierter Stated und Revealed-Preference-Daten zur Verkehrsmittelwahl Milenko Vrtic Für die Ermittlung von Verkehrsprognosen sind neben geeigneten Datengrundlagen die Wirkungszusammenhänge zwischen der Verkehrsnachfrage und den die Nachfrage beeinflussenden Faktoren die wesentliche Voraussetzung. Bei der Quantifizierung der verkehrlichen Auswirkungen von infrastruktur- und verkehrspolitischen Massnahmen sind (häufig) die Modelle der Verkehrsmittelwahl die wichtigsten aber auch problematischsten Komponenten. Die aus dem beobachteten Verkehrsverhalten (Revealed Preference (RP) - Daten) ermittelten Modelle sind oft mit vielen Unsicherheiten behaftet und daher in ihrer Nutzbarkeit eingeschränkt. Aus diesem Grund wurde in dieser Untersuchung neben RP-Daten gleichzeitig auch eine Stated Preference (SP)-Befragung zur Verkehrsmittelwahl durchgeführt. Die SP-Befragung wurde als Stated Choice-Befragung formuliert. Neben getrennten Modellschätzungen wurde hier gezeigt wie gemeinsame Modelle der Verkehrsmittelwahl (SP- und RP-Daten) geschätzt werden können. Wie erwartet zeigen die aus SPDaten ermittelten Modellparameter gegenüber RP-Modellen eine höhere Plausibilität und Akzeptanz. Von den Angebotsvariablen sind Zugangszeit und Fahrzeit die zwei für die Verkehrsmittelwahl wichtigsten Variablen. Aus der soziodemographischen Variablen wird durch die PKW-Verfügbarkeit und den Abonnementbesitz die Verkehrsmittelwahl stark prädestiniert. Die aus den gemeinsamen SP- und RP-Daten ermittelten Modellparameter sind stark vom Anteil, der Qualität und den Variationen der RP-Daten abhängig.
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