8 NACHBArSCHAFT Nr. 16 / 16. April 2015 luzern/beromünster | Helikopter statt Töffli – Sven Brinkhaus ist der jüngste Helikopter-Pilot der Schweiz mit 17 Jahren im Helikopter-Cockpit Wenn der Helikopter-Antriebsmotor zu drehen beginnt und die Rotorblätter kreisen, dann ist Sven Brinkhaus im Element. Der jüngste HelikopterPilot der Schweiz drückt den Steuerknüppel sanft nach vorn und hebt ab. Mit Kollegen gehts im Bell BH-206 Jet Ranger III bis über die Wolken an den Auto-Salon nach Genf oder zum Familien-Ausflug nach Locarno. Andere in seinem Alter frisieren Töffli, der 17-jährige Stadtluzerner ist im Helikopter unterwegs. Seit Sven Brinkhaus als Bub die deutsch-österreichische TV-Serie «Medicopter 117 – jedes Leben zählt» auf RTL und ORF verfolgte, ist er fasziniert von Helikoptern. «Ich kenne fast jede Folge mit dem gelb-roten Rettungs-Helikopter. Abenteuer und Action pur. Der Helikopter in der Serie, ein Messerschmidt-Bölkow-Blohm BK117, hatte es mir besonders angetan.» Flugzeuge und alles, was irgendwie mit der Fliegerei zu tun hat, begeisterten den Kantischüler aus Luzern früh. «Mit 12 bekam ich dann einen Helikopter-Schnupperflug geschenkt», erzählt Brinkhaus. Da durfte er auch erstmals kurz an den Steuerknüppel. «Da hat es mir endgültig den Ärmel reingenommen. Ich wusste: Ich möchte so einen Helikopter fliegen können!» «Fliegen ist Freiheit in der Luft» Eine Alterslimite zum Fliegen eines Helikopters gibt es in der Schweiz keine. Die Prüfung zur PrivatenpilotenLizenz (PPL) – und damit die Erlaubnis und Fähigkeit, einen Helikopter allein zu fliegen – kann jedoch erst mit erreichtem 17. Altersjahr absolviert werden. «Helikopterfliegen ist keine Hexerei – lernen kann das jeder», meint der Jungpilot. «Wichtig sind aber ein gutes Balancegefühl, eine Sven Brinkhaus vor seinem Lieblings-Helikopter, dem Bell Jet Ranger BH-206 III. grosse Lernbereitschaft und der Wille.» Die Grundausbildung hat zudem ihren Preis – rund 30 000 Franken müssen investiert werden. Mit 15 begann er für die Theorieprüfung zu lernen, die praktische Ausbildung mit 120 Flugstunden durchlief er auf dem Flugplatz Beromünster bei der Airport Helicopter Flugschule. Vier Tage nach seinem 17. Geburtstag bestand Brinkhaus die praktische Prüfung mit Bravour. «Ein Traum ging für mich in Erfüllung: Fliegen ist für mich Freiheit in der Luft.» Fluglehrer Adrian Fröhlich freut sich mit dem jüngsten Helikopter-Piloten der Schweiz: «Sven ist zielorientiert und trotzdem bescheidener Typ. Er ist für sein Alter eine reife Persönlichkeit.» Auch Hansruedi Müller, Inhaber der Airport Helicopter Flugschule und selbst erfahrener Helikopter-Pilot gratuliert Sven Brinkhaus zu seiner Pilotenlizenz: «Wir sind natürlich sehr stolz, dass der jüngste Helikopterpilot der Schweiz das Fliegen auf dem Flugplatz Beromünster erlernt hat. Auf kleinen Flugplätzen wie bei eSw uns fängt die Fliegerei an», bekräftigt Müller, der zugleich auch Verwaltungsratspräsident der Flugplatz-Betreibergesellschaft Flubag ist. «Ich möchte Berufspilot werden» Sven Brinkhaus ist Enkel von Hermann Beyeler, einem bekannten Kunstmäzen und Immobilienmakler. Seinen Grosseltern verdankt Brinkhaus auch die Möglichkeit, seinem teuren Hobby nachzugehen. «Ohne die Unterstützung meiner Grosseltern könnte ich nicht Helikopter fliegen. Dafür bin ich ihnen sehr dankbar», ist sich der 17-jährige Pilot seines Privilegs bewusst. Für seine Flüge mietet er am liebsten auf den Bell Jet Ranger BH-206 III mit 457 PS auf dem Flugplatz Beromünster. Auch mit den Typen Robinson R22, R44 und R66 hebt er ab. «Meistens bin ich mit Freunden oder Verwandten unterwegs. Einfach so fliege ich nicht herum – und in die Disco schon gar nicht.» Sogar seine Maturaarbeit hatte mit Helikoptern zu tun: Sven Brinkhaus untersuchte, wie zuverlässig Wetterprognosen für Piloten sind. Für die 76-seitige Schrift investierte er 120 Arbeitsstunden sowie 14 Testflüge. Zur Präsentation seiner Arbeit flog er gleich selbst mit dem Helikopter auf den Sportplatz der Kantonsschule Reussbühl. Sein Ergebnis ist beruhigend: «Die Prognosen stimmen gut bis sehr gut mit den realen Bedingungen überein.» Brinkhaus hat noch viele aviatische Träume. «Fallschirmspringen – das möchte ich sicher auch noch ausprobieren.» Oder vielleicht als Heli-Linienpilot regelmässig über der Nordsee Spezialisten und Material auf Bohrinseln fliegen? «Ich habe von solchen Versorgungsflügen gelesen. Das klingt nach Abenteuer und könnte mir gefallen.» The sky is open – der 17-jährige Jungpilot ist mit der erfolgreichen Ausbildung auf dem Flugplatz Beromünster ready für eine spannende Piloten-Karriere. Seine Zukunft sieht der Jungpilot bei der Schweizer Flugwaffe: «Ich möchte Berufspilot werden und eine F/A-18 fliegen.» Zur Zeit büffelt Sven Brinkhaus für seine Matura-Prüfungen. Und meint mit einem Augenzwinkern und wachem Pilotenblick: «Und danach kommt erst mal die Autoprüfung.» ERIK SCHWICKARDI ANZeIGe t l e w r e i T Unvergessliche Augenblicke. www.tierwelt.ch igen Kleinanze sem Mit gros arkt m Inserate erabo Schnupp aben 12 Ausg .00 für Fr. 20 milie ganze Fa 1321656 für die sespass Mehr Le
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