Botschaft des Gemeinderates

Botschaft des Gemeinderates
zur Urnenabstimmung
vom Sonntag, 14. Juni 2015
Sonderkredit Neubau Unterstufenzentrum
mit Räumen für die Tagesstrukturen
Gemeinde Beromünster
Inhaltsverzeichnis
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
Für eilige Leserinnen und Leser
Bericht des Gemeinderates
Bericht der Baukommission
Bericht des Architekten
Terminplan
Kosten und Finanzierung
Empfehlung der Controllingkommission
Abstimmungsfrage
Anhang/Pläne
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Die Akten zum Baukredit liegen im Sinne von § 22 Abs. 1 des Stimmrechtsgesetzes des Kantons Luzern während zwei Wochen vor der Urnenabstimmung bei der Gemeindeverwaltung Beromünster zur Einsichtnahme auf. Die
Pläne und das Modell zum Bauprojekt werden im Foyer der Gemeindeverwaltung Beromünster während der ordentlichen Öffnungszeiten ausgestellt.
Die Botschaft wird zusammen mit den Abstimmungsunterlagen allen Stimmberechtigten zugestellt. Weitere Exemplare können bei der Gemeindeverwaltung bezogen werden.
Orientierungsversammlung
Der Gemeinderat und die Baukommission informieren über den Neubau
des Unterstufenzentrums mit Räumen für die Tagesstrukturen:
Mittwoch, 27. Mai 2015, 19.30 Uhr,
Mehrzweckhalle Beromünster
Alle Interessierten sind zu dieser Orientierungsversammlung eingeladen.
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Gemeinde Beromünster
1. Für eilige Leserinnen und Leser
An der Gemeindeversammlung vom 11. Dezember 2013 hat die Gemeindeversammlung den Schulraumplanungsbericht zur Kenntnis genommen. Dieser sieht unter anderem den Neubau eines Unterstufenzentrums vor. In der
Zwischenzeit wurde in einem Studienauftragsverfahren in Zusammenarbeit
mit einer Jury das Siegerprojekt auserkoren. Das Projekt «Memory» bietet
genügend Raum, damit den zeitgemässen schulischen Anforderungen, dem
voraussehbaren weiteren Wachstum der Gemeinde und den kommenden
Veränderungen im Schulbetrieb, wie der Einführung des Zweijahreskindergartens, Rechnung getragen werden kann. Nebst Schulraum für die Unterstufe werden Räume für die schulergänzenden Tagesstrukturen sowie Unterrichtszimmer für die Musikschule erstellt.
Der Terminplan sieht vor, dass die Schule den Neubau des Unterstufenzentrums auf das Schuljahr 2017/2018 nutzen kann. Der Gemeinderat und die
Schulpflege gehen davon aus, dass mit dem Neubau des Unterstufenzentrums für die nächsten 15 Jahre genügend Schulraum zur Verfügung stehen
wird. Bei einer allfälligen Erweiterung könnte auf dem Areal St. Michael
ein zweites identisches Schulhaus erstellt werden. In dieser Erweiterung begründet sich der Name des Projekts «Memory». Zudem wird der Neubau
statisch und baulich so erstellt, dass auch eine Aufstockung um ein weiteres
Stockwerk möglich wäre.
Mit dem Neubau des Unterstufenzentrums mit Räumen für die Tagesstrukturen kann die Unterrichtsqualität der Schule Beromünster erhalten und weiterentwickelt werden. Ausserdem werden mit diesen Investitionen die Standortqualität und die Standortattraktivität der Gemeinde nachhaltig gefördert.
Der Sonderkredit für den Neubau beziffert sich auf Fr. 6‘610‘000.00. Der
Finanzplan der Gemeinde zeigt, dass diese Investition dank der guten Ausgangslage tragbar ist. Das Pro-Kopf-Vermögen in der Gemeinde Beromünster liegt 2014 bei Fr. 1‘285.00 / Einwohner. Die Pro-Kopf-Verschuldung der
Gemeinden beträgt im kantonalen Mittel dagegen Fr. 2‘440.00 / Einwohner (2013).
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Gemeinde Beromünster
An der Orientierungsversammlung vom Mittwoch, 27. Mai 2015, wird über
das Bauvorhaben ausführlich informiert.
Nach Art. 21 Abs. 1 lit. b der Gemeindeordnung vom 7. Januar 2008 ist
über Kredite, die 25 Prozent des Gemeindesteuerertrags übersteigen, eine
Urnenabstimmung durchzuführen. Diese findet am 14. Juni 2015 statt.
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Gemeinde Beromünster
2. Bericht des Gemeinderates
Ausgangslage
In den letzten Jahren hat sich die Gemeinde Beromünster rege weiterentwickelt. Neben dem stetigen Bevölkerungswachstum durch die hohe Bautätigkeit fanden auch die Fusionen mit den Gemeinden Schwarzenbach (2004),
Gunzwil (2009) und Neudorf (2013) statt. Die Gemeinde Beromünster
strebt mit dem Projekt Schulraumplanung einen nachhaltigen Ausbau der
gemeindeeigenen Infrastruktur an.
Investitionen in den Schulraum sind unter anderem geprägt vom Bevölkerungswachstum und der damit verbundenen Entwicklung der Schülerzahlen. Weiter fordert das neue Volksschulbildungsgesetz die Einführung des
Zweijahreskindergartens, das Angebot von schul- und familienergänzenden
Tagesstrukturen sowie die Integration von Kindern mit einem höheren Förderungsbedarf. Um diesen vielseitigen Ansprüchen gerecht zu werden und
langfristig über genügend Schulraum zu verfügen, hat der Gemeinderat
eine Arbeitsgruppe Schulraumplanung eingesetzt. Diese wurde beauftragt,
in einem Planungsbericht konkrete Realisierungsvorschläge zu erarbeiten.
Dieser Schulraumplanungsbericht wurde am 11. Dezember 2013 durch die
Gemeindeversammlung zur Kenntnis genommen. Er bildet die Basis für die
baulichen Massnahmen. Für die Planung und Umsetzung dieser Massnahmen hat der Gemeinderat am 20. Februar 2014 eine Baukommission eingesetzt.
Entwicklung der Gemeinde Beromünster
Die Gemeinde Beromünster zählt 6‘266 Einwohner und Einwohnerinnen
(Stand 31.12.2014), davon 771 schulpflichtige Kinder. Im Räumlichen
Entwicklungskonzept (REK) wird ein Bevölkerungswachstum auf 7‘000 Einwohner und Einwohnerinnen im Jahr 2030 angestrebt. Es wird von einem
prozentualen Anteil schulpflichtiger Kinder von 12,1 ausgegangen, was
bedeutet, dass im Jahr 2030 etwa 850 Schüler und Schülerinnen in Beromünster die Schule besuchen werden. Wird zudem berücksichtigt, dass ab
dem Schuljahr 2016 / 2017 der Zweijahreskindergarten eingeführt werden
muss, ist von einer noch höheren Schülerzahl auszugehen.
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Gemeinde Beromünster
Studienauftrag
Der Gemeinderat hat im April 2014 beschlossen, für den Neubau des Unterstufenzentrums mit Räumen für die Tagesstrukturen ein Studienauftragsverfahren durchzuführen. In einem ersten Schritt wurden unter Berücksichtigung von zuvor festgelegten Kriterien sechs Architekturbüros selektioniert,
welche zur Ausarbeitung eines Projekts eingeladen wurden. Eine Jury hat
im November 2014 das Siegerprojekt dieses Studienauftrags erkoren. Das
ausgewählte Projekt «Memory» wurde durch das Büro Dorji Sigrist Architekten AG, Luzern, erarbeitet. Den Projektverfassern ist es gelungen, die
Anforderungen an den Neubau des Unterstufenzentrums mit Räumen für
die Tagesstruktur optimal zu erfüllen. Das Projekt wurde anschliessend in
Zusammenarbeit mit der Baukommission weiterbearbeitet und auf die expliziten Bedürfnisse der Gemeinde Beromünster abgestimmt.
Empfehlung und Antrag des Gemeinderates
Aufgrund des ausgewiesenen Bedarfs an Schulraum für die Unterstufe und
Räumen für die Tagesstrukturen und im Hinblick auf das Wachstum der Gemeinde empfiehlt der Gemeinderat den Stimmberechtigten, dem Sonderkredit für den Neubau des Unterstufenzentrums mit Räumen für die Tagesstruktur zuzustimmen. Die notwendigen Mittel sind im Finanzplan der Gemeinde
Beromünster eingestellt. Die finanzielle Belastung wird vom Gemeinderat
als tragbar beurteilt. Die geplanten Investitionen sind ein wichtiger Beitrag
zur nachhaltigen Förderung der Attraktivität und Qualität der Schule und
Gemeinde Beromünster.
Der Gemeinderat beantragt, dem Sonderkredit von Fr. 6‘610‘000.00 für
den Neubau eines Unterstufenzentrums mit Räumen für die Tagesstrukturen
zuzustimmen.
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Gemeinde Beromünster
3. Bericht der Baukommission
Für die Überarbeitung und detaillierte Weiterplanung des Projekts, die Erstellung des Kostenvoranschlags und des Terminplans hat der Gemeinderat
eine Baukommission eingesetzt. In dieser haben folgende Personen Einsitz:
– Hanspeter Lang, Gemeinderat Ressort Bau und Finanzen (Präsident)
– Susanne Grossen Furrer, Gemeinderätin Ressort Bildung (Vizepräsidentin)
– Andreas Egli, Unternehmer
– Michael Egli, CVP
– Urs Jost, dipl. Architekt HTL, Bauamt Beromünster
– Martin Kulli, Gesamtschulleiter Beromünster
– Josef Sidler, SVP
– Luzia Stocker, externe Lehrerin
– Thomas Stocker, FDP
Projektbeschreibung / Ausstattung
Der Neubau ist als dreigeschossiger, quadratischer Baukörper geplant und
wird in unmittelbarer Nähe zum Schulhaus St. Michael I auf dem gemeindeeigenen Land zu stehen kommen. Er gliedert sich gut ins Ortsbild ein und
sorgt für eine harmonische Situation der gesamten Schulanlage St. Michael.
Es ist vorgesehen, den Neubau nach neuzeitlichem Minergie-Standard ohne
Zertifizierung zu erstellen. Das spätere Anbringen einer Fotovoltaikanlage
soll möglich sein.
Untergeschoss
Das Gebäude wird entlang der südöstlichen Fassade unterkellert. Dank dieser teilweisen Unterkellerung fügt sich das Gebäude ideal ins Gelände ein
und auf Terrainaufschüttungen und eine tiefe Baugrube kann weitgehend
verzichtet werden. Die Unterkellerung wirkt sich im Weiteren positiv auf
die Fundation und Statik des Gebäudes aus und ermöglicht eine allfällige spätere Aufstockung. Im Untergeschoss sind nebst den drei fensterlosen
Technik-, Putz- und Lagerräumen vier Zimmer entlang der etwas zurückversetzten Fassade vorgesehen. Mit der gewählten Gebäudekonstruktion gelingt es, diese vier Räume mit natürlichem Tageslicht zu erschliessen und so
als zusätzlichen Schulraum zu nutzen. In erster Linie sind diese vier Räume
als Unterrichtszimmer für die Musikschule vorgesehen und werden baulich
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Gemeinde Beromünster
schalldämmend und akustisch für diesen Zweck ausgestattet. Grundsätzlich
bieten diese Räume aber auch die Möglichkeit, gesamthaft für die Schule
genutzt zu werden.
Im Schulraumplanungsbericht wurden die Musikschulräume im St. Michael II
geplant. Während der Umbauplanung musste jedoch festgestellt werden,
dass der Einbau von Musikschulräumen im Dachgeschoss des Schulhauses
St. Michael II unverhältnismässig grossen Aufwand verursachen würde. Verschiedene Massnahmen im Bereich Statik und Brandschutz hätten erfordert,
den Dachstock anzuheben, was im Weiteren eine Fassadenrenovierung mit
sich gezogen hätte. Diese Aufstockung wäre mit einem erheblichen finanziellen Aufwand verbunden gewesen. Im Verlaufe der weiteren Planung
wurde das Mieten externer Räume geprüft. Diese Variante wurde aus zwei
Gründen verworfen. Einerseits ist die Musikschule Teil der Volksschulbildung,
weshalb eine nähere örtliche Anbindung an die Schule Beromünster begrüsst wird. Andererseits haben Abklärungen ergeben, dass externe Räumlichkeiten baulich angepasst werden müssten (Schall und Akustik), was mit
hohen Kosten verbunden ist und doch nur eine Lösung auf Zeit darstellen
würde. Der Gemeinderat hat deshalb entschieden, die Musikschulräume im
Neubau zu integrieren, obwohl der Neubau ursprünglich ohne Unterkellerung angedacht und berechnet wurde.
Erdgeschoss
Kernstück des Projekts ist ein zentraler, zweigeschossiger Innenraum. Im
Erdgeschoss ist dieser «Innenhof» als Foyer und Lernlandschaft konzipiert.
Jeweils seitlich des Innenhofs sind die Räume für die Tagesstrukturen und
drei Kindergärten inklusive Gruppenräume oder Räume für drei Basisstufen
vorgesehen. Nach welchem System unterrichtet wird, ist zum heutigen Zeitpunkt noch offen. Der Raumbedarf für Kindergärten gestaltet sich jedoch
vergleichbar mit demjenigen für die Basisstufe. Die geschickte Raumdisposition ermöglicht vielseitige Unterrichtsvarianten. Diesem Punkt kommt unter
den aktuellen pädagogischen Gesichtspunkten besonders grosse Bedeutung zu.
Das revidierte Gesetz über die Volksschulbildung verlangt, dass schul- und
familienergänzende Tagesstrukturen angeboten werden. Diese beinhalten
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Gemeinde Beromünster
die Betreuung am Morgen vor dem Unterricht (7.00 bis 8.00 Uhr), die
Mittagsverpflegung mit Betreuung / Ruhezeit / Bewegungszeit (11.30 bis
13.30 Uhr), Hausaufgaben- und Lernbegleitung für jene Schülerinnen und
Schüler, die am Nachmittag keinen Unterricht haben (13.30 bis 15.15
Uhr) und Zvieri, Hausaufgaben- und Lernbegleitung und Freizeitgestaltung
(15.15 bis 18.00 Uhr). In den Schulen Beromünster, Linden und Büel fehlt
ein flexibles, gut ausgebautes schul- und familienergänzendes Angebot vom
Schuleintrittsalter bis Ende der Sekundarschule. Dieses soll nun im Unterstufenzentrum erstellt werden.
Im Betriebskonzept ist vorgesehen, die Mahlzeiten aus pädagogischen
Gründen selber zu kochen. Die Küche wird im Foyer erstellt und ist als
räumlich abtrennbare Insel geplant.
Die Gemeindeversammlung vom 11. Dezember 2013 hat zum Schulraumplanungsbericht bemerkt, dass das Tagesschulangebot in Schwarzenbach
zu prüfen ist, wenn im Ortszentrum Beromünster / Gunzwil ein umfassendes
familien- und schulergänzendes Angebot eingeführt wird. Das in Bearbeitung stehende Konzept «Tagesstrukturen» der Gemeinde Beromünster sieht
vor, dass die schul- und familienergänzenden Tagesstrukturen in Schwarzenbach in angepasster Form weitergeführt werden. Das künftige Angebot und
Weiterbestehen wird jedoch von den Nutzerzahlen abhängig sein.
Obergeschoss
Im Obergeschoss ist eine sehr ähnliche Raumaufteilung wie im Erdgeschoss
geplant. Auch hier soll ein zentraler, multifunktionaler Raum entstehen, sowie vier Klassenräume für die Primarschule, welche mit Gruppenräumen
miteinander verbunden sind. Schiebewände ermöglichen zudem verschiedene Raumkombinationen unter Einbezug der Gruppenräume und des zentralen Raums.
Die sich wiederholende Raumstruktur auf beiden Etagen erlaubt ausserdem
eine ökonomische Tragstruktur in Massivbauweise.
Umgebung
Der Neubau soll auf dem Hartplatz hinter der Schulanlage St. Michael I erstellt werden. Es werden zusätzlich zum Hartbelag Spiel- und Rasenflächen
gestaltet. Der Aushub des Neubaus soll genutzt werden, um den Übergang
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Gemeinde Beromünster
zur bereits bestehenden Böschung fliessender zu gestalten und dem Höhenunterschied entgegenzuwirken. Die Böschung soll als Naturwiese kultiviert
werden, welche dem Schulunterricht von Nutzen sein wird.
Lift
Im Schulraumplanungsbericht wurde der Lift als optional in den Kosten aufgelistet. Abklärungen beim Amt für behindertengerechtes Bauen haben ergeben, dass ein öffentlicher Neubau zwingend mit einem Lift ausgestattet
werden muss. Dieser erschliesst das Gebäude vom Untergeschoss bis ins
Obergeschoss.
Ausstattung
Im beantragten Sonderkredit ist die Anschaffung des Schulmobiliars enthalten. Die Schulräume werden mit zeitgemässen Geräten wie Beamer, Leinwand, Wandtafel und PC ausgerüstet.
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Gemeinde Beromünster
4. Bericht des Architekten
Situation
Der Neubau, ein dreigeschossiger Baukörper, wird präzis zwischen dem
Schulhaus St. Michael I und der Geländemulde gesetzt. Es entsteht ein Abschluss zum Sportplatz hin und gleichzeitig kann der Neubau auch als
Auftakt der Anlage gelesen werden. Der Pausenplatz wird zum Subzentrum
der neuen Schulanlage und die Eingangsebene ist mit der bestehenden
Aussenanlage logisch verknüpft. Die Unterstufe im Obergeschoss wird rückseitig über die bestehende Erschliessung oder über den Fussweg auf der
Ostseite erschlossen.
Neubau
Die Grundrisse entsprechen einer pädagogischen, zeitgenössischen Schule mit multifunktionalen und frei bespielbaren Lernlandschaften. Im Eingangsgeschoss befinden sich die drei Kindergärten sowie die Räume für
die Tagesstrukturen. Im Zentrum ist der Begegnungsraum, der nicht nur als
Erschliessung dient, sondern Teil der Garderobenzone und Treffpunkt für
alle ist. Die Räume für die Tagesstrukturen lassen sich mit Schiebeelementen einfach unterteilen. So können ruhige Lesezimmer, offene Spielräume,
sowie Räume für die Hausaufgaben- und Lernbegleitung entstehen. Über
die Treppenanlagen oder den Lift werden die Räumlichkeiten in den Obergeschossen erschlossen. Durch die Massnahme, dass diese Erschliessungsbereiche temporär abgeschlossen werden können, wird die Mitte freigespielt. Das Zentrum kann dadurch frei möbliert werden und dient somit
ebenfalls als Lernlandschaft, welche je nach Bedürfnis in den Unterricht
eingebunden werden kann. Die Qualität wird durch einen vertikalen Lichthof mit Oberlicht gesteigert. Zudem entstehen vielfältige horizontale und
vertikale Beziehungen. Die Klassenzimmer sind zweiseitig belichtet und
mit je einem Gruppenraum verbunden. Aus den einzelnen Gruppenräumen
können durch Schiebewände zusätzliche Klassenzimmer erstellt werden.
Mittels Verbindungstüren kann über die Gruppenräume der zentrale Raum
in den Klassenunterricht miteinbezogen werden, somit entsteht eine grosse
Aula, die für die Basisstufe eine ideale Raumkonstellation ergibt. Im Untergeschoss befinden sich vier Zimmer für den Musikunterricht sowie Räume
für die Haustechnik.
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Materialisierungskonzept
Die strukturierte, klar gegliederte Fassadenerscheinung wird gestalterisch
vom Bestehenden abgeleitet. Das niedrige Volumen zeichnet sich durch
seine horizontale Gliederung aus. Die raumhohen Verglasungen bilden einerseits die Klimagrenze und schaffen andererseits fliessende Übergänge
zwischen innen und aussen. Die Lüftungsflügel sind zusätzlich mit Lamellenverkleidung ausgestattet. Die Holzmetallfenster und die Markisen geben
dem Haus, zusammen mit dem natürlichen Ton der Betonelemente, einen
warmen Ausdruck. Im Inneren dominieren an den Wänden und Decken
natürliche Materialien. Der Bodenbelag soll aus pflegeleichtem Industrieparkett erstellt werden. Den Abschluss bildet die extensive Begrünung auf
der Dachfläche.
Statisches Konzept
Das Schulgebäude gliedert sich optimal in die natürliche Hanglage ein und
kann mit örtlichen Verstärkungen flach fundiert werden. Das symmetrische
Gebäude weist eine weitgehend vertikal durchgehende Tragstruktur auf. Die
Auskragung der Südostfassade wird geschossweise abgefangen. Dadurch
ist eine spätere Aufstockung mit geringen Mehraufwendungen möglich. Im
Erd- und Obergeschoss sind die tragenden Kern- und Korridorwände in
Beton vorgesehen, während der Deckenrand auf Stützen gelagert wird.
Die Gebäudestabilität bei Erdbeben und Wind werden ebenfalls durch die
Kern- und Korridorwände sicher in den Baugrund abgetragen.
Haustechnik
Es besteht die Möglichkeit, den Neubau dem Fernwärmeverbund Beromünster mit Ganzjahresbetrieb für Heizung und Warmwasser anzuschliessen.
Alternativen werden noch geprüft. Die Wärmeverteilung erfolgt über eine
Fussbodenheizung (Kunststoff-Metallverbundrohr). Die einzelnen Zimmer
werden mittels elektrischen Raumthermostaten automatisch reguliert.
Umgebung
Die neue Freiraumgestaltung wird grundsätzlich aus der bestehenden Situation heraus entwickelt und neu interpretiert. So dient der Hartplatz als Basis
für den Neubau, als Spiel- und Pausenplatz. Durch die Setzung des Neubaus
entstehen zwei klar definierte Aussenräume, die als Spielplätze gedacht
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sind. Die Zugänge zur Schulanlage sollen beibehalten werden. Entlang
dem Corneliweg, mit der schönen Baumallee, soll der neue Hauptzugang
zum Kindergarten erfolgen. Ein wichtiger Beitrag für die aussenräumliche
Qualität der Anlage bildet die Umgestaltung der neu definierten Vorplätze
mit mehreren Baumgruppen und Sitzgelegenheiten zu einem übersichtlichen
Aufenthaltsbereich für den Kindergarten und die Tagesstruktur.
Die wichtige zentrale Verbindung durch das Schulareal und der bestehende
Teich bleiben erhalten. In diesem Sinne bleibt die gesamte Schulanlage als
Einheit bestehen.
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5. Terminplan
Informationsveranstaltung
Urnenabstimmung
Mittwoch, 27. Mai 2015
Sonntag, 14. Juni 2015
Baubeginn
Bauende
Bezug
Januar 2016
Juni 2017
August 2017
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6. Kosten und Finanzierung
Kostenberechnung
BKP Bezeichnung
in Fr. inkl. MwSt.
0
Grundstück
43‘000.00
1
Vorbereitungsarbeiten
251‘000.00
2
Gebäude
5‘392‘000.00
4
Umgebung
438‘000.00
5
Baunebenkosten
208‘000.00
6
Reserve, Teuerung
215‘000.00
9
Ausstattung
413‘000.00
Total Gesamtkosten
Abzüglich Projektierungskosten
Beantragter Sonderkredit
6‘960‘000.00
- 350‘000.00
6‘610‘000.00
Der Projektierungskredit von Fr. 350‘000.00 für den Neubau des Unterstufenzentrums wurde bereits an der Gemeindeversammlung vom 15. Dezember
2014 im Rahmen des Voranschlags der Investitionsrechnung 2015 bewilligt.
Als Vergleichswert dient der Kubikmeterpreis Gebäude BKP 2 / m3. Dieser
beträgt Fr. 695.00 und liegt somit im unteren Drittel mit vergleichbaren
Schulanlagen.
Das Unterstufenzentrum war im Schulraumplanungsbericht ohne Untergeschoss vorgesehen. Aus den vorerwähnten Gründen (Gebäudestatik, Fundation, Musikschulräume und Technikräume) haben Gemeinderat und Baukommission beschlossen, ein solches zu erstellen. Die geschätzten Mehrkosten dafür
betragen rund Fr. 565‘000.00.
Im Finanz- und Aufgabenplan 2015 – 2021 sind die nötigen Investitionen
und Betriebsaufwände für den Neubau bereits eingeflossen. Die Finanzplanung zeigt auf, dass die Nettoverschuldung pro Einwohner in den kommenden Jahren vorübergehend zunimmt, längerfristig aber wieder abnehmen
wird. Das Nettovermögen pro Einwohner liegt 2014 bei Fr. 1‘285.00 / Einwohner. Das kantonale Mittel der Nettoverschuldung dagegen liegt bei
Fr. 2‘440.00 / Einwohner (2013).
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Jährliche Kapital- und Betriebskosten
Die zusätzlichen Kapitalkosten (Abschreibung, Verzinsung) werden auf
Fr. 360‘000.00, die Betriebskosten (Verwaltung, Gebäudeunterhalt, Gebäudenebenkosten) auf Fr. 80‘000.00 bis Fr. 100‘000.00 geschätzt.
Bei der Erarbeitung des Schulraumplanungsberichts wurde festgehalten,
dass der Kindergarten Schützefeld zu klein ist und baulich einem Provisorium entspricht. Die Gebäudesubstanz und die Dämmung sind ungenügend.
Der Kindergarten weist einen hohen Sanierungsbedarf auf. Mit der Inbetriebnahme des neuen Unterstufenzentrums soll der Kindergarten Schützefeld aufgegeben werden. Die Betriebskosten für diesen Standort werden
somit entfallen. Es ist vorgesehen, die Parzelle zu einem späteren Zeitpunkt
für Wohnnutzung zu veräussern.
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Gemeinde Beromünster
7. Empfehlung der Controllingkommission
Die Controllingkommission hat die Prozessabläufe im Zusammenhang mit dem
geplanten Neubau des Unterstufenzentrums geprüft und kommt zu folgenden
Ergebnissen:
– Das vorliegende Projekt entspricht dem an der Gemeindeversammlung vom
11. Dezember 2013 zur Kenntnis genommenen Schulraumplanungsbericht.
– Das Projekt «Memory» wurde in einem transparenten Studienauftragsverfahren als Siegerprojekt auserkoren und erfüllt die definierten Voraussetzungen.
– Die breit abgestützte Baukommission hat sich eingehend mit dem Projekt
auseinandergesetzt und verschiedene Optimierungen erarbeitet.
– Die nachträglich vorgeschlagene Unterkellerung ist langfristig richtig und
kann kostengünstig realisiert werden.
– Die Baukosten und die jährlichen Kapital- und Betriebskosten entsprechen
dem Finanzplan und sind für die Gemeinde tragbar.
Gestützt auf diese Feststellungen empfiehlt die Controllingkommission dem
Projekt und dem dafür notwendigen Sonderkredit von Fr. 6‘610‘000.00 zuzustimmen.
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8. Abstimmungsfrage
Die Abstimmungsfrage lautet:
Stimmen Sie dem Sonderkredit in der Höhe von Fr. 6‘610‘000.00 für den
Neubau des Unterstufenzentrums mit Räumen für die Tagesstrukturen zu ?
Empfehlung an die Stimmberechtigten
Gestützt auf die vorliegenden Erläuterungen empfiehlt der Gemeinderat
Beromünster dem Sonderkredit in der Höhe von Fr. 6‘610‘000.00 für den
Neubau des Unterstufenzentrums mit Räumen für die Tagesstruktur zuzustimmen.
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9. Anhang / Pläne
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Gemeinde Beromünster
Musikzimmer
48.50 m2
Lager
27.50 m2
Musikzimmer
23.50 m2
Putzraum
20.50 m2
Musikzimmer
23.50 m2
Technik
43.00 m2
Musikzimmer
48.50 m2
Grundriss Untergeschoss
0
1
5
10
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Tagesstrukturen
Tagesstrukturen
Tagesstrukturen
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Notizen
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Botschaft des Gemeinderates
zur Urnenabstimmung
vom Sonntag, 14. Juni 2015
Sonderkredit Neubau Unterstufenzentrum
mit Räumen für die Tagesstrukturen