ÖKOLOGISCHE NACHHALTIGKEIT 36 Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht 2014 Unsere Energieeffizienz Mobility kauft energieeffiziente Neufahrzeuge Bei der Evaluation von Neufahrzeugen ist für Mobility die Energieetikette massgebend. Dieses Siegel unterstützt die von Mobility angestrebte Senkung des mittleren Treibstoffverbrauchs neuer Personenwagen und informiert Fahrzeugkäufer über den Treibstoffverbrauch in Litern/100 km, den CO2-Ausstoss in g/km und die Energieeffizienz in Bezug auf das Fahrzeugleergewicht. Bei Mobility verfügen neue Fahrzeugmodelle in der Regel über die beste Effizienzkategorie A (Ausnahme: Kategorie Transporter). Zur Energieeffizienz eines Fahrzeuges trägt auch der Fahrstil des Nutzers bei. Wer auf EcoDrive-Regeln achtet – also auf vorausschauendes und gleichmässiges Fahren – spart bis zu 10% Treibstoff. Diese Fahrtechnik wird an Kursen gelehrt, an welchen nicht nur alle MobilityServiceMobiler teilnehmen, sondern für die sich auch Mobility-Kunden zu vergünstigten Konditionen anmelden können. Mobility spart 41’400 Parkplätze Die Studie «Evaluation Carsharing» des Bundesamtes für Energie analysierte die positiven Auswirkungen von Carsharing auf das Mobilitätsverhalten von Herrn und Frau Schweizer – und somit auf unsere Umwelt. Mobility hat diese Werte im 2012 aktualisieren lassen.7 Das Resultat: Mobility-Carsharer sind gleich mobil wie der Rest der Bevölkerung, allerdings auf andere Art und Weise. Sie ersetzen Autofahrten durch Fahrten mit dem öffentlichen Verkehr oder durch Bewegung aus eigener Kraft – zu Fuss oder per Velo. Dadurch verringert ein MobilityHaushalt seine Autokilometer um jährlich 27%, währenddessen 12% Kilometer mehr mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zurücklegt werden. Ausserdem benötigen Carsharer weniger Autos für das gleiche Mass an Mobilität. Wenn es Mobility nicht gäbe, würden sich 22% unserer Kunden ein Auto kaufen (innerhalb des Business-Carsharing-Bereichs sogar über 50%). 31% der Kundenhaushalte besitzen dank ihrer Mobility-Mitgliedschaft weniger Motorfahrzeuge. Hochgerechnet mit den Kundenzahlen 2014 spart Mobility durch diese Effekte 27’600 Fahrzeuge und 41’400 Parkplätze ein, eine Fläche von 145 Fussballfeldern. Der grösste Teil der positiven Umweltwirkung entsteht dabei durch die Verhaltensänderung der Kunden, ein geringerer (aber immer noch wesentlicher) durch die energieeffiziente Mobility-Fahrzeugflotte. 7 Evaluation Carsharing (2012), Interface Politikstudien Forschung Beratung, hochgerechnet auf die aktuellen Werte Ökologische Nachhaltigkeit 37 Unsere Treibstoffeffizienz Mobility-Kunden sparen 8.8 Millionen Liter Treibstoff Die Studie «Evaluation Carsharing» bescheinigt dem Carsharing-Modell eine klar verkehrsreduzierende Wirkung. Die in der Studie errechnete CO2-Reduktion aufgrund der Verhaltensänderung der Privat- und Business-Kunden lässt sich in Benzineinsparung umrechnen: Im Berichtsjahr waren es 8.8 Millionen Liter (+0.3 Millionen gegenüber Vorjahr).8 Mobility-Fahrzeuge verbrauchen 32% weniger Treibstoff als Schweizer Neuwagen Die Genossenschaft konnte den Durchschnittsverbrauch ihrer Gesamtflotte von 4.6 Liter/ 100 km auf 4.2 Liter/100 km senken. Damit liegt sie 32% unter dem Durchschnittsverbrauch aller verkauften Neufahrzeuge in der Schweiz.9 Energieeffizienz (Personenwagen) 2014 2013 Anteil der Mobility-Flotte mit energieEtikette A + B 99.8% 98.9% Anteil der Schweizer Neuwagen mit energieEtikette A + B9 29.9% 35.8% 4 4 VCS-Umweltliste Durchschnitt der Anzahl Sterne der Mobility-Flotte (Minimum 1, Maximum 5) Treibstoffverbrauch der Mobility-Flotte (Personenwagen) Durchschnittsverbrauch der Mobility-Neuwagen nach Herstellerangaben 2014 2013 3.9 l/100 km 3.9 l/100 km 4.2 l/100 km 4.6 l/100 km 6.2 l/100 km 6.2 l/100 km (80/1268/EWG) Durchschnittsverbrauch der Mobility-Flotte nach Herstellerangaben (80/1268/EWG) Durchschnittsverbrauch der Schweizer Neuwagen9 8 9 Umrechnungsquote gemäss Bundesamt für Energie: 1’000 Liter Benzin verursachen 34 Tonnen CO2. B undesamt für Energie. Die Angaben beziehen sich auf das Vorjahr 2013. Die Zahlen für das Jahr 2014 werden circa im Mai 2015 publiziert. 38 Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht 2014 Unsere CO2-Effizienz Mobility-Kunden sparen 20’500 Tonnen CO2 Ein Carsharing-Privatkunde spart pro Jahr und Kopf rund 298 Kilogramm CO2, ein BusinessKunde gut 250 Kilogramm. Hochgerechnet mit den Kundenzahlen des Berichtsjahres ergibt sich daraus ein Total von 20’500 Tonnen CO2. Damit könnten über 542’000 Autos (bzw. 12% aller Schweizer Personenwagen) die Distanz von St. Gallen nach Genf zurücklegen.10 Mobility-Neuwagen stossen nur 95 g CO2/km aus National- und Ständerat haben in einer Teilrevision des CO2-Gesetzes verankert, dass neue Personenwagen ab 2015 nicht mehr als 130 g CO2/km ausstossen dürfen. Andernfalls wird eine Sanktionsabgabe fällig. Mobility hat sich eben genau dieses Ziel bereits vor fünf Jahren aus eigenem Antrieb gesetzt. Im Berichtsjahr weisen ihre Neuwagen 95 g CO2/km aus (im Vergleich zum Schweizer Neuwagenschnitt von 145 g CO2/km) und übertreffen die Zielvorgaben des Bundes für das Jahr 2015 bereits jetzt um 27%. Die aktuelle Gesamtflotte der Mobility-Fahrzeuge erreicht einen Durchschnittswert von 102 g CO2/km. 33’000 Mobility-Kunden sind klimaneutral unterwegs 33’000 Mobility-Kunden waren per Ende 2014 mit der Mobility-Flotte klimaneutral unterwegs (+3.1 % gegenüber Vorjahr). Die freiwillige Mehrabgabe, die diese Kunden sowie Mobility mit ihren Geschäftsfahrten leisteten, kumulierte sich auf CHF 260’000. Diese fliesst vollumfänglich an «myclimate – The Climate Protection Partnership», eine Organisation, die klimaschonende Projekte unterstützt. Auf Mobilitys Wunsch hin wird dieses Geld je zur Hälfte in schweizerische und ausländische Projekte investiert, beispielsweise in den Bau von Biogasanlagen in Nepal oder die Verteilung von Wassersparsets an Luzerner Haushalte. Da die Mobility-Flotte immer energie- und CO2-effizienter wird, konnte der Kompensationsbeitrag im Berichtsjahr deutlich reduziert werden (in Tonnen und Schweizer Franken). Der Anteil der CO2-kompensierten Kilometer gemessen am Mobility-Kilometertotal lag bei 31% (–2 Prozentpunkte gegenüber Vorjahr). Seit Beginn der Kooperation haben Mobility-Kunden und -Mitarbeiter unter dem Strich stolze 16’750 Tonnen CO2 durch myclimate kompensiert. Veränderungen Freiwillige CO2-Kompensation an myclimate 2014 2013 Absolut Anteil CO2-kompensierter Kilometer an Total Kilometer 31.0% 33.0% –2.0% – 260’000 348’000 –88’000 –25.3 2’100 2’800 –700 –25.0 Überweisung an myclimate in CHF CO2-Kompensation in Tonnen CO2-Ausstoss und -Ersparnis der Mobility-Flotte (Personenwagen) in % 2014 2013 95 g/km 95 g/km Durchschnittlicher CO2-Ausstoss der Mobility-Flotte gemäss Herstellerangaben (80/1268/EWG) 102 g/km 110 g/km Durchschnittlicher CO2-Ausstoss der Schweizer Neuwagen11 145 g/km 151 g/km Durchschnittlicher CO2-Ausstoss der Mobility-Neuwagen gemäss Herstellerangaben (80/1268/EWG) Evaluation Carsharing (2012), Interface Politikstudien Forschung Beratung, hochgerechnet auf die aktuellen Werte Bundesamt für Energie. Die Angaben beziehen sich auf das Vorjahr 2013. Die Zahlen für das Jahr 2014 werden circa im Mai 2015 publiziert. 10 11 Ökologische Nachhaltigkeit 39 Unser Ressourcenverbrauch Mobility achtet auch in der Verwaltung auf ressourcenschonenden Verbrauch Der CO2-Ausstoss der Mobility-Flotte (inklusive der Mobility-Geschäftsfahrten) und der angemieteten Büroräumlichkeiten betrug im Berichtsjahr 8’400 Tonnen und lag somit genau gleich hoch wie im Vorjahr (detaillierte Aufstellung unter www.mobility.ch/GB14). Grundlage für die Berechnungen sind die Emissionsfaktoren des Bundesamtes für Umwelt sowie Angaben des Energiedienstleisters EWL, wobei zu bemerken gilt, dass die Heizölabrechnung der Büroräumlichkeiten nicht verbraucherabhängig berechnet wird und deshalb keine exakte Datenerhebung möglich ist. Zudem ist die CO2-Emission der Flotte immer im Verhältnis zu den CO2-Ersparnissen des Systems Carsharing zu sehen, das jährlich 20’500 Tonnen CO2 einspart (plus zusätzliche Kompensation von 2’100 Tonnen bei myclimate). Mobility bezieht zu 100% Ökostrom aus Wasserkraft, genauso wie ihr Rechenzentrum bei der Swisscom Zürich, das zu 100% mit erneuerbarer Energie betrieben wird. Den Stromverbrauch reduzierte die Genossenschaft gegenüber dem Vorjahr um –10.8%. Zur Reduktion der Papierflut setzt Mobility ausserdem auf elektronische Versandmöglichkeiten an ihre Kunden. Um den ohnehin bereits schonenden Umgang mit Ressourcen im Alltag zu fördern, werden innerhalb des unternehmensinternen Nachhaltigkeitsprogrammes «Mobility Think Green» verschiedene Themenschwerpunkte gesetzt. Im Berichtsjahr lag der Fokus auf dem Recycling im Büroalltag. Mobility wählt Lieferanten nach klaren Richtlinien aus Nicht nur intern, auch bei der Wahl externer Geschäftspartner bleibt Mobility ihren Nachhaltigkeitsgrundsätzen treu. Die schriftlichen Richtlinien, die sie im 2013 für ihre Einkaufs- und Beschaffungspolitik erstellt hat, fanden im 2014 Anwendung. Sie beinhalten insbesondere ökologische Aspekte (u.a. Produktionsstandards, Engagements, geografische Nähe) und soziale Aspekte. Mobility schafft damit Transparenz und will mögliche Risiken frühzeitig erkennen. Ausserdem strebt sie einen Best-Practice-Austausch an: Ab 2015 stattet die Genossenschaft ein Mal jährlich einem Lieferanten Besuch ab, um sich zum Thema Nachhaltigkeit auszutauschen. Mobility beschäftigt sich mit dem Thema «graue Energie» Mobility ist sich der Tatsache bewusst, dass nicht nur die Benutzung, sondern auch die Herstellung und Entsorgung eines Fahrzeuges sogenannt «graue Energie» verbraucht. Ebenso fällt graue Energie bei der Bereitstellung des Treibstoffes an. Aufgrund von Berechnungen der Beratungsfirma Sustainserv im Jahr 2011, die sich auf die Ökobilanz-Datenbank ecoinvent 2.2 stützt, kann man feststellen: 62% bis 69% der CO2-Emissionen eines Fahrzeuges basieren auf dessen Betrieb, nur 31% bis 38% stammen von grauen Emissionen. Die Mobility-Flotte setzt mit ihren energieeffizienten Fahrzeugen deshalb beim wichtigsten Hebel an und trägt zu weniger Emissionen und Energieverbrauch bei. Mobility verzichtet in diesem Kapitel auf ausführliche Zahlen zu Elektrofahrzeugen, da diese nur 0.8% der gesamten Flotte ausmachen und mit Ökostrom betrieben werden. Dadurch entfällt der CO2-Ausstoss durch Stromherstellung und Betrieb praktisch ganz. Generell existieren jedoch grosse Unsicherheiten bei der Bilanzierung von Elektrofahrzeugen, beispielsweise im Hinblick auf die graue Energie, die bei der Herstellung und Entsorgung der Batterie anfällt. 40 Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht 2014 Unsere alternativen Antriebe Mobility hat 23 Elektrofahrzeuge im Angebot Aktuell sind bei Mobility 23 Elektrofahrzeuge (19 für Privatkunden, 4 für Geschäftskunden) im Einsatz. Im Sinne der Nachhaltigkeit werden die Fahrzeuge an den Ladesäulen des jeweiligen Mobility-Standortes mit Ökostrom (naturemade star: je zu 50% Wasserkraft und Solar) geladen. Da Mobility Elektromobilität fördern und noch mehr Menschen dafür begeistern will, hat sie im Berichtsjahr die Preise ihrer Elektrofahrzeuge dauerhaft gesenkt. Kunden fahren die 19 azurblauen Renault Zoe neu zu Economy-Preisen. Um betreffend technologische Entwicklungen und Elektro-Infrastruktur auf dem aktuellsten Stand der Dinge zu bleiben, tauscht sich Mobility stetig mit Experten aus. Mobility erweitert Fahrzeuge mit Start-Stopp-Technologie auf über 1’500 Fahrzeuge Das Update der Carsharing-Studie12 bestätigt, dass der grösste Teil an positiven ökologischen Wirkungen durch die Anzahl der Kunden und deren Verhaltensänderung entsteht – bzw. nur zu einem kleinen Teil durch die Art des Fahrzeugantriebs. Trotzdem setzt Mobility auf alternative Antriebsformen, beispielsweise auf Hybridmotoren. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie den Treibstoffverbrauch deutlich senken und weniger Schadstoffe ausstossen als herkömmliche Verbrennungsmotoren. Entsprechend erweiterte die Genossenschaft im 2014 ihr Angebot auf total 183 Honda Jazz Hybrid, die besonders im urbanen Stop-and-go-Verkehr ideal sind: Der Motor schaltet sich im Stand automatisch aus. Daneben sind bereits über 50% der Gesamtflotte (1’000 allein in der Kategorie Combi) mit effizienten Mild-Hybrid-Systemen ausgestattet, ein Start-Stopp-System, das dank Elektro-Unterstützung den CO2-Ausstoss im Stillstand um bis zu 15% senkt. Mobility-Fahrzeuge mit Erdgas für ServiceMobiler Im September des Berichtsjahres wurden 50 neue VW Golf Vll Variant TGI BlueMotion als Einsatzfahrzeuge für die ServiceMobiler in Betrieb genommen. Mit ihrem bivalenten Antriebssystem aus Erdgas/Biogas und Benzin weisen sie einen sehr tiefen CO2-Ausstoss von 87 g/km (Herstellerangabe bei 10% Biogas-Anteil) aus. In diesem Fahrzeugsegment bedeutet dies ein absoluter Spitzenwert. Der grosszügige Laderaum ermöglicht den ServiceMobilern das Mitführen aller Unterhalts- und Reinigungsutensilien, die es braucht, um die MobilityFlotte technisch und optisch einsatzbereit zu halten. 12 Evaluation Carsharing (2012), Interface Politikstudien Forschung Beratung, hochgerechnet auf die aktuellen Werte Ökologische Nachhaltigkeit Ökologische Nachhaltigkeit auf einen Blick Ein Mobility-Fahrzeug ersetzt neun Privatautos Gleiche Mobilität bei weniger Umweltbelastung Mobility-Kunden ändern ihr Mobilitätsverhalten. Das hat positive Auswirkungen auf den Ressourcenverbrauch und die Umwelt: –27% Autokilometer pro Jahr –8’800’000 Liter Treibstoff pro Jahr –20’500 Tonnen CO2-Ausstoss pro Jahr –27’600 Privatautos auf Schweizer Strassen –41’400 Parkplätze = mehr Lebensraum für alle 41
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