GESCHÄFTS- UND NACHHALTIGKEITSBERICHT 2014 «Ein optimales Standortnetz. Das ist mein Ziel.» Janine Blum, Mitarbeiterin Standortmanagement Mobility in Zahlen Veränderung Kunden Genossenschafter Anteil Genossenschafter Fahrzeuge Standorte Ortschaften 2014 120’300 55’500 46.1% 2’700 2013 112’000 52’300 46.7% 2’650 absolut 8’300 3’200 –0.6% 50 in % +7.4 +6.1 – +1.9 1’400 500 1’395 500 5 0 +0.4 0 INHALT Vorwort des Verwaltungsratspräsidenten und der Geschäftsführerin 4 Mobility im Profil Cooperative Governance Unser Verständnis von Nachhaltigkeit Unsere Anspruchsgruppen Unsere Ziele Unsere Tochterfirmen 8 12 13 14 17 Ökonomische Nachhaltigkeit und Innovation Unser Leistungsspektrum Unsere Innovationen und Technologien Unsere Rechtsform Ökonomische Nachhaltigkeit auf einen Blick 20 23 25 27 Soziale Nachhaltigkeit Unsere Kunden Unsere Mitarbeitenden Kundenzufriedenheit auf einen Blick 30 31 33 Ökologische Nachhaltigkeit Unsere Energieeffizienz 36 Unsere Treibstoffeffizienz 37 Unsere CO2-Effizienz38 Unser Ressourcenverbrauch 39 Unsere alternativen Antriebe 40 Ökologische Nachhaltigkeit auf einen Blick 41 Finanzbericht Finanzieller Lagebericht Jahresrechnung der Mobility Gruppe Jahresrechnung der Mobility Genossenschaft Bericht der Geschäftsprüfungskommission 44 46 61 69 Aus Vereinfachungsgründen werden im Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht Personenbezeichnungen in der männlichen Form verwendet. Sie gelten selbstverständlich für beide Geschlechter. 4 Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht 2014 Vorwort Viviana Buchmann und Frank Boller Seit Menschengedenken ist Mobilität ein zentraler Faktor für die Weiterentwicklung von Gesellschaften und deren wirtschaftlichen Fortschritt. Haben vor Jahrtausenden die Erfindung des Rades und die Seefahrt der Mobilität ihren Stempel aufgedrückt, waren es in neuerer Zeit der Schienen-, Strassen- und Flugverkehr. Doch nicht nur die Fortbewegungsmittel verändern sich, sondern auch die Art, wie wir sie nutzen. Antriebsfeder hierfür ist das Internet, das Verkehrs- und Datenströme zu noch intelligenteren Mobilitätssystemen verknüpft – ein Megatrend, dem sich auch Mobility nicht entziehen kann und deshalb bereits erste Weichen dafür gestellt hat. So wird unsere Dienstleistung Teil des neuen SwissPass sein, der ab August 2015 erhältlich ist. Er vereint den Zugang zu verschiedensten Mobilitätsdienstleistungen (Bahn, Carsharing, Bikesharing) auf einer einzigen Chipkarte und ist eine wichtige Basis für Weiterentwicklungen. Zudem haben wir im Berichtsjahr Catch a Car lanciert und uns an sharoo beteiligt, beides neue Sharing-Angebote, welche die Mobilitätskette variabler und flexibler machen. Mobility lanciert «das öffentliche Auto» in Basel Die Mobilitätskette beinhaltet auch in nächster Zukunft das Auto als wichtiges Element – davon sind wir überzeugt. Jedoch glauben wir, dass sich die Bedürfnisse der Menschen längerfristig weg vom individuellen Autobesitz hin zum «öffentlichen Auto» verschieben. Einen weiteren Schritt Richtung dieses öffentlichen Autos haben wir im August 2014 unternommen, indem Mobility – ergänzend zum klassischen Carsharing – Catch a Car in Basel lanciert hat. Catch a Car ist das erste stationsungebundene Carsharing-Angebot der Schweiz. Es erlaubt, Autos in Echtzeit zu orten, ohne vorgängige Reservation zu fahren und ganz einfach in blauen Zonen abzustellen. Das Angebot findet bei den Baslern positiven Anklang, für eine zahlenbasierte Bilanz ist es aber nach nur viermonatiger Laufzeit noch zu früh. Um Catch a Car zu realisieren, hat Mobility eine Tochtergesellschaft gegründet und auf starke Partner gesetzt, die sich mannigfaltig engagieren: Die AMAG ist für die Beschaffung und den Service der VW up! verantwortlich, die Allianz Suisse für die Absicherung der Nutzer durch ein umfassendes Versicherungspaket. Die SBB ist mit an Bord, weil Catch a Car das bestehende Mobilitätsangebot auf Schiene und Strasse gut ergänzt; und EnergieSchweiz, weil sie Konzepte unterstützt, die das Mobilitätsverhalten nachhaltig verändern. Um Erfahrungen und wissenschaftliche Fakten rund um diese neue Art des Carsharing zu sammeln, ist Catch a Car in Basel als zweijähriges Pilotprojekt angelegt und wird von der ETH Zürich wissenschaftlich begleitet. Mobility investiert in privates Autoteilen Im Berichtsjahr hat sich Mobility zudem an sharoo, einer Plattform für privates (P2P) Carsharing, beteiligt. Dass Privatautos in der Schweiz durchschnittlich 23 von 24 Stunden ungenutzt herumstehen, macht weder ökonomisch noch ökologisch Sinn. Deshalb bietet sharoo Fahrzeugbesitzern eine Online-Plattform, welche die Vermietung an andere Privatpersonen ermöglicht. Das lastet die Fahrzeuge besser aus und reduziert die Kosten der Besitzer. Vorwort des Verwaltungsratspräsidenten und der Geschäftsführerin 5 Grosses Kundenwachstum und erfreuliches Jahresergebnis 2014 Die intensive Marktbearbeitung hat auch im 2014 zu einem starken Kundenwachstum geführt: 8’300 Kunden konnten gewonnen werden (+7.4% gegenüber dem Vorjahr, ohne Catch a Car ). Der konsolidierte Umsatz stieg um 2.6% auf CHF 71.4 Mio. Der Finanzbericht der Mobility Genossenschaft weist ein konsolidiertes Betriebsergebnis (EBIT) von CHF 5.4 Mio. und einen konsolidierten Jahresgewinn von CHF 3.9 Mio. (+CHF 0.2 Mio. gegenüber dem Vorjahr) aus. Basis für dieses hervorragende Jahresergebnis sind nebst dem starken Kundenwachstum hauptsächlich der hohe Automatisierungsgrad dank laufenden technologischen Weiterentwicklungen, ein konsequentes Kostenmanagement sowie positive Verkaufsergebnisse im Occasionsmarkt. Allfällige finanzielle Auswirkungen der Aufhebung des Euro-Mindestkurses auf die Preispolitik im Neufahrzeugmarkt und in der Folge auf den Occasionsmarkt 2015 sind derzeit schwierig abzuschätzen und konnten nicht berücksichtigt werden, da dieses Ereignis nach dem Bilanzstichtag eintraf. Genossenschaftliche Struktur als Stärke Die genossenschaftliche Rechtsform ist seit jeher ein entscheidender Erfolgsfaktor für Mobility. Um den Entwicklungen der letzten Jahre auch strukturell Rechnung zu tragen, hat Mobility im Berichtsjahr unter Einbezug verschiedener Anspruchsgruppen intensiv an der Genossenschaftsstruktur gearbeitet und die Anzahl Sektionsgebiete von 27 auf 19 reduziert. An Stelle von 27 Sektionsleitern sind nun 10 Regionsverantwortliche mit erhöhten Pensen sowohl für die genossenschaftlichen Belange wie auch für die operativen Aufgaben in den Sektionen zuständig. Wir sind überzeugt, dass wir dank der neuen Struktur viele Synergien nutzen und an Effizienz gewinnen können. Nachhaltig unterwegs Studien1 beweisen: Ein Mobility-Fahrzeug ersetzt neun Privatautos. Im Berichtsjahr waren 27’600 Privatautos weniger auf Schweizer Strassen unterwegs, praktisch gleich viele wie im Kanton Nidwalden immatrikuliert sind. Unsere Genossenschaft achtet zudem beim Fahrzeugkauf auf die Wahl möglichst schadstoffarmer und sicherer Modelle. Mit Erfolg: Unsere Neufahrzeuge sind derart schadstoffarm, dass wir das vom Bund per Ende 2015 vorgeschriebene CO2-Ziel (max. 130 g CO2/km) bereits heute um 27% übertreffen (95 g CO2/ km). Ehrgeizige Ziele im 2015 Mobility setzt auch in Zukunft auf gesundes Wachstum unter Einsatz von nachhaltigen und innovativen Massnahmen. So werden wir im 2015 erstens das Standortnetz nochmals ausbauen und Fahrzeuge an weiteren attraktiven Standorten stationieren. Zweitens sollen mobility@home und Poolcar-Sharing noch stärker im Markt etabliert werden. Drittens wollen wir Standorte an geeigneten Lagen zu Informationspunkten ausbauen, um den Zugang zum Mobility-Angebot weiter zu vereinfachen; und viertens möchten wir die Catch-Car-Zone in Basel anhand der Kundenbedürfnisse ausweiten und das Angebot einer noch breiteren Öffentlichkeit zugänglich machen. Herzlichen Dank Wir danken unseren Mitarbeitenden für ihren Einsatz in einem herausfordernden Jahr. Dank ihrem Engagement war Mobility auch im 2014 auf Kurs und darf ein ausgezeichnetes Jahresergebnis präsentieren. Zudem bedanken wir uns bei unseren Geschäftspartnern für die wertvolle und inspirierende Zusammenarbeit sowie bei unseren Genossenschaftern und Kunden für ihre Treue. Frank Boller Präsident des Verwaltungsrates Viviana Buchmann Geschäftsführerin 1 Evaluation Carsharing (2012), Interface Politstudien Forschung Beratung, hochgerechnet auf die aktuellen Werte «Carsharing lohnt sich für Firmen jeder Grösse. Ich berate sie individuell und engagiert.» Philipp Bösiger, Key Account Manager, Business Carsharing MOBILITY IM PROFIL 8 Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht 2014 Cooperative Governance Gruppen- und Kapitalstruktur Die Mobility Genossenschaft gliedert sich in die Bereiche Mobility Carsharing Schweiz, Finanzen & Services, Human Resources und Mobility International AG. Informationen und Veränderungen zur Gruppenstruktur der Mobility Genossenschaft sind in der Aufstellung des Konsolidierungskreises auf Seite 51 ersichtlich. Die Kapitalstruktur geht aus der konsolidierten Bilanz (S. 46) und aus den entsprechenden Erläuterungen (S. 50 ff.) hervor. Delegiertenversammlung Als oberstes Organ der Mobility Genossenschaft tagt die Delegiertenversammlung ein Mal jährlich und fällt wichtige Entscheide wie Statutenänderungen oder die Zusammensetzung des Verwaltungsrates. 150 Delegierte vertreten die Gesamtheit der Mobility-Genossenschafter. Mehr Informationen dazu auf Seite 25 f. Verwaltungsrat Der Verwaltungsrat der Mobility Genossenschaft besteht gemäss Statuten aus fünf Mitgliedern, die alle Genossenschafter sind. Die Verwaltungsratsmitglieder betreuen neben ihrer gemeinsamen Verantwortung als strategisches Leitungsgremium je ein Fachreferat. Bei der Verteilung der Referate und bei Neubesetzungen wird darauf geachtet, dass die dafür benötigten Kompetenzen ausgewiesen sind. Name (Fotos v.l.n.r.) seit Funktion / Fachreferent für Frank Boller, Ennetbaden 2008 Verwaltungsratspräsident / Unternehmensführung, Unterneh- Philippe Biéler, Maracon 2010 Vizepräsident / Genossenschaftsstruktur, Genossenschaftskultur Arnd Bätzner, Zürich 2011 Nationale und internationale Mobilitätsmärkte Prof. Dr. iur. Sabine Kilgus, Zürich 2011 Finanzen, Recht Rolf Georg Schmid, Lenzburg 2012 Markenentwicklung, Marketingstrategie mensstrategie, IT-Strategie Kompetenzregelung Der Verwaltungsrat ist das oberste geschäftsleitende Organ der Mobility Genossenschaft. Er prüft und verabschiedet die Unternehmensstrategie, erlässt Richtlinien für die Geschäftspolitik und orientiert sich über den Geschäftsgang. Insbesondere übernimmt er die Aufsicht und Kontrolle über die Geschäftsleitung. Das Organisationsreglement der Mobility Genossenschaft regelt detailliert die Kompetenzverteilung zwischen Verwaltungsrat und Geschäftsleitung. Weitere Detailinformationen unter: www.mobility.ch/cooperative_governance. Informations- und Kontrollinstrumente gegenüber der Geschäftsleitung Der Verwaltungsrat und die Geschäftsprüfungskommission haben Einsicht in die wöchentlichen Protokolle der Geschäftsleitung und werden monatlich in einem umfassenden Reporting über den Geschäftsgang von Mobility informiert. Zudem erhält der Verwaltungsrat Quartalsabschlüsse schriftlich zugestellt und diskutiert diese an seinen Sitzungen, die vier bis fünf Mal jährlich stattfinden. Daran nimmt ebenfalls die gesamte Geschäftsleitung sowie ein Mitglied der Mobility-Geschäftsprüfungskommission teil. Mobility im Profil 9 Findungskommission Ist ein Verwaltungsratssitz zu besetzen, wird die Verwaltungsrat-Findungskommission aktiv. Sie befasst sich mit der Suche von potenziellen Kandidaten und bereitet Vorschläge zuhanden des Verwaltungsrates vor. Die Kommission setzt sich aus zwei Delegierten sowie dem Verwaltungsratspräsidenten zusammen. Die Statuten legen eine Amtszeit von einem Jahr fest, eine Amtszeitbeschränkung von zwölf Jahren sowie eine Altersbeschränkung von 65 Jahren. Name seit Funktion Frank Boller 2011 Verwaltungsratspräsident (Vorsitz VR-Findungskommission) Birgit Dam 2009 Delegierte Sektion Genève Jürg Rüegger 2009 Delegierter Sektion Zürich Stadt Wahl und Amtszeit Die Wahl des Verwaltungsrates erfolgt durch die Delegiertenversammlung und auf Basis der Vorschläge der Findungskommission. Die Verwaltungsratsmitglieder werden jeweils für ein Jahr gewählt und sind nach dessen Ablauf wiederwählbar. Die Amtsdauer beginnt und endet mit der jeweiligen ordentlichen Delegiertenversammlung. Die maximale ununterbrochene Amtszeit beträgt zwölf Dienstjahre. Die Mitglieder des Verwaltungsrates sind bis und mit jenem Jahr, in dem sie das 65. Altersjahr erreichen, (wieder) wählbar. Begründete Ausnahmen sind möglich. Der Verwaltungsrat konstituiert sich selbst. Geschäftsführung Geschäftsleitung Zur unmittelbaren Leitung der Geschäfte (operative Führung) wählt der Verwaltungsrat eine Geschäftsleitung, die als geschäftsführendes Organ in eigener Verantwortung handelt. Dies im Rahmen der Aufgaben und Kompetenzen, welche im Organisationsreglement aufgeführt sind. Die Geschäftsleitung besteht aus fünf Personen. Ihr steht ein Geschäftsführer (CEO) vor, der gegenüber den übrigen Geschäftsleitungsmitgliedern weisungsberechtigt ist. Die Mitglieder der Geschäftsleitung erfüllen keine operativen Managementaufgaben bei Firmen ausserhalb der Mobility-Gruppe. Name (Fotos v.l.n.r.) Funktion Viviana Buchmann Geschäftsführerin Mobility Genossenschaft Peter Affentranger Leiter Human Resources Schriftführer des Verwaltungsrates Adamo Bonorva Bereichsleiter Mobility Carsharing Schweiz Stv. Geschäftsführer Mobility Genossenschaft Andreas Rubinski Geschäftsführer Mobility International AG Siegfried Wanner Leiter Finanzen & Services 10 Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht 2014 Kader Dreizehn Kaderleute führen einzelne Abteilungen und deren Mitarbeitende. Sie haben die Aufgabe und Verantwortung, durch sorgfältigen Einsatz personeller, materieller und organisatorischer Ressourcen wettbewerbsfähige Leistungen zu erbringen. Name Funktion Sophie Ackermann Leiterin Verkauf & Beratung (MIAG) Marcel Amstutz Leiter Software-Entwicklung & Support (MIAG) Alain Barmettler Leiter Marketing & Kommunikation Peter Frey Leiter Business Carsharing Helene Geisseler Leiterin Rechnungswesen & Controlling Eva Helmeth Leiterin Standorte Silena Medici Leiterin Catch a Car Thomas Purtschert Leiter IT (MIAG) Sonja Roos Leiterin Strategische Projekte Beat Schmid Leiter Genossenschaftswesen & Sektionen Josef Willi Leiter Operations (MIAG) Viktor Wyler Leiter Betrieb & Flottenmanagement Michaela Wyss Leiterin Kundenservice Entschädigungen Die Honorare des Verwaltungsrates und die Saläre der Geschäftsleitungsmitglieder werden an der jährlichen Delegiertenversammlung offengelegt. Die Honorare für die Tätigkeit des Verwaltungsrates betrugen im Jahr 2014 TCHF 129 (Vorjahr: TCHF 133). Aufträge von Mobility und deren Tochtergesellschaften an die Mitglieder des Verwaltungsrates ausserhalb ihres Mandats sind untersagt. Zudem erhält der Verwaltungsrat keine Abgangsentschädigungen oder Erfolgsbeteiligungen (Details siehe S. 66). Die Entlohnung der Geschäftsleitungsmitglieder besteht aus einem festen und einem variablen Teil. Der variable Anteil ist abhängig vom jährlichen quantitativen Erfolg und beträgt zwischen 0% und 18% des Fixlohnes. Kriterien dafür waren im 2014: Umsatztotal (Fahrten, Jahresgebühren, Haftungsreduktion), Cashflow vor Veränderung des Nettoumlaufvermögens und Kundenwachstum von Mobility Carsharing Schweiz, EBIT Gruppe. Auf eine separate Entschädigung zu einzelnen Nachhaltigkeitszielen wird verzichtet, da Nachhaltigkeit ein integraler Teil der Unternehmensleistung und -strategie ist. Die Bruttosaläre der fünf Geschäftsleitungsmitglieder betrugen im Jahr 2014 insgesamt TCHF 1’080 (Vorjahr: TCHF 1’094). Details siehe Seite 66. Die Lohnspanne im Unternehmen, also das Verhältnis zwischen dem höchsten und dem tiefsten Lohn eines Vollzeitbeschäftigten (ohne Auszubildende), beträgt Faktor fünf. Mobility im Profil 11 Kontrollinstrumente Internes Kontrollsystem Das Interne Kontrollsystem (IKS) ist ein wichtiges Führungsinstrument und ein wesentlicher Bestandteil der Cooperative Governance von Mobility. Die Beurteilung der geschäftlichen Risiken und deren Schadenpotenziale erfolgt mittels standardisierter Risikoanalyse. Diese systematische und konsequente Vorgehensweise erlaubt es Mobility, Prozesse und Schlüsselkontrollen zu hinterfragen, zu verbessern und neue Handlungsfelder zu eruieren. Geschäftsprüfungskommission Die Geschäftsprüfungskommission überprüft jährlich die Tätigkeiten der Verwaltung und das Regulativ auf Basis der «ETHOS-Kriterien»2. Sie stellt Rechnung nach Aufwand; Aufträge von Mobility und deren Tochtergesellschaften an die Mitglieder ausserhalb ihres Mandats sind untersagt. Die Honorare der Geschäftsprüfungskommission werden an der Delegiertenversammlung offengelegt (siehe S. 66). Die Statuten legen auch in diesem Gremium eine Amtszeit von einem Jahr, eine Amtszeitbeschränkung von zwölf Jahren und eine Altersbeschränkung von 65 Jahren fest. Name seit Dr. sc. Johanna Lott Fischer, Neuchâtel 2004 Dr. oec. HSG René Gastl, Thalwil 2010 Luzia Wigger Stein, Basel 2013 Revisionsstelle Das Revisionsmandat für die Mobility Genossenschaft und die Mobility International AG wird seit 2012 von BDO AG (Luzern) ausgeübt. Sie übernimmt seit 2014 ebenfalls das Revisionsmandat für die Catch a Car AG. Der verantwortliche leitende Revisor ist René Krügel. Die Revisionsstelle wird jeweils für ein Jahr gewählt. Informationspolitik Mobility lebt intern wie extern eine Kultur der offenen Kommunikation und grösstmöglichen Transparenz. Medienmitteilungen (im Berichtsjahr deren fünf) orientieren die breite Öffentlichkeit über die wichtigsten Ereignisse. Für den Dialog mit den Genossenschaftern setzt das Unternehmen auf verschiedene Kommunikationskanäle wie das Mobility-Journal (vier Mal jährlich) oder den E-Newsletter (rund vier Mal jährlich). 2 Ethos, schweizerische Stiftung für nachhaltige Entwicklung, umfasst zurzeit 178 institutionelle Investoren. Zweck der Stiftung ist, bei den Anlagetätigkeiten die Berücksichtigung von Grundsätzen für nachhaltige Entwicklung und die Best-PracticeRegeln im Bereich der Corporate Governance zu fördern, www.ethosfund.ch. 12 Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht 2014 Unser Verständnis von Nachhaltigkeit Mobility verschreibt sich der Nachhaltigkeit in allen Dimensionen Mobility bekennt sich zu sozialer, ökonomischer und ökologischer Nachhaltigkeit. Darauf richtet sich der statutarische Zweckartikel aus: «Die Mobility Genossenschaft bezweckt den energie-, rohstoff- und umweltschonenden Betrieb von Fahrzeugen aller Art. Sie stellt die Fahrzeuge zur entgeltlichen Nutzung als ökologische und ökonomische Alternative zum privaten Eigentum zur Verfügung.» Die ökologische Nachhaltigkeit von Carsharing belegen unabhängige Zahlen3: Dank Mobility sind 27’600 weniger Autos auf Schweizer Strassen unterwegs und 41’400 weniger Parkplätze vonnöten. Ein Carsharing-Privatkunde spart pro Jahr und Kopf rund 298 Kilogramm CO2, ein Businesskunde gut 250 Kilogramm. Das summiert sich zu einem Total von 20’500 Tonnen CO2. Mit dieser reduzierten Menge CO2 könnten knapp 542’000 Autos die Distanz von St. Gallen nach Genf fahren (weitere positive Auswirkungen des nachhaltigen Mobility-Geschäftsmodells siehe S. 36 ff.). Sämtliche Nachhaltigkeitsmassnahmen sind Teil des Kerngeschäfts und wegweisend für den Unternehmenserfolg. Entsprechend sorgfältig werden sie geprüft und priorisiert. Die Gesamtverantwortung und die jährliche Prüfung des Nachhaltigkeitsmanagements liegen beim Verwaltungsrat sowie bei der Geschäftsleitung. Mobilitys Rechtsform begünstigt weitsichtige unternehmerische Entscheidungen Mobility ist als Genossenschaft organisiert. Diese Rechtsform unterstützt die Umsetzung einer langfristigen, nachhaltigen Strategie und ist eine solide Basis, um die zukünftige Entwicklung des Unternehmens aus eigener Kraft zu gestalten und zu finanzieren. Der erwirtschaftete Gewinn bleibt in der Genossenschaft und dient Innovationen sowie langfristigen Investitionen. 46.1% aller Kunden sind als Genossenschafter eingeschrieben. Sie bilden das starke Fundament von Mobility Carsharing. Neben einem starken Fundament sind für jedes Unternehmen externe Faktoren für den Geschäftserfolg mit ausschlaggebend. Im Falle von Mobility prägen insbesondere (nicht beeinflussbare) gesellschaftliche Entwicklungen die Geschäftschancen und -risiken. Diese stehen weiterhin unter einem guten Stern: Die Nachfrage nach Carsharing vor allem in urbanen Zentren verstärkt sich weltweit. Gründe dafür sind ein steigendes Bewusstsein für ökologische Mobilitätsauswirkungen, fehlende Parkplätze in den Städten und die zunehmenden Staustunden. Ebenso verstärken die Trends «Sharing Economy», «Nutzen statt Besitzen» bzw. der Rückgang des Statussymbols Auto die Nachfrage. Diverse Studien4 haben diese Effekte analysiert und bestätigt. Evaluation Carsharing (2012), Interface Politikstudien Forschung Beratung, hochgerechnet auf die aktuellen Werte Sharity – Die Zukunft des Teilens (2013), GDI; Shared Mobility (2014), Roland Berger; Verändertes Konsumverhalten in der Mobilität (2014), Fachzeitschrift «Strasse und Verkehr» 3 4 Mobility im Profil 13 Unsere Anspruchsgruppen Um das Unternehmen vorwärtszubringen und mögliche Chancen und Risiken frühzeitig zu erkennen, steht Mobility in regem Austausch mit ihren Anspruchsgruppen. Zu den primären Ansprechpartnern zählen Kunden, Genossenschafter, Mitarbeitende, Umweltverbände, Non Governmental Organisations (NGO) sowie Vertreter der Wirtschaft, des Gemeinwesens, der Politik und der Behörden. Mobility pflegt einen wertvollen Austausch mit Genossenschaftern und Aktiven 55’500 Genossenschafter – also fast die Hälfte des Kundenstammes – waren per Ende 2014 bei Mobility eingeschrieben. Für den direkten Dialog mit dem Unternehmen standen diesen Genossenschaftern bzw. den verschiedenen Gruppierungen von Genossenschaftsvertretern (siehe S. 25 f.) im Berichtsjahr im Vergleich zu den übrigen Kunden folgende zusätzlichen Plattformen zur Verfügung: 27 Sektionsversammlungen, die Delegiertenversammlung vom 24. Mai, 18 Aktiventreffen sowie die vier neu gestalteten Delegiertenforen. Im 2014 hat Mobility zudem ihre Delegierten und Ersatzdelegierten bei der Überarbeitung genossenschaftlicher Reglemente miteinbezogen und erstmals eine Gruppendiskussion mit Delegierten organisiert. Mobility setzt auf die Meinung ihrer Kunden Kundenwünsche sind einer der zentralen Antriebe von Mobility, ihre Dienstleistungen weiterzuentwickeln und zu optimieren. Entsprechend legt das Unternehmen hohen Wert auf Feedback: Mittels Online-Umfragen wird das Feedback systematisch und laufend bei den Kunden eingeholt. Daneben nimmt das Unternehmen je nach Bedarf punktuelle Befragungen zu Spezialthemen vor. Beispielsweise hat im Berichtsjahr eine Umfrage zum Fahrzeugangebot wichtige Resultate geliefert, die in die zukünftige Kategorienausrichtung einfliessen werden. Auch per E-Mail, Telefon oder über soziale Netzwerke wie Facebook erhält Mobility laufend kundenseitige Rückmeldungen. Mobility kommuniziert mit ihren Mitarbeitenden offen und transparent Dialogbereitschaft, Transparenz und Offenheit werden in der Unternehmenskultur von Mobility grossgeschrieben. Das Unternehmen verfügt über strukturierte und regelmässige Bereichs- und Abteilungssitzungen, transparente Lohnbänder, spricht Probleme direkt an und pflegt auf allen Stufen eine Kultur der offenen Türen. Die Mitarbeitenden werden jeden Monat per Mail über den Geschäftsverlauf informiert; halbjährlich finden Geschäftsleitungspräsentationen statt, die allen Mitarbeitenden zur Teilnahme offenstehen. Zusätzliche Infoanlässe finden je nach Bedarf statt. Ihre Arbeitszufriedenheit bewerten die Mitarbeitenden systematisch im Rahmen einer Umfrage. Nach deren Auswertung und der internen Bekanntgabe der Resultate ergreift das Unternehmen in Zusammenarbeit mit Führungspersonen und Mitarbeitenden konkrete Massnahmen, die den kontinuierlichen Verbesserungsprozess sicherstellen. Mobility tauscht sich mit unterschiedlichen Ansprechpartnern aus Im Rahmen von Podiumsdiskussionen und Referaten zu diversen Themen (wie z.B. «Nachhaltigkeitsmarketing» oder «Mobilität der Zukunft») steht Mobility in aktivem Austausch mit Studierenden, Wirtschaftsvertretern, Behörden und Politikern. Zudem begleitet die Genossenschaft pro Jahr 12 Arbeiten von Studierenden und leistet somit einen Beitrag zur Attraktivität des Ausbildungsplatzes Schweiz. Diese Unterstützung kann in Form von Interviews, Teilnahmen an Umfragen oder als Auftraggeber für spezifische Themenbereiche gewährt werden. 14 Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht 2014 Unsere Ziele Mobility ist bei ihren Kunden, Mitarbeitenden und in der Öffentlichkeit als führendes Unternehmen für moderne, ökologische, sorgenfreie Mobilität verankert. Nachhaltigkeit ist dabei der zentrale Unternehmenswert, den Mitarbeitende aller Stufen in ihrer täglichen Arbeit vorleben. Das spiegelt sich in den gesetzten Zielen wider. Mobility verfolgt eine klare strategische Stossrichtung 1. Mobility bleibt in der Schweiz Marktführerin bei der automatisierten Kurzzeitmiete. 2.Mobility erwirtschaftet einen angemessenen Gewinn und sichert damit den langfristigen Unternehmenserfolg. 3.Mobility strebt eine nachhaltige Entwicklung auf Basis der genossenschaftlichen Rechtsform an. 4.Mobility entwickelt die mandantenfähige Carsharing-Plattform MobiSys 2.0 laufend weiter und bietet diese als «Software as a Service» an. 5.Es sind die Mitarbeitenden bei Mobility, welche die Erfolge erzielen und die Erreichung der strategischen Stossrichtungen überhaupt ermöglichen. Wir fördern deshalb gezielt Eigenverantwortung, Weiterentwicklung sowie Engagement und bringen jedem Einzelnen Wertschätzung und Respekt entgegen. Mobility mit positiver Zielerreichung im 2014 Genossenschafter/Kunden Zielerreichungsgrad, Massnahmen auf den entsprechenden Seiten Ziele Unterstützt Stossrichtung – Mehr Kundennähe durch Ausbau und Optimierung 1 des Standortnetzes und des Fahrzeugangebots siehe «Standorte», «Fahrzeugaus- – Fortführung des dynamisierten Wachstums in wahl», « Fokusstadt 2014», Seiten 20, urbanen Zentren Ausbau von Kooperationen Erreicht, 22 1 und 4 Erreicht, siehe «kombinierte Mobilität», «Kooperationen», «Mobility beteiligt sich an sharoo», Seiten 22, 23 Neuentwicklung von kundenspezifischen Angeboten 1 und 2 Erreicht, siehe «Innovationen und Technologien», Seiten 23, 24 Kontinuierliche Weiterentwicklung und Ausbau der 2 und 4 Erreicht, Funktionalitäten der Mobility-eigenen siehe «Innovationen und Technolo- Carsharing-Plattform durch anhaltende Investitionen gien», Seiten 23, 24 Ausbau der Transaktionen über die Carsharing- 2 und 4 Plattform MobiSys 2.0 Teilweise erreicht, Neuer Mandant gewonnen, Transaktionen erfolgen im 2015, Seite 17 Hohe Kundenzufriedenheit durch kontinuierliche 3 Verbesserungen der gesamten Dienstleistungskette Erreicht, siehe «zufrieden mit Dienstleistung», Seite 30 Anliegen und Bedürfnisse der Genossenschafter kennen 3 Erreicht, siehe «Austausch mit Genossenschaftern», Seite 13 Mobility im Profil Umwelt 15 Zielerreichungsgrad, Massnahmen auf den entsprechenden Seiten Ziele Unterstützt Erhöhung der Energieeffizienz sowie Reduktion der 3 Stossrichtung Erreicht, CO2-Emissionen: Einkauf von Fahrzeugen mit tiefem siehe «Treibstoffeffizienz» und «CO2- Treibstoffverbrauch und CO2-Emission Effizienz», Seiten 37, 38 Effektiver und effizienter Einsatz von Ressourcen: 2 und 3 Erreicht, – Reduktion Papierverbrauch siehe «ressourcenschonender Ver- – Reduktion Stromverbrauch brauch», Seite 39 Erarbeitung von Richtlinien für Lieferantenauswahl 3 Erreicht, siehe «Lieferanten nach Richtlinien», Seite 39 Mitarbeitende bezüglich Nachhaltigkeitsthemen und 3 -massnahmen kontinuierlich informieren und motivieren Erreicht, siehe «ressourcenschonender Verbrauch», Seite 39 Mitarbeitende Zielerreichungsgrad, Massnahmen auf den entsprechenden Seiten Ziele Unterstützt Stossrichtung Umsetzung von notwendigen Massnahmen, die sich 5 aus Mitarbeiterumfragen ergeben – Regelmässige Weiterbildung in Führungsthemen und Erreicht, siehe Seite 31 5 interne Schulungen der Mitarbeitenden in Fachthemen Erreicht, siehe «fördert und fordert», Seite 31 – Förderung von individuellen Weiterbildungen – Selbstorganisierte Führungszirkel (gegenseitiges Coaching) – Inputreferate zu wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklungen mit Bezug zum Mobility-Angebot Zielgruppengerechter und vernetzter Zielvereinba- 5 rungsprozess inkl. Standortgespräche Gesundheit und Arbeitsschutz: Erreicht, siehe «fördert und fordert», Seite 31 5 Erreicht, – Umsetzung einer Massnahme im Bereich Gesundheit siehe «Gesundheit» und «energieeffizi- – Fahrtraining «Eco&Safety» für ServiceMobiler ente Neufahrzeuge», Seiten 32, 36 16 Mobility im Profil Gesellschaft Zielerreichungsgrad, Massnahmen auf den entsprechenden Seiten Ziele Unterstützt Stossrichtung Aktive Förderung des Stakeholder-Dialogs 3 Erreicht, siehe «Anspruchsgruppen», Seite 13 Unterstützung, Mitarbeit und Pflege von regionalen 3 Erreicht, Netzwerken und Initiativen: siehe «Sozialverantwortung» und – Netzwerk «Unternehmen mit Verantwortung» «familienfreundlicher Arbeitgeber», – Projekt «Familienfreundliche Unternehmen im Kanton Seite 31 Luzern» Gezielte Unterstützung (z.B. Bezug von Dienstleistun- 3 Erreicht, gen) von Organisationen mit einem positiven Effekt für siehe «soziale Organisationen» und die Gesellschaft «RoadCross» Seiten 22, 30 Mobility wird sich auch im 2015 an diesen mittelfristig ausgelegten Zielsetzungen messen. Mobility im Profil 17 Unsere Tochterfirmen Mobility International AG Die Mobility International AG (MIAG) ist eine 100%-Tochtergesellschaft der Mobility Genossenschaft mit Sitz in Luzern. Sie entwickelt, betreibt und verkauft die Carsharing ERP «MobiSys 2.0» als eine «Software as a Service». Dank profundem Carsharing- und TechnologieKnow-how sowie 20 Jahren Betreibererfahrung hat sie MobiSys 2.0 zu dem gemacht, was es heute ist: eine intelligente, effiziente und preiswerte Carsharing-Operation-Lösung. Nebst der permanenten Optimierung der Betriebssoftware MobiSys 2.0 hat die MIAG im Berichtsjahr technologische Weiterentwicklungen konzipiert und erfolgreich realisiert. Dazu zählt das Angebot «Sofort losfahren», welches eine spontane Fahrtberechtigung (innert einer Stunde) für Neukunden ermöglicht. Zudem fahren seit August 2014 die Catch-Cars in Basel mit einer neu entwickelten und erfolgreich implementierten Freefloating-Applikation. Leider hat sich Renault im Berichtsjahr entschieden, seine Carsharing-Absichten nicht mehr in der geplanten Form voranzutreiben und das bestehende Angebot lokalen Anbietern zu übertragen. Ausbezahlt hat sich auf der Gegenseite die intensivierte Marktbearbeitung: Ein neuer Mandant liess sich im 2014 von den umfassenden Funktionalitäten von MobiSys überzeugen und nutzt unsere Software künftig im Lizenzverfahren. Dieser Abschluss, fortgeschrittene weitere Verhandlungen, gezielte funktionale Anwendungserweiterungen im Bereich des Flottenmanagements sowie die verstärkte Marktbearbeitung bestätigen die MIAG in ihrem Ziel, MobiSys 2.0 international zu verbreiten. Catch a Car AG Die 100%-Tochtergesellschaft Catch a Car AG entstand im Jahre 2014 (Umfirmierung der Firma CSC CarSharing Company AG). Sie bietet das erste stationsungebundene CarsharingAngebot der Schweiz an. Dabei werden Fahrzeuge in Echtzeit via Smartphone oder Website geortet und ohne vorgängige Reservation von A nach B gefahren. Bei Fahrtende müssen die Nutzer die Catch-Cars nicht mehr an den Ursprungsort zurückbringen, sondern stellen sie einfach innerhalb der Catch-Car-Zone auf einem öffentlichen Parkplatz ab, für den die Anwohnerparkkarte gilt. Da die Hälfte der Schweizer Stadtbewohner ihr Privatauto für Strecken unter fünf Kilometern nutzt,5 ist Catch a Car hierzu eine sinnvollere, kostengünstigere Alternative. Um Erfahrungen mit dieser neuen Art des Carsharings zu sammeln und die Auswirkungen auf das Mobilitätsverhalten der Nutzer zu untersuchen, haben die Mobility Genossenschaft und ihre Tochtergesellschaft Catch a Car AG am 25. August 2014 ein zweijähriges Pilotprojekt in Basel lanciert, welches die ETH Zürich wissenschaftlich begleitet. Dabei weiss Catch a Car starke Partner an ihrer Seite: Die AMAG beschafft die 100 VW up! und ist für deren Service verantwortlich, die Allianz Suisse versichert die Members umfassend und die SBB garantiert die Integration des Angebots in die kombinierte Mobilitätskette. Ausserdem ist EnergieSchweiz mit an Bord; sie setzt sich zum Ziel, Konzepte zu unterstützen, die das Mobilitätsverhalten nachhaltig verändern. Die Lancierung und die anschliessende Markteinführung von Catch a Car haben gezeigt, dass das Angebot auf Nachfrage stösst. So nahm die Zahl an Registrierungen und Fahrten im Berichtsjahr ebenso kontinuierlich zu wie die Zahl an Personen, die sich auf Social-MediaPlattformen der Catch-a-Car-Community anschlossen. Zudem lässt sich festhalten, dass sich die Catch-Cars selbstregulierend innerhalb der Catch-Car-Zone verteilen. Ein aktives Eingreifen war bisher nicht notwendig. Die gewonnenen Erkenntnisse und die Anregungen der Kunden fliessen in laufende Verbesserungen des Angebots ein. Im Fokus steht in Zukunft vor allem die Erweiterung der Catch-CarZone, damit das Angebot noch mehr Personen zugänglich ist. Ist die Pilotphase erfolgreich, soll Catch a Car auch anderen grossen Schweizer Städten bedürfnisgerecht offenstehen. 5 «Städtevergleich Mobilität», 2012, Städtekonferenz Mobilität «Ich vernetze Mobility mit ihren Genossenschaftern und wichtigen regionalen Ansprechpartnern.» Andreas Blumenstein, Regionsverantwortlicher Bern-Oberwallis ÖKONOMISCHE NACHHALTIGKEIT UND INNOVATION 20 Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht 2014 Unser Leistungsspektrum Mobility bedient 120’300 Kunden In der Schweiz begeistern sich immer mehr Menschen für Mobility: Ein stolzes Kundenwachstum von 7.4% im Berichtsjahr bedeutet, dass heute 120’300 Kunden mit der roten Flotte unterwegs sind (+8’300 gegenüber Vorjahr). Dabei verzeichnete die Genossenschaft eine deutliche Zunahme von jungen Nutzern (bis 35 Jahre), was insbesondere den massgeschneiderten Angeboten für diese Zielgruppe zu verdanken ist. Mobility führt 1’400 Standorte Mobility setzt ihren eingeschlagenen Kurs fort und konzentrierte sich auch im 2014 auf den Ausbau des urbanen Standortnetzes. Heute haben Kunden die Wahl aus 2’700 Fahrzeugen (+50 gegenüber Vorjahr) an 1’400 Standorten (+5) in 500 Gemeinden. Somit verfügen heute 65% aller Schweizer über mindestens einen Mobility-Standort in ihrer Nähe. 60 dieser Gemeinden übernahmen im 2014 eine Umsatzgarantie und trugen damit einen Teil des finanziellen Risikos mit. Die Anzahl solcher Umsatzgarantien ist im Sinne eines nachhaltigen Stadt-Land-Wachstums begrenzt, wobei Mobility die Kriterien insbesondere bei der Kundennachfrage ansetzt. So soll verhindert werden, dass Standorte nach kurzer Zeit wieder schliessen müssen. Nicht kostendeckend waren im 2014 26.8% bzw. 375 aller 1’400 Standorte. Die Zunahme um 148 Standorte im Vergleich zum Vorjahr gründet auf einer im Berichtsjahr angepassten Berechnungsgrundlage, welche den aktuellen, direkten Fahrzeugkosten Rechnung trägt bzw. nicht mehr auf Pauschalbeträgen basiert. Ohne die angepasste Berechnungsgrundlage wäre die Anzahl defizitärer Standorte im Rahmen des Vorjahres gelegen. Vom sich daraus ergebenden Gesamtdefizit über CHF 1’200’000 fallen CHF 600’000 auf Mobility zurück, den Rest decken Gemeinden oder Geschäftskunden-Verträge ab. Wie alle Standorte tragen auch die defizitären zur engen Mobility-Netzabdeckung bei und helfen mit, dass Kunden ihre Mobilität auch in ländlichen Gebieten mit Mobility organisieren können. Mobility bietet ein breites Angebotsspektrum für Privatkunden Mobility hat ihr Angebotsspektrum in den letzten Jahren kontinuierlich und bedürfnisorientiert ausgebaut. Sehr beliebt sind beispielsweise mobility4learners, das Lernfahrenden Veränderungen Standorte 2014 2013 Absolut Total Standorte (gerundete Werte) 1’400 1’395 5 0.4 375 227 148 65.2 Nicht kostendeckende Standorte in % (neue Berechnungsgrundlage) Bahnhöfe Anzahl Standorte an Bahnhöfen 395 388 7 1.8 1’090 1’030 60 5.8 500 500 0 0 2014 2013 Absolut in % 99.3% 99.3% 0.0% – 2.0% 2.1% –0.1% – Störfälle 0.7% 0.7% 0.0% – Auto nicht am Standort 0.5% 0.6% –0.1% – 0.2% 0.2% 0.0% – Anzahl Autos an Bahnhöfen Ortschaften Total Ortschaften mit Mobility-Standort (gerundete Werte) Veränderungen Fahrten Zuverlässigkeit Dienstfahrten (Zeitanteil, in dem die Flotte nicht für die Kunden verfügbar ist) (verspätete Rückgabe) Pannen Ökonomische Nachhaltigkeit und Innovation 21 und Neulenkern Fahrpraxis ermöglicht, und mobility@campus, das Studierenden Test- und Jahresabos zu Vorzugskonditionen anbietet. Die grosse Nachfrage hat die Genossenschaft Anfang 2014 dazu bewogen, mobility@campus zu erweitern. Seitdem haben sämtliche Bachelor- und Master-Studierende einer Schweizer Universität bzw. einer eidgenössisch anerkannten Fachhochschule die Möglichkeit, sich für dieses Angebot zu entscheiden. Aktuell sind über 4’000 Studierende mit Mobility Carsharing unterwegs. Mobility Business Carsharing massschneidert Mobilitätslösungen für Unternehmen Mobility Business Carsharing hat für alle Unternehmen die richtige Mobilitätslösung zur Hand, egal ob ohne oder mit firmeneigener Flotte. Für Letztere hält die Genossenschaft «MobilityPoolcar-Sharing» bereit, ein Angebot, das Firmenfahrzeuge mit der intelligenten MobilityTechnologie ausrüstet. Nach den Elektrizitätswerken des Kantons Zürich und Mammut haben sich im Berichtsjahr Arval, die Axpo und das Inselspital Bern für diese Lösung entschieden. Auch mobility@home stiess auf Interesse: Es konnten Mobility-Fahrzeuge in den Wohnüberbauungen Neugrüen in Mellingen und Eikenott in Gland platziert werden. Der erfreulichen Entwicklung des Gesamtbereichs Business Carsharing lag im Berichtsjahr die Gewinnung weiterer Neukunden wie z.B. Swissprinters AG, Publisuisse AG oder Manufacture Cartier zugrunde. Unter dem Strich waren im 2014 mehr als 4’000 Unternehmen mit einer Business-Carsharing-Lösung von Mobility unterwegs, 170 mehr als noch im Vorjahr. Da viele davon erst im 2015 umsatzwirksam werden und da im Berichtsjahr der Weggang eines Grosskunden ins Gewicht fiel, steuerte Business Carsharing leicht weniger zum MobilityGesamtumsatz bei als im Vorjahr: 22.2% (–1.3%). Mobility optimiert die Fahrzeugauswahl Mobility hat in ihrer Flotte diverse Neuerungen vorgenommen. Dabei hat sie stets ihre strikten internen Evaluations- und Nachhaltigkeitskriterien eingehalten (siehe S. 39 f.). Dank des gezielten Einkaufs von verbrauchs- und CO2-armen Fahrzeugen konnte die Genossenschaft die durchschnittlichen Emissionswerte auch im Berichtsjahr weiter senken (siehe S. 38). In der Kategorie Combi wurden 100 VW Golf Vll Variant als Ersatz für das Modell Renault Megane ll beschafft, während der Citroën New C1 in die Kategorie Budget integriert wurde. Dieser trendige Kleinwagen überzeugt durch Bestwerte im CO2-Ausstoss und durch eine innovative Serienausstattung. Positiv kam bei den Kunden die Aufnahme einer zweiten Serie von New Mini Coopers in die Kategorie Emotion an. Zudem war die entsprechende Cabrio-Version temporär zwischen Ostern bis Oktober buchbar. Dies wird auch im 2015 der Fall sein. Heute und in Zukunft liegt Mobilitys Fokus auf der Beschaffung von Neufahrzeugen, die hohe Standards betreffend Nachhaltigkeit, Sicherheit und Qualität erfüllen. Mobility betreibt eine höchst zuverlässige Flotte Der Dienstfahrtenanteil – das heisst die Zeit, in der ein Fahrzeug infolge Reparaturen, Reinigungen, Service oder Pannen nicht zur Verfügung steht – sank im 2014 dank konsequentem Zeitmanagement auf 2.0% (–0.1% gegenüber Vorjahr). Mobility wird von Städten und Gemeinden gefördert Entwicklungspotenzial sieht Mobility nach wie vor in urbanen Zentren und Agglomerationen, wo sie ihr Angebot stetig erweitert. Einige Städte unterstützen das Carsharing-Konzept von Mobility aktiv und durch vielfältige Massnahmen: Zug und Vernier beispielsweise haben ihre Bürger im Berichtsjahr belohnt, indem sie ihnen CHF 100 bzw. CHF 150 bei einem MobilityBeitritt gutsprachen. Zudem anerkennen immer mehr Behörden die nachhaltigen Wirkungen von mobility@home, ein Angebot, das Mobility-Fahrzeuge direkt vor der Haustüre von Wohnüberbauungen platziert und Parkplätze spart. Der Kanton Aargau, die Stadt Zürich und die Gemeinde Köniz erlauben es Bauprojekten, die verpflichtende Parkplatzerstellungsquote zu 22 Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht 2014 unterschreiten, falls nachhaltige Mobilitätskonzepte wie mobility@home vorliegen. Zudem setzen viele Verwaltungen (wie Bern, Luzern, Zürich, St. Gallen oder Fribourg) auf Mobility und ermöglichen ihren Mitarbeitenden teilweise auch die private Nutzung von Carsharing. Fokusstadt 2014: Bern Mobility setzt sich jedes Jahr zum Ziel, in einer ausgewählten Stadt mit gebündelten Sonderanstrengungen ausserordentliches Wachstum zu generieren. Im 2014 ist dies in Bern sehr gut gelungen: Zahlreiche Massnahmen wurden umgesetzt, beispielsweise die Teilnahme am Swiss Energy & Climate Summit oder am autofreien Tag Bern. Zudem hat Mobility diverse Standorte eröffnet und die Zusage für Parkplätze auf öffentlichem Grund erhalten: Fünf davon werden im 2015 auf öffentlichem Grund umgesetzt. Die verschiedenen Wachstumsmassnahmen mündeten in einem überdurchschnittlichen Kundenwachstum von 8.4%. Mobility ist ein zentrales Element kombinierter Mobilität Dank Carsharing in Kombination mit öffentlichen Verkehrsmitteln steht jedem Schweizer eine reibungslose Transportkette zur Verfügung. Mobility pflegt daher eine intensive Zusammenarbeit mit ÖV-Anbietern, insbesondere mit ihrem langjährigen Partner SBB. So standen im Berichtsjahr an über 390 Bahnhöfen mehr als 1’000 Mobility-Fahrzeuge bereit. Hinzu kommen Kooperationen mit fast allen regionalen Tarifverbünden. Mobility-Kunden profitieren dabei von Vergünstigungen, beispielsweise bei der Organisation «PubliBike», die mehr als 1’100 Velos und E-Bikes an rund 120 Stationen anbietet. Mobility unterhält Kooperationen mit Kundennutzen (Marketing-)Kooperationen spielen für das erfolgreiche Wachstum von Mobility Carsharing eine grosse Rolle. Das Unternehmen und dessen Partner profitieren von gegenseitigen Angebotsergänzungen und nutzen finanzielle und kommunikative Synergien; Letztere, indem die Kommunikationskanäle der Kooperationspartner Zugang zu neuen Zielgruppen ermöglichen und eine breit abgestützte Kommunikation fördern. Für die Kunden von Mobility eröffnen sich durch die Partnerschaften viele Vorteile. Sie kommen in den Genuss von Ermässigungen (beispielsweise bei Avis und Hertz) und Zusatzdienstleistungen wie das Sammeln von Cumulus-Punkten bei jeder Fahrt, was jeder dritte Privatkunde nutzt. Im Gegenzug profitieren Kunden, Mitglieder und Mitarbeitende der Kooperationspartner von attraktiven Carsharing-Angeboten. Mobility bietet einen ausgezeichneten Kundenservice Das «Contact Management Magazine» testet regelmässig verschiedene Unternehmen auf die Kompetenz ihrer Kunden-Kontaktzentren. In der Branche «Autovermieter» hat Mobility zu Beginn des Berichtsjahres den ersten Platz zugesprochen bekommen. Bewertet wurden Erreichbarkeit, Freundlichkeit, Empathie und Kompetenz der Dienstleistungscenter-Mitarbeiter. Mobility unterstützt soziale Organisationen Mobility hat im Berichtsjahr das Kinderhilfswerk Kovive (siehe www.kovive.ch) mit einer Spende von CHF 5’000 berücksichtigt und infolgedessen auf ein Weihnachtsgeschenk an ihre Partner verzichtet. Kovive ermöglicht es sozial benachteiligten Kindern, sorglose Ferientage bei Gastfamilien in Lagern oder zusammen mit ihren Familien zu verbringen, sich zu erholen und Energie zu tanken. Darüber hinaus vergibt Mobility diverse Aufträge an Organisationen, die Arbeitsplätze für Menschen mit Beeinträchtigungen anbieten, z.B. den Rechnungsversand an Kunden oder das Zusammenstellen von Fahrzeugbüchern. Ökonomische Nachhaltigkeit und Innovation 23 Unsere Innovationen und Technologien Mobility lanciert Catch a Car Catch a Car hat im 2014 in Basel das schweizweit erste stationsungebundene CarsharingAngebot auf den Markt gebracht. Die Registrierung kostet einmalige CHF 25, anschliessend fallen keine weiteren Beitragsgebühren mehr an. Die Funktionsweise ist einfach: Die Member orten in Echtzeit einen Catch-Car via Smartphone-App oder Website. Das Fahrzeug kann dann für maximal 15 Minuten zum Parktarif von CHF 0.27/Min. reserviert werden, um zu ihm zu gelangen. Alternativ kann ein Member auch Catch-Cars buchen, indem er den QR-Code scannt, der sich auf dem Checkpoint an der Windschutzscheibe befindet. Danach fährt er von A nach B (Fahrtarif: CHF 0.37/Min.) und stellt das Fahrzeug auf einem öffentlichen Parkplatz innerhalb der Catch-Car-Zone ab. Die Kosten für die Fahrten werden direkt auf der Kreditkarte belastet. Catch a Car-Member sind somit komplett unabhängig von Reservierungszeiten und festen Standorten. Mobility bietet «Sofort losfahren» an Im Zuge der Website-Neulancierung wartete Mobility im 2014 mit einem weiteren Novum auf: Neukunden können innert 60 Minuten nach ihrer Online-Anmeldung losfahren. Sie füllen dazu ein Online-Formular aus, laden ein Foto ihres Führerausweises hoch, bezahlen per Kreditkarte und reservieren das gewünschte Fahrzeug. Mobility prüft den Führerschein umgehend und öffnet das reservierte Auto per Fernzugriff, sobald sich der Kunde beim Standort einfindet und das 24h-Dienstleistungscenter 0848 824 812 anruft. Die Mobility-Card ist in jedem MobilityFahrzeug vorhanden. Sie wird noch während des Telefongesprächs dem Kunden persönlich zugeordnet. Mobility beteiligt sich an sharoo Mobility hat sich im Berichtsjahr mit 11% Aktienanteil an der Sharoo AG beteiligt, ein Startup-Unternehmen der Migros-Tochter m-way ag. Als weiterer starker Partner mit im Boot ist die Mobiliar. sharoo ist ein ergänzendes Mobilitätsangebot, das die Carsharing-Idee in der Schweiz noch stärker verankern wird. Die entsprechende Internetplattform ermöglicht es Autobesitzern, ihr privates Fahrzeug an andere Privatpersonen zu vermieten und so dessen Fixkosten zu senken. Dabei definiert jeder Anbieter individuell, welche Kunden das Fahrzeug wann und zu welchem Preis fahren dürfen. Nach dem Beitritt wird ein «Access Kit» im Auto installiert, das das Buchen, Öffnen und Schliessen per Smartphone ermöglicht. Den ersten 50 Mobility-Kunden, die sich auch bei sharoo anmeldeten, wurden die Einbaukosten dieses Kits erlassen. Um gegen allfällige Schäden geschützt zu sein, wird jeweils eine nutzerspezifische Versicherung abgeschlossen. Veränderungen Reservationsbewegungen 2014 2013 Absolut Internet (Kundenportal) 39.4% 44.7% –5.3% – Mobile-Reservation/App 30.3% 25.0% 5.3% – Bordcomputer 24.1% 23.5% 0.5% – 6.3% 6.7% –0.4% – 100.0% 100.0% 24h-Dienstleistungscenter Total in % Systemverfügbarkeit IT Ausfall Reservationsplattform (h) Verfügbarkeit Reservationssystem 7.3 8.2 –1.0 –11.6 99.9% 99.9% 0.0% – 24 Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht 2014 Mobility-Website ist noch bedienerfreundlicher Mobility hat im 2014 ihren Webauftritt erneuert. Egal ob Smartphone, Tablet oder Laptop, die Website passt sich nun flexibel der jeweiligen Bildschirmgrösse an. Dabei sind sämtliche Informationen übersichtlich gestaltet und schnell auffindbar. Beispielhaft für die Vielzahl umgesetzter Weiterentwicklungen stehen die vereinfachte Kundenanmeldung, eine Google-basierte Standortkarte, die den User auf Wunsch lokalisieren und dessen nächstgelegenen MobilityStandort anzeigen kann, sowie ein eigens produziertes Kurzvideo über die grundsätzliche Funktionsweise von Mobility. Mobility ruft ein Aussendienstportal ins Leben Im Mai 2014 hat Mobility für ihre ServiceMobiler ein Aussendienstportal eingeführt, das per iPad bedient wird. Es erlaubt, technische Fahrzeugkontrollen und -reinigungen effizienter zu koordinieren, vorausschauend zu planen und Kundenfeedbacks zu einzelnen Fahrzeugen direkt einzusehen. Dadurch reduziert sich die durch Mobility blockierte Zeit der einzelnen Fahrzeuge. Heute liegt die Verfügbarkeit für die Kunden bei hohen 98%. . Mobility verzeichnet 2.4 Millionen Reservationsbewegungen Die Gesamtzahl der Reservationsbewegungen stieg im Jahr 2014 auf über 2.4 Millionen (+100’000 gegenüber Vorjahr). Dabei nutzten Kunden vermehrt die Mobile-Apps für iPhone und Android, die nun fast einen Drittel aller elektronischen Reservationsbewegungen abdecken. Die E-Businessquote hat sich gegenüber dem Vorjahr um 0.4 Prozentpunkte auf 93.7% nochmals gesteigert; der Anteil von Reservationen über das 24h-Dienstleistungscenter betrug 6.3% (–0.4 Prozentpunkte gegenüber Vorjahr). Ökonomische Nachhaltigkeit und Innovation 25 Unsere Rechtsform 55’500 Mobility-Genossenschafter profitieren auf der ganzen Linie Mit Einzahlung des Genossenschafteranteils, der bei einem allfälligen Austritt zurückerstattet wird, ist man automatisch Miteigentümer der Mobility Genossenschaft. Die Anzahl der Genossenschafter steigerte sich im 2014 um 6.1 Prozent auf 55’500 Personen. Das kommt einem Anteil von 46.1% am gesamten Kundenstamm gleich (im Vorjahr: 46.7%). Die Genossenschafter tragen zu Dreivierteln (75.1%) zur Finanzierung der Mobility Gruppe bei: – Eigenkapital 69.1% – Genossenschafterdarlehen 6.0% Auf monetärer Ebene sparen Genossenschafter dank ihrer Mitgliedschaft nicht nur sämtliche Abogebühren, sondern erhalten auch Rabatte auf ihre Fahrtenumsätze (10% ab CHF 600 Fahrtenumsatz, 20% ab CHF 2’000). Die Genossenschaftervorteile summierten sich im Jahr 2014 wie folgt: – Einsparung Jahresbeitrag CHF 7’845’000 – Rabatt Fahrtenumsatz CHF 1’099’667 Auf genossenschaftsrechtlicher Ebene konnten Genossenschafter ihr Mitspracherecht an den Sektionsversammlungen wahrnehmen. An diesen Versammlungen, welche in den 27 Sektionen im Januar und Februar 2014 stattfanden, haben insgesamt 643 Genossenschafter teilgenommen (+3% gegenüber Vorjahr). Mobility hat sie über die Entwicklung der jeweiligen Sektion, Projekte sowie über den allgemeinen Geschäftsverlauf informiert. Die Genossenschafter können an den Sektionsversammlungen Anfragen an die Verwaltung bzw. Anträge zuhanden der Delegiertenversammlung formulieren oder sich selber als (Ersatz-)Delegierte zur Wahl stellen. Mobility halbiert die Eintrittsgebühr für Folge-Genossenschafter Um WG- und Familienhaushalten den Einstieg in die Mobility-Welt noch einfacher und attraktiver zu machen, hat die Genossenschaft die Eintrittsgebühr für die einzelnen Folge-Genossenschafter neu auf CHF 125 halbiert. Dieser Betrag ist einmalig zahlbar, Abogebühren fallen während der gesamten Mitgliedschaftsdauer keine an. Den Genossenschafteranteil von CHF 100 erhalten die Folge-Genossenschafter bei einem Austritt vollumfänglich zurück. 150 Mobility-Delegierte repräsentieren die Genossenschafter Delegierte werden an den Sektionsversammlungen für eine Amtsdauer von zwei Jahren gewählt. Die Anzahl Delegierte pro Sektion wird proportional zur Zahl der Genossenschafter pro Sektion berechnet. Um sie über den Geschäftsgang und die Entwicklungen von Mobility sowie ihrer eigenen Sektion zu informieren, lädt Mobility die 150 Delegierten zu verschiedenen genossenschaftlichen Anlässen ein. Zudem profitieren sie von zusätzlichen Informationskanälen (z.B. dem elektronischen Delegiertenportal). Delegierte sind Repräsentanten der Genossenschafter ihrer Sektion und vertreten diese an der jährlichen Delegiertenversammlung. Diese fand am 24. Mai 2014 in Fribourg im Beisein von 135 Delegierten statt. Die Delegiertenversammlung hat im 2014 den Geschäftsbericht und die Jahresrechnung des Vorjahres genehmigt, die Amtsinhaber der verschiedenen Gremien gewählt, eine Gesamtrevision der Mobility-Statuten beschlossen und verschiedene Beschlüsse bezüglich Reglementen gefasst. 69 Mobility-Ersatzdelegierte unterstützen die Delegierten Ersatzdelegierte erfüllen eine Art «Standby-Funktion» für die Nachfolgereglung oder die Stellvertretung von gewählten Delegierten. Entweder ersetzen sie einen Delegierten ihrer eigenen Sektion, wenn dieser während der ordentlichen Amtsdauer sein Amt niederlegt, oder sie vertreten ihn punktuell an Anlässen. Die Sektionen können fakultativ maximal halb so viele 26 Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht 2014 Ersatzdelegierte für eine Amtsdauer von zwei Jahren wählen, wie Delegierte gewählt werden. Im Berichtsjahr wurden 69 Ersatzdelegierte gewählt. Wie die Delegierten nehmen auch die Ersatzdelegierten an verschiedenen genossenschaftlichen Anlässen teil und erhalten die gleichen Informationen wie die Delegierten. 3 Mobility-Sektionspräsidenten und 22 Sektionsleiter führen Sektionsversammlungen durch Die Genossenschafter können aus den Reihen ihrer bereits gewählten Delegierten fakultativ einen Sektionspräsidenten wählen. Dessen Aufgabe umfasst die Mithilfe bei der Vorbereitung sowie die Leitung der Sektionsversammlung seiner Sektion. Im Berichtsjahr wurden 3 der 27 Sektionsversammlungen durch Sektionspräsidenten geleitet (Vaud, Zürich Stadt und Zürich Land). In den übrigen 24 Sektionen übernahmen die 22 von Mobility angestellten Sektionsleiter diese Aufgabe. Mobility führt neue Genossenschaftsstrukturen ein Im Rahmen eines umfassenden Projekts und unter Einbezug verschiedener Anspruchsgruppen hat Mobility im Berichtsjahr ihre genossenschaftlichen Strukturen neu gestaltet. Für Genossenschafter relevant sind insbesondere zwei Neuerungen: Erstens hat sich die Zahl der Sektionen von 27 auf 19 Sektionsgebiete reduziert (siehe Karte). Die Sektionsversammlungen im Januar und Februar 2015 werden bereits auf Basis dieser neuen Sektionsstrukturen stattfinden. Zweitens hat Mobility auf ihrer Website (siehe www.mobility.ch/genossenschaftsstruktur) eine neue Rubrik «Genossenschaftsstruktur» aufgeschaltet, welche Informationen zum genossenschaftlichen Jahreszyklus und zu den verschiedenen Ämtern bereithält. Für die Delegierten und Ersatzdelegierten wurden im 2014 zudem neue Kommunikationsgefässe lanciert: im Oktober ein neues elektronisches Delegiertenportal, im November vier Delegiertenforen in Zürich, Olten, Bern und Lausanne, die als Informations- und Diskussionsplattformen zwischen den Eignervertretern und der Verwaltung dienen. Parallel dazu traten verschiedenste Änderungen in Kraft, welche die frühere Gruppierung der «Aktiven» betreffen (z.B. Integration der Ortsvertreter in regionale Netzwerke). Auf der operativen Ebene wurden neue Gebiete für die Marktbearbeitung definiert und die Aufgaben der früheren 22 Sektionsleiter auf 10 Regionsverantwortliche mit höheren Arbeitspensen und erweitertem Aufgabengebiet verteilt. Die rund 270 Wagenbetreuer sind seit Herbst 2014 vollumfänglich in die Flottenorganisation und deren Schulungs- und Informationsanlässe integriert. 12 Region Winterthur & Schaffhausen 8 Region Basel 14 ZH Stadt/ ZH West 9 Region Olten 4 Neuchâtel-Biel/ Bienne-Jura 15 ZH Ost 13 Thurgau 17 St. GallenAppenzellLiechtenstein 16 Glarus & Agglo Obersee 6 Bern MittellandEmmental-Seeland 10 Zentralschweiz West 11 Zentralschweiz Ost 18 Graubünden 2 Vaud 5 Fribourg/ Freiburg 7 Berner Oberland-Oberwallis 19 Ticino Moesano 1 Genève-Nyon 3 Valais francophone Ökonomische Nachhaltigkeit und Innovation 27 Ökonomische Nachhaltigkeit auf einen Blick Immer mehr Menschen begeistern sich für Mobility 120’300 55’500 8’300 Kunden Mobility-Genossenschafter Neukunden im 2014 Neue Mobilitätsangebote Catch a Car ist das erste standortunabhängige CarsharingAngebot der Schweiz sharoo bietet eine Plattform zum Teilen von Privatautos an Schweizweites, dichtes Standortnetz 2’700 Fahrzeuge 1’400 Standorte 500 Gemeinden Moderne Mobility-Flotte 874 874 Neufahrzeuge hat Mobility im 2014 immatrikuliert «Ich freue mich, unseren Kundinnen und Kunden kompetent weiterhelfen zu können.» Anabel Diez, Mitarbeiterin 24h-Dienstleistungscenter SOZIALE NACHHALTIGKEIT 30 Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht 2014 Unsere Kunden Mobility-Kunden sind sehr zufrieden mit der Dienstleistung Im Jahr 2014 verschickte Mobility rund 5’800 Fragebögen nach zufällig erfolgter Auswahl an ihre Kunden. Davon wurden über 24% beantwortet. Die Gesamtzufriedenheit liegt wie im Vorjahr bei hohen 8.9 von 10 Punkten. 98% der Befragten geben an, mit Mobility «eher zufrieden» bis «sehr zufrieden» zu sein (Vorjahr: 98.5%). Diese Bewertung entspricht den Werten 7 bis 10. Analysiert man die Gesamtzufriedenheit konkret, glänzt das Mobility-24h-Dienstleistungscenter in puncto Freundlichkeit mit 9.3 Punkten (+0.1 Punkte gegenüber Vorjahr) und in puncto Kompetenz mit 9.1 Punkten (+0.1 Punkte). Ebenso schätzen die Kunden in unverändert hohem Masse die verschiedenen Zahlungsmöglichkeiten (9.0), die Performance bzw. Geschwindigkeit der Internetreservation (8.9) und die einfache Auffindbarkeit der Standorte (8.8). Die tiefsten Benotungen – jedoch beide weiterhin im obersten Viertel der Zufriedenheitsskala – erreichten die Stunden- sowie Kilometertarife. Mobility arbeitet anhand der Kundenrückmeldungen sowie kontinuierlichen, intern angetriebenen Verbesserungsprozessen laufend an einer Optimierung ihrer Dienstleistungsqualität. Einhergehend mit der hohen Gesamtzufriedenheit bleibt auch die Verbundenheit zum Unternehmen ungebrochen stark. Auf die Frage, ob die Nutzer Mobility weiterempfehlen würden, antworteten 98% mit «ja, auf jeden Fall» oder «eher ja» (Vorjahr: 98.4%). Mobility-Kunden sparen 4’000 Franken pro Jahr Die finanziellen Einsparungen für Nutzer der kombinierten Mobilität (ausgehend von der Berechnungsgrundlage 75% ÖV, 25% Carsharing) gegenüber dem Gebrauch eines Privatautos (Kompaktwagen Economy, Jahresleistung 7’500 km)6 liegen bei jährlich CHF 4’000. Somit verhilft Mobility ihren Kunden zu wirtschaftlicherer Mobilität. Mobility schreibt Kundensicherheit gross Die Sicherheit ihrer Kunden steht für Mobility an oberster Stelle. Sämtliche Fahrzeuge durchlaufen eine strenge Prüfung, werden von Fachpersonen getestet und bewertet und verfügen über sicherheitstechnische Ausrüstungen wie ABS. Zudem sind immer mehr Fahrzeuge mit neuen Hilfsfunktionen (z.B. Parksensoren) ausgerüstet. Bei der Fahrzeugevaluation stützt sich Mobility auf den internationalen Standard des Euro-NCAP-Crashtests: Der gesamte Flottendurchschnitt betrug im 2014 hohe 4.9 Sterne (Maximum 5), 0.1 Punkte mehr als im Vorjahr. Diese Verbesserung auf höchstem Niveau beweist, wie konsequent Mobility ihre Kriterien bei der Einkaufspolitik anwendet. Kriterien, die das Unternehmen durch Beobachtung des Fahrzeugmarktes laufend prüft, erneuert und ergänzt. «Sicher ankommen» mit Mobility Die Beratungsstelle für Unfallverhütung (bfu) hat für Unternehmen das Handbuch «Sicher ankommen» entwickelt, welches unter www.bfu.ch zugänglich ist. Um die darin enthaltenen Tipps und Tricks zum Thema «Sicherheit im Fahrzeugbereich» möglichst praxisnah zu gestalten, standen Firmen wie Mobility oder der Schweizerische Fahrzeugflottenbesitzer-Verband mit Rat und Tat zur Seite. Auf der Mobility-Website können sich Leser über den Umgang mit Sicherheitsthemen informieren: www.mobility.ch/sicherheit. Mobility unterstützt «RoadCross» RoadCross leistet mit ihrer Präventionsarbeit einen wichtigen Beitrag zur Verkehrssicherheit in der Schweiz. Fachberater zeigen an Veranstaltungen den Jugendlichen die langfristigen sozialen, juristischen und ökonomischen Folgen von Verkehrsunfällen auf. Ein Gönnerbeitrag von Mobility ermöglichte im Berichtsjahr dreizehn Präventions-Veranstaltungen, in deren Anschluss deutlich über 90% der Jugendlichen angaben, die Veranstaltung als «gut» oder «sehr gut» empfunden zu haben. Die Kosten eines Privatautos basieren auf Angaben des TCS und beinhalten Parkplatzmiete, Verkehrssteuer, Haftpflicht- und Kaskoversicherung, Schweizer Autobahnvignette, Pannendienst und jährliche Abschreibung. Hinzugerechnet werden die variablen Kosten, die sich aus Treibstoff, Öl, Reifenersatz, Wartung und Reparaturen zusammensetzen. 6 Soziale Nachhaltigkeit 31 Unsere Mitarbeitenden Mobility fördert und fordert Mobility ist eine verantwortungsvolle und werteorientierte Arbeitgeberin, die attraktive Anstellungsbedingungen bietet. Von den Mitarbeitenden fordert sie im Gegenzug jene hohe Kundenorientierung und Eigenverantwortung, die sich aus der intern transparenten Unternehmensstrategie und deren Zielen ableiten. Einer der zentralen Erfolgsfaktoren ist Führungskompetenz. Das Unternehmen stellt deshalb sicher, dass seine Kaderleute optimal vernetzt sind, sich rege austauschen und in eine einheitliche Stossrichtung zielen. Die Leitplanken dazu erarbeiten sie an einem jährlichen Workshop, an dem – ausgehend von den Unternehmenszielen – Jahresziele definiert und harmonisiert werden. Auch alle übrigen Mitarbeitenden erhalten in einem mindestens zwei Mal jährlich stattfindenden, persönlichen Gespräch die Gelegenheit, mit dem Vorgesetzten die Erfüllung und Weiterentwicklung ihrer Zielvereinbarungen zu besprechen. Daraus entwickeln sich individuell gestaltete, herausfordernde und sinnstiftende Aufgabengebiete. Im Takt unseres Zwei-Jahres-Rhythmus hat Mobility Anfang Dezember 2014 eine umfassende Mitarbeitenden-Befragung durchgeführt. Aus den Resultate, die zu Beginn des Jahres 2015 vorliegen, wird das Unternehmen Massnahmen ableiten. Die im 2012 eingeführten Inputreferate zu wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Themen wurden im 2014 wiederaufgenommen. Insgesamt fanden drei Inputreferate statt zu folgenden Themen: Arbeitswelt der Zukunft, Entwicklung digitaler Medien und 2000-Watt-Gesellschaft. Mobility steht für Chancengleichheit und Sozialverantwortung Die Erfüllung der Fach- und Sozialkompetenzen entsprechend dem Anforderungsprofil hat für Stellenbesetzungen oberste Priorität. In ihrer Wertehaltung erachtet Mobility Chancengleichheit als selbstverständlich: Die Genossenschaft stellt Personen ungeachtet ihrer Kultur oder Religion ein. Es herrscht ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen unterschiedlich qualifizierten Funktionen; ebenso ist der Anteil an Frauen und Männern ausgewogen. Dabei existieren keine formalen Quoten, auch nicht in Bezug auf die verschiedenen Sprachregionen der Schweiz. Mobility ist Teil des lokalen Netzwerkes «Unternehmen mit Verantwortung». Dem Unternehmen bietet sich dadurch die Chance, mit wirtschaftlichen und gemeinnützigen Unternehmungen zusammenzuarbeiten und ihre Sozialverantwortung mit gesellschaftlichem Engagement weiter auszubauen. An den Impulswochen des Netzwerkes haben im Berichtsjahr einzelne Mobility-Mitarbeitende teilgenommen. Sie erhielten Einblick in Werkstätten für psychisch beeinträchtigte Menschen oder in Arbeitsprogramme für Flüchtlinge. Mobility ist eine familienfreundliche Arbeitgeberin Mobility hat sich bereits im 2013 freiwillig vom Projekt «Familienfreundliche Unternehmen im Kanton Luzern» (Fachstelle Gesellschaftsfragen Kanton Luzern) unter die Lupe nehmen lassen. Das erfreuliche Fazit lautet: «Mobility ist eine ausgesprochen fortschrittliche, sorgfältige und familienfreundliche Arbeitgeberin.» Zudem hat das Unternehmen am Erfahrungsaustausch mit den anderen beteiligten Firmen teilgenommen. 32 Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht 2014 Soziale Nachhaltigkeit Mobility achtet auf die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden Mobility setzt sich zum Ziel, die Zufriedenheit, Gesundheit und das Wohlbefinden ihrer Mitarbeitenden zu fördern. Deshalb ermöglicht ihnen das Unternehmen, auf anonymer Basis externe Beratungen durch ICAS7 in Anspruch zu nehmen. ICAS bietet Hilfestellungen zu Fragen in allen Lebenssituationen. Die Abwesenheitstage pro Mitarbeitenden lagen im Berichtsjahr bei durchschnittlich 5.2 Tagen (0.3 Tage durch Unfall, 4.9 Tage durch Krankheit). Dass diese Zahl höher liegt als im Vorjahr, begründet sich durch die Grippewelle zu Beginn des Berichtsjahres sowie durch einzelne längere krankheitsbedingte Abwesenheiten. Erkrankte Mitarbeitende werden begleitet und Wiedereingliederungen nach längerer Abwesenheit sorgfältig geplant. Bei den Unfällen handelt es sich fast ausschliesslich um Nichtberufsunfälle. Damit weist Mobility im Schweizer Vergleich eine unterdurchschnittliche Absenzenquote aus. Über mehrere Wochen hat Mobility zudem Infrastruktur-Massnahmen in ihrem Dienstleistungscenter getestet, um den Lärmschutz zu erhöhen. In einem Auswahlverfahren haben sich die Mitarbeitenden dieser Abteilung für eine umfassende Lösung mit schallisolierenden Stellwänden entschieden, welche Anfang 2015 umgesetzt wird. Veränderungen Mitarbeitende 2014 2013 Absolut in % Anzahl Mitarbeitende 186 180 6 3.3 Anzahl FTE (= Vollzeitäquivalente) 159 156 3 1.9 Fluktuation 11.0% 12.2% –1.2% – Anteil Frauen 45.2% 44.0% 1.2% – Anteil Frauen in Führungspositionen 33.3% 33.0% 0.3% – Anteil Teilzeitmitarbeitende 32.0% 32.8% –0.8% – 39 39 0 0 Durchschnittsalter in Jahren Anzahl Lernende Abwesenheitstage Krankheit/Unfall pro 7 7 0 0 5.2 4.3 0.9 20.9 1’060 950 110 11.6 40 40 0 0 Mitarbeitenden Ausbildungskosten pro Mitarbeitenden in CHF Wöchentliche Arbeitszeit in Stunden 7 ICAS ist ein führender Anbieter für externe Mitarbeitendenberatung. Soziale Nachhaltigkeit 33 Kundenzufriedenheit auf einen Blick Umfrage zeigt: Kunden sind von Mobility überzeugt ? A sehr oder eher 98% sind zufrieden mit Mobility Kundenzufriedenheit im Detail (Höchstnote 10) 9.3 Freundlichkeit des 24h-Dienstleistungscenters 9.1 Kompetenz und Fachwissen der Mitarbeitenden 8.8 Geringe Distanz bis zum nächsten Standort 8.8 Leichte Auffindbarkeit der Standorte Mobility-Kunden sparen viel Geld 4’000 CHF/Jahr gegenüber Privatauto «Sichere und saubere Mobility-Autos sind meine Passion.» Cornelia Dietrich, ServiceMobilerin ÖKOLOGISCHE NACHHALTIGKEIT 36 Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht 2014 Unsere Energieeffizienz Mobility kauft energieeffiziente Neufahrzeuge Bei der Evaluation von Neufahrzeugen ist für Mobility die Energieetikette massgebend. Dieses Siegel unterstützt die von Mobility angestrebte Senkung des mittleren Treibstoffverbrauchs neuer Personenwagen und informiert Fahrzeugkäufer über den Treibstoffverbrauch in Litern/100 km, den CO2-Ausstoss in g/km und die Energieeffizienz in Bezug auf das Fahrzeugleergewicht. Bei Mobility verfügen neue Fahrzeugmodelle in der Regel über die beste Effizienzkategorie A (Ausnahme: Kategorie Transporter). Zur Energieeffizienz eines Fahrzeuges trägt auch der Fahrstil des Nutzers bei. Wer auf EcoDrive-Regeln achtet – also auf vorausschauendes und gleichmässiges Fahren – spart bis zu 10% Treibstoff. Diese Fahrtechnik wird an Kursen gelehrt, an welchen nicht nur alle MobilityServiceMobiler teilnehmen, sondern für die sich auch Mobility-Kunden zu vergünstigten Konditionen anmelden können. Mobility spart 41’400 Parkplätze Die Studie «Evaluation Carsharing» des Bundesamtes für Energie analysierte die positiven Auswirkungen von Carsharing auf das Mobilitätsverhalten von Herrn und Frau Schweizer – und somit auf unsere Umwelt. Mobility hat diese Werte im 2012 aktualisieren lassen.7 Das Resultat: Mobility-Carsharer sind gleich mobil wie der Rest der Bevölkerung, allerdings auf andere Art und Weise. Sie ersetzen Autofahrten durch Fahrten mit dem öffentlichen Verkehr oder durch Bewegung aus eigener Kraft – zu Fuss oder per Velo. Dadurch verringert ein MobilityHaushalt seine Autokilometer um jährlich 27%, währenddessen 12% Kilometer mehr mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zurücklegt werden. Ausserdem benötigen Carsharer weniger Autos für das gleiche Mass an Mobilität. Wenn es Mobility nicht gäbe, würden sich 22% unserer Kunden ein Auto kaufen (innerhalb des Business-Carsharing-Bereichs sogar über 50%). 31% der Kundenhaushalte besitzen dank ihrer Mobility-Mitgliedschaft weniger Motorfahrzeuge. Hochgerechnet mit den Kundenzahlen 2014 spart Mobility durch diese Effekte 27’600 Fahrzeuge und 41’400 Parkplätze ein, eine Fläche von 145 Fussballfeldern. Der grösste Teil der positiven Umweltwirkung entsteht dabei durch die Verhaltensänderung der Kunden, ein geringerer (aber immer noch wesentlicher) durch die energieeffiziente Mobility-Fahrzeugflotte. 7 Evaluation Carsharing (2012), Interface Politikstudien Forschung Beratung, hochgerechnet auf die aktuellen Werte Ökologische Nachhaltigkeit 37 Unsere Treibstoffeffizienz Mobility-Kunden sparen 8.8 Millionen Liter Treibstoff Die Studie «Evaluation Carsharing» bescheinigt dem Carsharing-Modell eine klar verkehrsreduzierende Wirkung. Die in der Studie errechnete CO2-Reduktion aufgrund der Verhaltensänderung der Privat- und Business-Kunden lässt sich in Benzineinsparung umrechnen: Im Berichtsjahr waren es 8.8 Millionen Liter (+0.3 Millionen gegenüber Vorjahr).8 Mobility-Fahrzeuge verbrauchen 32% weniger Treibstoff als Schweizer Neuwagen Die Genossenschaft konnte den Durchschnittsverbrauch ihrer Gesamtflotte von 4.6 Liter/ 100 km auf 4.2 Liter/100 km senken. Damit liegt sie 32% unter dem Durchschnittsverbrauch aller verkauften Neufahrzeuge in der Schweiz.9 Energieeffizienz (Personenwagen) 2014 2013 Anteil der Mobility-Flotte mit energieEtikette A + B 99.8% 98.9% Anteil der Schweizer Neuwagen mit energieEtikette A + B9 29.9% 35.8% 4 4 VCS-Umweltliste Durchschnitt der Anzahl Sterne der Mobility-Flotte (Minimum 1, Maximum 5) Treibstoffverbrauch der Mobility-Flotte (Personenwagen) Durchschnittsverbrauch der Mobility-Neuwagen nach Herstellerangaben 2014 2013 3.9 l/100 km 3.9 l/100 km 4.2 l/100 km 4.6 l/100 km 6.2 l/100 km 6.2 l/100 km (80/1268/EWG) Durchschnittsverbrauch der Mobility-Flotte nach Herstellerangaben (80/1268/EWG) Durchschnittsverbrauch der Schweizer Neuwagen9 8 9 Umrechnungsquote gemäss Bundesamt für Energie: 1’000 Liter Benzin verursachen 34 Tonnen CO2. B undesamt für Energie. Die Angaben beziehen sich auf das Vorjahr 2013. Die Zahlen für das Jahr 2014 werden circa im Mai 2015 publiziert. 38 Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht 2014 Unsere CO2-Effizienz Mobility-Kunden sparen 20’500 Tonnen CO2 Ein Carsharing-Privatkunde spart pro Jahr und Kopf rund 298 Kilogramm CO2, ein BusinessKunde gut 250 Kilogramm. Hochgerechnet mit den Kundenzahlen des Berichtsjahres ergibt sich daraus ein Total von 20’500 Tonnen CO2. Damit könnten über 542’000 Autos (bzw. 12% aller Schweizer Personenwagen) die Distanz von St. Gallen nach Genf zurücklegen.10 Mobility-Neuwagen stossen nur 95 g CO2/km aus National- und Ständerat haben in einer Teilrevision des CO2-Gesetzes verankert, dass neue Personenwagen ab 2015 nicht mehr als 130 g CO2/km ausstossen dürfen. Andernfalls wird eine Sanktionsabgabe fällig. Mobility hat sich eben genau dieses Ziel bereits vor fünf Jahren aus eigenem Antrieb gesetzt. Im Berichtsjahr weisen ihre Neuwagen 95 g CO2/km aus (im Vergleich zum Schweizer Neuwagenschnitt von 145 g CO2/km) und übertreffen die Zielvorgaben des Bundes für das Jahr 2015 bereits jetzt um 27%. Die aktuelle Gesamtflotte der Mobility-Fahrzeuge erreicht einen Durchschnittswert von 102 g CO2/km. 33’000 Mobility-Kunden sind klimaneutral unterwegs 33’000 Mobility-Kunden waren per Ende 2014 mit der Mobility-Flotte klimaneutral unterwegs (+3.1 % gegenüber Vorjahr). Die freiwillige Mehrabgabe, die diese Kunden sowie Mobility mit ihren Geschäftsfahrten leisteten, kumulierte sich auf CHF 260’000. Diese fliesst vollumfänglich an «myclimate – The Climate Protection Partnership», eine Organisation, die klimaschonende Projekte unterstützt. Auf Mobilitys Wunsch hin wird dieses Geld je zur Hälfte in schweizerische und ausländische Projekte investiert, beispielsweise in den Bau von Biogasanlagen in Nepal oder die Verteilung von Wassersparsets an Luzerner Haushalte. Da die Mobility-Flotte immer energie- und CO2-effizienter wird, konnte der Kompensationsbeitrag im Berichtsjahr deutlich reduziert werden (in Tonnen und Schweizer Franken). Der Anteil der CO2-kompensierten Kilometer gemessen am Mobility-Kilometertotal lag bei 31% (–2 Prozentpunkte gegenüber Vorjahr). Seit Beginn der Kooperation haben Mobility-Kunden und -Mitarbeiter unter dem Strich stolze 16’750 Tonnen CO2 durch myclimate kompensiert. Veränderungen Freiwillige CO2-Kompensation an myclimate 2014 2013 Absolut Anteil CO2-kompensierter Kilometer an Total Kilometer 31.0% 33.0% –2.0% – 260’000 348’000 –88’000 –25.3 2’100 2’800 –700 –25.0 Überweisung an myclimate in CHF CO2-Kompensation in Tonnen CO2-Ausstoss und -Ersparnis der Mobility-Flotte (Personenwagen) in % 2014 2013 95 g/km 95 g/km Durchschnittlicher CO2-Ausstoss der Mobility-Flotte gemäss Herstellerangaben (80/1268/EWG) 102 g/km 110 g/km Durchschnittlicher CO2-Ausstoss der Schweizer Neuwagen11 145 g/km 151 g/km Durchschnittlicher CO2-Ausstoss der Mobility-Neuwagen gemäss Herstellerangaben (80/1268/EWG) Evaluation Carsharing (2012), Interface Politikstudien Forschung Beratung, hochgerechnet auf die aktuellen Werte Bundesamt für Energie. Die Angaben beziehen sich auf das Vorjahr 2013. Die Zahlen für das Jahr 2014 werden circa im Mai 2015 publiziert. 10 11 Ökologische Nachhaltigkeit 39 Unser Ressourcenverbrauch Mobility achtet auch in der Verwaltung auf ressourcenschonenden Verbrauch Der CO2-Ausstoss der Mobility-Flotte (inklusive der Mobility-Geschäftsfahrten) und der angemieteten Büroräumlichkeiten betrug im Berichtsjahr 8’400 Tonnen und lag somit genau gleich hoch wie im Vorjahr (detaillierte Aufstellung unter www.mobility.ch/GB14). Grundlage für die Berechnungen sind die Emissionsfaktoren des Bundesamtes für Umwelt sowie Angaben des Energiedienstleisters EWL, wobei zu bemerken gilt, dass die Heizölabrechnung der Büroräumlichkeiten nicht verbraucherabhängig berechnet wird und deshalb keine exakte Datenerhebung möglich ist. Zudem ist die CO2-Emission der Flotte immer im Verhältnis zu den CO2-Ersparnissen des Systems Carsharing zu sehen, das jährlich 20’500 Tonnen CO2 einspart (plus zusätzliche Kompensation von 2’100 Tonnen bei myclimate). Mobility bezieht zu 100% Ökostrom aus Wasserkraft, genauso wie ihr Rechenzentrum bei der Swisscom Zürich, das zu 100% mit erneuerbarer Energie betrieben wird. Den Stromverbrauch reduzierte die Genossenschaft gegenüber dem Vorjahr um –10.8%. Zur Reduktion der Papierflut setzt Mobility ausserdem auf elektronische Versandmöglichkeiten an ihre Kunden. Um den ohnehin bereits schonenden Umgang mit Ressourcen im Alltag zu fördern, werden innerhalb des unternehmensinternen Nachhaltigkeitsprogrammes «Mobility Think Green» verschiedene Themenschwerpunkte gesetzt. Im Berichtsjahr lag der Fokus auf dem Recycling im Büroalltag. Mobility wählt Lieferanten nach klaren Richtlinien aus Nicht nur intern, auch bei der Wahl externer Geschäftspartner bleibt Mobility ihren Nachhaltigkeitsgrundsätzen treu. Die schriftlichen Richtlinien, die sie im 2013 für ihre Einkaufs- und Beschaffungspolitik erstellt hat, fanden im 2014 Anwendung. Sie beinhalten insbesondere ökologische Aspekte (u.a. Produktionsstandards, Engagements, geografische Nähe) und soziale Aspekte. Mobility schafft damit Transparenz und will mögliche Risiken frühzeitig erkennen. Ausserdem strebt sie einen Best-Practice-Austausch an: Ab 2015 stattet die Genossenschaft ein Mal jährlich einem Lieferanten Besuch ab, um sich zum Thema Nachhaltigkeit auszutauschen. Mobility beschäftigt sich mit dem Thema «graue Energie» Mobility ist sich der Tatsache bewusst, dass nicht nur die Benutzung, sondern auch die Herstellung und Entsorgung eines Fahrzeuges sogenannt «graue Energie» verbraucht. Ebenso fällt graue Energie bei der Bereitstellung des Treibstoffes an. Aufgrund von Berechnungen der Beratungsfirma Sustainserv im Jahr 2011, die sich auf die Ökobilanz-Datenbank ecoinvent 2.2 stützt, kann man feststellen: 62% bis 69% der CO2-Emissionen eines Fahrzeuges basieren auf dessen Betrieb, nur 31% bis 38% stammen von grauen Emissionen. Die Mobility-Flotte setzt mit ihren energieeffizienten Fahrzeugen deshalb beim wichtigsten Hebel an und trägt zu weniger Emissionen und Energieverbrauch bei. Mobility verzichtet in diesem Kapitel auf ausführliche Zahlen zu Elektrofahrzeugen, da diese nur 0.8% der gesamten Flotte ausmachen und mit Ökostrom betrieben werden. Dadurch entfällt der CO2-Ausstoss durch Stromherstellung und Betrieb praktisch ganz. Generell existieren jedoch grosse Unsicherheiten bei der Bilanzierung von Elektrofahrzeugen, beispielsweise im Hinblick auf die graue Energie, die bei der Herstellung und Entsorgung der Batterie anfällt. 40 Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht 2014 Unsere alternativen Antriebe Mobility hat 23 Elektrofahrzeuge im Angebot Aktuell sind bei Mobility 23 Elektrofahrzeuge (19 für Privatkunden, 4 für Geschäftskunden) im Einsatz. Im Sinne der Nachhaltigkeit werden die Fahrzeuge an den Ladesäulen des jeweiligen Mobility-Standortes mit Ökostrom (naturemade star: je zu 50% Wasserkraft und Solar) geladen. Da Mobility Elektromobilität fördern und noch mehr Menschen dafür begeistern will, hat sie im Berichtsjahr die Preise ihrer Elektrofahrzeuge dauerhaft gesenkt. Kunden fahren die 19 azurblauen Renault Zoe neu zu Economy-Preisen. Um betreffend technologische Entwicklungen und Elektro-Infrastruktur auf dem aktuellsten Stand der Dinge zu bleiben, tauscht sich Mobility stetig mit Experten aus. Mobility erweitert Fahrzeuge mit Start-Stopp-Technologie auf über 1’500 Fahrzeuge Das Update der Carsharing-Studie12 bestätigt, dass der grösste Teil an positiven ökologischen Wirkungen durch die Anzahl der Kunden und deren Verhaltensänderung entsteht – bzw. nur zu einem kleinen Teil durch die Art des Fahrzeugantriebs. Trotzdem setzt Mobility auf alternative Antriebsformen, beispielsweise auf Hybridmotoren. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie den Treibstoffverbrauch deutlich senken und weniger Schadstoffe ausstossen als herkömmliche Verbrennungsmotoren. Entsprechend erweiterte die Genossenschaft im 2014 ihr Angebot auf total 183 Honda Jazz Hybrid, die besonders im urbanen Stop-and-go-Verkehr ideal sind: Der Motor schaltet sich im Stand automatisch aus. Daneben sind bereits über 50% der Gesamtflotte (1’000 allein in der Kategorie Combi) mit effizienten Mild-Hybrid-Systemen ausgestattet, ein Start-Stopp-System, das dank Elektro-Unterstützung den CO2-Ausstoss im Stillstand um bis zu 15% senkt. Mobility-Fahrzeuge mit Erdgas für ServiceMobiler Im September des Berichtsjahres wurden 50 neue VW Golf Vll Variant TGI BlueMotion als Einsatzfahrzeuge für die ServiceMobiler in Betrieb genommen. Mit ihrem bivalenten Antriebssystem aus Erdgas/Biogas und Benzin weisen sie einen sehr tiefen CO2-Ausstoss von 87 g/km (Herstellerangabe bei 10% Biogas-Anteil) aus. In diesem Fahrzeugsegment bedeutet dies ein absoluter Spitzenwert. Der grosszügige Laderaum ermöglicht den ServiceMobilern das Mitführen aller Unterhalts- und Reinigungsutensilien, die es braucht, um die MobilityFlotte technisch und optisch einsatzbereit zu halten. 12 Evaluation Carsharing (2012), Interface Politikstudien Forschung Beratung, hochgerechnet auf die aktuellen Werte Ökologische Nachhaltigkeit Ökologische Nachhaltigkeit auf einen Blick Ein Mobility-Fahrzeug ersetzt neun Privatautos Gleiche Mobilität bei weniger Umweltbelastung Mobility-Kunden ändern ihr Mobilitätsverhalten. Das hat positive Auswirkungen auf den Ressourcenverbrauch und die Umwelt: –27% Autokilometer pro Jahr –8’800’000 Liter Treibstoff pro Jahr –20’500 Tonnen CO2-Ausstoss pro Jahr –27’600 Privatautos auf Schweizer Strassen –41’400 Parkplätze = mehr Lebensraum für alle 41 «Mobility ohne Software? Undenkbar. Ich bin mitverantwortlich für den reibungslosen Betrieb.» Peter Hofmann, Mitarbeiter IT/Systemadministration FINANZBERICHT 44 Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht 2014 Finanzieller Lagebericht Die Mobility-Gruppe verzeichnete ein wiederum erfreuliches Geschäftsjahr. Es resultierte ein Jahresgewinn von CHF 3.9 Mio. (+ CHF 0.2 Mio./+4.5% gegenüber Vorjahr) bei einem konsolidierten Betriebsertrag von CHF 71.4 Mio. (+ CHF 1.8 Mio./+2.6% gegenüber Vorjahr). In den folgenden Grafiken sind die Entwicklungen des Betriebsertrages sowie des Jahresgewinnes der Gruppe über die letzten fünf Jahre ersichtlich: Jahresgewinn in Mio. CHF Betriebsertrag in Mio. CHF 6 72 71 4 70 69 2 68 67 0 66 2010 2011 2012 2013 2014 2010 2011 2012 2013 2014 Betriebsertrag Aus den Erlösen aus Fahrten resultiert ein Ertrag von CHF 49.0 Mio. oder 68.5% des Betriebsertrages (BE) (Vorjahr CHF 48.9 Mio./70.2% des BE). Der Vergleich zum Vorjahr ist nur bedingt aussagekräftig, da einerseits der im Vorjahr bestehende Treibstoffzuschlag im Berichtsjahr wegfiel, und andererseits die Fahrtleistung um rund 2% höher lag. Dank des äusserst erfreulichen Kundenzuwachses konnte der Erlös aus Eintrittsgebühren und Jahresbeiträgen um 6.3% auf CHF 8.0 Mio. gesteigert werden. Ebenfalls vom hohen Kundenwachstum profitierte der Erlös aus übrigen Gebühren und Haftungsreduktionen, der auf CHF 9.4 Mio. anstieg. Aufgrund des positiven Schadenverlaufs reduzierte sich der Erlös aus Schadenfällen um 1.8% auf CHF 4.8 Mio. Rund CHF 1.5 Mio. (+7.3% gegenüber Vorjahr) resultierten aus Dienstleistungserträgen, was vor allem auf die neu anfallenden Kooperationsbeiträge für das Freefloating-Angebot der Catch a Car AG zurückzuführen ist. Die Verkaufspreise für Occasionsfahrzeuge pendelten sich grösstenteils um den Buchwert ein; per saldo resultierte ein Erfolg aus Verkauf von Sachanlagen in Höhe von CHF 0.4 Mio. (-CHF 0.3 Mio. im Vorjahr). Die Erlösminderungen von CHF 1.7 Mio. liegen dank reduzierten Wertberichtigungen auf den Forderungen sowie geringeren Rabatten 4.6% tiefer als im Vorjahr. Betriebs- und Verwaltungsaufwand Auf rund CHF 67.5 Mio. belief sich der Betriebs- und Verwaltungsaufwand. Dies entspricht einer Steigerung von rund CHF 1.6 Mio. oder 2.4% gegenüber dem Vorjahr. Zusammenfassend die wichtigsten Einflussfaktoren: Rückläufige Preise der Betriebsstoffe wie auch die verbrauchsoptimierte Flotte führten trotz höherer Fahrleistung zu einem tieferen Aufwand. Auch bei den Motorfahrzeugsteuern profitiert Mobility dank der energieeffizienten Flotte in vielen Kantonen von Ermässigungen. Für die Abstellplätze der Gebrauchsgüter mussten für gut gelegene, urbane Parkplätze vielerorts höhere Preise bezahlt werden. Die leicht höheren Aufwendungen für Unterhalt, Reparaturen und Ersatz von Gebrauchsgütern liegen nur knapp über der Mehrleistung an gefahrenen Kilometern. Der Personalaufwand blieb trotz individuellen Lohnanpassungen (in der Höhe von 1.6% der Gesamtlohnsumme) im Verhältnis zum Betriebsertrag nahezu unverändert – dies als Folge weiterer Effizienzsteigerungen. Mobility beschäftigte im Berichtsjahr 159 FTEs (Full-time equivalent), im Vorjahr waren es 156 FTEs. Der Abschreibungsaufwand fällt im Vergleich zum Vorjahr um rund 7.7% oder CHF 1.2 Mio. tiefer aus. Wie im Vorjahr musste eine Wertberichtigung auf den Fahrzeugbeständen vorgenommen werden. Der Erfolg (Aufwand) assoziierter Gesellschaften betrifft die im 2014 neu eingegangene Beteiligung am Start-up-Unternehmen Sharoo AG. Finanzbericht 45 Investitionstätigkeit und Free Cashflow Während Mobility im Geschäftsjahr 2013 mit CHF 13.8 Mio. ein vergleichsweise tiefes Investitionsvolumen (brutto) umsetzte, wurde dies im Berichtsjahr mit CHF 21.8 Mio. markant erhöht. Rund CHF 18.4 Mio. wurden in Sachanlagen investiert, wovon CHF 18.2 Mio. in den Ersatz und Ausbau der Mobility-Flotte (total 874 neue Fahrzeuge) flossen. Zusätzlich wurden 100 CatchCars in Betrieb genommen, welche die Cashflow-Betrachtung jedoch nicht tangieren, da sie geleast sind. Weitere knapp CHF 2.4 Mio. investierte Mobility in die erweiterten oder optimierten Funktionalitäten der bewährten Buchungsplattform MobiSys. Mit CHF 1.0 Mio. (oder 11.1% Anteil) hat sich die Genossenschaft zudem am Start-up-Unternehmen Sharoo AG beteiligt. Dass Mobility über eine hohe Ertragskraft verfügt, zeigt sich daran, dass trotz hoher Investitionen im Jahr 2014 ein Free Cashflow von rund CHF 1.1 Mio. resultierte. Bilanzstruktur Von der Aktivseite der Bilanz von CHF 85.4 Mio. entfallen – wie bereits im Vorjahr – je die Hälfte auf das Umlauf- und das Anlagevermögen. Auffallend ist der hohe Liquiditätsbestand von CHF 24.7 Mio. per Ende 2014. Hier wird der Fokus 2015 darauf liegen, diese Mittel in Betriebsmittel zu investieren, verzinsliche Fremdkapitalien abzubauen sowie risikolose Anlagen zu tätigen. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen weisen ein tiefes Ausfallpotenzial auf. Die Eigenfinanzierung beträgt per Ende des Berichtsjahres CHF 59.0 Mio. oder 69.1% des Gesamtkapitals. Dass die Genossenschaft weiterhin äusserst attraktiv ist, zeigt sich am Anteilsscheinkapital, welches dank des Mitgliederzuwachses um CHF 2.2 Mio. zunahm. Mobility weist Ende 2014 verzinsliche Fremdkapitalien von CHF 6.4 Mio. (Vorjahr CHF 7.0 Mio.) aus, wovon der Grossteil aus Darlehen seitens der Genossenschafter stammt. Detailliertere Informationen und Erläuterungen sind im Anhang festgehalten. Durchführung der Risikobeurteilung Die Geschäftsleitung setzt sich systematisch mit der Risikobeurteilung auseinander. Dies wird in der Dokumentation zum Internen Kontrollsystem (IKS) sowie in einer separaten Riskmap festgehalten, im Verwaltungsrat thematisiert, und es werden geeignete Massnahmen ergriffen. Bestellungs- und Auftragslage Das Thema «Sharing» und insbesondere Carsharing ist ein Trend, dem Mobility mit vielfältigen Angeboten weiteren Schwung verleiht. Das begeistert immer mehr Menschen. Da die Kunden unser Angebot eher kurzfristig reservieren, wird aufgrund von Erfahrungswerten auf die künftige Nutzung geschlossen. Daraus lässt sich ein weiteres Wachstum ableiten. Erfreulich ist, dass im 2014 ein weiterer internationaler Mandant für die MobiSys-Carsharing-Software gewonnen werden konnte. Daraus werden sich künftig Implementierungs- und Nutzungserträge ergeben. In Zukunft werden die Marketing- und Verkaufsanstrengungen weiter intensiviert, um zusätzliche Lizenznehmer für diese umfassende Softwarelösung zu begeistern. Forschungs- und Entwicklungstätigkeit Mobility ist bestrebt, ihr Angebot kundenspezifischen Anforderungen anzupassen. Im Berichtsjahr ist das mit dem Angebot «Sofort losfahren» gut gelungen: Es ermöglicht, nach Anmeldung innert 60 Minuten loszufahren und entspricht damit spontanen und intuitiven Nutzungsbedürfnissen. Mit dem Pilotprojekt Catch a Car wird erstmals in der Schweiz (vorerst in Basel) das stationsunabhängige Carsharing im Markt angeboten. Aus den Nutzungsdaten und aus der Begleitstudie der ETH sollen die Erkenntnisse für eine weitere Verbreiterung dieses Angebots gewonnen werden. Mit der Beteiligung an der Sharoo AG deckt Mobility indirekt ein weiteres Carsharing-Segment ab. Zukunftsaussichten Die Basis für zukünftiges Wachstum ist mit dem markanten Kundenzuwachs im 2014, den hohen Investitionen in die Flottenerneuerung, nutzerorientierten Erweiterungen der Buchungssoftware sowie verstärkten Marketinganstrengungen gelegt. Die Auswirkungen des Nationalbank-Entscheides zur Aufhebung des Euro-Mindestkurses und dessen allfällige konjunkturelle Folgen sind schwer abschätzbar und stellen für die Schweizer Wirtschaft – so auch für Mobility – eine Herausforderung dar, speziell im Occasions-Fahrzeugmarkt. Spannend wird es auch zu beobachten sein, wie sich der Treibstoffpreis weiterentwickelt, der im 2014 einen markanten Einbruch verzeichnete. Mobility ist bereit, diesen Herausforderungen mit unternehmerisch weitsichtigen Entscheiden zu begegnen und ihre positive Entwicklung fortzusetzen. 46 Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht 2014 Jahresrechnung Mobility Gruppe, Luzern Konsolidierte Bilanz per 31.12.2014 nach Swiss GAAP FER CHF 1’000 Anmerkung31.12.201431.12.2013 AKTIVEN Flüssige Mittel 1 24’659 22’226 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2 9’933 10’407 Sonstige kurzfristige Forderungen 3 2’363 1’747 Aktive Rechnungsabgrenzungen 4 5’304 5’284 Umlaufvermögen42’25939’664 Sachanlagen 537’339 33’381 Finanzielle Anlagen 6 656 3 Immaterielle Anlagen 7 5’118 5’058 Anlagevermögen 43’11438’442 TOTAL AKTIVEN 85’373 78’105 3’224 PASSIVEN Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 8 4’647 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 2’466 1’900 Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 3’093 2’458 9 Passive Rechnungsabgrenzungen 10’539 11’018 Kurzfristiges Fremdkapital 20’746 18’600 Langfristige Finanzverbindlichkeiten 10 1’753 3’777 Langfristige Rückstellungen 12 3’919 2’877 Langfristiges Fremdkapital 5’672 6’655 Anteilscheinkapital 1341’41339’197 Gewinnreserven17’54213’654 Eigenkapital58’955 52’851 TOTAL PASSIVEN 85’373 78’105 Finanzbericht 47 Jahresrechnung Mobility Gruppe, Luzern Konsolidierte Erfolgsrechnung 2014 nach Swiss GAAP FER CHF 1’000 Anmerkung20142013 14 48’954 Erlöse aus Eintrittsgebühren und Jahresbeiträgen Erlöse aus Fahrten 8’036 48’870 7’559 Erlöse aus übrigen Gebühren und Haftungsreduktionen 9’422 9’033 Erlöse aus Schadenfällen 4’813 4’901 Dienstleistungserträge1’450 1’351 Erfolg aus Verkauf von Sachanlagen 428 –309 Erlösminderungen–1’682 –1’764 Betriebsertrag aus Lieferungen und Leistungen 71’420 69’642 Bestandsänderung nicht fakturierte Dienstleistungen –377 –155 Betriebsstoffe –5’313–5’659 Objektversicherungen und -steuern –6’297 –6’412 Abstellplätze der Gebrauchsgüter –3’732 –3’599 Unterhalt, Reparaturen und Ersatz von Gebrauchsgütern –9’313 –9’095 Mietaufwand für Gebrauchsgüter 15 –8 –1 Übriger direkter Aufwand 16 –490 –396 Bruttogewinn aus Lieferungen und Leistungen 45’890 44’325 Personalaufwand–16’983 –16’941 Raumaufwand der Büros –516 –520 Büro- und Verwaltungsaufwand –3’821 –3’564 Marketingaufwand–4’773–3’128 Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Wertberichtigungen (EBITDA) 19’797 20’172 Abschreibungen Sachanlagen –12’274 –13’583 Abschreibungen immaterielle Anlagen –2’101 –1’987 Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) 5’421 4’603 –19 Erfolg aus Verkauf Beteiligung 17 – Erfolg aus assoziierter Gesellschaft 18 –605 – Übriger Finanzertrag 19 59 48 Finanzaufwand 20 –171–194 Jahresgewinn vor Steuern (EBT) Ertragssteuern 4’704 4’439 21–815 –717 JAHRESGEWINN3’888 3’722 48 Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht 2014 Jahresrechnung Mobility Gruppe, Luzern Konsolidierte Geldflussrechnung 2014 nach Swiss GAAP FER CHF 1’000 20142013 Jahresgewinn3’888 3’722 Abschreibungen Sachanlagen 12’274 13’583 Abschreibungen immaterielle Anlagen 2’101 1’987 Wertberichtigung assoziierte Gesellschaft 346 – Gewinn/Verlust aus Verkauf von Sachanlagen –428 309 Bildung/Auflösung Rückstellungen 1’042 698 Erfolg Verkauf Beteiligung – 19 Diverse nicht liquiditätswirksame Posten –148 –72 Cashflow vor Veränderung Nettoumlaufvermögen 19’075 20’245 Veränderung Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 936 1’648 Veränderung übrige Umlaufvermögen und aktive Rechnungsabgrenzung –1’007 783 Veränderung Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 702 –691 Veränderung sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten und passive Rechnungsabgrenzung 308 409 Veränderung Rückstellungen –6 –151 Geldzufluss aus Betriebstätigkeit (operativer Cashflow) 20’008 22’243 Investitionen Sachanlagen –18’400 –11’671 Desinvestitionen Sachanlagen 2’878 2’392 Investitionen assoziierte Gesellschaft –1’000 – Nettogeldzufluss Verkauf Beteiligung – 9 Investitionen immaterielle Anlagen –2’363 –2’094 Desinvestitionen immaterielle Anlagen – – Geldfluss aus Investitionstätigkeit –18’885 –11’363 Free Cashflow 1’123 10’879 Einzahlungen Darlehen – – Rückzahlungen Darlehen –82 –107 Veränderung sonstige langfristige Verbindlichkeiten – – Definanzierung Leasing –844 –1’488 Einzahlungen Anteilscheinkapital 2’912 2’863 Rückzahlungen Anteilscheinkapital –676 –715 Geldfluss aus Finanzierungstätigkeit 1’310 553 TOTAL MITTELVERÄNDERUNG 2’433 11’432 Flüssige Mittel Jahresbeginn 22’226 10’794 Flüssige Mittel Jahresende 24’659 22’226 Finanzbericht 49 Eigenkapitalnachweis Anteilschein- Gewinn- Total CHF 1’000 kapitalreserven Stand 01.01.2013 37’049 9’932 46’982 Einzahlungen Anteilscheinkapital 2’665 2’665 Rückzahlungen Anteilscheinkapital –715 –715 Noch nicht einbezahltes Anteilscheinkapital 198 198 Jahresgewinn3’7223’722 Stand 31.12.2013 39’197 13’654 52’851 Einzahlungen Anteilscheinkapital 2’714 2’714 Rückzahlungen Anteilscheinkapital –676 –676 Noch nicht einbezahltes Anteilscheinkapital 178 178 Jahresgewinn3’8883’888 Stand 31.12.2014 41’413 17’542 58’955 Stückelung Anteilscheinkapital Anzahl Nominal- wert CHF Total in CHF 1’000 1’17711 3150 2 16’354 1001’635 37’559 1’00037’559 Stand 31.12.2013 55’121 39’197 Stand 31.12.2014 1’28411 3150 2 17’487 1001’749 39’661 1’00039’661 58’463 41’413 50 Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht 2014 Anhang der konsolidierten Jahresrechnung 2014, per 31.12.2014 Grundsätze für die Konzernrechnungslegung Allgemeines Die Rechnungslegung der Mobility Gruppe erfolgt in Übereinstimmung mit den Richtlinien Swiss GAAP FER (Fachempfehlungen zur Rechnungslegung). Die der Konsolidierung zugrunde liegenden Einzelabschlüsse der Gruppengesellschaften wurden nach einheitlichen Grundsätzen auf der Basis von betriebswirtschaftlichen Kriterien erstellt. Im März 2014 erwarb die Mobility Genossenschaft die assoziierte Gesellschaft Sharoo AG, welche ein privates Carsharing abwickelt. Im April 2014 wurde die Tochtergesellschaft CSC CarSharing Company AG zur Catch a Car AG umfirmiert. Der Firmensitz wurde von Zürich nach Luzern verlegt und die Unternehmung wurde neu kapitalisiert. Die Catch a Car AG setzt das Businessmodell Freefloating in der Stadt Basel um. Die Konzernrechnung im vorliegenden Geschäftsbericht 2014 wird in CHF 1’000 (TCHF) präsentiert. Änderungen in der Darstellung der Jahresrechnung Die Einzelabschlüsse der Mobility Gruppe wurden per 31. Dezember 2014 erstmals nach den Vorschriften des revidierten Rechnungslegungsrechts vorgenommen. Dies führte zu verschiedenen Umgliederungen in Bilanz und Erfolgsrechnung. Zwecks aussagekräftigerer Darstellung in der FER-Jahresrechnung wurden diese Umgliederungen übernommen. Im Gegensatz zu den Übergangsvorschriften des revidierten OR verlangt das Rahmenkonzept FER, dass derartige Anpassungen in der Darstellung rückwirkend vorgenommen werden (Restatement), das heisst, dass die Vorjahreszahlen so angepasst werden, wie wenn die neue Grunddarstellung schon immer angewendet worden wäre. Diese Umgliederungen haben weder Ergebnis- noch andere Eigenkapitaleffekte. Abschlussdatum Alle in der konsolidierten Jahresrechnung enthaltenen Gesellschaften schlossen ihr Geschäftsjahr per 31. Dezember 2014 ab. Konsolidierungsgrundsätze Methodik der Vollkonsolidierung Die Vollkonsolidierung der Tochtergesellschaften wird vorgenommen, wenn die Mobility Genossenschaft die Kontrolle über deren Finanz- und Geschäftspolitik ausübt. Dies ist in der Regel der Fall, wenn direkt oder indirekt mehr als 50% des stimmberechtigten Kapitals der jeweiligen Tochtergesellschaften gehalten werden. Tochterunternehmen werden von dem Zeitpunkt an in den Konzernabschluss einbezogen (Vollkonsolidierung), an dem die Kontrolle auf den Konzern übergegangen ist. Bei der Erstkonsolidierung sind Aktiven und Passiven der jeweiligen Gesellschaft nach gruppeneinheitlichen Grundsätzen bewertet. Ein allfällig nach der Neubewertung verbleibender Goodwill ist unter den immateriellen Anlagen ausgewiesen. Per 31. Dezember 2014 werden die Firmen Mobility Genossenschaft, Mobility International AG und Catch a Car AG mittels Vollkonsolidierung in die Konzernrechnung einbezogen. Joint Ventures Sofern die Mobility Gruppe die Kontrolle an einer Gesellschaft gemeinsam mit einer oder mehreren anderen Gesellschaften hält, wird eine solche Gemeinschaftsunternehmung mittels Quotenkonsolidierung in die Konzernrechnung einbezogen. Zum Abschlusszeitpunkt 31. Dezember 2014 sowie auch im Vorjahr hat die Mobility Genossenschaft kein Gemeinschaftsunternehmen gehalten. Equity Accounting Beteiligungen unter 50% Stimmanteil, welche keine Gemeinschaftsunternehmen darstellen, bei denen jedoch ein massgeblicher Einfluss besteht, werden nach der Equity-Methode einbezogen. Aufgrund des massgeblichen Einflusses, welcher die Mobility Genossenschaft auf die Gesellschaft Sharoo AG ausübt, wird die Gesellschaft mittels Equity-Methode bewertet. Im Vorjahr besass die Genossenschaft keine Anteile an Gesellschaften, welche nach der Equity-Methode bilanziert wurden. Finanzbericht 51 Konsolidierungskreis Der Konsolidierungskreis der Mobility Gruppe umfasst folgende Gesellschaften: Vollkonsolidierung ZweckCHF 1’000 2014 Beteiligung in % 2013 Beteiligung in % Mobility Genossenschaft, Luzern Betrieb Carsharing Anteilscheinkapital Stammhaus 41’413 Mobility International AG, Luzern Dienstleistung im Bereich Mobilität Aktienkapital 600 100% 100% Catch a Car AG, Luzern * Betrieb Freefloating Aktienkapital 2’000 100% 100% Equity Accounting ZweckCHF 1’000 Sharoo AG, Zürich ** Carsharing mit Aktienkapital Privatautos 900 2014 Beteiligung in % 11% 2013 Beteiligung in % 0% * Umfirmiert per 09.04.2014 (ehemals CSC CarSharing Company AG) sowie Neukapitalisierung (ehemals TCHF 260 Aktienkapital). ** E rworben per 20.03.2014 Währungsumrechnung Die konsolidierte Jahresrechnung der Mobility Gruppe ist in Schweizer Franken dargestellt. Bestände von liquiden Mitteln sowie Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Fremdwährung sind per 31.Dezember 2014 (wie auch im Vorjahr) zum Stichtagskurs umgerechnet. Bewertungsgrundsätze Allgemein Die Rechnungslegung erfolgt unter der Annahme der Fortführung der Unternehmenstätigkeit. Die Aktiven sind höchstens zu Anschaffungskosten unter Berücksichtigung der notwendigen Wertberichtigungen bilanziert, die Passiven enthalten nur betriebsnotwendige Positionen. Allen erkennbaren Verlustrisiken und Minderwerten wird durch Wertberichtigung oder Rückstellung Rechnung getragen. Aufwand und Ertrag sind periodengerecht abgegrenzt. Flüssige Mittel Die flüssigen Mittel umfassen Bargeld, Bankguthaben und -kontokorrente sowie Festgelder mit einer Fälligkeit von weniger als drei Monaten. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Die Bewertung der Forderungen erfolgt zum Nominalwert abzüglich einer Pauschalwertberichtigung, welche auf betriebswirtschaftlichen Erfahrungswerten basiert. Erkennbare Einzelrisiken werden durch entsprechende Wertberichtigungen berücksichtigt. Sonstige kurzfristige Forderungen Die sonstigen kurzfristigen Forderungen enthalten Mietzinskautionen, Verrechnungssteuer, Spesenvorschüsse und Vorauszahlungen. Aktive bzw. passive Rechnungsabgrenzungen Rechnungsabgrenzungsposten, bewertet zum Nominal- bzw. effektiven Wert, enthalten weder Unter- noch Überbewertungen. Die aktiven Abgrenzungsposten beinhalten vorausbezahlte Aufwendungen sowie noch nicht fakturierte Leistungen. Neu sind unter dieser Position Steuerrückstellungen enthalten. Das Vorjahr wurde entsprechend angepasst. 52 Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht 2014 Sachanlagen Sachanlagen werden aktiviert, wenn deren Gesamtwert den Betrag von CHF 1’000 übersteigt. Sie sind zu Anschaffungskosten aktiviert und werden betriebswirtschaftlich linear gemäss den nachfolgend aufgeführten Abschreibungssätzen wertberichtigt: Position Fahrzeuge Nutzungsdauer 66 Monate1 Abschreibungsrate 18.2% Mobilien/Einrichtungen 8 Jahre 12.5% Fahrzeugzubehör und -telematik2 4 Jahre 25.0% EDV/Bürogeräte 4 Jahre 25.0% EDV Rechenzentrum Zürich 5 Jahre 20.0% 1 2 Es wird von einer betriebswirtschaftlichen Nutzungsdauer von 66 Monaten ausgegangen. Nach vier Jahren wird geprüft, ob ein Verkauf einer weiteren Nutzung vorzuziehen ist. Ab Inbetriebnahme Eine Ausnahme bildet das gesamte Anlagevermögen der Tochtergesellschaft Catch a Car AG, welches auf das Projektende (August 2016) abgeschrieben wird. Leasing Fahrzeuge aus Finanzierungsleasing werden aktiviert und die entsprechenden Leasingverbindlichkeiten passiviert. Die Verzinsung wird dem Finanzaufwand belastet. Finanzielle Anlagen Die Finanzanlagen umfassen langfristig gehaltene Wertschriften und die Beteiligung an der Sharoo AG. Die Wertschriften werden zu Anschaffungswerten abzüglich betriebswirtschaftlich notwendiger Wertberichtigungen bewertet. Immaterielle Anlagen Unter den immateriellen Werten werden Software, Lizenzen und Goodwill bilanziert. Diese werden zu Anschaffungskosten unter Abzug notwendiger Abschreibungen bewertet. Kurzfristiges/langfristiges Fremdkapital Die Bewertung der Verbindlichkeiten erfolgt zum Nominalwert. Beim kurzfristigen Fremdkapital handelt es sich um Verbindlichkeiten mit Fälligkeiten von weniger als 12 Monaten sowie um kurzfristige Abgrenzungspositionen. Das langfristige Fremdkapital beinhaltet Verbindlichkeiten mit einer Fälligkeit von über einem Jahr. Transaktionen mit Genossenschaftern Grundsätzlich erfolgen Transaktionen mit Genossenschaftern zu Drittkonditionen. Davon ausgenommen sind Rabatte von 10% auf Fahrtenumsätze zwischen CHF 600 und CHF 2’000 und von 20% auf Fahrtenumsätze ab CHF 2’000. Darlehen kurz- oder langfristig Die Darlehen werden von Genossenschaftern der Mobility Genossenschaft während ein bis zwei Jahren zur Verfügung gestellt. Aufgrund der hohen Liquidität wurden im Jahr 2014 (wie auch im Vorjahr) keine neuen Darlehen entgegengenommen. Für bestehende, auslaufende Darlehen hat Mobility den Genossenschaftern eine Verlängerung offeriert. Personalvorsorge Die Mobility Gruppe ist einer Sammelstiftung mit Beitragsprimat angeschlossen. Der Deckungsgrad dieser Sammelstiftung beträgt 100%. Ein wirtschaftlicher Nutzen besteht wie im Vorjahr nicht. Im aktuellen Geschäftsjahr bestehen – wie auch im Vorjahr – keine Arbeitgeberbeitragsreserven. Rückstellungen Eine Rückstellung ist eine auf einem Ereignis vor dem Bilanzstichtag begründete wahrscheinliche Verpflichtung, deren Höhe und/oder Fälligkeit ungewiss, aber schätzbar ist. Diese Verpflichtung begründet eine Verbindlichkeit und wird nach einheitlichen und gleich bleibenden betriebswirtschaftlichen Kriterien ermittelt. Dienstleistungserträge Die Dienstleistungserträge enthalten Transaktionserträge aus der Vermarktung der Carsharing-Software, Vermittlungsprovisionen sowie weitere Dienstleistungserträge. Finanzbericht 53 Erfolg aus Verkauf von Sachanlagen Diese Position beinhaltet den Erfolg aus dem Verkauf von Sachanlagen. Der Abwicklungsaufwand für den Verkauf der Sachanlagen wird direkt mit dem Verkaufserlös verrechnet. Im aktuellen Geschäftsjahr wie auch im Vorjahr wurden Aufwendungen, welche sich aus dem Verkauf von Fahrzeugen ergeben, dem «Erfolg aus Verkauf von Sachanlagen» zugerechnet. Erlösminderungen Diese Position beinhaltet Kreditkartenkommissionen, Kundenrabatte, Debitorenverluste sowie die Anpassung der Wertberichtigung für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Steuern Die auf den steuerbaren Gewinnen der einzelnen Gesellschaften zahlbaren Ertragssteuern werden abgegrenzt, genauso wie die anfallenden Kapitalsteuern. Erfasst werden ferner die latenten Steuern auf allen Differenzen zwischen Steuer- und Konzernwerten. Die Mobility-Gruppe wendet dafür einen Satz von 17% (unverändert wie im Vorjahr) an. Negative Bewertungsdifferenzen, die zu aktiven Steuerguthaben führen könnten, bestehen keine. Verrechenbare Steuerguthaben aus Verlustvorträgen werden aktiviert, wenn wahrscheinlich ist, dass sie in Zukunft durch genügend steuerliche Gewinne realisiert werden können. Die Verbuchung der Kapitalsteuern erfolgt 2014 wie im Vorjahr unter der Position «übriger direkter Aufwand». A.o. Aufwand / a.o. Ertrag Im Geschäftsjahr 2014 sind keine ausserordentlichen Aufwendungen und Erträge angefallen. Investitionen Sachanlagen Die Finanzierung von Leasingfahrzeugen ist nicht in der Geldflussrechnung enthalten, da es sich um einen nicht liquiditätswirksamen Vorgang handelt. Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag Die Aufhebung des Euro-Mindestkurses durch die Schweizerische Nationalbank per 15. Januar 2015 führt zu einem Preiszerfall der Neufahrzeuge in der Schweiz. Wir gehen davon aus, dass dies unmittelbar einen Effekt auf den Fahrzeug-Occasionsmarkt mit sich zieht. Nach dem neuen Rechnungslegungsrecht wie auch nach dem Rechnungslegungsstandard Swiss GAAP FER ist die veränderte Marktsituation durch die Aufhebung des Euro-Mindestkurses ein Ereignis nach dem Bilanzstichtag, welches keine Auswirkungen auf die Jahresrechnung 2014 hat. Aktuell gehen wir davon aus, dass dieser Umstand einen Effekt auf das Geschäftsergebnis 2015 hat. Da die Entwicklung durch viele Faktoren beeinflusst wird (Entwicklung Eurokurs und Fahrzeugpreis), sind die Auswirkungen zurzeit nicht abzuschätzen und daher nicht rechenbar. Die vorliegende Konzernrechnung wurde vom Verwaltungsrat am 12. März 2015 genehmigt. Risikobeurteilung Der Verwaltungsrat hat sich am 22. August 2014 ausführlich mit den Geschäftsrisiken und deren Konsequenzen für die Mobility Gruppe auseinandergesetzt. 54 Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht 2014 Erläuterungen zu Bilanzpositionen 1. Flüssige Mittel CHF 1’000 31.12.201431.12.2013 Kassa Reka Postcheckguthaben Bankguthaben Total 62 610 9’10615’579 15’5416’635 24’659 22’226 Das Bankguthaben enthält zum Abschlusszeitpunkt Euros im Gegenwert von TCHF 83 bei einem Umrechnungskurs von 1.21 (Vorjahr TCHF 46 / Umrechnungskurs 1.24). 2. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen CHF 1’000 31.12.201431.12.2013 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Wertberichtigung Total 10’224 10’846 –291–439 9’933 10’407 Die Höhe der Wertberichtigung basiert auf einer Einschätzung des Ausfallsrisikos der ausstehenden Forderungen. 3. Sonstige kurzfristige Forderungen CHF 1’000 31.12.201431.12.2013 Verrechnungssteuer Mietkaution Übrige Forderungen 1010 175173 132 78 Vorauszahlungen 2’0461’486 Total 2’3631’747 Neu sind Zahlungen für Sozialversicherungsprämien sowie Vorauszahlungen an die Vorsorgeeinrichtung unter dieser Position bilanziert. Das Vorjahr wurde entsprechend angepasst. 4. Aktive Rechnungsabgrenzungen CHF 1’000 31.12.201431.12.2013 Noch nicht verrechnete Leistungen 1’341 1’712 Vorausbezahlte Aufwendungen 3’963 3’572 Total 5’304 5’284 Die Position «Noch nicht verrechnete Leistungen» beinhaltet Leistungen, welche in den ersten Monaten des neuen Jahres in Rechnung gestellt werden. Die vorausbezahlten Aufwendungen umfassen MotorfahrzeugVersicherungsprämien sowie -steuern. Finanzbericht 55 5. Sachanlagen Eigene Fahrzeuge Fahrzeuge in Leasing Mobilien/ Einrichtungen CHF 1’000 Fahrzeug- zubehör und -telematik Total EDV/ Bürogeräte Anschaffungswerte Stand 01.01.2013 Zugänge Abgänge Umbuchung Stand 31.12.2013 Zugänge Abgänge Umbuchung Stand 31.12.2014 53’135 7’724 9’470 –12’194 –209 2’073 58 –40 7’224 618 –6 1’202 71’358 16910’314 –227–12’677 3’287–3’287 53’697 4’228 16’070 1’226 2’091 7’836 46 1’233 –13’271 –1’543 –1’587 1’144 – 68’995 15018’725 –298–16’699 3’281–3’281 – 59’778 2’172 593 7’482 996 71’021 22’972 2’334 1’373 4’446 821 31’946 Kumulierte Wertberichtigungen Stand 01.01.2013 Zugänge Abgänge 8’597 1’024 –9’591 –82 262 1’226 23111’340 –15 –227–9’914 Umbuchung 1’689–1’689 Impairment 2’243 2’243 Stand 31.12.2013 Zugänge Abgänge Umbuchung Impairment Stand 31.12.2014 25’910 9’760 1’588 532 1’620 5’672 258 1’142 –10’785 –1’537 –1’586 825 – 35’614 17411’866 –298–14’206 1’576–1’576 – 408 408 26’869 544 340 5’227 701 33’682 Nettobuchwerte 31.12.2013 27’787 2’640 471 2’164 319 33’381 Nettobuchwerte 31.12.2014 32’909 1’628 253 2’255 295 37’339 Wie bereits in den Vorjahren entwickelten sich die Verkaufspreise von Occasionsfahrzeugen rückläufig. Dies führte dazu, dass Mobility den Buchwert beim Verkauf der ausgedienten Fahrzeuge teilweise nicht realisieren konnte. Aufgrund dieser Marktentwicklung mussten – wie bereits im Vorjahr – ausserplanmässige Abschreibungen (Impairment) in der Höhe von TCHF 408 (Vorjahr TCHF 2’243) vorgenommen werden. Fahrzeuge, die nach Ablauf des Leasings in den eigenen Bestand übernommen werden, sind im Anlagespiegel in der separaten Zeile «Umbuchung» aufgeführt. 56 Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht 2014 6. Finanzielle Anlagen CHF 1’000 31.12.201431.12.2013 ESA-Anteilscheine 33 Assoziierte Gesellschaft Sharoo AG3 653– Total 656 3 3 Der implizierte Goodwill beträgt TCHF 333. 7. Immaterielle Anlagen CHF 1’000 20142013 Anschaffungswerte Stand 01.01. Zugänge 13’054 11’262 2’3632’094 Abgänge –2’456–301 Stand 31.12. 12’961 13’054 7’997 6’250 Kumulierte Wertberichtigungen Stand 01.01. Zugänge 2’1011’881 Abgänge –2’255–240 Impairment Stand 31.12. Nettobuchwerte –106 7’843 7’997 5’1185’058 Im Vorjahr 2013 wurden aktivierte Softwarekomponenten aufgrund technischer Weiterentwicklung durch Neuentwicklungen abgelöst. Das führte zu einer Wertberichtigung in der Höhe von TCHF 106. 8. Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten CHF 1’000 31.12.201431.12.2013 Darlehen kurzfristig von Genossenschaftern Leasingfahrzeuge kurzfristig Total 4’294 1’574 353 1’650 4’6473’224 Kurzfristige Darlehen sind innerhalb von 12 Monaten zur Zahlung fällig, mit einer Kündigungsfrist von zwei Monaten. Sie werden mit einer Wahlmöglichkeit von 12 oder 24 Monaten verlängert und sind zu 1.5% oder 1.75% verzinst. Die Leasingverbindlichkeiten beinhalten Amortisationsanteile sowie Übernahmewerte von Fahrzeugen, welche innerhalb der nächsten 12 Monate zur Zahlung fällig werden. 9. Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten CHF 1’000 31.12.201431.12.2013 764 682 Verbindlichkeiten aus Vorauszahlungen Sonstige Verbindlichkeiten kurzfristig 2’329 1’776 Total 3’0932’458 Diese Position beinhaltet sonstige kurzfristige Guthaben sowie Vorauszahlungen unserer Genossenschafter und übrigen Kunden. Diese Kundenguthaben werden mit dem nächsten Dienstleistungsbezug verrechnet. Per Ende 2014 bestanden Vorauszahlungen von Genossenschaftern (Nahestehende) in der Höhe von TCHF 1’460 (Vorjahr TCHF 1’385). Finanzbericht 57 10. Langfristige Finanzverbindlichkeiten CHF 1’000 31.12.201431.12.2013 Darlehen langfristig von Genossenschaftern 817 3’619 Leasingfahrzeuge langfristig 936 158 Total 1’7533’777 Langfristige Darlehen sind ab 12 Monaten zur Rückzahlung fällig mit einer Kündigungsfrist von zwei Monaten. Sie werden mit einer Wahlmöglichkeit von 12 oder 24 Monaten verlängert und sind zu einem Zinssatz von 1.75% verzinst. Zusätzlich zu den bilanzierten Leasingraten hatte sich die Mobility Genossenschaft im Jahre 2013 zu Unterhaltsverpflichtungen für geleaste Fahrzeuge bei der Mobility Solutions AG (eine Tochtergesellschaft der Schweizerischen Post) in der Höhe von TCHF 67 verpflichtet. Per Ende 2014 bestehen keine solchen Verpflichtungen mehr. 11. Feste zukünftige Verpflichtungen CHF 1’000 31.12.201431.12.2013 Fällig innerhalb eines Jahres 533 665 Fällig in 1 bis 2 Jahren 533 464 533 464 Fällig später als in 3 Jahren Fällig in 2 bis 3 Jahren 1’053 1’391 Total 2’6522’984 12. Langfristige Rückstellungen LatenteÜbrige Total Steuern Rückstellungen CHF 1’000 Stand 01.01.2013 1’951 Bildung 754 236 2’187 1755 Auflösung –66–66 Stand 31.12.2013 171 2’877 Bildung 803 4 259 2’706 1’062 Auflösung –20–20 Stand 31.12.2014 3’509 410 3’919 4 Der Nettoerfolg von TCHF 259 setzt sich zusammen aus einem Ertrag (Aktiver Wert / Call-Option) von TCHF 170 sowie einem Aufwand (Passiver Wert / Put-Option) von TCHF 429. Der Betrag wurde netto dargestellt, da Call und Put wirtschaftlich und rechtlich eine Einheit darstellen (vgl. Anhang Ziffer 18). Call und Put beziehen sich auf Aktien der Sharoo AG. Der Zweck liegt in der Wahrung des massgeblichen Einflusses. 13. Anteilscheinkapital CHF 1’000 31.12.201431.12.2013 Anteilscheinkapital einbezahlt Anteilscheinkapital noch nicht einbezahlt Total 41’235 39’000 178 198 41’41339’197 58 Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht 2014 Erläuterungen zu Erfolgsrechnungspositionen 14. Erlöse aus Fahrten Aus der nachfolgenden Tabelle ist die Entwicklung der Umsatzstruktur der Erlöse aus Fahrten ersichtlich. Die Prozentzahlen beziehen sich auf den gesamten Betriebsertrag des jeweiligen Jahres. CHF 1’000 20142013 Erlöse aus Fahrten 68.5% 70.2% – davon Fahrzeug-Kategorie Economy 20.7% 20.9% – davon Fahrzeug-Kategorien Combi/Emotion 28.3% 28.1% – davon übrige Fahrzeug-Kategorien 19.5% 21.2% Die unter der eigenen Position ausgewiesene «Bestandsänderung nicht fakturierte Dienstleistungen» hat Auswirkungen auf die präsentierten Erlöse aus Fahrten. Weiter wird das Car-Rental-Geschäft netto unter der Position «Mietaufwand für Gebrauchsgüter» dargestellt. Die Vorjahreszahlen wurden entsprechend angepasst. 15. Mietaufwand für Gebrauchsgüter Neu wird unter dieser Position nebst dem Aufwand auch der Ertrag des Car-Rental-Geschäfts im Sinne eines Vermittlungsgeschäfts netto aufgeführt. In diesem Sinne wurde auch das Vorjahr angepasst. 16. Übriger direkter Aufwand Unter der Position «Übriger direkter Aufwand» wird neu das Vermittlungsgeschäft Co2-Kompensation abgewickelt. Das Vorjahr wurde entsprechend angepasst. 17. Erfolg aus Verkauf Beteiligung Der Verkauf der Beteiligung DENZEL Mobility CarSharing GmbH ergab im Vorjahr einen Aufwand in der Höhe von TCHF 19. 18. Erfolg aus assoziierter Gesellschaft Der Aufwand aus den assoziierten Gesellschaften stammt aus der Wertberichtigung der Beteiligung an der Sharoo AG sowie der erfolgswirksamen Erfassung des Call und Put zur Wahrung des massgeblichen Einflusses. 19. Übriger Finanzertrag CHF 1’000 20142013 Erträge aus flüssigen Mitteln und Wertschriften Verzugszinsertrag Diverse Total 43 27 1116 55 5948 Finanzbericht 59 20. Finanzaufwand CHF 1’000 20142013 Zinsaufwand Darlehen 90 Bank- und Postspesen 51 51 Zinsaufwand Finance Lease 28 52 Kursverlust/Wertbeeinträchtigungen Total 90 21 171194 21. Ertragssteuern CHF 1’000 20142013 Gewinnsteuern (Bildung) Gewinnsteuern (Auflösung) Latente Steuern (Bildung) Latente Steuern (Auflösung) Total 12 5 – –43 803 755 – – 815717 Im Jahr 2013 konnten die in den Jahren zuvor gebildeten Gewinnsteuern teilweise aufgelöst werden. Der Aufwand für Kapitalsteuern ist im Geschäftsjahr 2014 (wie auch im Vorjahr) unter dem übrigen direkten Aufwand aufgeführt. Der latente Steuersatz von 17% entspricht einer durchschnittlichen Steuerbelastung aller 26 Kantone, in welchen Mobility steuerpflichtig ist. 60 Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht 2014 Tel. 041 368 12 12 Fax 041 368 13 13 www.bdo.ch BDO AG Landenbergstrasse 34 6002 Luzern BERICHT DER REVISIONSSTELLE An die Delegiertenversammlung der Mobility Genossenschaft, Luzern Bericht der Revisionsstelle zur Konzernrechnung Als Revisionsstelle haben wir die beiliegende Konzernrech- Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungs- nung der Gesellschaft, bestehend aus Bilanz, Erfolgsrech- nachweise eine ausreichende und angemessene Grundlage für nung, Geldflussrechnung, Eigenkapitalnachweis und Anhang unser Prüfungsurteil bilden. (Seiten 46 bis 59) für das am 31. Dezember 2014 abgeschlos- Prüfungsurteil sene Geschäftsjahr geprüft. Verantwortung des Verwaltungsrates Nach unserer Beurteilung vermittelt die Konzernrechnung für das am 31. Dezember 2014 abgeschlossene Geschäftsjahr ein Der Verwaltungsrat ist für die Aufstellung der Konzernrech- den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Ver- nung in Übereinstimmung mit Swiss GAAP FER und den ge- mögens-, Finanz-, und Ertragslage in Übereinstimmung mit setzlichen Vorschriften verantwortlich. Diese Verantwortung Swiss GAAP FER und entspricht dem schweizerischen Gesetz. beinhaltet die Ausgestaltung, Implementierung und Aufrechterhaltung eines internen Kontrollsystems mit Bezug auf die Aufstellung einer Konzernrechnung, die frei von wesentlichen falschen Angaben als Folge von Verstössen oder Irrtümern ist. Darüber hinaus ist der Verwaltungsrat für die Auswahl und die Anwendung sachgemässer Rechnungslegungsmethoden sowie die Vornahme angemessener Schätzungen verantwortlich. Verantwortung der Revisionsstelle Unsere Verantwortung ist es, aufgrund unserer Prüfung ein Prüfungsurteil über die Konzernrechnung abzugeben. Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit dem schweizerischen Gesetz und den Schweizer Prüfungsstandards vorgenommen. Nach diesen Standards haben wir die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass wir hinreichende Sicherheit Berichterstattung aufgrund weiterer gesetzlicher Vorschriften Wir bestätigen, dass wir die gesetzlichen Anforderungen an die Zulassung gemäss Revisionsaufsichtsgesetz (RAG) und die Unabhängigkeit (Art. 728 OR und Art. 11 RAG) erfüllen und keine mit unserer Unabhängigkeit nicht vereinbaren Sachverhalte vorliegen. In Übereinstimmung mit Art. 728a Abs. 1 Ziff. 3 OR und dem Schweizer Prüfungsstandard 890 bestätigen wir, dass ein gemäss den Vorgaben des Verwaltungsrates ausgestaltetes internes Kontrollsystem für die Aufstellung der Konzernrechnung existiert. gewinnen, ob die Konzernrechnung frei von wesentlichen fal- Wir empfehlen, die vorliegende Konzernrechnung zu geneh- schen Angaben ist. migen. Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen zur Erlangung von Prüfungsnachweisen für die in der Konzernrechnung enthaltenen Wertansätze und sonstigen Angaben. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemässen Ermessen des Prüfers. Dies schliesst eine Beurtei- Luzern, 12. März 2015 BDO AG lung der Risiken wesentlicher falscher Angaben in der Konzernrechnung als Folge von Verstössen oder Irrtümern ein. Bei der Beurteilung dieser Risiken berücksichtigt der Prüfer das René Krügel Leitender Revisor interne Kontrollsystem, soweit es für die Aufstellung der Konzernrechnung von Bedeutung ist, um die den Umständen ent- Ralf Minder Zugelassener Revisionsexperte sprechenden Prüfungshandlungen festzulegen, nicht aber um ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems abzugeben. Die Prüfung umfasst zudem die Beurteilung der Angemessenheit der angewandten Rechnungslegungsmethoden, der Plausibilität der vorgenommenen Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtdarstellung der Konzernrechnung. BDO AG, mit Hauptsitz in Zürich, ist die unabhängige, rechtlich selbstständige Schweizer Mitgliedsfirma des internationalen BDO Netzwerkes. Zugelassener Revisionsexperte Finanzbericht 61 Einzelabschluss Mobility Genossenschaft, Luzern Bilanz per 31.12.2014 nach OR CHF 1’000 Anmerkung31.12.201431.12.2013 Flüssige Mittel 22’811 21’155 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 1 9’825 10’624 Übrige kurzfristige Forderungen 2 2’337 1’733 1’335 1’712 3’909 3’571 Nicht fakturierte Dienstleistungen Aktive Rechnungsabgrenzungen Umlaufvermögen 40’21738’795 Finanzanlagen 33 Beteiligungen 32’252 Sachanlagen 416’24617’950 Immaterielle Werte 5 Nicht einbezahltes Anteilscheinkapital Anlagevermögen 611 4’275 4’573 178 198 22’95323’334 AKTIVEN 63’17062’130 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 6 2’284 1’895 Kurzfristige verzinsliche Verbindlichkeiten 7 4’451 3’224 Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten 8 2’923 2’462 Passive Rechnungsabgrenzungen 10’462 11’014 Kurzfristiges Fremdkapital 20’119 18’595 817 3’777 151 151 Langfristige verzinsliche Verbindlichkeiten Übrige langfristige Verbindlichkeiten Rückstellungen Langfristiges Fremdkapital Fremdkapital 9 25920 1’227 3’949 21’34622’544 Anteilscheinkapital 41’41339’197 Gesetzliche Kapitalreserven – – Gesetzliche Gewinnreserven 67 59 344 330 Freiwillige Gewinnreserven Eigenkapital 41’82339’586 PASSIVEN 63’17062’130 62 Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht 2014 Einzelabschluss Mobility Genossenschaft, Luzern Erfolgsrechnung 2014 nach OR CHF 1’000 20142013 Erlöse aus Fahrten 48’90148’870 Erlöse aus Eintrittsgebühren und Jahresbeiträgen 8’013 7’559 Erlöse aus übrigen Gebühren und Haftungsreduktionen 9’422 9’033 Erlöse aus Schadenfällen 4’802 4’901 Dienstleistungserträge Erlöse aus Verkauf von Sachanlagen 9091’211 1’858 1’995 Erlösminderungen –1’531–1’638 Nettoerlöse aus Lieferungen und Leistungen 72’373 71’931 Bestandesänderung nicht fakturierte Dienstleistungen Betriebsstoffe –377 –155 –5’307–5’659 Objektversicherungen und -steuern –6’197 –6’412 Abstellplätze der Gebrauchsgüter –3’703 –3’599 Unterhalt, Reparaturen und Ersatz von Gebrauchsgütern –9’203 –9’092 Mietaufwand für Gebrauchsgüter Übriger direkter Aufwand Bruttogewinn aus Lieferungen und Leistungen –31 –4 –548 –465 47’008 46’544 Personalaufwand Raumaufwand der Büros –16’516–16’664 –516 –520 Büro- und Verwaltungsaufwand –3’654 –3’552 Marketingaufwand –4’079–3’120 Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Wertberichtigungen (EBITDA) 22’243 22’688 Abschreibungen mobile Sachanlagen –18’301 –20’291 Abschreibungen immaterielle Anlagen –3’408 –2’103 533 294 Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) Finanzertrag 23331 Finanzaufwand –741–342 Jahresgewinn vor Steuern (EBT) 26 –18 Direkte Steuern –4 40 Jahresgewinn 2222 Finanzbericht 63 Einzelabschluss Mobility Genossenschaft, Luzern Anhang Angaben über die in der Jahresrechnung 2014 angewandten Grundsätze Die Jahresrechnung 2014 wurde erstmals nach den Bestimmungen des Schweizerischen Rechnungslegungsrechts erstellt. Um die Vergleichbarkeit zu gewährleisten, wurden die Vorjahresangaben der Bilanz und der Erfolgsrechnung an die neuen Gliederungsvorschriften angepasst. Auf die zusätzlichen Angaben im Anhang der Jahresrechnung, auf die Geldflussrechnung und auf den Lagebericht wird nach Art. 961d OR verzichtet, da die Konzernrechnung nach einem anerkannten Standard zur Rechnungslegung erstellt wird. Die vorliegende Jahresrechnung wurde gemäss den Vorschriften des Schweizer Gesetzes, insbesondere der Artikel über die kaufmännische Buchführung und Rechnungslegung des Obligationsrechts (Art. 957 bis 962), erstellt. Die Rechnungslegung erfordert vom Verwaltungsrat Schätzungen und Beurteilungen, welche die Höhe der ausgewiesenen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten sowie Eventualverbindlichkeiten im Zeitpunkt der Bilanzierung, aber auch Aufwendungen und Erträge der Berichtsperiode beeinflussen könnten. Der Verwaltungsrat entscheidet jeweils im eigenen Ermessen über die Ausnützung der bestehenden gesetzlichen Bewertungs- und Bilanzierungsspielräume. Zum Wohle der Gesellschaft können dabei im Rahmen des Vorsichtsprinzips Abschreibungen, Wertberichtigungen und Rückstellungen über das betriebswirtschaftlich benötigte Ausmass hinaus gebildet werden. Erläuterungen von Bilanz- und Erfolgsrechnungspositionen 1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 31.12.201431.12.2013 CHF 1’000 Dritte 7’1877’466 Direkte Beteiligte 2’667 Organe 3’120 12 Unternehmen, an denen eine direkte Beteiligung besteht Wertberichtigung Total 260 475 –290 –439 9’82510’624 2. Übrige kurzfristige Forderungen 31.12.201431.12.2013 CHF 1’000 Dritte 2’3371’733 Total 2’3371’733 3. Beteiligungen CHF 1’000 31.12.2014 Kapital-Stimm-Aktien-Buch- anteil anteilkapitalwert Mobility International AG, Luzern 100% Catch a Car AG, Luzern5 100% 100% 2’0001’009 Sharoo AG, Zürich6 100% 11% 11% 5 ehemals CSC CarSharing Company AG; Umfirmierung und Neukapitalisierung per 09.04.2014 6 Beteiligung an der Gesellschaft Sharoo AG per 20.03.2014 600 590 900653 31.12.2013 Kapital- Stimm-Aktien-Buchanteilanteilkapital wert 100% 100% 100% 100% – – 600 260 – 606 5 – 64 Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht 2014 4. Sachanlagen CHF 1’000 Eigene Fahrzeuge 31.12.201431.12.2013 13’294 12’834 Fahrzeuge in Leasing 431 2’430 Mobilien/Einrichtungen 195317 Fahrzeugzubehör und - telematik EDV/Bürogeräte Total 2’056 2’077 270 292 16’24617’950 5. Immaterielle Werte CHF 1’000 31.12.201431.12.2013 Software 4’2754’573 Total 4’2754’573 6. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen CHF 1’000 Dritte 31.12.201431.12.2013 2’2381’870 Direkte Beteiligte 24 Organe 22– Total 25 2’2841’895 7. Kurzfristige verzinsliche Verbindlichkeiten CHF 1’000 Dritte 31.12.201431.12.2013 1571’650 Direkte Beteiligte 4’294 Total 4’4513’224 1’574 8. Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten CHF 1’000 31.12.201431.12.2013 Dritte 1’4621’042 Direkte Beteiligte 1’460 Organe Total 1’419 11 2’9232’462 9. Langfristige verzinsliche Verbindlichkeiten CHF 1’000 Dritte 31.12.201431.12.2013 –158 Direkte Beteiligte 817 Total 8173’777 3’619 Finanzbericht 65 Sonstige Angaben Gesamtbetrag der zur Sicherung eigener Verpflichtungen verpfändeten oder abgetretenen Aktiven sowie der Aktiven unter Eigentumsvorbehalt Der Buchwert der Leasing-Fahrzeuge betrug per 31. Dezember 2014 TCHF 431 (Vorjahr TCHF 2’430). Gesamtbetrag der nicht bilanzierten Leasingverbindlichkeiten Das Total der nicht bilanzierten Leasingverbindlichkeiten beträgt wie bereits im Vorjahr CHF 0. Nebst den bilanzierten Leasingraten hat sich die Mobility Genossenschaft im Vorjahr zu Unterhaltsverpflichtungen für geleaste Fahrzeuge bei der Mobility Solutions AG (Tochtergesellschaft der Schweizerischen Post) in der Höhe von TCHF 67 verpflichtet. Per Ende Geschäftsjahr 2014 bestehen keine solchen Verpflichtungen. Mietverträge Es bestehen nicht kündbare Mietverträge für Geschäftsräumlichkeiten bis 31. Dezember 2019 im Umfang von TCHF 2’652 (Vorjahr TCHF 2’984). Ausserordentliche oder periodenfremde Positionen Im Geschäftsjahr 2014 sowie auch im Vorjahr haben keine ausserordentlichen oder periodenfremden Geschäftsvorfälle stattgefunden. Wesentliche Ereignisse nach dem Bilanzstichtag Die Aufhebung des Euro-Mindestkurses durch die Schweizerische Nationalbank per 15. Januar 2015 führt zu einem Preiszerfall der Neufahrzeuge in der Schweiz. Wir gehen davon aus, dass dies unmittelbar einen Effekt auf den Fahrzeug-Occasionsmarkt mit sich zieht. Nach dem neuen Rechnungslegungsrecht wie auch nach dem Rechnungslegungsstandard Swiss GAAP FER ist die veränderte Marktsituation durch die Aufhebung des Euro-Mindestkurses ein Ereignis nach dem Bilanzstichtag, welches keine Auswirkungen auf die Jahresrechnung 2014 hat. Aktuell gehen wir davon aus, dass dieser Umstand einen Effekt auf das Geschäftsergebnis 2015 hat. Da die Entwicklung durch viele Faktoren beeinflusst wird (Entwicklung Eurokurs und Fahrzeugpreis), sind die Auswirkungen zurzeit nicht abzuschätzen und daher nicht rechenbar. Anzahl Vollzeitstellen im Jahresdurchschnitt FTE (= Vollzeitäquivalente) Honorar der Revisionsstelle BDO AG (in TCHF) 20142013 159 156 20142013 31 31 66 Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht 2014 Freiwillige Offenlegung von Entschädigungen Entschädigung brutto an den Verwaltungsrat CHF 1’000 20142013 Frank Boller, Präsident des Verwaltungsrates 51 Philippe Biéler, Vizepräsident des Verwaltungsrates 17 18 Prof. Dr. iur. Sabine Kilgus, Verwaltungsrätin 17 18 Arnd Bätzner, Verwaltungsrat 23 18 Rolf Georg Schmid, Verwaltungsrat 21 27 Total 52 129133 Es gibt keine Erfolgsbeteiligung. Entschädigung brutto an die Geschäftsleitung CHF 1’000 Total 20142013 1’0801’094 Das höchste Salär wird der Geschäftsführerin entrichtet. Entschädigung brutto an die Geschäftsprüfungskommission CHF 1’000 Total 20142013 3033 Entschädigung brutto an die VerwaltungsratFindungskommission (ohne VR-Mitglied) CHF 1’000 Total 20142013 4– Finanzbericht 67 Antrag des Verwaltungsrates der Mobility Genossenschaft über die Verwendung des Bilanzgewinnes nach OR CHF 1’000 31.12.2014 31.12.2013 322 308 Freiwillige Gewinnreserven Jahresgewinn Freiwillige Gewinnreserven zuhanden der Delegiertenversammlung 22 22 344 330 Verwendung gesetzliche Gewinnreserven –10 –8 Vortrag freiwillige Gewinnreserven auf neue Rechnung 334 322 68 Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht 2014 Tel. 041 368 12 12 Fax 041 368 13 13 www.bdo.ch BDO AG Landenbergstrasse 34 6002 Luzern BERICHT DER REVISIONSSTELLE An die Delegiertenversammlung der Mobility Genossenschaft, Luzern Bericht der Revisionsstelle zur Jahresrechnung Prüfungsurteil Als Revisionsstelle haben wir die beiliegende Jahresrechnung Nach unserer Beurteilung entspricht die Jahresrechnung für der Mobility Genossenschaft, bestehend aus Bilanz, Erfolgs- das am 31. Dezember 2014 abgeschlossene Geschäftsjahr rechnung und Anhang (Seiten 61 bis 67) für das am 31. De- dem schweizerischen Gesetz und den Statuten. zember 2014 abgeschlossene Geschäftsjahr geprüft. Verantwortung der Verwaltung Die Verwaltung ist für die Aufstellung der Jahresrechnung in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Vorschriften und den Statuten verantwortlich. Diese Verantwortung beinhaltet die Ausgestaltung, Implementierung und Aufrechterhaltung eines internen Kontrollsystems mit Bezug auf die Aufstellung einer Jahresrechnung, die frei von wesentlichen falschen Angaben als Folge von Verstössen oder Irrtümern ist. Darüber hinaus ist die Verwaltung für die Auswahl und die Anwendung sachgemässer Rechnungslegungsmethoden sowie die Vornahme angemessener Schätzungen verantwortlich. Berichterstattung aufgrund weiterer gesetzlicher Vorschriften Wir bestätigen, dass wir die gesetzlichen Anforderungen an die Zulassung gemäss Revisionsaufsichtsgesetz (RAG) und die Unabhängigkeit (Art. 728 OR) erfüllen und keine mit unserer Unabhängigkeit nicht vereinbaren Sachverhalte vorliegen. In Übereinstimmung mit Art. 728a Abs. 1 Ziff. 3 OR und dem Schweizer Prüfungsstandard 890 bestätigen wir, dass ein gemäss den Vorgaben der Verwaltung ausgestaltetes internes Kontrollsystem für die Aufstellung der Jahresrechnung existiert. Verantwortung der Revisionsstelle Unsere Verantwortung ist es, aufgrund unserer Prüfung ein Ferner bestätigen wir, dass der Antrag über die Verwendung Prüfungsurteil über die Jahresrechnung abzugeben. Wir ha- des Bilanzgewinnes dem schweizerischen Gesetz und den Sta- ben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit dem schweizeri- tuten entspricht, und empfehlen, die vorliegende Jahres- schen Gesetz und den Schweizer Prüfungsstandards vorge- rechnung zu genehmigen. nommen. Nach diesen Standards haben wir die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass wir hinreichende Sicherheit gewinnen, ob die Jahresrechnung frei von wesentlichen fal- Luzern, 12. März 2015 schen Angaben ist. Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshand- BDO AG lungen zur Erlangung von Prüfungsnachweisen für die in der Jahresrechnung enthaltenen Wertansätze und sonstigen An- René Krügel gaben. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemässen Ermessen des Prüfers. Dies schliesst eine Beurteilung der Risiken wesentlicher falscher Angaben in der Jahres- Ralf Minder Leitender Revisor Zugelassener Revisionsexperte rechnung als Folge von Verstössen oder Irrtümern ein. Bei der Beurteilung dieser Risiken berücksichtigt der Prüfer das interne Kontrollsystem, soweit es für die Aufstellung der Jahresrechnung von Bedeutung ist, um die den Umständen entsprechenden Prüfungshandlungen festzulegen, nicht aber um ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems abzugeben. Die Prüfung umfasst zudem die Beurteilung der Angemessenheit der angewandten Rechnungslegungsmethoden, der Plausibilität der vorgenommenen Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtdarstellung der Jahresrechnung. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise eine ausreichende und angemessene Grundlage für unser Prüfungsurteil bilden. BDO AG, mit Hauptsitz in Zürich, ist die unabhängige, rechtlich selbstständige Schweizer Mitgliedsfirma des internationalen BDO Netzwerkes. Zugelassener Revisionsexperte Finanzbericht 69 Bericht der Geschäfts prüfungskommission zum Geschäftsjahr 2014 An die Delegiertenversammlung der Mobility Genossenschaft Die Geschäftsprüfungskommission (GPK) der Mobility Genossenschaft hat im Geschäftsjahr 2014 die Geschäftsführung sowie die Organe von Mobility gemäss statutarischem Auftrag überprüft. Dabei wurde in wesentliche Entscheidungsgrundlagen des Verwaltungsrates (VR) und der Geschäftsleitung (GL) Einsicht genommen und ergänzende Gespräche mit Mitgliedern der Verwaltung geführt. Neben Standard-Prüfthemen umfasste die Kontrolltätigkeit auch geplante Schwerpunktthemen und aktuelle Geschäfte. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse sind dem VR und der GL im Detail erläutert worden und werden im Folgenden zusammengefasst: Geschäftsführung Die GPK war 2014 an mehreren GL-Sitzungen und allen VR-Sitzungen präsent. Darüber hinaus wurden Protokolle und Geschäftsunterlagen gesichtet und Einzelthemen mit Mitgliedern der Verwaltung erörtert. Dazu gehörte unter anderem die Koordination und Führung strategischer Projekte. Die GPK konnte feststellen, dass die Geschäftsführung auf allen Ebenen professionell, effizient und verantwortungsbewusst im Sinne der Genossenschaftsinteressen wahrgenommen wird. Cooperative Governance Die GPK hat 2014 die Bewertungsgrundlagen für die Cooperative Governance in wesentlichen Bereichen überarbeitet. Basis der Bewertung bildeten wie schon in den Vorjahren die «Ethos-Grundsätze zur Corporate Governance». Auf dieser Grundlage haben der VR und die GPK erneut unabhängig voneinander eine Einschätzung der Cooperative Governance vorgenommen. Die Resultate waren weitgehend deckungsgleich und insgesamt positiv. Auch konnte die GPK feststellen, dass Empfehlungen aus den Vorjahren in der Zwischenzeit zu weiteren Verbesserungen geführt haben. Ergänzende Prüfthemen –Grundsätze zu Annahme von Geschenken und Einladungen –Geschäftsgang und Strategie MIAG – Erste Konkretisierung der Erkenntnisse aus dem Projekt «Stärkung der Genossenschaft» auf Sektionsebene sowie die Bereinigung von Statuten und Reglementen –Entschädigungen an die Mitglieder der Organe (VR, VR-Findungskommission) Zu den Tätigkeiten der GPK im Berichtsjahr gehörte zudem die Überarbeitung des geltenden GPK-Reglements. Ein grosser Dank für die geleistete Arbeit geht an alle Mitarbeitenden sowie an die Mitglieder der Geschäftsleitung und des Verwaltungsrates. Wir bitten die Delegiertenversammlung um Kenntnisnahme dieses Berichts. Februar 2015 Johanna Lott Fischer, Neuchâtel René Gastl, Thalwil Luzia Wigger Stein, Basel 70 Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht 2014 Über diesen Bericht Die Berichterstattung nach den Richtlinien der Global Reporting Initiative Die Richtlinien der Global Reporting Initiative (GRI) dienen der Mobility Genossenschaft als Leitfaden für die Erstellung des Geschäfts- und Nachhaltigkeitsberichts. Die GRI-G3-Richtlinien sind der weltweit führende Standard für die Nachhaltigkeitsberichterstattung. Das Ziel ist es, die Unternehmensberichterstattung transparenter und vergleichbarer zu gestalten. Zum fünften Mal in Folge erreichte die Mobility Genossenschaft den Level B in der Berichterstattung. Der GRI-Index mit dem Label der Prüfung durch GRI findet sich unter www.mobility.ch/GB14. 71 Impressum Herausgeberin: Mobility Genossenschaft, Luzern Konzept und Redaktion: Mobility Genossenschaft, Luzern Beratung Nachhaltigkeit: sustainserv GmbH, Zürich/Boston Gestaltung: Hotz Brand Consultants, Steinhausen Fotos: Alfons Gut Grafiken: media-work gmbh, SPUTNIK Sager Binkert Buag AG Übersetzung Französisch: Apostroph AG, Luzern Korrektorat: typo viva, Ebikon Download: Der Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht 2014 steht online unter www.mobility.ch/GB14 zum Download zur Verfügung. Mobility Genossenschaft Gütschstrasse 2 Postfach 6000 Luzern 7 24h-Dienstleistungscenter 0848 824 812 Fax +41 (0)41 248 22 33 www.mobility.ch
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