20150603 Statement_Thieme - Rat für Nachhaltige Entwicklung

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Marlehn Thieme
Vorsitzende des Rates für Nachhaltige Entwicklung
Statement
auf der Pressekonferenz der 15. Jahreskonferenz des Rates für Nachhaltige
Entwicklung
3. Juni 2015, Berlin
Es gilt das gesprochene Wort.
Sehr geehrte Damen und Herren, herzlich willkommen auch von meiner Seite. Ich freue mich,
einige bekannte Gesichter aus den vorangegangen Jahren wiederzusehen und auch neue
begrüßen zu dürfen.
2015 ist aus meiner Sicht ein entscheidendes Jahr. An seinem Ende wird sich zeigen, ob wir
es schaffen, Globalisierung und Verantwortung zusammenzubringen. Zwei große
internationale Entscheidungen stehen an – auf UN-Ebene zu den neuen globalen Zielen für
eine nachhaltige Entwicklung im September in New York und in Paris die Vereinbarung zum
Klimaschutz im Dezember.
Wir treffen uns heute genau vier Tage vor dem G7-Gipfel unter deutschem Vorsitz.
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat den Klimaschutz ganz nach oben auf die Agenda ihrer
G7-Präsidentschaft gesetzt. Das begrüße ich ausdrücklich. Es ist wichtig, dass die Staatschefs
jetzt den Weg für die Vereinbarung von Maßnahmen gegen den Klimawandel ebnen und dass
Deutschland hier seine Gastgeberrolle nutzt.
Dabei ist auch Deutschland in seiner Nachhaltigkeitspolitik herausgefordert. Die Universalität
der globalen Nachhaltigkeitsziele verschiebt überkommene Vorstellungen und stellt schon
jetzt neue Anforderungen an uns alle. Damit wird Nachhaltigkeitspolitik härter werden.
Globale Verantwortung muss neu buchstabiert werden. Denn entscheidend für das Erreichen
von Klimazielen und globalen Nachhaltigkeitszielen ist die nationale Handlungsebene.
Deutschland muss seine Nachhaltigkeitsstrategie gründlich überholen. Vor dem Hintergrund
der globalen Nachhaltigkeitsziele muss nachgebessert werden.
Dabei steht der Rat für Nachhaltige Entwicklung der Bundesregierung als Rat- und
Impulsgeber zur Verfügung. Nicht alle unserer Ratschläge und Empfehlungen werden
öffentlich; das gehört zu den Spielregeln. Manchmal erreicht man mehr Wirkung, wenn ein
Vorschlag zunächst im Vertrauen geprüft und diskutiert werden kann. An anderen Stellen
wiederum setzen wir als Nachhaltigkeitsrat bewusst auf einen öffentlichen
Diskussionsprozess, um andere gesellschaftliche Akteure in die Ideenfindung für die beste
nachhaltige Lösung miteinzubeziehen.
Ein Beispiel dafür ist das Dialogprojekt „Kommunale Nachhaltigkeit“. Auf Einladung des
Rates für Nachhaltige Entwicklung haben sich im April rund 100 junge kommunale
Verantwortliche aus Verwaltung, Politik und Wirtschaft intensiv mit der Bedeutung der
nationalen Nachhaltigkeitspolitik für die kommunale Ebene auseinandergesetzt.
Herausgekommen ist ein Impulspapier an die Bundesregierung; Sie finden es vor sich auf den
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Tischen. Heute Nachmittag haben Sie von 15:30 bis 16:30 Uhr die Gelegenheit, im Forum 14
„Kommunale Nachhaltigkeit – 100 junge Macher“ zwei Vertreterinnen und einen Vertreter
dieser jüngsten kommunalen Akteure in der Diskussion zu erleben. Falls das für Sie aus
produktionstechnischen Gründen zu spät sein sollte, so haben Sie auch gleich im Anschluss
an die Pressekonferenz Gelegenheit, Laura Gouverneur und Matthias Hots Ihre Fragen zu
stellen.
Neben dem Dialogprojekt „Kommunale Nachhaltigkeit“ möchte ich Sie noch auf den
erstmals ausgeschriebenen „Werkstatt N“-Publikumspreis hinweisen. Seit 2011 prämiert der
Nachhaltigkeitsrat besonders zukunftsweisende Projekte und Impulse mit dem Siegel
„Werkstatt N“. Damit wollen wir Ideen und Initiativen unterstützen, die Wege in eine
nachhaltige Gesellschaft aufzeigen. Aus den diesjährigen Projekten konnten in der Zeit vom
20. April bis zum 10. Mai 2015 alle Interessierten per Internetplattform ihren Favoriten
auswählen. Mit 10.208 Klicks gewonnen hat die Crowdfunding-Plattform EcoCrowd, die seit
Oktober 2014 online ist und die Finanzierung nachhaltiger Projekte ermöglicht. Der
Publikumspreis wurde bereits heute Vormittag im Forum 4 verliehen, die Pressemitteilung
finden Sie anbei.
Und jetzt ist Gelegenheit für Ihre Fragen.
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