DIE WIRTSCHAFT Lübeck und Schleswig-Holstein DONNERSTAG, 9. APRIL 2015 EINZELVERKAUF: 1,90 ß AUSGABE 01/15 A UMBRUCH In der Digitalen Wirtschaft verkauft man Nutzungsrechte statt Produkte. Der Fachmann vor Ortwird verdrängt durch den IT-Fachmann hinter den entsprechenden Internetportalen. Fluide Organisationen mit freien Mitarbeitern bei Projekten ersetzen feste Belegschaften in den Betrieben. CloudComputing und Data-Mining treten an die Stelle von klassischen Branchen wie Maschinenbau, Bergbau oder AutomobilindusSeite 3 trie. A E–COMMERCE A RELOCATION A VERZÖGERUNG Durch E-Commerce lassen sich Handels- und Verkaufsprozesse erheblich rationalisieren – und damit lässt sich viel Geld sparen. Wer das Internet nicht zum Einkauf oder zum Vertrieb nutzt, verschläft die Zukunft, mahnen ExperSeite 9 ten. Relocation-Manager sorgen dafür, dass Mitarbeiter und deren Angehörige, die aus dem Ausland kommen, sich schnell einleben und von Anfang an auf ihren neuen Job konzentrieren können. Mit einer ersten Kontaktaufnahme – nicht selten am Flughafen – beginnt der Job der Relocation Manager. Über die Wohnungssuche, die Orientierung am neuen Lebensmittelpunkt bis zur Einbindung in das gesellschaftliche Geschehen Seite 20 reicht der Service. Bereits 2022 soll der Eisenbahnund Auto-Tunnel zwischen dem dänischen Lolland und dem deutschen Fehmarn eröffnet werden. Doch mittlerweile rudern Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt und sein dänischer Amtskollege Magnus Heunicke vorsichtig zurück: Der Zeitplan ist nicht mehr zu halten. Nicht nur die zeitliche Komponente erschüttert das verkehrspolitische Großprojekt. Auch der finanzielle Rahmen Seite 23 bleibt ungeklärt. Unweigerlich digital Der technische Wandel verändert die Wirtschaft rasant. Unternehmen stehen vor neuen Chancen – und Herausforderungen. ne gängige Arbeitsform geworden. Und tatsächlich hat es viele Vorteile, sein Büro zum Zuhause zu machen. Der Nachteil ist aber, dass dabei sehr viel mehr Selbstdisziplin erforderlich wird. Eine strikte Unterscheidung zwischen Arbeit und Freizeit werde es künftig nicht mehr geben, sagt Professor Rolf Granow von der FH Lübeck vor dem Hintergrund des Digitalen Wandels. Gleichzeitig prognostiziert er eine neue Dimension der Wissensaneignung: „Online-Lernen wird zur Lebensaufgabe.“ Aber sind die Voraussetzungen für all diese Entwicklungen gegeben? Lars Schöning, Hauptgeschäftsführer der IHK Schleswig-Holstein, betont, die Standortqualität der Region werde in den kommenden Jahren eng Nichts hat die Wirtschaft in den vergangenen Jahrzehnten mehr verändert als der Digitale Wandel. Von Geschäftsprozessen über neue Geschäftsfelder bis hin zu Datensicherheit wirft die Entwicklung Fragen auf. Viele Unternehmer haben bereits Antworten gefunden. Aber auch die Politik ist gefordert, die entsprechenden Voraussetzungen zu schaffen. Von Oliver Schulz Und ein weiterer großer Schritt steht bereits bevor: Die vierte industrielle Revolution – die Vernetzung von Maschinen in einem „Internet der Dinge“ – soll den Standort Deutschland sichern. Wer bei dieser rasanten Entwicklung nicht mitmacht, bleibt auf der Strecke. Und obwohl viele Unternehmen die Chancen, die der Digitale Wandel mit sich bringt, durchaus zu nutzen wissen, ist die Herausforde- „Die Digitalisierung wird die Arbeitswelt verändern – auch im Handwerk. Die Bandbreite ist groß und Digitalisierung beginnt im Kleinen. Sie reicht von der Optimierung der Bürokommunikation über die Nutzung der eigenen Internetseite oder den sozialen Netzwerken bis hin zum Erschließen neuer Märkte.“ Günther Stapelfeldt Präsident der Handwerkskammer Lübeck Global vernetzt, regional aufgestellt: Die Wirtschaft der Region wird durch die Digitalisierung vor neue Aufgaben gestellt. 419850 3701909 rung erheblich. Entsprechend hoch ist der Bedarf an Beratungen und Schulungen. So vermitteln zahlreiche Anbieter in der Region das Einmaleins der Digitalen Wirtschaft: in Bootcamps, Seminaren, Beratertagen oder persönliche Schulungen. Zumal der Digitale Wandel die Strukturen vieler Wirtschaftszweige revolutioniert. Wertschöpfungsketten, die man vorher als sehr klar definiert gesehen hat, verschwinden. Selbst die Grenzen zwischen einzelnen Branchen werden verwischt. Auch Datenschutz ist ein Thema, das für viele Unternehmen immer wichtiger wird. Hackerangriffe nehmen zu. Besonders Fragen zum Datenschutzmanagement und zum Schutz von Arbeitnehmerdaten sind für viele Betriebe relevant. Doch für viele eröffnen sich auch neue Geschäftsfelder. So stellen Betriebe aus unserer Region Software für mobile Endgeräte her oder trei- 40015 iNNOVATiV2015 ▲ Die Entwicklung hat längst alle Bereiche der Wirtschaft erfasst. Der Digitale Wandel stellt interne Geschäftsprozesse und Handel, aber auch die einzelnen Branchen auf dem Kopf. Und damit vertraute Geschäftsmodelle. Von der gesamten Arbeitswelt ganz zu schweigen. Dies zeige sich im Handwerk besonders deutlich, sagt Günther Stapelfeldt, Präsident der Handwerkskammer Lübeck: „Computer, EMail, Smartphone oder Scanner gehören mittlerweile zum Handwerkszeug fast eines jeden Handwerksbetriebes.“ Schließlich stiegen auch die Ansprüche der Kunden: „Immer mehr Häuser und Wohnungen werden vernetzt und für Handwerker ist Smarthome kein Fremdwort mehr.“ Der Digitale Wandel ist eine umfassende Entwicklung. Fast schleichend sind in den vergangenen Jahrzehnten viele Geschäftsprozesse elektronisiert worden – vom Einkauf über die Verarbeitung bis zum Vertrieb. Von der Lieferung bis zur Rechnungsstellung. Selbst das Mahnwesen läuft heute automatisiert ab. Gleichzeitig hat sich E-Commerce, der elektronische Handel, seit der Jahrtausendwende rasant ausgebreitet. Ob B2B oder B2C – kaum eine Branche ist davon noch unberührt. Diese Automatisierung wurde befeuert durch immer neue Software, die auf den Markt geworfen wird, durch immer schnellere Datenleitungen und immer effizientere Endgeräte. So ließ der nächste Entwicklungsschritt nicht lange auf sich warten: Cloud Computing, Big Data, Social Media und Webhosting gehören seit einigen Jahren zu den Standards in geschäftlichen Prozessen und Marketingstrategien. von der fortschreitenden Digitalisierung abhängen: „Wir werden die Herausforderungen neuer Datenströme nur bewältigen, wenn es uns gelingt, flächendeckend die Voraussetzungen in der Infrastruktur zu schaffen.“ Schöning fordert deshalb insbesondere eine leistungsfähige Breitbandversorgung: „In SchleswigHolstein gibt es jedoch noch viele weiße Flecken auf der Landkarte, auch in den Gewerbegebieten. Einer Umfrage der IHK Schleswig-Holstein von 2013 zufolge sind 81 Prozent der Unternehmen im Bezirk der IHK zu Lübeck mit der Internetverbindungssituation unzufrieden.“ Wie wichtig der Ausbau des schnellen Internets ist, betont auch Handwerkskammer-Präsident Günther Stapelfeldt: „Rund 60 Prozent der Betriebe begreifen laut einer aktuellen Umfrage des Zentralverbands des Deutschen Handwerks die Digitalisierung als Chance für Innovation. Doch dafür müssen die Rahmenbedingungen stimmen. Ein wichtiger Baustein ist das schnelle Internet; darüber verfügen lediglich 29 Prozent der befragten Betriebe. Hier ist die Politik gefordert. Insbesondere in den ländlichen Räumen herrscht HandlungsA bedarf.“ ben die digitale Vernetzung in der klinischen Forschung voran. Immerhin 7,3 Prozent der bei den IHKen des Landes gemeldeten Unternehmen gehören dem jungen Industriezweig der Digitalen Wirtschaft an. Auch die Anwendungsmöglichkeiten der neuen, digitalen Technologien sind weitgefächert: CNCMaschinen werden im Handwerk eingesetzt, Software für die Medizintechnik benötigt. 3-D-Drucker stellen wie von Geisterhand perfekte Maschinenteile oder Zahnkronen her. Ein anderer Effekt, den der Digitale Wandel hat, ist die Individualisierung: Das Home Office ist erst durch schnelle Datenleitungen und erschwingliche Endgeräte ei- Die Bürofachmesse im Norden Aufbruch in eine vernetzte Arbeitskultur Fachvortrag von Birgit Gebhardt, Trendexpertin Internet der Dinge ∙ Augmented Reality branchenspeziische Software-Lösungen Datensicherheit ∙ Dokumentenmanagement Druck- und Kopiersysteme ∙ Großformat Präsentation ∙ Bürobedarf ∙ mobile Kommunikation ∙ Ergonomie ∙ Akustik Einrichtungs-Design ∙ ∙ ∙ 29. April in Lübeck Vorführungen ∙ Fachvorträge ∙ Workshops Arbeiten in einer digitalen Welt buerokompetenz.de Heinr. Hünicke GmbH & Co. KG · Hinter d. Kirschkaten 21 23560 Lübeck · t. 0451 589 00-00 · [email protected] Ausführliche Infos und Anmeldung unter: www.innovativ2015.de DIE WIRTSCHAFT – Das neue Informationsblatt für Entscheider und Mitdenker in Unternehmen der Region Lübeck und Schleswig-Holstein. 2 Donnerstag, 9. April 2015 DIGITALER WANDEL STANDPUNKT Elektronische Geschäftsprozesse werden zum Wettbewerbsfaktor Von Dr. Franz Büllingen Leiter Begleitforschung Mittelstand-Digital Ein hoher Digitalisierungsgrad verschafft kleineren Unternehmen Vorteile, sagt Dr. Franz Büllingen. A IMPRESSUM DIE WIRTSCHAFT ist die Zeitung für Entscheider und Mitdenker in Unternehmen der Region Lübeck und Schleswig-Holstein. Verlag und Druck: Lübecker Nachrichten GmbH Herrenholz 10-12 23556 Lübeck Tel. 0451/144-0 E-Mail: [email protected] Redaktion: Tessa Maiborg (v.i.S.d.P.) Tel. 0451/144-1790 Christian Risch, Oliver Schulz Layout: Anne Fidelak Autoren und Fotografen: Majka Gerke, Nicole Hollatz, Fabian Joeres, Nathalie Klüver, Olaf Malzahn, Wolfgang Maxwitat, Carola Pieper, Jessica Ponnath, Heiko Pump, Lutz Roeßler E-Mail: [email protected] Anzeigen: Rüdiger Kruppa (v.i.S.d.P.) Christian Rogge Tel. 0451/144-1201 E-Mail: [email protected] Foto: Büllingen ren Kontrolle über ihre Daten verbunden ist. Auch fehlen vielen Unternehmen technische, rechtliche oder organisatorische Informationen zur Digitalisierung ihrer Geschäftsprozesse. Häufig in diesem Zusammenhang gestellte Fragen etwa lauten: Wie gestalte ich meine eigene Homepage rechtssicher? Welche Schritte muss ich unternehmen, um meine Kundendaten und Produktinformationen sicher vor den Zugriffen Dritter zu schützen? Wie organisiere ich ein optimales Wissensmanagement in meinem Betrieb?Wie nutze ich die Möglichkeiten von Social Media etwa für meine Kundenpflege und wie betreibe ich ein optimales regionales Internetmarketing? Sowohl die Industrie- und Handwerkskammern als auch die von der Bundesregierung seit 2012 geförderten eBusiness-Lotsen haben im Rahmen der Förderinitiative „Mittelstand-Digital“ auf fast alle diese Fragen rund um das Thema eBusiness in den letzten Jahren einen gewaltigen und ständig aktualisierten Wissensfundus aufgebaut. Dieser Fundus enthält Dutzende von Broschüren, Leitfäden und Checklisten, die sich nutzerorientiert und gut verständlich mit den unterschiedlichsten Facetten der betrieblichen Digitalisierung befassen (abrufbar unter: www.mittelstand-digital.de). Die entsprechenden Unterlagen sind sowohl elektronisch als auch in gedruckter Form erhältlich. Daneben wurden von den eBusiness-Lotsen zahlreiche so genannte „Praxisbeispiele“ entwickelt, um ratsuchenden KMU am konkreten Fallbeispielhaft Wege und Lösungen bei der Umgestaltung ihrer Prozesse aufzuzeigen. So wird bis zum Ende der Förderlaufzeit Mitte 2015 der eBusiness-LotseSchleswig-Holstein (www.ebusiness-lotse.sh/) allen KMU mit Rat und Tat A zur Seite stehen. NORDLICHTER 24 Femarnbelt II Einer Umfrage unter 60 Unternehmen zufolge erwarten viele positive Impulse von einer festen Beltquerung. INHALT SCHWERPUNKT DIGITALER WANDEL Seiten 1 bis 8 3 Technologischer Umbruch Wie elektronische Geschäftsprozesse und neue Technologien die Wirtschaft verändern. 4 Datenschutz Wie wichtig es ist, interne Informationen zu sichern, ist den meisten Betrieben bewusst. Wie das funktioniert aber oft nicht. 7 Zunkunftsbranche Die Digitale Wirtschaft als eigenständige Branche ist in Schleswig-Holstein auf dem Vormarsch. Seiten 15 bis 22 15 Auf Reede Vor Cuxhaven unterhalb der Elbmündung liegen gewaltige Pötte aus internationalen Häfen. Auf Reede warten die Besatzungen auf den nächsten Einsatz. 8 Das Interview zum Schwerpunkt Eine strikte Unterscheidung zwischen Arbeit und Freizeit wird es künftig nicht mehr geben, sagt Professor Rolf Granow von der FH Lübeck. 18 und 19 Home Office Sein Zuhause zum Büro zu machen, hat viele Vorteile. Aber auch gewisse Nachteile: Es wird schwer, Berufsleben und Freizeitzu trennen. Neue Methoden sind in der modernen Arbeitswelt gefragt. FINANZEN & MARKETING 5 Breitbandversorgung Der Ausbau der Breitbandversorgung schreitet voran. Auch auf dem Lande. Dennoch gibt es in der Region immer noch erhebliche Lücken. Seiten 9 bis 14 6 High-Tech handfest Neue Technologien bringen Bewegung in die Wirtschaft. Wir zeigen drei handfeste Anwendungsbeispiele. 10 Handwerk digital Handwerker sind besonders flexibel und schnell, wenn es darum geht, moderne Technologien einzusetzen. 9 E-Commerce Vom Einkauf über die Verarbeitung bis zum Vertrieb wird der Handel digital. Vertrieb: Rüdiger Kruppa (v.i.S.d.P.) 13 Wohin mit dem Ersparten? Ruhe bewahren lautet die Devise: Tipps für Geldanlagen 2015. 11 Expertenwissen Schulungen und Beratungen: Welche Möglichkeiten gibt es, sich über die digitale Dimension der Wirtschaft zu informieren? 13 Wohin mit dem Ersparten? Niedrige Zinzsätze, volatile Edelmetalle, starke Währungsschwankungen, der Dax bei über 11000 Punkten. Wo machen Investitionen in diesem Jahr noch Sinn? Die Verteilung erfolgt direkt und personalisiert an 10 000 ausgewählte Adressen von Unternehmen und Führungskräften der Region Lübeck und Schleswig-Holstein. 20 und 21 Relocation Dienst am neuen Mitarbeiter: Relocation-Manager sorgen dafür, dass Beschäftigte aus dem Ausland gut ankommen. Zur Rundumbetreuung gehören auch „Setting-in-Services“ wie zum Beispiel eine auf den Kunden ausgerichtete Orientierungstour. 25 Keine Panik Die Milchquote sollte vor Überproduktion und Sturzflugpreisen schützen. Seit 1. April gibt es sie nicht mehr. Aber die Bauernverbände sehen keine Grund zur Sorge. 27 Mehr Wir-Gefühl Wie aus einem Haufen bunt zusammengewürfelter Mitarbeiter eine schlagkräftige Abteilung machen? Eine Teambuilding-Aktion muss her. Das Angebot reicht vom Seifenkisten-Rennen bis zum SurvivalCamp. 28 Es brodelt in der Branche Craft-Biere erobern den Markt, Alternative Brauereien schießen wie Pilze aus dem Boden. Eine traditionelle Industrie ist plötzlich in Bewegung. 22 Erfolg durch Vielfalt Der demografische Wandel und der Fachkräftemangel bereiten vielen Unternehmern Kopfzerbrechen. Diversity Management ist eine Lösung. PANORAMA Seiten 23 bis 28 Tel. 0451/144-1620 E-Mail: [email protected] Erscheinungsweise: 4 x jährlich Nächster Erscheinungstermin: Juni 2015 Unternehmen sind heutzutage immer stärker gefordert, ihre Abläufe häufiger und schneller an die sich verändernden Kundenwünsche anzupassen. Statt uniformer Lösungen von der Stange folgen fast alle Käufermärkte zunehmend dem Trend hin zur Individualisierung und steigender Produktvielfalt. Viele Unternehmen sehen sich daher den Herausforderungen einer immer kurzatmigeren (zum Beispiel 24 Stunden Lieferservice) und flexibleren Realisierung von Kundenwünschen sowie komplexeren Dienstleistungen gegenüber. Ohne den Einsatz passender Werkzeuge ist dieser Trend vor allem für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) künftig schwer beherrschbar. Der konsequente Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien auf allen Stufen der betrieblichen Wertschöpfung bietet einen Lösungsweg, der steigenden Wettbewerbsintensität und den Herausforderungen erfolgreich zu begegnen: Ob beim Preisvergleich oder beim Materialeinkauf, bei der Akquisition und der Kommunikation und Kooperation mit Geschäftspartnern, bei der Angebotserstellung und Auftragsabwicklung, beim Reklamationsmanagement oder der Kundenbetreuung, immer und überall können durch die Digitalisierung von Prozessen entscheidende Vorteile der Flexibilitätserhöhung, größere Kundennähe und schlankere Unternehmensprozesse erzielt werden. Erst kürzlich ergab eine Befragung durch TNS Infratest, dass von 600 Unternehmen (mit bis zu 50 Mitarbeiter) 68 Prozent davon überzeugt waren, dass die Digitalisierung einen positiven Beitrag zum Unternehmenswachstum leistet. Es zeigt sich ferner, dass kleine Unternehmen mit hohem Digitalisierungsgrad deutlich höhere Wachstumsraten (44 Prozent) im Markt realisieren können als digitale Nachzügler (10 Prozent). Dabei geht es den befragten KMU nicht primär um die Einsparung von Kosten. Vielmehr stehen eine gute Außendarstellung durch einen attraktiven Webauftritt („Schaufenstereffekt“) bei 75 Prozent, eine bessere Kundenbetreuung bei 69 Prozent und eine optimalere Kommunikation mit Partnern und Lieferanten bei 66 Prozent im Mittelpunkt der Netzaktivitäten. Zudem erlaubt der konsequente Einsatz mobiler Endgeräte nicht nur ein effizientes Routenmanagement, eine multimediale Präsentation von tagesaktuellen Angeboten oder die direkte elektronische Auftragserfassung unmittelbar vor Ort. Vielmehr können logistische Abläufe jederzeit nachverfolgt und dem Kunden ein optimaler After Sales-Service angeboten werden. Durch die Mobilisierung von Prozess kann der Vertrieb über mehrere Kanäle gleichzeitig organisiert werden („Multichannel-Marketing“) und Studien zeigen, dass die verbesserte Auslastung der Außendienstmitarbeiter mit einer deutlich erhöhten Arbeitszufriedenheit einhergeht. Dabei kann die Mobilisierung elektronischer Geschäftsprozessegleichsam als Nebeneffekt – Kosteneinsparungen von bis zu 20 Prozent bewirken. Natürlich gibt es die Digitalisierung nicht umsonst und es müssen zahlreiche Hürden überwunden werden. So befürchten viele KMU, dass eine digitale Umstellung ihrer (meist stabil laufenden) Prozesse zu unvorhersehbaren Brüchen in den Abläufen führen kann oder dass die Nutzung von Cloud Computing-Diensten mit einer geringe- 4 Datenschutz Die Gefahr wächst: Immer öfter sind auch kleine und mittelständische Unternehmen im Fokus von Hackern. 14 Umstrittene Anbieter Das Vertrauen in die Banken hat gelitten. Alternativen überschwemmen den Markt. Aber die neuen Anbieter und Möglichkeiten sind umstritten. 23 Fehmarnbelt I Nicht nur die zeitliche Komponente erschüttert das Großprojekt Belttunnel. Auch der finanzielle Rahmen bleibt ungeklärt. 28 Handgebraut Bier wird zum echten Genießergetränk, immer mehr kleine Brauereien erobern den Markt. DIE WIRTSCHAFT – Das neue Informationsblatt für Entscheider und Mitdenker in Unternehmen der Region Lübeck und Schleswig-Holstein. Donnerstag, 9. April 2015 3 DIGITALER WANDEL TECHNOLOGISCHER UMBRUCH Die Branchen verschwimmen Wie elektronische Geschäftsprozesse und neue Technologien die Wirtschaft verändern. Der Digitale Wandel bedeutet viele Vereinfachungen für die Unternehmen – aber auch viele neue Herausforderungen. Die Abgrenzung zwischen Wirtschaftszweigen wird dabei immer schwieriger. Von Nicole Hollatz „Früher haben Sie ein Buch verkauft, der Kunde hat es ins Regal gestellt. Heute verkaufen Sie das Recht, ein E-Book für einen gewissen Zeitraum zu nutzen. Aber nicht das physische Buch.“ Mit einfachen Worten erklärt Prof. Dr. Sebastian Späth das, was unter dem sehr weiten Begriff „Digitaler Wandel“ verstanden werden kann. Was seit Ende des 20. Jahrhunderts mit der immer rasanter verlaufenden Entwicklung des Computers und der Verbreitung des Internets begann, hat längst Einfluss auf alle Bereiche des Lebens. „Für die Wirtschaft ist es eine große Sache, dazu etwas, was die ganze Gesellschaft bewegt und verändern wird“, so Späth. Er ist Inhaber des Lehrstuhls für Management und Digitale Märkte an der Universität Hamburg, Fakultät für Wirtschaftsund Sozialwissenschaften. Das „product as a service“ geht über den digitalen Ladentisch. Statt das gedruckte Buch zu verkaufen, das Produkt, mit dem man dann machen kann, was man will – inklusive vielleicht auch der Nutzung als Stütze für den wackelnden Tisch –, verkauft man den „Service“ des Nutzungsrechts am elektronischen Buch. Und was ist, wenn das Nutzungsrecht nach einem Umzug oder einer Reise ins Ausland einfach erlischt? Im Idealfall kauft der Kunde ein zweites Mal, das Unternehmen hat mit einer unveränderten Leistung einen zweiten Absatz. Im Ernstfall ist der Kunde sauer. Die national sehr unterschiedlichen Gesetze etwa in Bezug auf den Urheberrechtsschutz sind ein großes Problem der digitalen Wirtschaft. Ein anderes ist, dass Branchen und Marktgrenzen verschwimmen. „Früher wusste man, wer seine Mitbewerber sind“, so Sebastian Späth. „Heute baut Google Autos und Microsoft Handys. Durch den digitalen Wandel verschwinden Wertschöpfungsketten und Branchen, die man vorher als sehr klar definiert gesehen hat. Das macht es unheimlich schwer, den Überblick am Markt zu behalten.“ Auch der Kunde verändert sich. Er shoppt rund um die Uhr in den digitalen Welten, bestellt direkt in China, surft tagelang im Internet, um den billigsten Urlaubsflug zu ergattern. Checkt dann aus tausenden Hotels das mit der – vermeintlich – besten Bewertung zum Schnäppchenpreis. „Meist sieht man die Digitalisierung als Arbeitserleichterung, aber auf der anderen Seite übernehmen wir immer mehr Aufgaben, die sonst immer Experten gemacht haben“, so Sebastian Späth. Beratung und Buchen im Reisebüro? Wie retro! Der Fachmann im Reisebüro wird verdrängt durch den IT-Fachmann hinter den entsprechenden Internetportalen. Späths Prognose ist dennoch positiv: „Der Digitale Wandel wird viele Stellen obsolet machen, aber er wird Arbeitsplätze mit ganz anderen Anforderungen schaffen als noch vor dreißig Jahren.“ Gute Bildung, gute Englischkenntnisse, viel Wissen im Umgang mit den digitalen „Fluide Organisationen“, Cloud-Computing und Data-Mining sind die Trends der Wirtschaft von morgen. Medien. „Eine Herausforderung an unser Bildungssystem, die schwer zu stemmen sein wird“, so der Professor. Bei der internationalen ICILS-Studie über den Umgang der Achtklässler zum Umgang mit digitalen Medien landeten die deutschen Steppkes nur im Mittelfeld. Nicht schlecht, aber nicht wirklich zukunftsweisend. Und eigentlich so, dass wir Bauchschmerzen bekommen müssten als große Industrienation. „Wir müssen stärker auf den Nachwuchs setzen und diesen intensiv fördern“, so Prof. Dr. Doris Weßels, Professorin für Wirtschaftsinformatik an der Fachhochschule Kiel und stellvertretende Vorstandsvorsitzende der DiWiSH, des Vereins „Digitale Wirtschaft Schleswig-Holstein“. Angefangen mit mehr studierten Informatiklehrern an den Schulen, die begeistern können für das Fach und damit die Zukunft. Dazu eine bessere Ausstattung in den Schulen. Dazu – endlich, irgendwann, schnell – flächendeckendes und schnelles Internet als eines der größten Probleme. Seit Sommer 2014 steht das Thema als „digitale Agenda“ und Bundestagsbeschluss ganz weit oben auf der Prioritätenliste. Aber: „Wir verharren stellenweise in einer Schockstarre“, so die Fachfrau. Die digitale (Wirtschafts-) Welt drehe sich schneller und schneller. Und die Deutschen drohten den Anschluss zu verpassen. Doris We- ßels: „Wir sind zwar technikbegeistert, haben sogar den Begriff „Industrie 4.0“ maßgeblich geprägt – sind aber zugleich sehr zögerlich in der Umsetzung der Möglichkeiten, die das „Internet der Dinge“ bietet. Das zeigt sich sehr deutlich im Vergleich zu amerikanischen Unternehmen und den dortigen Risikokapitalgebern. Zwar agieren einer Studie zufolge nur sieben Prozent der IHK-gemeldeten Unternehmen im Land im Bereich der digitalen Wirtschaft. Tim Schlotfeldt, DiWiSH-Projektleiter, betont aber: „Die hohe wirtschaftspolitische Relevanz der Branche für Schleswig-Holstein ist unbestreitbar. Dies wird nicht zuletzt auch durch eine Studie des Fraunhofer Instituts für System- und Innovationsforschung bestätigt, die bis 2020 für Schleswig-Holstein eine weiter wachsende Bedeutung für die IT-Unternehmen prognostiziert.“ Die deutschen Unternehmen müssen, so Doris Weßels, „den Turbo einschalten angesichts der Dynamik, die wir erleben.“ Immer kürzere Innovationszyklen erwarten immer schnellere Reaktionen. „Fluide Organisationen“ mit freien Mitarbeitern bei Projekten statt der festen Belegschaft als Zukunftsszenario. Cloud-Computing und Data-Mining – die wissenschaftliche Datenanalyse – statt klassischem Maschinenbau, Bergbau und der Automobilindustrie. Die Daten der Kunden sind, richtig ausgewertet, das neue „Öl“. Das Problem deutschlandweit ist: Die klein- und mittelständischen Unterneh- men haben noch nicht alle die angezogene „analoge Wachstumsbremse“ gelöst, um ihre Potentiale auszuschöpfen. Diese sieht Prof. Dr. Doris Weßels insbesondere in der Kooperation des gestandenen Mittelstands mit den „Start-up-Unternehmen“: „Start-Ups und mittelständische Unternehmen könnten voneinander lernen und den digitalen Wandel miteinander gestalten. Das sollte gerade in Schleswig-Holstein viel stärker ins Bewusstsein gerückt werden. Wenn Youngsters mit innovativen Produkten, aber wenig Geld, auf den etablierten Mittelstand treffen, hat das große Potenziale.“ Das „Kieler Bildungscluster Open Campus“ ist ein solcher Versuch „der arrangierten Ehe“ zwischen Studenten/ Absolventen und dem Mittelstand. An der Wismarer Hochschule ist das der „Akademische Service für Karrierefragen“. Doris Weßels über die Arbeit in Kiel: „Es ist uns gelungen, die Gründerszene zu beflügeln. Wenn wir die stärker heranrücken an die Etablierten im Land, haben wir viel gewonnen.“ Das wird Sebastian Späth, der Hamburger Professor, gerne lesen. „Wir brauchen eine höhere Risikobereitschaft der Unternehmensgründer, aber auch eine höhere Wertschätzung von Gründungen. Ich sehe das bei den Studierenden bei uns, dass die lieber einen sicheren Arbeitsplatz bei Siemens haben anstatt zu sagen, wir wollen unser eigener Chef werden.“ Späth warnt aber auch vor einem „Hype“, einer globalen „DotComBubble“. „Wenn Un- Foto: verythingpossible / Fotolia, af ternehmen sich Gedanken machen über einen Kühlschrank, der E-Mails verschickt oder einen Kochtopf, der per Bluetooth mit dem Handy verbunden ist und meldet, wie heiß es im Topf ist, muss man sich fragen, ob das das ist, was die Menschen wollen und brau- chen“, so der Professor. „Ist das wirklich Fortschritt oder versucht man einfach nur irgendwie dabei zu A sein?“ Unternehmen mit Cloud Computing 2014 Anteil in Prozent an den Unternehmen mit Internetzugang Von links nach rechts: Insgesamt / Unternehmen mit 10 bis 49 / 50 bis 249 / 250 und mehr Beschäftigten. Quelle: Statistisches Bundesamt / Grafik: af DIE WIRTSCHAFT – Immer schneller werfen Technologiekonzerne neue Entwicklungen auf den Markt. Drohen die Deutschen den Anschluss zu verlieren? 4 Donnerstag, 9. April 2015 DIGITALER WANDEL Spamfilter, Firewall und Antivirenprogramme sind heute Standards in den Unternehmen. Aber sie reichen bei Weitem nicht, um zuverlässig vor externem Zugriff zu schützen. Foto: pn_photo / Fotolia DATENSCHUTZ Angriff auf die Schaltzentrale Wie wichtig es ist, interne Informationen zu sichern, ist den meisten Betrieben bewusst. Wie es funktioniert aber oft nicht. Datensicherheit ist – nicht zuletzt durch die NSA-Affäre – ein großes Thema. Besonders in Unternehmen. Dennoch wird es bis heute oft stiefmütterlich behandelt. Von Majka Gerke Die meisten Betriebe haben Spamfilter, Virenschutzprogramme oder Firewalls installiert und wiegen sich so in Sicherheit. Dennoch verüben Hacker jeden Tag gezielte Cyberangriffe und greifen damit Millionen an sensiblen Daten ab. Für Firmen bedeutet dies mehr als nur ein Prestigeverlust. Dass bei einem allzu laxen Umgang mit der Datensicherheit viel schief gehen kann, erleben IT-Experten jeden Tag. Gehackte Firmenserver und geknackte Bankkonten, gestohlene Kundendaten oder im schlimmsten Falle sogar Wirtschaftsspionage sind die Folgen. So griffen Hacker alleine 2013 mehr als 552 Millionen Identitäten ab und erbeuteten damit Passwörter, Adressen, Geburts- und Zugangsdaten. Hackerangriffe wie auf das Filmstudio Sony Pictures Ende letzten Jahres, bei dem unter anderem pikante interne E-Mails öffentlich gemacht wurden, bedeuten neben finanziellen Schäden oft auch einen empfindlichen Imageverlust. So stiegen laut dem Sicherheitsbericht des Softwareherstellers Symantec 2013 im Vergleich zum Vorjahr Datenabgriffe um 62 Prozent. Im Fokus der Hacker sind dabei immer öfter Klein- und Mittelständische Unternehmen. Auch Thilo Weichert, oberster Datenschützer Schleswig-Holsteins, kennt solche Fälle. Mit seinen Mitarbeitern vom Unabhängigen Landeszentrum für Datenschutz (ULD) steht er Unternehmen auch beratend zur Seite. „Fragen, welche Daten für Werbezwecke nutzbar sind, wie man ein Da- tenschutzmanagement aufstellt oder wie man Arbeitnehmerdaten schützen kann, kommen oft“, sagt er. Massiv zugenommen haben die Anfragen, wie man sich vor Wirtschaftsspionage schützen kann, berichtet er. „Snowden und die NSA-Affäre haben viele aufgeschreckt“, sagt Weichert. Dabei ist der datenschutzgerechte Umgang mit personenbezogenen Daten gut geregelt. Informationen wie zum Beispiel Namen und Anschriften der Mitarbeiter, Geburtsdaten oder auch Lohn- und Gehaltsdaten gehören dabei unter Verschluss wie Daten über die Kunden und Lieferanten. Festgelegt wird dies unter anderem im Bundesdatenschutzgesetz (BDSG), doch auch die Landesdatenschutzgesetze oder das Telekommunikationsgesetz (TKG) bilden die rechtlichen Grundlagen. Dass viele Unternehmer nach der Vogel-Strauß-Methode handeln, merkt auch Stefan Stengel, Leiter des Arbeitskreises ITK und neue Medien der IHK zu Lübeck, sehr oft. „Viele stecken beim The- v. links: Firmenkundenbetreuerin Heike Leonhardt mit den n Firmenkundenbetreuern Marcus Lange und Stefan Grüneberg. Firmenkunden vertrauen uns! Besser beraten bei der Kreissparkasse! ma Datenschutz den Kopf in den Sand. Immer frei nach dem Motto ,was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß'“, erzählt er. Dabei werden die Hackerangriffe von außen mehr, je größer und wichtiger das Unternehmen ist. „Meist kriegen sie es gar nicht mit, dass sie gehackt wurden.“ Bei ihm und seinen Kollegen vom Arbeitskreis suchen Unternehmer und Existenzgründer oft Rat. „Oft geht es darum, was alles passieren kann. Aber auch über Virenschutz und welche Programme wichtig sind. Oder wie man eine Firewall einrichtet“, sagt Stefan Stengel. Dabei kommt es in der Hilfestellung immer darauf an, wie in dem Betrieb gearbeitet wird. „Es ist eine ganz individuelle Betrachtungsweise“, sagt er. Die im Betrieb eingesetzten Medien wie Tablets oder Laptops, Netzwerke oder auch Verschlüsselungen spielen dabei eine Rolle. Daneben geben sie auch Tipps bei Datensicherungsmaßnahmen. „Dabei guckt man zum Beispiel, ob USB-Ports frei sind. Oder wie offen das ganze System ist und ob Hackern so der Zugang erleichtert wird“, erklärt Stefan Stengel. Ein betrieblich eingesetzter Datenschutzbeauftragter hat solche Problembereiche meist im Blick. Firmen, wo mehr als neun Mitarbeiter Zugriff auf personenbezogene Daten haben, sind verpflichtet, so einen Beauftragten zu bestellen. Dieser muss die nötige Fachkunde nachweisen können. Tut man dies nicht, riskieren Unternehmen Ärger mit den Behörden und eine Geldstrafe. Ob man dabei intern auf einen Mitarbeiter zugreift oder sich externe Hilfe sucht, bleibt jedem Unternehmer selbst überlassen. Ilona Jarabek, Geschäftsführerin der Lübecker Musik- und Kongresshalle (MuK) setzt dabei auf externe Fachkenntnisse. Sie hat nicht nur die gesamte IT-Dienstleistung ausgelagert, auch der Datenschutzbeauftragter ist von außerhalb. „Wir haben einen Rechtsanwalt, der dies als Fachgebiet hat, beauftragt und damit sehr gute Erfahrung gemacht“, sagt sie. Bei einer Bestandsaufnahme, die der Fachmann zu Anfang machte, fanden sich dann auch nur Kleinigkeiten, die nachgebessert wurden, sagt Jarabek. „Wir setzen uns regelmäßig zusammen und besprechen, was an Änderungen auf uns zukommt und klären alle Fragen“, sagt sie. Schon vorher war das System der MuK gut geschützt. Sie haben regelmäßig in neue Software investiert und seien so auf dem neusten Stand, sagt Jarabek. Zudem werden regelmäßig die Passwörter gewechselt und auch die Zugänge zu den Daten sind gesichert. „Die Abteilungen haben ihre Daten auf unterschiedlichen Laufwerken, die passwortgeschützt sind.“ .de atzeburg r k s .k w w Infos: w Kreissparkasse Herzogtum Lauenburg FirmenkundenManagement DIE WIRTSCHAFT – Immer öfter sind mittlerweile auch kleine und mittelständische Unternehmen im Fokus von Hackern. Ein großes Problem sehen die Experten in Viren, die über E-Mails in die Firmen-Systeme kommen. „Ich empfehle unseren Kunden immer, keine Anhänge von unbekannten Absendern zu öffnen. Generell sollte man solche nur öffnen, die vorher angekündigt wurden“, sagt Daniel Pache, IT-Spezialist der Lübecker Firma Computer Centrum Polygon. Auch den verstärkten Anstieg von Ransome-Ware beobachtet er. Dabei verschlüsselt ein Virus, das unbemerkt im Hintergrund läuft, sämtliche Daten der Festplatte und sperrt dann den Computer. Oft geben Hacker den Schlüssel erst nach Zahlung eines Lösegeldes frei. Doch neben allen technischen Möglichkeiten der Datensicherheit ist auch die Sensibilisierung der Mitarbeiter ein großes Thema. Da werden unbedarft die Passwörter der Computeranlage per Telefon an vermeintliche Mitarbeiter des externen EDV-Dienstleisters weitergegeben, obwohl man den Anrufer gar nicht kennt. „Social Engineering“ nennen die Fachleute das. Auch der Umgang mit Datenmüll ist oftmals allzu sorglos. Alte Belege werden ordnerweise ungeschreddert einfach in den Papiercontainer geworfen. Zu großen Problemen kann auch die private Nutzung der EDV durch die Mitarbeiter führen. Da wird schnell mal während der Arbeit der Facebook-Account gecheckt, getwittert oder private E-Mails gelesen. Schnell kann man sich so beim Öffnen von privaten Mails einen Virus auf dem Rechner laden. „Eine betriebliche Nutzungsvereinbarung über die EDV, in der genau geregelt ist, was erlaubt ist und was nicht, hilft da sehr“, empfiehlt Pache. A Donnerstag, 9. April 2015 DIGITALER WANDEL 5 BREITBAND Versorgung mit Lücken und Gefälle Die Breitbandversorgung kommt zwischen Hamburg und der Ostsee sehr unterschiedlich voran. Der Ausbau der Breitbandversorgung schreitet immer weiter voran – auch in den ländlichen Gebieten. In unserer Region gibt es aber noch erhebliche Lücken. Von Oliver Schulz Laut TÜV Rheinland hat die Verfügbarkeit von Hochleistungsanschlüssen mit Bandbreiten von mehr als 50 Mbit/s die Schwelle von 60 Prozent deutlich überschritten. Mitte 2014 lag sie demnach bei 64,1 Prozent. Der Ausbau umfasse mittlerweile auch immer mehr ländlich geprägte Gebiete. Für Schleswig-Holstein trifft das nur bedingt zu. In unserem Bundesland ist die Versorgung entlang der Autobahn 7, im Umkreis der Hansestadt Hamburg sowie in Kiel und Lübeck gut. In den ländlichen Gebieten, insbesondere an der Nordund Ostseeküste ist sie weiterhin sehr dünn. Schleswig-Holstein benötige nicht nur eine bessere Verkehrsinfrastruktur und ausgebaute Energienetze, sondern ebenso dringend Hochgeschwindigkeitsnetze für das Internet, betonte vor diesem Hintergrund Reinhard Meyer (SPD), Minister für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Technologie. Im südöstlichen Teil des Landes sind besonders der Großraum Lübeck, viele Gebiete an der Autobahn 1 und Südstormarn gut mit Breitband versorgt. In vielen ländliche Gebieten in unserer Region ist die Versorgung noch dünn. Laut dem Finanzierungsschlüssel der Breitband-Offensive für Ostholstein gelten in dem Landkreis Bad Schwartau, Eutin, Timmendorfer Strand aber auch Neustadt als bereits gut versorgt. Die Anbindung Eutins an das überregionale Glasfaserkabelnetz (Backbone-Netz) ist zu zwei Dritteln abgeschlossen. Bereits seit 2011 ist Kabel Deutschland großflächig mit schnellem Netz in Bad Schwartau vertreten. In Timmendorfer Strand soll das schnelle Telekom-Netz noch im Frühjahr in allen Dorfschaften verfügbar sein. Dass Eutin nicht Teil der Breitband-Offensive ist, sorgte für Verwunderung. In vielen anderen Regionen ist in diesem Jahr Bewegung in den Ausbau gekommen. So wird das Netz im stormarnschen Elmenhorst weiter ausgebaut. In Todesfelde im Kreis Segeberg ist die schnelle Breitbandversorgung unterdessen mit dem „Gestattungsvertrag“ zwischen Gemeinde und dem Breitband-Anbieter „Unser Ortsnetz/ Deutsche Glasfaser“ in greifbare A Nähe gerückt. Schlechter Zugang auf dem Land: Breitbandversorgung in ganz SchleswigHolstein Mitte 2014 nach Gemeindeprägung. Die Verfügbarkeit von Breitbandanschlüssen in unserer Region Mitte des vergangenen Jahres: Vor allem im Nordosten gibt es noch große Lücken. Quelle: Bundesamt für Kartographie und Geodäsie, BMVI. Copyright TÜV Rheinland / BMVI 2014 DIE WIRTSCHAFT – In Schleswig-Holstein ist die Versorgung entlang der Autobahn 7, im Umkreis der Hansestadt Hamburg sowie in Kiel und Lübeck gut. 6 Donnerstag, 9. April 2015 DIGITALER WANDEL ANWENDUNGSBEISPIELE High-Tech handfest Neue Technologien bringen Bewegung in die regionale Wirtschaft. Von Majka Gerke Ob in der Medizintechnik, beim Treppenbau oder beim Drucken: High-Tech hat in den vergangenen Jahren unterschiedlichste Branchen erreicht. Für die Unternehmen eröffnen sich neue Geschäftsfelder. Drei Beispiele aus unserer Region. Wie von Geisterhand arbeiten CNC-Maschinen in der großen Produktionshalle im stormarnschen Reinfeld, eine vollautomatische Lackierstraße sorgt für die richtige Oberfläche. In der Medizintechnik liegt der Anteil der Software heute bei etwa 70 Prozent. Der DreiD-Drucker schmilzt mittels Laser Metallpulver und trägt dann Schicht für Schicht zum Bauteil auf – vom Maschinenteil aus Aluminium für die Luftfahrttechnik bis zur Zahnkrone. A BEISPIEL I Digitale Präzision im Handwerk: Bei Treppenbau Voss in Reinfeld setzt man auf CNC-gesteuerte Maschinen. BEISPIEL II Medizintechnik im Vorwärtsgang Keine Branche hat sich im Laufe der vergangenen Jahrzehnte so verändert wie das Gesundheitswesen. Immer neue Maschinen erleichtern es heutzutage den Medizinern, richtige Diagnose zu stellen und so die beste Therapien und Behandlungsmethoden für die Patienten zu finden. Darüber hinaus haben sich Krankenhäuser immer mehr zu technologiegestützten Dienstleistungsunternehmen gewandelt. „Ohne EDV würde keine Klinik mehr funktionieren.“ Das ist für Ulrich Wenkebach ganz klar. Der Diplom-Ingenieur und Mediziner ist Professor an der Fachhochschule Lübeck (FH) und Studiengangleiter für Biomedizintechnik. Nicht nur im administrativen Bereich läuft heute in den Krankenhäusern alles über EDV – egal, ob in der Aufnahme von Patientendaten oder in der Abrechnung mit den Krankenkassen. Auch in die Operationssäle ist die Technik eingezogen. Im Studiengang von Professor Wenkebach werden die angehenden Diplom-Ingenieure genau auf die Schnittstelle zwischen Medizin und Technik vorbereitet. „Wir kombinieren beide Bereiche“, sagt Wenkebach. Rund 70 Studenten beginnen pro Jahr das Bachelorstudium, 420 sind es insgesamt an der FH. Seit 27 Jahren gibt es den Studiengang an der FH schon, der anfangs noch Technisches Gesundheitswesen hieß. Fotos: Majka Gerke Im Studium lernen die angehenden Biomedizintechniker unter anderem Aufbau und Technik der medizinischen Geräte wie Anästhesie-Einheit, Inkubator, Beatmungsgerät und Co. genau kennen. Dabei entwickeln sie unter anderem Wege, wie man die Software für diese Geräte noch weiter modifizieren kann. Hatten Anästhesiegeräte früher noch Drehregler und liefen Beatmungsgeräte bis in die 1990er Jahre noch ohne Stromanschluss, funktioniert mittlerweile alles digital. Bei 70 Prozent liegt der Softwareanteil in den Geräten heute. „Man kann mit diesen Geräten alle möglichen Daten festhalten“, so Wenkebach. So zeichnet die Anästhesie-Einheit während der OP nicht nur den Zustand des Patienten auf. Es werden auch Verbrauchsdaten und Medikamentengaben festgehalten. Mit einer Schnittstelle zur Krankenhausapotheke wäre es möglich, die verbrauchten Produkte gleich nachzuordern. Das funktioniert aber noch nicht überall. „In neuen Krankenhäusern wird meist gleich ein Krankenhaus-Informations-System (KIS) installiert, worüber alle Daten laufen“, erklärt Wenkebach. Das findet der Mediziner sehr sinnvoll. Dennoch weiß er, dass es bei bestehenden Krankenhäusern sehr schwierig ist, die vorhandenen Systeme zu synchronisieren. Der fast automatische Treppenbau in Reinfeld Effizienz ist für Reiner Voß wichtig. Der Tischlermeister aus Reinfeld ist Chef von einer der größten Treppenbaufirmen im Norden. Als Ein-Mann-Betrieb gestartet, beschäftigt er heute 65 Mitarbeiter an sieben Standorten. Als Voß sich 1990 selbstständig machte, hantierte er noch mit Zollstock, Block und Bleistift. „Wir hatten damals allerdings schon ein Treppenbauprogramm für den PC im Einsatz, das lief noch unter MS DOS“, erinnert er sich. Schnell investierte der Tischlermeister in neues Equipment. So schaffte er schon 1998 die erste CNC-Maschine an. Rund 400 000 Mark kostete diese damals. „Das war immer mein Traum. Wir haben schnell gemerkt, dass das ein Schritt in die richtige Richtung war“, sagt Voß. Für ihn ein Sprungbrett zu weiteren Investitionen in einen leistungsfähigen Maschinenpark und in Richtung Automatisierung. Heute stehen drei CNC-Maschinen in der Produktionshalle und arbeiten wie von Geisterhand die Treppenteile aus. Rund 3000 Treppen produziert man hier im Jahr, die Fertigungszeit liegt bei unter zehn Stunden. Nebenan steht eine vollautomatische Lackierstraße und gibt den Stufen und Wangen die passende Oberfläche. Das alles sei Vorbereitung auf eine große Produktionsstraße, meint Voß. „Das ist Tischler Ronny Kenner konstruiert in der Arbeitsvorbereitung eine Treppe per Computer. die Endvariante, aber soweit sind wir noch nicht.“ Auch in der Arbeitsvorbereitung läuft heute vieles digital. Seit einem Jahr gehen die Mitarbeiter mit Laser und Laptop zwecks Aufmaß nehmen zum Kunden. Die Fehlerquote sei dadurch bei Null, hat Voß festgestellt. In der Fertigung werden die Daten dann mit einer speziellen Treppenbausoftware verarbeitet. Über zwei Millionen Euro hat der Treppenbauer in den vergangenen Jahren in neueste Fertigungsanlagen und Softwaresysteme investiert. Auch im Auftritt nach außen gibt man sich modern. Neben dem Internetauftritt hat das Unternehmen eine eigene Facebook-Seite, wo schon mal die neuesten Treppen gezeigt werden, die gerade entstanden sind. Auch im beruflichen Internetnetzwerk Xing ist Reiner Voß registriert. Nur bei Twitter findet man die Firma nicht. „Das haben wir aufgegeben. Da sucht keiner nach Treppenbaufirmen“, hat Marketingchefin Jennifer Timmermann festgestellt. BEISPIEL III Eine neue Welt aus dem 3D-Drucker Eine neue digitale Dimension hat auch das Lübecker Unternehmen SLM Solutions AG geschaffen. Die Firma – seit vergangenem Jahr börsennotiert – ist einer der Vorreiter in der Herstellung von 3D-Druckern in Deutschland. Damit lassen sich dreidimensionale Bauteile und Formen – vom Maschinenteil aus Aluminium für die Luft- und Raumfahrttechnik oder den Autobau bis zur Zahnkrone aus einer Kobalt-Chrom-Legierung herstellen. Dabei wird mittels Laser Metallpulver geschmolzen und dann Schicht für Schicht zum Bauteil aufgebaut. So entstehen Teile, die bisher nur gefräst oder gegossen werden konnten. „Man bekommt eine dreidimensionale Flexibilität durch diese Technik“, sagt Stefan Ritt, Marketingmanager bei SLM Solutions. 1994 entstanden die ersten 3D-Drucker, die Metallteile drucken konnten. „Die Kunststoff- 3D-Drucker gab es schon seit Mitte der 1980er Jahre“, erklärt Ritt. Beide Techniken entwickeln sich fortlaufend weiter. Auf einer Messe machte die Firma, die vorher lange Jahre im Anlagenbau, unter anderem im Bereich Vakuum- und Metallgießen agiert hat, Bekanntschaft mit der neuen hochmodernen 3D-Drucktechnik und gliederte einen entsprechenden Geschäftsbereich aus. 2011 war die Geburtsstunde der SLM Solutions und bald entwickelte man eigene Anlagen, deren Nachfrage schnell anstieg. Verkaufte der Maschinenbauer 2011 elf der komplexen Anlagen, waren es 2014 schon 49 Stück. Für die innovative Technik greifen die Kunden dann auch tief in die Tasche: je nach Modell und Ausstattung kosten sie zwischen 500 000 und 1,5 Millionen Euro. Von Anfang an operierte man bei SLM Solutions weltweit. Nie- derlassungen in den USA und Asien und zukünftig auch in Russland und Indien bedienen die unterschiedlichen Märkte. „Es ist ein interessanter Wachstumsmarkt“, meint Stefan Ritt. Der Marketingmanager reißt einige Tausend Flugkilometer im Jahr ab, um auf Fachmessen und Veranstaltungen neue Kontakte zu knüpfen. Kontakt mit der Firma hält Ritt dann per Smartphone und Tablet. Das findet er nicht nur positiv. Denn durch die neuen Kommunikationswege sei alles viel anonymer geworden, meint Ritt. Zwar ist die Kommunikation schneller, aber weniger spontan. „Heute telefoniert man viel weniger, sondern schickt einfach E-Mails.“ Dies ändert auch das Geschäftsgebaren, sagt Ritt. Dabei ist ihm und seinen Chefs der persönliche Kontakt sehr wichtig. „Solche Anlagen verkauft man nicht per Telefon.“ Stefan Ritt, Marketingleiter der SLM Solution AG, vor einem der modernen 3D-Drucker. DIE WIRTSCHAFT – Software steuert heute bereits medizinische Geräte, baut Treppen und „druckt“ vollautomatisch verschiedenste Bauteile in 3D. Donnerstag, 9. April 2015 7 DIGITALER WANDEL ZUKUNFTSBRANCHEN I Ein Schwergewicht kommt in Bewegung Die Digitale Wirtschaft als eigene Branche ist in Schleswig-Holstein auf dem Vormarsch. Ein Schwerpunkt findet sich in den Lübecker Media Docks. Den drei Handelskammern des Landes Schleswig-Holstein zufolge sind derzeit rund 184 000 Unternehmen IHK-Mitglieder. Immerhin 13 573 davon – das entspricht 7,3 Prozent – gehören dem jungen Industriezweig der Digitalen Wirtschaft an. In seinem jüngst veröffentlichten Branchenüberblick bezeichnet der DiWiSH, der Unternehmensverband der Digitalen Wirtschaft in Schleswig-Holstein, die aufstrebende und innovative Unternehmensfamilie daher als neuen „Schwerpunkt der regionalen Wirtschaft“, und schreibt ihr „eine hohe wirtschaftspolitische Relevanz“ zu. Darüber hinaus schlüsselt der Verband in der Veröffentlichung auf, aus welchen Unternehmen sich dieser moderne Wirtschaftszweig – aus seiner Sicht – überhaupt zusammensetzt und wie er sich regional unterschiedlich gestaltet. Dass Ers- teres jedoch nicht ganz einfach ist, findet auch Tim Schlotfeldt, Verbandssprecher des DiWiSH: „So ist es beispielsweise schwierig, die IT-Branche als ,Mutter der Digitalen Wirtschaft’ von der – sagen wir mal – konventionellen Wirtschaft zu trennen.“ Umgekehrt gelte das genauso: „Etwa beim E-Commerce. Hier geht es in erster Linie um den Warenhandel. Da der bei E-Commerce – wie der Name schon sagt – größtenteils über das Internet abläuft, zählt dieser Bereich laut DiWiSH und auch seitens der IHK zur Digitalen Wirtschaft“, sagt Schlotfeldt. Laut Branchenüberblick zählen deshalb neben Firmen, bei denen es keine Probleme bei der Zugehörigkeit gibt wie etwa der Informationstechnologie oder der Telekommunikation, auch Unternehmen aus den „mediennahen Bereichen“, wie Druckgewerbe, Verlagswesen, Werbung und Marketing sowie dem Kommunikationsdesign zu dem Wirtschaftszweig. Wie auch immer sie genau eingegrenzt wird – ein gutes Beispiel für die Bedeutung dieser innovativen Branche ist das 1898 von der Kaufmannschaft zu Lübeck als Kornspeicher erbaute Rotklinkergebäude auf der Wallhalbinsel im Lübecker Hafen. In dem Media Docks, wo früher Getreidesäcke mit Muskelkraft und Seilwinden ein- und ausgelagert und von einen Ort zum anderen transportiert wurden, sind heute nahezu ausschließlich Unternehmen mit einem technischen beziehungsweise digitalen Background untergebracht – abgesehen von einigen Anwälten des Familien- und Steuerrechts. Und einem Bauunternehmen für Holzhäuser. Seit dem Umbau im Jahr 2001 sind in den alten Mauern 44 Unternehmen mit insgesamt 460 Arbeitsplätzen untergebracht. Darunter die Commocial GmbH – ein Internetvollblut. Ende vergangenen Jahres hat das Unternehmen den eIDEE-Preis 2014 der Bundesdruckerei gewonnen. Ein Preis, der in fünf Kategorien an Unternehmen und Institutionen, Start-ups, Privatpersonen, Designstudenten und Schüler verliehen wird, die innovative Ideen haben, um die digitale Identität bestmöglich zu schützen. Commocial hat ein Programm entwickelt, um mobile Endgeräte in digitale Ausweise umzuwandeln. Nutzer müssen sich dem Unternehmen zufolge künftig keine Benutzernamen oder Passwörter mehr merken. Lediglich der Griff zum Mobiltelefon soll reichen, um Transaktionen und Ein- log-Prozesse einfacher, sicherer und schneller machen. Diese Neuerung war auch der Jury des Innovationspreis-IT Mittelstand 2014 Anlass genug, die Firma zum Landessieger Schleswig-Holstein zu küren. Ihr Urteil: „Eine innovative, mittelstandsgeeignete IT-Lösung mit hohem Nutzwert“. Ein anderes Beispiel aus den Media Docks ist die die Amedon GmbH. Eine Dienstleitungsfirma, deren letzte Silbe im Namen verrät, dass die Produkte des Unternehmens offline keinen Nutzen haben – so beschreibt es die Firma zumindest selbst. Vom Image her ist Amedon vielleicht ein bisschen weniger hip als Commocial – dafür aber offenbar sehr aktiv und wichtig für die medizinische Entwicklung. So treibt Amedon die digitale Vernetzung in der klinischen Forschung, der Notfall- sowie der Telemedizin voran, versteht sich als Dienstleister in der Prozessoptimierung der Branche und sieht ihre Aufgabe in der Verbesserung der Qualität von Online-Kommunikationssoftware im medizinischen Bereich. So extrem der Kontrast von Stahl und Glas zum ursprünglichen Charakter der Media Docks ist, so extrem ist auch der Unterschied zwischen der früheren zur heutigen Nutzung des alten Ge- bäudes. Früher hätte man den Klinkerbau leicht als Synonym für die Tatkraft der Kaufmannschaft und der Kornträger in Lübeck heranziehen können. Heute hingegen ist es ein symbolträchtiger Treffpunkt und Standort für alle Bereiche der Digitalen Branche, dem offenbar neuen Schwerpunkt der regionalen Wirtschaft in Schleswig-Holstein. Wie auch immer diese Branche definiert werden will – sie hat schon heute eine beachtliche GröA ße erreicht. Gstudio Group / Fotolia ZUKUNFTSBRANCHEN II Schleswig-Holstein: Schwieriges Terrain für Neugründungen? Schleswig-Holstein wird bis zum Jahr 2020 einen beachtlichen Unternehmenszuwachs im Bereich der Digitalen Wirtschaft haben. Zu dieser Prognose kommt eine unabhängige Studie, die das Fraunhofer ISI jüngst im Auftrag des Karlsruher Software-Clusters aufgestellt hat. Der DiWiSh, der Verein Digitale Wirtschaft Schleswig-Holstein e.V., sowie das Clustermanagement der Branche in Schleswig-Holstein, haben das Ergebnis dieser Studie nun veröffentlicht. Doch nicht alle Branchenkenner teilen die optimistische Einschätzung des Verbandes, viele hingegen sehen dringenden Handlungsbedarf in einigen, für die Branche überlebenswichtigen Bereichen. Ansonsten könnte das Wachstum auf der Strecke bleiben. Der Unternehmensverband ist sich jedoch sicher: „SchleswigHolstein ist schon heute ein attraktiver Standort für Firmen der Digitalen Wirtschaft,“ sagt Tim Schlotfeldt, Projektleiter des DiWiSH. „Zumindest was bereits ansässige und etablierte Firmen anbelangt. Allerdings sehe auch ich an einigen Stellen Verbesserungsmöglichkeiten, um das prognostizierte Wachstum zu erreichen. Zum Beispiel im Bereich der Neugründungen und deren Förderung.“ Schlotfeldt spricht damit einen Punkt an, der auch anderen Mitgliedern des Verbands unter den Nägeln brennt. Etwa dem Programmierer Joerg Pechau. Dieser geht allerdings einen Schritt weiter als Verbandssprecher Schlotfeldt und formuliert die Situation deutlich schärfer. „Es würde mich schon sehr wundern, wenn Schleswig-Holstein mit seinen paar Neugründungen im Bereich der Digitalen Wirtschaft überhaupt auf der Landkarte erscheint,“ sagt der Geschäftsführer von ICNH, einem Unternehmen aus Kiel, das Anwendungen für das mobile Internet produziert. „Zumindest ist das meine Wahrnehmung,“ so Pechau. Schon bei der Gründung seines Unternehmens hätten ihm und seinem Partner Stefan Matthias Aust eine Start-up-Kultur in Kiel oder Lübeck gefehlt, in der sich die beiden mit anderen Gründern hätten austauschen können. Für Inspirationen und „diese gewisse Aufbruchstimmung,“ so Pechau, wandten sie sich daher verstärkt nach Hamburg, fanden wonach sie suchten im dortigen Beta-House. Dabei habe die Region großes Potenzial. „Gerade Kiel mit seiner Lebensqualität und seinem hohen Freizeitwert, im Vergleich zu Hamburg niedrigen Mieten für Wohn- und Geschäftsräume, wäre geradezu prädestiniert, um als neue deutsche Hochburg der Softwareszene gelten zu dürfen.“ Der Aufbau eines Gründungsnetzwerkes mit Business Angels, Venture Capital Gesellschaften oder einem gut geführten Beta-House, wo sich die Gründerszene treffen könnte, sind auch nach Schlotfeldt, der mit seinen zwei Mitarbeitern jährlich vier bis sechs Start-ups in der Gründungsphase begleitet, Erfolgsfaktoren für den weiteren Ausbau des Gründungsgeschehens in Schleswig-Holstein. Bisherige Versuche in dieser Richtung seien bislang aber leider missglückt. Einige kleinere Unternehmungen sind jedoch wieder in der Pipeline, weiß Schlotfeldt. Er dürfe allerdings noch nicht darüber reden: „Das ist alles noch im Bereich der zu schützenden Ideenrealisierung. Doch wenn die Marktreife erreicht ist, wird man die Bedeutung für Wertschöpfung und Arbeitsplätze in Schleswig-Holstein erkennen,“ so Schlotfeldt. – Anzeige – Unternehmensporträt … mehr als nur Arbeitsplätze … Multi-effiziente Büro-/Gewerbeflächen von 30 - 1700qm • sehr günstige Mieten • geringe Nebenkosten • hohe Flächenauslastung Maximale Mobilität • Erreichbarkeit: extrem verkehrsgünstig • sehr naher Autobahnanschluss • Schnellstraße in die City / ÖPNV-Haltstelle • Lage: überregional zentral – lokal dezentral • Parkplatzangebot umfänglich gegeben Produktive Flexibilität und Variabilität • anpassbare Raumaufteilungen • individualisierbare Ausstattungsqualität • einfache Skalierbarkeit • leistungsfähige Vernetzung • schnelle Nutzungsänderung • Konferenzraum verfügbar • Hausmeister-Service Spezifische Identität und Attraktivität • Nachhaltigkeit: Solarstromerzeugung • Familie + Beruf: betreuungsintensive Kita • innovatives FabLab (Fabrikations-Labor) • Gastronomie/Catering: gutes Firmenrestaurant • ruhige und wertige Firmenumgebung mit viel Grün • komplette Nahversorgung von Ikea bis Aldi u. a. m. • gutes Standortimage mit hohem Vernetzungspotenzial DIE WIRTSCHAFT – Zur Digitalen Wirtschaft im engeren Sinne werden rund 7 Prozent der bei den Handelskammern gemelden Unternehmen gerechnet. 8 Donnerstag, 9. April 2015 DIGITALER WANDEL Er ist seit vielen Jahren ein renommierter Experte auf dem Gebiet des E-Learning: Professor Dr. Rolf Granow, hier auf dem Gelände der Fachhochschule in Lübeck. Foto: Olaf Malzahn DAS INTERVIEW ZUM SCHWERPUNKT–THEMA „Online-Lernen wird zur Lebensaufgabe“ Eine strikte Unterscheidung zwischen Arbeit und Freizeit wird es künftig nicht mehr geben, sagt Professor Rolf Granow von der FH Lübeck. Also mehr Online-Lernen? Der Digitale Wandel wird die Wirtschaft grundlegend verändern. Firmen müssen in die Fortbildung ihrer Mitarbeiter investieren, um Fachkräfte zu halten. Herr Professor Granow, Sie sind Experte für neue Methoden des Lernens. Sind die Hochschulen den Unternehmen da weit voraus? Wir beschäftigen uns an der Fachhochschule Lübeck und in ihrer ELearning-Tochter oncampus seit über 15 Jahren intensiv mit innovativen Methoden für berufsbegleitendes Online-Lernen und haben uns einen gehörigen Know-HowVorsprung erarbeitet. Darauf ruhen wir uns aber nicht aus, sondern möchten ihn noch weiter entwickeln, indem wir uns die neuen Möglichkeiten des Lernens in offenen Kursen als eine der ersten deutschen Hochschulen systematisch erschließen. In dieser Tiefe und Breite der praktischen Nutzung von Online-Lernen und der explorativen Weiterentwicklung seiner Möglichkeiten sind wir, wie ich glaube, vielen Unternehmen, aber auch vielen Hochschulen deutlich voraus. Wird die neue Art des Lernens auch die Betriebe verändern? Ja, die zunehmende Innovationsgeschwindigkeit erhöht auch in den Unternehmen den Druck, Wissen und Fähigkeiten ihrer Beschäftigten kontinuierlich zu entwickeln und anzupassen. Lebenslanges Lernen entwickelt sich damit vom Schlagwort in Sonntagsreden hin zu einer notwendigen Bedingung für wirtschaftlichen Erfolg. Ja, hierfür ist das Online-Lernen in vielen Fällen die sinnvollste Alternative – schon allein deshalb, weil Menschen in Zukunft ja auch sonst fast alles online machen. Es wird so sein, dass Menschen in ihrem Beruf ständig lernen und dass sie deshalb ihre Arbeit nicht aufgeben, um zu lernen. Damit wird Online-Lernen zur Normalität. Bildung wird zu einem kontinuierlichen, lebensbegleitenden Prozess. Die Konkurrenz um Fachkräfte wird sich verschärfen. Ist die Fortbildung der vorhandenen Mitarbeiter eine Lösung? Um gut qualifizierte, motivierte Fachkräfte zu binden, liegt einer der entscheidenden Faktoren darin, ihnen Entwicklungsperspektiven zu bieten. Durch berufsbegleitendes Lernen entfällt dabei die Notwendigkeit, dass sie das Unternehmen zum Beispiel für ein weiterführendes Studium zumindest zeitweise verlassen zu müssen. nen solchen, der nicht nur kostengünstig ist, sondern von anderen Autos auch als zuverlässig bewertet wurde). Es werden also Arbeiten, die bislang von Menschen übernommen wurden, von technischen Systemen eigenständig ausgeführt. Der Unterschied zur bisherigen Automatisierung liegt jetzt darin, dass technische Systeme den Zugang zum gesamten im Internet verfügbaren Informationsbestand der Menschheit haben, diese Informationen gezielt auswerten können und beliebig mit allen anderen Internetnutzern, Maschinen und Menschen, kommunizieren können. Was kommt auf Unternehmen zu, was auf Handwerker? Das ist in der Allgemeinheit schwierig zu beantworten. Die Entwicklung birgt Chancen und Risiken, wie immer. Wichtig ist es, die Chancen zu nutzen. Ich schätze sie hoch ein. Wir haben eigentlich alle Voraussetzungen. Was sind die größten Risiken? E-Mails und Internet-Nutzung sind für Betriebe unverzichtbar. Wie geht es da weiter? Es geht in Zukunft entscheidend um die industrielle Nutzung des sogenannten „Internet der Dinge“. Während bislang vorrangig Menschen das Internet nutzen, wird in Zukunft beinahe alles Zugang zum Internet haben: Autos, Maschinen, Anlagen, Produkte. Haben Sie konkrete Beispiele? Ein schönes Beispiel ist das Google-Car: ein fahrerloses Fahrzeug, welches seine Route aus dem Internet holt, das aber auch in der Lage ist, sich die nächste Tankstelle zu suchen, Benzinpreise zu vergleichen, sich einen Servicebetrieb eigenständig zu suchen (und zwar ei- Das größte Risiko liegt darin, dass internetbasierte Innovationen bislang eher nicht zu den Kernkompetenzen der deutschen Industrie zählen. Die Wettbewerbsfähigkeit unserer Kernindustrien im Automobilbau, Maschinen- und Anlagenbau wird aber in Zukunft entscheidend davon abhängen, diese Produkte nahtlos mit dem Internet zu verzahnen. Dazu braucht es Menschen, die diese Innovationen auch gestalten können: es reicht nicht aus, das Internet nur geschickt zu nutzen. Das stellt besondere Anforderungen an die Mitarbeiter... Hier stellt sich schon die Frage, ob unser Bildungssystem dazu geeignet aufgestellt ist, um Menschen für solche Aufgabenstellungen op- timal zu befähigen. Diese Aufgabe müssen wir aber dringlich lösen, wenn wir unsere strategische Wettbewerbsfähigkeit erhalten wollen. Die Frage nach dem Bildungssystem stellt sich auch deshalb, weil es dafür sorgen muss, dass möglichst alle befähigt werden, an diesem Entwicklungsprozess zu partizipieren und nicht nur diejenigen, die es auch ohne schaffen. Welche Auswirkungen wird das auf die Arbeitswelt, auf Arbeitszeiten haben? Wird mehr Heimarbeit eine Folge sein? Ich glaube, die Frage stellt sich radikaler. Die für uns gewohnte sorgfältige Unterscheidung zwischen Arbeit und Freizeit, Beruf und Lernen wird es so zukünftig vielfach nicht mehr geben. Durch die ständige Online-Verbindung fließt alles ineinander über. Die Herausforderung wird darin liegen, diesen Prozess so zu gestalten, dass Menschen in der Lage sind, ihn für sich stressfrei zu organisieren. Das setzt aber einen bewussten, reflektierten Umgang mit dem Internet voraus, für den wir bislang noch keine Kultur entwickelt haben. Mit diesem Thema setzt sich unter anderem unser offener Kurs „Mein digitales Ich“ auseinander, den wir in Kürze auf unserer Plattform mooin.oncampus.de starten: kostenfrei und offen für alle. Heimarbeit am Computer wird sicherlich zunehmen; auch die selbstfahrenden Autos der Zukunft sind geeignete mobile Arbeitsplätze. Anders gefragt: Wer wird profitieren, wer verlieren? Profitieren werden die, die diese Entwicklung verstanden haben und zu gestalten wissen. Die Verlierer sind diejenigen, die glauben, das geht an ihnen vorbei und sie werden es auch schon so überleben. Und diejenigen, die allein nicht in der Lage sind, diese Entwicklung von sich aus zu begreifen und ihre Chancen zu nutzen. Hier liegt aber gerade die gesellschaftliche Aufgabe und Verantwortung, Menschen auf diesen Wandel vorzubereiten und sie zu befähigen, damit umzugehen. Firmen in ländlichen Regionen haben Nachteile, weil sie kein schnelles Internet nutzen können. Wie wichtig ist der Ausbau der Netze? Schnelle Netze sind eine Grundvoraussetzung für zukünftige Wirtschaftsentwicklung. Es ist als Standortfaktor mindestens so wichtig wie Verkehrsinfrastruktur. Ich bin aber überzeugt, dass wir diese Aufgabe meistern werden. Allerdings könnte die flächendeckende breitbandige Netzversorgung deutlich schneller erfolgen: Für eine führende Industrienation ist es nicht ausreichend, in der Netzversorgung nur in der zweiten Reihe zu stehen. Wie gut sind mittelständischen Firmen gegen Datenklau gesichert? Wohl eher schlecht, weil sich dieses Problem durch die offenen Netze noch einmal dramatisch verschärft. Hier muss in vielen Bereichen überhaupt erst einmal das Bewusstsein für die Risiken geschaffen werden. Investieren mittelständische Firmen zu wenig in ihre Datensicherheit? Das glaube ich eigentlich nicht; sie können sich keine höheren Investitionen leisten. Deshalb werden zunehmend Cloud-Lösungen erforderlich sein, deren Anbieter über die Größe verfügen, um umfassende Datensicherheit zu ermöglichen. Der Verlust vertraulicher Daten kann existenzbedrohend sein. Laut Bundeskriminalamt steigt der Datenklau durch Organisierte Kriminalität erschreckend. Wie hoch schätzen Sie den Schaden ein? Er dürfte immens hoch sein. Es ist ja klar, dass die ungeheuren Daten- und Transaktionsmengen auch kriminelle Energien in hohem Maße wecken. Das ist die eigentliche Piraterie unserer Tage. Deshalb müssen auch genauso große Anstrengungen unternommen werden, um diese Kriminalität zu bekämpfen. Das lässt sich nicht aussitzen und vertagen. Was muss konkret getan werden, um die Sicherheit der mittelständischen Firmen zu verbessern? Hier lässt sich in Lübeck die Analogie zur Hanse ziehen: Kaufleute haben früher auch Transportgemeinschaften und Infrastrukturen gebildet, um ihre Waren gemeinsam zu sichern. Deshalb sind für kleinere Firmen unternehmensübergreifende Ansätze sinnvoll. Was könnte da der erste Schritt sein? Wichtig ist es, sich eine Strategie zu erarbeiten. Absolute Datensicherheit gibt es nicht. Ein zu hohes Abschotten von offenen Netzen ist auch nicht erfolgversprechend. Deshalb müssen wir neu darüber nachdenken, welche Daten wirklich vertraulich sind und geschützt werden müssen. Für diese Grenze kann es keine Standardlösung geben, wir müssen uns aber an den Gedanken gewöhnen, dass wir viel mehr Daten öffentlich stellen als bisher, um effiziente Geschäftsprozesse gestalten zu können. Interview: Christian Risch DIE WIRTSCHAFT – Die Innovationsgeschwindigkeit erhöht den Druck auf Unternehmen, Fähigkeiten der Mitarbeiter kontinuierlich weiterzuentwickeln. FINANZEN & MARKETING 9 E-COMMERCE „Wer das Netz nicht nutzt, hat die Zukunft verpennt“ Durch E-Commerce lassen sich Handels- und Verkaufsprozesse erheblich rationalisieren – und damit lässt sich viel Geld sparen. Vom Einkauf über die Verarbeitung bis zum Vertrieb und von der Wertschöpfungskette bis darüber hinaus: Der Handel wird digital. Von Nicole Hollatz Die Zeiten, in denen der Kunde ganz analog den Werbekatalog des Modeversandhauses durchgeblättert hat, sind für die meisten Händler vorbei. Jetzt wird geklickt. Einkauf mit wenigen Klicks, selbst Lebensmittel sind so online bestellbar, die Verfügbarkeit von gefühlt Millionen von Waren kann dank der Vernetzung in Echtzeit online nachverfolgt werden. Bezahlen? Ein Klick! Wenige Momente später läuft die automatisch generierte Mail des Verkäufers ein, das Produkt ist in den Versand gegangen, im Zweifelsfalle kommt das Paket direkt vom Produzenten, ohne jemals im Lager des Verkäufers gewesen zu sein. Und wenn der Verbraucher mit der Qualität der Ware nicht zufrieden ist, bewertet er, vergibt digitale Sterne über Service und Produkt oder lässt sich im eigenen Blog drüber aus. Oder verkauft es online gleich weiter. Willkommen im Handel des 21. Jahrhunderts, willkommen im Zeitalter des E-Commerce! Hinter dem „denglischen“ Fachbegriff verbirgt sich allerdings viel mehr als nur der Handel über das Internet. Prof. Dr. Michel Clement – er unterrichtet Marketing und Medienmanagement an der Universität Hamburg – sagt: „E-Commerce ist die digitale Anbandlung, Ausgestaltung und Durchführung von Geschäften. Wenn ich mein Verkaufsprospekt online stelle, ist das schon E-Commerce, auch wenn die Wertschöpfung noch nicht digitalisiert ist.“ E-Commerce ist der Prozess der ganzen Wertschöpfungskette und darüber hinaus – angefangen vom Einkauf über die Verarbeitung bis zum Vertrieb. Lieferung, Rechnungsstellung, selbst das Mahnwesen laufen elektronisch und damit sehr automatisiert ab. Wie intensiv, ist von Branche und Produkt abhängig. „Ich war gerade in einer Whiskydestillerie, natürlich ist dort die Produktion nicht elektronisch gesteuert, aber das Produkt wird über das Internet vertrieben“, so Professor Clement. „Für die Unternehmen bringt diese Digitalisierung und Automatisierung ganz viel Einsparpotential“, so Prof. Dr. Erhard Alde von der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Wismarer Hochschule. Er erklärt: „Es werden einzelne Schritte durch die Software automatisiert, anstatt ein Angebot per Fax oder Post zu schicken und dann den Auftrag, wie es klassisch mal der Fall war. Die Wirtschaft kann sich damit Effizienzpotentiale erschließen, eine Rationalisierung der Handels- und Verkaufsprozesse. Man kann schneller reagieren.“ Und im Ergebnis wird, so der Fachmann, trotz der höheren Investition in Technik und Wissen – gut bezahlte Fachkräfte – Geld ge- spart. Er zieht den Vergleich zwischen den beiden bekannten Marken „Otto“ und „Quelle“: „Die waren mal in etwa gleichwertig in ihrer Marktposition, aber Otto hat sehr schnell erkannt, dass man mit dem verstaubten Katalog nicht mehr viel erreichen kann, das Unternehmen hat in E-Commerce investiert, während Quelle zurückhaltend war und abwartete.“ Quelle wurde 2009 aufgelöst, die Marke gehört mittlerweile zur weltweit agierenden „Otto Group“ mit Sitz in Hamburg und mehr als 54 000 Angestellten. Die Zeichen der Zeit zu erkennen, ist daher entscheidend. Björn Ipsen, Federführer Handel und Stadtentwicklung der IHK Schleswig-Holstein betont: „Man kann das Internet als Händler nicht ignorieren. Wir versuchen als IHK, die Händler, die nur stationär agieren, für das Thema zu sensibilisieren. Nicht jeder Händler muss gleich einen großen Onlinehandel haben. Aber er muss eine Strategie für die heutige Zeit haben.“ Der Kunde von heute guckt weniger ins Telefonbuch, sondern im Internet. „Wer da nicht gefunden wird, ist raus“, so Ipsen. Seine Erfahrungen: „Diese Erkenntnis ist bei den Händlern vor Ort vorhanden, aber in der Umsetzung steckt noch viel Potential.“ Professor Clement ist da deutlicher: „Wer das Internet nicht nutzt zum Einkauf oder Vertrieb, hat die Zukunft verpennt.“ Das gelte für Einzelhändler genauso wie für Zulieferbetriebe und alle anderen Wirtschaftszweige. Die Entwicklung geht längst weiter. Die Zahl der Unternehmen in Schleswig-Holstein, die sich auf den elektronischen Handel spezialisiert haben, ist dabei überschau bar. 2095 Unternehmen sind das laut „Branchenportrait der Digitalen Wirtschaft in Schleswig-Holstein“, herausgegeben von der Industrie- und Handelskammer des Landes und vom Clustermanagement Digitale Wirtschaft Schleswig-Holstein (DiWiSh). Zum größten Teil – 94 Prozent – sind dies Einzelunternehmer oder Kleingewerbetreibende in Schleswig-Holstein. Darunter gibt es aber auch Branchengrößen wie ein großer Onlineversand für Kontaktlinsen mit Sitz in Kiel. Björn Ipsen: „E-Commerce ist nichts, was man komplett verteufeln sollte.“ Auch ein Onlinehändler zahlt Steuern, er ist nur nicht lokal mit seinem Unternehmen an eine bestimmte, als Gründungsvoraussetzung zu schaffende Infrastruktur gebunden. Die Zuwachsraten im elektronischen Handel sind immens. „Die Si- tuation ist in Schleswig-Holstein nicht viel anders als in anderen Regionen. Die Wachstumsraten gehen bundesweit weiter nach oben“, so Ipsen. „In Bereichen wie Unterhaltungselektronik liegen wir bei 30 Prozent. So viel am Umsatz wird nicht mehr im stationären Bereich getätigt, sondern über das Internet.“ Michel Clement sieht gerade für das ländliche Schleswig-Holstein große Chancen für Unternehmer. „Beim Handel im Internet ist der Ort als solches nicht mehr so wichtig, so können auch infrastrukturell schwächere Regionen mit einem dynamischen Berlin oder Hamburg mithalten.“ Und: Unternehmensgründungen mit dem Internet als „Kanal“ seien einfacher, als sich ein physisches Geschäft irgendwo aufzubauen. Professor Alde sieht die Zukunft des lokalen Handels im Service und Beratung, im „Shoppingerleb- Handel im Netz: Die Konsumenten haben sich schon lange daran gewöhnt. Fotos: sorapop, Komarov Andrey / Fotolia DIE WIRTSCHAFT – Schnelligkeit, Rationalisierung und Automatisierung – das zeichnet den Handel im 21. Jahrhundert aus. nis“. „Ich bekomme auch beim besten Onlinehändler keinen frischen Kaffee. Das sollte aber die Reaktion des Einzelhandels sein, der nun sagt, Einkauf muss ein Erlebnis werden. Wenn ich mich gut beraten und aufgehoben fühle, wenn der Einkauf ein Erlebnis ist, überlege ich, ob ich wirklich ganz alleine vor dem Bildschirm sitzen muss, ohne die emotionale gute Beratung.“ Die dann auch mal sagt, dass die Farbe der neuen Hose gar nicht passt. Das setze aber auch ein bewusstes Kaufverhalten voraus, um eben auch den Einzelhändlern ihre Chance des Überlebens gegenüber der Marktmacht von Amazon, Zalando und Co. zu ermöglichen. Denn die Kehrseite des elektronischen Handels sind schlecht bezahlte Jobs und leere Innenstädte. Björn Ipsen sagt: „Wie verändern sich unsere Innenstädte, wenn ein Drittel der Umsätze nicht mehr im Laden vor Ort, sondern in der digitalen Welt getätigt werden? Werden sich die Verkaufsflächen verkleinern? Wir haben noch keine Antwort, aber die Gefahr von Flächen-Überkapazitäten ist groß. Vermutlich werden die B-und CLagen in den Städten nicht mehr die Umsätze machen wie bisher.“ Er geht in den nächsten Jahren und Jahrzehnten von einem Rückbau ehemaliger Handelsflächen aus. Aber es gibt auch andere Signale.„Es gibt Anzeichen dafür, dass die Online-Pure-Player ins stationäre Geschäft wollen“, erzählt Björn Ipsen von den Outletläden des Modeonline Branchenprimus „Zalando“. Ein reiner Onlinehändler, der auf einmal Läden – ganz lokal, aber natürlich digital vernetzt – eröffnet. Dieser „Multichannel-Vertrieb“ – sei, so Ipsen, die Zukunft. Im Internet verkaufen und gleichzeitig vor Ort agieren. „Die Verbindungswege des Händlers zum Kunden sind mehrdimensional, die mobilen Endgeräte werden eine große Rolle spielen“, wagt er den Blick in die Zukunft. „Wer weiter mitspielen will, muss auch diese Schnittstellen bedienen.“ A 10 Donnerstag, 9. April 2015 FINANZEN & MARKETING Mit dem Laptop auf der Baustelle: Besonders für Handwerker bieten die neuen Technologien sehr viele Chancen . Fotos: Majka Gekre, pointstudio, iuhrlqe, NilsZ, Thomas Francoi / Fotolia, Montage: Anne Fidelak HANDWERK IM WANDEL Neue Denkstrukturen Die Digitalisierung von Geschäftsprozessen hat das Handwerk lange erreicht. Von der Bürokommunikation über den Einsatz von Social Media bis hin zu intelligenter Haustechnik. Das Handwerk gilt als bodenständig. Doch tatsächlich sind gerade Handwerker besonders flexibel und schnell, wenn es darum geht, moderne Technologien einzusetzen. Und das zahlt sich aus. Von Majka Gerke Das nostalgische Bild eines Handwerksmeisters, der morgens in seine Werkstatt geht und dort weiterarbeitet, wo er am Vortag den Hammer hat fallen lassen, ist lange vergangen. Heute geht der Handwerker als erstes ins Büro, fährt den Computer hoch und checkt seine E-Mails, ob neue Auftragsanfragen reingekommen sind. So mancher loggt sich bei Facebook ein und lädt die Bilder des letzten Möbelstücks hoch, das am Vortag ausgeliefert wurde. Oder bezahlt per Onlinebanking die letzten Lieferantenrechnungen. Dass das mittlerweile normal ist, zeigt eine Umfrage des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH) über die Digitalisierung der Geschäftsprozesse im Handwerk aus dem Jahr 2014 Demnach kommunizieren über 83 Prozent aller Handwerksbetrieb in Deutschland per E-Mail mit Kunden oder Lieferanten, 71 Prozent wickeln ihre Bankgeschäfte online ab. Edward Fellner steht vor einer Heizung und checkt die Anlage. In einer App in seinem Smartphone notiert der Heizungsbauer die Werte, die ihm die intelligente Pumpe der Anlage anzeigt. „In die modernen Anlagen kann man sich mittlerweile einwählen und dann genau gucken, wo das Problem liegt“, sagt Fellner (45). Doch auch so ist das Smartphone sein ständiger Begleiter. Nicht nur wegen der Apps, die ihm die Arbeit erleichtern. „Da kann man schnell mal Fotos machen und die per E-Mail an Lieferanten oder Versicherungen weiterverschicken.“ Terminabsprachen per Whatsapp sind bei ihm selbstverständlich. „Ich hab für einige Kunden, wo man Termine mit mehre- Gerrit Jänitsch und Edward Fellner überprüfen eine intelligente Heizpumpe. ren Personen absprechen muss, Gruppen eingerichtet. Das ist schon praktisch“, sagt er. Als Edward Fellner 1987 mit der Ausbildung als Gas- und Wasserinstallateur begann, lief vieles noch anders. Auch in seiner zweiten Lehre als Zentralheizungsund Lüftungsbauer war das so. Heute sind beide Berufe zum Anlagenmechaniker zusammengefasst. „Damals gab es noch nicht so viel Automatisierung, wir haben eher analog gearbeitet. Da waren die Heizungen noch vergleichsweise simpel. Heute möchten die Kunden Anlagen haben, die man per Handy regulieren kann“, sagt Fellner. Smart Home heißt das Schlagwort – die Vernetzung von Haustechnik und Haushaltsgeräte. Da kann die Heizung zu Hause vom Büro aus angestellt, Lampen gedimmt oder Jalousien geschlossen werden. Für den Handwerker bedeutet es, sich ständig weiterzubilden. „Wir machen viele Fortbildungen, um immer am Ball zu bleiben“, sagt er. Doch auch online läuft viel bei Fellner und seinem Bruder John auf, die die kleine Firma mit vier Angestellten gemeinsam mit ihrem Vater führen. Etliche Newsletter der verschiedenen Herstellerfirmen haben die Fellners abonniert. „Da geht so mancher Abend drauf, die kann man gar nicht alle lesen“, sagt Edward Fellner. Das sei ein Nachteil der digitalen Welt, findet er. Die Kunden finden ihn heutzutage überwiegend über das Internet. „In die „Gelben Seiten“ guckt kein Mensch mehr rein, wenn er einen Handwerker sucht. Heute braucht man eine Homepage, um gefunden zu werden“, sagt Fellner. Das findet auch Gerd Böckenhauer, Innungsobermeister der Lübecker Tischler. „Das ist ein wichtiger Faktor. Was früher Visitenkarten waren, ist heute der Internetauftritt“, sagt Böcken- hauer. Die Kunden können so schnell sehen, ob die abgebildeten Tätigkeitsbereiche passen oder nicht. „Dabei sind bunte Bilder manchmal nur Schall und Rauch und bieten nur einen ersten Eindruck. Ob der Handwerker gut arbeitet, sieht man erst, wenn die Sachen fertig sind“, meint er. Auch in anderen Bereichen hat sich einiges verändert. „Ich habe gerade alle Kataloge weggeschmissen. Wenn man heute Werkzeuge oder Material braucht, sucht man alles online“, sagt Gerd Böckenhauer. Doch auch die Schattenseiten der digitalen Welt sind für ihn klar, „Fluch und Segen“ hängen für ihn hier dicht beisammen. „Heute muss man viel mehr dokumentieren. Man muss alles Mögliche nachweisen, bestätigen und viel mehr Richtlinien einhalten“, findet Böckenhauer. Laut der Umfrage der ZDH haben fast die Hälfte aller Handwerksbetriebe – 48,1 Prozent – eine eigene Homepage. Marcell Weinberg gehört nicht dazu. Der Friseurmeister aus Lübeck hat eine Facebook-Seite für seinen Laden und spart sich dafür den Internetauf- tritt. Sogar die Terminvergabe funktioniert bei ihm online über Facebook-Messenger. So wie er nutzen laut der ZDH-Umfrage über 15 Prozent aller Handwerksbetriebe die sozialen Netzwerke. „Über Facebook erreiche ich sofort die Leute, die ich erreichen will“, sagt er. Dabei postet er weder Trends noch Empfehlungen. „Ich mache da keine Werbung für irgendwelche Schnitte oder Sachen. Ich nutze es, um meine Kunden anzusprechen, die uns und den Laden betreffen“, sagt Weinberg. Und seine Kunden finden ihn dort gut, denn schon über 420 Kunden haben seine Seite „geliked“. Einer, der sich genau mit den gestiegenen Anforderungen an das Handwerk auskennt, ist Wolfram Kroker, Projektleiter der E-Business-Lotsen bei der Handwerkskammer Lübeck. Kroker ist Anlaufstelle für alle, die den Sprung in das digitale Zeitalter machen wollen. Er möchte sensibilisieren, wie Digitalisierung funktioniere, sagt er. Dazu gibt er nicht nur Infoabende zu bestimmten Themen, sondern kommt auch direkt in den Betrieb – kostenlos. Um die beste Hilfestel- lung geben zu können, haben die E-Business-Lotsen diverse Leitfäden entwickelt, die die Handwerker kostenlos herunterladen können. „Wir geben Infos und Tipps und helfen, vorhandene Bausteine miteinander zu verknüpfen“, sagt er. Arbeiten Firmen schon mit EDV, Scanner und nutzen das Internet und E-Mail, ist es für Wolfram Kroker schon die halbe Miete. „Bei manchen muss man nur noch Hilfestellung geben, was alles geht. Bei anderen muss man helfen, Denkstrukturen aufzubrechen“, sagt Kroker. Fragen, die dabei immer wieder auftreten, beträfen Datensicherheit und Social Media, hat der Experte festgestellt. Kann man Daten einfach schicken? Was ist eine Cloud? Braucht man wirklich eine Facebook-Seite? Meine Kunden finden mich doch auch so. „Das fragen mich Handwerker oft“, zählt er auf. „Bis zu 100 Einzelbesuche macht er im Jahr. „Es ist spannend und es bringt viel Spaß, Potential zu wecken und zu sehen, wie es dann umgesetzt wird“, meint KroA ker. Zu welchem Zweck nutzen handwerkliche Betriebe das Internet? DIE WIRTSCHAFT – Handwerk online: Die E-Mail hat schon lange den Brief ersetzt, die Homepage und der Auftritt bei Facebook die Visitenkarte. Grafik: ZDH Donnerstag, 9. April 2015 11 FINANZEN & MARKETING Ob allein oder in einer persönlichen Sitzung – sich über die Möglichkeiten zu informieren, die der Digitale Wandel mit sich bringt, ist für Unternehmen aller Größen essenziell. Foto: kasto / Fotolia BERATUNG UND SCHULUNGEN Von Experten lernen Es gibt viele Möglichkeiten, sich über die digitalen Dimensionen der Wirtschaft zu informieren. Cloud Computing, Big Data, E-Commerce oder Webhosting: die sich rasant entwickelnde Welt der Digitalen Wirtschaft stellt viele Anforderungen an Unternehmen und Organisationen. Vielen Entscheidern in den Chefetagen fällt es schwer, den Überblick zu bewahren. Von Majka Gerke Die vierte industrielle Revolution, die Vernetzung von Maschinen in einem „Internet der Dinge“, soll den Standort Deutschland sichern. Doch dafür müssen die Firmen erst einmal das große Einmaleins der Digitalen Wirtschaft lernen. Für Firmenchefs ist das oft eine große Herausforderung, denn die Digitalisierung bietet Unternehmen neue Möglichkeiten in vielen Bereichen. Nicht nur wird möglicherweise eine neue Käuferschicht angesprochen. Auch für die Mitarbeiter kann sich einiges ändern. Geschäftsmodelle kommen genauso auf den Prüfstand wie die betrieblichen Prozesse. Die Digitalisierung krempelt alles um. Stefan Stengel von der Firma Glocal Consult aus Lübeck kennt sich in der analogen und der digitalen Welt gleichermaßen aus. Der selbstständige Internetberater und Coach organisiert nicht nur Web 2.0 Bootcamps, sondern weiht seine Kunden auch in die Geheimnisse der Social Media-Plattformen ein. Dabei ist es egal, ob es sich um Start-ups oder gestandene Unternehmen handelt. Auf seiner Kundenliste findet man große Unternehmen wie unter anderem den Schuhhersteller Ecco, Hapag Lloyd oder auch die IHK zu Lübeck. „Industrie 4.0“ ist eines der großen Themen seiner Klientel. Die Möglichkeiten, wie man Prozesse digitalisieren kann, stehe bei vielen Entscheidern auf der Agenda, sagt Stengel. Eine andere Frage, die viele beschäftigt, sei die Flexibilisierung der Arbeit. „Das Thema Homeoffice wird immer wieder angesprochen. Viele Firmenchefs tun sich damit schwer“, meint Stengel. Nicht nur die Wahrung der Datensicherheit sorgt bei ihnen für Unsicherheit. Auch die Führung auf Distanz ist für viele Chefs ein Problem. Gleichzeitig generierten jetzt schon viele Unternehmen, Selbstständige und Freiberufler ihre Wertschöpfung ausschließlich im Netz, betont er. „Wir bieten auch einen E-Walk an. Dabei gehen wir mit Unternehmern in andere Firmen und zeigen, wie dort Digitale Wirtschaft umgesetzt wird“, sagt Stefan Stengel. Bei der IHK sitzt Stefan Stengel im Arbeitskreis Informationstechnologie, Kommunikation (ITK) und Neue Medien. Aufgesplittet in die Teilbereiche Online-Marketing, Informationssicherheit und Recht und Software-Anwendungen, sieht sich der Arbeitskreis als Interessenverband der Branche in der Region. „Wir sind der erste Anlaufpunkt“, sagt IHK-Mitarbeiter Andreas Topp, der ebenfalls in dem Zusammenschluss arbeitet: „Es sind viele Kompetenzen, die hier zusammenkommen.“ Seit gut einem Jahr gibt es für alle Unternehmer, die eine individuelle Beratungssituation vorziehen, die Beratertage. An jedem zweiten Mittwoch im Monat haben Entscheider und Existenzgründer dann die Möglichkeit, sich Tipps zu holen. 45 Minuten dauert so ein kostenloses Gespräch üblicherweise. Oft gehe es um Fragen rund um Informationssicherheit, OnlineMarketing oder auch Software-Anwendungen. Als Unternehmer komme man an der Digitalen Wirtschaft nicht mehr vorbei, meint Andreas Topp. „Man muss sich einfach damit auseinandersetzen.“ Aber man will nicht nur Ansprechpartner bei Fragen sein, sondern bietet auch Veranstaltungen an. So organisiert der Arbeitskreis ITK und neue Medien die IT-forBusiness Kongressmessen. Wer bei Norbert Grodtke Hilfe sucht, hat – anders als bei der IHK – meist bereits relativ genaue Vorstellungen, wie diese aussehen soll. Der Diplom-Ingenieur ist Inhaber der Firma Cubus42 in den Media Docks. Sein Unternehmen bietet Seminare für neue Technologien an. Neben eher gewöhnlichen Anwenderschulungen in MS-Office Programmen wie Word, Excel oder Powerpoint hat er auch noch Schulungen an hochspezialisierten 3D-Konstruktionsprogrammen im Programm. Diese CAD-Softwares findet man in Architekturbüros wie auch in Tischlereien oder Produktionsbetrieben. Zusätzlich schulen Grodtke und sein Team auch in der Erstellung von digitalen Modellen, die mit Hilfe von 3D-CAD-Systemen abgebildet werden. In diesem Bereich des Produktdatenmanagement (PDM) werden alle Daten und Entwicklungsprozesse gesammelt und stehen allen am Prozess beteiligten Personen zur Verfügung. „Das ist ein großes Thema bei unseren Kunden“, hat Grodtke festgestellt. Während die Anwenderschulungen für Berufstätige als Tageskurs mit 90 Euro pro Teilnehmer zu Buche schlagen, müssen Unternehmen für CAD-Schulungen tiefer in die Tasche greifen. „Die Preise für solche Schulungen hängen davon ab, was gefordert wird. Mit Kosten ab 1000 Euro muss man für einzelne Sachen schon rechnen“, sagt Grodtke. Jeder Schulung geht ein Vorgespräch voraus. Dabei wird definiert, welche Ziele erreicht werden und wo es hingehen soll. Geschult wird meist in den Räumen von Cubus42 in den Media Docks. Sieben Schulungsräume stehen in dem 450 Quadratmeter großen Schulungszentrum zur Verfügung. „Wir bieten aber auch Schulungen direkt bei den Unternehmen an“, sagt Grodtke. Die Gruppen bleiben dabei meistens klein, oft sind nur fünf bis sechs Teilnehmer in einem Kurs. „Das ist nachhaltig und effektiv“, hat Grodtke festgestellt. Die Schulungen sind dabei so aufgebaut, dass die Teilnehmer die erlernten Kenntnisse in der Firma soA fort anwenden können. Herausforderung oder Chance? Der Umgang mit digitalen Techniken lässt sich immer leichter lernen. Foto: Stefan Körber / Fotolia FKC sorgt für eine wirksame Entlastung im Arbeitsschutz in Ihrem Unternehmen IHR PARTNER FÜR ARBEITS- UND GESUNDHEITSSCHUTZ FKC Management-System-Beratung GmbH Zentrale: Eschenburgstr. 5 I 23568 Lübeck I Tel. 0451 400510 [email protected] I www.kc-gmbh.de DIE WIRTSCHAFT – Bootcamps, Seminare, Beratertage, persönliche Schulungen – wer mehr über die digitale Arbeitswelt erfahren will, hat große Auswahl. UNTERNEHMEN Anzeige Robert Kosche, Sandra Langner und Guido Mies von der af+media agentur sind die Experten, wenn es darum geht, Firmen und ihre Produkte kinogerecht in Szene zu setzen. Foto: cp af+media agentur Kinowerbung.de – so wird Kino unvergesslich Wer heute ins Kino geht und seine Eintrittskarte erwirbt, der hält auch ein Stück af+media agentur in den Händen. Das Unternehmen aus Stockelsdorf nutzt das kleine Blatt Papier als Medium gut platzierter Werbung. Seit mehr als zwei Jahrzehnten macht die Stockelsdorfer Agentur damit Furore. Diese Art zu werben hat mittlerweile einen sehr hohen Bekanntheitsgrad. Werbung auf Kinokarten aus Norddeutschland ist wegen ihrer großen Resonanz und Beliebtheit beim Publikum nicht mehr vom Markt wegzudenken. Doch die Spezialisten für Kinowerbung wollen noch mehr: Weil ein Kinobesuch ein Erlebnis ist, das die Besucher vom Eintritt ins Kino bis zu dessen Verlassen beschäftigt, gehen die Spezialisten der af+media agentur auf die freudige Erwartungshaltung der Kinobesucher ein, um ihnen weitere Informationen und Botschaften über Produkte oder Firmen zukommen zulassen. „Kinowerbung ist enorm effizient“, sagt Geschäftsführer und Unternehmensgründer Andres Sanchez. „Jede einzelne Zielgruppe kann treffsicher angesprochen werden.“ Vor mehr als 20 Jahren begann die Erfolgsgeschichte der Stockelsdorfer Agentur mit Kinokartenwerbung. Die Idee dazu hatte Andres Sanchez. Nicht zu überhören Insbesondere Menschen zwischen 14 und 40 seien gut zu erreichen. Sie machen immerhin den größten Anteil aller Kinobesucher aus. Weil die Werbung auf Menschen trifft, die sehr offen gegenüber Botschaften und Nachrichten sind, bleibt eine gut gemachte Kinowerbung lange Zeit im Gedächtnis haften. Die Vorteile einer intelligenten Kinowerbung liegen also auf der Hand. „Kinowerbung ist nicht zu überhören, zu übersehen, zu überblättern und nicht wegzuzappen“, sagt man in Stockelsdorf. „Je nach Auswahl der Filme und der individuellen Kombination einzelner Werbemaßnahmen kann der regionale und der überregionale Bekanntheitsgrad eines Produktes oder eines Unternehmens enorm gesteigert werden.“ Dass Werbende jeder Zeit die volle Kontrolle über Budget und Laufzeit einer PR-Aktion haben, ist ein weiteres Plus von Werbung im Kino. „Wir sind in der Lage, sowohl Inhalte als auch Werbung passend zu den Interessen des einzelnen Nutzers auszusteuern, und ermögli- chen so Werbetreibenden eine präzise und wirkungsvolle Zielgruppenansprache.“ Längst hat sich das Portfolio der af+media agentur erweitert. Promotionsaktionen im Kinofoyer sind genauso möglich wie Kassensamplings, bei denen direkt beim Kartenkauf Produktinformationen weitergegeben werden können, zum Beispiel in Form von Flyern oder Produktproben. Verschiedenste Werbeformen Sehr beliebt ist das Branding von Popcorntüten. „Das ist eine oft gebuchte und sympathische Werbeform, denn Popcorn gehört einfach zum Kinobesuch dazu und ist fast bis zum Ende des Films präsent“, so Sanchez. Was im Foyer und dem Kinosaal gelingt, gilt auch für den Sanitärbereich. Auch hier werde Werbung wahrgenommen. Die af+media agentur mit ihrer eigenen Grafikabteilung gestaltet dafür öffentlichkeitswirksame Sanitärplakate und Spiegelaufkleber. Intensiviert wird der Kontakt zum Kinobesucher durch auffallende DigiLight-Stehlen: Sie bieten dem Kunden die Möglichkeit, seine Werbung auf hochmodernen digitalen 64,5 Zoll Display (163,8 Zentimeter Diagonale) zu präsentieren. Die Werbung ist so groß wie ein Plakat und bewegt wie im Fernsehen. Damit wird eine Werbebotschaft zum Signal. „Diese und viele weitere Möglichkeiten der Ambient Medien lassen sich hervorragend mit der klassischen Kinowerbung, den professionell gefertigten Kinowerbespots, kombinieren“ so Sanchez. „Wir finden für jedes Budget das passende Konzept für einen erfolgreichen Kinowerbespot, gleichgültig ob sich ein Kleinunternehmer aus der Region oder ein weltweit agierender Global-Player für eine solche Werbemaßnahme entscheidet. Durch unser einmaliges Netzwerk von Partnern bieten wir einen Full-Service von der Produktion über die Mediaplanung bis zur Einschaltung des Kinospots bundesweit in allen buchbaren Filmtheatern.“ Unter dem Portal http://www.kinowerbung.de können diverse Einzelmaßnahmen unkompliziert gebucht werden. Dort sind nicht nur die vielfältigen Alternativen abgebildet, User können auch einfach online eine Wahl treffen. Kunden haben die Möglichkeit, einzelne Ki- nosäle oder ganze Kinocenter auszuwählen, je nachdem welche Region und welche Zielgruppe angesprochen werden sollen. Zudem können die Zeiträume oder einzelne Kinowochen sowie die Schaltung den gesamten Tag über oder erst ab 18Uhr festgelegt werden. „Welcher Spielfilm zum jeweiligen Produkt am besten passt und welche Besucher auf welche Weise dabei angesprochen werden können, erarbeiten wir mit unseren Kunden gemeinsam“, so Robert Kosche, der das Projekt Kinowerbung.de ins Leben rief und gemeinsam mit Guido Mies als Senior-Mediaplaner betreut. „Mit Kinowerbung.de geben wir dem Kunden, Deutschlands größte Online Plattform für seine Werbebedürfnisse im Kino an die Hand. Zusätzlich stehen wir gerne beratend zur Seite.“ Zukunft mit digitaler Technik Apps ergänzen die traditionellen Filmposter mit zusätzlichen digitalen Inhalten für die interaktive Nutzung auf einem Smartphone oder Tablet. „Augmented-Reality“ nennt sich diese innovative Technik, Kinobesucher, Kinobetreiber und Filmverleiher in ein gemeinsames Boot zu holen und miteinander zu vernetzen. Filmtrailer, O-Töne, Interviews, Kommentare, 3D-Objekte und sofortige geokodierte Kartenkäufe sollen somit für den Kinobesucher in der Zukunft auf seinen Smartphone möglich sein. Und dies alles lediglich durch das Scannen eines Filmplakats. And the winner is Ende letzten Jahres erhielt die af+media agentur aus Stockelsdorf den zehnten Marketing-Award des Marketing-Clubs Lübeck. Und zwar implizit für sein Portal http://www.kinowerbung.de. Man zeichnete damit die Innovationen aus, die insbesondere durch die Nutzung neuer digitaler Technik Anwendung finden, sowie die individuelle Kundenbetreuung des Stockelsdorfer Unternehmens rund um die Uhr. Flexibilität gegenüber den Kunden wünschen sowie eine Offenheit gegenüber neuen technischen Möglichkeiten zeichnet die Mitarbeiter rund um Andres Sanchez aus: Die Erfolgsgeschichte des Stockelsdorfer Unternehmen, das 1994 als erstes mit einer zunächst auf Lübecker Kinos bezogenen Kinokartenwerbung begonnen hatte, kann sich längst auf dem nationalen Kinomarkt behaupten. Mit seinen 17 Mitarbeitern konnte sich das Stockelsdorfer Unternehmen aufgrund seiner Flexibilität deutschlandweit sehr gut positionieren und ist in allen werbetechnisch verfügbaren Kinocentern Deutschlands vertreten. A af+media agentur GmbH Bahndamm 6a 23617 Stockelsdorf Telefon: 0451 / 8 72 92 - 0 http://www.kinowerbung.de E-Mail: [email protected] Robert Kosche sieht in der digitalen Technik, der interaktiven Vernetzung von Filmverleihern, Kinobetrebern und Internetnutzern die Zukunft. DIE WIRTSCHAFT – Die af+media agentur aus Stockelsdorf bietet effektive Lösungen für Unternehmen jeder Art und Größe. Donnerstag, 9. April 2015 13 FINANZEN & MARKETING INVESTITIONEN Wohin mit dem Ersparten? Experten mahnen in der derzeitigen Niedrigzinsphase zu bedachten Investitionen. Auch, wenn es um den Dax geht. Niedrige Zinssätze, volatile Edelmetalle, starke Währungsschwankungen, der Dax befindet sich im Höhenflug. Wo machen Investitionen in diesem Jahr noch Sinn? Von Fabian Joeres Erspartes in Niedrigzinsphasen gewinnbringend oder wenigstens wertstabil anzulegen ist keine leichte Übung. Tagesgeldkonten mit Zinsen jenseits der 0,5 Prozent bieten kaum noch nennenswerte Renditen und lassen das Geld in Anbetracht inflationärer Tendenzen eher schwinden. Gold und Silber hingegen sind extrem volatil, bieten daher neben großen Chancen ebenso hohe Risiken. International angelegte Rentenfonds unterliegen den starken Währungsschwankungen und auch Euro-Rentenfonds sind nicht mehr erste Wahl, da ihnen nach einigen guten Jahren die Anlagemöglichkeiten ausgehen, die eine einerseits hohe Rendite bei einer gleichzeitig starken Bonität aufweisen, auf die zu achten sie gezwun- gen sind. Und der Dax? Auch wenn noch nicht richtig heißgelaufen: Billig sind Blue-Chips nicht mehr. Also, was tun? „Für einen Einstieg ist es in der Tat etwas spät. Anleger, die in den Index investieren wollen, sollten überlegen, gestaffelt in den Markt einzusteigen. Zum Beispiel durch einen Einmalkauf in Verbindung mit einem monatlichen Sparplan,“ sagt Markus Pukall, Leiter des Portfoliomanagement der Sparkasse Holstein. Er und sein Management setzen momentan auf eine etwas höhere Liquidität als die sonst üblichen fünfzehn Prozent, um in günstigen Momenten verbilligen zu können. Dass der momentane Anstieg des Index aber nachhaltig ist, davon ist Pukall überzeugt. „Die Unternehmensdaten sind gesund. Natürlich ist der Dax auch aufgrund der Geldschwemme der EZB getrieben, aber die Wirtschaft floriert – das lässt sich nicht von der Hand weisen.“ Dennoch solle man auf Rücksetzer warten, um dann erst einzusteigen. Und ob es dann Dax-ETFs sein sollten, oder Einzelwerte, sei dabei eher zweitrangig. Dem Fachmann zufolge könnten zu einem noch späteren Zeitpunkt, wenn das wirtschaftliche Wachstum fundamental wird, Investments bei Industriemetallen oder auch Öl überlegt werden. Dafür müssten aber erst einmal Störfeuer und Unsicherheitsfaktoren wie Griechenland oder der Ukraine vom Marktgeschehen verschwinden. Bis es allerdings soweit ist, konzentrieren sich Anleger auf amerikanische Aktienmärkte. Nicht nur, da viele Unternehmen in den USA inzwischen offenbar gesundet sind, auch die Dollar-Stärke trägt zur Performance bei amerikanischen Titeln bei. „Ein Zeichen für die Nachhaltigkeit des Wachstums könnte auch ein erster Zinsschritt sein, den die Fed für dieses Jahr angedeutet hat“, so Pukall. In Europa hat die Geldschwemme der EZB für ausreichend Geld gesorgt. Das Ergebnis: kaum noch Zinsen, kaum noch Rendite. Denn kein Unternehmen ist mehr gezwungen, sich über teure Kredite zu finanzieren. Aus diesem Grund sehen sich viele institutionelle Anleger genötigt, sich mit zweitrangigen, also zinsstarken, aber – so die Hoffnung – immer noch sicheren Wertpapieren einzudecken. Anders Rendite zu erwirtschaften, und das vor allem sicher, sei derzeit fast unmöglich. Pukall zufolge seien für eine solche Strategie EuroAnleihen deutscher Unternehmen und Banken der zweiten Emissions-Generation, die so genannten Nachranganleihen, sinnvoll. Diese haben einen höheren Renditeaufschlag als Anleihen der ersten Generation, seien aber von denselben Unternehmen emittiert und daher ebenso sicher. Ein Investment für längerfristige Anlagen, weiß der Experte. Aber auch wenn das Laufzeitende, was bei den Papieren häufig bei zehn Jahren liegt, nicht ausgereizt werden soll: Diese Anleihen lassen sich handeln und erzielen somit neben einer gesunden Rendite eventuell auch noch höhere Marktpreise. Was bei einer wohl länger anhaltenden Zinsflaute in der Euro-Zone nicht das Schlechteste sei. Das Problem bei der Sache: Die meisten Tranchen dieser Anleihen sind für institutionelle Anleger reserviert, Privatpersonen kämen seltener auf ihre Kosten. Nicht zuletzt aus diesem Grund rät Markus Pukall dazu, sich fachmännische Hilfe zu suchen, wenn es um mehr geht, als ein Tagesgeldkonto zu eröffnen – oder sein Geld gering verzinst, aber dafür sicher als Festgeld anzulegen. Denn einfach sei eine renditeorientierte Anlage derzeit tatsächlich nicht. Und wer es dennoch allein tut – der solle immer auf eine gute Kapitalstreuung bei der Anlage achten, erklärt der PortfoliomanaA ger. Foto: Coloures-Pic / Fotolia UNTERNEHMEN Anzeigen Partnerschaft Walsleben * Fischer * Fock Zusammenarbeit zwischen Wirtschaftsprüfern aus Ratzeburg und Shanghai Die Firma Bode Belting GmbH aus Lauenburg ist ein wachsendes, international ausgerichtetes Unternehmen, das sich auf die Produktion und Konfektionierung von Zahnriemen und Kunststofftransportbändern spezialisiert hat. Das Unternehmen wird von den Brüdern Uwe und Rainer Schwenke geführt, die auch zugleich Mitgesellschafter des Unternehmens sind. Ein enger Geschäftspartner des Familienunternehmens ist seit einigen Jahren der chinesische Konzern AA Industrial Belting Co. Ltd. mit Sitz in Shanghai. Diese geht nun in China an die Börse und mit ihr auch Bode Belting als ein bedeutender Teil des Konzerngeschäfts. Aufgrund der strengen Börsenvorschriften in China musste eine eingehende Prüfung der Bode Belting GmbH durch Spezialisten von chinesischen Wirtschaftsprüfungsund Investmentgesellschaften erfolgen. Eine Woche lang haben die chinesischen Prüfer vor Ort in Lauenburg das gesamte Zahlen- und Vertragswerk, den Produktionsstandort, die Lagervorräte und das Anlagevermögen unter die Lupe genommen. Auch gemeinsame Kundenbesuche standen auf dem Programm. Intern koordiniert wurde dies durch die Mitarbeiter Dr. D. P. Schaffstaedter, Frau Zhen Wang-Schaffstaedter sowie Timo Schwenke, Sohn des Geschäftsführers Rainer Schwenke. Bei der Aufstellung des deutschen Zwischenabschlusses wurde die Gesellschaft durch ihren Steuerberater Thomas Maurer aus Lauenburg unterstützt. Für die Prüfung des Zwischenabschlusses nach deutschem Recht wurde der Wirtschaftsprüfer Dirk Fock von der Partnerschaft Walsleben Fischer Fock aus Ratzeburg beauftragt. Diplom-Kaufmann Dirk Fock ist Wirtschaftsprüfer und Steuerberater sowie Fachberater für Sanierung und Insolvenzverwaltung (DStV e.V.). Fock ist als Partner der Walsleben Fischer Fock Partner- schaft Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft mit Sitz in Ratzeburg tätig. Zudem ist er Geschäftsführer der Fischer Fock Grothkopp Klahn GmbH Steuerberatungsgesellschaft mit Sitz in Geesthacht. Neben der Aufstellung des deutschen Zwischenabschlusses der Bode Belting GmbH war Dirk Fock auch zuständig für die Kommunikation mit den chinesischen Prüferkollegen. Im Vorwege wurde bereits eine Vielzahl von Daten ausgetauscht. „Zusammen mit der chinesischen Kollegin Elena Wu von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Moore Stephens aus Shanghai ha- ben wir den deutschen Zwischenabschluss auf einen Abschluss nach chinesischem Recht übergeleitet und ergänzende Informationen für Zwecke des Börsengangs aufbereitet“, berichtet Fock. Dies haben sich die Prüfer dann nochmal vor Ort in Lauenburg angeschaut und erklären lassen. Die Kommunikation mit Elena Wu erfolgte in englischer Sprache, die dann für ihre Kollegen ins chinesische übersetzte. Es handelte sich um eine konstruktive und vertrauensvolle Zusammenarbeit, die auch für zukünftige Projekte fortgesetzt werden soll. Die Bode Belting GmbH will wei- Zwei Unternehmen – eine Dachmarke: Gemeinsam bilden wir ein Kompetenzzentrum: Kohberg · Schwarz Grasse & Partner· Hafke & Partner mbB aditum Katharinenstraße 31 • 23554 Lübeck Telefon 04 51 / 47 07 - 0 www.aditum.de • [email protected] Wirtschaftsprüfer • Steuerberater • Rechtsanwälte mercurius gmbh Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ter expandieren. Dabei ist Deutschland und Europa ein wichtiger Markt für das Geschäft der Gesellschaft. Zu diesem Zweck wurde in den letzten Jahren viel im Personalbereich und im Maschinenpark investiert. Die Gesellschaft beschäftigt derzeitig mehr als 40 Mitarbeiter, Tendenz steigend. A Partnerschaft Walsleben * Fischer * Fock Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft Am Markt 7, 23909 Ratzeburg Telefon: 04541 / 86180 DIE WIRTSCHAFT – die neue Zeitung für Entscheider der Region • Betriebliches Rechnungswesen • Jahresabschluss • Lohnabrechnung • Private Steuererklärungen Die Ausgabe e st ch ä n int am e ch rs e 26. Juni 2015 . . . wir unterstützen Sie gern mit unserem Wissen und unserer Erfahrung. Dipl-Kffr. (FH) Dorit Schultheiß Jetzt am Kiosk oder kostenloses Abo bestellen unter Tel. 04 51 / 144 16 20 oder E-Mail [email protected] Dirk Fock bei der gemeinsamen Arbeit mit chinesischen Kollegen. Seelandstraße 14–16 23569 Lübeck J 04 51 - 707 36 620 www.stb-schultheiss.de Foto: Walsleben DIE WIRTSCHAFT – Ob Dax-ETFs oder Einzelwerte, Industriemetalle oder auch Öl – Anleger sollten zunächst die Entwicklung abwarten. 14 Donnerstag, 9. April 2015 FINANZEN & MARKETING BANKENMARKT Umstrittene Alternativen Online-Finanzdienstleister und Social Trading: Der Bankenmarkt ist im Wandel. Zinstricksereien, Geldwäsche, Fehlberatung oder das Verschweigen zu hoher Risiken: Das Vertrauen einiger Bankkunden in ihr Geldinstitut hat gelitten. In der Folge suchen sie sich nun Anlage-Tipps und Inspirationen für Investments im Internet und in Sozialen Netzwerken. Doch die Alternativen bergen Risiken. Von Fabian Joeres Plattformen, die den Bankenmarkt mit Transparenz und Einfachheit revolutionieren wollen, sprießen derzeit aus dem Boden. Wie beispielsweise Vaamo, ein simpler, und im sympathischen Ikea-DuStil gehaltener Online-Finanzdienstleister, dessen Rhetorik zum Mitmachen einlädt. Die Macher haben sich vorgenommen, mit einer gemeinsam mit der Frankfurter Goethe-Universität entwickelten Anlage-Strategie eine gesunde Rendite von vier bis sechs Prozent zu erwirtschaften, je nach Risikobereitschaft des Kunden. Lediglich ein paar Klicks sind nötig um anzugeben, welcher Betrag am Ende der Laufzeit auf dem Kontoauszug stehen soll. Und wie risi- kofreudig man das Ziel angehen will. Danach ermittelt die Software, welche Produkte aus dem Dachfonds der Frankfurter Macher für die Strategie am sinnvollsten sind. Hierbei greift das Programm auf Exchange-traded funds, kurz ETF, oder zu deutsch börsengehandelte Indexfonds zurück. Diese sind kostengünstig und bieten attraktive Renditen – bei relativ geringem Risiko, da es sich bei der dieser Klasse um ein Passiv-Invest handelt, das lediglich Marktpreisrisiken unterliegt. Das Management investiert das Fondsvermögen bei dieser AssetKlasse nicht auf der Basis eigener Meinungen und Bauchgefühle, sondern versucht, die Wertentwicklung einerim Vorfeld definierten Benchmark in Form eines Indizes abzubilden. Das Problem bei der Sache: fünf ETFs im Dachfonds von Vaamo sind arbeitsintensiv, und so sind Fondsgebühren von 1,2 Prozent nicht zu verachten. Gerade bei geringeren Sparzielen. Dennoch: Das Konzept der Frankfurter ist durchsichtig und unkompliziert. Dem etwas versierteren Anleger bietet Wikifolio seit 2012 die Möglichkeit zum so genannten Social Trading. Interessierten bietet die Plattform die Möglichkeit, aktiven Tradern bei ihren virtuellen Deals über die Schulter zu schauen, um gegebenenfalls mit „echtem Geld“ an deren Erfolgsgeschichte zu partizipieren. „Echtes Geld“ deshalb, weil die Trader dieses meist nicht setzen. Sie arbei- ten häufig nur mit Musterdepots, also ohne selbst zu investieren. Bei einer glänzenden Performance, mit teilweise fragwürdigen Strategien, würden Anleger hingegen auf den bisherigen Erfolg des Depots vertrauen und in der Folge echtes Geld investieren. Bei guter Entwicklung wäre die Freude groß, beim Gegenteil gäbe es seitens der Trader nur müdes Schulterzucken. Aus diesem und anderen Gründen sind Plattformen wie Wikifolio unlängst in die Kritik gera- ten, da zwar einerseits mit herausragenden Performances geglänzt wird, auf der anderen Seite aber keinerlei Haftung und auch keine Beratungssicherheit geboten wird. Also Risikobewertung auf eigene Kappe und ohne doppelten Boden. Die Kritik fasst Patrick Hahn, seines Zeichens Aktien- und Derivatehändler und schon länger ausgesprochener Gegner von Herausragende Performances aber keinerlei Haftung und Beratungssicherheit: Social-Trading ist umstritGrafik: apops / Fotolia, af ten. Social Trading zusammen: „Meiner Meinung nach ist es grob fahrlässig, wie auf sogenannten Social-Trading-Plattformen Anlegern suggeriert wird, wie einfach es wäre, viel Geld zu verdienen, nur indem man einem Trade der SocialTrading-Plattform folgt, beziehungsweise sein Geld in dessen (Demo-) Konto investiert.“ Auf der anderen Seite haben auch institutionelle Anbieter wie der Sparkassen-Broker das Potenzial dieser Plattformen für sich entdeckt und zeigen über ihre Accounts, mit welchen Sparplänen sie zum Erfolg kommen wollen. Als Quelle der Inspiration können diese Plattformen also sicherlich dienlich sein. Aber blindes Vertrauen sollte es auch hier nicht geben. Denn ob Bankberater oder Social Trading: Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste. A IMMOBILIENINVESTMENT Investieren in Immobilien ist beliebt – was sagt der Fiskus dazu? Seit Jahren stehen Immobilien zunehmend im Zentrum des Interesses von privaten Investoren, gelten sie doch als sichere und werthaltige Anlage. Das sind sie im Prinzip auch, aber die Rahmenbedingungen müssen stimmen. Wer also vor einer Kaufentscheidung steht, sollte neben den regional unterschiedlichen steuerlichen Gegebenheiten, wie etwa der Grunderwerbsteuer, auch die sonstigen steuerrelevanten Aspekte im Auge behalten. So unterliegt etwa eine betriebliche Nutzung der Immobilie anderen Steuerregeln als eine private und eine vermietete wird anders behandelt als eine eigengenutzte Immobilie. Vermietung oder Eigennutzung Bei einer vermieteten Immobilie können normalerweise, im Gegen- satz zur eigengenutzten Immobilie, die damit verbundenen Kosten steuermindernd geltend gemacht werden. Das liegt unter anderem daran, dass steuerrelevante Ausgaben grundsätzlich mit der Erzielung von Einkünften einhergehen müssen, was bei selbstgenutzten Immobilien nicht der Fall ist. So darf der Eigentümer die laufenden Kosten bei vermieteten Objekten komplett als Werbungskosten von den Einkünften aus Vermietung und Verpachtung abziehen. Dazu gehören etwa Finanzierungskosten und Schuldzinsen, Abschreibungen, Grundsteuer und Betriebskosten. Der vollständige Abzug ist ausschließlich bei komplett vermieteten Immobilien möglich. Bei gemischt genutzten Gebäuden ist Vorsicht geboten, denn in einem solchen Fall müssen detaillierte Kostentrennungen und entspre- chende Zuordnungen vorgenommen werden. Nachträgliche Kreditzinsen leichter absetzbar Dass nicht immer alle Rechnungen ohne weiteres aufgehen, zeigt das folgende, hier verkürzt dargestellte Fallbeispiel: Im Rahmen einer Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) hatte ein Ehepaar die 1996 erbaute und vermietete Immobilie 2007, nach Ablauf der steuerbaren Veräußerungspflicht, wieder verkauft. Dabei reichte der Erlös nicht aus, um die seinerzeit in Anspruch genommene Finanzierung völlig zu tilgen. Zur Begleichung des verbleibenden Restdarlehens musste ein neues, sogenanntes Umschuldungsdarlehen aufgenommen werden, dessen Kosten im Rahmen der Einkommensteuererklärungen 2009 und 2010 steuermindernd als (nachträgliche) Werbungskosten geltend gemacht wurden. Dem wollte das Finanzamt nicht folgen, so dass es zu einer gerichtlichen Auseinandersetzung kam. Schließlich entschied der Bundesfinanzhof (BFH) in Anlehnung an ein früher bereits bei steuerbaren Veräußerungseinnahmen ergangenes Urteil, dass auch bei Veräußerungen, die außerhalb der 10-jährigen Steuerfrist liegen und folglich nicht (mehr) zu den steuerbaren Einnahmen gehören, nachträglich ein Schuldzinsenabzug möglich sein kann (Az.: IX R 45/13). Voraussetzung ist einerseits, dass der Immobilienerlös der zuvor vermieteten und dann veräußerten Immobilien komplett zur Tilgung des Ausgangsdarlehens genutzt wurde. Außerdem darf die Valuta des Umschuldungsdarlehens nicht über den abzulösenden Restdarlehens- betrag hinausgehen und die Konditionen der Umschuldung müssen sich im Rahmen einer marktüblichen Finanzierung bewegen. So kann der Steuerzahler zwar prinzipiell von einer großzügigeren Regelung profitieren, aber die Voraussetzungen müssen stimmen. Besondere Vorsicht bei Nutzungswechsel Wenn jemand seine selbst genutzte Immobilie verlassen möchte mit dem Ziel, sie zu vermieten, kann man sich vorstellen, dass die „Braut“ besonders schön gemacht wird, um eine möglichst lukrative Vermietung sicher zu stellen. Aber Achtung, genau hier lauert die steuerliche Gefahr, wie ein Urteil des BFH aus dem Jahre 2009 belegt (AZ.: IX R 51/08). Demnach gehören zu den steuermindernd anerkennungsfähigen Werbungskos- ten insbesondere solche zur Erwerbung, Sicherung und Erhaltung der Einnahmen aus Vermietung und Verpachtung. Fallen solche Aufwendungen hingegen schon an, bevor mit dem Aufwand Einnahmen erzielt werden, können sie nur berücksichtigt werden, wenn ein ausreichender wirtschaftlicher Zusammenhang zwischen beiden Tatbeständen erkennbar ist. Dies wurde im vorliegenden Fall unter anderem verneint, weil die fraglichen Maßnahmen (in diesem Fall die Erneuerung einer Heizungsanlage) bereits im August des Jahres durchgeführt wurde, das der Vermietung Mitte des folgenden Jahres vorausging und während dieser Zeit eine Eigennutzung vorlag. Folglich sollte bei Investitionen im Zusammenhang mit einem Nutzungswechsel immer auch das richtige Timing beachtet werden. Real Time Buchführung Die Chefs checken die Buchführung. Einfach auf dem Smartphone. Alle Kennzahlen jetzt auf allen Geräten verfügbar, jederzeit. Einscannen von Belegen Automatische Erkennung und Buchung Live View: Außenstände, Verbindlichkeiten, Liquiditäten … Next Level Buchführung. By BTR SUMUS. Schützenhof 4 23558 Lübeck www.btrsumus.de DIE WIRTSCHAFT – Risikobewertung auf eigene Kappe und ohne doppelten Boden? Solide Alternativen zu traditionellen Banken sind schwer zu finden. NORDLICHTER Große Pötte, ganz weit draußen: Schiffe auf Reede in der Elbmündung. 15 Fotos: Fabian Joeres, Ralf Gosch, jules / Fotolia REEDEN Parkplatz für Ozeanriesen Schnell einsatzbereit und von Land ebenso zu erreichen. Zentral vor Cuxhaven liegen Stahlkolosse auf Abruf. Weit draußen vor der Elbmündung liegen sie: gewaltige Pötte aus internationalen Häfen. Auf Reede warten die Besatzungen auf den nächsten Einsatz. Von Fabian Joeres Knapp zweieinhalb Stunden nach der Abfahrt in Hamburg legt der Hochgeschwindigkeitskatamaran „Halunder Jet“ an der Alten Liebe in Cuxhaven ab und fährt mit Vollgas Richtung Nord-West. Nächster Stopp: Helgoland. Kurz danach gerät Backbords das alte Wahrzeichen der Hafenstadt, die 30 Meter hohe, hölzerne Kugelbake außer Sicht und verschwindet am Horizont. Der größte und schnellste Katamaran der Deutschen Bucht verlässt mit Höchstgeschwindigkeit den Flusslauf und dringt in das raue Wasser der offenen Nordsee vor. Plötzlich tauchen sie vor dem Bug auf, zeichnen sich vor dem grellen Himmel scharfkantig ab wie Schattenschnitte. Sie sind riesig. Und sie kommen schnell näher. Seite an Seite liegen sie hier – Stückgutfrachter, Tanker, Containerschiffe – mitten im Fahrwasser ankern sie, liegen auf Reede, wie es fachlich korrekt heißt. Es sind sieben gewaltige Pötte, die sich hier in unterschiedlichen Größen und Farben vor das Auge des Betrachters auf der Fähre schieben, jedes einzelne von riesigem Ausmaß. Teilweise bis zu 60 Meter hoch. Sie kommen aus Oran, Rotterdam, Southhampton, New York. Woanders in der Elbmündung den Anker herunter zu lassen, verbietet ihnen Paragraf 32, fünfter Abschnitt der Seeschifffahrtsstraßen-Ordnung. Ohnehin wäre es keine gute Idee, die Fahrrinne in Anbetracht des Tiefgangs dieser Riesen zu verlassen – schon gar nicht bei Ebbe. Viel zu wenig Wasser zwischen Kiel und Meeresgrund! Also harren sie hier aus, warten auf die einsetzende Flut, um mit ihr die Elbe hinauf zu schippern. Währenddessen geht der Betrieb an Bord seinen gewohnten Gang. Keiner geht von Bord, es gibt keinen Abstecher an Land. Für die Besatzungen ist dieser Zwischenstopp etwas ganz Normales. Die Rastplätze in der Elbmündung vor Cuxhaven heißen Medem-Reede, Neuwerk-Reede, Neufelder Reede oder Außenelbe-Reede. Sie werden von Schiffen aus aller Welt mit einer Länge von bis zu 480 Metern angelaufen. Es sind lediglich winzige Markierungen auf den Seekarten, die die Existenz jener Rastplätze in der Elbmündung verraten. Vor Ort weist nichts auf sie hin, keine Boje, kein Leuchtfeuer – und trotzdem sind diese extrem wichtigen Parkplätze für Ozeanriesen nicht zu übersehen. Viel zu eindrucksvoll, viel zu grotesk wirkt dieser Verbund scheinbar stillgelegter Stahlkolosse in der Elbmündung nach. Der Handel im Hamburger Hafen boomt – auch in diesem Jahr soll die Umschlagsmarke von zehn Millionen Containern wieder nur knapp verfehlt werden. Und damit es in Anbetracht dieser Warenmengen und Schiffsflotten im Hafen nicht zu eng wird, werden Ozeanriesen und Arbeiten, die nicht zwingend eine Kaimauer benötigen, vor die Elbmündung verlegt. Zentral vor Cuxhaven sind die Stahlkolosse auf Abruf schnell einsatzbereit und von Land ebenso schnell erreicht – wichtig für die Ersatzteil- und Kraftstoffversorgung. Und es fallen keine horrenden Hafengebühren an. Doch es geht um mehr, als Parkgebühren zu umschiffen, oft sind die Reeden eine Art Zuflucht in dem Gezeitengewässer. „Gerade bei Ebbe füllen sich die Reeden recht schnell, weil die Elbe für viele Containerschiffe dann nicht mehr tief genug ist“, sagt Thomas Richter, Leiter vom Sachbereich 3 / Verkehrswesen und Liegenschaften des Wasser- und Schifffahrtsamts Cuxhaven. „Würden die Schiffe dann in die Elbe einfahren, liefen sie unweigerlich auf Grund. Da sie aber natürlich auch nicht abdrehen können, müssen sie sich auf die Reeden retten. Dann ist ganz schön was los in der Elbmündung.“ Bei der nächsten Flut müssen die meisten Schiffe ihre Ankerplätze aber wieder verlassen, da sonst ein Verkehrschaos drohen würde. Auch das ist in der Seeschifffahrtsstraßen-Ordnung festgelegt. Lediglich defekte Schiffe dürften bleiben, um notdürftige Reparaturen durchzuführen, so steht es in den Bekanntmachungen der Generaldirektion Wasserstraßen und Außenstellen Nord. Dass es bei diesem Verkehrsaufkommen auch mal zu Unfällen kommt, ist nicht verwunderlich. Wie am 12. Februar 2012, bei dem ein angetrunkener Frachtschiffkapitän sein Schiff gegen einen anderen, auf Reede liegenden Frachter steuerte. Der Unfall ereignete sich auf der Außenelbe-Reede, 20 Kilometer südöstlich von Helgoland. „Aber solche Zwischenfälle sind extrem selten, unter anderem dank modernster technischer Überwachung“, sagt Richter. Für die Überwachung und Steuerung des Schiffsaufkommens ruft die Verkehrszentrale Cuxhaven notwendige Informationen über AIS - ein automatisches Identifikationssystem – ab. „Durch den Austausch von Navigationsund anderen Schiffsdaten verbessert AIS in Verbindung mit Radar die Sicherheit und die Lenkung des Schiffsverkehrs, gerade an den engeren Stellen, wie den Reeden oder Kurven in den Flüssen“, so Richter. Online und für jedermann zugänglich bildet das System unter dem Namen MarineTraffic jederzeit relevante Daten der Schiffe ab: Klassifizierung, Zielhafen, Geschwindigkeit, Größe. Mitunter sind auch Fotos von den Schiffen über das System verfügbar, manchmal gar vor der Kulisse einer untergehenden Sonne. Seit 2000 ist das AIS von der Internationalen Seeschifffahrts-Organisation, kurz IMO, als verbindlicher Standard angenommen. Seit 2004 sind alle Berufsschiffe über 300 Bruttoraumzahl auf internationaler Fahrt dazu verpflichtet, ein AIS zu betreiben. Auch der Halunderjet hat als Passagierschiff ein solches System an Bord, und ist als gelber Pfeil, der ihn als High Speed Craft identifiziert, auf dem Bildschirm zu sehen. Mit seiner enormen Geschwindigkeit nähert er sich inzwischen der Hochseeinsel Helgoland. Hier werden die Passagie- re ausströmen, zollfrei Tabak und Whisky-Raritäten erstehen, um nachmittags die Rückreise nach Cuxhaven oder Hamburg anzutreten. Bei der Rückfahrt werden noch immer Schiffe auf den Reeden in der Elbmündung liegen, zwischen Cuxhaven und Friedrichskoog, mitten im Nirgendwo. Doch diesmal sind es andere. Diejenigen, die zuvor hier lagen, haben zwischenzeitlich die Flut genutzt, um ihre Fahrt die Elbe hinauf fortzusetzen. Wenn sie ihre Ladung gelöscht haben, geht ihre Reise weiter. Zurück nach Wladiwostok,Schanghai, AmsterA dam. DIE WIRTSCHAFT – Reeden sind wichtig für die Ersatzteil- und Kraftstoffversorgung der Frachtschiffe. Und es fallen keine Hafengebühren an. UNTERNEHMEN Anzeige TZL Schnittstelle zu den Talenten Der Lübecker Wissenschaftscampus bringt ständig neue Talente hervor. Sie lernen und arbeiten an der Universität mit ihren hochspezialisierten Instituten in Kooperation mit der Fachhochschule Lübeck, an den benachbarten Fraunhofer Einrichtungen und in Netzwerkprojekten mit Einrichtungen und Unternehmen aus ganz Deutschland. Das TZL (Technikzentrum Lübeck) bietet für seine Mieterfirmen die zentrale Schnittstelle zu Infrastruktur, Projekten, Instituten und Talenten. Die Lübecker Hochschulen erzielen regelmäßig beste Ranking-Ergebnisse in allen Studiengängen. Hier entsteht eine Vielzahl interessanter und transferrelevanter Bachelor- und Masterarbeiten, insbesondere in Digitalen Technologien. Der Lübecker Nachwuchs wird in den Instituten und den benachbarten Forschungseinrichtungen frühzeitig und systematisch in Forschungs- und Entwicklungsprojekte qualifiziert. Anwendungsorientierung ist Programm. Unter- nehmen im TZL können direkt Kontakte nutzen. Die Lübecker Talente finden auf dem einrichtungsübergreifenden Campus leicht Zugang zu einem marktnahen Transferumfeld: Das TZL initiiert die Zusammenarbeit in Kooperationsprojekten, mit Spin-offs und in die aktive Gründerszene auf dem Campus. Das Studierendenurteil lautet: „Mit dem TZL profitiere ich gleichzeitig von der hervorragenden Betreuung im Studium und den kurzen Wegen auf dem Campus zu kompetenten Ansprechpartnern in Projekten und Unternehmen“ Und Unternehmer im TZL ergänzen: „Man kommt hier schnell in Kontakt mit interessanten Leuten das TZL kümmert sich um uns und die Zusammenarbeit mit den Campus-Institutionen.“ Das TZL versteht sich als One-Stop-Moderating-Agency für seine Mieter und Projektpartner. Wir kümmern uns um die passenden Räumlichkeiten und um die geeigneten Kontakte zu den Talenten. Ob für ein Entwicklungsbüro oder kleine Produktionen, eine kleine Arbeitsgruppe oder eine ganze Niederlassung, im TZL profitieren Firmen in jedem Fall von den kurzen Wegen. TZL-Geschäftsführer Dr. Raimund Mildner betont: „Wer bei uns ein Projektbüro oder einen Vertriebsstützpunkt oder seine Firma einrichtet, bekommt umfassenden Service dazu - insbesondere engagierte Kontaktarbeit im Lübecker Campus-Netzwerk auch und gerade in Richtung Talente.“ Es sind unterschiedliche Gebäudetypen mit unterschiedlichen Flächengrößen und Zuschnitten sowie Mietpreisen vorhanden, die das ganze Spektrum von sehr kleinen und günstigen Startstrukturen für Gründungsunternehmen bis hin zu prestigeträchtigen kleineren Firmenzentralen abdecken. Etablierte Unternehmen können hier ihre Geschäftsaktivitäten zentralisieren, von attraktiv sichtbaren Repräsentationsbüros bis zu billigen Back-Offices und Lager-/Archivräumen. Zur modernen Businesspark-Infrastruktur gehören qualita- tiv hochwertige aber dennoch kostengünstige Firmenrestaurants, natürlich Konferenz- und Besprechungsräume, sowie aktuell auch Kindertagesstätten mit betriebsangepassten Öffnungszeiten, damit das Stichwort der Vereinbarkeit von Beruf und Familie tatsächlich umgesetzt werden kann. Ganz wichtigist auch die verkehrsgünstige Lagen mit ausreichenden Parkmöglichkeiten. Das Technikzentrum Lübeck ist ein Gemeinschaftsunternehmen der Lübecker Wirtschaft zur Förderung von Innovation, Wissenstransfer und Unternehmensgründungen. Seit der Gründung 1986 bietet das TZL flexibel-skalierbare Büro-, Labor- und Produktionsräume für innovative Unternehmen - zu günstigen Mietkonditionen und mit vielen ergänzenden Infrastrukturund Service-Leistungen. Heute stehen an drei Standorten in der Hansestadt in 20 Gebäuden rund 50000 Quadratmeter professionelle Business-Räume zur Verfügung. A www.tzl.de Das Technikzentrum Lübeck aus der Vogelperspektive. Fotos: TZL CMSSE Wenn Geräte miteinander sprechen Es klingt ein wenig nach Star Trek, wenn die Informatiker der Lübecker Uni aus dem CMSSE Center for Medical Software- und Systems Engineering ihr Arbeitsfeld beschreiben. Die offene und sichere Vernetzung von Geräten wird zunehmend zu einem wichtigen Thema für Industrie 4.0, insbesondere auch im Bereich der Medizintechnik. Heutzutage stellt sich die Situation so dar, dass Geräte gar nicht miteinander vernetzt sind und somit wichtige Zusatzinformationen, die sich aus einer Zusammenschau von Daten ableiten ließen, nicht zur Verfügung stehen. Oder es gibt nur sogenannte proprietäre Vernetzungen von einem Hersteller, die geschlossen sind für andere Anbieter und die einen Wechsel erschweren. Die CMSSE-Lösung besteht in einer offen standardisierten Schnittstellentechnologie, die die Integration aller möglichen Arten von Geräten von unterschiedlichsten Herstellern gestattet. Das Pilotprojekt von CMSSE besteht in der Vernetzung von Medizingeräten in einem Operationssaal. Wer einmal einen Chirurgen bei der Arbeit gesehen hat, weiß, wie unübersichtlich es im modernen Operationssaal aussieht. Da gibt es blinkende Gerätetürme für allerlei Funktionen, von der anästhetischen Überwachung bis zur VideoNavigation. Der Operateur und sein Team müssen viele einzelne Informationen wahrnehmen und verarbeiten, um die für den Patienten bestmögliche Operationsentscheidung zu treffen. Und dann fehlt manchmal im entscheidenden Moment doch das richtige CT-Bild, weil das Video-System es nicht aus der Patientenakte einspielen kann: Die wird nämlich in einer anderen Software gepflegt. So etwas kann und wird in Zukunft seltener passieren, denn der medizintechnische Gerätepark lernt so langsam eine gemeinsame Sprache. Wenn die Geräte dann miteinander kommunizieren können, ist es für den Operateur oder einen Techniker am zentralen Steuerpult im OP ein Leichtes, die gewünschten Daten, Fakten und Bilder auf Knopfdruck zur Verfügung zu stellen - oder womöglich auch per Sprach- und/oder Gestensteuerung. Auf dem Lübecker Wissenschaftscampus arbeiten Informatiker der Uni-Institute für Telematik, Software-Technik und Medizininformatik daran, den Geräten die gemeinsame Sprache beizubringen und dabei die hohen Zuverlässigkeits- und Sicherheitsanforderungen im hoch sensiblen medizinischen Bereich zu erreichen. (Hier könnte ein „Missverständnis“ zwischen den Geräten ja Menschenleben kosten). Das Zauberwort dabei heißt "Web-Services": Auf der unkomplizierten Basis von IP-Adressen, html und xml können Geräte auf einfache Weise Daten austauschen, wie das heute jeder vom Internet oder Büronetzwerken her kennt. Jedes Gerät wird mit einer standardisierten Schnittstelle ausgestattet, worüber es anderen Geräten seine Funktionalität zugänglich macht. Geschieht dies mit semantisch formalisierten Daten, ist auf lange Sicht sogar eine komplett automatische Verschaltung der Geräte möglich. A www.cmsse.de Das MFC (Multifunktionsgebäude) im Technikzentrum Lübeck. Technikzentrum Lübeck Prototypen „selber machen“ – im FabLab-Lübeck „Wir sind in Schleswig-Holstein die ersten, die ein FabLab realisiert haben“, freut sich Diplom-Ingenieur Alexander Mildner, Leiter des FabLab, über ein neues Alleinstellungsmerkmal des Technikzentrums Lübeck (TZL). Das „FabLabLübeck“ ist ein Angebot des TZL in Zusammenarbeit mit dem GründerCube, dem BioMedTec-Wissenschaftscampus und dem Wissenschaftsmanagement der Stadt.Die Geräteausstattung wurde von der Possehl-Stiftung gefördert. Als „FabLab“ wird in der internationalen Technologie-Szene ein „Fabrikationslabor“ (englisch: FabricationLaboratory),eine offene High-Tech-Werkstatt bezeichnet, in der modernste, computergesteuerte Bearbeitungsgeräte zur Anfertigung von Funktionsmustern und Prototypen zur Verfügung stehen. „Das Angebot richtet sich an innovative Firmen, an Studierende und Doktoranden, aber auch an technisch ambitionierte Erfinder, Gründer oder Dienstleister“, erläutert Mildner. „Wir bieten industrienahe Produktionstechnik an, mit der zu Lern- und Erprobungs- zwecken exakte Einzelstücke aus selbst entworfenen Modell-Datengefertigt werden können.“ Vor allem das schnelle selber gemachte Prototyping bietet Chancen. Der übliche, mehrfach durchlaufene Weg, sich mit seinen Konstruktionsdaten an einen externen Dienstleister für die Fertigung von Prototypen zu wenden und mehr oder weniger lange auf Ergebnisse zu warten, die dann oft nicht den Erwartungen entsprechen, kann im FabLab deutlich verkürzt werden. Das Selbermachen ermöglicht, die eigene Lern- und Erfahrungskurve schneller zu durchlaufen. Die Reihe der High-End-Geräte im Lübecker FabLab im TZL in der Seelandstraße reicht von3D-Druck über Laser-Cutting bis zum CNC-Fräsen und -Drehen. Eine Vielzahl unterschiedlicher Materialien können bearbeitetwerden. „Es geht in dieser Werkstatt um die relativ unkomplizierte Anfertigung von hoch individualisierten Modellen, nicht aber um die eigentliche Fabrikation oder gar Serienproduktion“, betont Mildner. Der einfache Zugang zu aktuellen Produktionstechnologien und entsprechendem Produktions- und Innovationswissen steht im Mittelpunkt. Der für die Idee zentrale Praxisbezug des FabLabs wird vertieft durch regelmäßige multidisziplinäre Workshop-Angebote auf dem BioMedTec-Campus. „Wir weisen die FabLab-Nutzer in den Umgang mit den Geräten ein und unterstützen den Prozess von der Idee zum Produkt, weniger aber die eigentliche,konstruktive Entwicklung“, erklärt Mildner. Die Entwickler sollen selbstverantwortlich mit der eigenen Idee und ihrer technischen Realisierung umgehen. Dies kann entweder zum Selbstkostenpreis geschehen oder nach dem Prinzip der Gegenleistung: „Wer sich an der Weiterentwicklung des FabLab-Projektes insgesamt beteiligt, zum Beispiel durch fachliche Beiträge in Workshops oder durch aktive Mitwirkung in der FabLab- Community, wird den kleinen Maschinenpark sicher auch mal besonders günstig oder umsonst nutzen können.“ Von Anfang an dabei sind zwei Uni-Studenten. „Unsere Aufgabe ist es, junge Menschen bei der Realisierung ihrer Prototypen zu unterstützen“, erklärt Markus Voigt. Der 26-Jährige studiert Medizinische Ingenieurwissenschaft. Auch Dominik Thiele (25), Student der Mathematik in Medizin und Lebenswissenschaften, ist von der Idee begeistert: „Ich finde es faszinierend, wie jedermann durch das FabLab Zugang zu High-Tech- Geräten bekommen und so seiner Erfinder-Kreativität freien Lauf lassen kann.“ Und Voigt ergänzt: „Das passt gut zu Lübeck, wo wir immer interdisziplinär an der Schnittstelle Mensch-Technik arbeiten.“ Die 100-Quadratmeter-Werkstatt des FabLab in der Seelandstraße 3 ist an jedem Donnerstag – dem FabLab-Day – ab 15 bis etwa 19 Uhr für alle Interessenten geöffnet. Darüberhinaus wird die Nutzung der Geräte und Maschinen individuell vereinbart.Auf dem Hochschulcampus finden auch Workshops und Seminare zum FabLab insbesondere betreffend CAD-Einführungen mit kostenlosen Softwareprogrammen statt. A www.fablab-luebeck.de Facebook: „FabLab Lübeck“ Eine offene High-Tech-Werkstatt: Alexander Mildner im FabLab Lübeck, TZL-Seelandstraße. DIE WIRTSCHAFT – FabLab und CMSSE sind nur zwei Beispiele für das einzigartige Angebot, das das TZL in der Region geschaffen hat. Donnerstag, 9. April 2015 17 VERBÄNDE BVMW Die Stimme des Mittelstands Deutschlands größter freiwillig organisierter Mittelstandsverband feiert in diesem Jahr sein 40-jähriges Bestehen. Der BVMW bündelt branchenübergreifend und parteipolitisch unabhängig die Interessen kleiner und mittlerer Unternehmen. Seit 1975 macht sich der Bundesverband mittelständische Wirtschaft e. V. (BVMW) für die kleinen und mittleren Unternehmen stark – in Deutschland, in Europa und weltweit. An der Spitze des BVMW steht seit 1998 der Unternehmer Mario Ohoven. Er ist zugleich Präsident des europäischen Mittelstandsdachverbandes European Entrepreneurs (CEA- PME) in Brüssel. Der BVMW vertritt im Rahmen der Mittelstandsallianz rund 270 000 Unternehmen, die über neun Millionen Mitarbeiter beschäftigen. Mit seinen 300 Repräsentanten vor Ort steht der BVMW täglich im direkten Dialog mit dem Mittelstand. Daraus resultieren über 700 000 Kontakte, die die Geschäftsstellen mit mittelständischen Unternehmerinnen und Unternehmern pro Jahr haben. Mit seinen rund 2000 regionalen und überregionalen Veranstaltungen bildet und bietet der BVMW ein einzigartiges Unternehmensnetzwerk. Branchenübergreifend und parteipolitisch unabhängig bündelt der BVMW die Interessen kleiner und mittlerer Unternehmen. Erfolgreich bringt er ihre Anliegen in Politik und Verwaltung ein: für eine mittelstandsfreundliche Gesetzgebung. Für seine Mitglieder ist der BVMW auf allen wichtigen Wachstumsmärkten weltweit mit Auslandbüros präsent. Die Geschäftsstellen bieten vor Ort vielfältige Serviceleistungen an und sind Ansprechpartner für mittelständische Unternehmen. Die Fäden laufen in der Bundesgeschäftsstelle, im politischen Zentrum Berlins, zusammen. Als mittelständische Interessenvertretung entwickelt der BVMW politische Positionen, Konzepte und konkrete Lösungsvorschläge gemeinsam mit Mitgliedsunternehmen. In den Kommissionen des Verbandes bringen engagierte Unternehmer und Unternehmerinnen regelmäßig ihre Expertise ein. Das ermöglicht dem BVMW, zielgerichtet, kompetent und erfolgreich die Interessen der kleinen und mittleren Betriebe in der Politik zu vertreten. So hat sich der BVMW auch 2014 bei zahlreichen politischen Diskussionen eingebracht und konkrete Lösungen für Mittelständler vorangetrieben. Kommission Arbeit und Soziales Die Kommission Arbeit und Soziales beschäftigte sich besonders mit den Themen Mindestlohn, Flexi-Rente und Tarifeinheit. In den Sitzungen wurden neue Konzepte zur Fachkräftesicherung im Mittelstand mit hochkarätigen Referenten wie Annette Kramme, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Arbeit und Soziales, diskutiert. Auch 2015 wird der BVMW auf diesem Gebiet die Initiative ergreifen. Kommission Bildung Zum Jahresende 2014 hat der BVMW die Gründung einer Bildungskommission beschlossen. Sie wird sich dem Thema Fachkräftesicherung widmen und zugleich analysieren, wie Bildungspotenziale noch besser ausgeschöpft werden können. Mit Nachdruck wird sich die Bildungskommission für die duale Ausbildung einsetzen. Kommission Energie „So dezentral wie möglich, so zentral wie nötig“, unter diesem Leitsatz erarbeitet der BVMW seit 2011 Lösungen für die Energiewende. Kommission Internet und Digitales Seit Frühjahr 2014 besteht die Kommission für Internet und Digitales. Damit bringt sich der BVMW in die Repräsentanten der Mittelstandsallianz zu Gast bei Staatssekretärin Brigitte Zypries. Diskussion um die Gestaltung des digitalen Wirtschaftsstandorts Deutschlands ein. 2014 galt es zunächst, dem IT-anwendenden Mittelstand Stimme in der Politik zu verschaffen. Kommission Recht Unter Leitung von Professor Dr. Stefan Nägele hat der BVMW 2014 die Kommission Recht gründet. Foto: Christian Kruppa / BVMV „...wir drucken ja alles im Internet!“ Internet war gestern! Geschäftspartner sind wir! E NZ EN KUND Sie erhalten für alle Ihre Druckprodukte von uns die kompetente Beratung bei Ihnen im Haus! H EIT RTRAUEN VE U F RIE D DIE WIRTSCHAFT – Der BVMW entwickelt politische Positionen, Konzepte und konkrete Lösungsvorschläge gemeinsam mit Mitgliedsunternehmen. 18 Donnerstag, 9. April 2015 Donnerstag, 9. April 2015 DIGITALE ARBEITSWELT UNTERNEHMEN HEIMARBEIT Wer von zuhause aus arbeitet, sollte einiges beachten – von der Büroeinrichtung bis zur täglichen Arbeitsorganisation. Von Nathalie Klüver Statt im morgendlichen Stau zu stehen, einfach nur die Tür zum heimischen Büro öffnen, den Milchkaffee aus der Küche mitnehmen und den Computer anstellen: Das hört sich verlockend an. Kein Chef, der einem über die Schulter starrt, keine lauwarme Plörre aus der Vierliterkanne und auf die nervige Kolle- Anzeige SELBSTMOTIVATION Die Tücken des Home Office Sein Zuhause zum Büro zu machen, hat viele Vorteile. Der Nachteil ist, dass Job und Freizeit schwieriger zu trennen sind. Neue Techniken sind in der modernen Arbeitswelt gefragt. 19 gin mit ihren Tratschgeschichten kann man auch gut verzichten. Aber ein Home Office ist mehr als ein Raum in den eigenen vier Wänden, in dem Platz für den Computer und vielleicht noch einen Drucker ist. Und wer sich vorstellt, dass so ein Büro zuhause ja auch einfach nur ein Laptop auf dem Wohnzimmersofa sein könnte, der hat zu einfach gedacht. Denn bei der Einrichtung eines Home Office ist einiges zu beachten. Wer den Platz zur Verfügung hat, der sollte nicht darauf verzichten: ein eigenes Arbeitszimmer. Mit einer Tür, die man zum Arbeiten schließt. Um den Familienmitgliedern – und auch sich selbst– deutlich zu zeigen: „Ich arbeite. Bitte nicht stören.“ Am besten noch mit einer eigenen Kaffeemaschine oder einem Wasserkocher, so dass man nicht für jede Tasse durch sein trautes Heim tapern muss. Denn wer den Arbeitsalltag mit ständigem Blick auf den nicht eingeräumten Geschirrspüler, die einladend ausgebreiteten Zeitschriften auf dem Couchtisch oder den krümeligen Esszimmerboden verbringt, dem fehlt die volle Konzentration auf seine Aufgaben. Home Office bedeutet nämlich nicht „ein wenig nebenher zuhause arbeiten“. Noch besser wäre es, wenn das Büro nicht gerade die fensterlose Besenkammer ist, sondern ein richtiges Fenster hat: Denn wer acht oder mehr Stunden am Schreibtisch verbringt, dem tut ein bisschen Tageslicht gut. Doch nicht jeder hat die Möglichkeit, sich zuhause einen eigenen Raum nur für die Arbeit einzurichten. In diesem Fall sollte man zumindest eine ruhige Ecke finden mit einem separaten Schreibtisch wie einem platzsparenden Sekretär, zum Beispiel durch ein Regal abgetrennt vom Wohnbereich. Denn das signalisiert dem Unterbewusstsein: Hier ist der Arbeitbereich. Je nachdem, welcher Tätigkeit man in seinem Home Office nachgeht, sollte die Einrichtung gestaltet werden. Ohne Computer oder Notebook geht bei den meisten gar nichts. Das muss nicht der teuerste und stärkste PC sein, der gerade auf dem Markt ist, schließlich sollen damit keine Videospiele gespielt werden. Wichtiger sind vielmehr eine entsprechend große Festplatte und die gängigen Programme zur Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Internet, Fotobearbeitungsprogramme oder Buchhaltungssoftware. Ein Drucker darf bei den meisten auch nicht fehlen – und je nachdem, wie viel gedruckt wird, sollte darüber nachgedacht werden, ob sich die Anschaffung eines Laserdruckers rentiert. Praktisch sind Geräte, die gleichzeitig drucken, scannen, kopieren und auch faxen können. A propos Faxgerät: Auch in Zeiten von E-Mail und Co. verschicken viele Firmen immer noch ger- ne Faxe, zum Beispiel, wenn etwas unkompliziert mit einer Unterschrift bestätigt werden soll. Immer mehr Haushalte verzichten inzwischen auf eine Festnetznummer, doch wer von zuhause arbeitet, sollte einen Festnetzanschluss in Betracht ziehen. Nicht nur für eine (optimalerweise separate) Faxnummer, sondern auch, weil es auf Kunden einfach seriöser wirkt, wenn als Kontakt eine Festnetznummer angegeben wird. Wer bei seiner Arbeit vom Internet abhängig ist (und wer ist das in Zeiten von E-Mailkorrespondenz eigentlich nicht?), sollte auch für den Fall, dass das Internet einmal ausfällt, vorbereitet sein. Prepaid-Surfsticks kosten nicht die Welt und helfen im Notfall, einige Tage zu überbrücken. Genauso sollte man an regelmäßige Backups seiner Daten denken – entweder online oder auf eine externe Festplatte. Doch im Büro gibt es mehr als nur technische Geräte. Was bringt das beste Equipment, wenn man auf einem harten Küchenstuhl vor einem Schreibtisch aus der Jugendzeit herumrutscht? Ein ausreichend großer Schreibtisch und ein bequemer, einstellbarer Stuhl sollten eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein. Genauso Regale für Aktenordner, Handarchive oder die nötigen Fachbücher. Dabei sollte an ausreichend Platz gedacht werden – denn die Ordner bekommen rasch Zuwachs. Steuerunterlagen etwa müssen zehn Jahre aufbewahrt werden. Da kommt mit der Zeit einiges zusammen. Wer mit diskreten Unterlagen arbeitet, sollte den Aktenvernichter nicht vergessen. Eine schöne Pinnwand, ein paar Familienfotos und eine schöne Grünpflanze schaffen eine angenehme Atmosphäre – im Home Office soll man sich ja schließlich wohlfühlen. Aber zu viel Privates kann auch ablenken: Das Büro sollte nicht nebenbei noch Abstellkammer sein. Wer vom Schreibtisch aus auf die Campingausrüstung oder alte Umzugskartons schaut, schränkt sich selbst in seiner Produktivität ein. Ein kleiner Tipp für die Gestaltung von Einrichtungsexperten: nicht mit dem Rücken zur Tür sitzen. Sonst fühlt man sich unbewusst bedroht. Wer von zuhause aus arbeitet, läuft nicht nur Gefahr, sich durchs Private ablenken zu lassen und doch noch schnell zwischen zwei Punkten auf der To-Do-Liste in der neuen Zeitschrift zu blättern oder die Wäsche aufzuhängen. Genauso besteht nämlich die umgekehrte Gefahr: Dass man während des Feierabends noch schnell die E-Mails checkt oder eine Präsentation zu Ende bastelt. Eine räumliche Trennung erleichtert das Abschalten – und damit die Regeneration – ungemein. Wenn Feierabend ist, wird die Bürotür geschlossen und der Computer heruntergefahren. Erst mit dem Betreten des Büros am nächsten Morgen ist man wieder bei der Arbeit. Doch auch gedanklich muss diese Trennung gelingen. Helfen können dabei Rituale, die den Feierabend einläuten. Was bei anderen der Weg von der Arbeit nach Hause ist, kann bei Heimarbeitern das Abhaken der täglichen To-Do-Liste sein, das Aufräumen des Schreibtischs oder das Aufstellen der Liste für den kommenden Tag. Eine Tätigkeit, die man abschließen kann – und die einen Übergang zum Feierabend darstellt. Genauso kann es der Abgrenzung dienen, sich morgens vor Arbeitsbeginn büromäßig zu kleiden – und erst nach Feierabend in den schlabbrigen Jogginganzug zu schlüpfen. Und wer besonders schnell gearbeitet hat, darf sich auch ohne schlechtes Gewissen mit einem frühen Feierabend belohnen! A 223 Berufstätige ab 16 Jahren, die zumindest zeitweise im Home Office arbeiten und elektronische Geräte für die Arbeit verwenden.Angaben in Prozent. Grafik: BITKOM Foto: Natalia Merzlyakova / Fotolia Den Verlockungen mit Disziplin widerstehen Klar merkt es keiner, wenn man die Mittagspause einfach etwas länger macht. Und natürlich sollte man sich auch mal die Freiheit nehmen, bei schönem Wetter den PC früher runterzufahren und sich in den Garten zu setzen. Das ist schließlich einer der Vorteile, wenn man zuhause arbeitet! Aber auf der anderen Seite muss natürlich auch die Arbeit geschafft werden – und Produktivität und Effizienz müssen dabei stimmen. Ohne Selbstdisziplin geht deshalb gar nichts. Und mit der ist es nicht immer ganz so einfach. Zur Motivation für die Heimarbeit helfen Tricks wie etwa die „3x3-Listen“: Am Abend vor dem nächste Arbeitstag erstellt man dazu drei To-Do-Listen mit jeweils drei Punkten. Liste Nummer 1: All die Dinge, die man am kommenden Tag unbedingt erledigen muss. Liste Nummer 2: Projekte, die man gerne umsetzen möchte, obwohl sie keine zeitliche Priorität haben. Liste Nummer 3: Tätigkeiten, die bald umgesetzt werden müssen. Jeden Tag sollte man drei wichtige Aufgaben, drei weniger wichtige und drei Bonus-Aufgaben erledigen, mit denen man sich selbst motiviert. Das müssen keine großen Projekte sein. Auch Telefonate, E-Mails oder die Ablage zählen zu solchen Aufgaben. Eine klare Strukturierung des Tages hilft außerdem: Was wird vormittags erledigt, was nach dem Mittagessen, was am Nachmittag? Wer nicht aufpasst, mutiert im Home Office auch schnell zum Einsiedler. Deshalb sollten gerade Heimarbeiter besonderen Wert aufs Netzwerken legen. Telefonate mit Kollegen oder Kunden – und genauso auch echte Treffen oder Fortbildungen. STATISTIK Die Zahl der Heimarbeiter hat abgenommen Laut Statistischem Bundesamt arbeiten ganze 7,7 Prozent aller Deutschen ausschließlich im Home Office, das ist international gesehen ein vergleichsweise geringer Wert. Und das allen technischen Möglichkeiten zum Trotz, die das Arbeiten zuhause erleichtern. Gründe dafür seien die Präsenzkultur in deutschen Unternehmen, die durch die Industriali- sierung entstanden sei. Laut Bitkom arbeiten aber immerhin 32 Prozent der Angestellten ab und zu von zuhause aus. Eine weitere Umfrage von Bitkom hat ergeben, dass 20 Prozent der Befragten gerne täglich von zuhause aus arbeiten würden, nur ein Drittel gab an, gerne täglich ins Büro zu gehen. Selbständige und Freiberufler arbeiten laut der Umfrage zu 53 Prozent vom heimischen Schreibtisch aus, die restlichen 47 Prozent hin und wieder. Eine dritte Bitkom-Befragung unter Chefs und Personalern ergab gute Prognosen für die Heimarbeit: Jedes dritte Unternehmen erwartet demnach, dass das Home Office wichtiger werden wird. Ein Grund dafür sei die Digitalisierung der Arbeitswelt, auch die Möglichkeit von Videokonfe- renzen, die zurzeit nur von sieben Prozent der Firmen genutzt wird. Nach Einschätzung der Wirtschaft führe die Digitalisierung der Arbeitswelt zu mehr Wachstum und Innovation in Deutschland. Deutlicher Rückgang innerhalb von fünf Jahren Dabei ist der Anteil von 7,7 Prozent Heimarbeitern nicht nur im internationalen Vergleich gering. Tatsächlich ist er in den vergangenen fünf Jahren Medienberichten zufolge rückläufig. Die Arbeit im Home Office ist in Deutschland weit weniger verbreitet als noch vor fünf Jahren. Es gebe trotz wachsender technischer Möglichkeiten und flexiblerer Arbeitszeiten keinen Trend zu mehr Heimarbeit. Das hat das Statistische Bundesamt im Auftrag der Welt am Sonntag ermittelt. Im Gegenteil: Der Anteil der Arbeitnehmer, die zumindest gelegentlich zu Hause arbeiten, ist dem Bericht aus dem Jahr 2014 zufolge auf den niedrigsten Stand seit Mitte der neunziger Jahre gefallen. So habe der Wert der Menschen, die im Home Office arbeiten, im Jahr 1996, als die Werte erstmals ermittelt worden sind, noch bei 8,8 Prozent gelegen. Den bisherigen Höchststand erreichte den Angaben zufolge das Arbeiten von zu Hause im Jahr 2008 mit 9,7 Prozent der Arbeitnehmer. Seither verzeichne die Statistik einen markanten Rückgang der Heimarbeit. Die Zahlen des Statistischen Bundesamts basieren auf dem Mikrozensus, einer jährlich durchgeführten, repräsentativen Großbefragung, an der rund 380 000 Haushalte teilnk / os nehmen. Schipplick + Winkler Printmedien Partner für den Full-Service „Unsere Kunden sind unsere Partner und Geschäftsfreunde. Ihre Zufriedenheit ist unser höchstes Ziel“, sagt Andreas Schipplick, Geschäftsführer der Druckerei Schipplick + Winkler Printmedien. Mit seinen 30 Mitarbeitern lebt Andreas Schipplick eine besondere Philosophie – intern wie auch in Bezug auf seine Kunden. In der Druckerei geht es nicht nur um die Abwicklung der Aufträge. „Wir wollen die Produkte unserer Kunden verstehen, hinterfragen den Inhalt und die Botschaft, die mit dem Printobjekt transportiert werden soll“, so Schipplick. Deshalb pflegt das Unternehmen einen engen Kontakt zu seinen Auftraggebern, berät mit seiner jahrzehntelangen Erfahrung und begleitet die Produktion von der Entwicklung bis zur termingerechten Auslieferung – ein Full-Service von der Konzeption und Gestaltung bis hin zu Versand und Konfektionierung. „Wir haben eine Ansprache an den Kunden, und wir haben einen Anspruch.“ Dabei kann die Druckerei schnell und flexibel reagieren – selbst auf Korrekturen in buchstäblich letzter Sekunde. Die Firma ist technisch auf dem neuesten Stand, arbeitet mit modernsten Fünf-Farb-Maschinen, Stanz- und Sortieranlagen. Die Produktpalette reicht von Geschäftsdrucksachen und Firmenbroschüren über Flyer und Prospekte bis hin zu veredelten Kalendern und Mappen, egal ob Kleinstmenge oder Millionen-Auflage. Bei allen technischen Innovationen steht immer noch der Mensch im Mittelpunkt.Die Mitarbeiter sorgen dafür, dass die Ideen und Visionen der Kunden zu Papier gebracht werden. In der Grafikabteilung wird mit Kreativität, Design, Gestaltung und der Hilfe moderner Satz- und Layoutprogramme die Grundlage für die spätere drucktechnische Um- Andreas Schipplick und Roland Schmidtmann überprüfen noch einmal die QuaFoto: pp lität des Druckerzeugnisses. setzung und das bestmögliche Druckerzeugnis gelegt. Schipplick + Winkler Printmedien berät bei der Wahl der passenden Papiersorte, erläutert die Vorteile verschiedener Druckverfahren und Preisstaffelungen bei den Auflagenhöhen. Außerdem erfahren die Kunden, wie sich ihre Drucksachen am besten veredeln und weiterverarbeiten lassen. Auch beim Erstellen der Druckvorlagen stehen die Mitarbeiter des Medienhauses mit Rat und Tat zur Seite. Im Blickpunkt bleibt dabei immer das richtige Preis-Leistungsverhältnis. Und auch der Umweltaspekt findet in dem Unternehmen seine Berücksichtigung. Die Druckerzeugnisse werden umwelt- schonend und auf Wunsch klimaneutral und mit entsprechendem Zertifikat versehen hergestellt. „Wir sind authentisch, haben uns zum Ziel gesetzt, Norddeutschlands innovativste und partnerschaftlichste Druckerei zu werden, und wir sind erst zufrieden, wenn unsere Kunden begeistert sind“, sagt Andreas Schipplick. A Schipplick + Winkler Printmedien Drechslerstraße 4 23556 Lübeck Gewerbegebiet Roggenhorst A1 Abfahrt Lübeck Moisling Tel.: 0451 / 87 21 50 www.suw-printmedien.de UNTERNEHMEN Anzeige Colibri Brillen sind Signale Die Suche nach geeigneten Mitarbeitern kommt manchmal der einer Nadel im Heuhaufen gleich. Doch manche Bewerber hinterlassen beim ersten persönlichen Gespräch einen stärkeren Eindruck als andere. Wieso ist das eigentlich so? Was überzeugt, wenn die fachlichen Fähigkeiten vergleichbar sind? Teilt sich die Persönlichkeit eines Bewerbers auch über Äußeres mit? Das, was am ersten auffällt, ist das Gesicht. Aus der Sicht der Wahrnehmungspsychologie setzen sich Gesichter aus lokalen Merkmalen, wie Augen, Nase und Mund, sowie konfiguralen Merkmalen, nämlich deren räumlicher Anordnung zusammen. Zur Erscheinung eines Gesichtes gehören aber auch flexible Merkmale wie Bart, Frisur und Brille. „Brillen beeinflussen die Erscheinung von Gesichtern entscheidend“, so Walter Hermann vom Lübecker OptikerColibri. Forscher der Universität Wien haben vor einiger Zeit diesen Zusammenhang wissenschaftlich untersucht und dabei festgestellt, dass Brillen die Aufmerksamkeit der betrachtenden Personen stärker auf die Augenregion des Brillenträgers lenken und ihn dort länger verweilen lassen, als bei Menschen, die keine Brille tragen. Außerdem machten Brillen das Gesicht des Trägers markanter und eigenständiger und somit weniger verwechselbar, als das von Nichtbrillenträgern. Doch Brille ist nicht gleich Brille. Wie kaum ein anders Accessoire fällt sie auf, positiv oder negativ. „Die Brille ist ein Statement auf Augenhöhe“, so Hermann. „Sie zieht die Blicke an und je nachdem,welche Farbe und Form sie hat, werden andere Facetten an einem selber betont.“ Brillen beeinflussen also das Gegenüber auf subtile Art und ge- ben Hinweise auf die Persönlichkeit des Gesprächspartners. „Das Gegenüber ist ja nicht nur die Summe seiner Talente und Fähigkeiten, sondern in erster Linie ein Mensch mit Charakter“, so Walter Hermann. „Er präsentiert sich in seinem eigenen Stil und drückt über sein Äußeres eine Haltung aus. Seine Brille ist ein Mittel zur Kommunikation: So möchte ich gesehen werden.“ Natürlich gibt es bei der Auswahl des Accessoires Brille einige Klischees, die bedient werden könnten.Dunkel gerahmte Brillen zum Beispiel. Hinter ihnen vermutete man lange einen sogenannten Nerd. Doch will der Bewerber wirklich, dass man ihn als jemanden wahrnimmt, der wissen will, wie Systeme funktionieren, der sie versteht undbeherrscht? Und hat die Trägerin einer originellen Brille in Schmetterlingsform tatsächlich so viel Kreativität wie sie vorgibt oder ist die Brille bloß ein modischer Gag, um aufzufallen?“ Im Gespräch kann man ja auch nachfragen, warum gerade dieses Brillengestell gewählt wurde“, so Hermann. „Die Antwort kann dann sehr aufschlussreich sein und dem Personaler Hinweise über die Authentizität des Bewerbers gebee A Colibri Contactlinse und Brille Wahmstraße 29, 23552 Lübeck 0451 / 776 55 www.colibri.de Seriös, kreativ, sportlich, durchsetzungsfähig: Freddy San Antonio vom LübeFoto: cp cker Optiker Colibri zeigt, wie eine Brille wirken kann. DIE WIRTSCHAFT – Die Verlockungen für die Arbeit im Home Office sind groß. Ebenso das Maß an Selbstdisziplin, das gefordert ist. Doch obwohl die technischen Möglichkeiten für eine Arbeit jenseits von Büro und Kollegen stetig wachsen – nimmt die Zahl der Heimarbeiter in Deutschland ab. 20 Donnerstag, 9. April 2015 NORDLICHTER PERSONALSERVICE INTERNATIONAL Von der Wohnungssuche Relocation-Manager sorgen dafür, dass Mitarbeiter Ausland kommen, sich schnell einleben und von Anfang Mit einer ersten Kontaktaufnahme – nicht selten erst am Flughafen – beginnt der Job der Relocation Manager. Über die Wohnungssuche, Hilfe bei der Orientierung am neuen Lebensmittelpunkt bis hin zur Einbindung in das gesellschaftliche Geschehen vor Ort reicht der Service. Von Heiko Pump ASSMANN SCHMIDT INGENIEURE Sachverständigenbüro für vorbeugenden Brandschutz · · · · · · · · Brandschutzkonzepte Brandschutznachweise Brandschutztechnische Beratung Fachbauleitung Brandschutz Feuerwehrpläne Flucht- und Rettungspläne Brandschutzordnung Brandfallsteuermatrix Wahmstraße 58 23552 Lübeck Fon: 0451 - 790 70 98 - 1 Fax: 0451 - 790 70 98 - 3 [email protected] www.assmann-schmidt.de Katja Sievers ist eigentlich ständig auf der Suche – nach geeigneten Wohnungen oder Häusern, nach freien Plätzen in Kindergärten oder Sprachkursen, nach Kontaktmöglichkeiten in den verschiedenen Stadtteilen. Dafür ist sie gut vernetzt, denn die 45-Jährige sucht nicht für sich. Ihre Klientel sind sogenannte Expatriates, kurz „Expats“. Menschen, die aus dem Ausland nach Deutschland kommen, um hier für eine Firma oder ein Unternehmen langfristig oder für einen begrenzten Zeitraum zu arbeiten – vom Praktikanten bis zum Top-Manager. Katja Sievers ist eine Mitarbeiterin der Dienstleistungsagentur „KaleidosGlobe Relocation Services Training & Consulting“ mit Hauptsitz Hamburg und für den Bereich Lübeck verantwortlich. Neben einem guten Netzwerk und lokaler wie auch interkultureller Expertise verfügt die Lübeckerin über persönliche Erfahrung aus einem zweijährigen USA-Aufenthalt mit ihrer Familie. Sie kennt die Hürden und Herausforderungen, die ein Umzug in ein anderes Land mit sich bringen, und sie kennt Lübeck, weiß, wie die Stadt tickt – ein Riesenvorteil für ihren Job. Die meisten „Expats“ die „KaleidosGlobe“ seit 2007 in Lübeck betreut, sind für das Unternehmen Dräger Medical, ein international agierendes Familienunternehmen aus der Medizin- und Sicherheitstechnik, tätig. „Die Mitarbeiter, die hierher kommen, sollen sich so schnell wie möglich um ihre beruflichen Aufgaben kümmern können und sich nicht mit Wohnungssuche oder Behördengängen aufhalten müssen“, sagt Sievers. Wichtig seien eine gute Vorbereitung und klare Strukturen. Energiekompetenz für die Region Schleswig-Holstein Netz ist Ihr Strom- und Gasnetzbetreiber. Als Gemeinschaftsunternehmen von über 200 Kommunen und der HanseWerk AG betreiben wir rund 53.000 Kilometer Stromnetze und über 15.000 Kilometer Gasnetze im Norden. Unsere speziell ausgebildeten Kollegen leben dort, wo die Netze liegen: in der Region. Mehr dazu unter www.sh-netz.com. Service- und Störungsnummer: 0 41 06 - 6 48 90 90. Netzcenter Ahrensburg Kurt-Fischer-Straße 52 • 22926 Ahrensburg T 0 41 02 - 4 94 21 11 Netze für neue Energie Wer heute für den Job nach Deutschland kommt, ist nicht lange allein. „Ich komme mit vielen interessanten Menschen aus aller Welt in direkten Kontakt und kann mit meiner langjährigen Erfahrung sowohl die Personalabteilungen als auch deren Mitarbeiter entlasten und unterstützen.“ Katja Sievers Die erste Kontaktaufnahme zum aus dem Ausland entsendeten Mitarbeiter erfolgt, wenn sich der Kunde noch in seiner Heimat befinde. Neben dem Kennenlernen werden seine persönlichen Wünsche erörtert. Dabei spielen Aufenthaltsdauer und Familiensituation eine wesentliche Rolle. Bleibt er nur wenige Monate oder hat er einen unbefristeten Arbeitsvertrag? Das ist ausschlaggebend für die Wohnsituation. Singles reichen oft möblierte Unterkünfte. Kommen Ehefrau und Kinder mit, wird meist eine größere Wohnung oder ein Haus bevorzugt. „Alleinstehende junge Menschen zieht es eher in die Großstadt. Sie nehmen dafür auch die Fahrt von Hamburg nach Lübeck in Kauf“, erzählt Katja Sievers. Familien würden dagegen gerade Lübeck mit seinen grünen Randbezirken und den kurzen Entfernungen bevorzugen. Ihre Aufgabe ist es, bereits im Vorfeld geeignete Objekte zu finden und diese mit den Kunden zu erörtern und Besichtigungstermine zu vereinbaren. Wird ein Platz in einer Kindertagesstätte oder in einer Schule benötigt? Ist ein Sprachkurs erforderlich? Müssen Führerscheine getauscht, Haustiere eingeführt und aufenthaltsrechtliche Belange geklärt werden? Alle diese Wünsche müssen schon vor der Ankunft ausgelotet werden. Ein Relocation-Manager sorgt dafür, dass alle Dokumente und Zeugnisse vollständig sind und vereinbart Termine bei den Behörden und auch Botschaften. Dafür sind Kommunikation ist alles: Mitarbeiter von KaleidosGlobe bei der Arbeit. mehrere Wochen Vorlauf erforderlich. Und er benötigt eine Vollmacht des „Relocatees“, um tätig zu werden. Bereits im Vorfeld können so Wohnungen angemietet und erste Behördengänge erledigt werden. Später werden dann Bankkonten eingerichtet eingerichtet, Versicherungsfragen geklärt, Rundfunk und Fernsehen angemeldet oder ein Auto gemietet. Das erste persönliche Treffen findet mitunter erst am Flughafen statt. Im Idealfall geht es dann zur vorher angemieteten Unterkunft. In den kommenden Wochen wird der Relocation Consult zur Vertrauensperson vor Ort. „Dieser Prozess dauert in der Regel mehrere Wochen, da ist viel Einfühlungsvermögen den unterschiedlichen Kunden gegenüber, aber auch professionelles Know-how im Umgang mit Behörden erforderlich,“ sagt Katja Sievers. Zur Rundumbetreuung gehören auch „Setting-in Services“, wie zum Beispiel eine auf den Kunden ausgerichtete Orientierungstour. Wo ist der nächste Supermarkt, wo gibt es ein Kino, wie funktioniert der öffentliche Nahverkehr, wo ist die Volkshochschule, wo sitzen die Ärzte und welches sind die schönsten Plätze am Ort der neuen Arbeitsstätte? „Nach den administrativen Tätigkeiten ist es wichtig, möglichst schnell für eine soziale Integration der Menschen zu sorgen“, so Katja Sievers. Zufriedenheit erhöht die Leistung im Arbeitsprozess und sorgt so auf beiden Seiten für bessere Ergebnisse. Große Firmen wie Dräger seien darauf in der Regel gut vorbereitet. In kleineren Unternehmen sei die Notwendigkeit zur Integration auch im außerbetrieblichen Rahmen anfänglich meist gar nicht bewusst. A DIE WIRTSCHAFT – Zur Rundumbetreuung gehören auch „Setting-in Services“, wie zum Beispiel eine auf den Kunden ausgerichtete Orientierungstour. Donnerstag, 9. April 2015 21 NORDLICHTER UNTERNEHMEN bis zur sozialen Integration Pluss Neues Logo zum Firmenjubiläum in Lübeck und deren Angehörige, die aus dem an auf ihren neuen Job konzentrieren können. Der Relocation-Service nimmt die für einen Job Entsendeten oft direkt nach der Ankunft in Empfang. Fotos: Fotolia (4) / pp DIE RELOCATION-BRANCHE Nachhaltige Entlastung für die Personalabteilungen Der Relocation-Service hat in Europa als ein internationaler Sektor in der Dienstleistungsbranche vor 25 Jahren begonnen. Er hat seinen Ursprung in den USA und leitet sich von dem englischen Verb „to relocate“, übersetzt „umziehen“ ab. In den USA hatten Mobilität und Serviceleistungen bis vor kurzem noch einen deutlich höheren Stellenwert als zum Beispiel in Deutschland. Aber der Bedarf an einen in der Regel outgesourctem Personal-Service ist mittleiweile auch hier erkannt. Die Menschen, die für eine gewisse Zeit im Ausland tätig sind und von Relocati- on-Mitarbeitern betreut werden, heißen Expatriats, beziehungsweise Impatriates – je nach Status der Entsendung aus dem Ausland oder ins Ausland. Durch die Globalisierung nimmt die Zahl der aus dem Ausland oder Übersee nach Deutschland oder Europa wechselnden Mitarbeiter deutlich zu. Daraus resultiert ein starkes Wachstum dieser Dienstleistungsbranche. Waren es früher ausschließlich die großen interna- tional tätigen Unternehmen, die den Relocation-Service in Anspruch genommen haben, so sind es inzwischen auch verstärkt mittelständische Firmen oder kleinere Betriebe, die Mitarbeiter aus dem Ausland beschäftigen. Diese verfügen meist aber nicht über die entsprechenden Kapazitäten, um die Eingliederung der neuen Fachkräfte abseits des Arbeitsprozesses zu unterstützen. Die Vorteile von externen Relocation-Mitarbeitern gegenüber einer Betreuung seitens der unternehmenseigenen Personalab- Anzeige Seit dem 1. April 1990 ist die Lübecker Niederlassung der Pluss Personal Leasing und System Service GmbH für Arbeitgeber wie Arbeitnehmer im Osten Schleswig-Holsteins und darüber hinaus aktiv. Als Teil der mit mehr als 25 Niederlassungen in Deutschland vertretenen Pluss-Gruppe kann der Personaldienstleister damit eine 25- jährige Erfolgsgeschichte vorweisen. Die Idee, gleichermaßen kundenwie mitarbeiterorientiert zu agieren, hat sich als weitsichtig erwiesen. Rechtzeitig zum Jubiläum hat sich das Unternehmen für eine neue Firmendarstellung mit anderem Logo entschieden. „Strukturen, Denk- und Arbeitsweisen sind im Fluss und werden kontinuierlich optimiert. Es ist jetzt an der Zeit, einem modernen Dienstleistungsangebot und dem Streben nach Erfüllung in der Arbeitswelt ein adäquates Gesicht zu geben“, so Geschäftsführer Jörg-Peter Otto. Nach über dreißig Jahren mit einem nahezu unveränderten Marktauftritt präsentiert sich die gesamte Pluss-Gruppe in neuem Gewand und im Laufe des Jahres 2015 auch mit neuer Firmierung. Punktgenaue Personallösungen für Unternehmen und attraktive Perspektiven für Arbeitnehmer spiegeln sich in einem neuen Logo wider, das die künftige Firmierung „pluss Personalmanagement Lübeck GmbH“ beinhaltet und ergänzt um den Claim „Menschen mit Antrieb“ Unternehmenseigenschaften wie Innovationskraft, Dynamik und Eigenmotivation in zeitgemäßer Gestaltung unterstreicht. Seine Firma und die gebotenen Dienstleistungen sollten bereits bei Nennung des Namens positiv wahrgenommen werden. Mit dieser Zielsetzung lag Unternehmensgründer Karlheinz Förster goldrichtig, als er 1984 mit „PLUSS“ an den Start ging. Die fünf Buchstaben, die für „Personal Leasing und System Service“ stehen, wurden zum Begriff für engagierte und zuverlässige Personallösungen. Sich verändernden Marktgegebenheiten und Herausforderungen hat sich das Unternehmen stets gestellt, hat sich verändert, entwickelt und ist gewachsen. Heute gilt Pluss als Spezialist, der mit allen Instrumenten moderner Personaldienstleistung, breitem Branchenwissen und kompetenten Fachleuten seinen Kunden Unterstützung und nachhaltige Entlastung bietet. Fast dreißig Niederlassungen im Bundesgebiet, ein Jahresumsatz von etwa 60 Millionen Euro und stetige Expansionsbestrebungen zeichnen heute ein klares Zukunftsszenario. Mit den Personaldienstleistungen Zeitarbeit, Personalvermittlung, On-Site-Management und Outsourcing breit aufgestellt, erschienen Firmierung und Firmenlogo den Entscheidungsträgern nicht mehr zeitgemäß und wenig aussagekräftig. Zukünftig sollen die vielfältigen Leistungen unter dem Firmennamen „pluss Personalmanagement GmbH“ verdichtet und mit einem zeitgemäßen Logo ergänzt um den neuen Claim „Menschen mit Antrieb“ auch bildlich auf den Punkt gebracht werden. „Das Vertrauen unserer Kunden, das uns heute entgegengebracht wird, verdanken wir der Ausrichtung auf unsere strategischen Geschäftsfelder, spezialisierten Fachabteilungen, umfangreichem Know-how, Erfahrung, hohem persönlichen Engagement und der hieraus resultierenden Qualität unserer Dienstleistungen“, so Geschäftsführer Jörg-Peter Otto. „Ob Office, Industrie, Handwerk oder Medizin und Pflege - die Firmen wissen, dass sie sich auf uns verlassen können und wir alles unternehmen, um ihnen für ihr Personalmanagement optimale Lösungen zu bieten.“ A pluss Personalmanagement Lübeck GmbH Kreuzweg 7 23558 Lübeck Tel.: 0451 / 70 22 20 www.pluss.de teilung liegen auf der Hand. Es sind in erster Linie eine nachhaltige Entlastung der Personalabteilungen, die integrative Unterstützung der neuen Mitarbeiter am neuen Wohn- und Arbeitsort, kalkulierbare Kosten und eine hohe Professionalität spezifisch geschulter Mitarbeiter. Die Betreuung der Expatriats, bei denen es sich in der Regel um mittlere Führungskräfte oder Top-Manager, aber zunehmend auch um Trainees und Fachkräfte aus dem Ausland handelt, reicht von der Beratung bei der ersten Kontaktaufnahme noch vor dem Wechsel über die Suche nach einem geeigneten Wohnraum, Schulen und Kindergärten bis zur Unterstützung beim Aufbau des sozialen Umfeldes. Allein eine Rechtsberatung ist seitens des Gesetzgebers in Deutschland verboten. DIE WIRTSCHAFT – Relocation-Services haben sich zuerst vor 25 Jahren in den USA etabliert. Heute sind sie auch in Deutschland Standard. 22 Donnerstag, 9. April 2015 NORDLICHTER DIVERSITY MANAGEMENT Erfolg durch Vielfalt Der demografische Wandel und der Fachkräftemangel bereiten Kopfzerbrechen. Diversity Management ist eine Lösung. Händeringend wird in vielen Branchen nach Mitarbeitern und Nachwuchs gesucht. Manche Lösungen sind ganz einfach – und auch sehr bunt. Von Majka Gerke Die Geschäftswelt kann so vielfältig sein. Der Verkaufsleiter stammt aus Marokko, der neue Azubi ist autistisch, die Marketingchefin lebt in einer lesbischen Beziehung und der Geschäftsführer ist eine Frau. Doch solche Umstände sind nicht überall selbstverständlich. Noch nicht. Dabei sind neue Ressourcen gefragt. Der Fachkräftemangel ist überall zu merken, vom demografischen Wandel gar nicht zu reden. Sinkende Geburtenraten und eine höhere Lebenserwartung fallen mit ins Gewicht. So wird es in Schleswig-Holstein in 2025 laut einer Einschätzung des Innenministeriums rund 55 000 weniger Beschäftigte geben als heute. Arbeitgeber, die sich mit dem Thema Vielfalt in allen Facetten beschäftigen, haben einen Trend erkannt. Chefs, die ungenutzte Potenziale fördern, bringen Unternehmen heute mit nach vorne. Denn nicht nur die Belegschaften werden vielfältiger, sondern auch die Kunden legen immer mehr Wert darauf. Maroua Zerafi (28) sitzt an ihrem Arbeitsplatz in einem Callcenter, das zur Aye-Gruppe in Lübeck gehört. Sie trägt ein Headset über ihrem Kopftuch und beantwortet freundlich und souverän ankommende Gespräche. Die gebürtige Lübeckerin tunesischer Abstammung arbeitet seit sechs Jahren in dem Unternehmen. „Hier gehen alle familiär miteinander um“, hat sie festgestellt. Die Vielfalt in der AyeGruppe, größter Callcenter-Betreiber in Schleswig-Holstein, wird groß geschrieben. „Bei uns sind einige Nationen der Welt in der Gruppe vertreten“, sagt Christian Ludwig, zuständig für die Unternehmenskommunikation. An den sieben Standorten in Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen arbeiten derzeit rund 1200 Mitarbeiter, alleine 500 davon in Lübeck. „Es ist egal, woher man kommt. Uns ist es wichtig, wer man ist“, sagt Ludwig. Wie wichtig dem Unternehmen die Wertschätzung der Belegschaft ist, zeigt auch die Unterzeichnung der „Charta der Vielfalt“. Seit 2013 ist die Firma Unterstützer der Unternehmensinitiative, die 2006 durch große Unternehmen wie Daimler, der Deutschen Bank oder der Deutschen Telekom ins Leben gerufen wurde. Als Schirmherrin konnte Bundeskanzlerin Angela Merkel gewonnen werden. Die Idee hinter Maroua Zerafi (Mitte), Mitarbeiterin im Callcenter der Aye Gruppe, ist gebürtige Tunesierin. der Charta ist, Anerkennung, Wertschätzung und Vielfalt in der Unternehmenskultur voranzubringen – unabhängig von Geschlecht, Nationalität, ethnischer Herkunft, Religion oder Weltanschauung, Behinderung, Alter, sexueller Orientierung und Identität. Mehr als 2000 Unternehmen, Vereine und Organisationen deutschlandweit haben die Charta bereits unterzeichnet. Außerdem auch zwölf der 16 Bundesländer. Durch Zufall wurde man bei der Aye-Gruppe auf die Charta aufmerksam. „Wir haben schnell gemerkt, dass wir das ja schon immer so leben“, sagt Ludwig. Um ihre Unterstützung zu zeigen, nimmt die Firma seit zwei Jahren am offiziellen Diversity Tag teil, den der Verein der Charta ins Leben gerufen hat. „Im vergangenen Jahr haben wir einen Tag der offenen Tür veranstaltet, an dem unsere Mitarbeiter für alle Kunden, Kollegen und Interessierte ein Buffet der Nationen gekocht haben“, erzählt Ludwig. Am Thema Fachkräftemangel kommt man auch bei der Aye Gruppe nicht vorbei. „Es gibt wenige Fachkräfte auf diesem Gebiet. Callcenter haben einfach einen schlechten Ruf“, weiß Ludwig. Daher ist der Pool der Bewerber ohne Qualifikation bei ihnen größer. „Hier arbeitet alles, von Koch bis Arzthelferinnen“, sagt er. Interne Fortbildungen bringen alle auf den gleichen Stand. Diese Gleichheit zeigt sich auch an der Bezahlung. „Bei uns verdienen alle gleich. Egal, ob Mann oder Frau.“ Auch Claudia Wache hat die Charta der Vielfalt unterschrieben. Sie ist Geschäftsführerin der Firma Wache GmbH aus Lübeck. Das Unternehmen ist zum einen im Be- „Wir haben schnell gemerkt, dass wir das ja schon immer so leben.“ Christian Ludwig Unternehmenskommunikation Aye-Gruppe reich Feinmechanik und Zerspanung tätig und stellt zum anderen Räder, Rollen und Transportgeräte her. Rund 80 Mitarbeiter hat der Betrieb, den Claudia Wache gemeinsam mit ihrem Ehemann Thies und Schwägerin Bettina Wache-Möhle führt. Mit einer niedrigen Frauenquote in der Geschäftsführung, wie in anderen Betrieben im technischen Bereich durchaus üblich, haben die Waches kein Problem. „Bei uns ist es eher umgekehrt. Mein Mann ist der Quotenmann“, sagt sie und lacht. Für Claudia Wache ist die Vielfalt in der Belegschaft normal. „Ich denke, als aufgeschlossenes Unternehmen gibt es keinen anderen Weg“, ist sie sich sicher. „Die Welt ist bunt, das bildet sich auch bei uns ab.“ Gesetzt wird auch auf die Kompetenzen der Mitarbeiter. Deshalb bildet der Betrieb selber aus und ist auch hier offen für Besonderheiten. So hat im vergangenen Herbst ein junger Mann mit Behinderung seine Ausbildung als Feinmechaniker begonnen. „Da sind wir alle gefordert, aber es wird gelingen.“, sagt sie. Für Wache ist die beidseitige Bereicherung wichtig. Auch die Nationalität eines Mitarbeiters ist bei ihnen nicht ausschlaggebend. „Wichtiger ist Foto: Aye es mir, ob er die Fachkenntnisse hat, die wir brauchen, ob er die Maschinen bedienen kann und sich in das Team einfügt. Dafür ist Toleranz von allen Seiten erforderlich.“ Das Cloudsters in der Lübecker Innenstadt lebt die Vielfalt in ganz anderer Weise. Das Großraumbüro im ehemaligen Posthof ist eine sogenannte Coworking-Einrichtung. Hier mieten sich Freiberufler und Selbstständige, aber auch Projektgruppen oder gemeinnützige Vereinigungen einen Arbeitsplatz auf Zeit. Vertriebler, Designer, Coaches oder auch IT-Spezialisten arbeiten nebeneinander. So entsteht ein kreatives Miteinander, wo auch mal gemeinsame Projekte entstehen. „Bei uns arbeiten junge StartupUnternehmer neben alten Hasen. Das ist auch eine Art von Vielfalt“, sagt Gudrun Neuper. Sie hat hier nicht nur einen Arbeitsplatz, die selbstständige Unternehmensberaterin engagiert sich auch im Organisationsteam des aus einem Elternverein hervorgegangenen Arbeitsnetzwerkes. Schon mehrmals hat das Cloudsters am Diversity-Tag teilgenommen, nun wolle man auch offiziell die Charta der Vielfalt unterzeichnen. „Das ist längst fällig“, meint Neuper. Im Cloudsters betrachte man Diversity hier eher in seiner Gesamtheit, hat sie festgestellt. „Dass sich hier Vielfalt finden kann, ist uns wichtig. Wir haben da keine Fokussierung auf irgendeiA nen Teilaspekt.“ DIE WIRTSCHAFT – Fachkräftemangel, demografischer Wandel: In Schleswig-Holstein dürfte es in zehn Jahren 55 000 Beschäftigte weniger geben. PANORAMA 23 FEHMARNBELTTUNNEL I Die Entdeckung der Langsamkeit Dänemark prescht am Belt voran, Deutschland zögert. Papier ist geduldig. Das gilt für Staatsverträge offenbar ebenso wie für Architekturpläne: Zu mehr als zu Absichtserklärungen auf Papier sind die deutschen Planer bei der Hinterlandanbindung nicht gekommen. Von Jessica Ponnath Bereits 2022 sollte der 17,6 Kilometer lange Eisenbahn- und Auto-Tunnel zwischen dem dänischen Lolland und dem deutschen Fehmarn eröffnet werden. Doch mittlerweile rudern Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt und sein dänischer Amtskollege Magnus Heunicke vorsichtig zurück: Der Zeitplan ist nicht mehr zu halten. Die Vorteile des neuen Verkehrsweges durch die Ostsee liegen auf der Hand: die Schaffung einer neuen Wirtschaftsader, ein verbindendes Element der Kulturen, das Entstehen eines neuen Lebensraumes. Doch warum gerät der Bau dieses Jahrhundertbauwerks immer wieder ins Stocken? Während in Dänemark gesellschaftlicher und politischer Konsens darüber herrscht, dass am Fehmarnbelttunnel kein Weg vorbei führt, ist Deutschland ungleich zögerlicher. Zwei Länder, zwei Mentalitäten. Oder anders gesagt: dänisches Baugesetz contra deutsches Planfeststellungsverfahren. Entscheidungen über ein Großprojekt wie die Fehmarnbeltquerung werden in Dänemark effektiv per Gesetzgebungsverfahren getragen. Anders in Deutschland. Bei uns gibt es dafür das komplizierte System des Planfeststellungsverfahrens. Step 1: Bauherren legen einen Plan vor. Nächster Schritt: Betroffene wie etwa Anwohner oder Umweltschützer nennen ihre Einwände. Schritt 3: Diese werden behördlich abgewogen und können im Schritt 4 von den Betroffenen vor Gericht angefochten werden. Erst im Anschluss kann gegebenenfalls eine Baugenehmigung erteilt werden. Ein komplexes System, das ungleich mehr Zeit kostet und sich bis 2020 hinziehen könnte. Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Reinhard Meyer setzt auf ein Maximum an Bürgerbeteiligung, um „am Ende ein längeres, aber dafür rechtssicheres und bürgerfreundliches Verfahren zu haben, das für mehr Akzeptanz sorgen Blick gen Belt: Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Reinhard Meyer auf der Fehmarnsundbrücke. Foto: O. Malzahn So könnte der Tunnelausgang zukünftig aussehen. Ein Tunnel-Standardelement, wie Femern A/S es plant. soll.“ Nachvollziehbar: Nach Stuttgart 21, dem Flughafen Berlin Brandenburg oder der Elbphilharmonie in Hamburg möchte wohl kein Politiker den nächsten Bauskandal im eigenen Bundesland haben. Doch es liegt nicht nur an deutscher Zögerlichkeit und dänischem Tatendrang, dass dem bilateralen Vertrag zum Bau des Fehmarnbelttunnels eine unterschiedliche Wertigkeit beigemessen wird. Nicolaus Lange, Chairman des Fehmarnbelt Business Councils (FBBC): „Deutschland ist von der Mitte und vom Süden her dominiert. Dort wiegt die Notwendigkeit eines Bauwerks im bevölkerungsschwachen Norden natürlich nicht sonderlich schwer. Anders in Dänemark: Die Region Seeland ist beherrscht von der Hauptstadt Kopenhagen und so von großer ökonomischer Bedeutung.“ Der deutsch-dänische Staatsvertrag von 2008 sieht eine alleinige Verantwortlichkeit des Königreichs für die Planung, den Bau und den Betrieb des Tunnels vor. Im Gegenzug übernimmt Deutschland den Ausbau der Straßen- und Schieneninfrastruktur auf deutschem Gebiet, die sogenannte Hinterlandanbindung. Konkret: Deutschland hat sich verpflichtet, die Verbindung Fehmarn–Hamburg zu verbessern. Die Bundesstraße E47 zwischen Heiligenhafen und Puttgar- Visualisierung der zukünftigen Baustelle auf Fehmarn. Foto: Femern A/S den soll von zwei auf vier Spuren erweitert werden. Auch die eingleisige Schienenstrecke zwischen Lübeck und Puttgarden wird ausgebaut. Nach Stand der Dinge wird daraus innerhalb des ehrgeizigen Zeitplans nichts. Denn ursprünglich wurde nur geplant, dass die Güterzüge zwar künftig aus einer modernen Tunnelröhre auftauchen, aber in Deutschland zunächst weiter über die alte, nicht elektrifizierte Trasse durch die Ostsee-Badeorte rumpeln. Auch bei der Hinterlandanbindung ist Dänemark den Deutschen voraus: Die Autobahn zwischen Kopenhagen und Rødby wurde bereits 2007 fertiggestellt. Was noch folgt, ist die Elektrifizierung der Bahnstecke zwischen Ringsted und Rødby sowie ein zweigleisiger Ausbau zwischen Vordingborg und Rødby. Nicht nur die Zeitkomponente erschüttert das Großprojekt. Auch der finanzielle Rahmen ist nach wie vor ungeklärt. Laut Schätzungen erhöhen sich die Kosten – sowohl für den von Dänemark zu bezahlenden Tunnel wie auch für die deutsche Hinterlandanbindung. Die Gründe: hohe Preisvorstellungen der Baukonsortien sowie die Notwendigkeit neuer Bahnstreckenführungen. Allein für den dänischen Tunnelbau fallen jetzt statt 5,5 Milliarden Euro knapp 7,4 Milliarden Euro an, Rückstellungen bereits eingerechnet. Dänemark hofft, die Kosten der Baukonsortien herunterhandeln zu können. Die Gleise in Deutschland schlagen statt mit 850 Millionen Euro mit zwei Milliarden Euro zu Buche – samt Kosten zur Modernisierung der Sundbrücke. Der Rechnungsprüfungsausschuss fordert mittlerweile die Prüfung einer Neuverhandlung des Staatsvertrags. Bundesverkehrsminister Dobrindt soll bis Ende September einen neuen Bericht vorlegen. Immerhin: Vor wenigen Tagen haben beide Länder einen gemeinsamen Antrag auf EU-Fördermittel bei der Europäischen Kommission A eingereicht. DIE WIRTSCHAFT – Nicht nur die zeitliche Komponente erschüttert das verkehrspolitische Großprojekt. Auch der finanzielle Rahmen bleibt ungeklärt. 24 Donnerstag, 9. April 2015 PANORAMA NEUER CHEF FEHMARNBELTTUNNEL II Die Arbeitsagentur Lübeck hat einen neuen Leiter Rückenwind von der Wirtschaft Wissenschaftliche Befragung von Unternehmern in Norddeutschland, Dänemark und Südschweden. ben, so der Tenor der Wirtschaftsvertreter. Die Reisezeit über den Fehmarnbelt verkürze sich auf sieben Minuten mit dem Zug und auf zehn Minuten mit dem Lkw. Eine Zugreise von Hamburg nach Kopenhagen wird statt vier Stunden und 33 Minuten nur noch etwa zwei Stunden und 40 Minuten dauern. Die Befragten rechnen aufgrund der kürzeren Fahrzeit mit Kosteneinsparungen auf den Transportwegen und einer Erhöhung der Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit. Im erweiterten Einzugsgebiet, das in den gewohnten Beförderungszeiten erreichbar ist, können hier wie dort neue Kunden und Lieferanten gewonnen oder Logistikund Produktionsprozesse optimiert werden. Eine besondere Bedeutung haben die neugeschaffenen Möglichkeiten für Unternehmen mit Produktionsstandorten auf beiden Seiten des Fehmarnbelts. Die Ansiedlung etwa von Lagern, Distributionszentren und den angeschlossenen Servicedienstleistern würde bereits heute einkalkuliert. Das dänische Staatsunternehmen Femern A/S hat die erste qualitative Befragung von über 60 zentralen Wirtschaftsvertretern in Auftrag gegeben. Fazit: Die Unternehmer erwarten vom Belttunnel entscheidende Impulse für das Wachstum Nordeuropas. Von Jessica Ponnath Bereits jetzt laufen in der Wirtschaft erste Vorbereitungen. Die einen planen schon eine direkte Beteiligung am Fehmarnbelttunnel, andere stellen sich langsam auf zu erwartende Effekte der Querung ein. Zu diesem Ergebnis kam die erste qualitative Befragung von Unternehmern im Auftrag von Femern A/S zu den wirtschaftlichen Effekten des Fehmarnbelttunnels. Die über 60 befragten Wirtschaftsvertreter aus Norddeutschland, Dänemark und Südschweden erwarten entscheidende Impulse für das Wachstum der gesamten Region. Zu den interviewten Unternehmen zählen unter anderem die Hamburger Hafen und Logistik AA (HHLA), die H. & J. Brüggen KG aus Lübeck, NetværketSYD ApS aus Køge in Dänemark oder ScandFibre Logistcs AB aus Örebro in Schweden. Die Vorstände, Geschäftsführer und Manager der Logistik- und Tourismusbranche sowie des produzierenden Gewerbes sind davon überzeugt, dass der geplante Tunnelbau konkrete und spürbare Auswirkungen für ihre Unternehmen schaffen wird. Deutschland ist bereits heute der größte Außenhandelspartner Dänemarks und Schwedens. Verkürzte Reisezeiten, gleichermaßen verlässliche wie flexible Transportwege und mehr Gütertransport auf der Schiene würden die Vernetzung der deutschen, dänischen und schwedischen Volkswirtschaft entscheidend vorantrei- Fotolia, Jennifer Binder, Peter Mantik, Wolfgang Maxwitat (2) Auch einem Ausbau des „Just-in-Time“ Konzepts, einer zeitlich exakt terminierten Lieferung, würde die neue Verbindung den Weg ebnen. Darauf ist insbesondere die Lebensmittelbranche aufgrund vieler schnell verderblicher Produkte angewiesen. Die Anbindung der Region an die internationalen Flugund Seehäfen Hamburg und Kopenhagen würde optimiert – neue intermodale Verkehrsknotenpunkte könnten entstehen. Auch im Bereich der Tourismuswirtschaft kalkulieren die Unternehmer klare Vorteile und Führungskräfte zu gewinnen. Auch hier erwarten die Befragten Erleichterungen. Einige Unternehmen sehen aber auch entstehende Nachteile: Die Betreibergesellschaft des Lübecker Hafens geht zum Beispiel davon aus, zunächst einen Teil ihres Marktes zu verlieren. Befürchtungen hegt auch die Hotelerie, da kürzere Fahrzeiten mehr Tagestourismus und weniger Übernachtungen bedeuten könnten. Doch insgesamt offenbart die Umfrage, dass die Wirtschaft diesseits und jenseits des Fehmarnbelts neue Chancen sieht und diese aktiv ergreifen A möchte. WIEDERGEWÄHLT Reinhard Sager geht in die dritte Amtszeit Reinhard Sager (56, CDU) bleibt Landrat des Kreises Ostholstein. Der Kreistag wählte ihn mit 40 Stimmen für eine dritte, achtjährige Amtszeit. Der einzige Gegenkandidat, Volkmar Bauer (57, parteilos), erhielt 18 Stimmen. So endete die Wahl im ersten Wahlgang mit der Wiederwahl Sagers. VERKAUFT Uthoff hat seine Augenklinik abgegeben „Ich bin ein großer Fan des Tunnels. Wenn wir die Chancen wahrnehmen, profitieren wir alle davon.“ „Die Feste Fehmarnbeltquerung stellt keine Bedrohung dar.“ „Der Fehmarnbelttunnel ist ein Geschenk Dänemarks an Norddeutschland.“ „Kürzere Wege heißt, dass wir auch Angebote von Werbeagenturen in Kopenhagen einholen können.“ David Depenau Geschäftsführer Weissenhäuser Strand Heinrich Beckmann ehem. Geschäftsführer Lübecker HafenGesellschaft Andreas Leicht Geschäftsführer Hansa-Park Johannes Brüggen Geschäftsführer H. & J. Brüggen UNTERNEHMEN Anzeige LN Media Agentur „Wir machen Firmen fit für den digitalen Wandel“ Die Lübecker Nachrichten Media Agentur macht Unternehmen fit für das Internet. „Wir unterstützen unsere Kunden dabei, ihr Geschäft zu digitalisieren, sorgen für Sichtbarkeit im Internet und einen sinnvollen Einsatz der wichtigsten Online-Kanäle für Marketing und Vertrieb. Wir machen Firmen fit für den digitalen Wandel“, antwortet Torsten Hecker, Geschäftsführer der Ostsee Information & Medien GmbH auf die Frage nach dem Leistungskatalog der neuen LN Media Agentur. „Der Internet-Auftritt einer Firma spielt eine zentrale Rolle, weil er wie eine digitale Visitenkarte, das Aushängeschild eines Unternehmens im Internet ist. An diesem Kontaktpunkt trifft digitale Nachfrage auf das Unternehmens-Angebot, weshalb der erste Eindruck einer Website entscheidend ist! Unser Ziel ist es, Verbraucher zielgerichtet durch die Kunden-Websites zu führen und möglichst viele Besuche in Kundenbeziehungen und Verkäufe für unseren Klienten umzuwandeln. Neben einer überzeugenden Website-Optik, gehört eine durchdachte Struktur und gute Nutzerführung dazu.“ Dabei sollte eine Website nicht nur für die Nutzer ansprechend gestaltet sein. ein. Lolland-Falster, Südseeland und Ostholstein, so meinen die Befragten, erfahren mit der neuen Verbindung unterhalb des Fehmarnbelts eine Steigerung des Marktpotenzials um mehrere Millionen Besucher pro Jahr. Die großen Freizeitparks in der Region sehen mit der Eröffnung des 18 Kilometer langen Absenktunnels steigenden Besucherzahlen entgegen. Die feste Querung würde auch den Einzugsbereich für Pendler erhöhen, so die einhellige Meinung. Grenzüberschreitende Arbeitnehmer profitieren auf dänischer und auf deutscher Seite. Für Firmen sei es heute abseits der Ballungsräume häufig schwer, Akademiker Im Beisein zahlreicher Gäste aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft hat Margit Haupt-Koopmann, Chefin der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit, am 26. März Markus Dusch offiziell die Leitung der Arbeitsagentur Lübeck übertragen. Er tritt die Nachfolge von Wolfgang Werner an, der gleichzeitig von ihr in den Ruhestand verabschiedet wurde. Margit Haupt-Koopmann betonte in ihrer einleitenden Rede: „Seit Januar 2007 war Wolfgang Werner als Chef der Arbeitsagentur ein verlässlicher Partner für die Arbeitsmarktakteure in Lübeck und Ostholstein.“ Ebenso wichtig ist die Optimierung hinsichtlich Suchmaschinen. Das Ziel von Suchmaschinen, wie beispielsweise Google, ist es, dem Nutzer relevante Informationen zur Verfügung zu stellen. Suchmaschinen-Optimierung (SEO) sorgt dafür, dass die eigene UnternehmensWebsite in der Suchergebnisliste von Google möglichst auf einem der ersten Plätze angezeigt wird. „Die LN Media Agentur sorgt für eine gute Informationsstruktur mit passgenauem, für Google optimiertem Inhalt sowie relevanten Link-Empfehlungen. Dies ist das Grundgerüst für eine optimale Auffindbarkeit im Internet“, erklärt Torsten Hecker das SEO-Prinzip. Das Agentur-Team aus Spezialisten im Bereich Webentwicklung, Usability und SEO gestaltet und optimiert Firmen-Websites, liefert Design, Inhalt, Programmierung und SEO aus einer Hand. Das Agentur-Portfolio umfasst neben einfachen Online-Visitenkarten auch informative Websites bis hin zu extravaganten Online-Auftritten und -Shops. „Selbstverständlich steuern wir für unsere Kunden auch Anzeigen über Google, genannt Google AdWords oder SEA. Wenn Nutzer nach bestimmten Begrifflichkeiten suchen, werden diese Anzeigen ganz oben in den Google Suchergebnissen ausgespielt. Durch die Targeting-Optionen, beispielsweise auf Basis von Orten oder Postleitzahlen, dieses Kanals erzielt der Kunde eine hohe Treffergenauigkeit und vermeidet Streuverluste, was die Effizienz seiner Werbemaßnahmen erhöht. Deshalb ist insbesondere das gezielte Targeting, mittels Regionalisierung bei AdWords-Kampagnen wichtig“, ergänzt Torsten Hecker.„Darüber hinaus bieten wir unseren Kunden auch Online-Marketing auf Facebook, Xing, Google+ und YouTube. Angefangen bei der Kampagnen-Erstellung bis hin zur Optimierung sind wir ein versierter Partner.“ Torsten Hecker betont: „Wir betreuen kleine und mittelständische Unternehmen in allen Belangen der Online-Kommunikation und des Online-Marketing. Persönliche Beratung und eine klare Zielsetzung sind der Garant für eine erfolgreiche Online-Strategie.“ A LN Media Agentur www.LN-Media.net Telefon.: 0451/144 -23 51 Der insolvente Kieler Augenarzt Prof. Detlef Uthoff hat seine Kieler Augenklinik Bellevue an eine Investorengruppe um Operateure der Klinik verkauft. Nach eigenen Angaben wird die Klinik mit allen 160 Mitarbeitern fortgeführt, sagte Uthoff. Der Kaufpreis ist unbekannt. Der Gläubigerausschuss stimmte dem Verkauf bereits einstimmig zu. Mit der neuen Gesellschaft werde eine Kontinuität für den Klinikbetrieb möglich, sagte Sachwalter Klaus Pannen. Er bezeichnete den Vorgang als „Ideallösung“ im Sinne von Patienten und Beschäftigten der Klinik. Der Augenarzt Uthoff streitet sich seit Jahren mit der Stadt Kiel um Steuerforderungen in Millionenhöhe. GUTER START Der BesucherBoom im Norden hält an Firmen jeder Größe können mit dem Team von Torsten Hecker ins digitale ZeitalSchleswig-Holsteins Tourismuster durchstarten. Foto: LN branche ist mit guten Zahlen in dieses Jahr gestartet. Im Januar kamen 229 000 Übernachtungsgäste in die größeren Beherbergungsstätten mit mindestens zehn Betten und damit 5,2 Prozent mehr als im gleichen Vorjahresmonat, berichtet das Statistikamt. Die Zahl der Übernachtungen stieg um 7,8 Prozent auf 795 000. REUIGE SÜNDER Weiterhin hohe Zahl von Selbstanzeigen In Schleswig-Holstein ist die Zahl der Selbstanzeigen von Steuerbetrügern weiter hoch. Nach Angaben des Finanzministeriums gingen bereits in den ersten beiden Monaten des Jahres 120 Anzeigen ein. 2014 hatte es in Schleswig-Holstein 571 Selbstanzeigen gegeben. Die damit eingenommenen Mehrsteuern summierten sich 2014 auf fast 33,6 Millionen Euro. DIE WIRTSCHAFT – Qualitative Umfrage unter 60 Unternehmern ergibt: Von einer festen Beltquerung erwarten viele positive Impulse. Donnerstag, 9. April 2015 25 PANORAMA LN-AKADEMIE MESSEKALENDER 13. bis 17. April Hannover HANNOVER MESSE Das weltweit wichtigste Technologieereignis Messegelände Hannover Hermesallee 30521 Hannover 13. bis 17. April Hannover DIGITAL FACTORY Die internationale Leitmesse für integrierte Prozesse und IT-Lösungen Messegelände Hannover Hermesallee 30521 Hannover 13. bis 17. April Hannover ENERGY Die internationale Leitmesse der erneuerbaren und konventionellen Energieerzeugung, Energieversorgung, -übertragung und –verteilung Messegelände Hannover Hermesallee 30521 Hannover 13. bis 17. April Hannover INDUSTRIAL AUTOMATION Internationale Leitmesse für Prozessautomation, Fertigungsautomation und vernetzte Systeme der Gebäude- und Produktionsautomatisierung Messegelände Hannover Hermesallee 30521 Hannover 14. April Hamburg B2B NORD 2015 Deutschlands größte regionale Wirtschaftsmesse Messe Halle Hamburg-Schnelsen Modering 1a, 22457 Hamburg 30. April Kiel INNO IT Kiel Fachmesse für Informationstechnologie und Kommunikationssyteme Sparkassen-Arena Europaplatz 1,24103 Kiel 6. bis 7. Mai Hamburg PERSONAL NORD Fachmesse für Personalmanagement Hamburg Messe und Congress Messeplatz 1 20357 Hamburg 11. bis 15. Mai Hannover HANDWERKSMESSE HANNOVER Fachmesse für das holzverarbeitende Handwerk Messegelände Hannover Hermesallee 30521 Hannover 29. bis 31 Mai Hamburg TRANSTECH Fachmesse für Kfz- und Motorrad-Werkstätte Hamburg Messe und Congress Messeplatz 1 20357 Hamburg 3. bis 4. Juni Neumünster NORDJOB Fachmesse für Ausbildung und Studium Holstenhalle Neumünster Justus-von-Liebig-Straße 2-4 24534 Neumünster 16. bis 17. Juni Lübeck NORDJOB Fachmesse für Ausbildung und Studium Musik- und Kongresshalle Lübeck Willy-Brandt-Allee 10 23554 Lübeck Veranstaltungen rund um den Beruf 3. bis 6. September Rendsburg NORLA (Regionalmesse) Norddeutsche Landwirtschafts- und Verbrauchermesse Exerzierplatz 24768 Rendsburg 5. bis 6. September Hamburg FOOD MARKET Messe für regionale Produkte aus der Region Großmarkt Hamburg Banksstraße 28 20097 Hamburg 9. bis 13. September Neumünster NORDBAU 2015 Die Baumesse im Norden. Holstenhalle Neumünster Justus-von-Liebig-Straße 2-4 24534 Neumünster 12. bis 13. September Hamburg RAUMTEX NORD Fachmesse für Raumausstatter, Heimtex und Wohntrends Messe Halle Hamburg-Schnelsen Modering 1a, 22457 Hamburg 19. September Lübeck GRÜNES GELD Messe und Vortragsprogramm zu ethischen und nachhaltigen Geldanlage Musik- und Kongresshalle Willy-Brandt-Allee 10 23554 Lübeck 4. bis 5. November Kiel GEBÄUDE & ENERGIE SCHLESWIG-HOLSTEIN Fachmesse für Energieeffizienz Cruise Terminal Ostseekai Düsternbrooker Weg 24105 Kiel Ob Nordbau in Neumünster oder Nordjob in Lübeck: In der Region stehen wieder viele Messen und Veranstaltungen auf dem Programm. Foto: Nordbau VERANSTALTUNGEN 20. April 2015 Lübeck ENERGIEEFFIZIENTE LED-BELEUCHTUNG IHK zu Lübeck Fackenburger Allee 2 23554 Lübeck 29. April 2015 Ahrensburg ENERGIEMANAGEMENT– SYSTEME UND –AUDITS IHK zu Lübeck, Geschäftsstelle Ahrensburg, Beimoorkamp 6, 22926 Ahrensburg 22. April Neumünster DIGITALES HANDWERK Erste IT-Messe speziell für das Handwerk, veranstaltet vom eBusiness-Lotsen Lübeck Festhalle Neumünster 6. Mai Lübeck FORSCHUNG ERFORSCHEN – BILDER ZUM BEGREIFEN Universität zu Lübeck Ratzeburger Allee 160 23562 Lübeck 27. April Lübeck E-MOBILITÄTSTAG UND LÜBECKER KLIMAPREIS Musik- und Kongresshalle, Willy-Brandt-Allee 10 23554 Lübeck 21. Mai Lübeck HANDWERK DIGITAL Handwerkskammer Lübeck Gewerbesaal Breite Straße 10/12 23552 Lübeck Die Lübecker Nachrichten Akademie bietet in den kommenden Wochen wieder zahlreiche berufsbezogene Veranstaltungen an. „Typgerechtes Zeit- und Selbstmanagement“ steht am 25. April auf dem Programm. In diesem Workshop analysieren die Teilnehmer ihren bisherigen Arbeitsstil sowie ihren Umgang mit der Zeit. Sie entwickeln neue, typgerechte Strategien für ihr individuelles Zeitund Selbstmanagement. Sie entdecken ihre persönlichen „Zeitdiebe“ wie auch die Mechanismen ihrer Motivation. „Das 1 x 1 der Persönlichkeit (DISG-Modell)“ ist der Titel eines Seminars am 5. Mai. Die Teilnehmer lernen, durch differenziertes Führungsverhalten bessere Ergebnisse zu erzielen. Sie erfahren anhand des DISG-Persönlichkeitsmodells ihre Stärken in ihrer Rolle als Führungskraft und lernen, die Bedürfnisse und die Verhaltensstile ihrer Mitarbeiter zu erkennen. Die heutigen Anforderungen an effektive Führung ändern sich laufend. Die Gestaltung eines wertschöpfenden Miteinanders am Arbeitsplatz, die Förderung der Mitarbeiterzufriedenheit und die effiziente Lösung von Konflikten gewinnt zunehmend an Bedeutung. Funktionierendes, zwischenmenschliches Miteinander im Team und mit Kollegen ist unersetzlich. Vor diesem Hintergrund können können Seminarteilnehmer am 6. und 7. Mai „Effektiv führen mit dem Leader Effectivenes Training (LET) nach Thomas Gordon“ lernen. Alle Veranstaltungen finden im Verlagsgebäude der Lübecker Nachrichten statt. Weitere Informationen unter www.ln-akademie.de. Hoffnung auf 2016 Negatives Betriebsergebnis Entscheidung erst im Sommer Die Eröffnungsträume für den Fischerei Erlebnishof in Hemmelsdorf sind geplatzt. Das Jahr der vollständigen Eröffnung lief für das Weissenhaus-Resort nicht so gut wie erhofft. Die Hochschulen hoffen weiter auf 30 Millionen Euro extra. Die Eröffnungsträume für den Fischerei Erlebnishof in Hemmelsdorf sind geplatzt: Angesichts des am See geplanten Restaurantbetriebs mit Terrasse und Außensitzplätzen erfordert das private Bauvorhaben eines Anwohners einen besonderen Lärmschutz. Dessen Umsetzung aber konnte noch nicht abschließend geklärt werden. Bereits im vergangenen Herbst hatten Fragen zum Lärmschutz und zum Grenzabstand bei den Verhandlungen mit einer anderen Eigentümergemeinschaft zu Verzögerungen geführt. Zuletzt wurde für die Eröffnung der auf dem Gelände der ehemaligen Fischräucherei Schierbaum entstehende Anlage am und auf dem Hemmelsdorfer See der Mai angepeilt. Nun bleibt für das 2,7-Millionen-Euro-Projekt nur noch die Hoffnung auf 2016. 600 000 Euro Verlust – das ist das Ergebnis für 2014 im WeissenhausResort. Das Jahr der Volleröffnung (Juli 2014) lief für die Luxus-Einrichtung damit nicht so gut wie erhofft: Statt der erwarteten knapp sechs Millionen Euro Umsatz waren es nur 4,1 Millionen. Dennoch zeigt sich Geschäftsführer Gerald Henningsen zufrieden. „Anlaufverluste sind ganz normal“, sagt er. Für 2015 rechne er mit ersten Gewinnen. Die Auslastung des „Grand Village Resort & Spa am Meer“ lag 2014 laut Henningsen bei durchschnittlich 40 Prozent. „Das ist schon einmal nicht schlecht.“ Heftig zurückgeworfen habe das Resort vor allem ein Wasserschaden im August: Der gesamte SpaBereich sei daraufhin aufgrund der beschädigten Elektronik über Wochen nicht nutzbar gewesen. Im Streit um zusätzliche Millionen für die klammen Hochschulen im Land haben sich deren Präsidenten mit dem Kieler Wissenschaftsministerium jetzt immerhin schon einmal auf einen Zeitplan geeinigt. Bis 30. Juni werde entschieden, wie das Budget der Hochschulen dauerhaft um 30 Millionen Euro angehoben werden kann, sicherte SPD-Wissenschaftsstaatssekretär Rolf Fischer bei einer Tagung der MILCHQUOTE Kein Unterschied? Die Quote ist weg – die Bauernverbände sehen keinen Grund zur Sorge. Die Milchquote sollte vor Überproduktion und Sturzflugpreisen schützen. Jetzt ist sie weg. Von Oliver Schulz Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) bewertete den Wegfall der Milchquoten bereits im Vorwege „sehr optimistisch“. „Die Aussichten sind für die Milcherzeuger, insbesondere auch für die deutschen, sehr gut“, sagte Schmidt im März in Brüssel. Die Milchmengen in Europa waren seit mehr als 30 Jahren gedeckelt, um Überproduktion zu verhindern. Diese Begrenzung ist Anfang des Monats ausgelaufen. Vor allem kleine Landwirte fürchten aber zum Teil fallende Preise. Die gibt es aber im Norden weniger. Die Milchviehbetriebe in der Region sind im Schnitt deutlich größer und arbeiten kostengünstiger als kleinere Betriebe im Süden. In Schleswig-Holstein liegt die durchschnittliche Bestandgröße bei etwa 85 Milchkühen je Betrieb. Doch ob der Norden weniger betroffen sei als der Süden, hänge vom Blickwinkel ab, sagt Peter Koll, Geschäftsführer der Kreisbauernverbände Herzogtum Lauenburg und Stormarn. Die Molkereien in der Region hätten sich als Vermarktungsunternehmen darauf eingestellt, mehr Milch zu verarbeiten und zu vermarkten: „Dazu sind in Arabien, Asien und Russland sogar eigene Vertriebsstellen oder Büros eingerichtet worden.“ Im Süden sei dagegen der Handel mit anderen EU- Staaten von Bedeutung. „Sollte nun die Milcherzeugung in Italien stark steigen, wäre sicher Süddeutschland negativ davon betroffen. Dass kann ich aber nicht vorhersehen.“ Koll erwartet generell für die Milchpreise in der Zukunft zunehmende Schwankungen: „Ähnlich wie bei Schweinefleisch könnte erwartet werden, dass die Preise sich in Zyklen je nach Angebot und Nachfrage entwickeln.“ Der Milchpreis sei dabei von vielen Faktoren abhängig, der Weltmarkt spiele eine große Rolle: „Der internationale Handel hat in den vergangenen Jahren an Bedeutung gewonnen. Der Handel mit Russland, aber auch mit anderen Drittländern, etwa dem Mittelmeerraum aber auch China, hat stark zugenommen.“ Daher sei eine europäische oder nationale Mengenbegrenzung auch nicht mehr zeitgemäß. Auch Peter Lüschow, Vizepräsident des Bauernverbandes Schleswig-Holstein, weist auf die internationalen Märkte hin: „Wir sind doch seit Jahren am Weltmarkt beteiligt – und der ist offen. Wie sich die Preise entwickeln, hängt von der globalen Wirtschaftsentwicklung ab. Wenn sich die Lage in den Krisenregionen der Welt stabilisiert, bin ich zuversichtlich, dass unsere Bauern weiter gut wirtschaften können.“ In Zeiten der Globalisierung sei es deshalb, so Lüschow, aber auch Unfug, über den Einzelhandel zu A schimpfen. Wir sind im Marketing Club, weil wir hier Erfolg versprechende Ideen aus erster Hand bekommen. Britta Herbst und Sven Olaf Maack, Marketing, Dräger Über 260 Profis in einem Netzwerk in der Region Lust auf lebendigen Austausch, tolle Locations, Wissenstransfer, inspirierende Vorträge und spannende Veranstaltungen? Neugierig? www.mc-hl.de DIE WIRTSCHAFT – Im Überblick: Die wichtigsten Messen und Termine in den kommenden Monaten in unserer Region. Hochschul-Kommission zu. Dass es zu einer dauerhaften Erhöhung unabhängig von der Fortschreibung des Hochschulpakts kommen müsse, stehe außer Frage. Unklar sei zwischen SPD-Wissenschaftsministerin Kristin Alheit und Grünen-Finanzministerin Monika Heinold noch, ob bereits im Nachtragshaushalt 2015 oder erst ab 2016 mehr Geld bereitgestellt wird. 26 Donnerstag, 9. April 2015 RUND UMS FIRMENGEBÄUDE UNTERNEHMEN Anzeige PHOTOVOLTAIK Solaranlagen häufiger prüfen Haack & May Dauerhafte Lösungen für die Einfriedung Zaunsysteme von Haack & May sind nicht nur optische Hingucker, sie sind auch extrem Widerstandsfähig und schaffen ein hohes Maß an Sicherheit. „Unsere Tore und Einfriedungen aus verzinktem Stahl oder Edelstahl mit einer hochwertigen Pulverbeschichtung bestechen durch eine lange Lebensdauer und erfordern wenig Pflegeaufwand“, sagt Marc Matthiessen, Geschäftsführer des Lübecker Traditionsunternehmens Haack & May. Dabei können die Kunden aus einer Vielzahl von Möglichkeiten wählen. Damit der Zaun auch perfekt zum Gebäude oder Haus passt, bietet Haack & May eine umfassende Beratung vor Ort an. Am Ende sollte immer ein harmonischer Gesamteindruck stehen, so Matthiessen. Das gilt auch für die Einfriedung von Geschäftsobjekten und Produktionsstätten. Der Sicherheitsaspekt sollte bei der Wahl einer Einfriedung nicht zu kurz kommen. Qualitätszäune mit einer verborgenen Sicherheitstechnik lassen Eigenheimbesitzer und Firmeninhaber gleichermaßen beruhigt schlafen. Einfriedungen und Toranlagen bieten Schutz, signalisieren die Grenzen des Betriebsgeländes oder Privatgrundstückes und verhindern unerwünschten Zugang. In dem traditionsreichen Familienbetrieb Haack & May werden Tore, Türen, Zaunfelder und Geländer mit höchster Präzision durch eine hochmoderne CAD-Technik gefertigt – vom einfachen Maschendrahtzaun über Exaktes Arbeiten und punktgenaues Schweißen machen die Zäune und Gitter von Haack & May zu langlebigen, schönen und funktionstüchtigen Elementen. Foto: pp ion Von der ViPsrojekt. zum 2800 Referenzen im Industrie- und Gewerbebau Doppelstabgitter bis hin zum exklusiven schmiedeeisernen Einzelstück. Verarbeitet werden überwiegend Edelstahl und Aluminium. Schiebetore und Drehflügelanlagen werden mit dem passenden Elektromotorenantrieb geliefert und verbaut. Die Elektroanschlüsse werden von einem Torelektroniker hergestellt, der die Kunden auch in die Bedienung einweist. Neben moderner Technik spielt aber bewährte Handarbeit in der firmeneigenen Schlosserei eine wichtige Rolle. Bestausgebildete Schweißfachleute mit großer Erfahrung stehen für Produkte von hoher Qualität. Jetzt ist aber auch die beste Zeit, um sich von seinem unansehnlichen Jägerzaun zu trennen. Wer hat schon Lust und Zeit, sich unter der Frühjahrssonne mit Lasuren, Farbe und zerbröselnden Holpfählen herumzuquälen. Die Alternative ist ein pflegeleichter und korrosionsbeständiger Stahlzaun der Firma Haack & May. „Alles aus einer Hand“, lautet das Motto des Meisterbetriebes. Dazu gehören der Abbau und die Entsorgung alter Zaunanlagen oder Hecken, der Freischnitt der Zauntrasse und die erforderlichen Boden- und Pflasterarbeiten. Und wer dann doch nicht auf seinen Holzzaun verzichten möchte, ist bei Haack & May ebenfalls an der richtigen Adresse. Denn die Metallexperten können auch in Holz. Der Bundesverband gibt wichtige Tipps für Betreiber. Photovoltaikanlagen können die Bilanz deutlich entlasten. Die Anlage muss aber einwandfrei funktionieren, um viel aus den Sonnenstrahlen herauszuholen. Besitzer sollten regelmäßig die Module auf dem Dach überprüfen, rät der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) in Berlin. Das geht in vier Schritten: 1. Stimmt der Ertrag? Der Besitzer einer Anlage sollte immer mal wieder auf den Stromzähler schauen. Er verrät, wie viel Energie die Photovoltaik-Anlage er- zeugt. Auch der Wechselrichter zeigt die aktuelle Anlagenleistung an, an einigen Modellen oder mit Hilfe spezieller Zusatzgeräte geht das auch über einen längeren Zeitraum. Liegt die Leistung der Anlage deutlich unter dem Erwartbaren oder produziert die Anlage gar keinen Strom mehr, sollte ein Experte gerufen werden. Das ist oft der Betrieb, der die Anlage installiert hat. Es muss aber nichts kaputt sein, auch Schmutz auf den Modulen kann den Ertrag senken. lar rät: Die Module vom Boden aus fotografieren und die Bilder am Computer vergrößert anschauen. Stehen Module vor, sind sie verrutscht oder gebrochen, sollte der Fachinstallateur gerufen werden. 2. Sind die Module kaputt? Der Herbst und Winter hat seine Spuren hinterlassen: Schnee lag auf der Anlage, Wind hat an ihr gezogen, Äste und Laub sind darauf gelandet. Daher sollten die Besitzer die Anlage auf Schäden überprüfen. Selbst auf das Dach zu steigen, ist aber zu gefährlich. Der BSW-So- 4. Wird alles herausgeholt? Bei der Inbetriebnahme misst der Installateur die volle Funktionstüchtigkeit einer Photovoltaikanlage. Spätestens alle vier Jahren sollte das wiederholt werden. Denn so können nicht sichtbare Mängel gefunden werden, etwa Kabelschäden. 3. Liegt Schmutz auf der Anlage? In der Regel schwemmt Regenwasser den meisten Schmutz von den Modulen. Aber Vogelkot und Blütenpollen können hartnäckig haften. In so einem Fall sollte der Besitzer Profis zu Hilfe rufen. A Haack & May Hinter den Kirschkaten 41 23560 Lübeck Tel.: 0451 / 5 20 55 www.haack-may.de Maler- und Lackiermeister Tel. 04 51 / 49 12 66 Fax 04 51/ 49 26 83 MALEREI · BAUTENSCHUTZ · FAHRZEUGLACKIEREREI · SCHIMMELPILZSANIERUNG • • • • Trockenbau PKW-LKW-Lackiererei Wärmedämmung Beschriftung Akustikdeckenbau Industrielackierung Fassadenbeschichtung Möbellackierung Malerarbeiten aller Art Laminat- und Fußboden Verlegearbeiten • • • • • • Solaranlagen sollten nach der Installation regelmäßig geprüft werden. Foto: Wolfgang Maxwitat UNTERNEHMEN Anzeige Stone Clean Neuer Glanz für Steinböden und Fassaden team hallenbau Das individuelle Bau-System Entwurf und Planung Festpreis Fixtermin Wir sind Ihre Spezialisten im Gewerbe- und Industriebau! 40 Jahre Erfahrung Alles aus einer Hand Wir beraten Sie gern persönlich. Dipl.-Ing. Fr. Bartram GmbH & Co. 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Für Geschäftskunden ist das Firmengebäude das Aushängeschild. Dafür plant Stone Clean ganz individuell nach Absprache. „Dabei kommt es auch schon mal vor, dass wir bestimmte Flächen nur nachts reinigen können“, berichtet Uwe Böhm, Geschäftsführer der Firma Stone Clean GmbH. DIE WIRTSCHAFT – Der Frühlingscheck für Photovoltaikanlagen: Liegt die Leistung der Anlage deutlich unter dem Erwartbaren? Interessenten können gern einen Termin zur kostenlosen Besichtigung und gleichzeitiger Anlage einer Testfläche vereinbaren. Vor der Reinigung... ...und nachher: Stone Clean reinigt nachhaltig. Foto: Stone Clean A Stone Clean GmbH Grüner Weg 9a 23611 Bad Schwartau Tel.: 0451 / 291 64 67 E-Mail: [email protected] Web : www.stone-clean.de Donnerstag, 9. April 2015 27 PANORAMA TEAMBUILDING Für mehr Wir-Gefühl Teambuilding-Aktionen im Überblick. ßend beim Rennen gleich mal testen. Das Richtige für: Frisch zusammengestellte Teams, die sich beim gemeinsamen Schaffen kennenlernen können. Wie aus einem Haufen bunt zusammengewürfelter Mitarbeiter eine schlagkräftige Abteilung machen? Eine Teambuilding-Aktion muss her. Das Angebot reicht vom Seifenkisten-Rennen bis zum Survival-Camp. Ein Floß bauen Die Idee: Seifenkisten sind etwas für Kinder? Es geht auch eine Nummer größer: Mitarbeiter bekommen Schwimmkörper, Balken und Seile und müssen daraus ein Floß zimmern, erklärt Johannes Herrmann von der Agentur Show World Event. Danach geht es aufs Wasser zum Praxistest: Schwimmt das Floß auch wirklich? Die Teams liefern sich dann ein Rennen, am Ende wird die Flagge der Sieger gehisst. Das bringt es: Damit ein tragfähiges Floß herauskommmt, sind Zusammenhalt und Kreativität im Team gefragt, erklärt Herrmann. Jede Person kann sich einbringen. Einige übernehmen etwa das Handwerkliche, andere die Planung: Wie groß muss das Floß sein, damit alle darauf passen? Das Richtige für: Outdoorfans. Wasserscheu darf man natürlich auch nicht sein. Von Tobias Schormann Stimmt die Chemie im Team, läuft es auch mit der Arbeit rund. Doch wie schaffen Arbeitgeber es, einer Abteilung mehr Wir-Gefühl zu vermitteln? Hierfür gibt es inzwischen ein breites Angebot an Aktionen. Einige Ideen im Überblick: Survival-Training Die Idee: Wie mache ich ein Feuer? Wie baue ich aus einer Plane ein Zelt? Wie behalte ich im Wald die Orientierung? Solche Dinge lernen Berufstätige bei einem Outdoortraining. Zurück zur Natur ist hier das Motto. Würmer essen gehört aber nicht dazu. „Das ist kein Dschungelcamp“, erklärt die Eventmanagerin Janina Bartz. Das bringt es: Zum einen kann der Wechsel vom Schreibtisch ins Grüne für frischen Wind sorgen. Schreibtischtäter müssen sich einmal in ungewohnter Umgebung beweisen. Damit es dabei gemütlich wird, müssen alle mit anpacken. „Das funktioniert nur als Team“, sagt Bartz. Wenn die Gruppe nicht frieren will, darf sich zum Beispiel keiner zu schade sein, Holz zu sammeln. Das zeigt: Für den gemeinsamen Erfolg ist jeder auf den anderen angewiesen. Das Richtige für: Alle, die früher gern bei den Pfadfindern waren oder gewesen wären. Auf den häuslichen Komfort zu verzichten, gefällt aber nicht jedem und führt an Grenzen. GPS-Schnitzeljagd Die Idee: Die Mitarbeiter teilen sich in Teams auf und gehen mit Hilfe von GPS-Daten auf Schatzsuche. Bei den angegebenen Geodaten gilt es, den nächsten Hinweis zu finden und Rätsel zu knacken, um weiterzukommen. Wer als Erster den Schatz findet, hat gewonnen. Das bringt es: So ein Wettbewerb weckt den Ehrgeiz der Mitarbeiter, erklärt Bartz. Dabei können sich neue Strukturen bilden: Auch der Azubi kann sich einbringen, wenn er eine gute Idee für die Lösung eines Rätsels hat. Das macht Mut, auch später Initiative zu zeigen. Das Richtige für: So eine Aktion ist nicht nur etwas für Nerds Beim House Running spazieren Mitarbeiter – mit Spezialgurten gesichert – die Fassade eines Hochhauses herunter. und Technikfreaks, sagt Bartz. Der Erfolg ist aber wetterabhängig: Bei Regen macht es nur halb so viel Spaß, draußen stundenlang auf Schatzsuche unterwegs zu sein. Klettern im Hochseilgarten Die Idee: Im Hochseilgarten müssen Mitarbeiter in luftiger Höhe Hängebrücken und andere Hürden überwinden. Angst braucht keiner zu haben: Teilnehmer sind an Seilen gesichert. Ans Ziel kommt die Gruppe nur mit Körperbeherrschung und effektivem Krafteinsatz, erklärt Jochen Schweizer von der gleichnamigen Eventfirma. Dabei ist eine Mischung aus Konzentration, Mut und Geschicklichkeit nötig. Das bringt es: Die Teams lernen, Widerstände abzubauen und ihre eigenen Ängste zu kontrollieren, erklärt Schweizer. Das stärkt Teilnehmer für den Arbeitsalltag. Das Richtige für: Für alle, die hoch hinaus wollen. Das Richtige für: Auch Unmusikalische können hier heimliche Talente entdecken. Ist ebenfalls für größere Gruppen geeignet. Eine Band gründen Die Idee: Einmal zum Rockstar werden? Davon träumen viele. Bei dieser Aktion der Erlebniswelten Gruppe können sich Mitarbeiter einen Tag lang als Musiker versuchen. Sie gründen eine Band und bekommen von Coaches die wichtigsten Griffe an ihren Instrumenten gezeigt. Am Ende gibt es ein Konzert – und bestenfalls jubeln die ersten Fans. Das bringt es: Durch das Zusammenspiel der verschiedenen Instrumente sollen Mitarbeiter ein besseres Verständnis für die Aufgabenund Rollenverteilung bekommen. Und durch den Spaß an der Sache wächst die Gruppe den Angaben nach enger zusammen. Kochen Die Idee: Teamgeist geht durch den Magen – das ist die Idee beim gemeinsamen Kochen. Dabei bereiten Mitarbeiter ein mehrgängiges Menü zu und teilen sich Aufgaben auf. Anschließend wird gegessen, was alle zusammen zubereitet haben. Das bringt es: Der eine schneidet das Gemüse, während der Kollege den Kochlöffel schwingt – beim Kochen erfüllt jedes Teammitglied eine Aufgabe und trägt auf diese Weise dazu bei, dass am Ende ein Menu entsteht, erläutert Jochen Schweizer. Das fördere nicht nur den Teamgeist, sondern auch die Kommunikation untereinander. Foto: jochen-schweizer.de/dpa Das Richtige für: eine Tagung oder auch die Weihnachtsfeier. Seifenkistenrennen Die Idee: Zuerst wird gehämmert und geschraubt. Aus Holz und anderen Materialien müssen die Mitarbeiter Seifenkisten bauen. Dann startet das Rennen, bei einigen Anbietern sogar inklusive Stopp in einer Boxengasse mit Fahrer- und Reifenwechsel. Nicht nur Fahrkönnen zählt dabei – bei einer Eventagentur messen sich auch Konstruktions- und Designteams. Das bringt es: Der Arbeitsalltag vieler Berufstätiger ist von der digitalen Welt geprägt, erklärt Jochen Schweizer. Da ist es eine willkommene Abwechslung, mal etwas mit den eigenen Händen zu erschaffen. Wie gut das Zusammenspiel dabei lief, kann man anschlie- Am Abgrund Die Idee: Beim House Running spazieren Mitarbeiter - an Spezialgurten gesichert – Schritt für Schritt an der Fassade eines Hochhauses entlang in Richtung Erde. Noch krasser: Base Flying. Hier fliegen Teilnehmer, angeseilt an eine Spezialkonstruktion, vom Dach eines Hauses und werden erst in letzter Sekunde automatisch abgebremst. Das bringt es: Teams lernen laut Jochen Schweizer, die eigenen Grenzen zu überwinden und Willensstärke zu beweisen. Das stählt auch für den Büroalltag. Das Richtige für: Gut als Rahmenprogramm bei Tagungen Schwindelfreie gehen die Sache A wahrscheinlich lockerer an. Im Hochseilgarten werden in luftiger Höhe Hindernisse überwunden. Außergewöhnlich. Wirkungsvoll. Spektakulär. “Alle Mann an Bord!” • Kieler Woche • Travemünder Woche • Hanse Sail • Sail Bremerhaven YACHT-EVENTS Ihre Fullservice Eventagentur Bei einem Survival-Training müssen sich Berufstätige in der freien Natur beweisen. Buchung & Beratung: 0451 - 70766918 www.yacht-events.de DIE WIRTSCHAFT – Senkrecht die Wand hinunter? In der Wildnis überleben lernen? Die Methoden des Teambuilding werden immer anspruchsvoller. ©emscherbild/fotolia.com Buchen Sie jetzt Ihr Incentive zu den Segelwochen 2015 28 Donnerstag, 9. April 2015 PANORAMA GETRÄNKEINDUSTRIE Es brodelt in der Branche Craft-Biere erobern den Markt, alternative Brauereien schießen wie Pilze aus dem Boden. Eine traditionelle Industrie ist plötzlich in Bewegung. Schon lange machen Kleinbrauereien den großen Anbietern Konkurrenz. Doch nun erobern alternative Biere breite Kundenschichten. Die Branchenriesen sind aufgeschreckt – und versuchen Marktanteile zu sichern. Von Oliver Schulz Das Ausmaß des Booms hat selbst den Insider überrascht: „Ich war auf der Internorga“, berichtet Marcus Gutzeit. „Da waren gleich dreißig Brauereien, die sich organisiert hatten, um Craft-Biere zu vermarkten.“ Das wäre vor wenigen Jahren noch undenkbar gewesen, meint der Inhaber des Brauhauses in Eutin. Gutzeit weiß, wovon er spricht. Vor 15 Jahren hat er die Brauerei samt Gastronomie am Eutiner Markt übernommen. Seither produziert er dort mit einem Mitarbeiter vor allem drei Sorten – ein Pils, ein Rotbier und ein Tafelbier. Außerdem saisonbedingt Weizen, Maibock und Winterbock. 650 Hektoliter fließen im Jahr durch die Schläuche des Hauses. Hopfen und Malz bekommt er aus Bamberg. „Und selbstverständlich brauen wir nach dem Reinheitsgebot.“ In Schleswig-Holstein gibt es etwa zehn Gasthof-Brauerein wie die in Eutin. So wirbt etwa das „Brauberger“ damit, Lübecks Jahrhunderte alte Brautradition zu pflegen. Außerdem stellen im Land zahlreiche Privat- und Hobbybrauer ihre eigenen Getränke her. In Deutschlands Großstädten dagegen ist in den vergangenen Jahren eine alternative Bierbrauerszene entstanden. Aus den USA ist der Trend der Craft-Biere herübergeschwappt – der handwerklich erzeugten Gourmetgetränke. Sie werden in kleinen Brauereien nach eigenen Rezepten produziert. Wie viele kleine Brauereien es in Deutschland gibt, ist unbekannt. Der Berliner Bierexperte Peter Eichhorn und Autor des Fachblatts „Mixology“ schätzt ihre Zahl im „Spiegel“ auf mehr als hundert Marken – Tendenz rapide steigend. Hamburg ist neben Berlin. So führte die 2012 wiederbelebte Hamburger Marke Ratsherrn den Begriff „Craft Beer“ erstmals als Marketingkonzept in Deutschland ein. Im Schanzenviertel setzt Ratsherrn auf die Craft Beer Days und eröffnete vor zwei Jahren das Brauereigasthaus „Altes Mädchen“. Diplom-Ingenieur für Brauwesen, Biersommelier und Brauereiberater: Oliver Wesseloh ist einer der Trendsetter der Branche. Kleine Brauerein in den USA haben ihn inspiriert. Fotos: Kreativbrauerei (2) / os Dort präsentiert Bier-Sommelière Sophia Wenzel die Welt der alternativen Biere. Über 60 Biere werden angeboten – alles Craft-Biere. Zusätzlich gibt es wechselnde „Biere der Woche“, saisonale Biere und Bierstiele. „Der deutsche Biermark ist wie wir alle wissen rückläufig“, sagt Wenzel. „ Allerdings nur bei den sogenannten ,TV-Bieren’. Die großen Brauereien hätten zu lange auf Masse statt Klasse gesetzt. Unter dem Aufkauf kleiner Brauerein durch – teilweise – internationale Konzerne habe die Qualität gelitten: „Einheitliche Rezepturen und Inhaltsstoffe von niedriger Qualität und Zusatzstoffe wurden verwendet. Die sind zwar nach dem Reinheitsgebot nicht verboten, allerdings weit weg von einem naturbelassenen Frischeprodukt. Ziele hier ganz klar: höhere Gewinne.“ Ähnlich argumentiert Oliver Wesseloh, der in Hamburg die Kehrwieder Kreativbrauerei be- treibt. Hinter dem Trend zum „Craft“-Bier stecke schlicht ein Mangel an Auswahl, sagt er: „Ich kenne viele Leute, die dem Bier im Laufe der Jahre den Rücken gekehrt haben und die lieber Wein getrunken haben, weil ihnen Bier zu langweilig wurde“, so der Diplom-Ingenieur für Brauwesen, Biersommelier und Brauereiberater. „Ihnen fehlte die Vielfalt, Bier ist im Laufe der Jahre zu einem relativ geschmacksneutralen Einerlei verkommen.“ Wesselloh bietet an der Elbe derzeit ein Style Lager, ein Single Hop India Pale Ale und ein Jahrgangsbier an. „Wir deutschen Brauer entdecken gerade wieder, was wir alles können“, sagt er. „Die neu aufkommende Kreativität und die Wiederbelebung der Biervielfalt ist einfach großartig. Nun bekommt Bier endlich wieder die Wertigkeit, die es verdient.“ Viele in der Bierbranche müssten jetzt neu lernen, wie echte Bierkultur gelebt werden Marcus Gutzeit produziert in Eutin vor allem drei Biersorten: Pils, Rotbier und Tafelbier – derzeit 650 Hektoliter jährlich. kann. „Dafür müssten Bierlieferverträge eingestellt werden, das Verramschen mit Rabattaktionen muss aufhören.“ Das Reinheitsgebot ist für Wesselloh dabei ähnlich wie für Sophia Wenzel eher Makulatur: „Das Reinheitsgebot, wie es in der Werbung gerne dargestellt wird, existiert so nicht“, sagt der Hamburger Bierenthusiast, den die Arbeit mit kleinen Brauern in den USA zur Gründung des eigenen Unternehmens inspiriert hat: „Wir Brauer müssen uns in Deutschland an das vorläufige Biersteuergesetz von 1993 halten. Und mit Reinheit hat das nicht mehr viel zu tun.“ Denn laut dem Gesetz sei vieles erlaubt – bis auf den Einsatz von Früchten oder Kräutern und Gewürzen in ihrer natürlichen Form. „Daher fände ich es an der Zeit, das sogenannte Reinheitsgebot hin zu einem Natürlichkeitsgebot zu überarbeiten.“ Der Trend zum handwerklich produzierten Bier für Genießer werde sich jedenfalls fortsetzen, glaubt Wesseloh. Wenn er auch nur einen gewissen Marktanteil erreichen könne: „Das KreativbierSegment wird kontinuierlich wachsen und es wird in naher Zukunft sicher eine vielfältige und kreative Bierszene in Deutschland geben. Aber es wird immer eine Nische bleiben.“ Was ihn fasziniere sei, dass es eine „konsumentengetriebene Bewegung“ sei: „Ich habe privat und als Brauer und Biersommelier schon viele Leute getroffen, die zum ersten Mal charaktervolle Biere getrunken haben, bei denen der Funke sofort übergesprungen ist und die ihre Gastronomen und Einzelhändler dazu motiviert haben, ein breiteres Bierangebot anzubieten. Wenn die Entwicklung so weitergeht, bin ich mir sicher, dass das Segment mittelfristig fünf Prozent des deutschen Biermarktes einnehmen wird.“ Von solchen Dimensionen ist durchaus auszugehen. Denn tatsächlich haben auch die Großen der Branche, die sich zuletzt immer mehr auf wenige Anbieter konzentriert hat, lange reagiert. Die Radeberger Gruppe etwa bietet Craft-Biere unter dem Label Braufactum in Supermärkten an, Bitburger ist mit der Marke Craftwerk Brewing am Markt. Maisel setzt auf Maisel & Friends, um den Trend auszuschöpfen. Wie auch immer sich die Branche entwickeln wird, der alteingesessene Eutiner Brauer Marcus Gutzeit begrüßt die derzeitige Dynamik auf dem Biermarkt. „Das ist eine Aufwertung.“ Bier aus kleineren Brauereien schmeckten nicht nur besser. „Wir machen unser Produkt auch nicht haltbar“, sagt er. „Der Unterschied zwischen seinem Bier und dem der großen Brauerein sie wie der zwischen H-Milch und Vollmilch: „Unseres ist viel gesünder.“ A In der Kreativbrauerei in Hamburg werden derzeit ein Style Lager, ein Pale Ale und ein Jahrgangsbier gebraut. DIE WIRTSCHAFT – Internationale Konzerne haben in den vergangenen Jahrzehnten kleine Brauereien aufgekauft. Jetzt schlagen alternative Brauer zurück. – Anzeigen Sonderveröffentlichung – Wirtschaftsstandort OSTHOLSTEIN SÜD Kiel Malente Eutin Scharbeutz Ahrensbök nsbök Bad Schwartau Lübeck Lüb üb k Firmen-Outfit als Visitenkarte Wirtschaftsförderung für die Region Eutin auf Zukunftskurs Die Heinzmann workfashion hat sich auf professionelle Berufskleidung spezialisiert. Ein Webshop bietet Betrieben individuelle Serviceleistungen. . . . . . . . . . . . . . Seite 10 Die Entwicklungsgesellschaft Ostholstein EGOH arbeitet als regionale Wirtschaftsförderung und bietet Ansprechpartner für alle betrieblichen Fragen. . . . . .Seiten 2–4 und 9 Die Landesgartenschau ist erst der Anfang. Dahinter steht das Integrierte Stadtkonzept, das Eutin künftig stärker als Oberzentrum markiert. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seiten 6–7 2 Anzeigen WIRTSCHAFTSSTANDORT OSTHOLSTEIN Donnerstag, 9. April 2015 Wirtschaftsförderung mit der EGOH Seit fast 40 Jahren ist die EGOH der erste Ansprechpartner für die Ansiedlung und Entwicklung junger oder bereits etablierter Unternehmen im Kreis Ostholstein. Die Förderung der Wirtschaft und damit einhergehend die Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen hat im Kreis Ostholstein einen hohen Stellenwert. Um auf diesem Gebiet flexibel und unbürokratisch agieren zu können, entschlossen sich der Kreis Ostholstein, die ehemalige Landesbank Schleswig-Holstein und die ehemalige Kreissparkasse Ostholstein bereits im Jahr 1975 hierfür eine spezielle Wirtschaftsförderungsgesellschaft zu gründen, die seither unter dem Namen Entwicklungsgesellschaft Ostholstein mbH (kurz: EGOH) firmiert. Um die EGOH noch wirtschaftsnäher zu positionieren, wurde der Gesellschafterkreis auf Wunsch des Kreises Ostholstein 1996/97 deutlich erweitert (siehe Infoblock rechts). Gewerbegebiete Ursprüngliche Aufgabe der EGOH war es zunächst, gemeinsam mit den Städten und Gemeinden des Kreises Ostholstein bedarfsgerechte Gewerbe- und Industriegebiete zu entwickeln und zu vermarkten. In der Regie der EGOH sind seither kreisweit 17Gewerbe- und Industriegebiete in unterschiedlicher Größenordnung entstanden, die alle erfolgreich vermarktet werden konnten. Gelungene Beispiele sind die Gewerbeparks Neustädter Bucht und Holsteinische Schweiz sowie das geplante Gewerbegebiet Oldenburg-Gremersdorf. One-Stop-Agency Bei Unternehmensansiedlungen und -erweiterungen übernimmt die EGOH die Funktion einer sogenannten One-Stop-Agency, indem sie nicht nur die benötigten Gewerbegrundstücke bereitstellt, sondern den Unternehmen bei Bedarf als neutrale Vermittlerin bei der Beschaffung aller erforderlichen behördlichen Genehmigungen zur Verfügung steht. Parallel hierzu hat die EGOH einen Unternehmensservice etabliert, der – im Netzwerk mit den Förderinstituten des Landes Schleswig-Holstein sowie den Sparkassen und Banken – heute eine anerkannte Anlaufstelle für alle Unternehmen ist, wenn es umFragen der Unternehmensfinanzierung, der Unternehmensnachfolge, der Krisenbewältigung oder ähnliche Fragestellungen geht. EGOH-Gesellschafter Seit 1997 besteht der Gesellschafterkreis der EGOH aus D Kreis Ostholstein D Sparkasse Holstein D Kreisansässigen Volks- undRaiffeisenbanken D Investitionsbank SchleswigHolstein D Kreishandwerkerschaft D Unternehmensverband Ostholstein Plön D Deutscher Gewerkschaftsbund Unternehmensservice Die Berater der EGOH unterstützen Unternehmen in allen Fragen der beruflichen Selbstständigkeit. Konkret leisten sie zum Beispiel Unterstützung bei der Erstellung eines Gründungskonzeptes und bei der Vorbereitung auf Bankgespräche. Sie geben Informationen über Fördermöglichkeiten und stellen Kontakte zu Fördermittelgeber her. Darüberhinaus kann die EGOH konkret freie Gewerbeflächen und Gewerberäumlichkeiten nachweisen. Gründerförderung Von der Wirtschaftsförderung verstärkt aufgegriffen wurde ab den1980er-Jahren die Existenzgründerförderung. Mit Hilfe des Landes Schleswig-Holstein und des Kreises Ostholstein entstanden dann in der Trägerschaft der EGOH im Jahre 1989 das Gewerbezentrum Eutin und im Jahre 2001 das Gewerbezentrum Oldenburg in Holstein mit jeweils rund 2400 Quadratmetern vermietbarer Fläche für Existenzgründer und junge Unternehmen. Mit den angebotenen Serviceund Beratungsleistungen der Claus-Peter Matthiensen ist der Geschäftsführer der Entwicklungsgesellschaft Ostholstein mbH. In ihm und seinem Team der EGOH finden Unternehmer kompetente Ansprechpartner Foto: Thomas Klatt für ihre Belange. EGOH konnten hier bisher eine Vielzahl junger Unternehmen fit für die Zukunft gemacht werden. Tourismusförderung Aufgrund der hohen Bedeutung der Tourismuswirtschaft für den Kreis Ostholstein ist auch die Tourismusförderung ein wichtiges Aufgabenfeld der EGOH. Neben der touristischen Interessenvertretung des Kreises in den Gremien der verschiedenen Tourismusorganisationen hat die Gesellschaft ein kreisweites Radwegenetz mit einheitlicher Wegweisung konzipiert und dieses im Zusammenwirken mit den kreisangehörigen Städten, Gemeinden und lokalen Netzwerken für die Region: Mit Bürgermeister Klaus-Dieter Schulz und Stadtmanagerin Kerstin Stein-Schmidt entwickelte die EGOH (links Claus-Peter Matthiensen, rechts Martin Foto: Ulrike Benthien Klehs) Flyer für Eutin. Tourismusorganisationen umgesetzt. Die qualitative Verbesserung des touristischen Angebotes ist ein weiterer Schwerpunkt der EGOH. So werden die Campingplätze, Sportboothäfen oder private Beherbergungsbetriebe bei der Klassifizierung oder bei Einrichtung von Reisemobilstellplätzen unterstützt. Für die touristischen Unternehmen des Kreises ist die Gesellschaft auch Ansprechpartner in besonderen Problemlagen. EU-Fördermittel Für die Kommunen, Unternehmen, Verbände und Vereine im Kreis hält die EGOH eine Förderberatungsstelle zur Unterstützung bei derAkquise von Fördermitteln der Europäischen Union vor. Eine wichtige neue Herausforderung für die Gesellschaft ist die Schaffung der organisatorischen Voraussetzungen für die Verbesserung der Breitbandversorgung im Kreis Ostholstein durch Gründung einer kreisweit tätigen Breitbandinfrastrukturorganisation. Entwicklungsgesellschaft Ostholstein mbH EGOH Röntgenstraße 1 23701 Eutin Tel.: 04521/ 808 10 www.egoh.de [email protected] A IMPRESSUM WIRTSCHAFTSSTANDORT LÜBECK ist ein Verlagsprodukt der Lübecker Nachrichten GmbH Verlag und Druck: Lübecker Nachrichten GmbH Herrenholz 10-12, 23556 Lübeck E-Mail: [email protected] Redaktion: Tessa Maiborg (v.i.S.d.P.) Tel. 0451/144-1790 E-Mail: [email protected] Kooperation: Wirtschaftsförderung Lübeck GmbH, Falkenstraße 11, 23564 Lübeck www.luebeck.org Anzeigen: Rüdiger Kruppa (v.i.S.d.P.) Christian Rogge Tel. 0451/144-1201 E-Mail: [email protected] Vertrieb: Rüdiger Kruppa (v.i.S.d.P.) Tel. 0451/144-1620 E-Mail: [email protected] Donnerstag, 9. April 2015 WIRTSCHAFTSSTANDORT OSTHOLSTEIN Anzeigen 3 Gewerbeflächen in Ostholstein Hier können Unternehmen sofort Grundstücke erwerben und bauen. Die Entwicklungsgesellschaft Ostholstein (EGOH) bietet im Auftrag der Kommunen den Großteil der Gewerbegrundstücke im Kreis Ostholstein an. Darüberhinaus bieten die Städte Fehmarn und Bad Schwartau in eigenem Vertrieb ebenso Flächen an. Hochspezialisiert auf den Bau der Festen Fehmarnbelt Querung forciert das Unternehmen Baltic FS eigene Gewerbeflächen auf der Insel Fehmarn. In allen Gewerbegebieten liegt ein rechtskräftiger Bebauungsplan vor. Die einzelnen Flächengrößen können im Rahmen der Verfügbarkeit frei an die Wünsche und Vorgaben der Käufer angepasst werden. Gewerbetreibende können also sofort starten. Die Gewerbeflächen sind mit Zuschüssen der EU und des Lan- des Schleswig-Holstein kofinanziert und bieten Unternehmern somit die Möglichkeit, in Ostholstein einen preiswerten Standort zu erwerben. Weitere Planungen sehen Gewerbeflächen in der Gemeinde Gremersdorf sowie in Oldenburg (BAB Abfahrt Jahnshof) und am Gewerbegebiet Voßberg vor. Eine Besonderheit unter den Gewerbeflächen ist der Autohof in Gremersdorf – direkt an der BAB 1 zwischen Heiligenhafen und Oldenburg. Dort ist im Blick auf den Bau der Festen Fehmarnbeltquerung autobahnaffines Gewerbe vorgesehen. Unternehmer können frühzeitig ihren Standort an der Achse Hamburg – Kopenhagen sichern. Allgemeine Gewerbeflächen der Entwicklungsgesellschaft Ostholstein. Vorabinformationen bietet die Internetseite www.egoh.de / Menüpunkt Gewerbegebiete. Ahrensbök in kurzer Entfernung zur A1 gelegen. Im Gewerbegebiet „Barghorst“ stehen noch ca. 28 200 qm zur Verfügung. Grundflächenzahl 0,6 Gebäudehöhe 10 m über dem Bezugspunkt Gewerbesteuer 340% Grundsteuer B 320% www.egoh.de /Menüpunkt Gewerbegebiete Gewerbebiet Oldenburg i.H., SebenterWeg An der A1 am Ortseingang von der Stadt Oldenburg gelegen. Im Gewerbegebiet „Sebenter Weg“ stehen noch ca. 26 600 qm zur Verfügung. Grundflächenzahl 0,6 Gebäudehöhe 10m über dem Bezugspunkt Gewerbesteuer 360% Grundsteuer B 380% Gewerbebiet Grube An der B 501 am Ortseingang von Grube gelegen. Im Gewerbegebiet „Konzerberg“stehen noch ca. 6600 qm zur Verfügung. Grundflächenzahl 0,5 Gebäudehöhe 8 m über dem Bezugspunkt Gewerbesteuer 360% Grundsteuer B 360% Gewerbebiet Schönwalde a.B. An der L 216 am nordöstlichen Ortsrand von Schönwalde a.B. gelegen. ImGewerbegebiet Schönwalde stehen noch ca. 2.400 qm zur Verfügung. Grundflächenzahl 0,6 Gebäudehöhe 10,5 m über dem Bezugspunkt Gewerbesteuer 380% Grundsteuer B 360% Gewerbebiet Grömitz Scannen Sie den QR-Code links mit einem Smartphone. Mit dem QR-Code sind Sie sofort auf der Informations-Homepage der EGOH. www.egoh.de Zwischen der B 501 und der K 46 amOrtsrand des Ostseebades Grömitz gelegen. Im Gewerbegebiet Grömitz „Körnickerfeld“ stehen noch ca. 5600 qm zur Verfügung. Grundflächenzahl 0,6 Gebäudehöhe 10,5 m über dem Bezugspunkt Gewerbesteuer 350% Grundsteuer B 370% Gewerbebiet Eutin/Süsel An der L 57 und der B 76 am Ortsrand der Kreisstadt Eutin in kurzer Entfernung zur A1 gelegen. Im Gewerbegebiet „Unternehmenspark Holsteinische Schweiz“ stehen noch ca. 112 600 qm zur Verfügung. Grundflächenzahl 0,5 Gebäudehöhe 10,0 m und 11,5 m über dem Bezugspunkt Gewerbesteuer 360% Grundsteuer B 380% Gewerbebiet Neustadt i.H./Sierksdorf Direkt an der A1 am Ortsrand der Stadt Neustadt gelegen. ImGewerbegebiet„Gewerbepark Neustädter Bucht“ stehen noch ca. 29 600 qm zur Verfügung. Grundflächenzahl 0,6 Gebäudehöhe 9 m und 11 m über dem Bezugspunkt Gewerbesteuer 370% Grundsteuer B 390% Gewerbebiet Gleschendorf An der B 432 amOrtsrand von Gleschendorf gelegen. ImGewerbegebiet„Gleschendorf“ stehen noch ca. 12 900 qm zur Verfügung. Grundflächenzahl 0,6 Gebäudehöhe 8 m über dem Bezugspunkt Gewerbesteuer 360% Grundsteuer B 350% Gewerbebiet Ahrensbök An der B 432 amOrtsrand von Gewerbebiet Ratekau Am Ortsrand von Ratekau in kurzer Entfernung zur A1 gelegen. Im Gewerbegebiet „Ratekau“ stehen noch ca. 8000 qm zur Verfügung. Grundflächenzahl 0,5 Gebäudehöhe 11 m über dem Bezugspunkt Gewerbesteuer 330% Grundsteuer B 310% Entwicklungsgesellschaft Ostholstein Röntgenstraße 1 23701 Eutin Tel.: 04521/ 808 10 Fax 04521 / 808 11 www.egoh.de [email protected] Öffnungszeiten des Sekretariates: Mo. bis Do., 9 bis 12.30 Uhr und 13 bis 16 Uhr Freitag, 9 bis 13 Uhr Ansprechpartner: Dieter Lanken Tel.: 04521 / 808 802 [email protected] Dirk Bremken Tel.: 04521 / 808 830 [email protected] 4 WIRTSCHAFTSSTANDORT OSTHOLSTEIN Anzeigen Seit 1989 ist das Gebäude Gewerbezentrum Eutin I Standort für erfolgreiche Unternehmen. Donnerstag, 9. April 2015 Das Gewerbezentrum II aus dem Jahr 2000 ist Zeugnis der besonderen Flexibilität Fotos: hfr der EGOH. Gewerbezentrum Eutin Flexible Raumkonzepte für Start-ups und etablierte Unternehmen. Die Eröffnung des Gewerbezentrums Eutin II im Mai des Jahres 2000 ist eines der besten Beispiele für den außergewöhnlichen Einsatz der Entwicklungsgesellschaft Ostholstein (EGOH) für die hiesige Wirtschaft, das Landrat Horst-Dieter Fischer seinerzeit als „einmaligen Vorfall in ganz Deutschland mit Modellcharakter“ lobte. Aber von Anfang an: Das Gewerbezentrum Eutin ist seit 1989 Standort junger, erfolgreicher Unternehmen. Die in der Röntgenstraße angesiedelten Firmen entwickelten sich bestens, so dass für ein erfolgreiches Start-up-Unternehmen bald eigene Betriebsstätten notwendig wurden. Statt – wie sonst üblich – aus den angemieteten Räumlichkeiten im Gewerbezentrum auszuziehen und auf der „grünen Wiese“ neu zu bauen, machten die damaligen EGOH-Geschäftsführer dem Jungunternehmer ein außergewöhnliches Angebot: Der Betrieb sollte seine optimal auf seine Bedürfnisse zugeschnittenen Räumlichkeiten kaufen, mit dem Geld wollte die EGOH neue Gewerberäume bauen. So entstand inner- Gewerbezentrum Eutin I In Stichworten (Aufteilung siehe oben) D 15 Büroeinheiten D 3 Produktionseinheiten D Rund 1.200 qm vermietbare Fläche D Raumhöhe bis 5 m D Stromanschlüsse 220 und 360 V D Großer Konferenz- und Schulungsraum D Kleiner Besprechungsraum D Ausreichend Parkplätze Entwicklungsgesellschaft Ostholstein mbH EGOH Röntgenstraße 1, 23701 Eutin www.egoh.de Gewerbezentrum Eutin II In Stichworten (Aufteilung siehe unten) D 8 bis 10 Büroeinheiten D 5 Produktionshallen D Rund 1.400 qm vermietbare Fläche D Raumhöhe bis 5 m D Produktionshallen mit Sektionaltoren D Stromanschlüsse 220 und 360 V D Pantry und WC in jeder Einheit D Patchfeld-Ausrüstung D Behindertengerechte Grundkonzeption D Fahrstuhl D Regenwasserrückgewinnung D Ausreichend Parkplätze D Beste An- und Ablieferungsmöglichkeiten auch für Schwerlastverkehr halb eines Jahres der Neubau Gewerbezentrum Eutin II als Ausgleichsneubau für die verkauften Gewerbeeinheiten. Auch wenn mittlerweile Reinhard Sager Landrat von Ostholstein und damit auch Vorsitzender des Aufsichtsrates der Egoh ist und Claus-Peter Matthiensen die Geschäfte der Entwicklungsgesellschaft alleine führt – die Flexibilität der EGOH wird bis heute gelebt. Davon werden sich Unternehmer überzeugen können, die Räume für ihren Betrieb benötigen. Die EGOH unterhält Gewerbezentren in Oldenburg und in Eutin. Modern und repräsentativ laden die beiden Komplexe Gewerbezentrum I und II in Eutin junge und etablierte Unternehmen ein. Das Gewerbezentrum Eutin verteilt sich auf zwei Gebäude in der Röntgenstraße und bietet eine Vielzahl von Service- und Unterstützungsleistungen. Die Raummieten betragen 4,60 Euro pro Quadratmeter für Produktionshallen einfachster Ausstattung bis 6,50 Euro für Büroflächen. Räume können in der Größeneinheit von rund 20 bis 250 qm angemietet werden. TM Produktion, Lager oder Büro – im Gewerbezentrum Eutin sind vielfältige Nutzungsmöglichkeiten in breiter Größenordnung möglich. Donnerstag, 9. April 2015 WIRTSCHAFTSSTANDORT OSTHOLSTEIN Anzeigen 5 Küchen die begeistern! Sicherheit und Vertrauen sind uns wichtig. Planung, Beratung und Hausbesuch sind bei uns kostenlos und unverbindlich. Entscheidend für uns: Ihre Zufriedenheit – ganz besonders nach dem Kauf. Von der Qualität der Arbeit überzeugt sich die Chefin gerne selbst. Kein Teil verlässt die Werkstatt, ohne von Rantje Jans geprüft worFotos: Astrid Jabs den zu sein. 40 über Vertrauen in Qualität „Lacktechnik 2000“ erhielt zum 6. Mal in Folge die Auszeichnung „Werkstatt des Vertrauens“. Zum 6. Mal in Folge kann der Eutiner Fachbetrieb „Lacktechnik 2000“ als „Werkstatt des Vertrauens“ glänzen. Der Titel, der ausschließlich über eine Kundenbefragung zu erringen ist, steht für die Kontinuität, mit der Rantje Jans und Werner Lorenzen als Geschäftsführung höchste Standards gewährleisten. Werkstatt des Vertrauens ist eine bundesweite Aktion, die von teilnehmenden inhabergeführten Freien KfzWerkstätten durchgeführt wird. Für die Aktion entscheidet der Autofahrer, ob die Umsetzung des Auftrags durch die Pkw-Werkstatt zur Zufriedenheit geführt hat. Es erhalten nur die Kfz-Werkstätten das Siegel Werkstatt des Vertrauens, wenn diese von mindestens 50 Kunden eine Stimmkarte erhalten haben. Seit mehr als 20 Jahren ist Lacktechnik 2000 verlässlicher Partner für Privat- und Geschäftskunden. Altmeister Werner Lorenzen, Geschäftsführerin Rantje Jans und Malte Bergmann, ein angehender Meister, lösen diesen Anspruch gemeinsam mit den Mitarbeitern jeden Tag neu ein. Lackiert werden neben Lacktechnik 2000 Seit November 1993 ist die Lackiererei Lacktechnik 2000 für ihre Kunden da. Sie wurde gegründet von Werner Lorenzen, der heute auf über 50 Jahre Erfahrung im Lackierhandwerk zurückblicken kann. Die Förderung des Nachwuchses sowie stete Innovation und die Verwendung modernster Techniken und Materialien waren und sind die Anliegen des Seniorchefs sowie der Geschäftsführerin Rantje Jans. üche! … ha t Ih re K Bad Schwartau Gewerbegebiet Langenfelde 2-4 Fon 0451 - 280 880 www.schoeppich.de $872/$&.,(581* $872/$&.,(581* Seit 2010 wird Lacktechnik 2000 regelmäßig als Werkstatt des Vertrauens ausgezeichnet. Pkw auch Großraumfahrzeuge, Möbel und andere Einzelteile. Dazu kommt die Aufbereitung von Leasing-Fahrzeugen: Viele Firmen lassen ihre Leasing-Flotte von den Profis bei „Lacktechnik 2000“ wieder in einen Top-Zustand bringen. In Sachen Werterhalt setzt man beim Eutiner Spezialisten auf qualifizierte Instandsetzung: Eingedrückte Schweller und Seitenteile beispielsweise werden ausgebeult und wieder hergerichtet. Und wenn Ersatz notwen- dig wird, werden nur Originalteile der jeweiligen Hersteller verbaut. Zum Service gehört neben einer persönlichen Beratung auch die kostenfreie Bereitstellung eines Leihwagens, wenn das Auto des Kunden in der Werkstatt verbleiben muss. Lacktechnik 2000 Lübecker Landstraße 36 23701 Eutin Tel.: 04521 / 2010 www.lacktechnik2000.de itätsl a u Q s u n o b Ihr Der Lacktechnik Vorteil für Sie! + Reparatur deutlich günstiger als mit dem Einsatz eines Neuteils + Schnelle Beseitigung, 3 Werktage + Steigerung Ihres Fahrzeugwertes + Bester und effektivster Rostschutz + Kostenloses Ersatzfahrzeug Wir freuen uns auf Ihren Besuch! )DV]LQDWLRQ )DV]LQDWLRQ 3HJR[LJOUPR.TI/ 3HJR[LJOUPR.TI/ PUKLY0UK\Z[YPLZ[YHL,\[PU PUKLY0UK\Z[YPLZ[YHL,\[PU ;LS!-H_! ;LS!-H_! ^^^SHJR[LJOUPRKL ^^^SHJR[LJOUPRKL 6 WIRTSCHAFTSSTANDORT OSTHOLSTEIN Anzeigen Donnerstag, 9. April 2015 Eutin nimmt Kurs auf die Zukunft Die Landesgartenschau ist der offizielle Auslöser. Doch das neue Stadtkonzept hat Auswirkungen auf alle Menschen der Region. In der Kreisstadt will man sich nicht länger hinter den Ostseebädern verstecken müssen. Von Astrid Jabs Bürgermeister Klaus-Dieter Schulz (rechts) und Bauamtsleiter Bernd Rubelt fördern und begleiten die Stadtentwicklung. „Stadtentwicklung im Zeitraffer“ Bernd Rubelt, Bauamtsleiter der Stadt Eutin, im Interview mit „DIE WIRTSCHAFT“. Frage: Läuft alles nach Plan, wird das 2012 beschlossene Integrierte Stadtkonzept ISEK umgesetzt? Bernd Rubelt: (...) Selten kann ein Stadtsanierungsprogramm so umfänglich und unmittelbar umgesetzt werden wie in Eutin. Für Eutin hat sich vor dem Hintergrund der Landesgartenschau ein Entwicklungsprozess im Zeitraffer ergeben: In nur dreieinhalb Jahren vom Konzept über die Planung zur Ausführung! Die Baumaßnahmen zur Landesgartenschau liegen voll im Zeitplan. Frage: Warum braucht Eutin ein Stadtsanierungskonzept? Bernd Rubelt: Die Rahmenbedingungen für die Entwicklung der Städte sind einem großem Wandel unterzogen. Die Verhältnisse in den Bereichen Wohnen, Tourismus, Kultur und Einzelhandel haben sich in den vergangenen 20 Jahren so gravie- rend verändert, so dass wir eine tragfähige und weitreichende Entwicklungsstrategie brauchen, um die richtigen Entscheidungen für die Zukunft der Stadt treffen zu können. (...) Darauf aufbauend und mit einem klaren Kurs haben wir in den letzten 3 Jahren die Planungen für Innenstadt und Landesgartenschau konzipiert. Frage: Wie wird sich der Charakter der Stadt aus städtebaulicher Sicht verändern und wer profitiert davon? Bernd Rubelt: Der städtebauliche Charakter der Stadt wird nicht verändert sondern eher gestärkt, sorgfältiger und klarer herausgearbeitet. Eutin hat einen städtebaulich gesunden und wertvollen historischen Stadtkern, der wieder mit deutlich mehr Leben gefüllt und auch gestalterisch erlebbarer werden soll. Von dieser Investition in die Zukunft Eutins profitieren alle: Anwohner, Eigentümer, Angestellte, Kunden, Geschäftsleute und Touristen. 55Das sagt: Bürgermeister Klaus-Dieter Schulz „Die Stadtsanierung ist eine einmalige Chance für Eutin. Die Stadt braucht diese umfassende Modernisierung, um ihre Strahlkraft als Mittelzentrum in der Region langfristig zu erhalten. Wir erwarten von der Stadtsanierung in Kombination mit dem Großereignis LGS nachhaltige positive Effekte auf die Wirtschaft in der Stadt und darüber hinaus in der Region. Die Sicherung vorhandener und Schaffung neuer Arbeitsplätze wird damit verbunden sein; der Freizeitwert der Stadt wird sich für die Eutiner sowie für die Gäste unserer Stadt erheblich verbessern." Die Kreisstadt Ostholsteins ist in Bewegung: Mit dem ersten großen Etappenziel Landesgartenschau 2016 (LGS) vor Augen baut die Stadt Eutin an ihrer zukünftigen Ausrichtung. Auf der Grundlage eines 2012 beschlossenen Integrierten Stadtkonzeptes (ISEK) läuft derzeit ein Sanierungsprozess mit Signalwirkung. Zukunftsfähigkeit ist das Stichwort, unter dem diese umfassenden Vorhaben zu bündeln sind. Es gilt, „die Bedeutung Eutins in der Region zu stärken, den Strukturwandel – insbesondere im Einzelhandel – zu bewältigen, sich den Herausforderungen des demographischen Wandels zu stellen, nachhaltige Strukturen in Kultur und Freizeit zu entwickeln sowie Klimaschutz und Klimaanpassung als Chance zu nutzen“, heißt es im ISEK. Mit einem Wohnungsmarkt- und einem Einzelhandelskonzept sind parallel zum ISEK Instrumentarien entwickelt worden, die die dafür notwendig werdenden konkreten Schritte gleichermaßen ermöglichen und regulieren. LGS als erstes Etappenziel Bis zur LGS, zu der mit 600 000 Besuchern gerechnet wird, soll die Stadtbucht am Großen Eutiner See neu gestaltet, der Süduferpark als Freizeitgebiet erschlossen und das Areal des historischen Bauhofes samt den darauf befindlichen Torhäusern saniert werden. Und auch das Entree der Stadt wird neu definiert: Bis Frühjahr 2016 werden Bahnhofsvorplatz und westliche Peterstraße modernisiert. Konkrete Maßnahmen Etwa 20 Millionen Euro Gesamtsumme sind für die Stadtsanierung veranschlagt worden, wobei Eutins Bauamtsleiter Bernd Rubelt mit einer 60-prozentigen Förderung aus Landes-, Bundes- und EU-Mitteln rechnet. Gut die Hälfte davon wird in die nun beginnenden Arbeiten fließen. Der Bahnhof Der Bahnhofsvorplatz wird eine großzügige einheitliche Optik erhalten und barrierefrei gestaltet. Vom Bahnhof aus wird der Weg in die Innenstadt farblich abgesetzt und so deutlich erkennbar. Daneben entstehen am Bahnhofsgebäude 200 neue Fahrradstellplätze, darunter auch eine abschließbare Fahrradbox. Am nördlichen Rand des Bahnhofvorplatzes soll eine „Kiss- and Ridezone“ mit Taxistellplätzen und Platz für vier Kurzzeitparker liegen. Möbliert wird der Platz mit Sitzgelegenheiten aus Stahl und Holz, Mastleuchten und Bepflanzung runden das Bild ab. Bis 2016 soll dieser Bereich bis zur Fußgängerquerung komplett fertiggestellt sein, wobei die vorhandenen Bushaltestellen vor dem Eingang des Bahnhofgebäudes zunächst erhalten bleiben. Die Peterstraße Als Verbindungsachse zwischen Bahnhof und Innenstadt bekommt die westliche Peterstraße für 1,5 Millionen Euro ein neues Gesicht. Die leerstehende Ladenzeile wird abgerissen, an ihre Stelle treten Sitzmöbel und Grün. Der bestehende Tunnel wird weiter genutzt werden. Der Boden wird mit Naturgroßsteinpflaster und Klinker belegt. Eutin – Stadt am Wasser Mit den Neugestaltungen soll Eutins Nähe zum Wasser hervorgehoben werden. In der Stadtbucht am Großen Eutiner See soll ein weitläufiges Holzdeck entstehen. Die Promenade verbindet Stadt und See optisch. Großformatige Gehplatten und Basaltpflaster führen von der Bucht in den Seepark. Das sagt . . . Per Köster, Leiter Eutin GmbH und Tourist-Info „Kleine Städte haben es in Zeiten des Interneteinkaufs schwerer als größere, die noch eine für ein halbtägiges Shopping-Erlebnis ausreichende Menge und Auswahl an Geschäften bieten können. Kleine Städte können nur mit einer ganz besonderen Atmosphäre und einem interessanten Veranstaltungsangebot bei Besuchern punkten, um mit der Kombination von Ausflug, Kultur und Einkauf attraktiv zu sein. Mit seiner Bausubstanz – allen voran das Schloss und die Altstadt –, den Park- und Gartenanlagen, der naturnahen Lage direkt an See und Wald, seinem Kulturangebot und dem reichen geschichtlichen und kulturellen Hintergrund hat Eutin hier sehr gute Voraussetzungen (...) Wenn die historischen Fassaden, die Pflasterung, die ,Möblierung’ mit Bänken, Laternen, Kunst- und Spielobjekten und so weiter, das Grün in der Stadt, die Uferpromenaden und die Parks spannend, gepflegt und geschmackvoll vom Zustand her und auch mal mit ungewöhnlichen und begeisternden Elementen gestaltet sind, kann das Potenzial seine volle Wirkung entfalten. Genau das wird nun die Eutiner Stadtentwicklung erreichen und es den neuen Seebrücken und Promenaden der Ostseeorte nachmachen. Freizeit und Urlaub in und rund um das historische Kleinod am See – Geheimtipp mitten in Schleswig-Holsteins größtem Naturpark, Eutin wird zukünftig noch attraktiver!" Per Köster, Leiter Eutin GmbH und Tourist-Info. Andreas Booke, Geschäftsführer LMK-Einkaufswelt Die Kreisstadt Eutin betreibt grundlegende Kosmetik. Ein neues Image soll die Attraktivität der Rosenstadt langfristig deutlich steigern. Fotos: Astrid Jabs, Susanne Peyronnet, Volker Graap. Die Landesgartenschau 2016 soll dabei erst der Anfang sein. Der Hauptweg vom Rosengarten wird erneuert – hier wird auch ein Ausgang der LGS liegen – und führt wie auch die Wasserstraße direkt ins Zentrum. Für das Rundfahrtschiff „Freischütz“ wird ein zeitgemäßer Steg gebaut. Beleuchtet wird die Stadtbucht mit schlichten Lichtsäulen, über eine neue großzügige Treppe gelangt man zum Schloss und zum Marstall. Der Seepark wird in einen Freizeitpark umgewandelt. Sicht- und Wegeachsen schaffen die Verbindung zum See. Ein Waldgartenband mit Boulefläche, Fitnessgeräten, Tischtennis und Picknickplätzen soll angelegt werden. Dazu hat man sich für einen Kleinkinder- und einen Abenteuer- Spielbereich entschieden. Sitzmöbel markieren Ruhezonen. Ein neuer Erholungsbereich soll auch aus dem Süduferpark werden. Das 6,6 ha große Gelände wird über neue Wege, Spielbereiche und Zugänge zum See erlebbar gemacht werden. Bildung und Kultur Die historischen Torhäuser werden im Laufe des Jahres denkmalgerecht saniert. Während der LGS sollen hier Blumenschauen stattfinden, im Anschluss ist eine Nutzung als Veranstaltungsorte vorgesehen. Das in unmittelbarer Nähe zu diesem Areal befindliche Vogthaus als Haus der Stiftungen soll während der LGS als außerschulischer Lernort fungieren. Langfristig soll das Ensemble aus Opernscheune, Torhäusern, Vogthaus und Jugendherberge auf dem historischen Bauhofareal als Bildunsg- und Kulturstandort etabliert werden. In Stadtbucht, Seepark und Süduferpark werden 7,3 Millionen Euro investiert, für den historischen Bauhof mit Torhäusern und Vogthaus sind 2 Millionen Euro veranschlagt. Nach der Landesgartenschau wird das Gelände komplett an die Stadt übergeben. Geschärftes Profil Von einer generellen mittelfristigen Attraktivitätssteigerung für den Standort durch die Sanierungsmaßnahmen, ist auch Eberhard Rupprecht überzeugt. Der erfahrene Immobilienfachmann und Geschäftsführer von „Im Norden Immobilien“ erwartet eine Schärfung des Eutiner Profils auch im Vergleich zu anderen Städten der Region: „Wir stehen da in einem Wettbewerb. Eutin ist jetzt schon gefragt und die Stadtsanierung ist ein hervorragendes Instrument, noch mehr interessante Menschen für uns zu gewinnen.“ Das werde sich auch auf die Grundstückspreise niederschlagen. „Mit dem Sanierungsprogramm werden auch private Erhaltungs- und Sanierungsmaßnahmen förderfähig werden", so Rupprecht. „Das Stadtsanierungskonzept ist das richtige Instrument, um in Angriff zu nehmen, was rückblickend auf die letzten zehn Jahre möglicherweise versäumt wurde. In diesen Prozess sind wir als Unternehmen auch über die Wirtschaftsvereinigung Eutin miteingebunden. Dabei laufen die Aktivitäten in zwei Richtungen: Wir werden informiert, bringen uns aber auch in Eigeninitiative auf direktem Wege ein. Natürlich sehen wir der Landesgartenschau mit einer gewissen Erwartung entgegen – 600 000 Gäste sind eine einmalige Chance, sich zu präsentieren. Auch wenn nicht alle Besucher als Kaufinteressenten anzusehen sind, wollen wir partizipieren. Parallel dazu setzen wir auf den Nachhaltigkeitsfaktor – was da in Angriff genommen wird, wird bleiben und wer die LGS positiv erlebt hat, den können wir wieder erwarten. Damit sammeln wir Pluspunkte im Wettbewerb mit anderen Städten. Für unser Haus sind für 2015 einige Modernisierungsmaßnahmen geplant: Lichttechnik und Fahrtreppen werden erneuert, die Klimaanlage modernisiert und für das nächste Jahr werden einige Flächen neu arrangiert werden. Kurz gesagt: Wir spielen mit!“ Andreas Booke, Geschäftsführer LMK-Einkaufswelt. Mehr als nur sauber MALERMEISTER RALF LÜDTKE Qualität aus Meisterhand Eutin · Telefon 0 45 21 / 23 05 GmbH Daimlerstraße 17a · 23617 Stockelsdorf Telefon (0451) 29 05 80 · Fax (0451) 5 29 74 [email protected] wl-werbung-und-licht.de 7 Daimlerstraße 17a · 23617 Stockelsdorf Telefon (0451) 5 29 60 · Fax (0451) 5 29 74 [email protected] wl-arbeitsbuehnen.de LensahnerStr.5•23738Beschendorf•Tel.04564/9840 Gebäudereinigung FACKLAMM GMBH Fierthstr. 32 · 23684 Gleschendorf Tel. 0 45 24 - 87 57 www.facklamm-gmbh.de 8 Anzeigen WIRTSCHAFTSSTANDORT OSTHOLSTEIN Donnerstag, 9. April 2015 Jürgen Gosch – ein Phänomen Wie wurde aus dem Bauchladen ein Unternehmen mit geschätzten 68 Millionen Umsatz? Die Geschichte mutet an wie der American Dream: Als Maurergeselle kam Jürgen Gosch in den 60er Jahren nach Sylt und begann am Feierabend Räucheraale aus dem Bauchladen zu verkaufen. Heute ist er Millionär, sein Unternehmen Gosch Sylt eine erfolgreiche Marke mit zwölf Restaurants auf Sylt, vier auf Kreuzfahrtschiffen und 26 Franchisefilialen im übrigen Deutschland. Seit 2009 gibt es auch im Lübecker Citti-Markt eine Gosch-Franchise-Filiale, seit 2011 in Scharbeutz und seit 2012 in Timmendorfer Strand. Immer in den besten Lagen – wie es dem Firmeninhaber wichtig ist. Auch im Badeort Travemünde wollte Gosch eine Filiale an der Travepromenade eröffnen. Doch eine Woche vor dem Notartermin ließ Gosch den Vertrag platzen: Man habe die Planungssicherheit vermisst und wolle sich auf konkretere Projekte konzentrieren. Diese ihm eigene Konsequenz ist typisch für den launigen Firmenchef. Aber wie wurde aus dem Bauchladen ein Unternehmen mit geschätzten 68 Millionen Euro Jahresumsatz? Fischbuden und -restaurants gibt es schließlich an Norddeutschlands Küsten unzählige. Gosch ist weder besonders günstig noch besonders teuer. Das Fischbrötchen kostet kaum mehr als anderswo, im Restaurant kann man sich schon für fünf Euro sattessen und der billigste Hauswein kostet weniger als fünf Euro Die Restaurants Gosch Sylt gelten als angesagter Treffpunkt. Wie hier in den Dünen von ScharFoto: Birte Friedlaender beutz hat Gosch stets ein Gespür für die besten Lagen. „In Deutschland sind wir auch.“ Mit 50 Aalen fing es an. Die packte der Maurer Jürgen Gosch aus dem nordfriesischen Tönning in seinen Bauchladen und war am ersten Abend alle los. Das Geschäft lief gut, besonders am berühmt-berüchtigten FKK-Strand Buhne 16 rissen ihm die Badegäste die Aale aus der Hand. Das Geschäft lief so gut, dass sich Jürgen Gosch nur wenige Zeit später entschloss, seinen Hauptjob als Maurer aufzugeben um sich ganz dem Fischverkauf zu widmen. das Glas. Allerdings gibt es auch den Champagner für 95 Euro die Flasche, soviel Syltklischee muss sein. Selbstbedienung am Tresen und maritime Dekoration sind auch Standard. Und dennoch wurde „Aal-Jürgen“ 1972 war er das Leben als fliegender Händler leid und begann den Verkauf aus einer Fischbude im Lister Hafen. Die „nördlichste Fischbude Deutschlands“ war geboren. Das Sortiment erweiterte sich stetig: Fisch im Brötchen kam dazu, Matjes, Krabben, später dann Fisch und Scampi vom Grill – heute noch ein Dauerbrenner in den Gosch-Restaurants. Seit Ende der 80er Jahre sind die Lokale auch auf dem Festland anzutreffen. zum „Fischkönig“. Weil er schneller war als andere. Weil er in den Anfangsjahren, als die Fischer keine Fischbrötchen verkauften, die Marktlücke erkannte. Er erweiterte sein Angebot Stück für Stück, war flexibel, ging auf Kunden- wünsche ein. Zur rechten Zeit am rechten Ort, im boomenden Sylt mit seinen Promis wie Gunther Sachs. Wichtig sei, dranzubleiben, betont Jürgen Gosch. Geld verdienen, investieren, dabei aber auch nicht zögern, so der Selfmade- Unser Strom: Natürlich günstig. Wechseln Sie jetzt zu den Stadtwerken Eutin 0 45 21 - 705 350 Wir sind für Sie da. Immer. man, der ständig neue Ideen umsetzte. Der aber auch vor Übermut warnt: „Man darf es nicht so machen wie manch' Selbständiger, der nach einem Jahr einen dicken Wagen fährt.“ Er fuhr jahrelang in einem klapprigen VW Golf über die Insel. Auf den „Riecher für den besten Standort“ verweist der Fischkönig auch gerne im Interview, genauso darauf, dass die Kunden seine Marke mit Urlaub gleichsetzen. Kauft man sich ein Gosch-Matjesbrötchen am Frankfurter Hauptbahnhof, kauft man sich quasi auch ein Stück Erinnerung an den letzten Sylturlaub. Aber vor allem ist das Erfolgsgeheimnis wohl in der Person Jürgen Gosch zu erklären: eine echte norddeutsche Type, die mit über 70 immer noch in seinem Restaurant in Wenningstedt Abend für Abend den Entertainer gibt, mit Gästen schnackt, Anekdoten erzählt und auch schon mal zum Mikro greift, um ein Lied zu trällern (er war sich sogar nicht zu schade, eine CD mit Seemannsliedern aufzunehmen!). Falsche Bescheidenheit ist dem Firmenchef fremd, er ist das, was man neudeutsch als „Rampensau“ beschreibt. Für viele Touristen sei ein Besuch der „nördlichsten Fischbude“ in List ein Muss, genauso wie es sie nach Wenningstedt ziehe, um einen Blick auf den Firmenchef selbst zu erhaschen, weiß auch Sylts Tourismuschef Moritz Luft. Auf der Nordseeinsel ist der Fischpapst längst eine Art Wahrzeichen geworden. Der übrigens keinerlei Angst vor Konkurrenz hat. Wettbewerb ist für ihn ein Wettkampf, ein Ansporn und Jürgen Gosch ist überzeugt: Er ziehe Gäste an, von denen auch andere Gastronomen profitierten. Ans Aufhören denkt der umtriebige Firmenchef übrigens noch längst nicht, immer noch ist er Tag für Tag im „Gosch am Kliff“ in Wenningstedt an den Tischen der Gäste unterwegs und räumt auch schon mal mit ab, wenn es pressiert. Die Nachfolge ist dennoch geregelt: Tochter Anja steht in den Startlöchern. Nathalie Klüver Die Lübecker Autorin hat sich ausgiebig mit dem Fischkönig beschäftigt und 2014 das Buch „Gosch – Der Fischkönig von Sylt“ im Wachholtz Verlag herausgebracht. (160 Seiten, 18 Euro, ISBN 9783529075025) Donnerstag, 9. April 2015 WIRTSCHAFTSSTANDORT OSTHOLSTEIN Anzeigen 9 Urlaubsland an der Ostseeküste Der Kreis Ostholstein gehört zu den touristischen Hochburgen Deutschlands. Urlauber mögen es komfortabel und schätzen Unterkünfte mit Vier- und Fünf-Sterne-Auszeichnung. Wer mit dem Kennzeichen „OH“ am Auto in den Urlaub fährt, wird oft genug verwundert gefragt, warum man denn woanders Ferien macht, obwohl die herrliche Ostseeküste direkt vor der Tür liege. Die Ostholsteiner wohnen genau dort, wo es andere Bundesbürger regelmäßig für die schönste Zeit des Jahres hinzieht. Timmendorfer Strand, Scharbeutz, Grömitz, Sierksdorf – das sind Synonyme für Strand und Meer, für Urlaubsfeeling pur. Die touristischen Schwergewichte im Kreis Ostholstein liegen laut dem Statistikamt Nord eindeutig im südlichen Kreisgebiet. Allen voran steht Timmendorfer Strand mit etwa 1,5 Millionen Übernachtungen in Hotels, Pensionen, auf Campingplätzen und in Privathäusern. In den Beherbungsstätten mit zehn und mehr Betten checkten in dem exklusiven Urlaubsort über 226 000 Gästen ein, die im Schnitt jeweils 4,2 Tage blieben. An zweiter Stelle steht die Sonneninsel Fehmarn mit knapp 200 000 Gästen in den größeren Beherbungsbetrieben, gefolgt von Grömitz (134 000), Scharbeutz (102 000) und Malente (62 000). Relativ lange blieben die Gäste in den Orten Bad Schwartau, dort nämlich im Durchschnitt 8,3 Tage, aber auch in Großenbrode (9,3 Tage), Kellenhusen (8) oder Dahme (7,4) halten sich die Urlauber gerne länger auf. Insgesamt zählte Ostholstein im vergangenen Jahr 1 224 000 Gäste mit knapp sechs Millionen Übernachtungen. Die durchschnittliche Verweildauer betrug etwa fünf Tage. Zählt man die etwa 250 000 Campingurlauber jährlich hinzu, ergibt sich noch ein viel deutlicheres Bild vom Kreis Ostholstein als Ferienmagnet. Die 42 Kur- und Erholungsorte bieten mit 25 Yachthäfen und 85 Campingplätzen die höchste Dichte in Europa. Reisemobilisten sind dabei auf allen Campingplätzen willkommen oder können auf einem der zahlreichen separaten Reisemobilhäfen den direkten Blick auf die Ostsee genießen. Yachthäfen und Campingplätze im Kreis Ostholstein zeichnen sich nicht nur durch eine hohe Quantität, sondern auch durch eine sehr hohe Qualität aus. ZahlreicheCampingplätze sind vom Deutschen Tourismusverband In Timmendorfer Strand wurde im vergangenen Jahr die neue Seebrücke mit dem Teehaus an der Spitze eingeweiht. Die außergeFoto: Patrick Roepstorff wöhnliche und elegante Architektur erregte bundesweit Aufsehen. Übernachtungen 2014 (Zahlen in den Beherbergungsbetrieben mit 10 und mehr Betten) Fehmarn 1 066 137 Timmendorfer Strand 952 674 Grömitz 798 089 Scharbeutz 395 048 Malente 368 470 Kellenhusen 256 740 Dahme 237 614 Neustadt 166 722 Großenbrode 161 646 Bad Schwartau 115 313 Heiligenhafen 105 559 Sierksdorf 101 083 Ratekau 75 511 Schashagen 46 222 Bosau 43 220 Eutin 33 431 (DTV) oder vom ADAC mit vier oder sogar fünf Sternen bewertet worden. Die Yachthäfen und Marinas sind analog nach den Blauen Sternen klassifiziert. Ebenfalls von großer Bedeutung sind die Übernachtungen in Privatquartieren mit weniger als zehn Betten. Schätzungen gehen davon aus, dass in diesem Bereich zusätzlich zur amtlichen Statistik noch einmal fast eine Million Urlauber gezählt werden können. Mit ingesamt etwa 3,6 Millionen Gästen und 17 Millionen Übernachtungen ist der Kreis Ostholstein damit einer der tourismusintensivsten Kreise Deutschlands. Doch um auf dem touristischen Weltmarkt mithalten zu können, müssen die Kommunen viel in ihre Attraktivität investieren. Die Städte und Gemeinden des Kreises Ostholstein haben in den Jahren 2007 bis 2013 gut 50 Millionen Euro in die öffentliche touristische Infrastruktur investiert. Aufgrund der sehr guten Zusammenarbeit zwischen Politik, Verwaltung und Wirtschaftsförderung konnte eine Förderung dieser Investitionen mit rund 30 Millionen Euro aus Landes-, Bundesund EU-Mitteln realisiert werden. Mit diesen Mitteln wurden insbesondere Promenaden modernisiert, Kurparks umgestaltet und neue Seebrücken als Anziehungspunkte errichtet. Erst im vergangenen Jahr wurde die neue Teehaus-Seebrücke in Timmendorfer Strand eingeweiht. In den Jahren zuvor hatten Küstenschutzmaßnahmen in Form von Dünenlandschaften mit Aussichtspunkten, Spiel- und Sportzonen im Bereich Scharbeutz und Haffkrug schon zu einer deutlichen Aufwertung des Ortsbildes geführt. Auch die private Tourismuswirtschaft hat erhebliche finanzielle Mittel in den Neubau und die Modernisierung ihrer Anlagen investiert. So werden sich die Übernachtungskapazitäten im Kreis Ostholstein durch den Neubau von Hotels und Ferienanlagen in den nächsten Jahren um bis zu 3000 Betten erhöhen. Die Investitionen erfolgen vor allem im Segment des Vier- und Fünf-Sterne Bereiches. Ostholstein hat sich als ein attraktiver Investitionsstandort für Investoren aus der Tourismusbranche etabliert. Und obwohl bereits in den vergangenen Jahren viele neue Betten entstanden sind, ist ein Ende des Trends nicht abzusehen. Die Ferienorte Ostholsteins sind Mittelpunkt und Antrieb des Tourismusbooms an der Ostsee. Als perfekte Ergänzung zeichnet sich der Kreis mit 15 Krankenhäusern und 21 Kliniken und Einrichtungen für gesundheitliche Rehabilitation zudem als ein bedeutender Standort der Gesundheitswirtschaft und des Gesundheitstourismus aus. 77 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten arbeiten in dem durch Tourismus und Gesundheitswirtschaft geprägtenTM Dienstleistungssektor. Entwicklungsgesellschaft Ostholstein mbH EGOH Röntgenstraße 1 23701 Eutin www.egoh.de Wir bieten Ihnen: Fachgerechte Bad- und Heizungsplanung Wir führen für Sie am Lager: TESNAU EISEN HEIZUNG SANITÄR SEIT 1912 • Form- und Stabstähle, Röhren, Bleche, Baustähle und -gewebe • Öl-, Gas- und Solaranlagen • Bäder, Badmöbel • Fertiggaragen, Garagentore, Türen, Zäune • Befestigungsmaterialien, Eisenwaren, • Dachrinnen, Entwässerungen Gustav Tesnau GmbH & Co.KG Bgm.-Steenbock-Str. 16-18 , Eutin, Tel. 04521 704660 10 WIRTSCHAFTSSTANDORT OSTHOLSTEIN Anzeigen Donnerstag, 9. April 2015 Firmen-Outfit als Visitenkarte Heinzmann workfashion hat sich auf professionelle Berufs- und Arbeitskleidung spezialisiert. Mit einer neuen Halle kann das Unternehmen jetzt noch flexibler reagieren. An die Kleidung im Beruf werden hohe Anforderungen gestellt. Sie soll jederzeit ihre Funktion erfüllen, perfekt sitzen, leicht zu pflegen sein und möglichst lange halten. Für nahezu alle Einsatzbereiche führt das Unternehmen Heinzmann workfashion in Sierksdorf das passende Outfit. Heinzmann stattet seit 1987 Berufstätige in allen Branchen aus. Die Aspekte der Corporate Identity sowie ein makelloses Erscheinungsbild in Form einer modernen und qualitativen Arbeitskleidung werden immer wichtiger. Zudem sind einheitliche Outfits ein wichtiges Erkennungs und Idenfitikationsmerkmal für Kunden und Mitarbeiter. Das Unternehmen, das seit 2007 im Gewerbepark Neustädter Bucht ansässig ist, zeigt bei allen Kollektionen, dass Arbeitskleidung richtig schick sein kann und manches Teil auch in der Freizeit eine gute Figur macht. „Wir verstehen uns als Servicecenter für moderne Berufs- und Freizeit- Heinzmann workfashion führt am Firmensitz im Gewerbepark Neustädter Bucht wie auch im online-Shop schicke und funktionale Berufsbekleidung für fast alle Branchen. Foto: hfr bekleidung in allen Segmenten und Preislagen“, erklärt Prokuristin Ines Heinzmann. Im Heinzmann-Webshop können sich Firmen eigene Shopbereiche führen, so dass es Mitarbeitern möglich ist, sich innerhalb eines festgelegten Budgets ihre persönliche Arbeitskleidung zusammenzustellen und zu bestellen. Schwerpunktmäßig ver- treibt Heinzmann workfashion Uniformen der Luft- und Schifffahrt, für Kranken- und Rehazentren sowie Pflegedienste, Bekleidung für Beschäftigte in Hotels und Restaurants, Corporate wear auch für Vereine und Mannschaften sowie Workwear für jedermann. Die Styles können sowohl direkt im Firmensitz im Wagrienring 4 wie auch über den Online-Shop ausgesucht werden. „Im Bereich der Arbeitsbekleidung setzen wir auf bewährte Marken wie BP, Dickies, Eiko, Engel, FHB und Dassy“, zählt die Prokuristin auf. „Der Medizin- und Pflegebereich präsentiert sich ebenfalls mit einem breiten Sortiment von BP, Leiber, Hiza und Abeba. Im gastronomischen Bereich bieten wir ein umfang- reiches Sortiment an Kochund Bäckerbekleidung sowie Servicebekleidung in vielen Variationen, Farben und Modellen.“ Neu aufgefrischt wurde der Bereich Teamwear mit einem noch breiteren Angebot hochwertiger Printtextilien und vielfältigen Veredelungsmöglichkeiten für Logos aller Art. „Wir legen unseren Anspruch auf höchste Qualität unserer Produkte sowie die individuelle und persönliche Beratung und Betreuung unserer Kunden“, sagt Ines Heinzmann. Mit dem neuen 750 Quadratmeter großen Logistikzentrum kann Heinzmann workfashion jetzt noch schneller und flexibler auf die Kundenwünsche reagieren. Heinzmann workfashion Gewerbepark Neustädter Bucht Wagrienring 4 23730 Sierksdorf/ i.H. Tel.: 045 61/ 52 53 88-0 www.heinzmann-workfashion.de Nachhaltige positive Veränderung führt zu wachsender Qualität Claudia Gertz berät und begleitet Unternehmen seit mehr als 10 Jahren in den Bereichen Qualitätsmanagement, Mystery Check, Training und Coaching. Kundenzufriedenheit wird vor allem in der Dienstleistungsbranche häufig genannt, wenn es darum geht, Zielsetzungen und Standards für die Arbeit von Unternehmen zu formulieren. Ein gutes Beispiel ist die Tourismusstrategie 2025. Danach wird für Schleswig Holstein ein Platz unter den TOP 3 angestrebt, was die Gästezufriedenheit angeht. „Das bedeutet die Notwendigkeit einer aktiven Beschäftigung mit der Qualität am Gast. Das Stichwort lautet Kundenorientierung“, beschreibt Claudia Gertz diese Wechselwirkung. Denn wer zufrieden war, kommt wieder und daraus generiert sich letztlich unternehmerischer Erfolg. „In der Betriebsamkeit des täglichen Geschäftes geht der Blick für die Qualität am Kunden häufig verloren“, ist ihre Erfahrung. Daher bietet ihr Unternehmen professionell konzipierte und durchgeführte Maßnahmen an, die Stolper- steine in betriebsinternen Abläufen sichtbar machen und entwickelt im Austausch mit ihren Auftraggebern praktikable Instrumentarien, um diese Probleme dauerhaft abzustellen. Für einen ersten thematischen Einstieg eignen sich ihre verschiedenen Kurzreferate, speziell für das HotellerieSegment ist ein kostenfreier Vortrag buchbar. „Mein Motor ist die Freude an positiver Veränderung“, erklärt Claudia Gertz. Über einen Mystery Check oder, wie es für den Gastronomie- und Hotelbereich heißt, ein Mystery Guesting, erfolgt zunächst eine fundierte Bestandsaufnahme. In einem solchen Mystery Guesting erleben anonyme Tester die Mitarbeiter unvorbereitet in ihrer authentischen Arbeitssituation und dokumentieren das Beobachtete. Schwerpunkte setzen dabei zuvor im Gespräch mit den jeweiligen Firmen festgelegte Kriterien und Erwartungen. „Damit stoßen wir Veränderungsprozesse innerhalb der Unternehmen an. Entsprechend qualifiziert müssen also die Rückmeldungen unserer Tester sein. Unsere Tester besitzen die fachliche Qualifikation und werden zusätzlich entsprechend geschult und ausgebildet“, betont Claudia Gertz, die auch von der Deutschen Hotelklassifizierung akkreditiert und gelistet ist. Diese Aufmerksamkeit empfiehlt sie Führungskräften, die einen Mystery Check oder ein Mystery Guesting planen, generell: „Testen Sie die Tester!“ Eine gewisse Zurückhaltung gegenüber Mystery Checks ist durchaus verständlich, da vor allem Mitarbeiter die Ergebnisse fürchten. Gerade die profitieren jedoch durch konkrete Handlungstipps, da eine hohe Gästezufriedenheit und eine positive Außenwirkung zu stabileren Umsätzen und somit auch zu einer Arbeitsplatzsicherung führen. Fachkraft, auf deren Kompetenz unter anderem die Wirtschaftsakademie SchleswigHolstein, die Lübeck und Travemünde Marketing GmbH und auch die LN-Akademie vertrauen. So wurde im letzten Jahr die WunscherfüllerKampagne der Lübeck und Travemünde Marketing GmbH für den Bereich Mystery Check durch Claudia Gertz begleitet. „Mein Motor ist die Freude an positiver Veränderung.“ Claudia Gertz Sie selbst ist für Auftraggeber und Mitarbeiter während des gesamten Beratungsprozesses präsent und ansprechbar: „Es ist mir eine Herzensangelegenheit, alle Projekte zu kennen und zu begleiten“, sagt sie. Dieses Engagement macht sie zu einer gefragten Claudia Gertz Quality Management Königsberger Straße 6a 23701 Eutin Tel.: 04521 / 7979667 www.gertz-qm.de „Der Mandant ist König“ Anzeige Steuerkanzlei Schindler bietet Steuerberatung mit Unternehmensstrategie „Ob Steuer, Immobilien oder Finanz- und Wirtschaftsfragen - uns kennzeichnet eine hohe Efizienz und kurze Wege. Außerdem verstehen wir uns als Partner unserer Mandanten, deren Erfolg unser Ziel ist“, erklärt Steuerkanzlei-Inhaber Siegfried Schindler. Der Steuerberater und staatlich geprüfte Betriebswirt aus Neustadt und sein aus 12 Mitarbeitern bestehendes Team kennen sich in den Bereichen Steuern, Vermögensberatung, Steuerrecht sowie betriebswirtschaftlichen Fragen bestens aus und bieten sowohl Unternehmen als auch Privatpersonen eine agierende Beratung an. „Wir sitzen mit unseren Mandanten in einem Boot und werden aktiv, bevor Probleme auftauchen“, so Schindler. Für jeden Fachbereich gibt es Spezialisten in der Kanzlei, ob in Fragen der Liquiditätsplanung und Steuerung, Sanierung von Unternehmen, inanzwirtschaftlichen Fragen und natürlich auch in rein steuerlichen Fragen. Außerdem verfügt das Steuerbüro über ein umfangreiches Netzwerk aus Das kompetente und engagierte Team der Steuerkanzlei Schindler. speziellen Unternehmensberatern, Finanzexperten, Banken und Anwälten, die ein schnelles, interdisziplinäres Handeln ermöglichen. „Das spart Kosten und Zeit und führt am Ende zu rundum befriedigenden Ergebnissen“, weiß der Steuerfachmann. Die renommierte Steuerkanzlei berät Firmeninhaber, Privatpersonen, Freiberuler, Selbstständige und Existenzgründer. Die kompetente und respektvolle Beratung ist immer abgestimmt auf die individuellen Bedürfnisse der Mandanten. „Wir helfen aktiv, ob bei einer Gewerbeanmeldung, Bankgesprächen, Notarverträgen oder der Beschaffung von Konzessionen und Fördergeldern. Das Ganze reicht bis zum persönlichen Coaching“, berichtet Siegfried Schindler. Zu den Kunden der Kanzlei gehören viele erfolgreiche Unternehmen, die nicht nur ihre Steuerlast verringern möchten, sondern sich auch hinsichtlich Investitionen, Nachfolgeregelung, Kapitalbildung oder Altersabsicherung beraten lassen. Zu einem der wichtigsten Tätigkeitsfelder gehört die Beratung in Immobilienfragen, denn „Gelder sollen möglichst gut angelegt werden und wir helfen gern dabei“, betont Schindler. Bei aller Komplexität der angebotenen Leistungen erstellt die Steuerkanzlei Schindler natürlich auch Inhaber Siegfried Schindler: „Bei uns ist der Mandant der König!“ Steuererklärungen für große und kleine Mandanten, je nach gewünschtem Umfang und Budget. Diese Leistungen reichen von der Buchhaltung mit Kontierung über die Lohn- und Gehaltsabrechnung bis zur Mitwirkung bei Betriebsprüfungen. Weitere Fragen beantwortet die Steuerberatung Siegfried Schindler, Königsstraße 10 in Neustadt unter Tel. 04561/51260 oder informiert unter www.steuerberatung-schindler.de. (red) Steuer- und Unternehmensberatung Sie und Ihr Unternehmen stehen bei uns im Mittelpunkt! Hier ein Auszug aus unserem Leistungsspektrum: Steuererklärungen Existenzgründungen Spezialberatungen Immobilien (steuerlich, wirtschaftlich, inanziell) Ste ue rb era d un ng z- ltu an ha Fin uch b hn Lo Vertriebsschulungen tu ng Betriebswirtschaftliche Beratung „Kennen Sie die 6 Möglichkeiten, den Gewinn zu steigern?“ Seminare zu aktuellen Themen wie z.B. Rating „Wie lese ich eine BWA?“ Kooperationen Mandant Personalberatungen Mitarbeitersuche: Wir sind ständig auf der Suche nach qualiizierten, engagierten Mitarbeitern und freuen uns auf Ihre Initiativbewerbung. ng ra tu Seminare, Training, Coaching Ve rm ög ng atu er sb en s be ft ha Rechtsformwahl sc Erbschaftssteuerliche Beratungen Bankgespräche/Rating Nachfolgeberatung Private Vermögensplanung ir t W Liquiditäts- und Finanzplanungen Büroservice Fordern Sie unsere kostenlose Kanzleibroschüre an! AG-Gründungen Vorbereitungen und Begleitung von Börsengängen Sie suchen einen Nachfolger für Ihre Kanzlei? An meine Berufskollegen: Bitte nehmen Sie Kontakt mit Herrn Schindler auf. Königstraße 10 • 23730 Neustadt in Holstein Tel.: 04561-5126-0 • Fax 04561-512626 STAATL. GEPR. BETRIEBSWIRT STEUERBERATER [email protected] • www.steuerberatung-schindler.de 12 Anzeigen WIRTSCHAFTSSTANDORT OSTHOLSTEIN Donnerstag, 9. April 2015 Tolle Events, komfortable Ferienunterkünfte und ein im Vergleich zu Dänemark günstiges Preis-Leistungsverhältnis machen die deutsche Ostseeküste für die Skandinavier sehr attraktiv. Die Reise nach Deutschland ist für Mads Keller und seine Tochter Megan mit einer Schifffahrt nach Puttgarden verbunden. Fotos: Ulf-Kersten Neelsen, Bernd Gerwanski, Lena Schüch, Katrin Gerke Gutes Essen ist auch für unsere nördlichen Nachbarn ein Anziehungspunkt. Karen (v.l.), Vibeke, Marianne und Lene aus Dänemark freuen sich auf ihren Ausflug nach Deutschland und reisen als Gruppe ausnahmsweise mit dem Bus an. Grenzenlos reiselustig Bei unseren nördlichen Nachbarn sind Kurztripps nach Deutschland sehr beliebt. Was macht für dänische Urlauber den touristischen Reiz am Nachbarland aus? Der Tourismus ist in allen Teilen der Fehmarnbeltregion ein wichtiger Wirtschaftszweig. Die am meisten besuchen Ziele der Dänen sind die Metropolregion Hamburg, gefolgt von den Küsten Schleswig-Holsteins. Doch was genau reizt unsere Nachbarn daran, ihre Ferien im „Echten Norden“ zu verbringen? „Dänemark ist einer der A-Märkte, den wir im Rahmen unseres Auslandskonzeptes ,Lübeck International’ in den Fokus rücken und noch stärker für uns begeistern wollen“, sagt Christian Martin Lukas, Geschäftsführer der Lübeck und Travemünde Marketing (LTM). Auch die Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein in Kiel (TA.SH) und die Deutsche Zentrale für Tourismus in Frankfurt/Main (DZT) versprechen sich vom Quellmarkt Dänemark großes Potenzial für die Tourismuswirtschaft. Bereits heute nehmen Dänen mit 38 Prozent der touristischen Übernachtungen Rang eins der ausländischen Besucher in Schleswig-Holstein ein. Eine aktuelle Studie der DZT zeigt, dass immerhin 22,8 Prozent der rund 585 000 dänischen Deutschlandurlauber Schleswig-Holstein als Ziel angaben. Doch was genau lockt die Dänen zu uns? Zahlreiche Faktoren haben Einfluss auf den Zustrom: Deutschland hat in Dänemark ein positives Image, nicht zuletzt wegen des vielfältigen Shoppingangebots. Dank der starken dänischen Wirtschaft stimmt hier das Preis-Leistungs-Verhältnis: ein attraktives Argument für einen Besuch. Die einkaufslustigen Nachbarn aus dem Norden geben hier nach Schätzungen etwas mehr als zwei Milliarden Euro aus. Vereinzelte Abgaben- und Steuersenkungen in Dänemark, die diesem Grenzverkehr Einhalt gebieten sollten, waren bisher wenig erfolgreich. Doch es ist nicht nur das Thema Shopping, das die Dä- nen an Schleswig-Holstein reizt. Auch die Möglichkeiten zu Städtetouren, Golfreisen, Wellness- und Eventtrips sowie Besuche von UNESCO-Stätten begeistern unsere Nachbarn. Derzeit besonders gefragt sind Reisen auf den Spuren der dänischen Landsleute. Dementsprechend hat die DZT in 2014 eine passende Werbekampagne entwickelt, die 2015 fortgesetzt wird. Lübeck beteiligt sich von Februar bis Ende Juni mit einem eigenen TVSpot. Er wird 201 Mal im dänischen Fernsehen ausgestrahlt und verweist auf historische dänische Exponate in der Hansestadt sowie ein hiesiges Café im dänischen Stil. Dänen sind keine Freunde von Gruppenreisen. Man legt großen Wert auf hohe persönliche Individualität. Im Gegensatz zu anderen europäischen Nationen mögen Dänen auch keine Rundreisen. Lieber unternehmen sie gezielt Städtetouren. Dazu steigen 70 Pro- zent ins eigene Auto oder in ein Mietfahrzeug. „Das zeigt uns, wie bedeutend eine gute Verkehrsanbindung für die Entwicklung des Tourismus ist. Am Bau des Fehmarnbelttunnels führt absolut kein Weg vorbei“, betont Nicolaus Lange, Chairman des Fehmarnbelt Business Councils (FBBC). Doch die Seebäder an der Ostsee fürchten Beeinträchtigungen für Anwohnern, Natur und Tourismus, solange die Trassenführung der Hinterlandanbindung einer festen Fehmarnbeltquerung ungeklärt ist. Bislang sind 3100 Einwendungen gegen den Bau des Fehmarnbelttunnels eingereicht worden. Die durchschnittlich vier Nächte, die dänische Gäste in Schleswig-Holstein verbringen, übernachten sie bevorzugt in First-Class-Hotels (26 Prozent) oder Mittelklassehäusern (22 Prozent). Auch das Ferienhaus beziehungsweise die Ferienwohnung gehört mit 15 Prozent zu den beliebten Unterkünften. Campingmodelle bringen es auf sieben Prozent, Luxus- und Budgethotels verzeichnen je nur einen Anteil von sechs Prozent. Gefragt nach den Punkten „Hotelqualität“, „Gastronomie“ und „idealer Austragungsort für Sportereignisse“ senken unsere Nachbarn den Daumen. Hier zeigt sich, dass das Deutschland-Image noch Potenzial bietet. Die wirtschaftlichen Bedingungen in Dänemark sind besser als in vielen anderen Ländern, und die Arbeitslosenquote pendelt um sechs bis sieben Prozent. Eine innovative Produktpalette im Kurzreisesegment und das für Dänen günstige Preisniveau in Deutschland dürften auch künftig zum Ansteigen der Übernachtungszahlen von Dänen in Schleswig-Holstein beitragen. Für das Jahr 2020 rechnet die DZT mit bis zu drei Millionen Übernachtungsgästen JNP aus Dänemark.
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