080-2015 Beschulung der Seiteneinsteiger (SchulA)

Vorlage der Verwaltung
Fachbereich : F2
Aktenzeichen : F2.2 Bo
Datum
: 05.05.2015
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Beratung im
SchulA
Drucksache Nr. 80/2015
Hauptausschuss
öffentliche Sitzung
Rat der Stadt
nichtöffentl. Sitzung
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Betreff:
Beschulung der Seiteneinsteiger
Beschlussvorschlag:
Der Ausschuss nimmt den Bericht zur Kenntnis.
Anlage:
Blatt
Verwaltungsvorlage wurde/wird beraten im:
SchulA
am
Niederschrift
Nr.
Nr.
Hauptausschuss
Nr.
Rat der Stadt
Nr.
Seite 2 der Drucksache 80/2015
Begründung zur Vorlage
Die schulpflichtigen Kinder der zugewiesenen Flüchtlinge und zugezogenen EU-Bürger
werden möglichst wohnortnah einer Schule in Abstimmung mit den Schulleitungen und
dem Kommunalen Integrationszentrum (KI) zugewiesen.
Die Aufnahme in eine wohnortnahe Grundschule ist aus Sicht der Verwaltung jederzeit
möglich. Die Beschulung der Kinder, die noch kein Deutsch sprechen können, erfolgt
dort im Klassenverband mit intensiver Unterstützung im Bereich Sprache. Eine enge
Abstimmung mit Schulsozialarbeit ermöglicht den direkten Kontakt zu den
Fachabteilungen in der Stadt Gevelsberg.
In Kooperation mit der AWO wird derzeit versucht, die betroffenen Kinder auch im
offenen Ganztag unterzubringen. Im laufenden Schuljahr wird es aber nicht gelingen,
alle Kinder kurzfristig in der OGS aufzunehmen. Zum Schuljahr 2015/16 soll in
Abstimmung mit der AWO versucht werden, möglichst vielen Kinder die Teilnahme am
offenen Ganztag zu ermöglichen.
Die Schülerinnen und Schüler, die altersgemäß eine weiterführende Schule besuchen
müssen, sind bis zum 31.01.2015 in Absprache mit den Schulleitungen auf die Hauptund Realschule sowie das Gymnasium verteilt worden. Eine Schülerin geht derzeit zur
Förderschule.
Ab dem 01.02.2015 konnte am Gymnasium eine Auffangklasse eingerichtet werden. In
diese Klasse gehen aktuell 16 Schülerinnen und Schüler aus insgesamt sieben
Nationen. Die Haupt- und Realschule werden ab dem Schuljahr 2015/16 erstmalig
Auffangklassen einrichten können. Entsprechende Stellenanteile wurden durch die
Bez.Reg. Arnsberg in Aussicht gestellt. Tatsächliche Stellenzuweisungen erfolgen
allerdings nicht, so dass die Schulleitungen aus dem bestehenden Kollegien Personal
für die Auffangklassen bereitstellen müssen. Es bleibt abzuwarten, ob die rechnerisch
dargestellten Stellenanteile die tatsächliche Einrichtung von zwei Auffangklassen an der
Hauptschule und einer Auffangklasse an der Realschule gewährleisten können. Die
Auffangklasse am Gymnasium wird auch im kommenden Schuljahr weitergeführt.
Ab dem Schuljahr 2015/16 wird auch am Berufskolleg Ennepetal eine internationale
Förderklasse für die älteren Schülerinnen und Schüler eingerichtet, die die allgemeine
Schulpflicht an den Regelschulen bereits erfüllt haben (18-21-jährige Seiteneinsteiger).
Nach Rückmeldung der Schulleitung des Gymnasiums wird aktuell versucht, bereits
sechs von den dort 16 Schülerinnen und Schüler schrittweise in den Regelunterricht zu
integrieren. Grundsätzlich können die Schülerinnen und Schüler die Auffangklasse
maximal zwei Jahre besuchen. Die gekürzte Unterrichtszeit (4-6 Std. täglich) ermöglicht
allerdings im Schulalltag eine schrittweise Eingewöhnung an den Regelunterricht und
lässt Freiraum für die Teilnahme an AG´s im Nachmittagsbereich. Die Möglichkeit zur
Teilnahme am Mittagessen in der Mensa besteht.
Pädagogisch stellt die Integration der Kinder alle Beteiligten vor eine große
Herausforderung. Neben der Entwicklung der Sprachkompetenz werden aber vor allem
die Vermittlung von Werten, Verhaltensnormen und der Aufbau von sozialen
Kompetenzen ein Schwerpunkt in der täglichen Arbeit mit den Schülerinnen und Schüler
sein.
Die Lehrkräfte erfahren Unterstützung von den Lesementoren und es wird über
Patenschaften versucht, die Familien mit einzubinden. Der Einsatz von Kulturmittlern
Zur Veröffentlichung geeignet
Seite 3 der Drucksache 80/2015
Fortsetzung der Begründung
und Dolmetschern ist dringend erforderlich, deren Einsatz aktuell durch private Spenden
vorerst finanziert werden kann. Allerdings kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht abgesehen
werden, wie hoch der finanzielle Bedarf tatsächlich sein wird.
Aus der beigefügten Anlage können die aktuellen Zahlen der „Seiteneinsteiger“ ab dem
Schuljahr 2014/15 pro Schule entnommen werden.
Die Verwaltung koordiniert die Zusammenarbeit mit dem KI, Gesundheitsamt,
Jobcenter, Dolmetschern, Kulturmittlern etc. Das aufzubauende Netzwerk erfordert
einen kontinuierlichen Anpassungsprozess, der alle Beteiligten in hohem Maß fordert,
immer wieder die einzelnen Schritte zu überdenken und weiter zu optimieren.
Das Büro für Vielfalt und Zukunftschancen ist neben der Schulverwaltung der direkte
Brückenkopf in die einzelnen Schulen und hält den engen Kontakt zur Schul- und
Klassenleitung sowie zur Schulsozialarbeit.
Die Verwaltung wird dem Ausschuss über die Entwicklung des Integrationsprozesses in
einer der nächsten Sitzungen wieder berichten.
G e s e h e n:
Zur Veröffentlichung geeignet
Verteilung der Seiteneinsteiger auf die einzelnen Schulen
Hasenclever Schule
1 Mazedonien
1 SuS
Auffangklasse
1 Indien
6 Rumänien
1 Italien
1 Türkei
4 Irak
1 Albanien
1 Afghanistan
16 SuS
Realschule
1 Italien
1 SuS
Hauptschule
6 Italien
11 Rumänien
2 Ungarn
1 Polen
1 Albanien
20 SuS
GS Petalozzi
4 Rumänien
1 Albanien
3 Italien
1 Polen
9 SuS
GS Strückerberg
1 Afghanistan
2 Syrien
2 Ungarn
1 Kosovo
1 Italien
1 Slowenien
8 SuS
GS Schnellmark
1 Rumänien
3 Italienisch
3 SuS
GS Vogelsang
2 Polen
2 SuS