pdf DSLV-Pressemitteilung: Stückgutlogistik drohen Mehrkosten 235

PRESSEMITTEILUNG
transport logistic 2015
Stückgutlogistik drohen Mehrkosten
München, 7. Mai 2015. Dem deutschen Stückgutmarkt drohen Mehrkosten. Hintergrund sind die Auswirkungen des
Mindestlohngesetzes und die kommende Neustrukturierung
der Lkw-Maut. Über diese Herausforderungen diskutierten
heute auf der Messe „transport logistic 2015“ in München
namhafte Experten der Branche in einer Podiumsdiskussion, die der Deutsche Speditions- und Logistikverband
(DSLV) organisiert hatte.
Der Veranstaltungstitel „Zwischen Mindestlohn und Maut – gerät
der Stückgutmarkt unter Druck?“ machte das aktuelle Spannungsfeld deutlich, in dem sich die Branche mit einem Jahresumsatz von zehn Milliarden Euro bewegt. Das seit Januar 2015
geltende Mindestlohngesetz hat Auswirkungen auf die Lohnkosten, insbesondere im Bereich der Verteilerfahrten des Nahverkehrs. Das bestätigte Professor Dirk Lohre, Leiter des Steinbeis
Beratungszentrums Spedition und Logistik, mit Verweis auf seine
Studie. Demnach werden sich die Kosten einer Stückgutsendung
aufgrund der Einführung des Mindestlohns um 1,2 Prozent verteuern.
Pressekontakt:
Dr. Christoph Sokolowski
Leiter Politik und Kommunikation
DSLV Deutscher Speditions- und
Logistikverband e. V.
Platz vor dem Neuen Tor 5
10115 Berlin
Telefon:
Telefax:
E-Mail:
+49 (0) 30 2787469-0
+49 (0) 30 2787469-9
[email protected]
www.dslv.org
Dr. Michael Bargl, Geschäftsführer der IDS Logistik GmbH, unterstrich, dass bei einer Gewinnmarge von 2 bis 2,5 Prozent eine
Verteuerung von 1,2 Prozent eine Halbierung des Ergebnisses
bedeute. Ihm sekundierte Peter Baumann, Geschäftsführer
24plus Systemverkehre GmbH & Co. KG, der betonte, dass die
Verteuerung von 1,2 Prozent ein Mittelwert sei und vor allem
wirtschaftlich schwächere Regionen stärker betroffen seien.
Einmütigkeit herrschte in der Kritik an der Auftraggeberhaftung
im Mindestlohngesetz. Aloys Winn, Vorstand Landverkehre der
Schenker Deutschland AG, erklärte, selbst bei sorgfältigster
Auswahl der beauftragten Subunternehmen könne man speziell
im Ausland die Einhaltung der deutschen Mindestlohnvorschriften nicht sicherstellen.
Noch nicht exakt quantifizierbar sind die Auswirkungen der für
dieses Jahr geplanten Ausweitung der Lkw-Mautpflicht auf zusätzliche 1.100 Kilometer Bundesstraßen und auf Lkw ab 7,5
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Tonnen. Die Vertreter der Stückgutlogistik gingen auf der mit
mehr als 200 Teilnehmern sehr gut besuchten Diskussionsveranstaltung davon aus, dass die geänderte Mautstruktur zu Preiserhöhungen führen wird. So werden zukünftig in der Summe in
erheblichem Maß mautpflichtige Bundesstraßen benutzt und
damit ein größerer Teil der Verteilerfahrzeuge im Nahverkehr
abgabenpflichtig.
Die Veröffentlichung eines Kostenindex für systemgeführte
Stückgutverkehre plant der DSLV für den Herbst 2015. Dieser
soll die Entwicklung der Gesamtkosten einer durchschnittlichen
Sendung im Stückgutmarkt abbilden. Bezogen auf das Basisjahr
2014 soll diese Aufstellung dann im jährlichen Rhythmus erscheinen. Die Vertreter der Stückgutlogistik werteten diesen Kostenindex als eine neue Transparenzstufe, die helfen werde, die
verladende Wirtschaft über die einzelnen Kostenfaktoren zu informieren.
Zusätzlich werden die Auswirkungen der neuen Mautstruktur auf
die Kosten der Systemverkehre vom Steinbeis Beratungszentrum im Auftrag des DSLV untersucht. Die Studie soll den im
DSLV organisierten Stückgutlogistikern helfen, ihre individuelle
Mautkostenbelastung zu kalkulieren. Das Ergebnis wird Mitte
des Jahres erwartet. DSLV-Hauptgeschäftsführer Frank Huster
fasst das Ergebnis der Diskussion zusammen: „Maut- und Mindestlohnkosten werden zu höheren Preisen im Stückgutmarkt
führen. Hierauf sollte sich die verladende Wirtschaft besser
schon heute einstellen.“
Der DSLV:
Der DSLV vertritt als Spitzenorganisation deutscher Speditions- und
Logistikdienstleister eine der größten Branchen Deutschlands. Über
seine 16 Landesverbände repräsentiert der Dachverband etwa 3.000
Betriebe mit annähernd 520.000 Beschäftigten.
Der DSLV ist kompetenter Ansprechpartner für Politik und Medien zu
allen Fragen rund um die Themen der Spedition und der Güterlogistik
mit allen Verkehrsträgern (Straße, Schiene, See- und Binnenschifffahrt
sowie Luftfracht) einschließlich der Organisation, Bereitstellung, Steuerung, Optimierung und Sicherung von Prozessen der Güterströme entlang der Lieferkette.